. Vom tirolischen LandeS-AuSschu sse. Wien, 43. Okt. Beide Häuser deS ReichSratheö werden nach der „Const. Oesterr. Ztg.' zum 16. No vember einberufen werden. Wien, 13. Okt. Die „Const. Oest. Ztg.' nimmt Notiz von der Nachricht, daß die kaiserliche Regierung an die königlich preußische eine Aufforderung gerichtet haben soll, sich endlich klar und präcis darüber zu äußern, welche Position sie Oesterreich gegenüber in der Handels politik einnehmen wolle? Die „Oest. Ztg.' äußert sich darüber: Wir wissen
deS Schuhzolls, der möglichsten An näherung an den Tarif deS Zollvereins, der tbunlichsten Gleichmäßigkeit im Güterverkehr von Deutschland — Oesterreich zur gemeinsamen Wohlfahrt das Wort führ ten. UnS trifft also am wenigsten der Vorwurf, für schutzzöllnerische Ziele einstehen zu wollen. Allein der französisch-preußische Vertrag ist kein auf freihändlerischer Grundlage ausgebauter, selbst seine enragirtesten Parti sane wagen daS nicht zu behaupten, und die Autoritäten in Süddeutschlanv
haben ihm das Gegentheil unwider» leglich nachgewiesen.' Nunmehr bleibt für Oesterreich, nach unserer' immaßgeblichen Auffassung, das egoistische Eigeninteresse allein übrig, eS erwartet nichtS vom so genannten Zollkartell, von Verkehrserleichterungen, Ver tragsklauseln u. dgl. Um Oesterreichs wirthschastliche Bedürfnisse nach gegenwärtigem Stande vollkommen be friedigen zu können, muß Oesterreich vollständig loSqe- löSt sein von allen bisherigen Banden. Wenn Preußen und sein Zollverein ein Kartell
, eine VerkehrSerleichte- rung oder dergleichen benöthigen, dann werden sie in Wien deshalb anfragen. Nicht etwa die Rancune läßt so sprechen. obwohl sie nach allem- Vorgefallenen eine Berechtigung hätte, sondern daS Interesse und die Würde deS KaiserstaateS Oesterreich, den die Berliner Politik in Zollgegnerschaft, in einen ZoAkrkeg gegen Preußen hineindrängt. DaS „Fremdenblalt' versucht die Frage, „ob Oester- reich sich zu Preußen oder zu Frankreich wenden soll,' zu beantworten. Eine Allianz mit Frankreich, sagt
eS, in ihrer vollen Bedeutung und überdies km Gegensatze zu Preußen, kann in ihren natürlichen Folgen zu nichts andern, führen, als zu der Auflösung deS Bundes nicht blos der BundeSakte, die eine Reform zuläßt, einer Reform bedarf—und zur Gefährdung der Mittelstaaten. Wenn Oesterreich sich an Preußen anschließt, sei eö nun in der Eigenschaft Beider als Mitglieder eineS StaatenbundeS, dessen Verfassung Beiden Rechte gibt und Pflichten auferlegt, sei eS zum Behuf einer Koope ration für einen bestimmten Zweck