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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 16.12.1868
Umfang: 4
, den man in einem Anfall von Migräne infam erklären kann? Liegt die Pest auf mei nem Namen? Glaubt dieses aristokratische Pack, daß <s mit einem ehrlichen Kerl Puff spielen kann, weil er bürgerlich ist, und sich schieben läßt, wie man will? Bei allen Heiligen des Himmels! Ich bin dem Freiherrn Oskar von Löckenitz noch Revanche schuld g , für die Klingenspitze, die er mir von rückwärts in den Hals jagte. Er ist der Repräsentant der edlen Familie, so haftet er auch für ihre infamen Handlungen.' . . V ^ ^ Und ehe

er noch seine Aufregung einigermaßen bewältigt hatte, sehte er sich hin und schrieb dem Freunde, der ihm bisher über alle Begriffe theuer war, und aus seiner Feder floß es, als ob er sie in Galle getaucht hätte. Dann durchmaß er mit ge gekreuzten Armen sm, Zimmer, stundenlang, in einem Zustande von Atonie, der ihm kaum beachten ließ, daß sich die Thüre ge öffnet hatte und Oskar vor ihm stand. Der junge Freiherr sah ^gegriffen aus. aber fein Gebahren war ernst und ruhig. Wil dem er das eben erhaltene Schreiben

auf Deine Beleidigungen eine Antwort gebe, wie Du sie jetzt im Stande der Unzurechnungsfähigkeit wünschest.' > Der Doktor fuhr auf, aber Oskar legte ihm besänftigend die Hand auf den Arm. „Bei unserer Jugendfreundschaft beschwöre ich Dich,' fuhr er fort, und seine Stimme zitterte merklich, „verdamme nicht, ehe Du gehört. Es sind Ereignisse eingetreten, die Du wohl kaum ahnst; ich bin Dir Erklärung darüber schuldig, und wenn ich sie Dir gegeben, dann.Hanns, magst Du nach Deinem Ermessen handeln

. Ich bin zu Allem bereit.' > Die Stimme des Freundes hatte noch Gewalt über HannS. Sie klang ihm in's Ohr, wie deS Lootsen Ruf in der Brandung. „So sprich!' entgegnete er, ohne i ihm einen Blick zuzuwerfen. „Ich bin begierig, mit welcher Tünche Herr von Löckenitz die In famie zudeckt, deren sich seine Mutter schuldig machte.' Oskar biß sich auf die Lippen und kämpfte den Unwillen nieder, den diese Verdächtigung in ihm erregte. Nach kurzer Pause versetzte er: „?ch verdamme die Voreiligkeit meiner Mutter. Hätte

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