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Schwazer Bezirksanzeiger
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Seite 4 von 16
Datum: 03.04.1915
Umfang: 16
in allen Orten des uns so innig verbundenen Nachbarstaates be gangen. Es ist dies ein schöner Zug von Dank barkeit, wenn das Deutsche Reich in seiner Ge samtheit in dieser schweren Zeit, wo es gewisser maßen aus den Schlachtfeldern im Osten und Westen und aus dem Meere die Reifeprüfung besteht, jenes Mannes ehrend gedenkt, dem die heutige Großmachtstellung Deutschlands wohl in erster Linie zu danken ist. Und auch in Oesterreich wird dieser Tag ohne, Groll und Bitterkeit mitgefeiert. Heute freuen

. Und in Oesterreich? Starkes Erdbeben in Italien. z. Turin, 29. März. Um halb 4 Uhr vergange ne Nacht wurde in der Stadt Perugia und de ren Umgebung ein starkes, wellenförmiges und vertikal laufendes Erdbeben verspürt. Die Bevölkerung flüchtete entsetzt aus den Häusern und verbrachte die Nacht im Freien. Der Sachschaden konnte noch nicht festgestellt werden. Vor der Revolution in Portugal? z.Genf, 1. April. Die portugiesische Regie rung ließ in Porto mehrere Unteroffiziere ver haften, die im Verdachte

staatsmännischen Geschicklichkeit Bismarcks vor 44 Jahren gelang, ein großes, einiges Deutsches Reich zu schaffen. Vergessen ist heute die schroffe feindselige Haltung, die Bismarck so lange Zeit, zumal in den Sechziger Jahren gegen Oester reich einnahm. Er war ein scharfer, aber kein unversöhnlicher Gegner Oesterreichs. Das be wies schon seine Haltung unmittelbar nach dem für Oesterreich und die süddeutschen Staaten so unglücklichen Feldzuge von 1866. Gerade bei den damaligen Friedensverhandlungen zeigte

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Schwazer Bezirksanzeiger
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Seite 5 von 16
Datum: 03.04.1915
Umfang: 16
zeigen die Siege, welche die deutschen und zsterreichisch-ungarischen Gruppen seit August 1914 in engster Verbindung auf den Schlacht- albern vom Aevmelmeer und der Champagne lis nach Ostpreußen und Warschau erkämpfen." König Wilhelm nannte damals den Nikols- -urger Frieden einen für Preußen schmachvollen Frieden. Aber Bismarck ließ sich von seinem wohlüberlegten Entgegenkommen gegenüber Oesterreich nicht abbringen, derselbe Bismarck, der 5 Jahre später Frankreich so unbarmherzig die härtesten

Zukunft erblickte, blieb der Konflikt mit Oesterreich nicht aus. Mach der Annektion Bosniens gelang es noch einmal, das blutige Gespenst des Krieges zu bannen. Bald aber zo gen die Wolken sich wieder zusammen und die russische Politik, die mit Dolch, Gift und Rubeln bis zur blutigen Katastrophe in Sarajewo ar beitete, wußte schließlich den Streit zwischen Österreich und Serbien zum Zentrum seiner Kriegsgelüste zu machen. Wir Oesterreicher werden also am 1. April /915, dem 100. Geburtstage des großen

gezogen. Wäre auch für Oesterreich sehr empfehlenswert, denn mit einer Besteuerung der Kriegsgewinne käme mam zweifellos einem Wunsche des g a n- zen Volkes entgegen. Sie wäre auch um der Gerechtigkeit willen am Platze. Denn wenn es einen unverdienten Wertzuwachs gibt, so gehört unbedingt dieser, der in d i e H u n d e r t e von Millionen geht, dazu. Generalob erst v. Kluck, Armeeführer im Westen, ist durch einen Schrapnellschuß leicht v e r w u n d e t worden. Sein Zustand ist befrie digend

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Meraner Zeitung
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Seite 12 von 16
Datum: 03.04.1915
Umfang: 16
der Magyaren wurde bezweifelt. Aber jetzt, nach 6 Monaten des Kampfes sind die Äriegsehren ungefähr gleich verteilt zwischen den Heeren Oesterreich-Ungarns und denen Rußlands und Serbiens. Die militärische Stärke der Habsburgischen Monarchie ist sews: von Fachleuten weit unterschätzt worden . . . Gerade gegen Rußland hatte Kaiser Franz Joseph bedeutende Aktiva auf seiner Seite. Seine milde Herrschaft sticht ab von der des Zaren. Selbst in Ungarn hat die herrschende magyarische Rasse, obwohl ihr Regiment

bei Kroaten und Rumänen unbeliebt ist, in Reli gionssachen vollkommene Duldung verbürgt. Protestanten, Katholiken und Juden sind eben so frei und unoerfolgt wie in England. Und wenn die Politische Freiheit ausgedehnt würde, so wäre die ungarische Verfassung der englischen ähnlicher als irgendeine andere in Europa. Ferner ist allgemein bekannt, daß Oesterreich in Galizien den Polen mit Ausnahme der na tionalen Unabhängigkeit alles gegeben hat, was sie wünschen. Sie haben eine ziemlich vollstän dige

wäre . . . Gegenwärtig kann es für die österreichischen Polen nicht ver lockend sejy, wenn ihnen ein einiges Polen unter einem russischen Vizekönig verheißen wird.' Aus diese ursprünglich in England erhoffte Weise, läßt der Artikel den Leser selbst schlie ßen. wird Oesterreich also nicht erschüttert wer den. Er wendet sich einer anderen zu: „Wider wille gegen die furchtbare Barbarei und Grau samkeit des modernen Krieges wird von allem berichtet, die ihn gesehen haben. Ueberall be ginnt

man sich zu fragen, wie lange die mensch liche Natur selbst die entsetzliche Qual dieses unbeschreiblichen Krieges erdulden kann, wie bald Erschöpfung und nahende Hungersnot die Völker zum Aufstände treiben wird.' Der Ar- tikslschreiber erwartet, ohne uns aber aufzu klären warum, daß dies zuerst in Oesterreich der Fall-sein könnte. Es ist nun höchst inter essant, was ex über diese Möglichkeit sagt: „Aber diejenigen, die nach einer vernünftigen Lösung nach den Grundsätzen politischer und religiöser Freiheit

und der Rechte der Nationa litäten ^suchen, finden vielleicht, daß man, wenn Oesterreich zerstört worden ist, ein neues er finden muß. Rassen- und Sprachkärten sind keineß sicheren Führer beim Verfertigen neuer Grenzen Mr Europa,- Alte Grenzen und ge- schichlliche Überlieferungen und jahrhunderalte Verbindungen könnM nicht ungestraft verrückt^ gebrochen und aufgelöst werden. -Beim Be mühen, Mißstände abzustellen und Unzufrieden, heity, HU-Mildern/ könnte es nurHuMcht ge- schchen/-4aß man ein neues Europa

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Brixener Chronik
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Seite 10 von 12
Datum: 03.04.1915
Umfang: 12
, und zwar aus pekuniären Gründen. Eine Aufteilung Albaniens? Eine diplomatische Persönlichkeit erklärte nach der „Jtalia', daß die jetzigen Verhandlun gen betreffend die Neubildung des Balkanbun des sich auf neuer Grundlage entwickeln, die in Ueber die Frage der Teilung Schleswig- ^ Holsteins entstand zwischen Oesterreich und Preußen ein offenes Zerwürfnis, das schließlich zur Entscheidung in der deutschen Frage führte. Es kam das Jahr 18M mit den von Bismarck diplomatisch herbeigeführten, für Oesterreich ungünstigen

kriegerischen Entscheidungen, die aber allerdings auch den Konfliktsstoff zwischen Preußen und Oesterreich beseitigten, indem Preußen nun selbst an die Stelle Oesterreichs in der Führung des deutschen Bundes treten tonnte. Von diesem Zeitpunkt ad änderte Bismarck die Politik gegenüber Oesterreich. Er setzte ei- ! ncn Friedensschluß mit Österreich durch, der zur Grundlage des in der Folge sowohl für Deutsch land als auch für Oesterreich so vorteilhaften und immer inniger gewordenen Viindnisver- Mtumes wurde

, daß ein Zerfall Oesterreich -Ungarn auch dem Deutschen Reiche selbst zum Schaoe wäre, und so trat er im Interesse Deutschlano selbst für die Erhaltung und Stärkung .o. archie ein. Die Ablehnung eines Bündln!! mit Rußland aber führte natur notwendig o - zu, daß ein deutsch-österreichisches Bündnis e - stand, das im Jahre 1879 geschlossen wurde un« sich inzwischen so fest gestaltet hat, daß es ' Welt von Feinden die Stirne zu bieten staude ist.

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Brixener Chronik
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Seite 7 von 12
Datum: 03.04.1915
Umfang: 12
von der österr.-«ng. Armee, Marine u. Luftflotte wissen muß K A) Schreibershofen, Di« modern. Waffen. Wissenswertes sür jedermann üb« die Verteitiguugsmittel im gegenwär tigen Kriege . . . K .26 Das deutsche Weißbuch, Dokumente über den Ausbruch des Weltkrieges, be ginnend mit dem Attentat in Sera- jewo bis zur KriegserklSr. von Japan K —.SS Die Balkan-Staaten Italiens Verfassung, Verwaltung, Volks wirtschaft K— .V2 Knopf, Die Völker Oesterreich-Ungarns K—HS Charmqtz, Der Deutsche Krieg, Oester reich-Ungarns

, Rußland als Gegner Deutsch lands K 1.Y4 Peters, Das Deutsche Elend in London k< 1.04 Philippoviech, Ein Wirtschasts- u. Zoll verband zwischen Deutschland und Oesterreich-Ungarn K 1.04 Nehm, Völkerkrieg und Völkerrecht. . K 1.04 Saager, Die Frucht deS Weltkrieges . K 1.04 1914, Kriegswortschatz 1001 Antworte« auf zeitgemäße Fragen K 1.04 Strantz, Die Eroberung Belgiens 1914, Selbsterlebtes . ... . . . . . K 1.17 Kralik und Sichert, Schwarzgelb und Schwarzweißrot, Kriegsgedichte . . K IM Ehamberlain

, KriegsaufsStze . . . . K 1.SV Lamprecht, Krieg und Kultur . . . . K 1.ZS Mackay, Der Orient in Mammen . . K ILA Osterrieth, Die Ursachen und Ziele deS europäischen Krieges K 1.SY Schmidt Karl, L. A.. Das Ende Englands K 1.SS Weyer, Taschenbuch der Kriegsflotten 1914/15. Deutsches Reich und Oesterreich. . . 1.3V Bauer, Von den Schlachtfeldern in Ga- lizien, kleine Bilder aus dem großen Kriege K 1.SG Frobenius, Des Deutschen Reiches Schicksalstunde ......... K I .TG Rohrbach, Zum Wel!vo!k hindurch. . I.W

Oesterreich. Dichterbuch, unsere Dichter sür das Schwarzgelbe Kreuz 1914 . K 2.^- Slawkowsky, Krieg, Volks' und Land« Wirtschaft in Oesterreich-Ungarn. Eini ge Wirtschaft!. Fragen der Gegenwart K 2 0O Der Lügenseldzug unserer Feinde. Eine Gegenüberstellung deutscher, englisch., französischer u. russischer Nachrichten n. A. der W. T. B. Reuter-HavaH und P. T. A. Telegramme über den Weltkrieg 1914, Bd. 5 ..... 2I4 Die Vernichtung der engl. Weltmacht und deS russischen Zarismus

durch den Er.--?-md und den Islam .... 5? Z.S4 Der Krieg Wirtschaftliches, Technisches, Stalifti^ches» Oesterreichische Ausgabe mit ollen für österreichisch» Verhältnisse wichtige« Mitteilungen. 200 Seite«, Geheftet Krone« 2.M. Gebunden Krone» ZLK Sturm auf England Die AerMrung der britischen Weltmacht. Geheftet Kronen 2.W» ? : Gebunden Krone« Z.SB Alles was wir von England und seinen Vundesacnossen wissen wollen Taschenbuch aus das Krkgsjahr 1914/15 für Deutschland u. Oesterreich -Ungarn K SM Zu beziehen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 03.04.1915
Umfang: 8
Namen gefer tigte Mnlendungen oterden un- berückstchligt. Nummer 75 Samstag» den 3. April 1915. 34. Jahrgang. Wocheukateuder: Samstag 3. Karsamstag. Sonntag 4. Ostersonntag. Wontag 5. Ostermontag. Dienstag 6. CiUestin. Mittwoch 7. Hermann. Donnerstag 8. Walter. Freitag 9- Maria Clophas. Ein englisches Urteil über Oesterreich. Erst nach dem Kriege werden wir, mit ei ner Art ingrimmiger Freude, die ganze scham lose Fülle von Lügen und Verleumdungen ken nen lernen, die in den ersten Kriegsmonaten

' (Nr. W) über „Das Reich der Habsbur- zer'?''Neden dem, was darin über Oesterreich selbst gesagt wird, erweckt vor allem der Ton, in dein von Rußland die Rede ist, unser Interesse. Ae innerliche Verlogenheit der „englisch-rus- Ü!chen Kulturliga' gegen die mitteleuropäische Barbarei kann nicht deutlicher aufgedeckt wer den, als es in diesem englischen Artikel geschieht. Mr lassen ihn selbst reden: „Für leichtgläubige Leser zen - iuiicrter Telegramme, die keine Kenntnis haben von der alten Anhänglichkeit

. In dem ^Uteu (?) des Salons (Besuchszimmer) herrscht oer Charakter (Geist) eines eleganten Domizils ^vornehmen Wohnsitzes). Pompeuse Trumeaus Machtvolle Pfeilerspiegel) zwischen eleganten Stores (schönen Vorhängen) fallen uns in das «uge. In den Fauteuil (Armstuhl) gelehnt. letzten 2t> Iahren liberalisiert haben, war es eine der Ueberraschungen und Ent täuschungen dieses Krieges, daß Oesterreich-Ungarn nicht wie ein Kartenhaus vor dem unwiderstehlichen Anprall der russi schen Dampfwalze zusammengebrochen

und selbst die Loyalität der Magy aren wurde bezweifelt. Aber jetzt, nach K,M^naten des Kampfes sind die Kriegsehren ungefähr gleich verteilt zwischen den Heeren Oesterreich-Ungarns und denen Rußlands und Serbiens. Die militärische Stärke der habsburgischen Monarchie ist selbst von Fachleuten weit unterschätzt worden... Ge rade gegen Rußland hatte Kaiser Franz Josef bedeutende Aktiva auf seiner Seite. Seine milde Herrschaft sticht ab von der des Zaren. Selbst in Ungarn hat die herrschende magyarische Rasse, obwohl

sein, wenn ihnen ein einiges Polen U7»,er einem rus sischen Vizekönig verheißen wird.' Aus diese ursprünglich in England erhoffte Weise, läßt der Artikel den Leser selbst schließen, wird Oesterreich also nicht erschüttert werden. Er wendet sich einer anderen zu: „Widerwille gegen die furchtbare Barbarei und Grausamkeit des modernen Krieges wird von allen berichtet, die ihn gesehen haben. Ueberall beginnt man sich zu fragen, wie lange die menschliche Natur selbst die entsetzliche Qual dieses unbeschreibli- wörterei aufzuräumen

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Brixener Chronik
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Seite 1 von 12
Datum: 03.04.1915
Umfang: 12
«er« und MMm'. Teilung kür das katboltscbe Volk. H, »M: «AU»«» «ch^er l- w »««a. «r. M», Mf. - »»«Mch. »r.»« «W»« UM w« V«» ß^Mt: «r. ro ^ »i:i : «r r«> W ««Ach «r. «im, MvM!«hrNch. - »«»««,1 «K »»ch«,tttch »»»k«»!»,«» G»». Nummer 75 Samstag, den 3. April ISIS. 28. Jahrgang. Ein englisches Urteil über Oesterreich. Erst nach dem Kriege werden wir, mit ei ner Art ingrimmiger Freude, die ganze scham lose Fülle von Lügen und Verleumdungen ken nen lernen, die in den ersten Kriegsmonaten die Welt

i.ch.HH.x,.Ha hsbur - g e r'. Neben dem, was darin über Oesterreich selbst gesagt wird, erweckt vor allem der Ton, in dem von Rußland die Rede ist, unser Interesse. Die innerliche Verlogenheit der „englisch-rus sischen Kulturliga' gegen die mitteleuropäische Barbarei kann nicht deutlicher aufgedeckt wer den, als es in diesem englischen Artikel geschieht. Wir lassen ihn selbst reden: „Für leichtgläubige Leser zen surierter Telegramme, die keine Kenntnis haben von der alten Anhänglichkeit

und von den modernen demokratischen Refor men, die die österreichische Regierung in den letzten 20 Iahren liberalisiert haben, war es ! eine der Ueberraschungen und Ent- - täuschungen dieses Krieges, daß j Oesterreich-Ungarn nicht wie ein Kartenhaus vor dem unwiderstehlichen Anprall der russi schen Dampfwalze zusammengebrochen ist. Der ^ Krieg hatte gerade erst begonnen, da hörte das Publikum, die österreichische Armee sei zer schmettert, die Russen seien schon auf dem Weg nach Wien oder Budapest und die Serben

und Montenegriner vor den Toren von Sarajewo. Glaubwürdig klingende Erzählungen wurden verbreitet von Meutereien in Dalmatien, Kro atien, Bosnien und Prag. Die Slaven, erzählte man uns, weigerten sich, gegen die russischen Brüder und Beschützer zu kämpfen. Das glei che hieß es von den italienischen Untertanen Oesterreichs und selbst die Loyalität der Magy aren wurde bezweifelt. Aber jetzt nach 6 Mvkmtsn des Kampfes sind die Kriegsehren ungefähr gleich verteilt zwischen den Heeren Oesterreich-Ungarns und denen

wird.' Auf diese ursprünglich in England erhoffte Weise, läßt der Artikel den Leser selbst schließen, wird Oesterreich also nicht erschüttert werden. Er wendet sich einer anderen zu: „Widerwille gegen die furchtbare Barbarei und Grausamkeit des modernen Krieges wird von allen berichtet, die ihn gesehen haben. Ueberall beginnt man sich zu fragen, wie lange die menschliche Natur selbst die entsetzliche Qual dieses unbeschreibli- Das Fremdwort aus der Flucht. Besuch in einem deutschen Hause. Es gibt keine Stätte

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 12
Datum: 03.04.1915
Umfang: 12
Seite 2 chen Krieges erdulden kann, wie bald Erschöp fung und nahende Hungersnot die Völker zum Aufstande treiben wird.' Der Artikelschreiber erwartet, ohne uns aber aufzuklären, warum, daß dies in Oesterreich der Fall sein könnte. Es ist nun höchst interessant, was er über diese Möglichkeit sagt: ..Aber diejenigen, die nach einer vernünftigen Lösung nach den Grundsät zen politischer und religiöser Freiheit und der Rechte der Nationalitäten suchen, finden viel leicht, daß man, wenn Oesterreich

. Wenn die englische Staatskunst an ihre Lieblingstheorie vom Gleichgewicht glaubt, dann wird sie sich fernhalten von unreif e n Plänen, Oesterreich zu zerstückeln und Deutschland niederzu schlagen, mögen unsere militärischen Er folge auch noch so groß sein. Und wenn der Krieg mit einer Vergrößerung Rußlands enden muß, so mag es auf Kosten einer weniger zivi lisierten Macht sein, deren Einwohner noch nie die Wohltaten der Zivilisation erprobt haben. Man könnte sonst ein Chaos setzen an die Stelle von Ordnung, neue

Mißstände an die Stelle der alten, und dann könnte die Lösung, von der sich sanguinische Menschenfreunde ein Paradies auf Erden versprechen, am Ende nur der Anfang ei ner langen Reihe bürgerlicher und militärischer Erschütterungen sein.' Wenn solche Erkenntnisse in England bis zum Ende durchgedacht werden, so wird eines Tages die Einsicht — zu spät — sich eröffnen, daß die britische Politik, indem sie ihre ältesten Traditionen gegenüber Oesterreich» der Türkei und China in blinder Einseitigkeit

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