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Alpenzeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 28.06.1932
Umfang: 8
, Konvikten anderen öffent lichen Erziehungsanstalten. Die Interessenten können sich zwecks Erlang gling eingehender Informationen an das Kom-^ mando des Finanzwachzirkels von Bolzano an allen Werktagen von 16 bis 18 Uhr wenden.. > Noman von Alarle Bernhard (60. Forlsetzung) „Ja. aber Eugen', meinte Oskar gedehnt, „wo willst du eigentlich mit dieser völlig vom Zaun gebrochenen Maeterlink - Reminiszenz hinaus?' „Du weißt es wirklich nicht?' Es war etwas in Eugens Ton. das Oskar aufmerksam werden ließ

. Er gab seine nach lässige, halb liegende Stellung auf und setzte sich straff in seinen Sessel aufrecht. „N^n—nein' entgegnete er langsam. „Oder — oder — willst du es nicht wissen?' „Ich kann mir nichts denken —' „Doch! Denke es dir nur!' Langsam schüttelte Oskar den Kopf. „Darf ich dich dann ersuchen, unumwunden und deutlich zu reden? Mit Allegorien und symbolischen Geschichten ist mir nicht gedient.' „Es ist sehr schwer für mich.' „Will ich dir glauben — kann dir aber eine bündige Erklärung

nicht ersparen. Wer A gesagt hat, muß auch V sagen.' Ein Weilchen war es still im Zimmer. Durch das geöffnete Fenster kam Mailuft. Blütenduft und Sonnenschein herein. „Oskar, bist du glücklich mit Gabriele?' fragte Eugen plötzlich. Mit einem Nuck hob Oskar den Kovf. „So — weißt du — da wir gerade „unter Brüdern' und unter vier Augen sind — sel tener Kaius übrigens bei uns so ganz, was man pathetisch „glücklich' nennt, möchte ich mich kaum nennen. Ich habe mir Gabriele anders gedacht.' „Trotzdem

sie alle deine Programm-Bedin gungen: jung, schön, gesund, reich, intelligent, restlos.erfüllt hatl'. . Oskar hob die Schultern. „Verdenkst du mir das Programm so sehr? Hättest du etwa in Bedacht eine alte, häßliche, krank-, arme und dumme Zukünftige in Aus sicht genommen?' Ein schwaches Lächeln ging über Eugens Ge sicht und erlosch sofort wieder. „Das natürlich nicht, nur weil deine Wahl ganz so mit deinen Vorbedingungen zusam menfiel.' „Zugegeben I Das tat sie! Die Vorbedingun gen trafen sämtlich zu. Aber nun kam

die Ehe — kinderlos bis jetzt, und ich hatte mir imiiler Kinder gewünscht — und die brachte mir die Ahnung, allmählich aber die Gewißheit, daß Gabriele mich nicht versteht, obschon ich keineswegs schwer zu nehmen bin.' »Könnte es auch nicht umgekehrt sein, daß nämlich du sie nicht verstehst?' Oskar hatte für diese Frage nur ein über legenes Lächeln. „Abgesehen davon, daß solch ein kleines Mädchzn wirklich nicht so unergründlich ist, so ist es mir, von meinem Standpunkt als Arzt, einfach unmöglich

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Dolomiten
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Seite 2 von 4
Datum: 01.03.1943
Umfang: 4
.' „Sehr aufmerksam von dir. Bruder, doch mochte ich dich bitten, mir den Tafelschmuck zu überlassen.' Oskar lachte gutmütig. „Ja, du verstehst es gewiß besser, aber ich habe mir große Mühe gegeben! Was sagst du zu dem Gigerl?' Er stellte sich vor Willi hin und tänzelte dann im Zimmer aus und ab. „Ober hemd, Stehkragen, Bügelfalte, alles vor handen! Nur Lackbeine besitze ich nicht, dafür hat mir die Anna die Stiefel aus Leibes kräften gewichst!' „Oskar — wenn Herr Wieprecht das hörte!' ...Hab keine Angst. Junge

, dem feinen Manne erzähle ich nichts davon. Ich halte das Maul und lasse dich reden. Schließlich ist dein Wieprecht auch nur ein Mensch wie wir alle!' Willi war schon dabei, das allzu viele Grün von der Tafel zu entfernen. „Wir müssen uns beeilen. Oskar! Hast du an den Wein ge dacht?' „Jawohl, alles ist in bester Ordnuna. Daß er die rechte Temperatur hat. dafür laß mich sargen. Das verstehe ich, als ob es meine Küpen wären!' Je näher die siebente Stunde hcrankam. um so nervöser wurde Willi

Erregung ver bergen. Er fürchtete ständig, daß Oskar oder Toni eine ungeschickte Bemerkung machte», denn die Geschwister besaßen ja nicht die gute Erziehung, die er genossen hatte. Wieprecht stand neben Oskar. „Ihr Herr Bruder erzählte >nir Io viel von Ihrer Tüchtigkeit, Herr Äettler, daß ich recht neu gierig bin, Ihre Fabrik kennenzulerncn.' Die grauen Augen Oskars leuchteten auf. „Hat er Ihnen wirklich gesagt, daß er mit mir znfrjeden ist?' „Er schätzt Sic außerordentlich', gab Wie precht gemessen

zurück. „Nach dem, was ich hörte, haben Sie ein Recht, stolz ans Ihr Werk zu sein, Herr Kettlizr.' „Es wäre vielleickit rascher vorwärts ge gangen, wenn das siteld nicht immer knapp aewesen wäre. Dakür aber haben wir den Ruhm, alles aus eigener Kraft erarbeitet zu haben.' „Ein schönes Bewußtsein, Herr .ft-ttler! Dieser Stolz ziert den Man«': möge cs Ihnen auch meiterb'n gelingen, Ihr Unternehmen zu entfalten ' Oskar wies auf Willi, der an dei- Leite Florentines stand. Wohl harte er aus die Wort

« des geliebten Mädchens, dock> dos andere Ohr lauschte hinüber zu den beiden Männern, in ständiger Beklemmung, Oskar könnte etwas Ungeschicktes äußern. Wieder hörte er des Bruders Stimme: „Jetzt habe ich Willi hier, der hat einen ganz besonders klugen Kopf. Nun werden die Gebrüder Kettler zeigen, daß sie das ererbte Gut des Vaters würdig verwalten und zu entwickeln vermögen!' i „Sind Sie mehr auf kaufmännischcm oder aus technischem Gebiete tätig', forschte Wie precht. Oskar lachte auf. so übermütig

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 04.05.1932
Umfang: 8
!' „Oh — ok>!' machte Oskar leise, halb für sich, halb zn Eugen, als die drei gegen halb iünf Uhr die südwärts gelegene Veranda im Wittenberger Herrenhause betraten. Es gab auch einen sehenswerten Anblick. Frau Olga in weiß — beide nebeneinander auf der ober sten Stufe der Vsrandatrepps stehend, zum Empfang der Gäste bereit. Die Pfarrfrau raunte noch ein hostiges «Was Hab ich euch gesagt? Hab ich wohl übertrieben?' Dann «war man vereinigt, und es ging ans Begrüßen und Vorstellen. „Es war sehr gütig

von Ihnen, gnädige Tran', begann Oskar, sich über Olgas darge reichte Hand neigend. Beide Frauen unterbrachen ihn Olga in Hellem Erstaunen — mit: . Aber was soll denn Ms heißen?' Klärchen in Heller Entrüstung mit: „Junge, du bist wohl verrückt?' Diz Schloßfrau hgtts die beiden Kinder auf wachsen sehen: sie waren drei- und fünfjährig gewesen, als sie heiratete. Es verstand sich von selbst, daß sie „Tante Olga' sagten, im Schloß ihre zweite Heimat fanden, und mit Peter spiel ten, sobald er dazu imstande

meiner Wesensart geblieben wäre, hättest du dies recht gut wissen können, Oskar!' sagte Fran Olga lächelnd. „Wie steht es denn mit dir, Eugen? Bin ich dir auch inzwischen zur gnädigen Frali ge worden?' , ^, „Ich wollte Tante Olga sagen!'. ^ „Recht so. Nun laßt euch beide einmal an« schauen! Du bist ja ein wahrer Niese gewor den, Eugen! Die kleine Mutter wird es nicht leicht haben, . wenn sie so zu dir emporsehen muß.' , „Ach was, ich werd' schon mit ihm fertig, da können Sie unbesorgt sein, Frau Olga! Grüß

an ihr wahrzunehmen. „Die berühmten Wittsnberger Waffeln!' sante Eugen erfreut. „Die gibts in München nicht.' „Aber du lebst gerne dort!' Fran Olga wies den Gästen ihre Plätze an, Lydia goß den Kas se in die feinen japanischen Tassen. „Liebend gern!' betonte der Gefragte. „Solch kolossale künstlerische Anregung, solch bestän diges Zuströmen neuer Eindrücke findet man nur in München.' „Was du aus eigener Erfahrung freilich nicht beurteilen kannst!' warf Oskar ein. „Ebensowenig wie du den alleinseligmachen

den Einfluß Berlins auf dein Metier!' entgeg nete Eugen ruhig. „Ich habe genug Studkn- genossen in München, die es da und dort pro biert haben, deren Urteil mir wichtig genug ist, um mich ihm anzupassen. Ich würde sagen: Komm und überzeuge dich selbst, wenn ich nicht wüßte, daß du dafür weder Zeit noch Nei gung hast!' „Unmittelbar vor den zwei letzten Stationen zum Staatsexamen vor allem keine Zeit!' be tonte Oskar, „lind Neigung? Ja --- ^-lieber Gott ' „Tante Olga, du hast dich gar nicht verändert

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 26.06.1932
Umfang: 8
hatte der Mal sich auf sein gutes Recht besonnen und Wärme und Sonnenschein gebracht — endlich, endlich. Ruhevoll lag das Meer hingebreitet. es trug seine dunkelblauen Wellen spielend ans User, brünstig werbend sang die Nachtigall, und alle spröden Blüten, die die Kelche verschlossen gehalten, zeigten ihr? weißen und rosigen Blütengesichtchen und hoben sie lächelnd der Sonne entgegen. Frau Olga ging zwischen Oskar und Eugen in den Zimmern umher und deutete auf dies und jenes, mas ihr begehrenswert erschien

. Gabriele hatte sich nur bei ihrem Kommen ge zeigt und sich dann zurückgezogen -- sie bat. sie zu entschuldigen, sie müsse an Mama schrei ben. Eigentümlich befangen war sie Frau Olga erschienen. So blutjung, so ganz mäd chenhaft aussehend, w'e eine eben im Auf blühen begriffene weiße Nose — ein neuer, süßer Reiz lag über ihr. und zum hundertsten Male mußte Frau Burkardt denken: „Weiß denn auch Oskar, was er an diesem entzücken den Geschöpf hat?' ,, „Ich bitte dich. Tante Olga, sei

vertieft —' „Ja. das sieht dir ähnlich!' spottete Oskar. „Ich kann mir denken, mit welcher Hingabs Gabriele dir zugehört hat.' „Gewiß tat sie das! Sie hat unsere Mutter wirklich lieb gehabt und entbehrt sie schmerz lich.' Mit einer Handbewegung tat Oskar die ses sentimentale Thema ab. «Also. Tante Olga, diese geschnitzte Trnhe möchtest dn haben? Gut! Was sie kostet? Nichts natürlich: ich bitte dich, diese Dinge haben doch für uns absolut keinen Wert, man ist froh, loenn man sie überhaupt los

sie aber gewaltsam. Wie unähnlich die Mei einander waren — sowohl äußerlich als auch im Wesen! Als sie nach einer Weile ging, blieben die Brüder allein. Hast du noch etwas Zeit für mich, Oskar?' fragte Eugen, aus seiner ruhe losen Wanderung durch das Zimmer stehen bleibend. „Zeit? Laß sehen!' Oskar zog seine Uhr zu Rate. „Noch eine Stunde bis zur Mittaasmahlzeit -- meine Dorfpatienten bereits erledigt — Zeit also in Hülle und Fülle. Was solls?' „Ich möchte — ich will — ich wollte dir etwas — in Erinnerung

bringen —' «Tu mir zuerst die Liebe- und gib deinen Dauerlauf durchs Zimmer auf, ja? In anbe- tracht des knappen Raumes ist es nicht zu ver meiden. daß du an die Möbel stößt und dir den Kopf schwindlig machst — beides ist unnütz.' Oskar setzte sich in einen bequemen Sessel und zündete sich eine Zigarre an: «Du nicht? Sehr empfehlenswertes Kraut — dankbarer Patient mir aus Hamburg geschickt; du solltest wirklich probieren. Nicht? Also, dann: los!' Eugen setzte sich dem Bruder gegenüber. Es fiel.ihm

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 16
Datum: 06.04.1912
Umfang: 16
hatte. Es war Ende Juli. Graf Oskar saß am Bette seiner Mutter und hielt besorgt ihre Hand in der seinen. Das Leiden der alten Dame hatte sich in letzter Zeit bedeutend verschlimmert. „Fühlst du dich noch nicht besser, liebe Mutter?' fragte Oskar teilnahmsvoll. Gräfin Mario warf sich ungeduldig aus den Kissen hin und her und stöhnte leise: „Ach nein, Oskar, ich sürchte, meine Krankheit ist schlimmer, als ihr alle wissen und verstehen könnt. Ich sühie es nur zu wohl, meine Tage sind gezählt.' „Aber ich bitte

dich, wie kommst du auf so trübe Gedanken! Dein Zustand ist lauge nicht so hoffnungslos', suchte Oskar sie zu beruhigen. „Du bemühst dich vergebens, mir die Wahr heit auszureden', wehrte die alte Dame verdrossen. ^ schlimm genug mit meiner Gesundheit und all der Kammer, den mir meine Kinder machen, verstärkt noch mein Uebelbesinden.' „Deine Kinder?' wiederholte Oskar mit un sicherer Stimme. „Habe ich dir jemals Veran» lassung zur Unzufriedenheit gegeben?' „Ja, du, gerade du!' brach seine Mutter hefüg

ist. Du weißt es ja, niemand konnte mehr gegen deine unselige Heirat sein als ich; doch da du sie trotz alledem geschlossen hast, verlange ich jetzt wenigstens, daß du der Welt keine Veranlassung, zu bösen Gerüchten gibst!' „Du siehst zu schwarz, liebe Mutter, nur in deiner Einbildung beftehm diese Gerüchte', rief Oskar erregt. „Wollte Gott, es wäre so! Ich kann dir nur noch einmal wiederholet;, solge meinem Rat uud brich den Umgang mit Frau von Tietmar voll ständig ab!' Öskar senkte den Kopf und schwieg

. „Nun, ich hoffe, daß du dich aus deine Pflicht besinnst', sagte Gräfin Mario nach einer kleinen Pause etwas milder. „Hast du mir nicht schon übermäßigen Kummer durch deine Ehe mit m Andersgläubigen bereitet, soll ich denn nun M vielleicht noch einen Skandal an dir erleben? sst es noch nicht genug des Leides für mich, daß » anderer Sohn sich in Trotz und in Starrsinn g »t von mir weggewandt hat?' ^ Oskar horchte hoch auf. Es war zum ? Male feit langer Zeit, daß seine Mutter mm wieder des verstoßenen Sohnes

i. Er hatte nie gewagt, die Rede aus !^nen ... mar deNltW ^ Er yane me gewagl, vlc Utt, , ^ bruder zn bringen, aber kürzlich war Ennnerung an ihn in dem Herzen der IM , weckt worden. Vor einigen Monaten war kl ^ von ihm an sie gekommen, worin er ^ ergr > und innig rührender Weise die Sohnespfucht ihr dcn plötzlichen Tod ihres b mitzuteilen. Oskar fühlte sogar einen z von Mitleid uud verwandtschaftlicher o . ^ für den fernen, nie gesehenen Bruder un ^ sich darum nicht, enthalten, seiner ^/uter a merken

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 15.06.1932
Umfang: 8
', wie der Berliner sagt — und wird nicht müde, ihren armen Mann zu quälen und ihm unqualisizierbare Dinge Zuzu muten. In diesen anderthalb Jahren hättest du wirklich Zeit genug gehabt, mich genügend kennen zu lernen.' „Ebenso wie du mich.' Oskar machte eine Geste, als scheuchte er eine kleine Fliege fort. „Und dir zu sagen, daß der Fall ein für alle mal für mich erledigt ist.' „Aber für mich nicht. Ich möchte dein Kamerad sein!' „Und ich möchte das nicht! Kamerad! Auch so ein Schlagwort der Jetztzeit

?r wieder mit diesen törichten Geschich ten vorrückst und mir die Laune verdirbst.' „Du sollst deine Ruhe und dein Behagen haben, mehr als jetzt, Oskar, immer, wenn du dich meinen Wünsch?» fügst! Es handelt sich ja mir um die viele freie Zeit, die ich übrig habe, um die unausgefüllten Stunden, wenn du nicht da bist. Wenn ich da in eine Kinderkeirnstätle, in eine Arbeitsstube, in eine Suppenküche ginge —' „Und ich sage dir: nein, und immer wieder nein! Du gehst nicht! Fehlte noch, daß meins Frau — meine Frau — sich hinstellt

im Lebeil zu suchen, nichts mehr zu erwarten haben.' „Was habe ich im Leben zu suchen und von ihm zu erwarten?' Gabriele? weiche, kindliche Stimme klang tonlos, sie war von der Sessel lehne herabgeglilten und ließ die Arme schlaff zu beiden Seiten herabhängen. „Nun, da wäre noch allerlei abzuwarten, sollt ich meinen.' Gleichgültig blies Oskar ein Rauchrin.qelchen von sich. „Gleich zum Beispiel, ob der heilige Aeskulap oder der liebe Gott, wenn dir das lieber ist, nicht noch ein Einsehen bekommt

. Bei mir erreichst du doch nichts damit, und wenn du mir bis an den Nimmertag damit kommst. Nimm meinetwegen Tanz stunden oder lern malen, wenn dn mit deiner Zeit nichts anznfangen weißt. Hast ja mit dem Eugen so vertiefte Kunstgefpräcw damals geführt — wie? Und jetzt' — Oskar zog sei nen Chronometer heraus — „hilf Himmel, höchste Zeit für mich. Hoffentlich! lasse ich eine schöne Bekehrte zurück. Im Ernst gesprochen' Oskars Stimme wurde scharf — „ich wünsche nie wieder ein Wort über diese abge tane Sache

den sonnendurchglühten Garten in Wittenberge mit all seinen Blütenbäumen, sie sah Eugen an der Staffelei stehen und malen, mit dieser selt samen Unrast der Bewegungen, mit diesem unsteten schweifenden Blick — sie hörte seine Stimme: „Nein. Oskar wird dir nicht helfen, er wird es keinesfalls!' Cr war sein Bruder, er mußte es wissen. Sie war seit jener Zeit nicht mehr in Witten berge gewesen, so sehr es sie auch dorthin zog. soviel sie auch dorthin dachte. Oskar war nicht abkömmlich gewesen, und allein

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Meraner Zeitung
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Seite 15 von 16
Datum: 26.08.1898
Umfang: 16
, Baumkirchen P. Sydow, Botaniker, Berlin V. Jwarne, München Prof. R. Schniidt ni. Fam., Chemnitz Eruestiue Stein, Prag Helene Pick, Prag Karl Stein, Prag Marie Durst, Ksms.-G., München Anna Hocheneder, Privat, München I. Ammann, Postrevisor, Stuttgart E. Achermann, Stuttgart I. Schellhammer, Stuttgart Tr. Pichler, Advokat, Kufstein W. Schöpfer, Innsbruck Dr. Ferd. Wopfner, Jglan Frau Gräfin von Graimberg mit Töchter, Aschaffenburg Etschthal Meran (320 Meter ü. d. M.) Andreas Hofer' Oskar Lesser, Oberlehrer

ii. d. M.) Hotel „Graf von Meran' Fortsetzung. Dr. H. Lauterer, Advokat, Egcr Dr. Walter Munk, Referendar, Berlin Oskar Sailer. Kfm., Heidelberg Albrecht v. Kamele, Hauptmann, Potsdam Beuo Glanz, Rsd., Wien I. Rufs u. Familie, Straßburg Kurt Anta, Reg.-Rath. Danzig Baumeister Hermann Stüler n. Frl. Aiarie Stiller, Berlin Ludwig Stuber. Chemiker, München Theodor Heppuer, Laudesger.-Rath, Ried Heinrich Böckiug, Antwerpen Kurt Banmann, Student, Bam Paul Troschke. Cüstriu Georg Großniann m. G., Ksm., Berlin

.-Dir. Dr. Äteier, Freiberg Tr. Famt, Dresden Texav n. Lady Hartland, England Karl Stoll, Justizrefereudar, Stuttgart Dr. Richard jiZruSka, ReiuerSdorf Oskar Müller, Postmeister, Siegmar Eduard Perlitz, Privat, Leipzig Ernst Frei, Student, u. Otto Frei, Priv., Wie» 0. Frost, Berlin Reg.-Rath Dr. Sander, Berlin Hans Konradi, Möbelgeschäft, Kempten Walter Schaller, Student, Glauchau Rudolf Rau, Studeut, Zwickau Dr. Förster in. G-, geh. Ober-Neg.-Rath, Berlin Georg Tanberschmid, Ksm., Nürnberg K. Row

, Hanan Friedman», Referendar, Berlin Eduard Stau, Kfm., München Franz Bartholomu, Student, Gladbach Karl Nosler, Student, Wien Oskar Heller m. Mutter, Budapest Philipp Heck m. G., Professor, Halle Bernhard Brandt, Student, Gladbach Ferd. Sailer, Rentner, München Frl. P. Ohrsandl, Private, Villach Louise Petter, Private, Graz H. Ampuch m. G., Landlaininerrath, Gera Hugo Zuppke, Goldschmied, Berlin Rudolf Prietsch, Bmr., Berlin Joh. Humbsch, Ksm., Nürnberg Fabrikant Roll, Gießen D. Röscher, Lanbach

, England R. Leibbrand n. G., Berlin Felix Hnbcr, Ätünchen Marie Hnber, München Oskar Leschkan, Ksm., Cassel Tr. PH. Nciimanil m. <^!., Hos- u. Gerichts- Advokat, Wien Hotel „Aailcrhof' Baronin v. Helldorff, kllageiisnrr Frau B. Hanck, Äiünchen Fran Käthe ilrsich, HptinS.-«^., Meran Albert Saalseld u. G., Stettin Tr. ^ara Lisman, Haag F. I. Lisma», Leiden Graf Behr Bandelin, Poininern Chefredakteur Tr. M. Äanernseld. Wien Max Flersheim n. Familie. Paris Landrath Ernst Schröter, Heilsberg Dr. Banmailn

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 03.05.1932
Umfang: 8
. Wie sie ihre Söhne so ansah, erschienen sie ihr m'.t einemmal ganz fremd. Oskar trank seine Milch und sah gelassen drein — sein gutgeschnittenes, kluges Gesicht sah dem verstorbenen Bater ähn lich. war aber im Ausdruck anders — etwas Ueberlegenes. Spöttisches kam oft im Blick und Lächeln zum Ausdruck, er sah aus wie ein Mensch, der sich nur von seinem Verstand re gieren läßt. Eugen Hatto die Augen gesenkt ihm tat die Mutter leid, und als Oskar sich wieder mit seinem Frühstück beschäftigte, nahm Engen rasch

und verstohlen der Mutter Hand, drückte sie und lächelte ihr ermunternd zu: es ist so schlimm nicht gemeint, es kann ja noch alles gut werden. Da lehnte er sich weit m seinen Stuhl zurück, ließ den Kopf hintenüber sinken und sog in tiefen Atemzügen die bal samische Frühlingsluft ein. „Herrlich hier zu sitzenI Und wenn man die Augen schließt, wie träumerisch das Bienenge- summe klingt und dazu als Grundakkord die Stimme des Meeres — nicht war. Oskar?' «Schuh—macher und Poet dazu!' Mens d'eser und knisf

, Federspiel für schuldig befunden und zu 3 Jahren Gefängnis, 1Ü25 L. Geldstrafe, weiters zu 3 Monaten Arrest und 200!) Lire Strafgeld verurteilt. übrig haben, das kann ihm bei seinen Bildern nur zugute kommen.' «Ist es dir bewußt, kleine Mutter', begann Oskar und zündete sich eine Zigarette an, „wo her uns spießbürgerlichen Alltagsmenschen aus dem Geschlecht der Förster eigentlich der Kot- tesfunke dieser soeben von dir betonten echten Künstlernatur gekommen ist? Soviel ich weiß, haben wir entweder

in deiner noch in unst-res Vaters Familie einen Michelangelo zu ver zeichnen gehabt'. Es war sicher von Oskar nicht böse gemeint und sollte wohl harmlos klingen, aber für Eugen lag etwas Aufreizendes in den Worten, und er unterdrückte nur mit Mühe eine ra'che Erwiderung. „Du brauchst das nicht so spöttisch zu sagen, dummer Junge', sagte Frau Klärchen statt sei ner. „Du hast sa keine Ahnung, was Eugen kann und leistet'. „Verzeihung, Mütterchen, hast du die?' «Natürlich Hab ichl Jedenfalls viel mehr als du! Viele

, «sich protegieren lassen zu müssen. Was ich davon zu sehen bekommen habe, wirkte schandervoll. Ich Hab eben Dusel gehabt.' „Und echtes Künstlerblut und Talent bis in die Fingerspitzen!' vollendete die Mutter. „Dis Leute reißen sich sa darum, dir Porträt zu sitzen!' „Daher schon jetzt die guten Einnahmen!' Oskar, mit seinem Frühstück fertig, rückte etwas nervös auf seinem Stuhle hin und her. „Sei nur ruhig, kleine Mutter, ich liege dir auch nicht mehr lange auf der Tasche! Und Hab ich erst die sicher in Aussicht

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 02.06.1932
Umfang: 8
du?' O nein, Gabriele, doch nicht! Knaben und Jünglinge fühlen wohl nicht so fein darin, sie wcllen und können ihre Einpsindunaen nicht so klar zergliedern — sie leiden anch nicht darnn- ter — aber daß sie sie haben, das weiß ich aus eigener Erfahrung.' ..War es — war e5 zwiich?'« Oskar und dir so?' Gabriele? Stimme klang wieder ganz leise, gleichsam tastend, als wage sie es kaum, weiter vorzugehen. Eugen setzte, wie im Aerger über sich selbst, einen sehr nachdrücklichen Farbentuvfen neben

einen blaßgelben. Halb mar es ihm lieb, daß der Name Oskar genannt wurde. „Nun. ja, ja!' gab er gleichmütig zu und nahm einen anderen Stift. „Doch ist es mir viel später zum Bewußtsein gekommen. Wie ich eben sagte, halbwüchsige Jungen nehmen ihr Gefühlsleben nicht unter die Lupe. Wir haben uns so leidlich! gut ver- tragen, aber die wirkliche brüderliche Liebe war uns beiden knapp zugemessen.' „Ob Oskar das auch gefunden hat?' fragte die leise junge Stimme. „Weiß ich nicht! Habe nie mit ihm darüber gesprochen

, mich nie von ihm auslachen lassen!' „Auslachen! Das ist es!' Gabriele sprach es lauter, sie nahm im Eifer die Hände von der Bank fort und legte sie ineinander. »Oskar — ich weiß nicht er — er lacht so oft über Tinge, die mir ganz, ganz ernst sind, und das macht mich scheu, wozu ich fast gar nicht neige!' »Das mußt du nicht schwer nehmen!' tröstete Eugen. Der Altersunterschied zwischen euch beiden ist ziemlich groß und an. das bißchen Spotten und Lachen wirst du dich bei Oskar schon gewöhnen müssen

, sie wollte mir viel Freude bie ten. Die habe ich denn auch gehabt — die wei ten Reisen, die herrlichen Naturgenüsse —' Kunst hätte ich ja viel, viel mehr haben mögen, aber davon hat Mama mich geflissentlich zu rückgehalten. Sie hat gemeint, das reale Leben käme darüber zu kurz, nnd das reale Leben sèi das weitaus wichtigere. Nun. ich weiß nicht! Ich möchte nur sagen: Allerlei Schönes habe ich sehen und genießen dürfen, aber per sönlich, für mein eigenes Ich habe ich noch nicht viel erlebt. Das ist Oskar sehr recht

nicht, war ich das anzufassen, mich darin einzuleben veH möchte. Und nun habe ich -» es mag unrech'I sein, daß ich es dir ausspreche, aber du bisi ja sein Bruder und sollst auch «nein Brude,^ sein! Nun habe ich zuweilen das Vorgefühl, Oskar wird das nicht wollen, was meinst b' — wird er es?' ' ^ „Nein', sagte Eugen schroff lind hart. „C' wird nicht. Wird es keinesfalls.' Erschreckt sah sie nach ihm hin, ganz wie ^ Kind, das sich fürchtet. „Ach, Eugen! Nicht doch! Nicht doch! M . hoffte, du würdest mir ein wenig Mut machàl

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Seite 3 von 6
Datum: 14.06.1932
Umfang: 6
einen Liebesbeweis darin; Gab riele bewertete es als Eitelkeit, die es auch war. Cr küßte ihr Hand und Mund, trat Das schwarz-weiß . gekleidete Stubenmäd- zu sehr edler Mensch, zu sehr Tante Olgas' chen trug die Suppe auf. - Oskar löffelte mit Sohn! Ich bin aber überzeugt, er wird deine Behageii, er goß sich ein Gläs Sherry ein. .Absage mit Fassung ertragen — nach einem Beim Gemüse mit Beilage hob er mißtrauisch Verkehr in unserem Hause reißt sich das' den Kopf. „Ist. der Schinken auch bestimmt Peterchen

nicht zusammen.' schlecht?' „Frau Gronau, und ich passen auch nicht «Ungenießbar! Ueberhaupt das-ganze Diner im mindesten zusammen.' - > die Zusammenstellung— und der Rot- „Ja, Kindchen, das ist so der Segen der 'wein —- solch Rachenputzer! Mein Kleines Kollegenschaft. Da muß man mit den Wöl-, ist über solche profane Dinge natürlich er- fen heulen. Uebrigens hast du natürlich recht: haben.' K die Gronow ist eine Schneegans — schwer „Aber 7 Oskar! Ist es denn wirklich'so erträglich

Zigarre' gingen sie in das nebenan' gelegen?,Herrenzimmer. ' Es war ernst,, dunkel.und einheitlich'gehalten, ein ge- diegeiier Geschmack dominierte. Viel Leder, bequeme, tiefe Klubsessel. In einen von die sen ließ sich Oskar jetzt sinken. Durch den feinen, bläulichen Rauch seiner seiner Henry Clay blinzelte er wohlgefällig zu Gabriele hinüber, die an ihrem MokkatäHchen nippte. Er schob ihr eiy Metalltischchen mit Rauch- zeug hin. „Zigarette gefällig. .Kleinchen?' . „Nein, danke, mache

mir nichts daraus. Und du bist doch auch nicht für rauchende Damen!' „Wer so aussieht wie meine Frau, kann sich allemal getrost ein Zigarettchen anstecken: dir steht schlechterdings alles zu Gesicht. In die sem neuen Kleidchen bist du direkt ein Anblick! Na, aviinsch dir doch mal was! Ich bin gerade so in der Gebelaune.' „Wirklich, Oskar? Wirklich?' „Warum denn nicht? Kann auch 'n guten Batzen kosten, der Weizen blüht —' „Ach, um Geld ist mirs nicht zu tunh Oskar' — sie kam zu ihm herüber und setzte

! sich auf die breite Seitlehne seines Sessels — „wenn du mich einmal anhören möchtest! Es' soll gar nicht lange dauern! Nur ein Wejt-! chen, lieber Oskar!' ^ Er machte eine unmutige Schulterbewegung' «Also, Kindchen/ wenn es nicht dein öder Krimskrams mit der Betätigung und Berufs- drbèit ist' d/inn sckwk mnl > - > > ' F 'S ' '5 W'

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Seite 2 von 8
Datum: 18.05.1932
Umfang: 8
unä'clas Klüt verderben. Die iiiteste, unüderlrokkene, natürliche öekanälungsneise oluiegleicken l kMKWL, Vis psillZvikiol lS i» sM », lis!l» IieSchicksalsftlMde Noman von Marie Bernhard (25. Fortsetzung) Der Maler rückte seinen Sessel ein Stück zurück und betrachtete sein schönes Gegenüber kopfschüttelnd wie eins Kuriosität. Inzwischen erschien Sophie mit dem berühmten ostpreu ßischen „Abendbrot', und Eugen erzählte, jetzt erst — Sophie sollte es auch erfahren — daß sein Bruder Oskar sich verheiratet

, als die Hochzeit schon vorüber war. Zwei Briefe aus Europa sind mir damals verloren gegangen, darunter der, der die Photographie meiner neuen Schwägerin enthielt. Ich weiß also nicht einmal, mie sie aussieht. Interessant — was, Sophie?' „Ach, da rvürd ich aber an Herrn Försters Stelle gräßlich neugierig feinl' rief Sophie lebhaft. „So ganz gräßlich neugierig bin ich' nun gerade nicht, aber einigermaßen gespannt schon! Oskar, der große Medizinmann, mit seinen Bedingungen: jung, gesund, vernünftig, reich! Mutter

Klärchen schreibt natürlich nur in Dithyramben über die junge Frau — du wirst dir das denken können, Lydia! Nun, wir werden ja sehen! Wenn ich mein Altar bild in Wittelsbergs abliefere, kommt Oskar mit seiner Auserkorenen auch dorthin und du kommst hin, Lydia — und Sophie kommt hin und Peter kommt hin, und dann ist die ganze Gesellschaft beieinander!' . V „Wissen Herr Eugen auch nicht, wie die junge Frau heißt?' fragte Sophie, die noch nicht von dem Gedanken an Oskars Heirat loskommen konnte

. „Doch! Das weiß ich! Sie heißt.Gabriele und ist eines Großgundbesitzers Tochter aus der Mark Brandenburg. Alter feudaler Adel! Paßt alles nicht zu Oskar! Ich kann mir zum Beispiel gar nicht denken, daß Oskar „Gab riele' sagt!' Sophie lacht hell auf. Auch Lydia lachte, doch sie itimint? zu: „Ich kann es mir auch nicht denken.' . - . > „Nun siehst du! Ich hatte mir für Oskar immer eine wohlerzogene, gesetzte, höhere Beamtentochter gedacht, die Luise oder Fran ziska oder Berta heißt und ganz korrekt

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 26.05.1932
Umfang: 8
, daß die ganze von Verwandten auf der Durchreise in Berlin Gesellschaft merken wußte, einen wie starken auf einer uns zu Ehren gegebenen Gesellschaft Eindruck er empfangen habe. Bei meiner Toch- Oskar Förster kennen lernten. >—> Wolltest du ter konnte ich keine Zeichen von Verüebheit etwas sagen, Eugen?' entdeckeil — wohl aber gestand sie mir ganz Der Maler, der bisher unbeweglich Lage- unbefangen, ein starkes Interesse für Oskar zu sessen und zugehört hatte, wechselte plötzlich die empfinden

. Seine Persönlichkeit hatte entschie- Stellung, als seines Bruders Namen fiel. Jetzt den Eindruck auf sie gemacht auch sein zog er wie unwillig die Augenbraunen zusam- Aeußeres gefiel ihr — bei einem so jungen inen und schüttelte den Kops. vV ^ Mesen wie Gabriele fiel auch das in die Wag- „Nein, ich wollte nichts sagen.' '.schale. Sehr bald machte Oskar uns einen Be Frau Olga sah aus ihren nuten Augen'sehr such, sandte auserlesene Blumen, suchte jede nachdenklich auf ihre beiden Zuhörer. Sie be- Gelegenheit

, meiner Tochter näher zu. treten; rührte leise ihres Sohnes Hand, wie sie es oft sehr bald warb er um sie. Gabnz'e zeigte sich tat, wenn er so ganz in sich versunken vor weder überrascht noch unemi.hieden. Ich möchte ihr saß. , - Ja sagen, Mama! sagte si». Oskar Förster, „Was möchtest du, Mutterchen?' fragte Peter macht mir einen bedeutenden Eindruck, und ich leise. / - denke es mir schön, die Frau eines berühmten „Nichts von Belang. Mit 'meinem Bericht, Mrztes zu feinl Ich meinerseits konnte nur bin ich bald

zu Ende. Ich lasse also Frau von^. versichern; daß ich mir keinen passenderen Gat- Wefthoff weiter sprechen. Unter Gabrielens ten für Gabriele; .,,keinen' besseren Schmieger? Bewerbern hatte sich bisher noch kein Arzt ge? söhn für mich wünschen könne.^-'es ging alles funden. Ich wußte, daß sie den ärztlichen Bs?, ganz g'latt.^und rasch, viel glatter, als ich es ruf besonders hoch stellte, sie brachte daher, mir gedacht hattet'-Oskar hatte uns erklärt, Oskar, von dem uns unsere Gastgeberin

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Meraner Zeitung
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Seite 15 von 18
Datum: 30.08.1903
Umfang: 18
. prakt. Arzt m. G. u. T., Radeberg b. Dresden Oskar Rehfeldt. Kaufm.. Köln Franz Frank. Kaufm.. Berlin Alfred Lergetporer, Wien - Richard Schaller, Bozen A. Kaufmann, Prof. m. G- u. K., Krems, Niederösterreich Rob. Gabriel, Obering. m. G, Wien Mustertal Niederdorf 1154 M. ü. d. M. Laut Meldimg im Gemeindeamte: Angekommen vom 2V. bis 27. SllMft. Aste Nr. 11 Uebertrag von Liste Nr. 10: 1141 Parteien mit LVVS Personen. Hermine Granichstädte», Gesangsmeisterin m. M. u. Schw., Wien I. Pfann, Kanzleirat

b. B. F. Valentin, Lüneburg Dr. Valentin, Hamburg Anton v. Groß emer. Apotheker. Wien Andrä Stainer, k. k. Finanz-Oberkommissär m. G., Bozen Franz Schlicker. Kaufm., Berlin Ataria Bertoluzzi, Trient Dr. Fritz Eckhard. Chemiker. Mannheim Andra Bernthaler. Fleischhauer, Meran Dr. Oskar Mascher. Rentier m. G., Wien Therese HaaS, Priv. m. T., Brünn Theresia v. Eschenbacher. Ossiz-Wwe., Wien Ernst Ludwig Pimer, stud. phil., Berlin Fritz Hamlmeyer. stud. jur., Berlin Arthur Geiger, kand. Phil.. Berlin Adolf Kuina

m. S., Zentr.-Dtr., Leoben Alex. Ritter Tusch v. Thal z Rettenthurm, l. k. Minist.-Rechn.-Revident, Wien Dr. Oskar Mascha m. G., Advokat, Wien Dr. Alb. Bodart, Kfm., Wien Anton Start, Mannsburg Rudolf Redl, Wien Dr. Emil Machatschek, Fulnek F. Selka, Regierungsrat t. P., Wien Frau Charl. von Ugron, Ungarn Hans Barton, Wien. Franz Florian, k. k. Baurat, Wien M. Vincotte, Paris G. Fraukenbusch, Wien Dr. I. Pollode, Univ.-ZZozent, Wien Graf Paul v. Mülinen, k. k. Beamter i. P. Klagenfurt S. Krouteiner

, München C. Krafft m. G- u. S., Baumstr., Heiibronn Phllipp Kauer, Beamter, Wien Karl Bockenhuber, „ „ Emerich Wögerer, k.k. Steuereinnehmer, Aigen Mina v. Hellrigl, Bez.-Hauptm.-Wwe. mit Tochter, Meran Reinhold Duzeldt, Diesden Theodor Söhn, Baurat, Nürnberg Ed.-Steioert m.G.und S«W.,kfm.,Wöhlan Dr. B. Steinert, Arzt,Gosittz I. v. Pitreich m. Tochter, Wien Wilhelm Mattauch, Haida.. Heinrich Richart, k. k. Professor. Wien Frau Maria Richter. Wien OSkar Leo, Betriedsingenieur, Brünn Joses Radwaner

Wilh. Schmeißer, Bolingen C. Ligwart, Tübingen Dr. H. Maier, Prof., Tübingen Urban Elslot m. G., Narmen Karl Schutzbier. Monteure Joh. Frauendienst, Monteure Martin Heckmann, Elbville a. Rh. Hanschka, Wie» Oskar Herzog, Berlin Gustav Herzog, Reg.-Rat, Bromberg Josef Maier, Kaplan, Wolfsberg Anton Stres, Katechet, Klagenfurt Joh. Unterluggauer, Reltg -Lehrer, Klagenf. F. DappiS, Klagenfurt Otto Bayer in. G. n. S.. Apoth.. Budapest Dr. Fraugott, Burthart Ferd. Samen m. G.. Beamter. Wien Fritz Maurer

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Meraner Zeitung
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Seite 19 von 20
Datum: 03.08.1902
Umfang: 20
m. Frau München Oskar Blümel, stud. cant., Wien Hans Zaun, Regierungsrat, Köln Heinrich Kraft. Färbereibesitzer. Nürnberg Rudolf Langbein. Beamter m. Sohn, Wien Alexander Günther, Beamter m G- n. S., Wien Heinrich Treßler, Dresden Fortsetzung. k. Hauptm. d. N. Scheibershafen, Offizier m. G., Metz F. Memberger, Jng., Berlin Georg Heiß, Nürnberg Friedr. Generlich, Jng., Berlin Otto Steban, Schüler, Chemnitz Otto Winkler, Lehrer, Stollberg Heinr. Obownik, Gaswerkdir. ni. G-, T., n. S., Graz Thesi Baronin

Schurda, Wien Cläre Frciin v. Schurda, Wien Milla Donath ni. S. n, Köchin, Brüun R. Lomniatzsch m. G. Leipzig Dr. Ladislaus Henoch, Riinist.-Vizesekrqär, Wien Karl Lohfs, Kfm. m. G. n. 2 T , Steglitz Hans Mayer, Kfm., Breslau Albert Schmitz, Techniker, Breslau B. Deichsel. Kfm., Berlin Karl Deichsel, Kfm., Breslau Oskar Kiefert. „ „ Karl Curs, „ „ Albrecht Herrmann, Lehrer, Breslau Hermann John, kögl. Militärinteiidautur- Sekretär, Breslau Arthur Habranke, Breslan Kurt Schembera, Kfm., Breslau Oskar

M. ü. d. 21t. F. Gornß, Privat. Finnie Tr. Otto Wanne. Advokat in. G., Hainvurg Zusammen Kl2 Parteien mit 937 Personen. Hychpusterta! (1644 M. ü. d. M.) E. Schwiher's Gasthof n. Pension AntholzerwilÄsee Graf von Meran Angekommen v. 25. Juli b, z. 1. August Nr. 3 Amtlich gemeldet vom 11. Tr. Sigmuud Schotte! m. G-, Wien Chr. Mali, Kunstmaler, München Oskar Riesberger, Beamter, Wien M. Liebold, Freiberg (Sachsen) Oskar Jäger „ „ Panline Schmatz, Linz Anna Aigner, Linz Maria Sieberer, Marburg Stefanie „ Fanny

!. Präsident Leo Wilhelmi, Berlin Dr. Johann Zindler, k. k. Hofrat und Gemahlin, Innsbruck Edmund WeMM' Kaufmann. PysM. Exzellenz Fr. Hermine v. Hosser/Innsbruck K. u. k. Akademiker Ludwig Edl. v- Hoffer, Oskar v. Hoffer, stud. gymn.. Innsbruck Frau Profefsor A. Grützner mit Sohn, Meran Reichsgerichtsrat Heinemann mit Frau und Sohn, Leipzig Senatspräsident Suskind mit Frau und Sohn, Stuttgart R. Ködderitqsch, Naumburg W. Buchheim und Frau, Freiberg a. Sa. Elise Grüel, Lehrerin, Magdeburg Hedwig Prantner

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 16.06.1932
Umfang: 8
, wie du es hier führst? Du hast eine prachtvolle Häuslichkeit, elegante Kleider, viel Geld, viel Vergnügen —aber ist dein weiches, warmes Herz auch zu seinem Recht gekommen?' Und Gabriele hatte das Köpfchen weggewendet: „Liebstes Mütterchen, das bleibt nicht so. glaub es mir! Das kommt alles gan,z anders: dies ist nur der Anfang. Oskar weiß es ganz genau, daß, wenn wir keine Kinder haben, mein Leben eine andere Basis haben muß — muß. sage ich dir!' Das hatte die junge Frau damals selbst fel senfest geglaubt

. ' Dann hatte Frau Klärchen sich Oskar vor genommen, was schwierig zu bewerkstelligen war, man konnte seiner so selten habhaft wer den. Endlich war es gelungen, und die reso lute Mntter ging sofort auf ihr Aiel los: „Junge, du mußt besser für Gabrielchen sorgen. Sie, mit ihrem reichen Innenleben, ihrer Ge- niütswärme, ihrem Tätigkeitsdrang, .verkommt ja bei einer solchsn Vsrgnügungsjagd, bei einem so oberflächlichen Leben. Gönne ihr doch die Freude, ihrer Individualität Rech nung zu tragen, wznigstens

einige von ihren Ideen und Plänen in die Tat umzusetzen. Sie ist solch weiche Nntur — hundertmal zu schade für das Weltdamendasein, das du sie führen läßt.' Nun, Mutter Klärchen war mit ihren Ne- formgedanken schlecht angekommen. In weni gen, kurzen, aber haarscharf hingestellten Sät zen halte sich Oskar jede, auch die mütterliche Einmischung in seine Ehe ein- für allemal ver beten. Gabriele sei überhaupt noch keine Indi vidualität — absichtlich habe er ein so junges, unreifes Wesen geivählt, um es ganz nach sei nen

Ideen zu formen und zu modeln. Er sei ein liberaler Ehemann, lege seiner Frau nichts in den Weg, beschränke weder ihre Lektüre noch ihren Umgang — von einem Darben oder Vermissen von seiner Seite könne keine Rede sein, er wisse am besten, was ihr gut täte. Diese Zurechtweisung halte nun wieder Frau Klärchen übel genommen, sie hielt sich als Mutter für vollauf berechtigt, dem Sohne ihre Meinung zu sagen. Oskar bestritt das durchaus: die Zeiten seien vorüber, da die Eltern den Kindern eine Autorität

gutl' sagte sie zu Tante Olga, und ihre schönen dunklen Allgen schimmerten feucht. „Sehen Sie, Liebste, zu Ihnen im Vertrauen gestanden: das würde Oskar nie einfallen, der doch auch ein großes Stück Geld verdient und eine sehr wohlhabende Fran hat!' Und nun hatten die beiden Freundinnen sich in Pläne vertieft, wie dieses Geld am besten anzulegen sei, und Eugen bekam einen Brief über strömenden Dankes voll. lk?ortsekunc> kolatt

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Meraner Zeitung
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Seite 14 von 18
Datum: 24.07.1898
Umfang: 18
Friv Adler, Wien Georg Archolnow in. G. Architekt, Berlin Gras Wallsrcin, in. G. n. T., StaatSanwalt Nicdcrlande Gcorg Bromc u. G., Hannovcr Oskar Steckner in. Fam., Leipzig Lim Lißl, Hofschanspielcrin, Mannheim Adolf Mareck, Graz A. Brun, Ban-Inspektor, Köln Karl Bortfeld, Braiinschweig Heinrich Emcrich m G, Preßburg P. W. Straßman, Gyuinasial-Lchrcr, Berlin Tr. Waldiniir Eaeie, Agrani Julie Edle v. Somlor, Wicn Earola Edle v. Somlor, Wicn Eriiest Reimer, Lehrer, Wicn Friedrich Schenke, Berlin

Oswald, Wicn Frau Dr. Herinine Herz, Wicn Adele Klopp, München Michacl !l>!ayr m. Fam., Wiesbaden Theodor Iahn, k. Afessor, Berlin E. Bodniailu, Beamter, Äozen Seb. Schölter, in. Fam.. Losen Dr. Gahser m. G., Bozen v. Iawct m. G. u. 4. T., Berlin Elsa Rcmel, Wicn Peter Äiemcl in. Fam., Wien Gisella InrbiU, Venedig Richard Weiß, Wicn Viktor Hölbling, Jngcnicr. Wicn Zluna Hölbling Oskar Edler, v. Navecl, Wien Helene Witte, Bcrlin Bcrtha Wciusiciu, Bcrliu Sindels Siippan m. G-, Dresden B. Maa.ß Wicu

u. G., Dresden Fran v. Bötticher m. T., Riga Sophie Tiinin, Hamburg Frau Direktor Wilh. Droge, Hamburg Oskar Giittmaiiil u. Familie, London Dr. Karl v. Wingard, Chemiker, Wien August v. Brcindlbcrger, Offizier, Innsbruck Adolf Refch in. G. u. T., Bukarest Alex. v. Tobien n. G., Riga Ioh. Wittcnberger, Kfm., Wien Dr. Rudolf Endlicher in. Schwester, Wien Heinrich Emincry u. G., Preßburg Anna Schraube, Merseburg Sigm. Komm, Wicn Felix Schöllcr, Fabrikant, Osnabrück Alwin Milan ». G., Gaiben Hugo Daler, Major

, Innsbruck Kail Scheidemantel n. G., Dresden Boduiger u. G., Amt., Wien Äioser, Bmt., Wicn Ernst Wcißker n. G-, Thüringen Rudolf Lyro, Oberfinanzrath, Trieft Friedrich Napp, Triest Oskar Napp, Trieft Dr. Heinrich Grünbaum in. Fam. u Drfch., Wicn Julius Bauer, Wicu Dr. Gg. Wiuklcr m. G., Arzt, Mcißcn Dr. Fcrd. Kvrek, Professor, Wien Dr. Ioh. Lang u. G., Wicu Tr. Heinrich Adler m. S.. Wicn Emil Lenith, Ingenieur, Augsburg Barou Ernst Schönbcrg, Schloß Ballans Baronin Bctti Schönbcrg, Schloß Ballans

Tr. Richard Pohl u. G-, Wicn Ernst Wcißker n. G., Schlciz Oskar Bern, Wien Fcrd. Jähniugcii u. S., Burg Paul Schmcißcr, Burg Max Osncr, Martonasar Bela Osncr. Martonasar I. Händl, Rcvisor, Müuchcii Adam Schcwniug, NUinchni Franz Taweua, Riva Ferdinand Brühler, Brnneck August Hutter in. G., Graz Dr. P. Haubold, Seiniiiar-Oberl., Cheinnitz Tr. Wilhelm Heuiie, Oberlehrer, Landsberg Hermann Baumhaucr, Ksm., Breslau Rektor Hochler, Eberswalde Louise LaUemand, Private, Leipzig Auguste Härtung, Leipzig Hauns

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