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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 21.06.1873
Umfang: 4
. Präsident des PräsidentenrathS ?i,k» ^°lph Schwarzenberg; Vice-Präfidenten ieles Raths Baron Heeckeren, niederländischer Ge-' . ' ^Baron Porto Seguro, brasilianischer Ge« Mdtn; Graf Piper, schwedischer Gesandter. 1. Gruppe (Bergbau und Hüttenwesen): Präsident Troilius (Schweden), Vicepräsidenten Nidda (Deutsch» land) und Tunner (Oesterreich). 2. Gruppe (Land- und Forstwirthschaft): Präsident Graf Potvcki (Oesterreich). Vic Präsidenten Edwardt (England) und Divald (Ungarn). 3. Gruppe (chemische Industrie

): Präsident Hof- mann (Deutschland), Vicepräsidenten Wuertz (Frank reich) und Hlasiwetz (Oesterreich). 4. Gruppe (Nahrungs- und Genußmittel): Präsi dent Graf H Zjchy (Ungarn), Vicepräsidenten Cara- pibuS (Portugal) und Wiener v. Welten (Brasilien). 5. Gruppe (Tex il- und Bekltit'ungS-Jndustrie): Präsident Karl R. v. Ofscrmann (Oesterreich), Vice präsidenten Dalfus (Deutschland) und Desmet (Bel gien). L. Gruppe (Leder und Kautschuk): Präsident Kho- dreff (Rußland), Vicepräsidenten Rieckh (Oesterreich

) und Montani (Türkei). 7. Gruppe (Metall-Industrie): Präsident Duke of Manchester (England), Vicep äsidenten Dallemagne (Belgien) und Baron Wertheim (Oesterreich). 8. Gruppe (Holz Industrie): Präsident Peterson (Rußland >. Vicepräsidenten Schesled (Dänemark) und Graf Bombelles (Oesterreich). v. Gruppe (Stein, Thon, Glas): Präsident Guil- laume (Frankreich), Vicepräsidknten Mondron (Bel gien und Lobmayer (Oesterreich). 10. Gruppe (Kurzwaaren): Präsident SteinbeiS (Deutsäland). Vicepräsidenten Castellani

(Italien) und Nosenbclg (Oesterreich). 11. Gruppe (Papier-Industrie): Präsident Manner (Oesterreich). Vicepräsident Tanaka (Japan). 12. Gruppe (graphische Künste und gewerbliches Zeichnen): Präsident Buchanan (Enqland), Vice präsidenten Wolowski(Frankreich) und Melingo(O ester reich). 13 Gruppe (Maschinenwesen und Transportmittel): Präsident Nilter v. Engerth (Oesterreich), Vicepräsi denten Karmarsch (Deutschland) und Elphinstone (England). 14. Gruppe (wissenschaftliche Instrumente): Präsi dent

Wartmann (Schweiz), Vicepräsidenten Siemens (Deutschland) und Herr (Oesterreich).. 15. Gruppe (musikalische Instrumente): Präsident Pekcella (Italien), Vicepräsidenten Gras Chambrun (Frankreich) und Dumba (Oesterreich). 16. Gruppe (Heereswesen): Präsident Graf Bil- landt (Oesterreich), Vicepräsidenten Kittari (Rußland) und Gii.nsgard (Norwegen). 17. Gruppe (Marinewesen): Präsident Admiral Robinson (England), Vicepräsidenten Eontreadmiral Millosich (Oesterreich) und Fregattencapitän PallaSca

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Zeitungen & Zeitschriften
Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 2 von 4
Datum: 27.12.1870
Umfang: 4
, zum vollen Ausdrucke zu bringen. Mit bewundernder Neugier, vielleicht auch mit heimlicher Miß gunst sahen die Nachbarn des Staates auf dieses kühne Beginnen hin; mancher mochte sich wol die Augen reiben und glauben, er träume; denn der LegitimilätSstaat Oesterreich war v- man kann sagen — über Nacht ein Freiheitsstaat geworden Als der Unterthan bekümmert das Haupt ans die Brust sinken ließ, da ermannte und erhob sich der Staatsbürger, um aus eigener Kraft und Muth, die Hand ans neue Werk zu legen

über das Ganze sich wölbt und seine Theile zusammenfaßt und hält, so ragt auch beute noch stolz empor oer ReichSrath. Noch steht der NeichS- rath fest, während der Boden zittert und die Pfeiler wanken, und wie die Leuchte dem Schisser auf der stürmischen See den sichern Hafen, so weist der ReichSrath dem Volke : nd der Regierung die Verfassung als den sichern Ankergrund, auf dem Oesterreich sein Heil zu suchen hat und sicher finden wird, wenn nur klarer Verstand, eine feste Hand, Beharrlichkeit im Ver

am nächtlichen Himmel i die bereits entschlummerte Hoffnung wieder zu neuem Leben erweckte z Darum halte ich mich Ihrer Zustimmung gewiß, ni. H., wenn ich ein jj Hoch ausbringe auf den Re'cksrath als Hort der Verfassung sBravc j Bravo) Hoch! Prof. Dr. Bidermann: Hochansehnliche Versammlung I Bald werden es 200 Fahre sein, daß l ein Schriftsteller — Paul von Hörnikh ist sein Nanie — ebne sich zu l nennen ein Büchlein schrieb, mit dem Titel: „Oesterreich über Alles, wann j eö nur will !' DicfeS Büchlein

hat viele Auflagen erlebt; es ward eben > gerne gelesen, hat manchem Oesterreicher Herz und Sinn erquickt und auch s K- R. heute noch kann die Losung gelten: Oesterreich über Alles, wann es nur will! (Bravo!) Aber mit dem Willen scheint es heutzutage schlechter zu stehen, als je. Das Zusammenwi ken der Völker Oesterreichs ist, wie hente schon wiederholt hervorgehoben wurde, gegenwärtig nicht ein solches, daß wir daraus einen Machtzuwachs hoffen können, wenn es nicht anders wird. Immerhin

ist aber die Thatsache bemerkcnSwerth, daß 206 Jahre verflossen sind, seit die Klage, die wir Heiitzuge hören, auch schon erscholl, seit der ^ gleiche Vorwurf sich geltend machte. Oesterreich hat seitdem fortbestanden reich an Ehren, reich auch an Erfolgen, es kann daher der genannte Vor wurf, wenn er auch heute noch berechtigter ist als damals, nicht als Vor bote des Zerfalles Oesterreichs irgendwie gedeutet werden. Ein hervor ragender Geschichtschreiber, der frühere Präsident unserer Akademie der Wissenschaften

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Volksblatt
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Seite 4 von 8
Datum: 17.08.1870
Umfang: 8
sind, so sind sie es ganz vor-: züglich für jenes Oesterreich, das durch die jahrelange liberale Miß wirthschaft im Innern zerrissen und nach Außen ohne einen aufrichtigen Freund ist. . Welche Allianz kann Oesterreich suchen? Frankreich war seit Jahrhunderten der Judas Oesterreichs, Frankreich hat daö Jahr 1859 wie daS Elend von 1866 geschaffen oder mitschaffen geholfen, Frank reich hat Oesterreich immer nur als seinen Prügeljungen betrachtet, österreichische Provinzen waren noch stets der Schacherpreis franzö sischer

(A. Oberkofler abwesend). ferino noch bküig ist und mach warm von Bismarks Händedrücken, dem von ihm mißhandelten Oesterreich nicht als Freund und Bundes genosse bieten,- ohne in dem gerechten Verdacht neuer Treulosigkeit zu fallen. Und wenn sich Oesterreich und Frankreich wirklich verbünden, was wollen sie? Etwa Deutschland zertrümmern Md die napoleonischen Falschheiten in Permanenz erklären? Dazu wären in der That die österreichischen Waffen zu edel und zu erhaben. Eine Allianz Oesterreichs mit Italien

nicht nur von den Unzu friedenen in Oesterreich, sondern von der österreichischen Regierung, welche seit Jahrhunderten ihre deutsche Mission im Osten vergaß, unterstützt wurde. Ferner ist es ein offenes Geheimniß, daß Ruß«, land und Preußen sich bedeutungsvoll über Oesterreich hinweg die Hände gereicht haben und Beust bald erkennen wird, daß der Natio nalitätenstreit in Oesterreich der Lösung durch fremde Hände entgegen reift. Die Stimmung in Böhmen ist in der That keine solche, daß man in Wien darüber entzückt

sein dürfte. Man wäre fast versucht zu fragen, wer denn eigentlich jetzt „an die Wand gedrückt' ist? Eine Allianz mit England, dem Lande und der Politik des Profites kann in Oesterreich gar nicht in Frage kommen. Die ver hältnißmäßig wenigen Landtruppen braucht England für Irland, es könnte nur mit seiner Seemacht für seinen Bundesgenossen nützlich sein. Es läßt sich aber durchaus nicht annehmen, daß England seine Sympathien für Oesterreich, wenn es solche hat, ohne Entgeld zum Ausdruck bringen

würde. *) Wenn auch seit 66 beständig versichert wird, Oesterreich trage keine Rachegedanken, so mag das glauben wer will und naiv genug ist, einen Ausspruch der Diplomatie für das zu nehmen, was er sagt. Oesterreich und Deutschland stehen sich in ihren Cabineten feindlich gegenüber, und selbst die Völker fühlen sich nicht so zu einander hin gezogen, als man glauben machen möchte. Der österreichische Libera lismus, dieses köpf- und geistlose Mißgewächs moderner StaatsweiS-. heit, findet im liberalen Deutschland

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Volksblatt
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Seite 1 von 8
Datum: 26.11.1870
Umfang: 8
in der Gemeinde-Kanzlei der Zwölfmälgreien in Empfang zu nehmen. . ? / . / Die ?. Mitglieder, welche den Jahresbeitrag noch nicht ent richtet haben, werden ersucht/das möglichst bald thun zu wollen. Zur Lage. . ^ (Schluß.) Vor diesen Gefahren steht heute Europa und in demselben zu meist Oesterreich. Denn was sollte dieses Nationalitäten-Reich, was sollte diese alte Monarchie neben den vogelneuen National- Republiken, die eS umgeben? Offenbar, wäre kein Platz für Oester reich. Es liegt also wohl

erschüttert, an Oesterreich war eS bisher und ist es in diesem Augenblicke augen scheinlich wieder, der Beschützer dieser Ordnung zu sein. Diesen Beruf hat Oesterreich Jahrhunderte hindurch erfüllt, daher einer der größten Kenner der Geschichte den Ausspruch gethan: Gäbe eS kein Oester. reich, im Interesse deS europäischen Friedens müßte es geschaffen werden! — ein AuSspruch, der die Behauptung, daß dieser Friede durch eine erkünstelte M a ch t stellung der einzelnen Staaten zu einander

, bestehen kann, so wenig kann Oesterreich daS in religiöser, nationaler und staatsrechtlicher Beziehung daS Europa im Kleinen ist, mit demselben bestehen. Oesterreichs Existenz ist sohin an den Beruf gebunden, der Hort der Gerechtigkeit zu sein. Um aber diesem Berufe gerecht zu werden, um seine Existenz-Berechtigung und seine Existenz-Nothwendigkeit vor Europa nachweisen zu können, muß Oester. reich zuerst im eiaenen Hause die Bedingungen erfüllen, die ihm die Macht geben, die eS braucht, um vor Europa

alS Hort der Ge rechtigkeit geachtet oder aber gefürchtet zu sein. Was sind das für Bedingungen? Man spricht neuestens von einer Allianz Oesterreichs- mit Preußen. Betrachte ich diese Allianz lediglich vom Standpunkte deS Interesses so kommt mir vor, jene, welche sie anrathen, geben dem Lamme den Rath, mit dem Löwen auf Raub auszugehen. Be trachte ich die Allianz vom altösterreichischen Standpunkte, so erscheint sie mir als der Todesstoß, den Oesterreich sich selber gibt. Oester reich muß

wieder werden, waS es war; das katholisch^ Oesterreich ! Was heißt daS? Das katholische Oesterreich leugnete nicht die Eigenberech tigung der Länder, eS kannte nicht die Herrschaft einer seiner Nationalitäten über die anderen, und es wußte nichts von einer schein- baren Reichseinheit. DaS katholische Oesterreich war wahrhaft daS Reich der Reiche, in dem alle Völker ihre liebe Heimat hatten, eS Äai das Reich, dessen Beherrscher in aller Welt als die Erben, wenn nicht der Würden, so doch des Berufes und der Macht der deutschen .Kaiser

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Tiroler Stimmen
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Seite 1 von 4
Datum: 29.07.1870
Umfang: 4
." So der „Bote." Diese Worte hat er J wohl nur an die Adresie der patriotischen Partei gerichtet; denn ! baß auch er sein Inneres durchforsche scheint ihm, dem unschuldigen l Friedensprediger nicht einzufallen; wenigstens tost die wilde Hetze ' gegen Alles — was u>.s theurer ist als das eigene Leben — auch nach jenem Friedenswort noch immer durch seine Spalten. Wir also allein sollen vergessen! Wir sollen unsere ganze Kraft ver- ' wenden nicht etwa für Oesterreich — dazu sagen wir im stolzen i Ehrgefühl

brauchen wir gar keiner offiziösen Mahnung, sondern für , Zustände — die man so gerne mit Oesterreich verwechseln möchte. , Die deutsch-liberale Herrschaft möchte sich so gerne als Oesterreich geberden. Diese retten — heiße Oesterreich retten. Die deutsch liberale sammt der mit ihr engverbundenen Magyarenherrschaft ist | nicht Oesterreich, ja nicht einmal Cisleithanien sammt der jeweiligen ■ am Ruder befindlichen Parteiregierung ist Oesterreich, unser Oester reich, Gott sei Dank, ist weit größer

und hat einen weit bessern ' Klang, der allein seine Söhne zur Stunde der Gefahr zur Rettung dieses unseres Oesterreichs begeistert. Oesterreich sind seine König- ! reiche und Länder, seine vielen Völker, die in demselben wohnen, > und in ihm, wie nirgends sonst den Schutz und die Bürgschaft ihrer ! nationalen Existenz und ihrer freien Entwickelung sicher wissen. Oesterreich ist die erhabene Dynastie der Habsburger, deren Namen - schon jedes wahrhaft österreichische Herz mit Liebe und Ehrfurcht _ erfüllt

, welche Dynastie als „Hort, Trost und Hilfe" von jeher für jedes unterdrückte Recht und Volk gegolten hat! Das ist unser Oesterreich, lieber „Bote", für das wir uns begeistern. Weder Giskra und sein System, weder Potocki, sein Nachfolger in Wahrheit des Wortes, noch Andrassy, am allerwenigsten aber die ganze Zunft deutsch-liberaler Bleisohlenmänner ist Oesterreich, das nicht wegen, sondern trotz derselben bis zur Stunde besteht. Darum sind jene Millionen Oesterreicher, die gegen das deutsch-liberale System

sich erklären, noch keine Hochverräther an Oesterreich, weil die Deutsch-Liberalen mit ihrer unverholenen Vorliebe für Hohenzollern, weder unsere Dynastie, noch die seit Jahrhunderten unter dem Scepter dieser Dynastie vereinten Völker für uns ersetzen können. Euer System bekämpfen, heißt für Oesterreichs Rettung kämpfen, weil euer System vom gegenwärtigen Minister-Präsidenten in einem klaren Augenblick als das Verderben Oesterreichs erkannt und erklärt wurde. Wir patriotischen Tiroler erklären mit offenem

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 30.07.1870
Umfang: 6
reich und dle deutschen SSdstaaten zu streitet,; wer die «eschichte kennt, weiß, welche Ziele dle fran- »vflsche Politik seit langer Zeit »«folgt, und die ste vuch im gegenwärtigen Kri g; f.st im Auge behal- ten wird, Frankreich will k-tn starke» Preußen neben stch. aber auch kein starke» Oesterreich, am wenigsten ein geeinigtes Dculschland; sein Wunsch ist: ein schwache« Preußen, ein schwache» Oesterreich und die übrigen Trümmer Deulschland» unter seinem, d.h. Frankreich» gnädigem Protektorate

, wie einsten» der Rheinbund schmachvollen Angedenken». Und wir wir Deulschösterreicher — sollten den Sieg wün schen den französischen Waffen, — den Sieg wün übe,die« TnthSllungen über diplowatisch« franzvfllch- preußifche Verhandlungen vor deck Kriege-von 1866. au« welchen hervorgeht, wie wohlwollend Frankreich unser Baterland in'« Auge faßle. Für verschiedene Gebietsabtretungen am Mhein erklärte stch Frank reich berei». Oesterreich mit 300 000 Mann anzu- greifen. Ein stattliche» Arme.korp» flrwahr

, da« gewiß nicht ermangelt HZtte, die Wohlwoll-nde Freund schaft Frankreich» für Oesterreich zu besiegeln. Man hat seit dem Jahre 1866 immer davon gemunkelt, daß Frankreich Preußen zum Kriege gegen Oester reich aufgemuntert und seine Neutraliiät zugesichert habe, wodurch Preußen in die Lage gesetzt wurde, schen dem alten Erbfeinde Deutschland» und O-ster- die Rhelngegenden von Truppen zu entblößen und reichs? Wie lange ist eS denn her seit Solserino? diese im Kampfe gegen Oesterreich zu verwenden

, daß Oesterreich wieder I darüber hinaus, denn darnach hätte Frankreich die ihm gebührende Stellung in Deutschland ein- Preußen sogar seine aktive Unterstützung im Kriege nehmen werde — wie abkr wäre dies möglich, wenn gegen Oesterreich angeboten. Oesterreich als Alliirter Frankreichs Schuld trüge, Wir können es uns versagen, die Betrachtungen daß Deutschland auj'S Neu- durch den walschen auSzusprechen, dle sich ohnehin Jcdem aufdrängen. Erbfeind verwüstet, beraubt und an der wichtigsten Die Ueberzeugung

düifte wohl schon von allen Gränze geschmälert würde!— Patrioten getheilt werden, daß e» ein unverzeih- „Was könnte, frägt der „Wanderer', da» sieg- I licher politischer Fehler wäre, das Schicksal der öfter- reiche Frankreich uns (Oesterreich) bieten? Nichts. I reichisch ungarischen Monarchie an die unberechen- Durch dieses nach Deutschland zurückgeführt, wä- bare Politik Napoleons zu knüpfen und die Ueber» ren wir mit dem Haß von ganz Deutschland bela- macht Frankreichs begründen zu helfen

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Der Bote für Tirol
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Seite 6 von 10
Datum: 12.11.1869
Umfang: 10
und Länder anznerkennen. Der Kaiser hat also seiner absoluten Herrschaft entsagt und hat den Königreichen nud Länder» gegeben, was diesen Königreiche» und Ländern gehörte seit ihrem Bestände in Oesterreich. Daö zweite Moment, das berücksichtiget werden muß, und wodurch wir vom Oktoberdiplom abweichen müssen, ist die durch die unmittelbare Aktion Sr. Majestät des Kaisers bereits eingetretene Versöhnung mit Ungarn. Im Ottobetdiplom stand Ungarn noch als gleichberech tigter Faktor den übrigen Königreichen

Charakter der alten österreichischen Monarchie verdrängt hat? Wie steht es denn, kann man fragen, mit der Freiheit anf dein ganze» Gebiete des öffentliche» Lebens? Wie steht es demnach mit der Freiheit unserer Kirche? Fragen Sie die Bischöfe, fragen Sie die Millionen Katholiken und sie werden Ihnen Antwort geben. Wie steht eS denn mit der Steuerlast des Volkes? Fragen Sie die Völker von Oesterreich nud sie werden Ihnen ebenfalls antworten. Wie steht eS den» mit dem „eigenen' Rechte, wie steht

des Kranken wollen, «eru ineckieina p.irntur, das Heilmittel geben wollen — aber zn spät. DaS ist wenigstens kein staatöniännischer Gedanke — noch weniger richtiges Verständniß der patriotischen Pflicht. WaS wollen wir aber, meine Herren? Wir wollen, daß Oesterreich fortlebt, damit aber Oester reich sortlebt, sinden wir lein anderes Mittel, als daß eine Versöhnung eintritt zwischen den ver schiedenen Rechtsansprüchen. Opfern werden wir müssen und opfern werden andere müssen, allein der redliche Wille

ist, Oesterreich als Großes und Ganzes, als Schirmvogt der heiligen Interessen RSS4 von Mitteleuropa in dieser seiner Stellung auf recht zu erhalten, werden wir dieses Opfer mit Freude bringe» (Bravo rechts); allein das, meine Herren, muß ich sagen, jene Wege, welche die so genannte centralistische Partei gewandelt, haben sich als solche gezeigt, die nicht zur Einigung von Oesterreich führen, die darum uicht österreichische Wege siud, sie mögen anders wohin führen, allein zur wahre» Kräftigung, znr wahren

Einheit,, nnd darnm zur Machteutsaltung deö uralten Reiches Oesterreich werde» sie nie führen. (Bravo rechts.) WaS verlangen wir also? Wir verlangen erstens, daß der Wahrheit wieder der Sieg verschafft werde, daß sie losgelöst werde von allen jenen Fesseln und Nebeln, welche das sogenannte „StaatSwohl' dieser Wahrheit angelegt hat. Man soll einmal erkennen, was die wahre eigentliche Stimmung der großen Majorität in Oesterreich ist uud man soll dieser Wahrheit, wenn man sie einmal erkannt, offen

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Tiroler Stimmen
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Seite 1 von 4
Datum: 05.08.1876
Umfang: 4
nicht Zurückgestellt. M 178. Jahrganz XVI. Maria Schnee RSSifiS*] Samstag, 5. August 187«. Oesterreich in der orientalischen Krage Wir haben unsere Ansicht schon wiederholt ausgesprochen und begründet und besonders hervorgehoben, daß die orientalische Frage für Oesterreich nicht blos eine äußere, sondern auch eine verhängnißvoll ernste innere Angelegenheit ist. Die Regierung, resp. Graf Andrassy, hab das bisher ziemlich korrekt aufgefaßt und darnach gehandelt. Auch die beiden gegenwärtig in Cis

- und in Transleithanien herrschenden Parteien erkennen die Wich tigkeit der Frage; aber wie wollen sie dieselbe gelöst sehen? Auf eine entschieden antiösterr»ichische, für Oesterreich verderb liche Weise. Es konnte vorausgesagt werden, daß diese beiden Parteien, nämlich die preußenthümlerisch Deutschen und die bis zum Wahn witz ichsüchtigen Magyaren bei der ersten Gelegenheit, wo Oester reich wieder die Rolle einer maßgebenden Großmacht spielen sollte, das Ansehen des Kaiserstaates vor aller Welt kompromittiren

schalten und walten zu lassen, auf das Recht und die Würde einer aktiven Großmacht für immer zu verzichten. Dessen ungeachtet aber war es doch nicht vorauszusehen, daß diese zwei Parteien sich anläßlich der orientalischen Frage so frevelhaft an Oesterreich versündigen würden. Beide zeigen jetzt mit wahrhaft cynischer Rücksichtslosigkeit, daß ihnen an Oesterreich gar nichts liegt, daß es sich für sie nur um die Fortdauer ihrer eigenen Herrschaft handelt. Da sie nun einsehen, daß ein wieder zu leb haftem

Selbstbewußtsein und Kraftgefühle gelangendes Oesterreich diese Parteiherrschaft nicht länger dulden würde, so schreien sie unser großes herrliches Völkerreich als schwach und hinfällig aus. Stark wäre Oesterreich, wenn es nach dem Wahlspruche sei nes Kaisers mit vereinten Kräften dastünde. Diese Kräfte müßten aber frei vereinigt sein. Dazu ist die Entfesselung der slavischen Kräfte Oesterreichs nothwendig. Das wollen aber die Deutsch- thümler und Magyaren nicht, denn sie hassen und fürchten die Slaven

, weil sie dieser großen Bevölkerung gegenüber ein schlechtes Gewissen haben. Also schreien sie, daß in dem Slaventhum die Schwäche Oesterreichs liege, d. h. daß die befreiten und gleichbe rechtigten eigenen Slaven und die freundlich behandelten benach barten Slavenstämme für Oesterreich gefährlich werden würden, und daher verlangen sie die Niederhaltung der einheimischen Slaven und die Preisgebung der slavischen Südnachbarn an den türkischen Despotismus. Für ein Reich, dessen Bevölkerung zur großen Hälfte aus Slaven

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 1 von 4
Datum: 25.11.1870
Umfang: 4
. ) Aus dem Reichsralhe. Rede Herbsts: (Schluß) Soviel war das eine Programm des Ministeriums. Wir haben noch ein zweites Programm, merkwürdig in der Art seiner Entstehung, merkwürdig in der Art seiner Veröffentlichung, merk würdig in der Art seiner Nichteinhaltung, kurz, es übertrifft noch Alles an Merkwürdigkeit, was wir in dem an Merkwür digkeiten so reichen Oesterreich bisher erlebt haben und was wir insbesondere in der so merkwürdigen Vcrsaffungsgeschichte dieses Staates erlebt haben. Dieses zweite Programm

will, werden direkte Wahlen vorgenommen werden und über ihn wird zur Tagesordnung übergegangen werden, sagt der Vortrag an Se. Majestät, der an demselben Tage ver öffentlicht wird: Nicht alle Landtage werden aufgelöst, der böh mische darf nicht aufgelöst werden. Za, was soll sich da der einfache Staatsbürger über das Verhältniß der beiden Negierungen in Oesterreich zu einander denken? Was soll man sich denken von jener ewig beweglichen, nimmer ruhenden und, um sich eines sehr euphemistischen Ausdruckes zu bedienen

, nicht glücklichen Hand, die sich in Alles hineinmengt, was in Oesterreich und außerhalb desselben vorgeht. Redner kritisirt dann mit schneidender Schärfe die Anstösung des böhmischen Landtages und beweist, daß das Ministerium in der That keinen Anspruch aus den Namen eines verfassungs treuen machen könne. Zudem wurde das Ministerium aus den Reihen der Feudalen selbst gewarnt. Er bespricht die weiteren Verhandlungen mit dem Landtage, dessen willkürliche Vertagung, das Hervorrufen immer maßloser werdender

soll man sich mit dieser blos for mellen Beseitigung zufrieden stellen? Weil es Stämme und Länder gibt, die dies wünschen! Za! Hat die Regierung nicht bedacht, daß es doch auch einige Deutsche in Oesterreich gibt? und daß, wenn man immer fragt, was wünschen Die und was wünschen Jene, daß man doch auch einmal dazu kommen wird, zu fragen: Ja, wünschen denn die Deutschen gar nichts? Allerdings wünschen die Deutschen nicht viel und es scheint, daß das, was sie wünschen, eigentlich selbstverständlich sein sollte: Sie wünschen

, daß Gesetz und Recht geachtet und gehandhabt werde, und daß dasjenige, was von jedem anderen Gesetze gilt, auch von der Verfassung gelte. Das wünschen sie und sie haben das Recht es zu wünschen und sind sich auch dessen bewußt, daß sie dieses Recht haben. Und was sie weiter wünschen? Sie wün schen Oesterreich! und zwar das Oesterreich, in dem wir geboren sind, das Oesterreich, an das alle unsere Erinnerungen und Tra ditionen geknüpft sind; sie wünschen das Oesterreich, wie cs unse rem Geiste vorschwebt

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Tiroler Stimmen
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Seite 5 von 6
Datum: 22.06.1872
Umfang: 6
im Stande wäre, ihnen Hilfe zu leisten. Das magyarische Oesterreich will Preußen- Deutschland dem Hause Habsburg gönnen, da man in Berlin denn doch so bescheiden ist, es für unmöglich zu halten, daß die Habsburger als Kaiser von Oesterreich Vasallen der Hohenzollern werden sollten. In der Zwischenzeit ist man in Deutschland und Italien eifrigst bemüht, Oesterreich nicht mehr zum Selbstbewußtsein, nicht mehr zu Kräften gelangen zu lassen. Man befürwortet den dualistischen Centralismus und unterstützt

die Träger des selben, damit Oesterreich durch die Uneinigkeit und Unzufrieden heit seiner Völker zerrissen und gelähmt bleibe. Ein frei ge einigtes Oesterreich könnte den beiden Nachbarn gefährlich wer den; jedenfalls würde es den weitern Eroberungsgelüsten der selben ein Ziel setzen. Auf ein föderativ geeinigtes und dadurch mächtiges Oesterreich könnte sich die föderalistische Opposition in Deutschland stützen, um den preußischen Imperialismus un- ') Mit dieser Hoffnung täuschen sich die Italiener

freilich, denn Preußen- Deutschland würde gewiß niemals aus die adriatische Küste verzichten und e» gewiß verstehen, z. B. Triest in kurzer Zeit deutsch zu machen. möglich zu machen. Ganz besonders fürchtet Preußen, daß Oesterreich sich denn doch wieder zu seinem alten Berufe als Vertreter des katholischen Prinzips erheben könnte. Um beides zu vereiteln, oder doch die Hoffnungen der deutschen Föderalisten und Katholiken niederzudrücken, bemüht man sich in Berlin rast los, Oesterreich als mit Preußen

gänzlich einverstanden darzu stellen und es auch thatsächlich in das Netz der preußischen Politik zu verstricken. „Der Kampf gegen den föderalistischen Separatismus und gegen die finsteren Mächte, das furchtbare Papstthum und die noch schrecklicheren Jesuiten, das ist das feste Band, welches Preußen-Deutschland uild Oesterreich-Ungarn für ewige Zeiten vereinigen muß!" Das proklamirt man in Berlin, und das lallen und schreien die österreichisch-ungarischen Preußenthümler und Bismarckanbeter

nach. Was Preußen thut, um die deutschen Katholiken unter seine Herrschaft zu beugen, was die deutschen Protestanten in der Konsequenz ihrer Kon fession thun, um den Katholizismus und das Papstthum mög lichst zu beschränken, zu schädigen, zu unterdrücken, das soll das vorwiegend katholische Oesterreich nachahmen und mitthun, da für soll es wenigstens die Verantwortlichkeit vor der Welt theilen, damit Preußen sich bei seiner Gewaltpolitik auf die Zustimmung und Mitwirkung Oesterreichs berufen und stützen

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 10
Datum: 12.11.1869
Umfang: 10
umgingen, ob sie nicht, wenn sie ihr Nccht nicht erhielten, den NeichSratk wieder verlassen sollten. Ich finde eS also durchaus uicht, meine Herren, iit den thatsächlichen Verhältnissen von Oesterreich begründet, daß jener staatsrechtliche Grundgedanke deö gleichen Rechtes nnd zugleich auch deö Eigeu- rechts eines Landes der Eentralgewalt gegenüber, daß dieser staatsrechtliche Gedanke in Oesterreich ein unpraktischer geworden sei. Die Geschichte sagt eS und beweist eS bis zur Stunde

. Die österreichischen Böller nnd Länder wollten keine ccutralistische. Verschmelzung; Beweis dessen ist der Dualismus selbst, daß mau, um «och den Staat zn ' retten, selbst einen schnitt in 'S Eine Neich machen mußte, nur um des gewaltigsten Opponenten einmal loszuwerden, damit man freie Hand habe, wenigstens noch für einige Zeit die übrigen wider strebende» Völkerschaften unter dem Druck der cen- tralisirenden Gewalt festzuhalten. (Bravo rechts.) Die freie Vereinigung ist zweitens Grundgedanke von Oesterreich

auch nur ein Gedanke an Verrath ausge kommen wäre, uur eines einzigen Federstriches be durft hätte, um Oesterreich iu diesen Tagen des schweren Unglückes zn verlassen. Ich keime keiue einzige Partei in ganz Oesterreich, welche einen solchen Gedanken der Secession, der LoStrennnng haben kLnnte. Ich weiß nur von einem Manne, der einen solchen Gedanken in seiner bekannten Bleisohlentheorie anSznsprechen den Muth hatte, es ist keine czechische, es ist keine slovenische, eS ist nicht eine nngarische

von Oesterreich? Einmal erstens ist eö Thatsache, daß Oesterreich entstanden ist durch die freie Vereinigung feiner Königreiche nnd Länder, nicht durch die freie Ver einigung seiner Nationalitäten und seiner Völker. Wer dem österreichischen 'StaatSgedanken, wie er durch die Geschichte sich ausgeprägt hat, getreu bleiben will, dars dieser Thatsache uicht den Nucken kehre». So habe« nicht die Magyaren im Jahre 1490 Ladislans II. zn ihrem Könige gewählt, sondern das Königreich Ungarn in seinem Land tage

; so haben nicht die Ezechen im Jahre 1525 den Erzherzog Ferdinand zn ihrem Könige gewählt, sondern das Königreich Böhmen in seinem Land tage. Das ist der erste Grundsatz, den wir in unserem staatsrechtlichen Streite immer festhalten müssen, daß uämlich unter den historischen Indi vidualitäten, unter jeueu Elemcutcu, auS denen Oesterreich konstruirt worden ist, nicht zunächst die einzelnen Nationalitäten, sondern die eiuzeliieu historisch berechtigten Königreiche nnd Länder zn verstehen sind. Aber in diesen Königreichen

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 12
Datum: 15.09.1873
Umfang: 12
des adriatischen Mcere« eine Bewegung zum Ausbruch bringen könnte. Used om. Einige Depeschen Nigra's und Barral'S, die La- marmora reproduzirt, beweisen, daß Napoleon schon im Voraus Italien die Erwerbung von Venetien in Aufsicht gestellt habe. „Man glaubt jedoch', fügt Barral einer seiner Berliner Depeschen hinzu, „hier allgemein, daß Preußen, ob es besiegt wird, oder ob es selbst Sieger ist, seine Erwerbungen nur dann behalten, respektive Oesterreich werde auf- halten können, wenn -S Frankreich

um einen tZssns dslli verlegen; der Krieg bleibt im Augenblicke unwahrscheinlich.' Govone schreibt den andern Tag: „DaS Heer ist nicht für einen Krieg gegen Oesterreich; die öster reichische Armee zähl! noch viele Sympathien.' Am 5. klärt sich der Himmel für die beiden Italiener. ..BiSmarck hofft, daß wir gegen Ansang Mai den Krieg beginnen können', telegraphirt der Diplomat Barral, und schon TagS darauf bespricht der Militär Govone interessante Einzelheiten. „Gegen 100.000 Mann kann Preußen

Streichungen vorzn- nehmen. In einen« vom 10. April 1866 datirlen Berliner Telegramme erwähnt Barral, daß der öster reichische Gesandte in Berlin dem Grafen Biemarck Abschrift einer Note zugefertigt habe, in welcher Oesterreich die Erwartung auSsprach, Preußen werde gewisse RüstungSbefehle zurückziehen, wohingegen Oesterreich versich:rte, es brauche seinerseits nicht zur Entwaffnung zu schreiten, da eS noch gar nicht gerüstet habe. „Herr v. BiSmarck' — schreibt Bar ral — „ist wüthend über diese Sommation

g^hen dahin, daß wir nicht rüsten dürfen, daß wir un« darauf beschränken müssen, die Rüstungen Oester reichs zu konstatiren. Es ist von höchster Wichtig keit. daß wohl konstatirt werde, daß Oesterreich seine Soldaten einberuft, während wir ruhig bleiben. Wenn Oesterreich die Initiative ergreift, können wir auf Frankreich und die öffentliche Meinung zählen. Wollte Gott, Oesterreich griffe uns an; aber wir dürfen es nicht hoffen. Ich glaube vielmehr, daß Oesterreich dieselbe Komödie mit uns spielen

in formeller Weise, aber ohne Em phase, zu konstatiren, daß Oesterreich in Venetien gerüstet habe, während wir nicht gerüstet haben. Diese Depesche sollte die Thatsachen in präciser und exakter Weise anführen. Der Kaiser räth uns. nicht zu rüsten und so Oesterreich in 'S Unrecht zu ver- setzen. Heute verbreitete sich das Gerücht von einem zufälligen Scharmützel der Garibaldianer bei Rovigo. Sagen Sie mir, was daran ist. Wie die Röhren eines TubuS schiebt sich ein Er- eigniß aus dem anderen an's Licht

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Tiroler Stimmen
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Seite 3 von 4
Datum: 24.04.1878
Umfang: 4
, soweit sie in Zahlen a uszudrücken sind, auf mindestens 2'/, Millionen Mark jährlich veranschlagt werden. Es wäre in der That sehr an der Zeit, wenn man auch in Oesterreich ähnliche Ausweise zusammenstellen würde. In Oesterreich sind die durch die Rinderpest verursachten Schäden sicher ungleich größer als in Deutschland. Hat ja der deutsche Landes-Rath schop Anfangs dieses Jahrzehntes die Behauptung aufgestellt, daß in Oesterreich jährlich mehr Vieh gekeult als aus Rußland einge führt

wird! Wenn man sich in Oesterreich endlich entschließen wollte, die bezüglichen Ausweise abzufassen, so würde sich her ausstellen, welche ungeheueren Summen wir jährlich nur dazu verausgaben, um von der Rinderpest Jahr für Jahr bedroht oder gar heimgesucht zu werden? In den Jahren 1872—1875 ist die Rinderpest 10 Mal nach Deutschland einge schleppt worden und zwar 5 Mal aus Rußland, 3 Mal aus Oesterreich-Ungarn (einmal über Steiermark, Kärnten, Oberöster reich nach Baiern), 2 Mal ist der Ursprung nicht zu ermitteln. Im Jahre

die Einfuhr von Vieh aus Rußland schon seit längerer Zeit gänzlich verboten. Bei uns in Oesterreich dagegen hat man geglaubt, daß man nicht nöthig habe die Grenze gegen Rußland abzusperren, und will an dieser Ansicht auch heute festhalten. Man hat versucht, durch äußerst kostspielige Kon tumaz-Anstalten die Einschleppung der Rinderpest aus Ruß land nach Oesterreich zu verhindern. Allein der Versuch ist, wie die traurigsten Thatsachen bestätigen, nicht gelungen, dafür haben sich die Kontumaz-Anstalten

als die wahrenBrut- stätten der Rinderpest herausgestellt. Ties hatte nicht allein zur Folge, daß die mit theuerem Gelde erhaltenen Kontumaz-Anstalten oen Landwirthe» in Oesterreich gar keinen Schutz boten, sondern daß gerade aus diesem Grunde sich das Ausland gegen Oesterreich schon bisher zeitweise absperrte. Der Schaden, welcher hieraus den österreichischen Viehzüchtern zuge gangen ist, läßt sich in Ziffern selbstverständlich gar nicht mehr ausdrücken. Nun aber in Folge der gemachten traurigen Erfah rungen

geht Deutschland daran, sich gegen Oesterreich ständig abzusperren. Diesbezüglich sagt die Denkschrift: Eine theilweise Grenzsperre gegen Oesterreich, sowie die Ausschließung des Viehes einzelner Landeslheile von der Einfuhr hat jedoch nicht den er wünschten Erfolg verdächtiges Vieh abzuhalten, weil dieses er forderlichen Falles jenseits der Grenze weite Umwege macht, um die noch nicht geschlossenen Einbruchsstationen zu erreichen, und weil die Herkunft des über die Grenze eingehenden Viehes

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Der Bote für Tirol
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Seite 4 von 10
Datum: 19.10.1872
Umfang: 10
, am wünschenSwerthesten gemeinschaftlich, für einen poli» tischen oder wenigstens für einen Gerichtsbeznk ein Armen- und SiechenhauS, wo thunlich mit einem Arbeite Hause verbunden zu er» ichten. Die Ver handlungen hierüber hat der Landesausschuß mit den Gemeinden zu pflegen und auSzutra^en. Der Staatsball Oesterreichs. II. chj: ßWken. Von dem Tage, an welchem Rudolf von Habeburg seine Söhne mit den öslerr. Ländern belehnte, war Oesterreich daS bevorzugte Kaiserland. Während die äußere Ordnung des Reiches immer mehr

und mehr zersiel, einigle und kräftigte sich Oesterreich, gewann an territorialer Selbstständig- keit und staatlicher Macht. Alle die Veränderungen, in denen sich Oesterreich mehr unv mehr vonDeutsch- land »rennte, dienten dazu, Oesterreich aus deutschem Boden heraus zur «ärsüllung seines eigenthümlichen Berufes heranreifen zu lassen. Dieser Berus in seiner staatlichen Gestaltung drängte von seinen süd lichen Bergen zur Küste des adrialijchen Meeres, drängte nach Böhmen, dessen geschichtliches Leben

immer nach Verbindung mit Oesterreich zog, drängte stromabwärts nach Ungarn. Ls ist dieser Beruf in Jahrhunderten in Erfüllung gegangen. Er wurde vermittelt durch wahrhaft provideutielle Fügungen, durch Gesetze und Nothwendigkeiten, welche in den Verhältnissen der Länder, Bölker und Dynastien ge gründet waren und sich in den großen Zügen der Geschichte entwickelten. Die Familienpolitik des HanseS Habsburg war in ihrem konsequenten Streben und Wirken der Aus druck cer natürlichen Bedingungen

, und sie hat da mit der Welipolitik gedient. Kraft des Titels und der Mittel der Kaijerwürde, durch das Schwert, wie durch friedliche Erwerbungen vergrößerte das Hauö Oesterreich sein Besitzthum in rajchen, groß artigen Erfolgen, und indem feine Fürsten die Haus macht bauten, gründeten sie eine europäische Groß macht. Es haben auch andere Dynastien versucht, die ver schiedenen Völkerschaften im Quellenreich der Donau zu verbinden. Bon alten Zeiten her ist ein mehr oder minder bewußtes Streben bemerkbar, hier einen umfassenden

Staat zu gründen. Der gewallige Ottokar von Böhmen herrschte eine Zeit über Oesterreich. Die Luxemburger haben eS durch die Verbindung Böhmens mit Ungarn und die Erbverbrüderungen mit Oesterreich versucht, aber im Plane der Gestaltung Oesterreichs war es nicht be schlossen, daß die Vereinigung schon damals und von dieser Seite erfolgen sollte. Zudem war Oesterreich schon so bedeutend, so klar und überwältigend in seinem Wesen, daß eS nicht aufgehört hätte Oester reich

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 8
Datum: 22.03.1878
Umfang: 8
, der Krieg das Zehnfache kosten würde. Bulgarien könne Oesterreich doch nicht gefähr licher sein als Nninänien. Oesterreich habe seinen Ein fluß im Orient, seine bevorzugte Stellungen Bosnien und Serbien dnrch eigene Schuld verloren. Ein Krieg mit Nnßland bietet keine sehr günstigen Chancen, da überdies anch Italien auf das Trentino lauert und England ein unverläßlicher BnndeSgcnoffc ist. Graf Coronini (für) weist nach^ daß alle anderen Staaten, Nnßland, England, Italien, ja anch Frank reich gerüstzt

find nnd daß Oesterreich nicht zurückblei ben könne. Der Antrag der Majorität fei etwas Greif bares, während die Minorität sich in Allgemeinheiten bewegt. Die Politik Andrafsys sei lobenSwerth, indem er zn den alten österreichischen Traditionen zurückkehrte. Durch eine Unterstützung der Türkei wäre das oSma- nische Reich doch nicht zn halten gewesen, während wir den Fluch der gräkoslavischeu Völker geärntet hätten. Die Chancen eines Krieges sind günstig, denn nicht nnr England würde an unserer

Seite sein, sondern anch manche durch Rußlands Uebermuth verletzte Völ ker an der Donan. Redner würde befriedigt sein, wenn einmal auch Oesterreich eine Ländererweiterung erfahren würde, und sei eS bis znm ägäifchen Meere, besonders da die südlichen Gebiete dem österreichischen Staate homogen sind. Doch müßte dieser Zuwachs mit der Zu stimmung der Bevölkerung geschehen. Er schließt mit den Worten: Hier stehe ich, ich kann nicht anders! (Beifall.) Dr. Giskra (gegen) erinnert daran, wie die Bertre

- tnngSkörper fortwährend bemüht sind, den Finanz-Stein bergauf, zu rollen, während andererseits plötzlich dieser Stein .iüinicr wieder ins Rollen gebracht wird. Ist der Eremit jetzt nothwendig ? Nirgends ist eine Bedrohung, eine Ueberraschuug; sollte eil» kritischer Moment ein treten, so könnte die parlamentarische Bewilligung ja in wenigen Tagen crsolgen. Ein Beispiel hiefür gibt nns Deutschland im Jahre 1870^ Wenn Noth im Ver züge ist, wird Oesterreich sofort Alles aufbieten, wie einst, als die Ungarn

liegt nicht vor, da der Reichsrath noch immer das Recht hat, das Budget zu verweigern. Ein Auftreten Oesterreichs ge gen Rußland vor dem Krieg durch eiue Aufstellung am Pruth hätte ganz gewiß zu einer Aufstellung Deutsch- lands in Schlesien geführt. Wo hätte Oesterreich in Enropa Bundesgenossen gesnnden für eine Aufrecht- Slaven dazu gesagt? Und was die Deutschen, wenn Oesterreich die BnndcSgenossenschast hätte mit der HeereSfolge gegen das deutsche Reich bezahlen nn'issen. Ein Zusammengehen

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 11.08.1874
Umfang: 8
u. Tailina pudljcjst. Äureau, Wien, Äanheusteillgaiie 7. DienstW Seit 11. August 1874 England und Oesterreich. Die Anwesenheit der Kaiserin von Oesterreich aus der Insel Wight, wo sie auf Steephill sehr komfor tabel eingerichtet ist, gibt einem Londoner Journale, dem „Dailly Telegraph' vom 4. August Veranlassung, das Verhältniß England's zu der österreichischen Monarchie zu erörtern. Das genannte Blatt, wel ches das eigentliche Organ des Volkes ist, bietet zunächst der Monarchin einen herzlichen

Willkomms gruß und bemerkt, daß die durch ihre Schönheit, die Güte ihre» Herzens und ihre erlauchte Abstammung bekannte Dame, auch wenn sie nicht Kaiserin vor» Oesterreich wäre, für Engländer ein Gegenstand des Interesses sein würde. „Aber' — fährt dos genannte Blatt fort — „eS gibt noch besondere Gründe, warum die Vertreterin des Hauses HabSburg eines Willkommens unter uns sicher sein sollte. Von allen Alliancen zwischen England und fremden Ländern ist die gewisseste, festeste und zuverlässigste

diejenige, welche die Monar chien England und Oesterreich seit vielen Generationen verbündet.' Die ersten zwanzig Regierungsjahre des Kaisers Franz Joseph — fährt das Blatt ungefähr fort — sind allerdings in England nicht populär gewesen, aber die Tage find vorüber, da die Habs- burgische Monarchie Despotismus im Staate und in der Kirche repräfentirte. Die Loyalität der Wiener Regierung hat die italienische Einheit bestätigt und als ein Factum acceptirt. Ungarn ist wieder zufrie den und „Oesterreich

selbst, statt von einem autokra tischen und priesterbeeinflußten Despotismus regiert zu werden, genießt jetzt eine ordnungsmäßige und konstitutionelle Freiheit, wie sie in keinem der großen festländischen Staaten größer oder auch nur gleich groß existirt.' Zwar hat Oesterreich «noch große Schwierigkeiten zu überwinden, ehe es innerlich wie äußerlich consolidirtist,- „indessen in allen Schwierig- leiten, mit welchen sie noch ;u kämpfen haben wird, hat die österreichisch-ungarische Monarchie die herz liche

Sympathie diese« Landes auf ihrer Seite, und jedes Ereigniß, welche« die Integrität des Kaiser reiches bedrohen würde, würde von Engländern aller Parteien als voll von Gefahren für die Interessen Großbritanniens angesehen werden ' Oesterreich und England — heißt eS im weiteren Verlaufe — haben ein gemeinsames Interesse an dem beiderseitigen Wohlbefinden. Oesterreich ist keine Seemacht, und kann mit uns daher nicht in den Calvinen collidiren, und wir haben kein Motiv den österreichischen Einfluß

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Tiroler Stimmen
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Seite 2 von 4
Datum: 16.11.1870
Umfang: 4
der glorreichen habsburgischm Dynastie stützt sich ja auf einen herrlichen Akt der Frömmigkeit Rudolfs von Habs burg und auf den mächtigen Einfluß Papst Gregors X. bei dessen Wahl zum deutschen Kaiser. Von jener weltgeschichtlichen Wahl an halte Oesterreich nach dem Rathschlufse der göttlichen Vorsehung den hohen Beruf, die erste Schutzmacht der katholischen Kirche zu sein. In treuer Erfül lung dieses Berufes fand es in den Tagen ernster Gefahren güt lichen Schutz und gegen alle Erwartung seiner Feinde oft

wunder bare Rettung. Die Geschichte der Jahrhunderts bezeugt es in gewaltigen Zügen, daß Oesterreich reich war an Ehren nnd an Ansehen, so lange das Bewußtsein seiner heiligsten Pflicht und des Grundes seiner politischen Größe lebendig in seinen Staatsmännern waltete. Wellkundige Thatsachen geben ein anderes lautes Zeugniß, daß die treue Erfüllung seines providentiellen Berufes Oesterreich vor drohender Zersplitterung bewahrte und seine durch Sprache und Sitten verschiedenen Völker friedlich

und die Sympathien der Oesterreich übt — bricht das Schweigen unseres stillen Landes und aus allen Gauen Vorarlbergs haben wir uns heute versammelt, den Beschwerden des tiefoerletzten Volkes Ausdruck zu geben und Reich und Regierung zu erinnern, doß wir Vorarlberger noch Oesterreicher find und warum und wozu wir Oesterreicher sein und bleiben wollen. Was bindet uns denn so fest an Oesterreich? Wie heißt das starke Band? Ist es Stammesgemeinschaft mit den andern Völkern des Rei ches ? Die meisten Stämme

des großen Reiches sprechen eine Sprache, die wir nicht verstehen und sind von anderem Blute, welches das Blut unseres Stammes unversöhnlich haßt. — Ist es Hofgunst? Wir haben sie nie gesucht, und brauchen sie nicht. Sind es Vorrechte, Freiheiten und Rechte, die uns Oesterreich gewährt? Wir hatten sie schon von jeher im alten deutschen Reiche lange bevor wir Oesterreicher wurden. Oesterreich hat uns keine Rechte gegeben, nur Rechte genommen. — Ist es der gemeine Vortheil, der uns an Oesterreich bindet

? Wir geben Oesterreich mehr, als Oesterreich uns. — katholischen Völker in und außer den Gränzen Oesterreichs schützend zur Seite. Wir protestireu daher als treue Katholiken gegen den Frevel, welcher an dem hl. Vater, diesem ehrwürdigen und erhabenen Prie- stergreise, verübt wurde. Wir protestireu als treue Unterthanen gegen diese Verletzung des heiligsten Thrones auf Erden. Wir pro- tesüren als echte Patrioten uns Oesterreicher gegen jede mögliche Einwilligung oder Theilnahme an diesem gegen Rom

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Seite 1 von 6
Datum: 03.11.1877
Umfang: 6
von dem Wesen Oesterreich zur Veredlung wol eingeführt, daß aber zu demselben dieser Verkehrsart einen vollen Begriff erhalten hätte. Einige Zwecke von Oesterreich nach Deutschland nicht ausgeführt wer- erläuternde, Klarheit in die Sache bringende Worte stnd daher den durste, während jetzt nach beiden Richtungen freie Bewegung gewiß auch demjenigen nicht unwillkommen, welcher sich sonst um - herrscht. die Handels politischen Wirren sehr wenig kümmert. I Grundsätzlich betrachtet, unbefangen, mit arglosen

Augen In Oesterreich ist das Appretur-Verfahren eine schon mehr ; angeschaut, haben die Bestimmungen vom Jahre 1868 gewiß als hundertjährige Institution. Die Zollordnung vom Jahre j nichts Verfängliches, sondern es leuchtet sofort ein, daß sie voll- 1774 bestimmte, daß ausländische nicht außer Handel ? auf in der Billigkeit und dem Begriff der Gegenseitigkeit be- gesetzte Waaren zur Appretur oder aus Spekulation, nicht aber ' gründet sind. In der Praxis arten freilich oft die bestgemeinten

auf Losung in Oesterreich eingesührt werden oüifen, und in der j Verfügungen ganz abscheulich aus, nicht dadurch, daß sie in Zoll- und Staats-Monopol-Ordnung vom Jahre 1835 blieb j Anwendung gebracht, nicht dadurch, daß von den in denselben diese Bestimmung beinhalten, indem der §. 222 derselben ver- j gelegenen Rechten und Freiheiten Gebrauch gemacht, sondern fügte: „Zur Zubereitung, Umgestaltung oder Veredlung können j dadurch, daß sie umgangen werden und Mißbrauch mit ihnen ge- Waaren

. die nicht zur Gattung der außer Handel gesetzten Ge- j trieben wird. Und das ist allerdings mit den Bestimmungen genstände gehören, zollfrei eingesührt und binnen der festgesetzten \ des Appretur-Verfahrens geschehen, zuweilen zum schweren Scha- Frist über dasselbe Zollamt, über welches sie eingingen, wieder ! den der österreichischen Industrie. Ein Beispiel für viele, ausgeführt werden." j Ein deutsches Gewebe wird nach Oesterreich eingeführt und Damals hielt man das Appretur-Verfahren in Oesterreich ! zahlt

an der Grenze den vorschriftsmäßigen Zoll von 16 fl. pr. nicht für so schädlich, als es heute in gewissen Kreisen ausgege- ; Zollzentner. Nun wird dasselbe aber in Oesterreich nicht Ver ben wird; ja der Einfluß dieser Verfügung war ein so günstiger . kauft, wie man glauben sollte, sondern bei einem andern Zollamt für die Entwicklung der industriellen Thätigkeit in Oesterreich, \ als österreichisches Fabrikat zur Appretur wieder nach Deutsch- daß dieselbe als eine nützliche und heilsame allenthalben

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Tiroler Stimmen
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Seite 7 von 8
Datum: 05.11.1869
Umfang: 8
einnehmen, nicht aber das Oktober-Diplom wie es ist, sondern ich möchte sagen, nur den Gedanken des Oktober-Diploms. (Große Heiterkeit links.) — Diejenigen Herren, welche vielleicht darüber gelacht haben, verstehen gar nicht was ich sagen wollte, wenn ich mich ausgesprochen, dann können Sie lachen, aber bevor ich meine Gedanken entwickelt, ist das kein parlamentarischer Anstand. — Ich sage, im heutigen Oesterreich sind in Rücksicht auf das Oktober- Diplom vorzüglich 2 Momente zu berücksichtigen

: 1. einmal, die unmittelbare Aktion unseres erhabenen Monarchen, wodurch er sei nen Entschluß kundgegeben hat, aus eigener Machtvollkommenheit Seiner absoluten Herrschaft zu entsagen und die Rechtsansprüche Seiner Königreiche und Länder anzuerkennen. Der Kaiser hat also seiner absoluten Herrschaft entsagt, und hat den Königreichen und Ländern gegeben, was diesen Königreichen und Ländern gehörte seit ihrem Bestände in Oesterreich. Das zweite Moment, das berück sichtiget werden muß, und wodurch wir vom Oktober-Diplom

und sie werden Ihnen Antwort geben. Wie steht es denn mit der Steuerlast des Volkes? Fragen Sie die Völker von Oesterreich und sie werden Ihnen ebenfalls ant worten. Wie steht es denn mit dem „eigenen" Rechte, wie steht es denn mit dem freien Rechte der Selbstbestimmung der ein zelnen Königreiche und Länder? Gehen Sie hin nach Polen, gehen Sie nach Böhmen und Mähren. Fragen Sie die Millionen slavi scher Nation in Eis- und Transleithanien und sie werden Ihnen antworten, wie es mit diesen Rechten bestellt ist. Darum

gestellt haben, auf Grund des österreichischen Staatsgedankens, so haben wir nach meiner Ansicht eine patriotische That gethan, denn läugnen, daß Jemand krank ist und darum die Zeit versäumen, heißt das Verderben des Kranken wollen, sero medicina paratur, das Heil mittel geben wollen — aber zu spät. Das ist wenigstens kein staatsmännischer Gedanke — noch weniger richtiges Verständniß der patriotischen Pflicht. Was wollen wir aber. meine Herren? wir wollen, daß Oesterreich fortlebt

, damit aber Oesterreich fortlebt, finden wir kein anderes Mittel, als daß eine Versöhnung eintritt zwischen den verschiedenen Rechtsansprüchen. Opfern werden wir müssen und opfern werden andere müssen, allein wenn der redliche Wille ist, Oesterreich als Großes und Ganzes, als Schirmvogt der heiligen Interessen von Mitteleuropa in dieser seiner Stellung auf recht zu erhalten, werden wir dieses Opfer mit Freude bringen (Bravo rechts); allein das, meine Herren, muß ich sagen, jene Wege, welche die sogenannte

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 8
Datum: 30.12.1870
Umfang: 8
, und auch der Hinweis auf die Richtung, in welcher der prak tische Ausdruck der preußischen FreundschaftSzufiche- rung für Oesterreich gefunden w.erden konnte, fehlt nicht, da dem neuen Deutschland ein Zusammengehen mit Oesterreich in dem Oriente nahe gelegt wird. Die „N. Fr. Pr.' geht dieSfalls noch weiter, als alle anderen Journale, da sie e« geradezu ausspricht: „So lange die preußisch.deutsche Politik russische Zwecke im Oriente fördert, und durch ihre Intimi tät mit Petersburg indirekt die österreichischen Sla

, wo die Neugestaltung Deutschlands auf Grund der Verträge dcS norddeutschen Bundes mit den süddeutschen Staaten ihren Abschluß erhalten soll, richtet sich d:r Blick der deutschen Politiker vielfach auch auf die Beziehungen des neuen deutschen Reiches zur österreichisch-ungarischen Monarchie, tbcilö mit Rücklicht auf den Prager Frieden, in welchem Preußen und Oesterreich sich über ihre Auf fassung von der damals erwarteten Gestaltung der deut schen Verbältnisse verständigt batten, theils und vor allem in dem Wunsche

begrüßen. — WaS Oesterreich betrifft, so darf dasselbe auf die Neugestal tung der deutschen Verhältnisse mit dem berechtigten Vertrauen blicken, daß alle Genossen des neuen deutschen Bundcö mit unserem Könige von dem Verlangen beseelt sind, aufrichtige freundschaftliche Beziehungen zu dem österreichifch-nngarischen Nachbarstaale zu pflegen, wie solche in den gemeinsamen Interessen und in der Wechselwirkung ihres geistigen und Verkehrslebens begründet sind. DaS deutsche Volk darf sich der Hoffnung

hingeben, daß die Festigkeit und Sicherheit seiner nationalen Ge staltung von ganz Europa und besonders von den Nach barländern nicht blos ohne Besorgniß, sondern mit Ge nugthuung begrüßt werden wird, und daß insbesondere auch Deutschland und Oesterreich-Ungarn sich zur För derung der Wohlsahrt und deS Gedeihens beider Länder die Hand reichen werden. Unsere Regierung wird nicht anstehen, der österreichisch-ungarischen Negierung gegenüber dieser Zuversicht offen und vertrauensvoll Ausdruck zu geben

.' so viel von Oesterreich empfangen, endlich auch eine Sprache geführt wird, wie sie zwischen zwei «taa- ten, die am Ende auf einander angewiesen sind, fot lange sie sich nicht feindlich gegenüberstehen, ganz! und gar der Sachlage entspricht. Wie diese» Blatt erinnert auch da« „Neue Wr.. Tagblatt' an die großen Vortheile, die Preußen im jetzigen Kriege an« der loyalen Neutralität Oester reich« zog. Nicht Dankbarkeit, sondern Jateresse sei e«, welches den Grafen ViSmarck jetzt zum Ent gegenkommen bestimme

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Volksblatt
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Seite 1 von 6
Datum: 09.08.1876
Umfang: 6
Frage lösen könne. In arger Verlegenheit soll neulich Graf Andrassy gekommen sein. Es wird nämlich erzählt, Kaiser Franz Josef habe in Reich stadt dem Kaiser von Rußland gegenüber geäußert, er sehe ein, daß die Slaven in Oesterreich nicht immer gerecht behandelt worden seien. Graf Andrassy, welcher dieser Besprechung beiwohnte, sei bei diesen Worten leichenblaß geworden. Graf Andrassy ist noch immer in arger Verlegenheit. Er ist Magyar und als Magyar kein Rufsensreund und doch muß

er diese Freundschaft hegen und pflegen, weil man in den höchsten Kreisen es wünscht. Er ist Magyar und als solcher ver abscheut er jede Erstarkung des slavischen Elementes; er kann also auch nicht für den Anschluß Bosniens an Oesterreich sein. Und doch kann er nicht umhin, für diesen Anschluß nächstens in's Zeug zu gehen, da der Gedanke daran in Regierungskreisen mit immer größerer Vorliebe gepflegt wird. Man behauptet sogar, daß in Reichstadt dies bezüglich eine wirkliche Abmachung stattgefunden habe. Graf

Andrassy möchte es bei den Magyaren gut haben, und doch wird er nicht umhin können, ihnen bald empfindlich auf die Finger zu klopfen, wenn sie fortfahren, leidenschaftliche Russenfeindschaft in ihren Organen zu Pflegen. Er möchte die Deutschliberalen in seinem Gefolge haben und doch wird — und bald — die Zeit kommen, wo er die Hand einer Politik reichen muß, welche auch endlich einmal den Slaven in Oesterreich gerecht wird. Es bereitet sich Manches über die Köpfe der Minister weg vor. Die Herren

Diplomaten haben gegenwärtig eine üble Zeit; die Ereignisse überstürzen sich und fragen nicht im Mindesten um die Winkelzüge der Herren Staatskünstler. Zur obigen Behauptung, Graf Andrassy werde bald einer Politik die Hand reichen müssen, welche auch den Slaven gerecht wird, bemerken wir folgendes: Soll Oesterreich wieder die Rolle einer maßgebenden Großmacht spielen, so muß es im Innern erstarken. Stark wäre aber Oesterreich, wenn es nach dem Wahlspruche seines Kaisers mit vereinten Kräften dastünde

. Diese Kräfte müßten aber frei vereinigt fein. Dazu ist die Entfesslnng der slavischen Kräfte Oesterreichs nothwendig. Die preußenthümlichen Deutschen und die bis zum Wahnwitz ichsüchtigen Magyaren sind auf den Schultern der unterdrückten Slaven zur Herrschaft emporgestiegen, die Verluste und Niederlagen Oesterreichs brachten sie empor; ein schwaches Oesterreich duldet diese Parteiherrschaft, ein starkes Oesterreich würde sie abschütteln. Sie schmeicheln den historischen Feinden Oesterreichs

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