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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 29.07.1914
Umfang: 8
eines haßerfüllten Geg ners zwingen Mich, zur Wahrung der Ehre Mei ner Monarchie, zum Schutze ihres Ansehens und ihrer Machtstellung, zur Sicherung ihres Besitzstan- . des nach langen Jahren des Friedens zum Schwerte zu greifen. Mit rasch vergessendem Undank hat das Königreich Serbien, das von den ersten Anfängen seiner staatlichen Selbständigkeit bis in die neueste Zeit von Meinen Vorfahren und Mir gestützt und gefördert worden war, schon vor Jahreli den Weg offener Feindseligkeit gegen Oesterreich-Ungarn

Meiner Negierung würdigen und sein Wort einlösen werde, hat sich nicht erfüllt. Immer höher lodert der Haß gegen Mich und Mein Haus empor, immer unverhüllter tritt das Streben zutage, untrennbare Gebiete Oesterreich-Ungarns gewaltsam loszureißen. Ein verbrecherisches Treiben greift über die Grenze, um im Südosten der Monarchie die Grundlagen staat licher Ordnung zu untergraben, das Volk, dem Ich sin lündesväterlicher Liebe Meine volle Fürsorge izuwende, in seiner Treue zum Herrscherhaus und Mm Vaterlande

und erwogen. Mit ruhigein Ge wissen betrete Ich den Weg, den die Pflicht Mir weist. Ich vertraue auf Meine Völker, die sich in allen Stürmen stets in Einigkeit und Treue um Meinen Thron geschart haben und für die Ehre, Größe und Macht des Vaterlandes zu schwersten Opfern immer bereit waren. Ich vertraue auf Oesterreich-Ungarns tapfere und von hingebungs voller Begeisterung erfüllte Wehrmacht. Das Manifest ist vom Ministerpräsidenten Gra fen Stürgkh mitgezeichnet. VolkS-Zeitung Bleibt der Krieg lokalisiert

und Ita lien in Wien, Petersburg und'in Belgrad ersuchen, alle aktiven militärischen Operationen bis zur Beendigung der Konferenz einzustellen. Deutschland lehnte die Beteiligung an der Kon ferenz ab. Zu der angeregten Konferenz ist es nicht gekom- men, weil Deutschland die Teilnahme rundweg ab lehnte. Deutschland stellt fich auf den Standpunkt, daß die Auseinandersetzung zwischen Oesterreich-Un garn und Serbien eine Angelegenheit dieser beiden Staaten ist und daß eine Konferenz auch dann kei nen Sinn

mit einer anderen Macht wie Serbien befindet, vor den Aeropag der Botschafter erscheinen soll. Noch unmöglicher ist es, daß zwei Großmächte wie Oesterreich und Rußland vor diesem Aeropag erscheinen sollen. England hätte direkt in Petersburg einzuwirken. Führende Organe treten trotz Ablehnung des Konferenzvorschlages durch Deutschland weiter nach- drücklichst für die Erhaltung des Friedens ein. Dar über wird aus London gemeldet: „Daily Graphic" betont, daß England weder durch einen Vertrag, noch mit Rücksicht

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Tiroler Grenzbote
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Seite 2 von 8
Datum: 29.07.1914
Umfang: 8
! Der General der Infanterie Franz Freiherr von Schönaich, k. u. k. Reichskriegsminister a. D., ver öffentlicht im „N. W. Tagbl." den folgenden Aufruf: Die eisernen Würfel sind gefallen. Der Kaiser ruft. Die Armee, die zweimal in schweigendem Gehorsam das halb gezückte Schwert in die Scheide gestoßen hat, folgt jubelnd diesem Rufe ihres obersten Kriegsherrn. Der Bestand und die Ehre Oesterreich-Ungarns, durch den Gang der Ereignisse ihr anvertraut, stehen unter Habsburgs alten Fahnen in sicherer Hut. Mag

. „Mein hohes Alter darf den Lauf der Dinge in keiner Weise hemmen", erwiderte er erst vor wenigen Tagen einem hohen Würdenträger, der ihn zu veranlassen suchte, Pausen in seiner Arbeit eintreten zu lassen und das Freie aufzusuchen. Zur Bundestreue Italiens. Wien, 28. Juni. Der italienische Botschafter Herzog v. Avarna erschien heute im Auswärtigen Amt und versicherte nachdrücklichst, daß Oesterreich-Ungarn der Bundestreue Italiens unter allen Umständen ver sichert sein kann. — In nationalistischen Kreisen

in Rom erklärte man, Italien müsse sich darauf be schränken, nötigenfalls eine militärische Aktion an der adriatischen Küste einzuleiten, um ein Eingreifen Griechenlands zu verhindern. Man fügt hinzu, falls Oesterreich den Losten besetzt, um Montenegro zu zwingen, neutral zu bleiben, sei Italien verpflichtet, Valona zu besetzen. Die Haltung Englands. London, 28. ds. Das Blatt „Reynolds News paper" führt an hervorragender Stelle an, daß Groß britannien sich unter allen Umständen neutral verhalten

werde. Großbritannien sei durch seine Ab machungen weder mit Frankreich noch mit Rußland gezwungen, einzuschreiten, selbst wenn Rußland und Frankreich aktiv in den Krieg hineingezogen werden. Die Haltung Rußlands. Petersburg, 28. ds. ^ Die „Börsenzeitung" bringt nachstehende halbamtliche Mitteilung: Ruß land wird die Vernichtung einer slavischen Macht nicht zugeben, ist aber bereit, Oesterreich-Ungarn in seinen berechtigten Forderungen zu unterstützen, wie Serbien Nachgiebigkeit anzuraten. Rer außerordentliche

zur Verfügung gestellt. Eine Entgegnung der österreichisch - unga rischen Regierung. Die Regierung Oesterreich-Ungarns veröffentlicht eine Entgegnung auf die Note Serbiens, die diese als voll kommen unbefriedigend und unaufrichtig erkennen läßt: Die Note ist — heißt es in der Entgegnung — von einem Geiste der Unaufrichtigkeit erfüllt, der es klar erkennen läßt, daß es der serbischen Regierung nicht ernstlich darum zu tun ist, der sträflichen Duldung ein Ende zu bereiten. Panslavistische Bewegungen in Böhmen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 29.07.1914
Umfang: 8
K 1*70, vierteljährig K 5*10, halbjährig K 10*20. — Einzelnzusendung durch die Post für Oesterreich: Monatlich K 2 -, vierteljährig K S--, halbjährig K 12-—. — Für Deutschland monatlich K 2 20. — Für die Schweiz monatlich K 2 70. — Nr. 169 Innsbruck, Mittwoch, 29. Juli 1914 22. Jahrg. Krieg mit Serbien. Einige Minuten nach 6 Uhr langte gestern fol gendes Telegramm ein: Kriegserklärung an Cerbien. W i e n, 28. Juli, 6 Uhr nachmittag. Eine Extra ausgabe der amtlichen „Wiener Zeitung" veröffent licht soeben folgende

Kriegserklärung: Da die königlich serbische Regierung die Note, lvelche ihr von dem österreichisch-ungarischen Ge sandten in Belgrad am 23. d. M. übergeben war, nicht in befriedigender Weise beantwortet hat, so sieht sich die k. u. k. Regierung in die Notwendigkeit versetzt, selbst für die Wahrung ihrer Rechte und Interessen Sorge zu tragen und zu diesem Ende an die Gewalt der Waffen zu appellieren. Oesterreich- Ungarn betrachtet sich daher von diesem Augenblicke an als im Kriegszustände mit Serbien

befindlich. Die Würfel sind gefallen: Alle Versuche Eng lands, zwischen Serbien und Oesterreich-Ungarn zu vermitteln, sind resultatlos verlaufen. Oesterreich- Ungarn beharrte auf der Erfüllung seiner ganzen Forderungen, die noch durch die eine, daß Serbien unserem Staate die Mobilisierungskosten zu er setzen habe, gemehrt wurden. Serbien hat diese Friedensbedingungen abgelehnt. Die Kunst der Di plomaten konnte den Frieden nicht sichern, nun haben die Kanonen ihr schreckliches Wort

der Waffen zu appellieren. Oesterreich-Ungarn, welches an Serbien gemäß Ar tikel I der den Beginn der Feindseligkeiten betref fenden Konvention vom 18. Oktober 1907 bereits eine förmliche Erklärung gerichtet hat, betrachtet sich als im Kriegszustände mit Serbien befindlich. Indem das k. u. k. Ministerium des Aeußern Vorstehendes zur Kenntnis der Botschaft (Gesandt schaft) bringt, beehrt es sich, zu erklären, daß Oesterreich-Ungarn sich während der Feindseligkei ten unter der Voraussetzung

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Tiroler Grenzbote
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Seite 3 von 8
Datum: 29.07.1914
Umfang: 8
größter Begeisterung ausgenommen. Ein Teil der Sommergäste ist bereits abgereist. Hall. Seit Samstag abends sind in Hall sämt liche Zeitungsablagestellen förmlich belagert. Von allen Schichten der Bevölkerung hört man dasselbe Urteil: „Nieder mit den Serben! Hoch Oesterreich!" Man sieht, daß die Tiroler Treue in unserer Zeit unseren Vorfahren von 1809 nichts nachgibt. Sonntag abends 9 Uhr veranstaltete die Feuerwehrkapelle von Hall einen Fackelzug, an dem sich über 1000 Bewohner beteiligten

Ovationen aus. Die Gebäude der Zeitungen sind von fast undurchdringlichen Menschen mauern belagert, die Extratafeln werden förmlich ge stürmt, die ganze Stadt ist von einer ungeheuren Welle der Aufregung durchflutet. Der Straßenverkehr ist so enorm, daß man sich in einigen Straßen noch kaum Durchgang verschaffen kann. Ansprachen wur den auf den Straßen gehalten, „Deutschland, Deutsch land über alles" angestimmt und fortgesetzt Sympa thiekundgebungen für Oesterreich veranstaltet. Das österr.-ungar

. Konsulat erließ einen Aufruf an die in München lebenden Militärpflichtigen, worin sie auf gefordert werden, unverzüglich die Heimreise anzutreten. Zu heftigen Ausschreitungen kam es in der Neuhauser straße im bekannten Cafe Fahrig (Hotel Deutscher Hof). Als das Publikum sich für Oesterreich begei sterte und patriotische Lieder zu singen anfing, ver weigerte der Geschäftsführer, die Kapelle patriotische Lieder spielen zu lassen. Als die Kapelle aus eigenem Antrieb anfing, eine patriotische Weise

nur wenig ins Ausland. Kriegserklärung Oesterreich* Ungarns an Serbien. Wien, 28. ds. Auf Grund Allerhöchster Ent schließung Sr. Majestät wurde heute an die serbische Regierung eine Kriegserklärung gerichtet. Oesterreich- Ungarn betrachtet sich im Kriegszustand mit Serbien. Da die Note nicht befriedigend beantwortet wurde, appelliert Oesterreich-Ungarn an die Waffen. Berlin, 28. ds. Deutschland hat keinesfalls den Vorschlag Greys abgelehnt. Es ist aber für eine direkte Verhandlung

zwischen den Kabinetten. Rom, 28. ds. Italien erklärt sich bereit zu inter venieren, falls Oesterreich-Ungarn damit einverstanden ist. Wien, 28. ds. Nach unbestätigter Meldung soll Eisenbahnbrücke zwischen Semlin und Belgrad gesprengt worden sein. London, 28. ds. Dem bei Portland befindlichen Geschwader wurde befohlen, zusammenzubleiben. Schiffe des zweiten Geschwaders bleiben im Heimathafen. Mus Stadt und Land. Der Abdruck unserer Originalberichte ist nur mit Quellen angabe gestattet. (Radfahrerunglück.) Am Sonntag

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Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 8
Datum: 29.07.1914
Umfang: 8
Verbreitung. Anzeigenpreis: die kleine dreispaltige Zeile oder deren Raum 12 h; bei Wiederholungen Preisnachlaß. Anzeigen werden in Abholstellen und Ankündigungsämtern entgegengeuonrnren. Erscheinungstage: Jeden Mittwoch und Samstag. Kriegszustand zwischen Oesterreich-Ungarn und Serbien. Gerüstet z«m Streite! 6 Die ehernen Würfel sind gefallen! Mit der Würde und Ruhe, die dem Großen und Starken geziemt, trifft die Monarchie die letzten Vor bereitungen. um mit der stahlbewehrten Faust das durchzusetzen

, was man ihr im friedlichen Wege vor enthalten zu können glaubte. Der Krieg ist eine furcht bar ernste Sache. Es gibt wohl keinen Menschen in Oesterreich, der sich auch nur einen Moment darüber im unklaren wäre, welch schwere Opfer er dem Ein zelnen wie der Gesamtheit auferlegen wird. Aus tausenden und abertausenden Familien werden die Söhne unter die Waffen gerufen. Tausende von Familienvätern müssen weg von Frau und Kind, von ihrem Berufe, der sie und die ihrigen nährte, um draußen auf den Feldern der Ehre zu streiten

des Habs burgerreiches, bereit, alles, auch das letzte einzusetzen, um sie zum Siege zu führen. Die alten, großen Tra ditionen des Oesterreichertums, die sind nicht ausge storben. Sie beseelen die Jugend geradeso wie sie unsere Ahnen beseelt haben. Man hat sich angewöhnt, von einem alten, morschen Oesterreich zu sprechen und in Belgrad hat man sogar gemeint, es mit einem Ka daver zu tun zu haben, den man nur mehr zu be graben braucht. Nun ist die Stunde gekommen, wo wir es vor aller Welt beweisen

wollen, daß es in Oesterreich noch Männer gibt, die den Mut haben, zu leben und die bereit sind, sich dieses Recht zu leben zu erzwingen, koste es, was es wolle. Die Rechnung, die längst fällig war, sie soll, unbekümmert Um äußere Einflüsse, be reinigt werden. Die Zeit, wo jeder B'che sich das Recht heraus nehmen konnte, alles, was uns wert, heilig und teuer war, zu verunglimpfen und in den Kot zu ziehen, ist vorüber. Biegen oder brechen, das ist jetzt die Pa role. Ein Drittes gibt es nicht mehr. Wir schauen nicht links

die nächste Zeit bringen sollte, wir werden eingedenk unserer Würde und unseres Rechtes ruhig bleiben. Jeder einzelne von uns wird voll und ganz seine Pflicht tun. In schwerer Zeit wollen wir Männer sein, un beugsam und unerschrocken, bereit hinzugeben: Gut und Blut für unfern Kaiser Gut und Blut fürs Vaterland! Und der Herrgott im Himmel wird mit uns sein und unserer heiligen Sache. vis Kriegslage Lwilehen velterreieh-Ungarn und Serbien. Oesterreich-Ungarn verfügt über eine Wehrmacht von 16 Armeekorps

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 2
Datum: 29.07.1914
Umfang: 2
ihrer Interessen und Rechte Sorge zu tragen und zu diesem Ende an die Gewalt der Waffen zu ap pellieren. Oesterreich-Ungarn betrachtet sich da her von diesem Augenblick an als im Kriegszu stand mit Serbien befindlich. M Meine Uölkeri Kaiser Franz Joses hat folgendes Manifest erlassen: An meine Völker! Es war Mein sehnlichster Wunsch, die Jahre, die Mir durch Gottes Gnade noch beschieden sind, Werken des Friedens zu weihen und Meine Völker vor den schweren Opfern und Lasten des Krieges zu bewahren. Im Rate

die Langmut und Friedensliebe Meiner Regierung würdi gen und sein Wort einlösen werde, hat sich nicht erfüllt. Immer höher lodert der Haß gegen Mich und Mein Haus empor, immer unverhüllter tritt das Stre ben zutage, untrennbare Gebiete Oesterreich-Ungarns gewaltsam loszureißen. Ein verbrecherisches Treiben greift über die Grenze, um im Südösten der Monarchie die Grundlagen staat licher Ordnung zu untergraben, das Volk, dem Ich in landesväterlicher Liebe Meine volle Fürsorge zuwende, in seiner Treue

. Mit ruhigem Gewissen betrete Ich den Weg, deu die Pflicht Mir weist. Ich vertraue auf meine Völker, die sich in allen Stürmen stets in Einigkeit und Treue . um Meinen Thron geschart haben und für die Ehre, Größe und Macht des Vaterlandes zu schwersten Opfern immer bereit waren. Ich vertraue aus Oesterreich-Ungarns tapfere und von hingebungsvoller Begeisterung erfüllte Wehrmacht. Und Ich vertraue aus den Allmächtigen, daß er Meinen Waffen den Sieg verleihen werde. franr Mepb m. p. ZMgkI

unvermeidlich- erschien, ist eingetreten: die offizielle Kriegserklärung Oester reichs an Serbien ist erfolgt und die Ereignisse können ihren weiteren Gang nehmen. Hoffentlich rückt Oesterreich gleich mit solcher Macht vor, daß es dem kläffenden Schoßhündchen der Mutter Russia im ersten Augenblick einen ordentlichen Fußtritt versetzt, der den Köter zum Schweigen bringt. Es wird sich dann zeigen, was Ruß land macht: ob es für das serbische Mörder volk und seinen blutbesudelten König wirklich eintreten

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 29.07.1914
Umfang: 8
, bei dem er auch eine Rede gehalten hat. An diesem Kon greß nahmen auch Vertreter anderer südslawischer Städte in Oesterreich, darunter auch der Bürger meister von Agram, teil, und es hatte damals in kroatischen Kreisen großes Mißfallen erregt, daß diese österreichischen Funktionäre mit hohen serb. Orden bedacht wurden. Abg. Dr. Cingrsa dürfte mit verschiedenen serbischen Politikern in engere Berüh rung getreten sein und zählte schon lange zu den eifrigsten Verfechtern der kroatisch^serbischen Verei nigung

anderer täglicher Verpflegungskosten, kam Delavigne zu dem Ergebnis, daß Deutschland bei einer Kriegs stärke von 6 Millionen Mann unter Einschluß der Ersatzreserven und des Landsturms für jeden Kriegstag 60 Millionen Mark, für einen achtmona tigen Krieg also 141/2 Milliarden Mark, Oesterreich- UN garn bei einem Aufgebot von 2/2 Millionen Köpfen in acht Monaten 8 Milliarden Kronen, Italien für 3Y 2 Millionen Soldaten 11 Milliarden Lire Und Rußland für 3 1 /» Millionen Köpfe im ganzen W 2 Milliarden Rubel

und Nordamerikanern, nur die er sehnte Gelegenheit bieten würden, den interne tio- nälen Handel auf Menschenalier an sich zu reißen. * Der letzte Krieg, den Oesterreich-Ungarn führte, wurde durch die Okkupation Bosniens und der Herzegowina heraufbeschworen, mit der unsere Doppelmonarchie vom Berliner Kongreß beauftragt wurde. Allerdings hatte schon Andrassy am 8. Juli des Jahre 1876 bei der Zusammenkunft Kaiser Franz Josefs mit dem Zaren in Reichstadt für das Versprechen der Neutralität im Kriege der Russen

gegen die'Türkei das Zugeständnis erhalten, nach dem Kriege Bosnien und die Herzegowina besetzen zu dürfen. Nach dem Friedensschluß zwischen der Türkei und Rußland in San Stefano am 3. März 1878 wollte aber Rußland, das infolge seines Sie ges über die Türkei übermütig geworden war, von diesem Zugeständnisse nichts mehr wissen. Deshalb regte der österreichische Minister, des Aeußern An drassy bei den Mächten den Berliner Kongreß zur Regelung der orientalischen Frage an. Infolgedessen erlangte Oesterreich

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Volksblatt
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Seite 3 von 15
Datum: 29.07.1914
Umfang: 15
29. Juli 1914 Tiroler Volks blatt Seite S gegen Rußland gerichtete Provokation, auf die Rußland nicht nur in Worten, sondern auch m»t Taten antworten werde. Rußland wolle den Frieden; wenn aber ein Krieg kommen werde, werde daS ganze russische Volk daran teilnehmen. Dari»» 25. Juli. Die Blätter kritisieren die Von Oesterreich an die serbische Regierung gerichtete Note in scharfer Weise. Der „Tempi' fragt: „Hat die österreichisch ungarische Regierung, als sie dieS tat, gewiß ihre günstige

, die Oesterreich anwenden, hat sich überlebt und eine neue Anwendung ist in jeder Hinsicht unzu lässig.' Fast noch schärfer äußert sich das „Journal des DebatS': Die österreichisch ungarische Regierung hat nun den großen Schlag ausgeführt, den sie seit dem Mord von Sarajevo vorbereitet hat. Dieser Schlag überschreitet an Brutalität alles, was man an Brutalität besürchten konnte. Es scheint unzweifelhaft, daß man in Wien den Krieg wünscht. ES handelt sich darum, diesen seit einem Monat vorbereiteten Krieg

nicht stehen bleiben, von der Waffe Gebrauch machen. Der Kelageru«g»znsta«d i« Gesterreich. Mie«, 26. Juli. Der „Berliner Lokalanzeiger' schreibt aus Wien: Mit heute nachts 12 Uhr tritt auf Grund einer kaiserlichen Verordnung eine Aus nahmebestimmung in ganz Oesterreich in Kraft, nach der die Aushebung des Versammlungsrechtes, der Preßfreihett, Einstellung der Wirksamkeit der Ge schworenengerichte, Ueberwachung des Telegraphen- und Telephondienstes verfügt wird. Weiter wird der ReichSrat und die Landtage

aller Länder in Oesterreich geschloffen. Achtung ans de« „Halt!'-R«f! Vom MilitärstationSkommando Bozen werden wir ersucht, bekannt zu geben, daß '.die Bahnen militärisch bewacht werden, ebenso wie die wichtigen Objekte. Die Bevölkerung wird aufmerksam gemacht, den Forderungen der Posten und Wachen unbe dingt Folge zu leisten. Auf den Ruf „Halt!' ist sofort stehen zu bleiben, widrigenfalls die Posten von der Waffe Gebrauch machen müßten. Zuruckberufuug der Eruteurlauber. Ueber Auftrag

dem serbischen Gesandten in Wien der Ab bruch der diplomatischen Beziehungen zwischen Oesterreich Ungarn und Serbien notifiziert. Gleich zeitig wurden dem Gesandten die Paffe zugestellt. Der Gesandte ist in später Abendstunde über Buda pest abgereist. Die Urheber der österreichische« N»te? Kelgrad, 26. Juli. Allgemein herrscht in Serbien die Auffassung, daß der Text der öster reichischen Note von Kaiser Wilhelm und dem un garischen Ministerpräsidenten Grasrn TiSza zusam mengestellt sei, weshalb auch Serbien

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Innsbrucker Nachrichten
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Seite 2 von 16
Datum: 29.07.1914
Umfang: 16
Sette 2. Nr. 1/3. Innsbrucker Nachrrchrer? Mrttwoch den 20. Julr 1014. Ich klage an . . . Das Manifest des Kaisers an seine Oesterrei¬ cher, dessen herzlicher Ton ganz besonderen Ein¬ druck machen 'muß, ist die schwerste Anklage, die wohl je gegen ein fremdes Staatswesen, ge¬ gen einen Nachbarn, erhoben wurde. Welche Fülle Don Wohltaten hat Oesterreich über Serbien ausgegossen, wie oft, wenn die Not Serbiens am größten

war, war die österreichische Hilfe am nächsten. Es gibt fast keine Art von Unterstützung, welche Oesterreich und sein Herr¬ scherhaus Serbien wicht erwiesen hätte und mehr als einmal hat Oesterreich' seine Macht und .Gel¬ tung in die Wagschale geworfen, um Unheil von Serbien abzuwenden, Mehr als einmal hat es Serbien vor dem Untergange gerettet. Man hoffte, in Serbien einen Freund zu gewinnen und be¬ günstigte alle seine Bestrebungen. Und der Dank? Seit König

Peter I. nach einer schrecklichen Mordtat den Thron Serbiens bestiegen, zeigte sich' Serbien immer feindseliger gegen die Donaumonarchie, die „haßerfüllten Um¬ triebe^, von denen das Manifest des Kaisers spricht, datieren seit dem Regierungsantritte die¬ ses unsympathischen Mannes, der den Thron Serbiens nie hätte behaupten können, wenn Oesterreich es nicht gewollt hätte und wahrlich, man hätte diese Thronbesteigung vor etwas mehr als zehn Jahren

nicht zulassen sollen: damit hätte man uns vieles erspart. In markanten Worten weist das kaiserliche Manifest in großen Zügen auf all die Undank¬ barkeiten und Unanständigkeiten Serbiens hin, das ununterbrochen mit dem Feuer gespielt hat und sich nicht scheut, sogar die Gefahr eines Weltkrieges heraufzubeschwören, um seine, von maßlosem Dünkel getragene Eitelkeit zu befrie¬ digen. Oesterreich hat alles mit Langmut und mit «ner Nachsicht ertragen

, die beinahe schon sträf¬ lich war, die bei den vaterländisch Gesinnten Scham und Verbitterung wachrief und die uns im Auslande als Schwäche und Furchtsamkeit ausgelegt wurde. Oesterreich war ritterlich gegen¬ über der Gemeinheit und es hat selbst in diesen Tagen noch einen Beweis dafür geliefert, daß es die Ritterlichkeit in keiner Situation verleug¬ net; welcher andere Staat hätte das Oberhaupt der feindlichen Streitkräfte, das durch einen Zu¬ fall

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Volksblatt
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Seite 2 von 15
Datum: 29.07.1914
Umfang: 15
Sympathieknudgevnngen. Ueberall, wo die Kunde vom Abbruch der der diplomatischen Beziehungen zwischen Oesterreich- Ungarn und Serbien eintras, wurde sie mit unbe schreiblichem Jubel ausgenommen. Von der Unmenge von Berichten können wir nur einzelne hier folgen lassen: Koze«. Als nach 10 Uhr abends die Ablehnung der österreichischen Forderungen seitens Serbien bekannt wurde, da ging eine Begeisterung durch unsere Straßen, die Menschen riefen sich jubelnd zu und patriotische Lieder stiegen zum Nachthimmel empor

. In allen Straßen bildeten sich Gruppen, welche Hochrufe auf Oesterreich, auf den greisen Kaiser, aus Deutschland ausbrachten. Am Waltherplatz vor dem Stadthotel wurden Ansprachen gehalten, eS sormierten sich Kolonnen, die die Stadt durchzogen, so daß auch die Schläfer noch die Kunde vernahmen. In den CassS und in den Weinhäusern, wo jetzt sehr viele Reichsdeutsche abends zu treffen find, brach ein wahrer Jubel auS: .Endlich! Jetzt draus!' Gerade die Reichsdeutschen sprachen sich sehr kriegerisch

. Dankl, der am Balkone weilte, folgende markige Worte: »Die Zeit ist gekommen, wo wir unsere ganze Kraft einsetzen müssen, für unsere Monarchie und Se. Majestät den Kaiser!' Nicht endenwollende Hochrufe auf Oesterreich und auf den vielgeliebten greisen Kaiser folgten diesen Soldatenworten. DaS Kaiserlied und daS Gebet vor der Schlacht' bildeten den Abschluß dieser großartigen Huldigung. In den Gast- und Kaffeehäusern spielten sich noch viele Patriotische Szenen ab. Am Sonntag gingen eben- falls

in seine Banden schlug. Beim militärischen Zapfenstreich spielte Sams tag abends die RegimentSmufik beim Marschieren durch die Stadt alte österreichische Soldatenlieder. Mehrere Male kam eS dabei zu stürmischen Ova tionen für Oesterreich. Statthalter Gras Toggenburg hat seinen Sommerurlaub plötzlich unterbrochen. Wie«. Schon in den frühen Abendstunden sammelte sich vor der Börse und rings um dieselbe sowie in den umliegenden Straßen und speziell vor dem Haupttelegraphenamt eine kolossale Menschenmenge

des Standrechtes keine Versammlungen auf den Plätzen gestattet find, sammelte sich die Bevölkerung in den Kaffeehäusern, wo patriotische Kundgebungen stattfanden. Ja der Nacht versammelte sich in aller Stille eine große Menge Volkes vor dem Palais der Landesregie rung und veranstaltete eine Kundgebung, wobei die VolkShymne gesungen wurde und Slavaruse auf Erzherzog Franz Ferdinano und Rufe gegen die Serben erschollen. München. Such in München fanden große Sympathie- kundgebungen für daS befreundete Oesterreich

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Tiroler Stimmen
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Seite 2 von 8
Datum: 29.07.1914
Umfang: 8
formuliert wurde, zu deren Annahme der königlichen Regierung eine Frist von 48 Stunden eingeräumt wurde. Da die königlich serbische Regierung diese Note nicht in befriedigender Weise beantwortet hat, so sieht sich die k. u. k. Regierung in die Notwendigkeit ver seht, selbst Kr die Wahrung ihrer Rechte und Inter essen Sorge zu tragen und Zu diesem Ende an die Gewalt der Waffen zu appellieren. Oesterreich-Ungarn, welches an Serbien gemäß Artikel I der den Beginn der Feindseligkeiten be treffenden

Konvention vom 18. Oktober 1907 bereits eine förmliche Erklärung gerichtet hat, betrachtet sich seitdem als im Kriegszustand mit Serbien be findlich. — Indem das I. u. k. Ministerium des Aeußeren Vorstehendes zur Kenntnis der Botschaft (Gesandtschaft) bringt, beehrt es sich zu erklären, daß Oesterreich-Ungarn sich während der Feindseligkeiten unter der Voraussetzung eines gleichartigen Vorgehens von Seite Serbiens an die Bestimmungen der Haager Konventionen vom 18. Oktober 1907 sowie an jene der Londoner

bekannt. Rur das eine steht fest, daß man in Berlin und Rom die Annahme des Vorschlages von der Zustimmung Oesterreich-Un garns abhängig gemacht hat, da man jeden Druck auf die Monarchie vermeiden will, und daß die Mon archie sich nach der gestrigen Kriegserklärung und dem Manifest des Kaisers keine Waffenruhe auf drängen lassen wird. Speziell über die Stellung Deutschlands, zum Greyschen Vorschlag wird an maß gebenden Berliner Stellen anerkannt, daß Grey in bester Absicht handelte, um den Frieden

aufrecht zu erhalten. Doch hält Deutschland den Vorschlag für praktisch undurchführbar, daß eine Groß macht wie Oesterreich, die sich in einem Konflikt mit einer anderen Macht und Serbien befindet, vor den Aeropag der Botschafter erscheinen soll. Noch unmög licher ist es, daß zwei Großmächte wie Oesterreich und Rußland vor diesem Aeropag erscheinen sollen. Die „Köln. Ztg." schreibt: Aus der von Anfang eingenommenen Haltung Deutschlands ergibt sich der zwingende Schluß, daß man sich in Berlin

mit jeder Vermittlung befreunden dürfte, die von Oesterreich- Ungarn gewünscht wird. Das ist die Grundvoraus setzung, woran Deutschland seine Stellungnahme einer etwaigen Vermittlung gegenüber zu prüfen haben wird. Es hieße aber die grundsätzliche Stellung dem öster reichisch-serbischen Streit gegenüber verkennen, wollte man annehmen, daß sich die deutsche Regierung etwa bereit finden lassen könnte, dem Bundesgenossen eine diesem nicht genehme Vermittlung aufzudrängen oder mitzuwirken, daß sie ihm von dritter Seite

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 3 von 4
Datum: 29.07.1914
Umfang: 4
Mobilisierung getrof fen. In Petersburg und Moskau ist der außer ordentliche Ausnahmsznstand erklärt worden. Ein Großteil der russischen Presse hetzt mit aller Macht zum Krieg gegen Oesterreich. Inzwischen bemüht sich England, auf die Petersburger Diplomatie beruhigend einzu wirken; auch Fra n kr ei ch schließt sich die sen Bemühungen an, weil man dort ja auch allen Grund hat, einen Krieg zu scheuen, und weil schließ lich Frankreich im ganzen und großen nicht umhin kann, zu sageir, daß Serbien

mit den Botschaftern Oesterreichs, Deutschlands und Italiens. Es soll sich dabei um den Versuch handeln, Mittel für eine Beilegung des Konfliktes Oesterreichs mit Serbien zu finden. Diese Besprechungen gaben russischen und Pariser Blättern Veranlassung zu schreiben, daß ein Hoffnungsstrahl aufleuch te, um so mehr, als die Kriegserklärung Oesterreichs an Serbien bisher tatsächlich noch nicht erfolgt ist. Die russischen! und französischen Po litiker hoffen, daß Oesterreich nachgeben werde, wenn die Großmächte

alles aufbieten, auf dasselbe einzuwirken. — Wir können nicht einsehen, daß dies der rechte Weg ist, um den Frieden zu sichern. Ein Nachgeben steht vielmehr Serbien zu, da Oesterreich nur Forderungen gestellt hat, die cs einfach stellen mußte, um von den großserbischen Wühlereien endlich einmal Ruhe zu bekommen. Eine Beilegung des Konfliktes ist insolange nicht zu erwarten, als Serbien nicht sämtliche Forderungen Oesterreichs restlos erfüllt. Die Diplomaten Europas mögen» nch also statt an Oesterreich

Elementes des Gleichgewichtes. Das kann keinen Teil der Politik der Tripleentente bilden. Tie Tripleentente existiert für große und gerechte Zwek- ke, die für das Gleichgewicht und Stabilität Euro pas unentbehrlich sind, und darf nicht zum Werk zeug der großserbischen Agitation gemacht werden. Das Ultimatum mag brutal erscheinen und das Maß überschreiten, aber man muß ins Auge fassen, daß Oesterreich-Ungarn in dieser Frage vom Grund aus im Recht und Serbien vom Grund aus im Unrecht ist. Das Blatt fährt

. Botschafterpalais und riefen: „Nieder mit Oesterreich! Tod Oester reich!' Einer der Demonstranten zog eine kleine schwarz-gelbe Fahne aus der Tasche, setzte sie in Brand und trat sie mit den Füßen. Schutzleute trieben die jungen- Leute auseinander. Der österr.- ungarische Botschafter erhob gegen den Vorfall Ein spruch am Quai d'Orsey und ersuchte gleichzeitig, Vorkehrungen zur Verhinderung ähnlicher Vor kommnisse zu treffen. Der Direktor des Ministeri ums des Aeußcrn, Bertillot, sprach sein Bedauern

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Der Burggräfler
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Seite 1 von 8
Datum: 29.07.1914
Umfang: 8
Le» .«urggriisler» Meran, «-Wldubrn-Nr. 6,, ,» richlen. - Inserate nach Tarif. - Teleodon-Kusnummer 4M. Ar. 60. Alrran, Mittwoch am 29. Juli 1914. XXXII. Jahrgang. JtalenDur: Mittwoch. 29. Martha I. — Donnerstag, 30-, Abdon u. Senn. M. Freitag, 3t, Ignaz o. L„j. Orvst i. * or dem Kriege! Der Krieg ist noch nicht erklärt, ja Oesterreich- Ungarn ist zu einer Kriegserklärung gar nicht ver pflichtet, da eö das Protokoll der letzten Haager Konferenz, worin sich die Staaten verpflichteten, zwölf Stunden vor Eröffnung

dem General heute noch die Gelegenheit geboten, nach Serbien zurück zukehren, und ihm ein Extrazug mit Salonwagen zur Verfügung gestellt. Unser Kaiser bleibt in Ischl. Wien, 26. Juli. Der Kaiser von Oesterreich wird vorläufig in Bad Ischl verbleiben. Wien, 27. Juli. Das ministerielle Komitee für wirtschaftliche Mobilisiernngsvorkehrungeu, dem Ver- treter aller Ministerien angehören, ist in Permanenz erklärt worden. Dadurch wird veranlaßt, daß auch in den von der Mobilisierung betroffenen Gebieten

ein Landeskomitee für wirtschaftliche Mobilisierungs vorkehrungen eingesetzt wird -^d in Permanenz 3erkhlftt»»wird^,^.7>v'r» r? 1 »*Tt.4r Wien, '27. Juli? Das Handelsminisiernun hac alle politischen Laudesstellcn telegraphisch angewiesen, , soweit es noch nicht schon erfolgt ist, bis auf weiteres I alle möglichen Erleichterungen für den Geschäfts- ! verkehr in Ansehung des Ladenschlusses und der Sonntagsruhe, besonders beim Handelsgewerbe, ein- trcten zu lassen. Wien, 27. Juli. Die von Oesterreich-Ungarn

erlassene Zirkularnote an die auswärtigen Bot schaffen in Angelegenheit des österreichisch-serbischen Konslikces erhielt noch ein Dossier beigesügt, das heute veröffentlicht wird. In dem Dossier wird darauf hingewiesen, daß die von Serbien auSge- gaugene Bewegung, die sich zum Ziele gefetzt hat, die 'südlichen Teile der Monarchie von Oesterreich- Ungarn loszureisen um sie mit Serbien zu einer Staatseinheit zu verbinden, weit zurück reicht. Diese in ihrem Endziel sich stets gleich bleibende

. Jene hatte sich die Bildung und Aus- j rüstung von Freischaren für den Krieg gegen Oesterreich-Ungarn zum Ziele gesetzt. - In einer , Beilage führt das Dossier einen Auszug an, aus idem vom Ausschuß der genannten Organisation ! herausgegebenen Vereinsorgan gleichen Namens, J worin in mehreren Kapiteln die Tätigkeit und Ziele ■ beä Vereines dargelegt werden. Darin heißt es, daß es zur Hauptaufgabe gehört, die Verbindung ^mit unseren nahen und ferneren Brüdern jenseits :ber Grenze und die übrigen Freunde in der Welt

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Tiroler Stimmen
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Seite 1 von 8
Datum: 29.07.1914
Umfang: 8
eben im amtlichen Teile folgende Kriegserklärung: Da die königlich serbische Regierung die Note, welche ihr vom österreichisch-ungarischen Ge sandten in Belgrad am 23. Juli 1914 übergeben worden ist, nicht in befriedigender Weise beanwortet hat, ist die kais. u. königl. Regierung in die Notwendigkeit versetzt, für die Wahrung ihrer Rechte und ihrer Interessen Sorge zu tragen und zu diesem Ende an die Gewalt der Waffen zu appellieren. Oesterreich-Ungarn betrachtet sich daher von diesem Augenblicke

den Weg offener Feind seligkeit gegen Oesterreich-Ungarn betreten. Als Ich nach drei Jahrzehnten segensvoller Friedensarbeit in Bosnien und der Hercegowina Meine Herrscherrechte auf diese Länder erstreckte, hat diese Meine Verfügung ttn Königreiche Serbien, dessen Rechte in keiner Weise verletzt wurden, Ausbrüche zügelloser Leidenschaft und erbittertsten Hasses hervorgerufen. Meine Regierung hat damals von dem schönen Vorrechte des Stärke- ren Gebrauch gemacht und in äußerster Nachsicht und Müde von Serbien

die Langmut r • LEdensliebe Meiner Regierung würdigen und U? t 1 ? kinlösen werde, hat sich nicht erfüllt. Immer pm*« • ■ der Hatz gegen Mich und Mein Hans ittttLw l mmer unverhüllter tritt das Streben zutage, l,-E"dare Gebiete Oesterreich-Ungarns gewaltsam Kilvf’r 1 ' Ein verbrecherisches Treiben greift über iuitt .im,Südosten der Monarchie die Grund- dem ^^llcher Ordnung zu untergraben, das Volk, fornp^ w lanoesväterlicher Liebe Meine volle Für- und girier Treue zum Herrscherhaus towfiiwT ^terlande

Ich den Weg, den die Pflicht Mir weist. Ich vertraue aus Meine Völker, die sich in allen Stürmen stets in Einigkeit und Treue um Meinen Thron geschart haben und für die Ehre, Größe und Macht des Vaterlandes zu schwersten Opfern immer bereit waren. Ich vertraue ans Oesterreich-Ungarns tapfere und von hingebungsvoller Begeisterung erfüllte Wehr macht. Und Ich vertraue auf dm Allmächtigen, daß Er Meinen Waffen den Sieg verleihen werde. Franz Joseph m. p. Stürgkh m. p. ich unser Kaiser! Der Kaiser hat in Worte ge kleidet

und Sittlichkeit im Leben Her Völker. Wir streiten gegen verschlagene Hinterhäl tigkeit von Verbrechern und Mördern. Einer gemeinen. Hetze und Wühlarbeit sollen Grenzen gezogen werden, das böse Unkraut des Hasses soll ausgejätet werden. In einer guten und gerechten Sache greift Oesterreich- Ungarn heute zum Schwert. Mit Langmut hat die Monarchie zugesehen, ob nicht doch der Tag käme, wo die verblendeten Nachbarn zur Einsicht kämen. Dieser Tag ist nicht erschienen, dafür aber wohl der 28. Juni. Vergessend

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Volksblatt
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Seite 7 von 15
Datum: 29.07.1914
Umfang: 15
29. Juli 1914 Tiroler BolkSblatt Seite 7 Unsere Kavallerie umfaßt' 1b Dragoner-, 16 Husaren-. 11 Ulanen?, 6 Landwehr-Ulanenregimenter, 10 ungarische Husarenregimenter, zusammen 58 Kavallerieregimenter. Außerdem stellt Ungarn 30 Landsturm Husareneskadronen, Oesterreich kleine berittene Landsturmabteilungen auf. Die Kavallerie ist mit Manlicher Karabiner, schwerem Säbel und zum Teil mit modernsten Armeerevolvern bewaffnet. Jede Eskadron verfügt über ein Maschinengewehr. Die Artillerie besteht

aus 50 Feldkanönen- regimentern,^14 Feldhaubitzen-DivisivFien, 8 reiten- den Artilleriedivifionen. 16 schweren Haubitzen- divifionen, 12 Landwehr Haubitzen divifionen. Jeder Haubitz hat in der. Batterie. 120 Schuß vorrätig. Die Gebirgsartillerie versügt über 8 GebirgS-Ar tillerieregimenter. Unsere heutigen Haubitzen stammen sast alle aus den Skodawerken und die Güte dieser Erzeug nisse hat sich schon oft bewährt. : Außerdem versügt Oesterreich über eine große Anzahl technischer Truppen. Die serbische Armee

, der aus die Hilse der Oesterreicher rechnete, aber von den Türken schnell niedergedrückt ward. So mußte auch Petroni und sein Sprößling gegen Oesterreich zu flüchten. Als sie am Saveufer standen, wollte der alte Petroni doch Serbien nicht Verlaffen und sein Sohn schoß ihn Heldenhast nieder, weil er ihn nicht von den Türken ermordet wissen wollte. So sagt daS Heldenlied. Ein Diener mußte dem Alten den Gnadenstoß geben, da er noch zuckte. Mit einem österreichischen Freikorps kehrte Georg zurück, brachte

, war der Serben- gospod wieder allein und die Türken jagten ihn über die Donau nach Oesterreich, ßin anderer Serbensührer M losch Obrenowic, der in dieser Türkennot tnutig im Lande ausgeharrt hatte, wurde nun serbischer Gospod. . Dieser Umschwung ließ Karageorg nicht ruhen, und er kehrte 1817 mit neuen dunklen Plänen nach Serbien zurück. Milosch war jedoch nicht ge willt, sich die schwer errungene Macht entreißen zu lasset» und ließ seinen Widerpart Karageorg in Adzaggna bei Semendria kurzerhand ermorden

»tre«e. Die italienische Regierung ließ der österreichisch ungarischen Regierung die Erklärung zukommen, daß sie in dem eventuellen bewaffneten Konflikte zwischen Oesterreich Ungar« und Serbien eine freundschaftliche und dem BundeSverhältniffe ent sprechende Haltung einnehmen wird. Dtese spon tane Erklärung reiht fich würdig an die Von der ganzen Monarchie begeistert begrüßte, glänzende Bekundung der BundeStreue deS Deutsche« Ruches und ist hier als Eiwiderrng der bisher gewahrte» Gesinnung

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 4
Datum: 29.07.1914
Umfang: 4
Ein schränkung des Personenverkehres enthält. Ter Gesandte v. Giesl in Ischl. Ischl, 28. Juli. Gestern ist der Gesandte v. Giesl jn Ischl eingetroffen, wo er uni 5 Uhr vom Kaiser in Audienz empfangen wnrde. Er wurde vom Publikum unter stürmischen Ovationen begrüßt. Die Bundrstreue Italiens. Paris Juli. In Paris hat die Erklärung Italiens, daß es treu zu seinen Dreibundverpflich- tungen stehen nnd im Falle eines Angriffes einer Großmacht mit allen Machtmitteln Oesterreich zur Seite stehen

Ge- siunuug erfüllt ist, um die serbische Armee ihres Oberkomandanten beranben zu wolle», die Verfü gung getroffen, daß Pumik die Möglichkeit geboten werde, die Reise in seine Heimat fortzusetzen. Zn diesem Zwecke ist ihm ein Extrazug und ein Salon wagen znr Verfügung gstellt worden. Wie aus Ofenpest gemeldet wird, wnrde die Freilassung Put- uiks auf direkten Beseht des Kaisers angeordnet. Tie Akten über die groß-serbische Bewegung. Wien, 27. Juli. Die von Oesterreich-Ungarn erlassene Zirkularnote

an die auswärtigen Bot- scliaften in Llngelegenheit des österr.-serbischen Kon fliktes einhielt noch ein Dossier (Aktenbündel) beige fügt, das heute veröffentlicht wird. Jn dem Dossier wird darauf hingewiesen, daß die von Serbien aus gegangene Bewegung, die sich zum Ziele gesetzt hat, die südlichen Teile der Monarchie von Oesterreich- Ungarn loszureißen, um sie mit Serbien zu einer Staatseinheit zu verbinden, weit zurückreicht. Diese iu ihrem Endziel sich stets gleichbleibende und nur in den Mitteln

von Frei- scharen für den Krieg gegen Oesterreich-Ungarn zum Ziele gesetzt. — Jn einer Beilage führt das Dossier einen Auszug au aus dem vom Ausschuß der ge nannten Organisation herausgegebenen Vereins- organ gleichen Namens, worin in mehreren Kapiteln die Tätigkeit und Ziele des Vereines dargelegt wer den. Darin heißt es, daß es „zur Hauptaufgabe ge hört. die Verbindung mit unseren nahen und fer neren Brüdern jenseits der Grenze und die übrig« Freunde iu der Welt herzustellen'. Oester res

wird als erster und größter Feind bezeig net. „Wenn die Narodna Obrana den Kampf ge gen Oesterreich-Ungarn predigt, so predigt sie heilige Wahrheit.' Das Schlußkapitel enthält einen Appell an die Regierung und das Volk, mit allen Mitteln den Kampf gegen Oesterreich- Unga r n vorzubereiten. Wien, 27. Juli. Nach dem Abbruch der diplo matischen. Beziehungen zwischen Oesterreich -Ungarn und Serbien hat der russische Botschafter den Zchuz der Interessen der in der Monarchie weilenden ser bischen Staatsangehörigen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 4
Datum: 29.07.1914
Umfang: 4
Wiens und anderer Ttädte gehört hat, als, wie ein Schlag von Eisen, die Schicksalskunde der Entscheidung dröhnte, wird Zeit seines Lebens den Eindruck nicht vergessen, der ihn mit gewaltigem Nachdruck das Bewußtsein auf drängte: Oesterreich lebt und hat noch seinen Platz an der Sonne! Als während der Nachmittagsstunden des Sams tag- Gerüchte durchsickerten, Serbien habe die Note angenommen, allerdings mit gewissen Modifikatio nen, und Oesterreich dürfte damit einverstanden sein, sah

man bezeichnender Weise allseits ein un willkürliches Mißbehagen sich regen. Allgemein Kar die Ansicht, man könnte vielleicht einer Finte auf den Leim gehen und müßte dann einige Monate Wer unter viel ungünstigeren Verhältnissen nach- «hokn,.was man im.einzig richtigen, historischen Mo mente versäumte. Jetzt hat mau den Trumpf aus der Hand gegeben. Da traf in den Abendstunden in die immer trü ber werdende Stimmung die Nachricht ein: Serbiens Antwort von Oesterreich als ungenügend befunden ^ der österr.-ungar

unwissender oder angstlicher Leute entschlossen haben, ihre Einlagen Sanz oder teilweise zu beheben. Im Herbst 1912 hat die Regierung im Abgeordnetenhause in Äeantwor- und unter Anführung von einleuchtenden Gründen erklärt, daß zu irgendeiner Beunruhigung der Spar- großer Tag! lionenvolkes Stimmung und Herzensbedürfnis sich Lust: Hoch Oesterreich! Hoch die Armee! Der ersten historisct)en Botschaft folgte die zweite. Durch Berlin brandet ebenfalls der Sturm der Be geisterung. Vor dem österreichischen

Botschafter palais stauten sich die Massen: Gott erhalte! Her ausruf des Botschafter, Hoch Oesterreich! Hoch der Bundesgenosse! Also wirklich vom deutschen Fels zum Meere! Antwortend grüßte eine tausendköpfige Menschenmenge die Wiener deutsche Botschaft und das deutsche Konsulat ani Graben. Einige Stunden — und man vernimmt, daß der italienische Gesandte Fürst Avarna seines Landes bedingungsloses Ein verständnis mit Oesterreich-Ungarn zur Kenntnis gegeben. Der Dreibund in Treue fest — ein Hort

für die Geschichte des zwanzig sten Jahrhunderts tonangebend als Träger der Welt da. Des eisernen Kanzlers Geist weht fühlbar wie der Geist des toten Cäsar durch das Herz Europas; es ist aber kein fremder Geist mehr, denn anch Oster reich ruft es heute dröhnend in die Welt: Wir fürch ten Gott und sonst nichts auf der Welt! Daß wir am Vorabende eines historischen, Er eignisses ersten RangeS stehen, und daß Oesterreich seine Geschichte der letzten Zeit in jene vor und nach gen aus den Sparkassen zurückziehen

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Bozner Nachrichten
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Seite 4 von 8
Datum: 29.07.1914
Umfang: 8
Mund nicht genug vollnehmen konnten, um die militärische Ueber legenheit der Alliance gegenüber Oesterreich-Ungarn und Deutschland in den glühendsten Farben vorzuführen. Jules Hedeman hat unseres Wissens noch keine besonderen mili tärischen Kenntnisse, es ist daher unerfindlich, wieso der russische Generalstab ihm derart präparierte Informationen vorsetzen konnte. In der Ententepresse wird nämlich immer mit Zahlen operiert, die einstweilen nur auf dem Papier stehen, Reformen, die erst

in Durchführung begriffen sind, werden für voll genommen, so daß es sich hier als notwendig erweist, einige Korrekturen vorzunehmen. Es soll dabei gar nicht geleugnet werden, daß gerade die letzten russischen Rüstungsprobleme vor allem Oesterreich-Ungarn zu neuen Matznahmen zwingen werden, aber das ist speziell im gegen wärtigen Momente Zukunftsmusik und so soll nach dem modernsten militärischen Behelfen ein kurzes Bild des mili tärischen Verhältnisses zwischen Alliance und Deutschland- Oesterreich-Ungarn

gegeben werden. Nach den Mitteilungen, die Hedeman über die Pläne eines russisch-französischen Einfalles in Deutschland und Oesterreich veröffentlicht, wäre die Zahl der zum Einmarsch bereiten russischen Korps der Zahl der Korps, die Oester reich und Deutschland an deren Ostfront zur Verfügung stehen, bedeutend überlegen. Eine Ueberprüfuna dieser An gaben führt freilich zu ganz anderen Ergebnissen Im nach stehenden sollen nur die für den Beginn eines Felozuges in Betracht kommenden Formationen

der Armee Inüssen sich erst im Ernstfalle beweisen. ^ Oesterreich kann binnen zehn Tagen über 2 Millionen Mann ersten Aufgebotes ins Feld stellen und verfügt außer dem über vier Millionen Landstürmer, die alle wohlausge rüstet und organisiert sind. Unsere Armee verfügt über 102 Infanterie-Regimenter, 4 Tiroler Kaiserjäger-Regimenter, 26 Feldjägerbataillone, 4 bosnische Infanterie-Regimenter, dann 37 Landwehr- Infanterie-, 3 Tiroler Landesschützen-Regimenter. . Die ungarische Landwehr zählt 18 Infanterie

-Regimenter. Im ganzen verfügt Oesterreich-Ungarn über 174 Regimenter Jnfanterietruppen. Jedes Infanterie- oder Landwehr- Regiment hat Pro Bataillon mindestens ein Maschinen- ^ gewehr. Der österreichische und ungarische Landsturm for miert in jedem der 39 Landsturmbezirke Landsturmregimen« ter, deren Soldaten bis zum 42 Lebensjahre im Felde ver wendet werden, während ältere Leute zum bewaffneten Schutze des Innern des Landes verwendet werden. Unsere Infanterie ist mit 8-Millimeter-Manlicher-Repe

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2. Abendausgaben
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Seite 2 von 4
Datum: 29.07.1914
Umfang: 4
mit großer Begeiste¬ rung aufgenommen. In den Hauptstraßen sam¬ melte sich sine viel tausendköpfige Menschenmenge, welche Hochrufe auf Oesterreich und Kaiser Wil¬ helm ausbrachten. Der britische Botschafter beim deutschen Reichs¬ kanzler. Berlin, 29. Juli. Der Reichskanzler emp¬ fing heute den britischen Botschafter. Die Lage in Serben. — Die serbische Skupschüna beschlußunfähig. Rom 29. Juli. Die „Ageuzia Stefani" mel¬ det aus Msch

aber die wahrhaft erhebende Begeiste¬ rung für Kaiser und Vaterland. S ch l u d e r b a ch, 28. Juli. In unserem von fremden Sommergästen stark besuchten Orte rief die Nachricht von dem Vorgehen Oesterreichs - ge¬ gen Serbien freudige Zustimmung hervor. Heute Kassierten ungefähr 50 Waggon mit Gästen aus Deutschland, Italien und der Schweiz Schluder¬ bach, und sie alle waren voll Begeisterung für das entschlossene Oesterreich. Spontan sUmmten

- und Kult Urgemein¬ schaft, denn die herrschende Schicht in Oester¬ reich und die begeistertsten Träger des öster¬ reichischen Staatsgedankens sind ja die Deutschen. Noch ist der Bündnisfall, der ' Angriff Ru߬ lands auf Oesterreich!, nicht eingetreten, aber dieses Gemeinsamkeitsgefühl erstreckt sich weit hinaus über die vertragliche Verpflichtung zur gegenseitigen Hilfeleistung. Die südslawische Frage ist aufgerollt und drängt zur baldigen Entscheidung

Schädigungen für das Wirtschaftsleben und der steten Krisenstimmung vorzuziehen, die Oesterreich in den letzten Jahren zur Genüge seitens Serbiens kennen gelernt hat. Zur Erzielung eines dauern¬ den Erfolges gehört aber auch, daß der üble Quell dieser Propaganda im Königreiche Sierbien ver¬ stopft wird. So erscheinen die österreichischen For¬ derungen als das Minimum dessen, was Oester¬ reich, will es nicht zum Gespött der Völker wer

verloren, während England, das im Innern durch den Homer ulekonslik: festgelegt ist, eine fried¬ liche Lösung oder doch Lokäliffe.mng einer etwaigen kriegerischen Auseinandersetzung wünschen muß. Andererseirs genießt Oesterreich durch den Anlaß seines Vorgehens dje Sympathie und moralische Unterstützung der ganzen gesitteten Welt, die sich in der Verdammung der Bluttat einig ist. Hoben doch sogar die Kroaten in ihrer Empörung sich zu schweren

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