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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 30.07.1870
Umfang: 6
reich und dle deutschen SSdstaaten zu streitet,; wer die «eschichte kennt, weiß, welche Ziele dle fran- »vflsche Politik seit langer Zeit »«folgt, und die ste vuch im gegenwärtigen Kri g; f.st im Auge behal- ten wird, Frankreich will k-tn starke» Preußen neben stch. aber auch kein starke» Oesterreich, am wenigsten ein geeinigtes Dculschland; sein Wunsch ist: ein schwache« Preußen, ein schwache» Oesterreich und die übrigen Trümmer Deulschland» unter seinem, d.h. Frankreich» gnädigem Protektorate

, wie einsten» der Rheinbund schmachvollen Angedenken». Und wir wir Deulschösterreicher — sollten den Sieg wün schen den französischen Waffen, — den Sieg wün übe,die« TnthSllungen über diplowatisch« franzvfllch- preußifche Verhandlungen vor deck Kriege-von 1866. au« welchen hervorgeht, wie wohlwollend Frankreich unser Baterland in'« Auge faßle. Für verschiedene Gebietsabtretungen am Mhein erklärte stch Frank reich berei». Oesterreich mit 300 000 Mann anzu- greifen. Ein stattliche» Arme.korp» flrwahr

, da« gewiß nicht ermangelt HZtte, die Wohlwoll-nde Freund schaft Frankreich» für Oesterreich zu besiegeln. Man hat seit dem Jahre 1866 immer davon gemunkelt, daß Frankreich Preußen zum Kriege gegen Oester reich aufgemuntert und seine Neutraliiät zugesichert habe, wodurch Preußen in die Lage gesetzt wurde, schen dem alten Erbfeinde Deutschland» und O-ster- die Rhelngegenden von Truppen zu entblößen und reichs? Wie lange ist eS denn her seit Solserino? diese im Kampfe gegen Oesterreich zu verwenden

, daß Oesterreich wieder I darüber hinaus, denn darnach hätte Frankreich die ihm gebührende Stellung in Deutschland ein- Preußen sogar seine aktive Unterstützung im Kriege nehmen werde — wie abkr wäre dies möglich, wenn gegen Oesterreich angeboten. Oesterreich als Alliirter Frankreichs Schuld trüge, Wir können es uns versagen, die Betrachtungen daß Deutschland auj'S Neu- durch den walschen auSzusprechen, dle sich ohnehin Jcdem aufdrängen. Erbfeind verwüstet, beraubt und an der wichtigsten Die Ueberzeugung

düifte wohl schon von allen Gränze geschmälert würde!— Patrioten getheilt werden, daß e» ein unverzeih- „Was könnte, frägt der „Wanderer', da» sieg- I licher politischer Fehler wäre, das Schicksal der öfter- reiche Frankreich uns (Oesterreich) bieten? Nichts. I reichisch ungarischen Monarchie an die unberechen- Durch dieses nach Deutschland zurückgeführt, wä- bare Politik Napoleons zu knüpfen und die Ueber» ren wir mit dem Haß von ganz Deutschland bela- macht Frankreichs begründen zu helfen

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 11.03.1864
Umfang: 6
oder mit andern Mächten vorzugehen; England werde keinen Krieg an sangen, wenn Dänemarks Integrität friedlich zu wah ren sei; übrigens sei die brittische Flolte jederzeit be reit, und österreichische oder preußische Schiffe würden ihr schwerlich entgegentreten. — Im Unterhaus ver spricht Lord Palmerfton weitere Correspondenzvorlage nach Beendigung der Eonserenzverhandlungen. (A. Z.) Das konstitutionelle Oesterreich.^) Mach einer Broschüre deS belgischen Publizisten P. von H au l l ev il le.) I. Einleitung

Diktatur zu fallen, hat sie aus diesen letzten Stürmen eine wunderbare moralische Kraft und wun derbaren Muth geschöpft. Ein berühmter Staatsmann, den man nicht leicht der Parteinahme für Oesterreich verdächtigen kann, hat jeneS wohlbekannte Wort ge sprochen, daS kürzlich ein bekannter Dichter, AnastasiuS Grün, im Herrenhause wiederholte: „Dieses Oesterreich ist ein außerordentliches Land. Kaum glaubt man eS vernichtet, so schöpft eS auS seiner Brust ein neues Wunder!' In der That, Oesterreich

hat noch gefähr lichere Krisen durchgemacht als diejenige, deren Ende wir sahen. Der 30jährige, der 7jährige Krieg, die Revolution vom Jahre 1792 und der sociale Sturm deS JahreS 1K13 waren sür Oesterreich gefährlicher als die gegenwärtige Lage. Und doch hat Oesterreich die bluti gen Tage von Lützen, Prag, Hohenlinden, Austerlitz und Wagram überlebt, und ging jedesmal lebcnSkräf- tiger auS dem Abgrunde hervor, in welchem seine Geg ner eS begraben glaubten. Oesterreich wird auch über die jetzigen

Schwierigkeiten triumphiren, Oesterreich, daS nicht in Trümmer ging, weder durch Gustav Adolph den ehrgeizigsten, noch durch Friedrich II. den fchlaue- sten, noch durch Napoleon I. den furchtbarsten seiner Gegner. Diese überraschende Elasticität und Politische Energie des Kaiserreiches der Habsburger erklärt sich durch die Geschichte seiner hundertjährigen Bildung und durch die merkwürdige Solidität der verschiedenen Elemente, die eS zusammensetzen. ES ist eine große politische Ketzerei, zu glauben

, daß die territoriale.Gleichförmigkeit oder die Einheit 'Z Wir verdanken rie Auszüge auS der oben genannten Broschüre, deren Mittheilung wir hiemi't beginnen, ker Güte tc« Herrn Grafen Robert v. Tertago, welcher seine schon in einem Alter von 18 Jahren durch eine tekannte Broschüre bewährte publizistische Gewanttkeit der llebersetzüng obiger Broschüre zugewendet und tacurch einen interessanten Beitrag ,ur Kenntniß auswärtiger Stimmen über Oesterreich gelieferthat. P. v. >Hauiler>tlle 6chörl Zu ren bebeu- jriidslr» Publizisten de« französischen

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 11.08.1874
Umfang: 8
u. Tailina pudljcjst. Äureau, Wien, Äanheusteillgaiie 7. DienstW Seit 11. August 1874 England und Oesterreich. Die Anwesenheit der Kaiserin von Oesterreich aus der Insel Wight, wo sie auf Steephill sehr komfor tabel eingerichtet ist, gibt einem Londoner Journale, dem „Dailly Telegraph' vom 4. August Veranlassung, das Verhältniß England's zu der österreichischen Monarchie zu erörtern. Das genannte Blatt, wel ches das eigentliche Organ des Volkes ist, bietet zunächst der Monarchin einen herzlichen

Willkomms gruß und bemerkt, daß die durch ihre Schönheit, die Güte ihre» Herzens und ihre erlauchte Abstammung bekannte Dame, auch wenn sie nicht Kaiserin vor» Oesterreich wäre, für Engländer ein Gegenstand des Interesses sein würde. „Aber' — fährt dos genannte Blatt fort — „eS gibt noch besondere Gründe, warum die Vertreterin des Hauses HabSburg eines Willkommens unter uns sicher sein sollte. Von allen Alliancen zwischen England und fremden Ländern ist die gewisseste, festeste und zuverlässigste

diejenige, welche die Monar chien England und Oesterreich seit vielen Generationen verbündet.' Die ersten zwanzig Regierungsjahre des Kaisers Franz Joseph — fährt das Blatt ungefähr fort — sind allerdings in England nicht populär gewesen, aber die Tage find vorüber, da die Habs- burgische Monarchie Despotismus im Staate und in der Kirche repräfentirte. Die Loyalität der Wiener Regierung hat die italienische Einheit bestätigt und als ein Factum acceptirt. Ungarn ist wieder zufrie den und „Oesterreich

selbst, statt von einem autokra tischen und priesterbeeinflußten Despotismus regiert zu werden, genießt jetzt eine ordnungsmäßige und konstitutionelle Freiheit, wie sie in keinem der großen festländischen Staaten größer oder auch nur gleich groß existirt.' Zwar hat Oesterreich «noch große Schwierigkeiten zu überwinden, ehe es innerlich wie äußerlich consolidirtist,- „indessen in allen Schwierig- leiten, mit welchen sie noch ;u kämpfen haben wird, hat die österreichisch-ungarische Monarchie die herz liche

Sympathie diese« Landes auf ihrer Seite, und jedes Ereigniß, welche« die Integrität des Kaiser reiches bedrohen würde, würde von Engländern aller Parteien als voll von Gefahren für die Interessen Großbritanniens angesehen werden ' Oesterreich und England — heißt eS im weiteren Verlaufe — haben ein gemeinsames Interesse an dem beiderseitigen Wohlbefinden. Oesterreich ist keine Seemacht, und kann mit uns daher nicht in den Calvinen collidiren, und wir haben kein Motiv den österreichischen Einfluß

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 22.11.1900
Umfang: 6
sind in vorhinein zu be zahlen. Manuskripte wer den nicht zurückge sendet. Mit 52 NnttrhMungs-Beilagcn, 52 humoristischen Beiligen und 24 Modctcilagcn. Wr.2S8 5--»,?---»«-°------ Donnerstag, den 2Z. Hlovember 190». -ch-f>->,»>.» «>0. Iaür^ Vom Prcilßenhosst.^ (Schluß.) Das geflügelte Wort „Preußenseuchlerei' ist spezifisch österreichischen Ursprungs. Es ist Rom gelungen, Oesterreich wieder zur Heimath des wüthendsten Preußenhasses zu machen. Daß ihm dirs zu einer Zeit gelang, lvährend Oesterreich

als Bundesgenosse des Deutschen Reiches — gilt, spricht für die außerordentliche Raffinerie des päpstlichen Stuhles. Man fühlt sich ja in Rom seiner Sache bereits so sicher, daß man sich ge stattet, leisen Tadel über das wenig muthoolle Vorgehen der Wiener Regierung laut werden zu lassen, wie die jüngsten Berichte über einen Slusspruch des Papstes zu berichten wissen. „Das Geschäft ist richtig', wäre man Ange sichts dessen mit Freund Giesecke auszurufen berechtigt. Heute gibt es in Oesterreich keine politische

, das Machwerk eines der frivolsten, charakterlosesten Gesellen der heuligen österreichisch-politischen Welt, deren Verdienst die Bezeichnung des Ausdruckes „Preußenseuchler' ist, darf man mit gutem Gewissen als die Wiener Regierungspartei be zeichnen. Den Stempel der „Preußenseuchlerei' drückt man im heutigen Oesterreich ohne Wei teres jeder Partei auf, die nicht verläßlich reichsdeutschfeindlich gesinnt ist. Es ist dabei eine gewisse Spekulation auf die preußenseind- lichen Elemente des Deutschen Reiches

gar nicht zu verkennen. Warum spräche man denn sonst in Oesterreich nur von Preußen- seuchlerei und nicht von Reichsseuchlerei? Man will eben die allen partikularistischen Gegen sätze ausnützen, um Unfrieden unter den Deutschen zu stiften und so den deutschen Reichsgedanken hohenzollernscher Schöpfung vernichten. Auf diesem perfiden Wege soll ein Theil der Deutschen für das fromme römische Werk der Reichszertrümmerung ge wonnen werden, welches von Oesterreich aus gehen soll. Rom hält die Fäden

für dieses tückische Gespinnst sowohl im Deutschen Reiche wie in Oesterreich in seinen Händen. Hoffent lich sind die Deutschen von heute aber doch klüger geworden und lassen sich in römischen Schlingen nicht mehr so leicht fangen wie anno dazumal. Man nennt in dem mit dem Deutschen Reiche „noch immer' verbündeten Oesterreich das Deutschgefühl schlechtweg Preußenseuch- lerei. Es läßt ja wahrlich an Freimüthigkeit nichts zu wünschen übrig, wenn man in Oesterreich die Sympathie süc Preußen — *) Auszug

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 21.03.1905
Umfang: 8
Seite 2 ,Der Xiirole Dienstag, 12. März 1905 ist, begibt sich von selbst des maßgebenden Einflusses in der äußeren Politik. Wenn das schon in dm Siebzigerjahren, und zwar sogar von hingebungs vollen Verehrern des Dualismus erkannt und aus gesprochen wurde, wie viel mehr wird es heute gelten, wo die Selbständigkeit Ungarns, die ebm das Hindernis einer zielbewußten äußeren Politik ist, sich noch viel weiter ausgebildet hat. Ein die Verhältnisse Oesterreichs sehr gut kennender und für Oesterreich

hätten, wenn sich Ungarn her beilasse, von Zeit zu Zeit mit uns ein Zoll- und Handelsbündnis zu schließen. (Zustimmung.) ES ist heute schon wiederholt betont worden, daß gerade Hiese Unsicherheit der Handelsbeziehungen zwischen Oesterreich und Ungarn eine reiche Quelle von Verlegenheiten, Verwickelungen und Gefahren in sich schließt. So etwas ginge ja an, wenn Oesterreich- Ungarn eine Monarchie wäre, eine Insel bildend, im fernen Ozean, auf Hunderte von Meilen nur vom Wasser umgeben. Dapn

könnte man ja sagen, die sollen sich ihre gegenseitigen wirtschaftlichen Bezieh ungen von Zeit zu Zeit regeln. Aber Oesterreich- Ungarn ist ja im Mittelpunkt der Staaten Europas. Wenn ein solches Doppelreich seine handelspolitischen Beziehungen der Kündigung jeden Teiles preisgibt, auch zu einer Zeit, wo die Wirtschaftspolitik, wie heutzutage, alles, auch die äußere Politik beherrscht, so ist damit tatsächlich eine Monarchie auf Kündigung eingeführte Eine solche Monarchie kann in der äußeren Politik keinen Wert

habm, sie muß auch im Reiche selbst die Wertschätzung verlieren. Darum ist es auch bereits, wie auch der Herr Antragsteller betont hat, schon so weit gekommm, daß selbst jene, die aus die Erneuerung des wirtschaftlichen Aus gleiches das größte Gewicht zu legen hätten, näm lich die Vertreter der Industrie, daran heute fast gar keinen Gefallen mehr finden. Es ist auch be zeichnend genug, daß in Oesterreich fast allenthalben schon die Parole „Los von Ungarn' erschallt, gewiß ein Beweis dafür

hat allen aus der Seele gesprochen, wenig stens den Abgeordneten, wenn er erklärte, das dürfen wir nicht mehr tun. Wir müssen hier aus den Schäden der VergangenheMernen, daß wir wenigstens für die Zukunft das größte Uebel abwenden. Es ist daher die Einsetzung eines Ausschusses und die ernstliche Beratung dieser Angelegenheiten eine Sache höchster Dringlichkeit. ^ Hegen die „Personalunion'.^ Was nun daS staatsrechtliche Verhältnis zwischen Oesterreich und Ungarn anbelangt, so wird die Frage herantreten

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Brixener Chronik
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Seite 1 von 8
Datum: 27.10.1918
Umfang: 8
Leitung für das katholische Volk !?>>>>>«-»»,»>»»!?'?«''5»'^'? ?r -»!«?.«,?»^ ^>» ««»,<»««»»»».»-»«. »>--»»,»-'«. «->»> > «- KM»°», Briren, Sonntag, den 27. Ottober !S18. I 37. Jahrgang Zkl S.'liM M SOllkU Die Völker Oesterreichs, die vor Jahrhun derten die Not der Zeit Zusammengeführt, wol len aus dem Staate ausscheiden und sich selbst ständig machen. Deutschösterreich erklärt sich als eigenen Staat, die Tschechen und Südslawen Haben sich von Oesterreich losgesagt und ver langen

ein selbständiges und unabhängiges Reich, die Polen erklären, zum neuen, aus dem ehemaligen Russisch-Polen gebildeten Staate gehören zu wollen und betrachten sich bereits als dessen Bürger, und auch die Italiener und die Ukrainer verlangen ihre Selbständigkeit. Der Staat Oesterreich scheint in Brüche gehen zu wollen und aus ihm eine Reihe kleiner Nationalstaaten herauszuwachsen. In Anbe - tracht diessr Vorgänge gibt es heute nicht weni ge Leute, die der Ueberzeugung sind, das Ende der österreichischen Monarchie

sei gekommen. die diese Anschauung vertreten, nur darauf möchten wir hinweisen, daß Oesterreich bereits unüberwindlich scheinende Krisen durchgemacht hat und Stürme glücklich überstand, von denen man glaubte, sie werden einen vollkommenen Ruin des Staates herbeiführen. Wir erinnern daran, daß Oesterreich aufrecht blieb, trotzd-em 1529 und 1683 die Türken vor Wien standen, trotzdem 1895 und 1899 Napoleon in Schön - brunn residierte, trotzdem 1866 die Vreußen den Floridsdorfer Brückenkopf berannten

nicht mehr fortbestehen kann, darstellt. Daß nun eine gründliche Umgestaltung, zumal sie sich so schnell vollzieht, nicht in glatter Form sich abwickeln kann, wird einleuchten. Mögen bei den großen Meinungsverschiedenheiten scharfe Anseinan - Versetzungen und große Reibereien zwischen den einzelnen Völkern stattfinden und ein hef- nges Aufeinanderprallen von Meinungen in Erfcheimmg treten und mag auch eine große Umgestaltung Oesterreich-Ungarns und eine durchgreifende Aendernng des Bestehenden

Platzgreifen, Oesterreich als solches wird aber Acht dauernd verschwinden, da die einzelnen -Kationen in wirtschaftlicher Hinsicht zu stark aus einander angewiesen find, um allein das wirtschaftliche Gedeihen finden zu können. Gerade die wirtschaftliche Abhängigkeit der ^nzelnen Völker von einander wird für die Aufrechterhaltung der gesamtösterreichischen ^taatsidee einen der stärksten Antriebe bilden, ^can nehme Ungarn an. Den einzigen Markt >ur sMe Agrarprodukte bildet Oesterreich. Un garische

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 4
Datum: 26.05.1854
Umfang: 4
, die Nachwahlen. — Tessin, der Bundesrats) soll den Anforderungen Oesterreichs entsprechen wollen. Paris, freudiger Eindruck der Berichte aus Oesterreich. Kopenhagen, das Linienschiff «Duperrü. Gerüchte von der Besetzung Nevals. Florenz. — Genua. St. Petersburg, der persische Gesandte seine Pässe er halten. Ko ii sta n t i ii o pe l.— Ostindien und China. Nachrichten vom Kriegsschauplätze. Beiträge über den Bau der Schönberger Straße. Oesterreichische Monarchie. (Amtliches.) Der k. k. Minister für Kultus

, und nach Ausbruch desselben den Frie den im Oriente wieder herzustellen, sind so bekannt, daß es wohl überflüssig ist, darauf zurückzukommen. Rußland hat vom Anfange des russisch-türkischen Streites beharrlich das gethan, wovon Oesterreich ihm in der Sprache der herzlichsten Freundschaft ab- rieth. Und obschon Rußland gleich beharrlich in sei nen Versicherungen war, daß es in keinem Falle die Integrität deö osmanischen Reichs, welche Oesterreich fortwährend als ein Element des europäischen Gleich gewichts

bezeichnete und daher erhalten wissen wollte und will, antasten werde, war doch Graf Orloff, alS er bei der Aussicht auf Theilnahme Englands und Frankreichs an dein Kriege, nach Wien kam und an Oesterreich das Ansinnen stellte, die Verpflichtung einer unbedingten Neutralität zu übernehmen, nicht ermächtigt, die so natürliche uud wesentliche an ihn gerichtete Frage — ob Rußland seinerseits die Ver pflichtung eingehen wolle, von dem türkischen Reiche in keinem Falle eine Provinz abzureißen? — bejahend

zu prüfen. Der Entwurf entsprach seinem Inhalte nach durchaus nicht den Vorschlägen, welche Graf Buol durch Graf Orloff an das russischt Kabinet hatte ge langen lassen nnd war von einer solchen Beschaffen heit, daß Oesterreich und Preußen nicht umhin konn ten , den Bevollmächtigten der Westmächte in Betreff der Unzulässigkeit des russischen Entwurfes vollkom men beizustimmen uud das ihn ablehnende Protokoll zu unterzeichnen. Der Courier mit dem verhängntß- vollen Ultimatum trat sonach die Reise

nach Peters burg an. Aber zugleich wurde die letzte Möglichkeit, einem europäischen Kriege vorzubeugen, von Oesterreich er griffen, indem es in einer Note, ich glaube vom 5. März, den russischen Hof beschwor, in der Form nach vielleicht nicht zn billigende, aber dem Wesen nach gerechte Forderung der Westmächte in Betreff der Räumnng der Donanfürstenthümer zu willigen. Falls Rußland diese Bitte nicht erfülleil würde, werde der Kaiser von Oesterreich lediglich die ihm von Gott an vertrauten Interessen

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 06.07.1866
Umfang: 6
kapituliren wußten. - > - - Der Kampf «in die Adria. «Fortsetzung.) Was nun aber den Besitz von Meeresküsten be trifft. so steht Deutschland-Oesterreich hierin hinter den andern Weltmächten weit zurück; es hat nur Theile der Ost- und Nordsee und das nordöstliche Gestade der Adria. Es wäre also die größte Thorheit und käme einem politischen Selbstmorde gleich, wollte es nicht alle Kraft aufbieten^ den Besitz an der Adria festzu halten. Betrachten wir deren Wichtigkeit etwas ein gehender und halte man fest

, daß, was hier vom öfter, reichischen Interesse gilt, zugleich das Mark der deut schen Lebensinteressen berührt. Oesterreich hat drei Hauptstraßen nach dem Orient: die Donaustraße in's Schwarze Meer, die anzuhoffende Schienenverbindung mit dem Hafen Salonich und die Meerstraße der Adria. Die Donaustraße ist man Preußischerseits aber bemüht, uns zu unterbinden, denn diese Bedeutung hat man der Erhebung eines Hohen- zollern auf den rumänischen Thron beizulegen; die Schicuenstraße nach Salonich, für welche schon seit

wird, deren Ausbeutung den österreichischen Seeverkehr einer glänzenden Aera entgegenführen müßte, liegt so sehr aus der Hand, daß es der Mühe nicht verlohnt, darüber viel Worte zu machen. Das Getreide z. B., mit welchem wir ausschließlich England und Frankreich versehen, würde auch in den! asiatischen und australischen Gewässern reichlichen Ab satz findend Deßgleichen viele andere Naturprodukte/ an denen Oesterreich in seinen südlichen GebietStheilen einen Reichthum besitzt, wie kaum ein anderes euro

ist eS gelungen, Wien und Pesth mit Triest zu ver binden, was aber noch lange nicht genügt. Noch im mer nicht sind die Länder größter Produktion auf dem kürzesten Wege mit der See verbunden. „Der natürliche Absatzweg für die Südländer der österreichischen Monarchie nach dem Meere ist der kür zeste Weg nach den adriatischen Küsten, welche für Oesterreich und dessen Zukunft einen unbestreitbaren Werth besitzen, der, außerordentlich groß, auf den Wohlstand des Kaiserreichs, auf den Zustand seiner finanziellen

vor einigen Jahren: „Das Oester reich von ehedem kann einem schlummernden Giganten verglichen werden; das Oesterreich der Zukunft aber wird, wenn alle sich vorbereitenden Aenderungen ge schehen sind, ein ans seinen« Schlafe geweckter Niese sein, der feine ganze Thatkraft, seine garne Stärke wirken läßt.' Grundbedingung aber ist der Besitz der Adria. Jedermann, sofern er nicht in den anerzogenen Vor- urll,e!len gewisser Genossenschaften erzogen wurde, weiß, daß es heutzutage für große Staaten eine Lebenöbe

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 12
Datum: 29.10.1870
Umfang: 12
. zu den direkten Steuern cinzuheben. Der Gemeinde Eembra wurde bewilligt ein HauS im Werthe vou 1600 fl. und der Gemeinde Nago-Torbole usurpirte Gemeinde - Gründe im Werthe von 164 fl. zu veräuszern. Mit Dank wurde eine von« k. k. Schiebstande in Vill dem tirolischen Jnvalidensonde gewidmete Sammlung von 15 fl. 31 kr. in Empfang genommen. Innsbruck am 20. Oktober 1870. Vom tirolischen Landes-AuZschusse. Die äußere Politik Oesterreich-Ungarns. Wien, 24. Okt. Unsere Darstellung der Aktion des österreichisch

-ungarischen KabinetS würde unvoll ständig sein, wenn wir nicht auch über die Be- Ziehungen Oesterreichs zu Rußland, welche viel- seitig zur Quelle von Beunruhigung wurden, uns hier verbreiten möchten. Wir haben schon darauf hingewiesen, daß mau in Wien nicht im Dunkeln tappte, wo eS galt, die Stellung des Petersburger ÄabiuetS zur Kriegsfrage zu Präcisiren. War durch die Zurückhaltung Oesterreich-Ungarns Rußland jeder Titel ,u einer bewaffneten Intervention benommen, so mußte der Beitritt

demselben zu der Londoner Uebereinkunft zu einem Meinungsaustausch der bei den Kabinit: Anlaß geben. Die Jnitiat've dazu ging von Petersburg und obendrein gerade vom Czaren auS. Dieser Meinungsaustausch ba te die Stellung der beiden Mächte zu dem auSzebrochenrn Kriege zum Gegenstand? und erhielt eine erhöh e Bedeutung durch die mündlich.'n Eröffnungen, mit denen Graf Chotck nach Wien betraut wurde. Der Vertreter Oesterreich Ungarns am Hofe zu St. Pe tersburg halte, so vikl ist jetzt evident, die Mission, in Wien

sie dem Minimum an militärischen Vorbe reitungen Oesterreich.Ungarn eine solche weitgehende Auslegung gaben. Aber ebensowen!g durfte man sich hier dem Wunsche verschließen, Alles zu vermeiden, was auf Oesterreich Ungarns Haltung auch nur den bloßen Schimmer einer Verantwortlichkeit für eine Vermehrung der europäischen Kymvlikation g-worksn hätte. In di-sem Sinne, und nur in diesem Sinn: fortgesetzt, führten die beiderseits im konziliantesten Tons gehaltenen Verhandlungen mit dem Peters burger Kabinete dahin

Verwicklung sküzirt, wollen wir unter den ton angebenden Mächten Europa's ein wenig Umschau halten und den Charakter ihrer Beziehungen zu Oesterreich-Ungarn prüfen, um an der Hand dieser Betrachtungen dann einen Kalkül über den in der nächsten Zukunft gebotenen Tenor der österreichisch- ungarischen Politik anfzust-lleu. Fassen wir zunächst die erstere Aufgabe in'S Auge und verweilen wir in erster Linie bei Rußland, um mit Hinweis auf die vorerwähnten Details die Thatsache zu registriren

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 12
Datum: 09.08.1912
Umfang: 12
der Sänger aus allen Landen irgendwie unterschätzen zu wollen, scheint es doch wichtig, auf ihre groß,e Bedeutung in nationaler Beziehung hinweisen zu sollen. Es ist eine alte Klage der Deutschen in Oesterreich, daß sich die Deutschen im Reiche um unsere nationalen Verhältnisse viel zu wenig kümmern, daß> sie sich — das gilt auch zum größten Teile ihrer Presse — wohl über alle Vorkommnisse in den entferntesten und unbekannten Ländern der Erde zu be richten 'bemühen, daß ihnen aber die ethno graphischen

nicht, wenn wir. gefährdet von dem slawischen und welschen Vordrängen, Organisationen zum Schutze des deutschen Spargebietes errichten und fördern, man geht mit einem gleichgül tigen Lächeln an unseren Kämpfen mit vem nationalen Gegner vorüber, ja man bringt es sogar zustande, daß — wie dies Harden erst jüngst in der „Zukunft' getan hat, unser nationales Empfinden in der empfindlichsten Weife mißverstanden und Artikel! in die Öf fentlichkeit kommen, die von den slawischen Blättern in Oesterreich mit Schmunzeln

und Behagen gelesen und verbreitet werden. Wir Deutsche in Oesterreich haben stets und entschieden dagegen Verwahrung einge legt, wenn man uns Schmerzensbrüoer nannte? das sind wir nicht, das wollen wir nicht lein! Wir wissen uns unserer Haut zu wehren, und wir sind uns unserer Aufgabe, in Ehren treue deutsche Wacht in der Ostmark zu halten, bewußt, aber was wir von unsern Brüdern im Reiche erwarten können, ja ver langen müssen, ist, daßl man uns diese von der Geschichte auferlegte Aufgabt nicht schwer

in seiner Rede am Nürnberger Sängerfeste u. a. aus: „Das deutsche Boll in Oesterreich lebt in schwerer nationaler Bedrängnis. Im Laufe der letzten drei Jahrzehnte haben wir Hunderte von Ge meinden an unsere nationalen Gegner ver loren, darunter Städte von großer Bedeutung und eine Reihe von größeren Städten und Orten liegen in den letzten nationalen Todes zuckungen. Bände würden nicht ausreichen, um halbwegs ein Bild' des nationalen Jam mers zu entwerfen, mit dem unser Volk in Oesterreich geschlagen

ist. 33 Jahre sind seit dem Abschlüsse des deutsch-österreichischen Bündnisses verflossen, und wie haben sich die Hoffnungen unseres Volkes in Oesterreich er füllt? Der politische Einfluß unseres Volkes ist gegen damals tief gesunken, nicht ohne den Willen und die Zulassung der Regierung, allerdings auch nicht ganz» ohne sein eigenes Verschulden. Die Deutschen in Oesterreich ha ben darauf gebaut, daß ihnen das Bündnis mit Deutschlauo den ersten Platz in dem mon ihren Vorfahren gegründeten HabsbuLger- reiche

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Der Bote für Tirol
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Seite 6 von 18
Datum: 28.12.1848
Umfang: 18
k Frankfurt, lS. T>ez. Die wichtigst» der?«g«qragen ist unstreitig ei- Keglung des Verhältnisses Oesterreichs ^zu ^^ätte d ?°teutsch» S^ational-Versammlung hier «ich», wie »S aeschah, so tief >» die Verhältnisse der einzelne» Staaten eina.qrifftn, sondern ihnen, so weit e« nicht dt« Einheit nn- umaa-,glich erfordert, iyre Selbstständigkeit gelassen, so hätte odkr könnte Oesterreich, scb-ld seine Verhältnisse. Im Sinne der vom Ministerium etttworfeiien Constituirung geregelt flud

, mit seiner ganzen Monarchie flch mit Deutschland vereinigen. Nachtein fle aber die Gini» gungslinien viel zu eng gezogen, und sich daher die verschie denen Bestandtheile der österreichische,! Monarchie in jenen Umfangslinien nicht mit der entsprechenden Freiheit und Selbstständlgkeit bewegen könnten; nachdem ferner daS bloße Anschli-ßen von Dculschösterreich an Deutschland bei dein Festhalten einer bloßen Personal-Union zwischen Deutsch-und Nichtdeutsch-Oesterreich zu einer Zerreißung Oesterreichs füh ren müßte

der Ansichten und Parteien hier >— nicht erwarten läßt. Davon aber bin ich fest überzeugt, daß daS staatenbündliche Verhältniß mit der Zeit zu einer innigen Verbindung zwischen Deutschland und Oesterreich führen wird, so wie es für Deutschland schon ein Gewinn ist, wenn schon jetzt die nichldeutschen österreichi schen Provinzen mit den dcutsch'östcrreichischen in ein staa» tenbündliches Verhältniß kommen. Aber wenn nur ein solches Verhältniß besteht, so werden , wir Deutsche, so fürchtet

, daß sie sich,^vaS im Nothfälle gewiß gescheven würde, von Oesterreich abrissen und unbedingt mit Deutschland vereinigten? Das würde nur Oesterreich verkleinern, und die Großmacht im Osten veranlaffen, die slavischen Theile in ihre Arme zu schlie ßen. Auch ist ja von den Slaven nicht so leicht etwas zu fürchten; sie verstehen sich einander selbst nicht, und sind feldst nicht einig. Beim Slavcnkongreß mußte ja die deutsche Sprache das Mittel sein, um sich zn verständigen; deutsche Bildung allein

eines vollkommen verläßlichen Gewährsmannes weiß, erklärt, er würde nie die Kaiserkrone .>o„ Deutschland annehmen, wenn auch nur ein einziger ^-lirst dagegen wäre. Er glaube, di^ Kaiserkrone gebühre demjenigen Fürsten in Deutschland, welcher L.'i' größte Macht, sei es in oder außer Deutschland, besitze. Dies je, beim Hause Habsburg der Fall, und selbst Kaiser Ferdinand wäre als deutscher Kaiser nicht abzulehnen, wenn auch seine Krone etwas gefüttert werden müßte. Ohne Oesterreich könne er sich Deutschland gar

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 30.01.1865
Umfang: 6
der Prinzessin'Donna Leopoldina mit dem Herzog August von Sachsen. Coburg.Gotha-Kohary fand am 15. De zember statt. Ä a ch t r a g. Wien, 27. -Jä». In der heutigen Sitzung des Ab geordnetenhauses wurde der Antrag GiSkra'S auf Nieder- fetzung eines Ausschusses zur Erwägung, Berichterstat tung und eventuell zur Antragst-llung über die bekannte Erklärung deS Finanzministers angenommen. (A. Z.) Wien, 23. Jän. Die osficielle Wiener Abendpost sagt: Es bedarf nicht erst einer ausdrücklichen Hervor hebung, daß Oesterreich

noch immer an den Principien festhält, die eS für die gedeihliche Erledigung der Herzog- thümerfrage im Interesse der Herzogthümer und Ge- 'sanimtdeutschlandS alS maßgebend anerkennen mußte. Die Meldung, daß Oesterreich die Begünstigung der Wein zölle zur Bedingung der Fortsetzung der Zollverhand/ lungen gemacht habe, ist unrichtig. Für die Eröffnung deS ungarischen Landtags ist bisher kein Termin festgesetzt worden. (A. Z.) ^ Triest, 25. Jan., Abends. Der städtische Aus» schuß hat heute dem Statthalter

seine loyalen Gesin-^ nungen ausgedrückt und Se. Excellenz gebeten, Se/ 'Majestät den Kaiser davon zu benachrichtigen. Der Statthalter äußerte seine Ueberzeugung, daß die große Mehrheit deS StadtratheS gutgesinnt fei und bei der nächsten Wahl die wenigen Oesterreich feindlichen Ele- mente ausgeschlossen werden. Berlin, 26. Jän. Die Kreuzzeitung bemerkt über die Sitzung deS Abgeordnetenhauses vom verflossenen DienStag: „Wie schroff und starr die Majorität auf ihrem Standpunkte beharrt, zeigte am evidentesten

, daß die Kronsyndici'noch'keine Sitzung gehabt, da der Referent erst daS umfangreiche Material Vorbereite. (A. Z.) 'Berlin, 23. Jan. Die „Nordd. Ällg. Ztg.' be- richtigt'die Zeitungsnachricht von einer Depesche deS Grafen Russell, welche' Preußen . auf . die Gefährlichkeit der Annektirung aufmerksam mache. Die Depesche exi« stire nicht. England habe sich seit längerer Zeit über die?Lösung der Herzogthümerfrage ausgesprochen. Die HandelSvertragS-Verhandlungen mit Oesterreich seien nicht im Abbrechen begriffen. Hr. v. Hock

dänische Thaler anzusetzen, mit 33 gegen 24 Sttnunen berworsen wurde, ist der Entwurf deS GesammtgrundgefetzeS mit 57 gegen eine Stimme angenommen und dem VölkSthing überwiesen, worden, j ZeUungS-Berkehr ln Oesterreich. !! Ueber den^ZeitungS-Verkehr in Oesterreich' liegt sür den erstm Semester 1364 eine authentische Nachweisung vor, welcher wir nachstehende nicht uninteressante Daten entnehmen. Für ganz Oesterreich stellt sich für den ersten Setnester 1364 der Vnkeh^ In' allcn^ periodischen

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
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Seite 4 von 16
Datum: 09.11.1848
Umfang: 16
Dringend bitten, diese Sympathien nicht zu gering anzuschlagen. Di^fe Sympathien sind gewachsen durch die Versuche in Wien, die Revolution zu verewigen , durch den ^error-zmus der sogenannten teutschen Parthei, gegen welche nicht bloß Böhmen, sondern Oesterreich, Steieruiark, Krain, Kärihen, Salzburg und Tirol proicstirt hat, wie Sie in den Provii'.zial-Zeitungen lesen rönnen. Und nehmen Sie mir den Freimuth nicht übel, die Sympathien der Deutschen in Oesterreich für ihre Dynastie werten wachsen

durch die , Parlheinahme einiger Netner der Paulvkirche für den ständi gen Aufruhr in ÄZien, der allen Verkehr, allen Kredit, allen Frieden im Lande zerstört. Das Wort Camarilla, VaS alle vernünftigen Gedanken und thatsächlichen Beweise zu ersetzen derusen scheint, werkt den Deutscher! in Oesterreich ganz an dere Gesnyle als ven übrigen teutschen Gauen. Man hat das wälsche Wort so oft und so laut in den Wald hineingeschricn, daß taS wiedcrhallcnde Gespenst bei Niemanden mehr Glau ben findet. Im Gegentheil

, so ist rö mir keinen Angenblicr zweifelhaft, die tenischen Oesterrei- cher werden sich wie ein Mann ZUmKaiserund nir Gesammt- - Monarchie schlagen. Sie wollen zum Verdruss- Des Herrn Neiller aus Pc^, ihr spezielles Vaterland, ihre alten Sym pathien nich5 preisgeben, der Name Oesterreich, den Herr A.iitrr nicyt mehr .zenannr wissen will, ist für sie vie unsterb- Uche Crinnerung großer Thaten, welche im Verein alle Völ ker Oesterreichs gethan ; Oesterreich ist sürsicter Nufzur That inr eine glcilii^yc und nur ein Schmerz

wird die ^ Oesterreichs t-irchglühen, daß man sie zu- ^'N'ch-n Vaterland, dem sie dienen wollen ichtS gegen >en. !t0- lh-n, ,s in um ''ij.ss'-'u'll, s- möchte ich nicht ra- das verbundene Oenerrelc^w! einzuführen, denn — 1 und muß den letzten Einsatz wagen gegen die BehauptungdeS Herrn Waitz aus Göttingen. »Oesterreich muß aufhören, weil es nicht mehr bestehen kann.' DaS deutsche Volk Oesterreichs wird knirschen, wenn es diese parlamentarische Anmuthung vernimmt, Die sen lauten Gedanken aus den Herzen unserer

deutschen Brü der. Oesterreich hat das Mittel, die verschiedenen Bestandtheile der Monarchie zur Einheit zu verbinden. Die Ministerien Pillersdorf und Doblhsff sind an der ängeerbten Blindheit des Polizeistaates gescheitert / in welcher sie französische Cen tralisation und sreieste Entwickelung der Nationalitäten, zwei unvereinbare, weil von Grund, aus entgegengesetzte Dinge verbinden wollten. Ihre bessern Nachfolger werven den allen Schlendrian über Bord werfen und die verschiedenen Natio nalitäten

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Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
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Seite 1 von 10
Datum: 21.05.1869
Umfang: 10
dir österreichischen ReichS- rathSsession ist in Preußen nicht unbemerkt vorübergegangen ; einzelne Journale benutzen die Ge legenheit, um die innere Lage des KaiserstaateS zu besprechen. So finden wir in der „BreSlauer Ztg.' einen Artikel, der sich sehr ausführlich mit unserer neuen Aera beschäftigt. Es heißt darin u. A.: „Im Laufe der letzten beiden Jahre sind in beiden Halsten der österreichischen Monarchie eine Menge vortrefflicher Gesetze in daS Leben getreten, welche Oesterreich und Ungarn in die Reihe

der wirklich freien Staaten stellen; auf Vieles, was dort erreicht worden, dürfen wir mit Neid blicken. Es ist begreis» lich, daß man in Oesterreich selbst mit großer Zufrie denheit aus diesen Zeitraum zurückblickt. Zwar fehlt es an pessimistischen Stimmen nicht, welche die Dauer deS jungen Glücke« bezweifeln; allein ein solcher Pes simismus macht sich nach jeder Neuschöpfung, macht sich vor Allem auch in unserem StaatSwesen geltend und hat einer übergroßen Vertrauensseligkeit gegen über seine vollkommene

Berechtigung. Immerhin wird Oesterreich noch Zeiten der Stürme, Zeiten des Rüchchreitens zu überstehen haben; aber ganz aus zutilgen sind die Resultate der letzten Reichstags- session nicht. Dürfen wir uns dieser Fortschritte des Kaiser staateS freuen? Wir Hissen ja wohl Alle, warum es diese Fortschritte macht. Es ist der wohl überlegte Plan des , Grafen B e u p, Oesterreich zunächst durch eine liberale Gesetzgebung, durch Herstellung seiner zerrütteten Finanzen zn kräftigen und dann an Preußen einen Akt

furchtbarer Rache zu üben. 'Er will für Oesterreich werden, was Stein für Preußen nach der Schlacht von Jena wurde.' Immer dasselbe Bild! Als ob «S ganz unmöglich wäre, daß Oesterreich um seiner selbst willen und ohne seindliche Pläne gegen Preußen zu hegen, an seiner Reorganisirnng arbeitete! Das Eine sollte doch wenigstens als feststehend gelten, daß daS österreichi sche Volk von einer Politik der Rache nichts wissen will und daß in jedem Falle die Diplomatie, mögen sonst ihre Ideen

, sagt man, sei. überall daS dritteWort.;.so in der Adresse des ungarischen Reichstages, so auch in der Thronrede, mit welcher der Kaiser von Oester reich die Session des N^ichStageS ^geschlossen habe. ES sei eine schlimme KjtsM^dK??D«pök«dd^;::ßt! fänden nirgends mehr ein geneigtes Ohr. Von . preu ßischen Hoskreisenwird, einem Berliner Telegramme der „N. Fr. Pr.' zufolge, mit Eifer wieder daran gearbeitet, während des Sommers eine Zusammen kunft deS Königs von Prenßen mit dem Kaiser von Oesterreich

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 10.08.1904
Umfang: 8
des Strafausmaßes strengstens zu behandeln. Der hundertste Geburtstag des Kaisertums Oesterreich. Der 11. August d. I. ist ein bedeutungs voller Erinnerungstag sür unsere Monarchie. Am 11. August 1804 nahm Kaiser Franz, damals noch Franz It., Kaiser von Deutschland, den Titel und die Würde eines erblichen Kaisers von Oesterreich, als solcher Franz I., an. Zwei Jahre später legte Franz I. die Würde eines deutschen Kaisers nieder, das tausendjährige deutsche Reich, von Karl dem Großen errichtet, hatte zu bestehen

auch die politischen Verhältnisse eine solche Ablehnung nicht, Oesterreich wollte damals keinen Krieg mit Frankreich. Kaiser Franz nahm also wenigstens Gelegenheit, seine eigene Rangstellung gegenüber dem sranzösischen Kaisertum vorteilhast zu fixieren. Zwei Pläne wurden am Wiener Hose erwogen, den deutschen Kaisertitel in der österreichischen Monarchie erblich zu machen oder den erblichen Titel eines Kaisers „auf die eigenen Erblande zu radizieren'. Das letztere Projekt war leichter zu realisieren; man entschied

zu, in welcher gesagt wurde, daß „durch diese Maßregel die bisherigen Verhält nisse der kaiserlichen Person zum Reiche nicht ge ändert würden'. Die Proklamation, durch welche das Kaisertum Oesterreich entstayd, lautet: „Obschon Wir durch göttliche Fügung und die Wahl der Kur. sürsten des heiligen römisch-deutschen Reiches' zu einer Würde gediehen sind, welche Uns für Unsere Person keinen Zuwachs von Titeln und Ansehen zu wünschen läßt, so muß doch unsere Sorgsalt als Regent des Hauses und der Monarchie von Oester

Vorschriften und Normen zu verlangen haben. Durch diese Maßregeln gedenkt der Heilige Vater der katholischen Demokratie in Italien einen passenderen Weg vorgezeichnet zu haben, da solche sonst ohne eingreifende und ständige. Hilse der Bischöse, denen vom Himmel besondere Gnade und welche der Souveränität des Hauses Oesterreich sowohl in Hinsicht des uralten Glanzes des Erz Hauses, als vermöge der Größe und Bevölkerung ihrer so beträchtlichen Königreiche und unabhängigen Fürstentümer in sich fassenden

Unserer unabhängigen Königreiche und Staaten den Titel und Würde eines erblichen Kaisers von Oesterreich, als den Namen unseres ErzHauses, feierlichst anzu nehmen und dabei festzusetzen, daß Unsere sämtlichen Königreiche, Fürstentümer und Provinzen ihren ' bisherigen Titel, Versassung und Vorrechte serner- Hin unverändert beibehalten sollen.' An der Ver sassung' der Erblande wurde durch die Annahme des Kaisertitels nichts geändert. Es gab einfach ein Kaisertum Oesterreich, eine Einheit

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 4
Datum: 07.08.1866
Umfang: 4
von Oesterreich und der König von Preußen, beseelt von dem Wunsche, Ihren Ländern die Wohlthaten des Friedens wiederzugeben, haben zu diesem Ende und behufs Feststellung von Friedenspräliminarien zu Ihren Bevollmächtigten er nannt : . - Se! Majestät der Kaiser von Oesterreich: ' > Ihren wirklichen geheimen Rath und Kämmerer, außer ordentlichen Gesandten und bcoollmächtiHten Minister AloiS Grasen Karolyi von Nagy-Karvlhr und Ihren ' wirkl. geh. Rath und Kämmerer, außerordentlichen Ge sandten

Königreiches, bleibt unverändert. Se. Majestät der König von Preußen verpflichtet Sich . .Seine Truppen aus den bisher von denselben occupirten österreichischen Territorien zurückzuziehen' sobald der Friede abgeschlossen sein wird, vorbehaltlich der im definitiven Friedensschlüsse zupressenden Maßregeln wegen einer Garantie der Zahlung der Kriegsentschädigung. , Art, !l. Se. Majestät der Kaiser von Oesterreich erkennt die Auflösung des bisherigen deutschen Bundes an^ und gibt .Stine Zustimmung

bleibt. Art. III. Se. Majestät der Kaiser von Oesterreich überträgt auf Se. Majestät den König von Preußen alle Seine im Wiener Frieden vom 30. Okt. 1864 er worbenen Rechte auf die Herzogtümer Holstein und Schleswig, mit der Maßgabe, daß die Bevölkerungen, der nördlichen Distrikte von Schleswig, wenn sie durch freie Abstimmung den Wunsch zu erkennen geben, mit Dänemark vereinigt zu werden, an Dänemark abgetreten werden sollen. Art. >V. Se. Majestät der Kaiser von Oesterreich verpflichtet Sich, behuss

Deckung eines Theiles der für Preußen aus dem Kriege erwachsenen Kosten an Se Majestät den König von Preußen die Summe von 40 Millionen Thalern zu zahlen. Von dieser Summe soll jedoch der Betrag der Kriegskosten, welche Se. Majestät der Kaiser von Oesterreich laut Art. 12 des gedachten Wiener Friedens vom 30. Okt. 1864 noch an die Herzogtümer Schleswig und Holstein zu for- . dern hat, mit 15 Millionen Thalern, und als Äqui valent der freien Verpflegung, welche die preußische Armee

bis zum Friedensschlüsse in den von ihr occu pirten österreichischen Ländeötlicilen haben wird, mit 5 Millionen in Abzug gebracht werden, so daß nur 20 Millionen bar zu zahlen bleiben. Art. V. Auf den Wünsch Sr. Majestät des Kaisers von Oesterreich erklärt Se Majestät der König von Preußen Sich bereit, bei den bevorstehenden Verände rungen in Deutschland den gegenwärtigen Territorial bestand deS Königreichs Sachsen in seinem bisherigen .' Umfange bestehen zu lassen, indem Er Sich dagegen vorbehält, den Beitrag

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
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Seite 1 von 4
Datum: 21.03.1866
Umfang: 4
. — Briei» u »t Gelder werden sranco erbeten. ^ « - 5!- Fünfter Jahrgang. Bozcn, , den 21. 18KK. ' l Oesterreich. ^ (Zur Lage.) Kriegsgerüchte durchschwirren die Luft; Kouriere mit wichtigen Depeschen, verkehren in größter Eile zwischen Berlin, Paris. Petersburg und Wien — der Telegraf spielt fast ununter brochen, um mit Blitzesschnelle diplomatische Noten in die Residenzen zu befördern. Oesterreich macht Kriegsvorbereitungen über Kriegs vorbereitungen. Man hört von Ankauf von Pferden, von Truppen

- dißlokationen ^ und Marschbefehlen un verschiedene Truppenkörper, sich an den böhmischen Grenzen mifzustellen. Auch an den Südostgrenzen des-Reiches gegen die Donaufürstenthümer hin soll die Regierung Truppenzusammenziehungen veranstalten. Wir könnten wohl nähere Details bringen, aber wir schließen uns den Wiener Blättern an, welche stillschweigend darüber einig geworden sind, über Truppen bewegungen im Innern des Reiches keine Nachricht mehr zu bringen. Daß Oesterreich g eg e n S ü d o st e n großer

machen wollte, aber Oesterreich will eben nicht, seines guten Rechtes sich bewnßt, vom Weg der Pflicht und Gerechtigkeit abirren. (. Eines der bösesten Stücke, die Bismark je ausführte, ist gegenwärtig der Versuch, die Umbildung der deutschen Bundesverhältnisse wieder in Anregung zu bringen. Ein deutsches Volksparlament, gewählt an allen Orten und Enden^des deutschen Bundes, soll die Sache in die Hand nehmen. So ein Parlament würde im ganzen deutschen Reiche eine revolutionäre Zuckung hervor bringen; es wäre das Labyrinth

, in welchem die conservairren und einem wirklichen Reformgedanken noch zugänglichen Reste des deutschen Volkes irrfahrend rasch unter die radikale Fahne gerathen würden, wie dlch schon einmcil 1848 geschah; es wäre ein Keil, in das Herz der österreichischen Monarchie hineingetrieben, und insofern das Parlament heute direkte Wahlen in den slavischen Ländern Oesterreichs , in Görz, Trieft und Wälschtirol fordern würde, ein Aufruf zum Bürgerkrieg in Oesterreich: dieß die Meinung des „Vaterland.' Bismark ist ganz der Mann

dazu, den deutschen Liberalismus, den er so genau kennt und darum so tief verachtet, als Lockspeise zu beuützen. Er wäre auch der Mann dazu, eine liberale, ja radikale innere Politik zu. wählen, wenn es' seinen höhern Zwecken paßt. Die deutschen Mittelstaaten sucht derselbe Herr Bismark mit Güte oder Gewalt auf seine Seite zu ziehen, damit sie nicht zu Oesterreich stehen. Darum hat er ein Rundschreiben an die preußischen Gesandten aller mittelstaatlichen Regierungen gesendet, in welchem denselben eingeschärft

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
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Seite 1 von 8
Datum: 24.12.1867
Umfang: 8
» >wt Eelder werde» sra»«o irbete». Südtiroler Volksblatt. Sechster Jahrgang. Bszen? Dienstag, den 24. Dezember. 1867. Freies Wort eines Tirolers. M. Man wird uns einwenden, der Standpunkt, von dem aus diese Betrachtungen gemacht werden, ist in Oesterreich überwunden, darum keiner Beachtung werth. Zum Erweise dessen, wird man nicht unter lassen, uns «uf die vielen Siege hinzuweisen, die Herr v. Beust so wohl im offenen Parlamente, als hinter den Coulissen bereits errungen hat; man wird nicht ermangeln

für das begriff lich existirende „Cisleithanien' einsehen. Doch von dieser Krönung deS ministeriellen Gebäudes, von diesem „Ministerium ohne Land' ganz abgesehen, waS sind das für Siege, die vas Beust'sche Programm errungen hat? Auf diese Frage erlauben wir uns zu antworten, um den Nachweis zu liefern, daß gerade unser Standpunkt in Oester reich kein überwundener ist. Wollte Herr v. Beust sich einmal die Mühe und die Zeit nehmen und im Völkerreiche Oesterreich Umschau oder noch besser persönlich Nachfrage

und unserem praktischen Rathe Folge geben. WaS man Siege deS Herrn v. Beust zu nennen beliebt, sind demnach in der That nur scheinbar Siege — in Wahrheit sind eS eben so viele Niederlagen und wolle Gott, daß sie Niederlagen des Herr v. Beust bleiben. Wir besorgen sehr, der Jubel, den vor einiger Zeit die National-Liberalen in Preußen über daS aufschlugen, was in Oesterreich im Werden ist, dürste nur der Vorbote von Er eignissen sein, welche in Folge der Entwicklung des Beust'schen Systems die Monarchie

schwer treffen. Doch, mögen die Freunde des Natio nalitätsprinzips in und außer der österreichischen Monarchie immer hin jubeln, wir verzagen nicht; die Widerstandskrast der Patrioten in Oesterreich können die jubelnden Feinde Oesterreichs nicht lähmen. Wir sind entschlossen für die Erhaltung und Rettung des historischen Oesterreich einzustehen. In den Augen aller jener, welche für daS gewordene Oesterreich einstehen, welche Friede und Gedeihen in diesem Völkerreiche anstreben, und daher

von dem zu „modernisirenden' Oesterreich nichts wollen, bedeuten die Siege, des Herrn v. Beust eben nur eine Reihe von Niederlagen. Diese Auffassung ist richtig, weil es gewiß ist, daß je länger und je weiter Herr v. Beust auf dem am 4. Februar betretenen Wege vorwärts geht, desto weiter Regierung und Völker aus einandergehen. Was ist aber eine Regierung ohne Volk? was vermag sie, wenn sie bei ihrer Action nicht auf die kräftigste und wärmste Unterstützung aller Völker Oesterreichs zählen kann? Dank dem energischen

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 10
Datum: 06.11.1869
Umfang: 10
. in der Stadt Sterziag fallenden ViehmarkteS wirdauS Anlaß der dort herrschenden Maul- und Klauenseuche verboten. Was hiemit zur allgemeinen Kenntnißnahme mitgetheilt wird. Innsbruck, den 5. November 1869. Für den k. k. Statthalter: Ernest Graf Gourch. Nichtamtlicher Theil. Oesterreich. Innsbruck, 26. Okt. (16. LandtagSsitzung. — Fortsetzung und Schluß.) Berichterstatter der Majorität Jgnaz Freiherr von Giovanelli fortfahrend: Ich weise aber auch hinauf auf das Gesetz vom 21. Dezember 1367, R.-G.-Blatt

dieS- seitige Angelegenheiten, so gehören sie in den Reichs- ^rath; aber immer sind es Länderangelegenheiten. Ab- »u geordnete, die nicht aus den Landtagen, sondern aus »u geographischen Kreisen, Bezirken oder Schichten der Bevölkerung, kurz aus einzelnen Theilen der Bevölke- ^ rung hervorgehen und nicht aus den Landtagen, haben kein Recht, über dergleichen Angelegenheiten zu spre- chen; alle Gesetze in Oesterreich verbieten es ihnen; denn diese Angelegenheiten find ihrer Natur nach Lan- deSsachen

, ohne Ländersonderung; die direkten Wahlen negiren die Geschichte, die direkten Wahlen negiren die Existenz der Länder und Landesrechte in Oesterreich. Welches Land, das ein Selbstbewußtsein hat, wird seine Ge schichte und seine Existenz, sein Recht auf Betheili gung an den gemeinsamen Angelegenheiten des Rei ches aufgeben und keinen Theil daran haben wollen? Wenn die direkten Wahlen eingeführt werden, dann gibt eS keine Vertreter von Tirol mehr. Ich habe das Wort schon gesagt und ich wiederhole es, es gibt

-österreichische Partei, jene ebenso hochmüthig^ als unwissende Partei (Oho! links, Bravo! rechts) verwechselt sich selbst mit Oesterreich; die deutsch österreichische Partei hat durch ihre Wortführer er klärt, daß ihr an Oesterreich nichts liege, wenn sie die Herrschaft verliert. Meine Herren, ich sage ihnen dir nicht Dinge, die ich nicht nachweisen könnte. Lesen Sie nach die Rede des Dr. Kaiserfeld, die er gehalten hat am 10. Dezember 1866 im Landtag in Steiermark^ dahat er gesagt

: „Die deutsch.österreichische Partei nehme die erste Stelle in Oesterreich ein, und für derr Fall, als man uns unsere Stellung vergällt, für den Fall, setzt er die Drohung bei, würde uns der Fall des Reiches mit Gleichgiltigkeit erfüllen; doch waS sage ich, mehr noch, mit Freuden würden wir ihn be grüßen, denn wir würden eben in einer solchen Kata strophe den Moment erblicken, der uns die Bleisohlea von den Füßen streift, die uns an jeder Bewegung hindern; wir würden in einer solchen Katastrophe de^ Moment erblicken

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 23.03.1905
Umfang: 8
und stammesgleichen Nationen zu zertreten, und hier hat man das Ziel dennoch nicht erreicht. II. Ksmmende Neugestaltung Oesterreich«. Es drängt also die ganze Entwicklung der Dinge zu einer Neugestaltung hin und, wie schon erwähnt und wie auch aus den Ausführungen des Herrn Antragstellers ganz klar hervorgegangen ist, selbst wenn wir gegenwärtig nur die rein wirtschaftlichen Fragen in Betracht ziehen wollten, wenn es sich nur darum handeln würde: soll die wirtschaftliche Gemeinsamkeit noch aufrecht er halten

Doktor v. Derschatta hat allen aus der Seele gesprochen, wenigstens den Abgeordneten, wenn er erklärte, das dürfen wir nicht mehr tun. Wir müssen hier aus den Schäden der Vergangenheit lernen, daß wir wenigstens für die Zukunft das größte Uebel abwenden. Es ist daher die Einsetzung eines Aus schusses und die ernstliche Beratung dieser An gelegenheiten eine Sache höchster Dringlichkeit. Gegen die „Personalunion'. Was nun das staatsrechtliche Ver hältnis zwischen Oesterreich und Ungam an belangt

, daß derösterreichischenMonarchie fast der erhabenste Beruf unter allen Staaten Europas zukommt. Auch gegenwärtig ist Oester reich eine große kulturelle Aufgabe gegen den Südosten hin zugeteilt und diese Mlssion würde mit einer derartigen Lösung der ungarischen Frage einfach beseitigt werden. Oder glaubt man vielleicht, daß Oesterreich diese Kulturaufgabe den Magyaren abtreten sollte? Die sind ja dazu ganz und gar unfähig. Eine Nation — das Wort „Nation' ist hier eigentlich nicht am Platz, es wäre ungerecht, dem GroS

wachrufe. Im Jahre 1808 hat sich der serbische Führer Kara Georg — ich glaube, es war der Großvater des gegenwärtigen Königs — wiederholt an Oesterreich gewendet. Er hat im März 1808 den öster reichischen FeldmarschalleutnantSimchen aufgesucht, ausdrücklich — wie er sagt — im Namen des SynodS und der ganzen Nation, und hat darauf hingewiesen, daß die Serben sich glücklich schätzen, durch die Deutschen und insbesondere durch die Oesterreicher aus 4er Knechtschaft der Türken befreit worden

zu sein. Er hat es beklagt, daß die österreichische Regierung unter dem Einflüsse des ungarischen Landtages in der Fürsorge für die Balkanländer nachgelassen hat; er hat betont, daß sie von niemand anderem als von Oester reich Rettung erwarten, und er sei hier, nicht bloß um Schutz und Hilfe zu bitten, sondern zu erklären, daß die Serben, die ganze Nation, Oesterreich einverleibt werden will, aber nur unter einer Bedingung, daß sie nämlich niemals zu Ungarn kommen. (Zwischenruf: Hört! Hört!) Meine Herren

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 05.11.1860
Umfang: 6
der Kä ser von Oesterreich die Rolle des Präsidenten von Nord>Amer>ka und des Ecbwei« zer-Bundkspräsidenten haben würde? Mein Verstand reicht nicht so weit, um mir das Räthsel zu lösen und darum halte ich den vorgeschlagenen Absatz sür passend und zwar um so mehr, als bei gegentheili gem Vorgehen der Grundsatz verletzt würde, den Sr. Majestät auszusprechen gerubten und welcher lautet: «Gleiches Recht, gleiche Pflichten für Alle.' »Punkt I. «Im Centrum deS Reiches ist neben dem Mini sterium uoch

sein. »Ich habe nur in Kurzem meine Ansicht entwickelt und nichts anderes beizufügen als den Wunsch, daß sie in Ueberlegung gezogen werden möge. „Ich bin weder Föderalist noch Centralist, ich wünsche nur, daß Oesterreich sich so gestalten möge, um im In neren glücklich und gegenüber dem Auslande mächtig zu fein.' Bischof Stroßmayer: „Bei einem so erschöpfend und so beredt besprochenen Gegenstände würde ich eS kaum wagen, meine schwache Stimme zu erheben, wenn wich nicht eine unabweiöliche Pflicht meiner Stellung

und meines Gewissens dazu drängen würde. — Daß die von der geschichtlichen Entwicklung der verschiedenen Volksstämme und Bestandtheile Oesterreichs gebotenen Momente in der Gesammtgestaltung und Entwicklung deS österreichischen KaiferstaateS nicht unberücksichtigt bleiben dürfen, wird wohl allgemein anerkannt. Oester reich ist ein großer, eigenthümlicher Staat, der nichts AralogeS in der Welt an seiner Seite hat. Ich würde Oesterreich feiner ganz besonderen Eigenthümlichkeiten wegen ein Europa im kleinen Maßstabe

den dürse. „Nie hat eine großartige Idee, eine großartige In stitution, — selbst daS Christenthum nicht ausgenom men, — sich in daS Kulturleben der Völker Eingang zu verschaffen vermocht, ohne in den geschichilich ent wickelten Momenten der verschiedenen Völker, in ihrer angestammten Denk- und GefühlSweise einige Anhalte punkte gesucht »nd gefunden j« haben. Eben so wird aus^dem Gebiete deS staatlichen Lebens in Oesterreich stetS jede neue Einrichtung, wöge sie noch so vortreff lich und entsprechend

versucht werden wollte, die genialste sein sollte. ^ »Ich glaube, daß der bezeichnendste Charakter einer wahrhaft konservativen Politik in Oesterreich stets der fein wird, die nationalen, volkSthümlichen Eigenthüm lichkeiten und Institutionen der verschiedenen Völker ge wissenhaft zu achten und in der Leitung und Entfaltung deS staatlichen Lebens jene Eontinuität unk Konsequenz sich zum Gesetze zu machen/die im Reiche der Natur sich so überaus wohlthätig erweist und eben so auch auf diesem Gebiete

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