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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 18
Datum: 20.10.1900
Umfang: 18
trauriges Kapitel für Oesterreich schlug der ungarische Finanzmini- ster auf, als er vorige Woche, bei der Dar stellung des Staatsvoranschlages für das kommende Jahr, dem Hause die Mittheilung machen konnte, daß die Finanzen des Landes dank des Ausgleiches ungemein günstig stehen. Vor allem das Kaizl'sche „Ueberweisungsgesetz' konnte er nicht genug loben, denn dieses „Ge setz trägt den Ungarn für das laufende Jahr nicht weniger als 3,400.000 fl., also weit mehr, als man ursprünglich auch nur ange nommen

aus Oesterreich so viel als möglich zu be schränken und womöglich ganz zu verhindern. „Kaust nur bei Ungarn' ist die Losung und hierin werden sie wieder auf das beste von der Regierung unterstützt. Die Ungarn nahmen uns unser gutes Geld in Form von „Ueber weisungen'. gemeinsamer Beitragsleistung usw. ab. und erklären dann alle für schlechte Pat rioten, die österreichische Ware kaufen. Und das nannte Dipauli vor 14 Monaten noch einen oortheilhaften Ausgleich. Heute nennt er ihn zwar nicht gut, tröstet

, darüber sei nichts neues zu sagen. In Brixen aber, da war ihm die Lust zu schwül und er erwähnte diesen Punkt gar nicht. Erst als ihn Dr. Schöpfer auf die un geheuren Schäden, die die Veterinärkonvention mit Ungarn Oesterreich verursacht, da nannte er diese Konvention eins für Oesterreich und speziell für Tirol zweckdienliche und den Ex port fördernde Vereinbarung. Wir wissen hie- bei wirklich nicht, sollen wir diesen Allsspruch Dipaulis für feig oder dumm erklären. Wie man im deutschen Reiche

über diese Bestimmungen mit Ungarn denkt, konnten wir erst kürzlich in einer deutschen landwirtschaft lichen Zeitung lesen. Das Blatt schreibt: „Die geradezu bedenkliche Ausbreitung von Thierseuchen, namentlich der Maul- und Klau enseuche und der Schweinepest in Oesterreich seit der Eröffnung der Grenze gegen Ungarn, veranlaßt uns. diese für Deutschland nicht be deutungslose Angelegenheit etwas ausführli cher zu berühren. — Wenn wir die Zeit vor September 1399 in's Auge fassen, so müssen wir konstatiren

, daß der Seuchenstand in Oesterreich ein relativ günstiger war. Nament lich die Schweinepest erschien infolge des Til gungsverfahrens nahezu erloschen, die Aphthen- seuche hatte auch einen niederen Stand erreicht. Seitdem jedoch die Vieheinfuhr aus Ungarn und Kroatien - Slavonien gestattet ist, treten die vorerwähnten beiden Seuchen in immer ausgedehnterem Maße auf, ja in einer Weife, die Bedenken erregen muß und die in Deutsch land nicht unbeachtet gelassen werden kann. Der Import aus Oesterreich nach Deutschland

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Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
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Seite 1 von 8
Datum: 20.10.1900
Umfang: 8
vorrechnen. Sie verlieren angeblich immer. Einen Beweis, wie sehr die Ungarn es verstehen, die „Gemeinsam keit' zu ihren Gunsten zu wenden, bringt das ungarische Finanzexposs. Wir erfahren aus dem selben, dass das Plus aus dem Ueberweisungs verkehre mit Oesterreich zugunsten Transleithaniens im ersten Semester 19ÜO sich auf 5 9 Millionen Kronen beläuft, was für daS Jahr ein Plus von etwa 6 Millionen Gulden ergeben wird. Bei den Ausgleichsverhandlungen hat aber die ungarische Regierung, um Oesterreich

gefügiger zu machen, dies Plus auf bloß 3 Millionen ge schätzt. Macht also einen Profit von 3 Millionen. Das ist wenig, aber sie verachten auch die kleinen Profits nicht. Dabei wird mit immer größerer Unverfrorenheit für die sogenannte wirtschaftliche Unabhängigkeit von Oesterreich agitiert. Jndustrieförderung, Tarifpolitik und neuerdings eine Art Boycott gegen den öster reichischen Import sind die Mittel, deren man sich gegen Oesterreich bedient, aus dessen Capital Ungarn seine stärksten fmanciellen

Ressourcen schöpft. Es hat sich nämlich in Budapest ein Verein gebildet, der gegen den Import aus Oesterreich agitiert. Würde ein Zollkrieg schlimmere Früchte zeitigen? Angesichts dieser Haltung Ungarns ist es sehr bedauerlich, dass die österreichischen Regie- rungsn (sammt ihren Parteien. D. Red.) nicht mehr Widerstandskraft gegen die wachsenden Anforderungen der jenseitigen Reichhälfte auf bringen. Wir halten auch den Feldzug der österreichischen Regierung in der Frage der bosnischen Bahnen so gut

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Volksblatt
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Seite 3 von 12
Datum: 20.10.1900
Umfang: 12
diensten nichts, sondern schimpfen über Di Pauli, dass er kein Herz habe für das Volk. Redner fasst die Ver dienste D! Paulis um seine Wähler folgenderweise zu sammen : Durch Di Paulis Eingreisen zahlen die Bauern wenigstens um 100.000 sl. weniger Personaleinkommen steuer; die Hauszinssteuer wurde von 20 aus 15°/<> sür Tirol herabgesetzt; die Steueraöschreibungen infolge der Frost- und Hagelschäden betragen.jährlich 40.000 fl.; die Grundsteuer wurde für Oesterreich um 2^ Millionen sür Tirol

zahlungSpflichtig sind. In Kältern werde man daher vielfach nicht richtig, d. h. zu viel satiert und die Ausgaben nicht abgezogen haben; vor allem aber müsse man recurrieren, wenn man zu hoch eingeschätzt wurde. Es wurden viele Beispiele angeführt, wo der Recurs Erfolg hatte. Nach einigen gemüthlichen und privaten Gesprächen zerstreuten sich die Theilnehmer nach allen Richtungen nach dreistündiger Dauer der Versammlung. Rundschau. Oesterreich. (Tendenziöse Erfindungen.) Das „Vaterland' schreibt

unter dem 13. d: Die liberalen Blätter sowohl dies- wie jenseits der Leitha Seite 3 sind zur Zeit eifrigst bemüht, einen scharfen Conflict zwischen Oesterreich und dem päpstlichen Stuhle herb i- zusühren. Nicht nur deuten sie einzelne Vorkommnisse ganz wirklich in diesem Sinne, su erfinden auch solche Vorkommnisse. Eine derartige Erfindung haben wir ganz zweifellos constatiert. Die betreffenden Blätter haben ganz positiv gemeldet, Herr v. Kallay habe mit dem Nuntius Erzbischof Taliani in Angelegenheit deS Erzbischos Stadler

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Der Burggräfler
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Seite 3 von 8
Datum: 20.10.1900
Umfang: 8
, Allem aus dem Wege zu gehen, was bei den Gegnern Misstrauen erwecken könnte. Es müsse zugegeben werden, dass das an Zahl so schwache czechische Volk seine Existenz bedingungen nur in einem starken Oesterreich finden kann. Das czechische Volk könne seine gerechte Sache nur in Verbindung mit befreun deten Elementen und Parteien verfechten. Redner erhebe seine warnende Stimme gegenüber den führenden Persönlichkeiten der jungczechischen Partei, sie möchten jeder eigensinnigen Action aus dem Wege gehen und klug

, dass Frieden und Glück in unserem theuren Vaterlande ein kehre. — In einer Altczechenversammlung er klärte das Herrenhausmitglied Dr. Mattusch als Ursache der Unthätigkeit des Centralpar- laments auch die große Zahl der Abgeordneten, die die verschiedensten, Interessengegensätze ver treten. Er wäre für die freiheitliche Ausgestal tung des Wahlrechts für die Landtage, tvelche dann Delegierte in den Reichsrath schicken sollten. Die heutigen Wirren hätten Oesterreich zu einer ungarischen Provinz

heißt e«: „Dar arbeitende Volk aller Zungen hat keine Lust, an dem Wahnwitz und dem Egoirmur der Herrschenden zugrunde zu gehen. Er gilt, entschloffeu dar alte ausgelebte Oesterreich endgiltig zu begraben und einen neuen Bau auszurichten. Die Social demokratie allein hat alr Antwort auf die natio nalen Fragen: Nationale Autonomie und ehrliche Demokratie. Die Socialdemokratie tritt in den Wahlkampf mit dem Rufe: Allgemeiner, directer, gleicher Wahlrecht, nationale Selbständig keit, freier Bündnir

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