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Unterinntaler Bote
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Seite 3 von 12
Datum: 11.09.1896
Umfang: 12
von einer Ehrenflotte. Zu dieser festlichen Gelegenheit, anläßlich welcher auch Se. Majestät König Oskar eigens aus Stock holm hieher kommen wird, werden großartige Vorbereitun gen getroffen. Zwölftausend Mann Vereinsmitglieder mit vielen Fahnen werden vom Hafenplatze bis zum Königsschlosse Spalier bilden. — Ein Brief aus Rom gelangt rascher nicht wenige Felsenklippen vom Meere auf und unten in der Tiefe begegnen sich zwei verschiedene Strömungen, wel che Wirbel verursachen und an den Felsenklippen branden, daher

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Meraner Zeitung
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Seite 12 von 12
Datum: 11.09.1896
Umfang: 12
A. I. DoddS, Cambridge Mr. I. M. Dvdds, Cambridge Konsul Fr. Achiles in. Fam., Bremen Geh. Finauzrath Rienianu m. Fam., Eobnrg E. W. Halifax, London Prof. Dr. Nndolph m. Fran, Dresden Mr. n. Airs. T. E. Scrntton, London Gerh. Schmidt, Ger.-Assessor, Berlin H. JcnlynS m. Frau, England Reg.-Assessor Schuhmann, Düsseldorf Vitellschi m. Frau, Florenz Oskar Hirschsprnng. Fabrikant, Kopenhagen Andreas Brünicke, Bankassistent, Kopenhagen Henrik Gad, Kopenhagen Fritz Zeller in. Fran, Fabrikant, Wien Dr. Feige

, Düsseldorf .V- PreScott Robert, England A. Hasta mit Frau, Priv., Wien Eggert mit Sohn, Leipzig Moritz Faber, Wien Jos. Breit, Milit.-Jntendaut, Wien Paul Schröder, Leipzig Placke, Grubenbesitzer, Aken Karl Schwalbach, Leipzig Tr. Arnold Ulrich, Leipzig Hotel Mendelhof. (ISVS Meter ü. d. M) Anwesende bis 8. September: Oskar Heller in. Fam., Stadtrath, Berlin Dr. Nud. Schlötke, Arzt, Berlin Th. Zorn, Kaufmann. Bütthard A. Noth mit Frau u. Schwäg., Neg.-Bau- nieister, Königswusterhauseu Fnedr. Wippermann

, Hildesheim O. Krell mit Frau, Direktor, Nürnberg Wollmer ni. Frau, Rechtsanwolt, Ziaumburg Prof. Tr. Erb m. Sohn, Heidelberg O. Mensel, Geheimrath mit Fam., Dresden Georg Schindler, Leipzig Eduard Kurtze, Mühlhauseu F. Zedrichy, Prag Dr. Oskar Grolie, Mannheim Max Freiherr v. Oer, Dresden Anton Dassatiel, Wien Paul Otto mit Frau, Greiz Edmund Mach m. Frau, Reg.-R., Michele C. Verdin, Hofrathsgattin, Wien Olga nnd Alice v. Stalitz, Wien Gräfin Arco-Schlepperg, Salzburg Sh. v. Loeweneck, Rts., Salzburg

. L. Müller, Braunschweig Frau Jda Helle, Braunschweig Ebner v. Ebenthal m. Frau., Min.-R., Wien Geh. Kirchenrath Dr. Pank m. Tcht., Leipzig Dr. Hafelwanter, Wien Dr. T. Neuner, Bozen L. Montel mit Frau, Graz P. Michel mit Frau, Meran Al. D. Meyer, Venlo H. Ebner mit Frau, Bozen Dr. L. Bey, Wien ' Oskar Jahrmarkt, Leipzig ' . Dr. H. Frey mit Tochter, Leipzig

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Der Hausfreund
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Seite 3 von 4
Datum: 11.09.1896
Umfang: 4
Die Thür schloß sich, einige Minuten später klingelte es wieder. Aber auch dieses Klingeln lief, gleich seinen Vorgängern, glücklich vorüber. » -» » Zwei Stunden später befand sich Oskar mitten im Getümmel des Ball saales. Er tanzte abwechselnd mit den beiden Mädchen, die ergänzend seinen Kopf und sein Herz ausfüllten. Er kam sich dabei so merkwürdig vor. Bald erschien ihm die „gewagte' Sache im Lichte eines übermüthigen Scherzes, .bald betrachtete er sie ernsten Sinnes und das seltsame

und zog ihn zum Büffet. Auf dem Wege sprach er von Werthpapieren und deren Kurs. Mit er heuchelter Gleichgiltigkeit lauschte der unglückliche Ehe-Aspirant den Worten des Eventual-Schwiegerpapa's. Viel besser als der Kurszettel-Papa gefiel Oskar Ellis Mama. Eiue schlichte Frau mit grauen Haaren, die ihr trefflich zu Gesichte standen. Mit der ließ es sich so gemüthlich plaudern, sie sprach nicht in den sal bungsvollen Tone des erfahrenen Alters. Aber ihr bester Vorzug war denn doch ihr Töchterchen

. Das fiel ihm nun dermaßen auf, daß er ohne viel Nachdenken bei der schlichten Frau mit grauen Haaren um Elli anhielt. „Es wird schon auch so gehen,' besänftigte sie Oskar. „Das Leben wird Nachsicht haben, der Kummer wird es nicht wagen, sich als Haus freund in unsere Ehe hineinzubringen.' Am nächsten Morgen schaut er mit fieberhafter Ungeduld die Ziehungs liste an.

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Pustertaler Bote
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Seite 17 von 26
Datum: 11.09.1896
Umfang: 26
Die Thür schloß sich, einige Minuten später klingelte es wieder. Aber auch dieses Klingeln lief, gleich seinen Vorgängern, glücklich vorüber. » -» » Zwei Stunden später befand sich Oskar mitten im Getümmel des Ball saales. Er tanzte abwechselnd mit den beiden Mädchen, die ergänzend seinen Kopf und sein Herz ausfüllten. Er kam sich dabei so merkwürdig vor. Bald erschien ihm die „gewagte' Sache im Lichte eines übermüthigen Scherzes, .bald betrachtete er sie ernsten Sinnes und das seltsame

und zog ihn zum Büffet. Auf dem Wege sprach er von Werthpapieren und deren Kurs. Mit er heuchelter Gleichgiltigkeit lauschte der unglückliche Ehe-Aspirant den Worten des Eventual-Schwiegerpapa's. Viel besser als der Kurszettel-Papa gefiel Oskar Ellis Mama. Eiue schlichte Frau mit grauen Haaren, die ihr trefflich zu Gesichte standen. Mit der ließ es sich so gemüthlich plaudern, sie sprach nicht in den sal bungsvollen Tone des erfahrenen Alters. Aber ihr bester Vorzug war denn doch ihr Töchterchen

. Das fiel ihm nun dermaßen auf, daß er ohne viel Nachdenken bei der schlichten Frau mit grauen Haaren um Elli anhielt. „Es wird schon auch so gehen,' besänftigte sie Oskar. „Das Leben wird Nachsicht haben, der Kummer wird es nicht wagen, sich als Haus freund in unsere Ehe hineinzubringen.' Am nächsten Morgen schaut er mit fieberhafter Ungeduld die Ziehungs liste an.

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Der Hausfreund
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Seite 2 von 4
Datum: 11.09.1896
Umfang: 4
„So?' „Gewiß, ich habe mir dies Los gekauft und mache von ihm mein Ehe schicksal abhängig. Gewinne ich den Haupttreffer, stürze ich mich in eine Liebesheirat, anderenfalls muß ich mich leider auf meine Vernunft verlassen.' ' „Merkwürdig, diese Art. . .' Ein erneuertes Klingeln unterbrach ihn. „Hörst Du? Das waren die Gründe für eine Vernunftheirath,' lä chelte nonchalant Oskar, der' abgehärtet schien gegen die Glockenspiele dieser Art. Paul blies ruhig den Rauch seiner Zigarette

vor sich hin und haschte dann nach den Ningelchen. „Und sag' einmal, Oskar, wie heißt die Liebesehe?' „Ella . . . Du kennst sie . . . d«s blonde, liebe Mädchen mit Veil chenaugen. Ein Engel.' „Ja, ja . . . ohne Mitgift, ein Engel mit allen himmlischen Eigen schaften. ' „Gewiß. Ein Ideal!' „Sehr richtig, denn —' „Bitte, unterdrücken . . . das Kind hat ein goldenes Herz.' „Goldene Herzen habt Ihr alle Beide, aber auf diese himmlischen Ju welen leiht Dir kein irdisches Versatzamt etwas.' „Das haben wir gar nicht nöthig

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Der Hausfreund
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Seite 4 von 4
Datum: 11.09.1896
Umfang: 4
»- 1^8 ». zitatiirlich . . . kein Treffer. Das Schicksal hätte meine Uneigennu- higkeit von gestern denn doch hellte belohnen können,' murmelte er. Mittlerweile hatte der Zufall sich in lustiger Anwandlung einen lie benswürdigen Scherz gestattet. Seine liebe Elli, welche ebenfalls ein Los dieser Lotterie ihr Eigen nannte, hatte den Haupttreffer gemacht — braves Schicksal — und theilte ihm dies in einem duftigen Briefchen beinahe ver schämt mit. Wie vorsichtig war es von Oskar

gewesen, daß er schon gestern ans Liebe um Elli geworben hatte, heute hätte er seine Motive vor sich selbst verdächtigen müssen. Und ich kann Ihnen die beruhigende Versicherung geben: Oskar und Ell! bilden ein glückliches Ehepaar. Das ominöse Klingeln hat natürlich schon längst ein jähes Ende genommen. Banern-Regeln vom September. Ist Aegidi ein Heller Tag, Ich dir schönen Herbst ansag'. So wie St. Acgidius, Das Wetter vier Whchen bleiben muß. Ist'S am 1. September hübsch rejn, Wird'S so den ganzen Monat sei

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Pustertaler Bote
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Seite 18 von 26
Datum: 11.09.1896
Umfang: 26
»- 1^8 ». zitatiirlich . . . kein Treffer. Das Schicksal hätte meine Uneigennu- higkeit von gestern denn doch hellte belohnen können,' murmelte er. Mittlerweile hatte der Zufall sich in lustiger Anwandlung einen lie benswürdigen Scherz gestattet. Seine liebe Elli, welche ebenfalls ein Los dieser Lotterie ihr Eigen nannte, hatte den Haupttreffer gemacht — braves Schicksal — und theilte ihm dies in einem duftigen Briefchen beinahe ver schämt mit. Wie vorsichtig war es von Oskar

gewesen, daß er schon gestern ans Liebe um Elli geworben hatte, heute hätte er seine Motive vor sich selbst verdächtigen müssen. Und ich kann Ihnen die beruhigende Versicherung geben: Oskar und Ell! bilden ein glückliches Ehepaar. Das ominöse Klingeln hat natürlich schon längst ein jähes Ende genommen. Banern-Regeln vom September. Ist Aegidi ein Heller Tag, Ich dir schönen Herbst ansag'. So wie St. Acgidius, Das Wetter vier Whchen bleiben muß. Ist'S am 1. September hübsch rejn, Wird'S so den ganzen Monat sei

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Pustertaler Bote
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Seite 16 von 26
Datum: 11.09.1896
Umfang: 26
„So?' „Gewiß, ich habe mir dies Los gekauft und mache von ihm mein Ehe schicksal abhängig. Gewinne ich den Haupttreffer, stürze ich mich in eine Liebesheirat, anderenfalls muß ich mich leider auf meine Vernunft verlassen.' ' „Merkwürdig, diese Art. . .' Ein erneuertes Klingeln unterbrach ihn. „Hörst Du? Das waren die Gründe für eine Vernunftheirath,' lä chelte nonchalant Oskar, der' abgehärtet schien gegen die Glockenspiele dieser Art. Paul blies ruhig den Rauch seiner Zigarette

vor sich hin und haschte dann nach den Ningelchen. „Und sag' einmal, Oskar, wie heißt die Liebesehe?' „Ella . . . Du kennst sie . . . d«s blonde, liebe Mädchen mit Veil chenaugen. Ein Engel.' „Ja, ja . . . ohne Mitgift, ein Engel mit allen himmlischen Eigen schaften. ' „Gewiß. Ein Ideal!' „Sehr richtig, denn —' „Bitte, unterdrücken . . . das Kind hat ein goldenes Herz.' „Goldene Herzen habt Ihr alle Beide, aber auf diese himmlischen Ju welen leiht Dir kein irdisches Versatzamt etwas.' „Das haben wir gar nicht nöthig

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Der Hausfreund
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Seite 1 von 4
Datum: 11.09.1896
Umfang: 4
Ein Treffer. Von Alex. Servus, Freundchen ... ah, bei der Toilette großartig... ja, warum ziehst Du hellte Deine Schönheit an, Du siehst ja rein zum Ver lieben aus!' „Das hat seine guten Gründe, mein Paul ... Es gibt zwischen Himmel ...' „Bitte, erklär' Dich doch genauer, aber wenn möglich, aus eigenen Mitteln.' . „Nur Geduld ... ich muß erst meine Gedanken sammeln.' „Gut, sammle sie, die paar Minuten Zeit hab' ich schon.' Oskar ignorirte die Bosheit mit Würde, überdies verursachte

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Pustertaler Bote
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Seite 15 von 26
Datum: 11.09.1896
Umfang: 26
Ein Treffer. Von Alex. Servus, Freundchen ... ah, bei der Toilette großartig... ja, warum ziehst Du hellte Deine Schönheit an, Du siehst ja rein zum Ver lieben aus!' „Das hat seine guten Gründe, mein Paul ... Es gibt zwischen Himmel ...' „Bitte, erklär' Dich doch genauer, aber wenn möglich, aus eigenen Mitteln.' . „Nur Geduld ... ich muß erst meine Gedanken sammeln.' „Gut, sammle sie, die paar Minuten Zeit hab' ich schon.' Oskar ignorirte die Bosheit mit Würde, überdies verursachte

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