zu ertragen?' So die Tante zu Margarete. „Doch, Tante, es gibt noch Schlimmeres — Unfriede mit dem eigenen Gewissen, das Bewußt sein, von der Kirche ausgeschlossen zu sein, und der Gedanke, sein eigenes Kind in einer fr emden Religion erziehen zu müssen. Immer näher rückt jetzt die Stunde der Entscheidung und ich vermag es kaum, mich vor Angst zu halten. O wenn doch Oskar nachgeben und einwilligen wollte, daß unser Kind katholisch getauft und erzogen würde! Täglich und stündlich flehe ich zum lieben Gott
, daß er Barm herzigkeit mit mir haben wolle.' „Ei, wenn du dir wegen der Zukunft so viel Kummer machst, so rede deinem Manne doch ein mal vernünftig zu, vielleicht gibt er nach.' „Das habe ich schon getan, aber ich weiß nicht, ob er meine Bitte gewährt. Oskar war sehr lieb und nachsichtig gegen mich, doch sagte er weder ja, noch nein. Ich fürchte, er wollte mich bloß schonen und besteht später doch auf feinem eigenen Willen.' „Nun, so warten wir es in Geduld ab. In memen Augen ist die Sache ziemlich
be freundete Stimmen und richtete sich hastig auf. Oskar trat ein, sein friedlich schlummerndes Kind in den Armen; ihm folgten seine Mutter und Tante Kunigunde, beide in festlichen Gewändern. Oskar hob den kleinen Täufling im blütenweißen Kleidchen, mit rosenfarbenen Schleichen geschmückt, jubelnd in Jahrgang MZ. ^ waren. Tatenlos hat bisher die bayerische Regien^ dem widerlichen Treiben des liberal-sozialdeuwtZ tischen Großblocks zugesehen, bei welchem hohe M höchste Staatsbeamte dienstgefällig
deine Kräfte noch schonen', fagte ihre Schwieger mutter, indem sie besorgt den Enkel selbst auf den Arm nahm. Margarete umklammerte die Hand ihreS Mannes und sah angstvoll flehend zu ihm auf. „Oskar,' fagte sie leise, „hast du meiner Bitte gewährt? Antworte mir aufrichtig.' Er strich ihr liebkosend über die heiße Stirne. „Sei ruhig, mein Liebling,' fagte er sanft, „um sprechen später darüber; eine längere Unterredung regt dich jetzt zu sehr auf.' „Nein, nein,' rief Margarete leidenschaftlich
, „nicht das Sprechen, die Ungewißheit tötet miÄ^ Sei barmherzig, Oskar, und sage mir die Wahrheit. „Ich weiß zwar nicht, was deine Frau vqn dir verlangt.' äußerte die alte Gräfin argwöhnisch, „bin jedoch der Ansicht, daß es jetzt nicht ratW sei, sich in lange Diskussionen zu verlieren. AN wollen Margarete ein wenig ruhen lassen.' ... „Tante Kunigunde, so bleibe du wenigste bei mir', flehte Margarete ängstlich.