des Weltkrieges ist aber eine ganz außergewöhnliche. Oesterreich sah sich gezwungen, den Mörderstaat Serbien zu züchtigen, weil einerseits nachweisbar von dortiger Verantwortlicher Seite die Fäden zur Ermordung unseres Thronfolgerpaares gesponnen und die Verbrecher gedungen worden sind, anderer seits, weil die serbische Räuberhand sich frech nach österreichischem Besitz ausstreckte und die Aufhetzung österreichischer Untertanen zu diesem Zwecke pro grammäßig betrieb und Serbien die Forderungen Oesterreichs
in höhnischer und frecher Weise ablehnte, die in Serbien wohnenden Mordkomplizen zu be strafen und dafür Sorge zu tragen, daß die von ser bischen Vereinen in Serbien ausgehenden Umtriebe in Oesterreich in Hinkunft unmöglich gemacht wer den. Es war daher Oesterreichs Pflicht, mit bewaff neter Hand sich das gute Recht zu erzwingen. Oester reich versicherte gleich von vorneherein, daß es ihm um einen Ländererwerb nicht zu tun sei, sondern bloß um die Geltendmachung seines guten Rechtes, um die Erfüllung
einer Pflicht. Man möchte nun denken, daß es keinem Staate einfallen sollte, den züchtigenden Arm Oesterreichs aufhalten zu wollen, in welchem Falle es bei einem Kriege zwischen Oesterreich und Serbien geblieben wäre. Und doch gibt es einen Staat, der die gerechte Strafe gegen Serbien verhindern will, und zwar ist dies niemand anderer als Rußland. Rußland, dessen Herrscher in ständiger Angst um sein Leben ist, stellt sich an die Seite der serbischen Königs- und Fürstenmörder; einen größeren Gegensatz dürfte
es wohl kaum geben. Aber freilich ist die Sache begreiflicher, wenn man den Zweck Rußlands, den die russische Politik verfolgt, kennt. Rußlands Sinnen und Trachten geht dahin, die ganzeNtLbalkanstaaten im Laufe der Zeit unter die russische Botmäßigkeit Ar bekommen. Gelänge ihm dies, dann wäre eine Zertrümmerung Oester reichs die nächste Folge. Den Absichten Rußlands auf dem Balkan steht aber das mächtige Oesterreich im Besitze von Bosnien und der Herzegowina entge gen; vorerst nmß also Oesterreich
aus dem Balkan hinausgedrängt werden. Zum Sturmbock gegen Oe sterreich benützt Rußland den Königs- und Fürsten mörderstaat Serbien. Was diese serbischen Räuber- und Mörderhöhle im Vertrauen auf die Hilfe Ruß lands sich gegen Oesterreich leistete, dürfte unseren Lesern so ziemlich bekannt sein. Wir behaupten nicht zu viel, wenn wir sagen, daß Rußland Mit schuldigere dem Morde am Thronfolgerpaare und an den großserbischen Umtrieben in Oesterreich war. Erscheint es doch nachgewiesen, daß der russische Gesandte