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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 05.07.1855
Umfang: 6
teressen Rußlands fast ebenso gut zugesagt hatte — nämlich sich, wie Preußen, zu dem Grundsatz der Neutralität zu bekennen, und Rußland ohne weiteres aller Besorgniß von seiner Seite zu entheben. (Hört!) Wir waren verbunden große Deferenz gegen Oester reich zu bezeigen, seiner eigenthümlichen Lage Rech nung zu tragen, und ich sehe in unserem Verhalten gegen Oesterreich wirklich nichts, was wir zu bereuen oder zu bedauern hätten. (Hört!) In keiner Weise und zu keiner Zeil haben unsere

Verhältnisse zu Oester- reich unsere Kriegsoperationen beeinflußt oder gestört. (Beifall.) AlleS was ich sagen kann, ist: Oesterreich hat von vornherein seine Interessen mit denen Frank reichs und Englands in dem, was man die orienta lische Frage nennt, identificirt. Es sah Nußlands aggressive Handlungen und Absichten genau aus dem selben Gesichtspunkt an wie wir; es stimmte mit uns vollkommen überein in der Nothwendigkeit dieser über greifenden Macht ein Halt zuzurufen, einen Damm entgegenzusetzen

; und wiewohl es unmittelbar vordem Kriegsausbruch aus dringlichen Gründen der Spar samkeit sein Heer um 90,000 Mann redncirt, hat Oesterreich seitdem 16 Millionen Pf. St. verausgabt, um dieses Heer zu rekrutiren und zu verstärken, es auf den Kriegsfuß zu bringen, und furchtbare Schran ken gegen den drohenden Einbruch Nußlands von der polnischen Gränze her zu errichten. Diese veraus gabten 16 Millionen österreichischen Geldes würden mir vielleicht das beste Argument an die Hand geben

, wenn ich die Aufrichtigkeit Oesterreichs beweisen wollte; denn hätte diese Macht uns hintergehen wollen, so hätte sie dieses Experiment viel wohlfeiler (al a muck less cosl) vornehmen können. Auch bedürfte Oester, reich in seinem Vorgehen, und den Verpflichtungen die es übernahm, niemals eines Ansporns von Frank reich oder England; im Gegentheil, Oesterreich war es das uns freiwillig entgegenkam mit dem Wunsch, eine engere Allianz mit den Westmächten zu schließen. Oesterreich war es auch, das den Vertrag vom 2. Dezember

vorschlug, welchen mein edlerund gelehrter Freund in Worten kritisirt hat, deren Gerechtigkeit ich nicht einräumen kann, weil die Stellung Oester, reichs von der Englands und Frankreichs damals we sentlich verschieden war. Die Westmächte waren da mals schon in wirklichem Kampf begriffen, während Oesterreich nur ein eventueller Kriegführender war; aber es beabsichtigte unter Umständen an Rußland den Krieg zu erklären, und demgemäß ward, unter Zustimmung Frankreichs und Englands, stipulirt

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 28
Datum: 06.04.1850
Umfang: 28
Zolleinigmigs- t'orsrhlnge und einige dieselben begleitende E r- s ch e i n unge n. Unter den Redeweisen, die seit dem creignifivolleu Mär; 18^8 in Oesterreich gang und gäbe geworden, und denen wir so bänfig in ministeriellen Erklärungen und in der Tagespreise begegnen, n eckt insbesondere die Re deweise „inniger Anschlug an Deutschland ' das Gefühl des nachdenklichen Ernstes wie der hoffniingsfrendigen Erliebnna. Wenii wir INI» in der Reibe von sich ent wickelnden Thatsachen an irgend einem folgewichtigen

mit der Geschichte anderer Völker, so gewinnt es daS Ansehen, daß daS deutsche Volk mit dem alten Griechenvolke ein äbiiliches Loos theile. Gleich wie das griechische Volk sich nie ;n einer staatlichen Einheit erschwang, und Sparta und Athen im gegenseitigen Wettkampf um die Oberherrschaft sich abmübten, so erblicken wir auch an Oesterreich und Preußen das in ihrem geschichtlichen Verlause ausge prägte Streben, theils fördernd u»d theils hemmend, bald in offener gerader Weise, bald auf den labyrin- thi'sch

. Eine von keiner Parteirncksicht getrübte Auffassung der Dinge leitet uns vielmehr an, daS erreichbar Mögliche aiiznstreben, und die Gegenwart als dke Vermittlerin der Vergangenheit und der Zukunft und gleichsam als die Brücke zn betrachten, worüber unsere Entschlüsse und Handlungen zu schreiten baben. Indem wir dieses thun, erfassen wir den Kern der Politik. Oesterreich hatte dem historischen Rechte, daß es einst nn deutschen Reiche als Träqer d-r deutschen Kaiser krone besaß, im Beginne des ciegenwärtiaen Iahrbnu- deriS

hatte. Oesterreich, das aus dein französischen llmwälznngekiiege I»Ik> rnbmbe- deckt hervorgegangen, begnügte sich, eine«? deutschen Bund an die Stelle des zn Grabe «le.iangcnen Kaiscrthnms zn setzen. U id im deutschen. Bunde stiftete Preußen einen deutschen Zollverein, worin die Hebel seiner Maebt- crweiterung thätig waren, nnd darauf hinausliefen, den österreichischen Einfluß vollends zu verdrängen, seine geschichtlichen Erinnerungen zu verwische» nnd dein dentschen Volke die Zinssicht anf österreichische

abfetzen könne, als sie ihn einzusetzen berufe» glaubte — fährt IIIIII fort, durch Beschickung des Erfurter UuioustageS feiue Sonder-Absichten „im Na me» der dcillschen Einlieit' nnd „damit Prcnße» voll ständig iu Deutschland aufgehe,-- mi» Beharrlichkeit vcrtolgeu. Durch diese Beharrlichkeit, durch dieses Drängen preußischerscitS wird eine anstrengende Thätig keit auch für Oesterreich zur uuailöwcichlichcn Pflicht. Weil Oesterreich auch über anßcrdcntfchc Länder ge bietet, die es nach dem Ansinnen

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 10.04.1850
Umfang: 6
mannigfach be troffen werden, Gewohnheit, wohl auch der Bildungs grad bilden für diese Erscheinung den hinlänglichen Er- klärnngsgrnnd. Wenn nnn Oesterreich mit dem Zolleiniguugsplan vor die Oeffenilichkeit tritt, so mag nnS das Hervortreten verschiedener und mitunter sich durchkreuzender Meinun gen und Ansichten nicht befremden. Neuerungen, die den Keim des Guten in sich tragen, kann aber der end liche Sieg nie entrissen werden. Bereits im Voranstellenden wurde das von der pren- ßcn-frcnndllchen Partei

in dem österreichischen Zoll.nt- wurf beobachtete Verfahren berührt, lind wenn Kauf, lente in den deutschen Handelsplätzen, die von dem Han del mit englischen und französischen Waaren leben, wenn die kleinen in preußische Abhängigkeit gerathenen Staaten in eine gemeinsame Lärmtrompete gegen Oesterreich stoßen, wenn man die nnzulängliche österreichische Donane, die ungerechte Vertheilung der Zollerträgniffe nach der Kopfzahl nnd gegenwirkende Triebfedern, ein Danaer Roß, daS in feinen, Eingeweide das verterbenschwan

hab. II, ist hiebei nicht nnbcmcrkt zu lassen. Andererseits sieben wir wieder der erfreulichen That sache gegenüber, dafl übcrciiistimmenden Berichten ans Deutschland zu Folge die österreichischen Zollcinignngs- vorschläge einen großen Eindruck allerwärtS gemacht, daß selbst die Bemühungen der Presse, Oesterreich zu verdächtigen und nur Preußen mit einem NimbnS zn umziehen, an dem praktischen Sinne des Volkes, wel ches sich in der grauen Theorie der Hochgelahrten nicht zurechtfinden kann, rcsultatlvs scheitern

, und sich die Meinung unverholeii ansspricht: Preußen muss? Oester reich unterstützen und nicht hemmen wollen. Vorzugs- weise wirken die weitverzweigten Vereine ,.znni Schutze deutscher Arbeit' zu Gunsten der guten von Oesterreich angeregten Sache. Es ist ergötzlich, zu vernehmen, daß man diesen Vereinen häufig den Vorwnrf macht: „sie seien österreichisch gesinnt.' Diesen Vorwnrf wird der österreichische Patriot um so dankensiverther hiuncbmeu, als derselbe ganz verschieden von den Vorwürfe

» Würdigung preußisch Schlesien n»d Sachsen einen vortbeilbaften Markt in Böbnicn, wie sollte Baiern, Württemberg und Baden den gleich vortbeilbaften Abfatzkreis in Gc- fammt-Oesterreich nicht zn ibren heißesten Wünschen zäh len? Der gegenseitige Gewinn ist wahrlich auch gegen teiliger Opfer werth, d e gleichwobl nur augenblicklich empfunden, zuletzt aber zum diesseitigen nnd jenseitigen Heile ausschlagen werde». Soll nicht Kapital und Ar beitskraft einen fruchtbaren, von fiskalischen Hemmun gen freien

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 14.02.1855
Umfang: 6
, 9. Febr. Unter der Aufschrift «Preußen und Oesterreich' bringt die Kölner Zeitung vom 8. d. folgenden beachtenswerthen Leitartikel: „Die Uneinigkeit Europas war und ist Rußlands einzige Hoffnung. Seit dem Beginne der oriental. Wirren war Rußland eifrig bemüht, jene Uneinigkeit zwischen England und Frankreich zu nähren, ans die es bei der Sendung Mentfchikoffs gerechnet hatte. Als das Bündniß Frankreichs und Englands nichts desto weniger zu Stande gekommen war, ließ es nichts unversucht, um Oesterreich

vom Beitritt zurückzuhal ten. Als Oesterreich sich durch keine glatten Worte aran hindern ließ, machte es am 7. Jänner eine ver- zwelselte Anstrengung, um wenigstens die Ausführung geschlossenen Bündnisses zu hintertreiben. ^alle Versuche, Uneinigkeit zwischen Oester reich, England und Frankreich zu säen, als sehlae, gen zu betrachten sind, beruht Rußlands letzte ' Aussichs taranf, Uneinigkeit zwische» Dvsterreich W»d Preuße» hervorjur»fe>«. Die klettie Parte« kl Preußen, welche, abweichend

von der preußischen Regierung und dem ganzen ge sitteten Europa, erklärt hat, daß Nußland sich im Recht befinde, ist Schritt für Schritt den Schlangen, Windungen der russischen Politik gefolgt und setzt dahin gelangt, daß sie AlleS aufbietet, um in Preußen Eifer- sucht und alle bösen Empfindungen gegen Oesterreich zu schüren. Da es unsere tiefste Ueberzeugung ist,- daß auf diese Weise unser theures Vaterland Schritt für Schritt an den Rand des Abgrundes gedrängt wird, so er achten wir es für unsere heiligste

, sogleich uns eines Mangels an preußischem Patriotismus beschuldigen. Erklären wir uns aber gegen Oesterreich, so lacht jene Partei erst recht ins Fäustchen. Sie will ja nichtS Anderes, als Uneinigkeit und Verwirrung nach allen Seiten! Ja, sie sind klug, die Kinder der Fin sterniß, klug wie die Pharisäer, die zum Herrn mit dem Zinsgroschen traten. Aber mit der einfachen Macht der Wahrheit entgeht man allen ihren hinter listigen Schlingen. Die fragliche Depesche ist ausschließlich für den Fall

geschrieben, daß in Frankfurt der Bund nicht zu dem Beschlusse komme, ein Heer gegen Rußland aufzn- stelle». In diesem Falle fordert Oesterreich diejenigen Staaten auf, die in der Minderheit verblieben sind, ihre Truppen mit den österreichischen zu vereinigen. Für einen Bundes-Feldherrn gibt es eine Ober-Be hörde: den Bund; für den Ober-Befehlshaber jenes von Oesterreich und vielleicht wenigen deutschen Staa ten gebildeten Heeres gibt es eine solche Ober-Behörde nicht, und Gras Buol schlägt

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 11.05.1859
Umfang: 6
SW «,, »er e^'bu ^».n, »««. stri«»,e» hawp »V. M tr^- ». 20 er. O«ft. «Hr.—Srq»c?p?P«Z>altt.2F. 7» kr . ^ga^thrig S A. ^ K. V«ft. Wäh^. . An, »qr »«» «»»» «t«, »»«lswiltige» PMtzetl« d«?«»» >ig»r Ei,» Ä»mslWI». Wik M, kS« t«»« » t»i iß», »j. S»?«. Stil«» »Sr d«t >«»,». ' Z^k». »str.«. 'i' Die beide» KriegSmauifeste^ Die. veWi .iv Kriege jetzt gegeneinäÄer begriffenen Monarchen^ der Kaiser von Oesterreich und der Kaiser von Frankreich, hahm Krieasmanifeste an ihre Unter thanen erlassen. Hie

notorisch und können von Niemand abgeläugnet werden. Sardinien hat sich in > in nach gerade, unleidliches Verhältniß zum Kaiserstaate und insbesondere zu dessen italienischen Besitzungen gestellt. Seine Feindseligkeit gegen Oesterreich hat einen Höhe punkt erreicht, der auch für die größte Langmuth un erträglich war. und die Oesterreich ohne aller L elbst» achtung sich zu begeben und ohne die wesentlichen In teressen seiner italienischen Besitzthümer zu kompromit- tiren, nicht mehr dulden konnte

. Piemonts der englischen Regierung bekannt gegebene und unter vollständiger Waffenrüstung gestellte For derungen an Oesterreich warm der Art. daß sie auch der kleinste und schwächste Staat nicht hätte zugestehen können, ohne daß er aus der Reibe der selbststauhigen Staaten hätte ausgestrichen werden müssen. Zweitens erwähnt das Manifest die Ursachen, weßhalb die Friedensunterhandlungen gescheitert sinl», Piemont wollte von seinem Verlangen nicht abgeheri. im Con- gresse neben den andern fünf Großmächten

zu sitzen. Dieß Verlangen aber konnte von Oesterreich nicht zu gestanden werden. Einmal war es in den ursprüug- lichen von Rußland und den. übrige^ Großmächten proponircen und von Oesterreich angenommenen Kon greß-Bedingungen nicht enthalten, dann kann. Piemont doch unmöglich die Befugnisse einer Gloßmacht für sich vindiziren. Allein wenn man ihm auch nachgege ben hätte. so wär mit Sicherheit vorauszusehen, daß durch seinen Eintritt jede Hoffnung auf ein friedliches Congreß-Resultat zerstört worden

und nur eine für Oesterreich kostbare Zeit verlorn, gegangen wäre. Mit solchen Prätensionen wie sie Piemont macht, und mit so einer insnltirenden Sprache, mit solchen feindseligen Gesinnungen, die es in den Kongreß mitgebracht hatte, wäre der Fortbestand einer ruhigen und zu einem günstigen Endziel führenden Berathung unmöglich ge wesen. Der Aufforderung zur Entwaffnung hat Pie mont auch nicht entsprochen, also, sagt das Manifest, blieb Oesterreich nichts übrig, als der Krieg. Daß sich Frankreich unbefugter Weise

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 27.04.1859
Umfang: 6
ist, „jede aggressive Bedeutung fern' sei. Wir erwarten aber zuversichtl ich. daß die neueste Wendung der französischen Politik jene „Bedeutung' etwas modifi- ziren werte. Wen» das deuische BundeSheer weiter nichts, alö an der Grenze obscrviren will, könnte eS füglich zu Hause bleiben. Aggressiv gegen Frank reich vorgehen, sobald dieses in Italien die Oesterreich«? angreist, — dicS und dieS allein muß der Einschluß der deutschen Politik sein. ES kann jetzt nur noch eine Parole für Deutschland geben

Meinung einen mächtigen Einfluß übt und welches täglich mehr An hänger und Freunde findet, dringt heute einen Leit artikel unter dem Titel „Glück auf! an Oesterreich.' Darin wird ebenfalls ein entschiedenes rascheS Auftreten deS BundeS, ein aggressives Borgehen Deutschlands gegen Frankreich verlangt. Der Schluß diescs von patriotischer Wärme getragenen Artikels lautet: „Wer jetzt Oesterreich im Ernste noch Vorwürfe machen wollte wegen seines „einseitigen Vorgehens,' würde sicher daS Vertrauen

und die Sympathien veS deutschen Volkes verlieren, das um keinen Preis un sere deutschen Brüder in Oesterreich im Stiche lassen will. Oesterreich ist genau in derselben Lage, n ie der Jäger, der auf seinem Grund und Boden einen Wild, frevler trifft, der daö Gewehr auf ihn angelegt hat. Jedermann wird eS natürlich und den Jäger in seinem vollen Nechie finden, wenn er den Schuß des sein Leben bedrohenden FrevlerS nicht abwarten, sondern ihm den ersten Schuß abgewinnt. Wir rufen daher in dem Be- wußisein

und der vollen Ueberzeugung, daß daö eine gerechte Sache vertretende Oesterreich in seinem Vor gehen die Sympathien deS gesammten deutschen Volkes für sich hat, dem braven österreichischen Heere, welchem die Ehre deS ersten Stoßes gegen seine unv unsere Feinde vergönnt ist. auS vollem Herzen unser „Glück aus!' zu, überzeugt, daß eS in dem beginnenden Kampfe bald alle seine deutschen Waffenbrüder sich zur Seile stehen sehen wird, mac, eS auch nothwendig werden, nach Westen nnd nach Osten zugleich Front

zu machen.' — Das ist — ich kann eS verbürgen — die Ansicht der gesammten bayerischen Nation und gewiß auch der deutschen Nation. Darum noch einmal „Glück ans!' an Oesterreich, zu dem ernsten gerechten Kampfe! Die „N. Münchn. Ztg.' erklärt heute unter osficiel- lem Zeichen, da? Gerücht, daß der bayerische Gesandte in Paris, Freiherr v. Wendland, von seinem Posten ab berufe» und.durch einen andern Diplomaten ersetzt werde, entbehre jeder Begründung. Dieser Widerruf hat hier einen peinlichen Eindruck gemacht. ** Freit, nrg, 22. April

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 8
Datum: 06.04.1859
Umfang: 8
vom I. April 1859, die Einwanderung königl. baierischer Unterthanen nach Oesterreich betreffend. Nichtamtlicher Theil. Die neueste Note des Grafen Cationr. Die von unS gestern charakterisirle Depesche des Grafen Cavour an den Marquis d'SIzeglio lautet: «v. . , ^ --Turin. 17. März lS59. Herr MarquiS! In eiiier vom 14. dieses dalirten Note, von der Sie eine Abschrift beigeschlossen finden werden, hat ^zames Hudlon im Neunen feiner Negierung an mich die AU5 ob Sardinien geneigt wäre. dem Beispiele

rr» ^ Ä Zu folgen und die förmliche Erklärung abzugeben ^ seu'-rseits in seiner Depesche an den Sra. A?en.°nt Januar erklärt hat, daß Oesterreich Absicht wolle), daß es nicht in PiemontS wissen die mächtigen Nachbar anzugreifen. — Wir St würdigen, die das Kabinet von wir Iiel,men suchen Schritte veranlaßt haben, und Antwort zu ertbeii-' vollkommen.freimüthige aetlian al« wir dies vor wenigen Tagen aeaen Oesierreich Beschwerden, die Italien und aenau auf.^..A ^beben hat, in einer Denkschrift klar deuten

/ — ''d die Mittel zur Abhilfe aniu- men können ^iggreMvakten (welchen andern Na men können wir denselben geben?), die Oesterreich sich erlaubt bat, indem eS imposante Truppenmassen an der sardinischen Grenze zusammenzog; indem e« die italienische Armee auf den Kriegsfuß stellte; indem eS auf einem Boden, der nicht der seine ist, neue Festungswerke errichtete und garnifonirte; in dem eS die Legationen besetzte und Verträge brach, hat die Regierung des Königs ein völkerrechtliches Recht, sich zur Vertheidigung

gegen Oesterreich selbst mit Gewalt der Waffen vorzubereiten. England hat die Existenz eines soliden Neck te« stillschweigend anerkannt, als es vor Kurzem durch die Vermittelung seines Ministers der auswärtigen Angelegen heiten mir dem ganzen Gewicht seiner Autorität, auf dem feierlichen Wege der Diplomatie — die ungerechten Maßregeln verdammte, zu denen Oesterreich griff, indem es die Güter fardinischer Unterthanen fequestiirte, und dabei zugestand, daß, wenn unter solchen Umständen die Kriegsgefahr abgewandt

wurde, dieS der hohen Mäßigung der sardinischen Regierung zuzuschreiben war. — Da also die Negierung Jbrer britan nischen Majestät das Vorhandensein eine« anomalen Zustan des in Italien anerkannt »»d versprochen hat, daß England sich bestreben werde, ein Heilmittel für die beklagten Uebel ausfindig zu machen, ist die sardinische Regierung, indem sie von jenen Versprechungen Akt nimmt und. für den Fall, daß Oesterreich künftige Angriffsakte nicht unterlassen sollte, sich freie Hand läßt, gerne bereit

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 8
Datum: 05.04.1859
Umfang: 8
durch Oesterreich mit frecher Stirne als Provokation PiemontS bezeichnet, und die Rechte Oester- reichS als null und nichtig erklärt wurden) — nachdem man Deserteure offen aufnimmt und aufmuntert, — nachdem die Piemontesischc Armee schon lang früher als Oesterreich seine Truppen verstärkte, eine aggressive Stellung eingenommen, um einen Ausstand in der Lombardei oder in den kleinen italienischen Staaten zu erregen und so auf der Stelle zum Einmarsch bereit zn sein, — nachdem die Erinnerung an PiemontS

werden kann, so ist eS die Behauptung, daß Oesterreich die Verträge gebrochen habe. Das ist allerdings neu, — das hat Graf Cavour selbst in seinen früheren merkwürdigen Aktenstücken noch nie behauptet, und das will viel sagen. Er hat blos anzuführen vergessen, welche Verträge denn Oesterreich gebrochen habe. Doch das ist für die Loyalität deS edlen Grafen eine Kleinigkeit. Würdig reiht sich daran der Satz, daß Oesterreich Pie mont zwingen wolle, seine Verfassung zu ändern. Wenn ist ein solches Ansinnen von Oesterreich gestellt

worden? — von Oesterreich, das alle Zügellosigkeit, alle Provokationen Piemonls, die man dort Freiheit nennt, seit Jahren mit einer Langmuth getragen hat, wie sie in einem solchen Maße keine Macht geübt hätte. Die Konstitntion PiemontS berührt Oesterreich nicht,— aber eS ist erlaubt beizusetzen, daß die Früchte, die sie bisher Piemont getragen hat, für andere Völker nicht verlockend sein können. Möge Sardinien in seinem In nern thun, was ihm beliebt, das steht ihm frei, — aber eS ist eine Forderung

des Völkerrechts, daß eS nicht die Unterthanen seineS Nachbarn aufhetzen und durch alle denkbaren Mittel zur Revolution treibe, — daS verlangt Oesterreich und muß eS im heiligsten In teresse seiner eigenen Völker verlangen. Würdig deS ganzen Machwerkes ist der Schluß, daß sich Sardinien die Freiheit seiner Aktion vorbehalte, „für den Fall, daß Oesterreich nicht aushöre, Akte deS Angriffs gegen Pie mont zu üben.' Also nachdem die übrigen Großmächte im Namen deS Friedens Oesterreich beschworen haben, Piemont

nicht anzugreifen und zu zermalmen, wozu «S eine Reihe der triftigsten Gründe hätte,, und Oesterreich diese» Versprechen gegeben hat und versöhnlichen Ge sinnungen Gehör schenkt, will sich Piemont die Freiheit wahren, sobald eS ihm passend dünkt und die Kongreß verhandlungen seinen Wünschen nicht entsprechen, alles daran zu setzen, um den Kongreß in die Lust zu spren gen. Piemont will also nicht entwaffnen, und warum nicht? Weil eS sich auf Frankreich stützt. Die Entwaff, nung Sardiniens wird daS Wahrzeichen

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 21.06.1855
Umfang: 6
t2 kr. KM. Mit Post bergen l fl. »I kr. SM. Die Tiroler Volks- und Schützenzeitung erscheint wöchentlich dreimal. Prei» halbjährig I fl. 2l kr., per Post bezogen 2 fl. 20 kr. LM. n e t> e r s i ch t. Fn n« brück. !tLien. die Stellung Oesterreich« zu den rriegführenten Mächten. Oesterreichs Vorschlag bezüglich des dritten Garanttepunkte«. Die russische Macht. TagSneuigkeilen. Linz. — Salzburg. Ihre Maj. die Kaiserin erwar tet. — Brück an der Mur, !3 Personen vom Blitze getroffen. — Tarnow. — Nzeszow, die Reise

Sr. k. k. apost. Ma/estät. München, bevorstehender Besuch Zhrer Maj. dcr Kaiserin von Oesterreich. — Berlin, die Verhaftung deS engl. KonsulatS-Sekretärs in Köln. Graf Esterhazv. — Danzig, — Kiel, die engl. Flotte. Pari«, die Königin von England an, lZ. August erwartet. Haag. Abschaffung der Mahlsteuer. London, Belohnungen mit Ländereien. Die am 7» und 8. gefallenen engl. Offiziere. Madrid. Finanzielle«. Die Niederlage der Aufständischen - in Navarra. Parma, die Aufhebung de« Belagerungszustandes. — Turin

, tel. Dep. — Florenz, Cholera. Odessa, vom Kriegsschauplatz. Athen, ernstere Maßregeln gegen daSRäuberunwcsen. Der Herzog und die Herzogin von Brabant. New-Aork, Hr. Wise Gouverneur von Virginien. Nacorichlen vom KriegSschauplaye. Kunst. Innsbruck, 21.Juni. Ueber die schaudererregen den Elementarunfälle in Vintschgau erhielten wir De tailberichte, die wir morgen bringen werden. Aus Wien, 14. Juni, wird der „Allg. Ztg.' geschrieben: Die Mittelstellung, welche Oesterreich seit dem Schluß

der Konferenzen einnimmt, gestattet zwar der Zahl und dem Maße nach eine Erweite rung, aber keineswegs eiue Schmälerung der Bürg schaften, welche in dem aiäo mömoir« vom 23. De zember durch die drei Mächte als das Minimum ver Zugeständnisse bezeichnet werden, die Rußland dem Weltfrieden bringen müsse. Es sind bereits an die ser Stelle die Bedingungen erwogen worden, unter welchen Oesterreich, auf Grund des Dezember-Vcr- trags, im Laufe der Begebenheiten weitere Forderun gen der Westmächte an Rußland

zu unterstützen ge neigt sein möchte. Oesterreich wird nämlich weder den praktischen Boden der Thatsachen verlassen, noch einwilligen, daß die FriedenSbedingungen der West mächte zu deren ausschließlichem Vortheil über die rein europäischen Interessen hinausgreifen. Oester reich wird also kein Verlangen, daS über diese Gränze hinausgebt, zu dem seinigen machen; aber eben so wenig kann es gestatten, daß der Erfolg des Kampfes das Minimum der Zugeständnisse in Frage stelle, die in dem oicko mömoiro

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 14.11.1849
Umfang: 6
«»die Nedattis» jedoch mit der Be«eich«>»q: Uebersicht. Zelleinigung von Oesterreich und Deutschland. TagSneuigkeiten. Wien, Bericht der Wiener Ztg. über die Gründe der triegs. rechtlichen Urtheile gegen Csanyi und Perenyi. — Agram^ Truppendurckzüge. Frankfurt, Beitrittserklärungen zur BundeS-Kommisslon. — München, Prinj Wilhelm von Preußen angekommen. Mi lilär»Verhältnijse in der Pfalz. — Hannover, die Wahlen der Kammern. — Berlin, ein ministerielles Fest, Ruhestö rung wegen R. BlnmS Todtenfeier. Ionische

Inseln, grausame Strafen auf Cephalonien. Neuestes. Die ZollcinigmiH von Oesterreich und Deutschland. Ueber dcn bekannten Artikel der Wiener Zeitung vom 26. Okt. in Betreff der Zollci'm'gniig von Oesterreich nud Deutschland enthält der Preuß. StaatSanzeiger einen Artikel, ans welchem wir Folgendes entnehmen: Man siebt, diese Vorschläge sind von der umfassend sten Art. Durchdrungen von dcr Nothwendigkeit einer Annäherung und Verschmelzung der seit länger als einem Vierteljakrhuudert gewaltsam

zn treffen. Man mag es nns daher verzeihen, wenn wir einen Augen blick hier verweilen und an ein halb vergessenes Stück Geschichte erinnern. Als im Jahr I8Z5 der Zollverein in seiner jetzigen Gestalt im Wesentlichen vollendet war nnd Oesterreich auf seiner ganzen 30>> Meilen langen Gränze gegen Deutschland ein einziges handelspolitisches Gebiet sich gegenüber hatte, glaubte mau in Preußen, daß der Zeit punkt gekommen sei, wo Oesterreich die bis dahin den einzelnen Bnndcsläudcrn gegenüber festgehaltene

. Zu diesem Sinne wnrde die Sache im Herbst lK3i> >u Teplitz nnd im Frühjahr lttZti in Wien zwischen preußischcu nnd österreichischen Staatsmännern vertrau lich besprochen. Preußischerseits knüpfte man an den von Oesterreich kundgegebenen Wunsch um Abschließnng <incs Zoll-Kartels an. Man machte darauf aufmerk sam, daß der Zollverein die Anwendung von Maßregeln zum Schutze der österreichischen Zoll-Jntradcn seinen An gehörigen gegenüber nur ttiiter der Voransscynng recht fertigen könne, wenn Oesterreich sei

der Nordfecstaalen der Wnnsch nach niedriger Besteuerung dcr Metalle mit in erster Linie sieht. Ueber die in sichere Aussicht gestellte Anshebnug der österreichischen Einfuhrverbote und Prohibitivzölle für Manufakturwaaren können wir nns nnr anfrichtig freuen, denn diese Aushebung ist die unerläßliche Vorbedingung für die kommerzielle Annähernng Oesterreichs an Deutsch land. Nicht daß wir nnS sanguinischen Hoffnnngen auf ei» ausgedehntes Auofuhrgeschäst in vercinsländischcn Fabrikaten nach Oesterreich hingäben

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 8
Datum: 14.12.1854
Umfang: 8
, der Allianz-Vertrag Oesterreichs mit den Westmäch- ten, Oesterreich hat den Allianz-Vertrag ratifizirt. — TagSneuigkeiten. Frankfurt, die Abstimmung über den Zusatz-Artikel. — München, Vorkehrungen zur Mobilmachung. — OreSven, Einberufung der Stände zum ordentlichen Landtag. — Hannover, die Auflösung der Stände versammlung. — Berlin, das Defensiv- und Offensiv- Büntniß zwischen Oesterreich und den Wcstmächtc». — Der Erzbischof von Salzburg PriinaS von Deutschland. Paris, der Vertrag Oesterreichs

mit den Westmächten. — Bourquencv Großkreuz der Ehrenlegion. Madrid, Zurücktreten deS neuen Ministeriums Athen, die Cholera. Nachrichten vom Kriegsschauplätze. Rückblicke. «.Fortsetzung.) Oesterreich hat die zwei mächtigsten Hebel in Be wegung gesetzt, »im das europäische Gleichgewicht herzustellen und deu Frieden auf dauerhaften Grund lagen zu befestigen, wozu es sich der Türkei und den Westmächten gegenüber solidarisch verpflichtet, — rs hat Armeen und Geld in einem Maße bereitet, welche seine unerschöpfliche

politische Kraft bethätigen. In seinen gewaltigsten Kriege» hatte Oesterreich keine so furchtbaren Heerhanfen unter glorreichen Heer führern auf Einem Punkte koncentrirt, ein Heer, wie in diesem Augenblicke kein zweites rxistirt, und nie mals hat es aus den eigenen Hilfsquellen in so kur zer Frist durch freiwillige Spenden einen Schatz ge, sammelt, wie jetzt, wo die stauuenswerthen Refonreen des nengebildeten Kaiserstaates so schlagend offenen und geheimen Feinden des Vaterlandes zu Tage ge legt wurden

, auf den Entschluß Oesterreichs hat dieser Ausgang keinen Einfluß und vom vorgesteckten, durch die Interessen Europas gebotenen Ziele wird es nimmer abweichen. Nicht Oesterreich war es, das sich von seinem früheren Bundesgenossen getrennt hat, sondern Rnßland, daS sich von Oesterreich in dem Augenblicke losriß, als rs die Grundsätze des Völkerrechtes verletzte, dir Selbstständigkeit und In tegrität der Staaten bedrohte, und mit Mitteln, die einer sich als konservativ brüstenden Macht durchaus unwürdig

gedacht und nicht ge wollt hat. Oesterreich, es muß wiederholt werden, ist sich treu geblieben, eine konservative Macht in der edelsten Bedentnng des Wortes, ein Schutz des Rechtes, des europäische» Gleichgewichtes und damit der europäischen internationalen Unabhängigkeit und Freiheit gegen Eroberung und wilde Herrschsucht, deren angestammter Feind es ist. Nie hat sich Oesterreichs alter Wahlspruch: „recla tueri' glän zender als zu gegenwärtiger Epoche bewährt. Oesterreich wollte aber, treu

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Tiroler Zeitung - Wochenblatt für Katholiken
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Seite 2 von 4
Datum: 25.11.1850
Umfang: 4
S9Q nicht zusagende Beschränkung erlitte, seine Zustimmung zu ver weigern. So ist Oesterreich bereits von dem Boden des Rechtes auf den der politischen Eonvenienz gedrängt, und ob eS auf diesem kräftiger seyn werde zu verweigern, was es auf jenem bereits nachgegeben hat, steht sehr zu bezweifeln. Doch die Vorsehung wacht, und die Gefahr, die Oesterreichs bisher so bewunderungs würdige Consequenz und Klugheit nicht zu vermeiden wußte, wird aller Wahrscheinlichkeit nach durch den ungeduldigen

Trotz und Uebermuth der Gegner vereitelt werden. Am 21. dß. sind in Ber lin die Kammern zusammengetreten. In denselben hat die Gothaer Partei das Uebergewicht, die bekanntlich für die Idee der preußi schen Suprematie über ganz Deutschland fanatisch begeistert, von bitterem Hasse gegen Oesterreich erfüllt, mit halben Resultaten nicht leicht zufrieden und keineswegs ängstlich ist, die Volksleiden-' schasten für ihre Zwecke auszubeuten. Der Radicalismus seiner seits, der den österreichischen Völkern

Gedanken, den Sultan in Constantinopel zu vergiften, zur Ausführung käme, so würde Rußland auch von dieser Seite her beschäftigt und Oesterreich durch einen Einfall in Ungarn paralysirt werden. Dem französi schen Volke wird weis gemacht, die Rüstungen der nordischen Mächte seyen gegen es gerichtet, und wenn auch dieses Märchen am ersten Augenblick keinen Glauben findet, so wird man ihm doch bald begreiflich machen, daß im Falle, wo Preußen mit Oesterreich sich verständigte, es um die liberalen

Institutionen in ganz Europa geschehen wäre. Damit wird eS ein Leichtes seyn, selbst die -dumme Bourgeoisie in Harnisch zu bringen, und die napoleanische Friedenspolitik aus dem Sattel zu heben. So können Oesterreich und seine Verbündeten in einem Augen blick von allen Seiten mit Flammen umgeben werden, sobald von Berlin auS das Signal dazu ertheilt wird. Wird es nicht ertheilt werden? — Wer möchte das hoffen? — Es steht vielmehr zu erwarten, daß alle Anstrengungen sich jetzt in Berlin concentriren werdest

, um den Bruch mit Oesterreich vollständig zu machen. An dem Prinzen von Preußen, den der Titel eines Großmeisters der -Freimaurerei ziert, hat die Revoluüon ein Werkzeug, ganz wie sie -'es braucht. Die Entlassung Manteuffels liefert ihm vollständig die Zügel in die Hände und der König wird sie ihm entweder laßen oder — vom Schauplatze abtreten müßen. Was weiter geschieht, däS wollen wir uns nicht ausmalen; es wird früh und gräßlich genug über uns hereinbrechen. Aber besser alles dieses und . zehnmal

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 17.07.1850
Umfang: 6
? te»eße» » st. »0 kr. S. Uiiter Seusert » fl. t^ te. re? unter «eover» > f!. S» tr. S I?. Separat rer de»o<e» 1 fl. ,0 kr. S. M. _ .. Die Vranummeratüst» Betr-se tos» ee« ovfranttr« aa tie NeraMsa ledech mit der «e»Nltoa»t: ,.Z e lt « 0 H < d e <? e l I « » emzesektet! werde». Uel>crflcht. Briefe au» Oesterreich, ron einem Alltc»ftilulion>ll«n. Amtliche«. Jnn«druck, die Versammlung der Vertrauensmänner in Bn- gelegenbeiten der Handel«- und Grwerbekammer. Der T»»t de« preußisch,dänischrn Lrieden

de« Heinrich«- tagi«. Gen. Boyer. Eine diplomatische Russin. Guade loupe in Belagerunztjustand rersetzt. Duell. Neuestes. Brüssel, Rücktritt de« Ariegtminister«. Spanien, Skandal in der Hofregion. Die Herjogin ron Montpenster. , Es thut Einem wohl'unter dem Wust von Schimpf »nd größtentheils unverdientem Scliimps über Oesterreich, dcm man in den auswärtigen deutschen Journalen allent halben begegnet, auch einmal auf ein vcrstäudigcS un parteiisches Urtheil über österreichische Zustände zu stoßen

, wie es sich in einer im „ Württcnb. Staatsanzeiger' unter dcm Titel: »Briefe aus Oesterreich von einem Altkonstitutionellcn» un längst begonnenen Reihenfolge publizistischer Aufsähe kund gibt. Der Verfasser der Briefe, die wir unsere» Lesern mitzutheilen nicht zaudern, gesteht selbst, mit vor gefaßter Meinung den österr. Boden betrete», und seine Ansichten an de» Thatsachen geläutert zu haben. Um so glaubwürdiger wird sein Urtheil, um so lebendiger sein Ausdruck, wenn er seine Ansicht an der Anschauung rektificirt

, um so wirksamer die Rede, das Wort. Briefe aus Oesterreich. (Von einem Altkonstitutioiiellcn.1 I. Für uns >,im Reiche', vorzüglich aber für den Nord deutschen, ist Oesterreich eine torra incognita, ein fabel haftes Land, von dem wir nur gekört haben, daß der Stock in der Armee, der Absolutismus in der Regierung, und die Genußsucht in der Hauptstadt herrsche, daß Wien, Pesth und Mailand mit Sturm erobert worden, der Belagerungszustand in allen großen Städten der Monarchie erklärt ist; daß nach Auslösung

des ersten Reichstags — eine Konstitution oktrcyirt wurde, wenn wir nicht irren, im März 184?, die aber natürlich Nie mand für ernst annimmt. Wir haben sodann serner unsere Zustände als relativ sehr glückliche gcpriescn, als wir in den Zeitungen lasen, in ganz Oesterreich sei-kein Zwanziger mehr zu seken; nur können wir nicht begrei fen, wie die Oesterreichs noch kaufen und verkaufen können, zumal mil Kaufleuten anderer Länder. In Mannheim und in Reutlingcn, in Hanau, Dessau und Nordhausen beweist

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 31.05.1854
Umfang: 8
geruht. Qesterreichifche Monarchie. Tirol. Innsbruck, 29. Mai. Heute trat vie »euorganiürte Statt haltern ihren Wirkungskreis an. —Oberst v. Halloy ist zu-n Kom- mandircnden deS Kaiserjäger-RegimenteS ernannt. Wie«. Ueber die Lage Oesterreichs dem russisch-türkischen Kriege ge genüber und seine Betheiligung daran urtheilt eine Stimme in der »D. A. Z.- folgender Maßen: Beim AuSbruche deS Konfliktes glaubte und fürchtete Jedermann, daß Oesterreich mir Rußland gehen werde. ES geschah nicht. Sofort

verlangte man von Oester reich daS äußerste Gegentheil.. Mit nur einiger Berücksichtigung der besonderen Verhältnisse war dieses Verlangen unvereinbar, um so weniger, da eS selbst in England uns Frankreich langwieriger Uebergänge brauchte, bis die wirkliche oder doch ostensible Freund schaft in Feindschaft umschlug. Ueber den Zweck war Oesterreich mit den Westmächten völlig einig, und in Betreff der Mittel that es während deS ersten Stadiums der Frage genau Dasselbe wie England und Frankreich

. Als die Flotten derselben sich dem Kriegs schauplätze näherten, zog Oesterreich eben bort ein schlagfertiges Heer zusammen; allerdings vorerst nur ein ObservationSheer; aber die kombinirte Flotte hat während der ganzen Z-it auch nichts Anderes, gethan als eben observirt. Ja noch mehr; diese Flotte hat die Aktionen der russischen Armee nicht im geringsten geniit, während die Aufstellung der österreichischen Armee von entscheidend wichtigem Einfluß, auf die Operation der Russen war. Ueberein stimmend wlnde

der Grundsatz aufgestellt, der Kampf müsse auf den.möglichst kleinen Raum beschränkt werden. Im europäischen und im eigenen Interesse mußte und muß Oesterreich an diesem GrulHsätze so lange als möglich festhalten. England und Frank reich konntest den Türken helfen, ohne daß der Kampf nothwendig daS . türkische Gebiet überschreiten müßte. Selbst nach der selbst - ständigen ^Kriegserklärung der beiden Mächte kann der Kampf we nigstens auf.daS türkische und russische Gebiet beschränkt bleiben. Sobald.aber

Oesterreich aktiv gegen Rußland auftritt, hört diese Beschränkung auf. Rußland spielt dann den Kampf gewiß auf österreichisches Gebiet hinüber, Deutschland wird in denselben hin eingerissen, und dadurch erst erhält er unberechenbare Dimensionen und kann zu gänzlich unvorhergesehenen Resultaten führen. Eng land und Frankreich sind in der günstigen Lage, den Kampf auf fremdem Boden ausfeilten zu können, ohne für ihr eigene« Gebiet irgend etwas fürchten zn müssen; Oesterreich dagegen muß mit Sicherheit

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 4
Datum: 20.11.1850
Umfang: 4
nach England. Manteuffel. Neuestes vom lS. Hamburg» Kinkel über Bremen nach London. Zwei Bundeskommissarien nach Rendsburg. Paris, Verhandlung über die Zulässigkeit einer besondern Kamm e rpol i zei. Gerüchte von einer brkttischen Ver mittlung zwischen Oesterreich und Preußen. — Straßburg, guter Sindruck der Prästdentendotschast. London, weitere Vertagung des Parlaments. Gehelmeraths- sitzung. Gesandte«präsentatkon. »- Malta. Rückoerusung det Gouverneurs O'Ferrall. AntixZpstliche Demonstration. Madrid

, Kammereröffnunz. Warschau, die Kaiserin nach St. Petersburg zurückgekehrt. Don »er bosn. Gränze, Mostar noch immer in den Händen der Aufrührer. Omer PafchaS kritische Läge. China, Sieg der Znsurgentenpartei. Opipmverbot. Ostindien, feindselige Stimmung der Bergvölker. Eisenbahn. Sieg der Holländer auf Breneo. . JameS Brooks Mission gescheitert. Unsere Lage. (ZlnS dem öfter. Korresp.Z Oesterreich ist der Erbe des römischen und des deut schen Kaiserthums; der Doppeladler in seinem Wappen ist das Symbol

lind Verluste abnahm, verringerte sich auch wieder das Ansehen der Kaiser, und die andern Mächte benutzten eifersüchtig Oesterreichs Erschöpfung. Der Kampf, den Maria Theresia mit halb Europa bestand, prägte end lich wieder einmal den volle» S-Hüli ihrer Staaten It. rückerwarb für Oesterreich im diplomatischen Verkehre vorzügliche Bedeutung. Unter dem genialen Joseph wuchs diese noch mehr; Kaiser Franz hielt durch ein Vierteliahrbundert den Kampf gegen ihm verhaßte poli tische Grundsätze

aus; Oesterreich — wenn auch besiegt und geschmälert — führte immer wieder neue gewaltige Kräfte in den Streit. Als die Prinzipien, die eS ver trat, endlich vollends den Sieg gewonnen, da schien Oesterreichs diplomatische Stellung für alle Zeiten ge sichert. Den unbeugsamen Willen deS Kaisers konnte man nicht wohl in Zweifel ziehen; ei» ausgezeichneter Staatsmann, den man gern de» Nestor der Diplomatie nannte, lenkte in voller Kraft das Ruder des Staates; Oesterreich führte das grosse Wort, wo Geschicke

der geheimen Hof- und StaatSkanzlci fiel auch der Rymbus der Gewohnheit von der österreichischen Diplomatie, England vor alle» glaubte sich der unbe quemen Etiquette gegen Oesterreich überhoben, und selbst Staaten untergeordneten Ranges beeilten sich, die Un verschämtheit der Parvenus gegen selbes anzunehmen. Dazu kam noch, daß ein paar seiner rebellische» Pro vinzen auf eigene Faust im Auslande Diplomatie zu spiele» begannen, und daß sein Ministerium selbst vor dem Reichstage das denkwürdige Geständniß

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 15.03.1859
Umfang: 6
. — Ein solches Treiben kann der ehrliche Mann nur mit einem verach tenden Stillschweigen beantworten. Die erwähnten Vertrüge haben aber neben diesem allgemeinen auch noch einen besonderen Ursprung, den wir in dem großen völkerrechtlichen Akte deS Wie ner Kongresses vom Jahre 1315 zu suchen haben. Durch diese Kongreß-Akte sind auch die Staats- und Territorial-Verhältnisse Italiens geregelt, theilweis ver ändert und neu gestaltet worden. Alle Verträge nun, welche Oesterreich mit italieni schen Fürsten abgeschlossen

ihm ein solches Vorgehen nicht nur nahe, sondern machten ihm dasselbe zu einer europäischen Pflicht. Oesterreich war die Macht, welche vorab den völkerrechtlichen Bern hatte, den europäisch, auSgemittellen Rech^öbestand in Italien gegen äußere und innere Feinde zu schützen. DaS ist auch die Ursache, warum man schon in der Wiener Kongreßakle Oesterreich das BesatzungSrecht in Ferrara und Commacchio, später im Jahre 1317 unter ausdrücklicher Hinweisung auf die Interessen deS Ver- theidigungösystemS von ganz Italien

in Piacenza ein räumte und warum man im Jahre 1321 die Voll ziehung der Kongreßbeschlüsse von Laibach ihm allein übertrug. Was inSbesonderS die Allianzverträge mit ToScana, Modena und Parma betrifft, so liegt denselben noch eine Ursache zu Grunde, welche als die natürlichste bezeichnet werden kann, die je in der Geschichte einem Allianzvertrage als Grundlage diente. Auf den Thronen von ToScana und Modena sitzen österreichische Erzherzoge, und Oesterreich hat im Fall deS AuösterbenS

deS einen oder anderen Fürstenhauses das Recht deS Anfalles. Wie die Lombardei feit 3l)0 Jahren mit der kurzen Unterbrechung von 14 Jahren Napoleonischer Herrschaft als ein Lehen des Reiches unter dem kais. Hause von Habsburg stand, war auch Modena ein NeichSlehen. Durch Urkunden vom t3. und 30. Jänner 1771 wurde dasselbe vom Kaiser und Reich „nach gänzlicher „Erlöschung deS herzoglich modenesischen MannSstammeS „Sr. k. Höh. Erzherzog Ferdinand von Oesterreich und „Dero Nachkommenschaft, bei deren Abgang aber ihren „übrigen

und Lothringen. Dieses Recht des GroßherzogS von ToScana und der Ursprung desselben, so wie daS Recht deS HauseS HabSburg-Lothringen auf das Herzogthum Modena haben übrigens noch in den Art. 100 und 93 der Wiener Kongreßakte ihre ausdrückliche Anerkennung gesunden. Ebenso klar und völkerrechtlich geregelt sind die bei derseitigen Anfallsrechte von Oesterreich und Sardinien auf daS Herzogthum Parma mit Piacenza und Gua- sialla. Diese Regelung erfolgte schon durch die Verträge von Aachen vom Jahre 1743

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 30.04.1859
Umfang: 6
zurück, um seine Zwecke zu erreichen. Seine omilichen Organe strotzen von Lügen, und doch schenken diejenigen seinen gleißenden Versicherungen Ge hör, welche ein Interesse daran baden, Oesterreich ge- schwächt zu sehen. WaS glaubt denn Preußen zu ge- winnen, wenn Oesterreich wirklich den franzölischcn Waffen weichen müßte? In Süddeuischland gewinnt der Staat, der an einem Bruderstamm zum Verräther werden kann, keine Sympathien; vielmehr könnte wohl die angestammte Antipathie gegen den Norddeutschen

und in Argand'schen Lampen klangen zusammen. Die Lust war schwül. Barometerstand 26' 2'' Pariser Fuß. Thermometer gegen West im Schalten 12« N. Wien, 21. April. Mit Spannung sieht man hier dem AuSgange der Mission deS Grafen Karolyi ent gegen. In den Kreisen, welche mit den Intentionen deS russischen KabinetS vertraut sind, bezweifelt man es sehr, ob eS dein Grafen grliiigen werde, eine bin dende ReutralitätSerllärung von Seiten Rußlands für den Fall eines zwischen Oesterreich und Frankreich anS- brechenden

Krieges zu erwirken. BiS jetzt weiiigsteuS berechtigt durchaus nichlS zu der Annahme, daß Ruß land eine den Zntcntionen deS österreichischen KabinetS entsprechende Politik befolgen wolle. Wien, 2L. April. Wer den Gang der diplomati schen Verhandlungen mil icharseai Auge verfolgt hat, wird erkannt haben, wie das anfangs, da noch der Friede möglich s.t)ie», in allen erlaubten Dingen so äußerst nachgiebige Oesterreich, von dem Augenblick an, als eS klar wurde, daß eö seinen Gegnern

bei ihrer witerspruchörolleu Politik einzig unv allein um Zeit- gewinnst zu thun sei — nun Schritt sür Schritt mit immer größerer Energie die Dinge zur Entscheidung zu bringen suchte. Ja, eS ist wahr, daß Oesterreich in den letzten Tagen, im stolzen Bewußtsein, daß seine Ehre eS erheische, die Frage in die allerstraffste Form eingespannt hat. Darüber erstaunt nun — die offizielle „Preußische Zeitung.' Sie versetze sich jedoch ans den diesseitigen Standpunkt — und sie wird nicht mehr in Erstaunen geralhen. Oesterreich gibt

die deutsche und darum auch die preußische Waffenbrüderschaft nicht auf, weil dies sein« Pflicht gegen Deutschland, zu welchem eS ebenfalls gehört, und dessen BunveSspitze rS bildet, erheischt; eS wird aber in Italien und wo eS immer außerhalb Deutschland sei, nöthigenfallS auch allein zn stehen wissen j zu stehen, so hoffen wir zu Golt, ohne zu fallen! Noch ein Wort! Oesterreich kämpft nur mit legalen Mitteln. Wollte sich Oesterreich, derselben, wir wollen sie außerordentliche Mittel nenne», bedienen

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 31.07.1852
Umfang: 6
in der Zollsraze. Wie», Ordensverleihungen in Ungarn. Vorbereitungen >ur Feier der Nillkkehr Sr. Majestät. — Oesterreich« Festhalten an der Zolleinigung. Die friedliche Eroberung Ungarn«. Grai, jzauplmann jzcntzi. — Trieft. 6?inig Otto. H c rm a n ii st ad t. Anweseiiheit S r. Maj. de« Kaisers. Mailand, Unglück beim Baten. Selbstmord. Venedig, Oberstlieutenant Stepski Gen.-Pol>zeidi- rektor. Hannover, die Verfassung nicht bedroht. — Berlin. — Noblen», General Lamoriciere. — Hamburg, die Frage

» en>iiommcu. daß die königl. preußische Regierung jede Theilnahme an Unterhandlungen über einen Zoll-EinigiingS-Vertr.ig mit Oesterreich wiederholt ablehne» zu müsse» glaubt. Schon bei der Gründung des Zollvereins und in allen später abgeschlossenen Verträgen ist stets von säinnitllUien Eontreihenten der Gesichlcpunlt festge halten worden, daß der Zollverein eine Zolleinigiing aller deutsche» Staaten anzubahnen bestimmt sei. ES ist dieser Grundsatz in den Vertrag vom 7. Sep, tember v. I. übergegangen

und in dir Einladung zur gegenwärtigen Konferenz wiederholt ausgedrückt. Die königl. preußische Regierung hat eS ferner in der nunniehr mitgetheilten neuesten Erwiederung aij die k. k. österreichische Regierung anerkanit: daß in einer für alle betbeiligteu Staaten gleich zufrieden stellenden, von der StaatSkliigdeit in gleichem Maße wie von den materiellen Interessen LcntschlandS ge botenen Regulirung der Handels- nnd VerkehrSbe- ziehnngen zwischen dem Zollverein und Oesterreich das wirksamste Mittel

»ur Erreichung jeues großen ZiekrS zu finden sei. Sie bat schon früher als lei. tendcn Gesichteplinkt sür die mit Oesterreich über eine kommerzielle Annäherung zu pflegenden Verhand lungen bezeichnet: daß für deren Richtung die künf tige Herbeifübrnng einer Zollciiiiguiig vorschweb-u müsse. Die von den Unterzeichnete» vertretenen Negierun- gen könne» daher der von der königl. preußische» Regierung abgegebenen Erklärung, daß sie die Theil nahme an Unterhandlungen über einen ZolleinigiingS- v^rtrag

mit Oesterreich nur wiederholt ablehnen könne, im Zusammenhang mit den dafür angeführte» Grün den nicht den Sinn beilegen, daß darin eine Zurück nahme der in dieser Beziehung früher wiederholt ab. gegebenen Erklärungen enthalten fei^ oder ein Grund prinzip Her Zollei'iiigungSvcrträge bei deren Erneue rung aufgegeben werden solle. Sie haben bei deu kürzlich auf Einladung der k. k. österreichischen Re gierung zu Wie» stattgehabten Verhandlungen durch die in den Verhältnissen liegenden Schwierigkeiten

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 11.02.1856
Umfang: 6
.) Oesterreich, die Macht,in deren Hand die ganze Situation lag und liegt, der in der Frage des Orients der Ent scheid zusteht, wie sie die Hauptfrage seiner Stellung als Weltmacht und seiner Zukunft ist, hat den ent scheidenden Schritt gethan, der zum Frie den führt, nachdem di e Zw ecke deS Krie geS, die sich seine Alliirten stellten, erreicht sind. Es kann nicht genug wiederholt werden, daß Oesterreich nie sich zu dem herbeilassen kann, was man einen faulen Frieden nennt, der im Grunde nichts an ders

als eilt mehrjähriger Waffenstillstand und schwä chender als der Krieg selbst wäre. Der Friede den Oesterreich wie Europa braucht, muß ein fester, dauern der sein. Die Bedingungen, die daS Wiener Kabinet an das russische stellte, sind der Art, daß sie nach menschlicher Berechnung wenigstens einen dauerhaften Frieden in Aussicht stellen. Rußlands wahrer Ehre würde das kaiserliche Kabinet am wenigsten zu nahe getreten sein; daß Oesterreich als Organ der Dezember- Alliirten zu Rußland sprach, war ja schon

Europas Oesterreich so oft sein Schwert zog, so oft im Kampfe stand. Die am 16. Dezember an den k. k. Gesandten Gra sen Valentin Esterhazy zu Petersburg gerichteten und von diesem dem kaiserlich russischen Kabinete übergebenen Vorschläge, daö Ergebniß vorheriger Verständigung zwischen Oesterreich, Frankreich und Großbritannien über die Präliminarien eines Friedens, welche dem Zwecke der Allianz und den allgemeinen Interessen Europas entsprechen, athmen einen Geist der Mäßi gung , daß aus einen festen

festen Anschluß au Oesterreich wird der Schwerpunkt der großen europäi schen Angelegenheiten in Mitteleuropa ruheil. Durch die Eifersüchtelei, die offene oder verdeckte Mißgunst jener Mächte, die seine natürlichen Bundesgenossen in jeder Lage sein sollen, kann Oesterreichs Weltstellung nicht verkümmert werden, daö zeigt am schlagendsten die Lage der Gegenwart. Oesterreich ist die Bürgschaft der Erfüllung der russischen Zusagen zu übernehmen allerdings sür sich allein im Stande, aber die Theilung

derselben mit Preußen lind Deutschland im besten In teresse Deutschlands selbst, ist eine jener loyalen Inten tionen, denen die österreichische Politik in der orienta lischen Frage von Anbeginn gefolgt ist. Es war Oesterreich allein, das für die Wahruug deut scher Interessen auf eine Weise Sorge trng, daß ihm gewiß jedes deutsche Herz entgegenschlagen muß. Oesterreich und nur Oesterreich wußte es durchzu setzen. daß die Freiheit der Donau, diese vom deutschen Buuve selbst in feierlichen Beschlüssen als deutsches

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 13.12.1856
Umfang: 8
, und zwar die einzige glorreiche Zukunft, die ihm blühen kann, nämlich die der Ausdehnung und Verbreitung über ganz Mittel- und daS südöstliche Europa, angebahnt vermit, telst einer brüderlichen Verbindung mit einem italienischen Zollver- ein und mit Oesterreich an dessen Spitze. —So wird der zweiköpfige Doppelaar dereinst mit dem einen seiner Fittiche Italien decken, und Deutschland (daS sog. Reich) mit dem andern, wie eine Henne ihre Küchlein unter ihre Flügel sammelt, und wie eS dem HabS- burgischen Erzhause

, daß ein jugendlich frischer Geist über Oesterreich waltet, ein« jeste^Hand muthig die Zügel führt und daß mit richtigem Scharfblick tüchtige Männer ans StaatSruder berufen wurden, von eine» charakter vollen energischen Fürsten, der die besten Kräfte zuerst u» den Thron vereinigt, damit er dann mit vereinten Kräften zum Wohle seine« Volkes und Lande» die besten, weisesten und heilsamste» Sk- gierungSmaßregeln durchführt und in Oesterreich einen staten Fortschritt der Aufklärung. Volksbildung und Nationalwyhlfahrt

, s- wie einen unerhörten Umschwung der Ideen hervorruft, «elcher, die Ration aus stagnirendem OuietiSmu» wachrüttelt, fie um ein halbes Jahrhundert in der Cultur vorandrängte. Wahrlich um daS junge «der „nme Oesterreich-, daS große Da, naureich, da» früher deutsch-römische, und nun europäisch« Mittel» reich, in lebensfähiger Form zur Revgestaltung zu dringen und alle schönen, in Oesterreichs großen Monarchen, in österreichischen und deutschen Staatsmännern schlummernden Aden in die Wirklichkeit zu übertragen, bedürfte

eS der schöpferisch«« Phantasie und besee lenden Kraft eines jungen. khatkWige«, beharrlichen uud «itknS- starken Monarchen, wie Kaiser Kranz Zvstzf, «u dessen ThroodeHn- gung ein neues, glänzendes Gestirn am Horizont erschien u«d üb« Oesterreich und Deutschland leuchte«. Folgen wir uÄ>esorgt da» lichten Strahlenglanzt, der sich u» die Schwingen deS Doppclaar» ausbreitet, vertrauen wir diesem glücklichen Gtei« der Äeu« Mera; verehren «nd preisen wir die Verdienste der hohen PerstnlichM, welche berufen ist, unsere

' erst sein Scepter ganz in Oestreichs Haut: „Der Stämme Groll und Hader wär' vergessen. „Hoch ragte dann empor der Kaiserthrori — ..Ae> einigend die Kraft der Nation!' Oesterreich. Bozeu, 12. Dezember. Vorgestern Mittags 12'/, Uhr trafen Se. kais. Hoheit der Großherzog von ToSkana mit Ge folge hier,ein, stiegen im Gasthofe -zur Kaiserkrone- ab und fetz ten am 1l. Morgens halb 8 Uht Höchstdero Reise nach Florenz wieder fort. — Ihre k. k. Hoheiten der Erbgroßherzog von ToS- cana und Höchstdesscn

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 8
Datum: 03.08.1850
Umfang: 8
. Töttung durch Chloroform. Dr. LeuriS über die Freimaurerei in Oesterreich. Salzburg. Abreife der hohen Gäste. Die Telegraphen in Tirol. — Prag. Aufforderung an Techniker. Smeta. na« neuest,S Werk. — Klagenfurt, Görgey's Katechis« mus d^r Chemie. — Trieft, die Katholiken in Konstanti nopel Dervegungen der franz. Flotte. Die Chinesen und Malesen auf dem Schiffe >Wellington<?. — Cattaro. Vladika. Die Montenegriner. — Pesth. die amnestirten Geistlichen. Die Zuden. — Semlln.- Verona. Der. bot te« Tragens

trikolorer Kleidungsstücke Genehmigung der Eisenbahn zwischen Verona und Arescia. Frankfurt. Abreise der llmonsbeeollmächtigten. Die rreuß. Trupxenaufstellungen.— München. Baron Oirking-Holm« feltt. Bevorstehende diplomatische Konferenzen in Sckles wig'Holstein. Das östr. Rundschreiben gegen den Ausmarsch der tadifchen Teueren nach Preußen. — Berlin, die Ad berusung ter preuß. Kommissare von Frankfurt. Beschluß ruckstchtlich der gegenüber Oesterreich fortan einzuhaltenden Politik. — Schleswig'Hvlstein

. Ungeachtet der klaren und festen Stellung, welche Oesterreich lind die Regierungen, die mit ihm die Er haltung , Fortbildung und Befestigung eines großen einigen Deutschlands sich zur Ausgabe sitzen, in Bezie hung auf das nachhaltigste und wirksamste Mittel zur Erreichung dieses Zieles, die öster.-dentfchc Zoll- und Handelscinkgliug, eingenommen baben, fehlt es von Seite Jener Partei, welche trotz alles Geredes von deut scher Einheit bewußt oder unbewußt ans die Verstüm melung Deutschlands hinarbeitet

daS würdige Benebmen BaiernS und Sachsens, welches letztere die östcr.-deutsche Zolleinigung als den ersten u. wichtigsten Gegenstand der Kasseler Zollkouf-renz erklärt, von deren Beantwortung die Entscheidung über die mei sten der von Preußen zur Verbandlung gebrachten An liegen abhänge, als eine Anzeigung jener „Oesterreich brandmarkenden Perfidie' hinzuweisen. Wir könne» auf solche Verlänmdungen nicht würdiger als durch den wiederholten Ausdruck dessen antworieu, was Oesterreich

in allen Staatsfchriflen der letzten Jahre ansgesproche» hat, nämlich, daß es den prenß.» dcutschen Zollverein als höchst wohlthätig für seine Ttieilnehmer und als eine nach vollem Verdienst anzu erkennende Vorbereitung für eine allgemeine deutsche Zoll» und Handelseinig»»-; im Geiste !»nd Sinne der deutschen Bnndesverträgc nnd Volksbedürfnisse betrachte und daß seine Schwächung oder Sprengung diese allge meine Einigung anf Jadre hinaus verzögern, wenn nicht unmöglich machen würde. Oesterreich will darum

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