haben wir es gebilligt, dass Oesterreich sich in friedlichem nnd freundschaftlichem Verhältnisse zu Deutschland befinde, weil wir darin eine Garantie des Friedens für ganz Europa erblicken. Aeußerungen wie sie heute gefallen sind, richten sich von selbst und es ist für uns nicht nöthig, noch dagegen zu aufzutreten. Wir werden unseren Weg weitergehen und alles aufbieten, um dieses Völkerreich in voller Krast zu erhalten. Abg. R. v. JaworSki bedauert, dass bei der gehobenen Stimmung des ganzen HauseS in dieser sür
Oester reich so hochwichtigen Angelegenheit eine Stimme der Dissonanz sich geäußert hat. Redner verwahrt sich entschieden gegen die Aeußerungen Türks, dass die Mitglieder der Armee aus Ezechen und Polen im Falle eines Krieges nicht ihre Pflicht als österr. Sol daten ausüben werden und erklärt, dass seine Lands lente immer und jederzeit, eingedenk der hohen Pflich ten, welche sie gegenüber Oesterreich zu erfüllen haben, diese Pflicht erfüllen werden. Abg. Fürst Liechten stein erklärt, dass die deutsch
-conservative Partei, diese Gelegenheit nicht vorübergehen lassen könne, ohne laut zu protestieren gegen die unpatriotischen Worte, die soeben vernommen wurden. Ich glaube, dass es keine Partei in Oesterreich gibt, keine namhafte Partei gewiss, welche solche Worte, wie wir sie oben vernom men haben, anders als mit der tiefsten Entrüstung verurtheilen könnte. Abg. Dr. Engel erklärt, dass er und seine Gesinnungsgenossen, da ihre AbänderungS- anträge in Bezug auf die Einjährig-Freiwilligen nicht berücksichtigt
die Bewegung und die Ideen der Zeit, für die Bedingungen, deren die Staaten unterliegen, und für die Aufgaben, welche die moderne Gesellschaft lösen muss. Die Dinge werde«, so beurtheilt, wie man eS nur von einer Ver sammlung erwarten darf, welche die Besten des Rei ches in sich schließt. Wenn eS irgendwie gestattet ist, den Eindruck dieser Sitzung in Verbindung zu brin gen mit den Rückwirkungen des in Oesterreich Herr schenden System», so wird man zugeben müssen, dass die Verhandlung des Herrenhauses
eine ausreichende Widerlegung bildet gegen die Behauptung, dass der österreichische Staat sich seiner historischen Natur ent äußert habe, oder seinen großen Traditionen untreu geworden sei. So lange die österreichische Staatsidee sich einer solchen Vertretung erfreut, sind auch die Bedingungen einer bedeutenden Entwicklung vorhan den. Gerade am Herrenhause, auf dessen Zusammen setzung doch die Regierung einigen Einfluss zu üben vermag, zeigt eS sich, wie ungerecht die Zustände in Oesterreich zuweilen beurtheilt