einnehmen, nicht aber das Oktober-Diplom wie es ist, sondern ich möchte sagen, nur den Gedanken des Oktober-Diploms. (Große Heiterkeit links.) — Diejenigen Herren, welche vielleicht darüber gelacht haben, verstehen gar nicht was ich sagen wollte, wenn ich mich ausgesprochen, dann können Sie lachen, aber bevor ich meine Gedanken entwickelt, ist das kein parlamentarischer Anstand. — Ich sage, im heutigen Oesterreich sind in Rücksicht auf das Oktober- Diplom vorzüglich 2 Momente zu berücksichtigen
: 1. einmal, die unmittelbare Aktion unseres erhabenen Monarchen, wodurch er sei nen Entschluß kundgegeben hat, aus eigener Machtvollkommenheit Seiner absoluten Herrschaft zu entsagen und die Rechtsansprüche Seiner Königreiche und Länder anzuerkennen. Der Kaiser hat also seiner absoluten Herrschaft entsagt, und hat den Königreichen und Ländern gegeben, was diesen Königreichen und Ländern gehörte seit ihrem Bestände in Oesterreich. Das zweite Moment, das berück sichtiget werden muß, und wodurch wir vom Oktober-Diplom
und sie werden Ihnen Antwort geben. Wie steht es denn mit der Steuerlast des Volkes? Fragen Sie die Völker von Oesterreich und sie werden Ihnen ebenfalls ant worten. Wie steht es denn mit dem „eigenen" Rechte, wie steht es denn mit dem freien Rechte der Selbstbestimmung der ein zelnen Königreiche und Länder? Gehen Sie hin nach Polen, gehen Sie nach Böhmen und Mähren. Fragen Sie die Millionen slavi scher Nation in Eis- und Transleithanien und sie werden Ihnen antworten, wie es mit diesen Rechten bestellt ist. Darum
gestellt haben, auf Grund des österreichischen Staatsgedankens, so haben wir nach meiner Ansicht eine patriotische That gethan, denn läugnen, daß Jemand krank ist und darum die Zeit versäumen, heißt das Verderben des Kranken wollen, sero medicina paratur, das Heil mittel geben wollen — aber zu spät. Das ist wenigstens kein staatsmännischer Gedanke — noch weniger richtiges Verständniß der patriotischen Pflicht. Was wollen wir aber. meine Herren? wir wollen, daß Oesterreich fortlebt
, damit aber Oesterreich fortlebt, finden wir kein anderes Mittel, als daß eine Versöhnung eintritt zwischen den verschiedenen Rechtsansprüchen. Opfern werden wir müssen und opfern werden andere müssen, allein wenn der redliche Wille ist, Oesterreich als Großes und Ganzes, als Schirmvogt der heiligen Interessen von Mitteleuropa in dieser seiner Stellung auf recht zu erhalten, werden wir dieses Opfer mit Freude bringen (Bravo rechts); allein das, meine Herren, muß ich sagen, jene Wege, welche die sogenannte