Beilage zum „Ti ' 7 Mittwoch, ds» RA Wie das heutige Oesterreich zusammenkam ) darüber soll heute der Leser in Ermanglung anderweitigen Stoffes (nach dem „Volkskalender für die österreichische Monarchie') kurzen Aufschluß bekommen. 976 wurde die Ostmark gebildet, welche aus eimm größeren Theil des heutigen Niederösterreich besteht. 1043 kam das Land bis an den Leithafluß dazu, welches den Ungarn abgekämpft wurde; 1156 das Land ob der EnnS (mit Ausnahme des Jnnviertels); 1192 Steiermark

von Seite des Fürsten Michael II. Apafi; 1699 Ungarn ganz, sowie Croatien und Slavonien, durch Wiedereroberung von den Türken; 1718 durch den Passowitzer Frieden von der Türkei das Temeser-Banat; 1759 die Graf schaft Hohenems (Vorarlberg) als erledigtes Reichslehen vom Kaiser an Oesterreich verliehen; 1772 die Zips, Ostgalizien und Lodo- merien sammt Auschwitz und Zator durch die erst? Theilung Polens; 1775 die Bukowina durch Abtretung von den Türken; 1779 das Jnnviertl mit Braunau (Oberösterreich

nach Auflösung der gleichnamigen Republik; 1878 endlich ward Oesterreich gezwungen bet der Austragung der orientalischen Wirren thätlich einzuschreiten und Bosnien sammt der Herzegowina zu besetzen. Csrrrsponden). Bozen, 15. Dezember. Der husige Meisterverein hielt gestern in den Räumen des Gesellenhauses seine erste Monatsver sammlung ab. ?. Professor Patriz sprach Einiges über'die nothwendigen Vorbedingnisse, wenn der junge Verein wachsen und gedeihen soll und über die schöne Aufgabe

und in Turin in Garnison. Später märschirte er nach Lyon^ und machte schließlich die Feldzüge nach Deutschland mit. Als Tirol' an Oesterreich kam, trat er in die österreichische Armee über, bei der er diente, bis er den Abschied bekam. Nach Hause zurückgekehrt, widmete er sich seinem Berufe. Er war ein biederer, echter Tiroler, ein warmer Patriot, ein frommgläubiger Katholik, der allgemein- geachtet und geschätzt wurde. R. I. k». Bon der italienischen Grenze, 15. Dezember. (Un ordnungen in Italien wegen

» und Aster Jahrgang. Bozen, Samstag, den 17. November. Tirolisehe Gedanken. II (Schluß.) .. Ebenso, wie es vollendete Thatsache ist, daß wir Tiroler unter der tüchtigen Leitung Kuhu's*), eines Feldherrn, wie Oesterreich nur wenige seines gleichen hat, die Banden des modernen Caligulcr mit dem Beinamen König-Ehrenmann besiegt haben, eben so wahr ist es, daß unsere 'Nordarmee im Kampfe für die gerechteste Sache von der preußischen Revolution auf der böhmischen Wahlstatt fast decimirt worden

hatten. — Wir fanden und finden vielmehr Trost in dem Gedanken, der Liberalismus werde nach solchen Erfahrungen endlich auch in unseren leitenden Kreisen abgehaust haben, und ist das der Fall, wohlan, dann hat das letzte Stündchen noch nicht ge schlagen, dann beginnt das katholische Oesterreich erst seine Aktion gegen die Revolution und diese Aktion wird siegreich sein. — Die Regierung halte es einmal der Mühe wcrty, uns Tiroler genau kennen zu lernen; kennt sie uns, dann hat sie auch den Schlüssel zu unseren

Siegen; dann wird sie aber auch verstehen, was wir Tiroler von ihr verlangen; dann wird sie begreisen, weßhalb wir so fest überzeugt siud, daß Oesterreich, wenn konsequent und energisch im katholischen Geiste regiert, über die Revolution siegen muß und sie wird dieser Ueberzeugung beitreten uud darnach handeln, d. h. Oesterreich öster reichisch regieren und nicht mehr nach der Schablone des Liberalismus. So viel verschrieen vor dem Feldzuge des Jahres 1866 wir Tiroler waren, eben so viele Lobsprüche

: „ . .ES geht wieder vorwärts, den halben Weg haben wir die Russen schon zurückgejagt, eS ist kaum zum Nachkommen. Gestern und vorgestern wurden vom ... Korps wieder einige Tausend Raffen gesangen. Die armen Kerls find ganz ausgehungert. Jetzt stehen wir am San. Die Schießerei dauert Tag und Nacht. DaS ist bei der Kälte keine Kleinigkeit, denn eS regnet unausgesetzt und alles gestiert gleich... Seien Sie versichert, daß die Russen aus Oesterreich draußen find, d. h. wenn fie noch, Zeit zum Hinausmarschieren

der russischen Eingerückten gespendet hat. In Oesterreich hat die Firma nichts für ähnliche Zwecke übrig gehabt, obwohl fie sonst bis ins entleaenste Tal hinein ihre Reklame macht. DaS können sich unsere Leute merken! Krand. In der Nacht zum Sonntag ist daS dem Herrn Dr. Garber gehörige Stadelgebäude in Leisers vollständig niedergebrannt. Die Futtervor räte gingen zugrunde, daS Vieh konnte gerettet werden.

Armee; aber gegen Preußen unterlag sie. In Tirol wurde der Landsturm orgamsirt und Italiens Plan, Südtirol zu annexiren, mißlang. Obwohl Sieger in Italien, mußte Oesterreich doch Venetien abtreten, weil im Norden besiegt, dieses schwere Opfer vom siegreichen Preußen ihm auferlegt wurde. — Bozen zeichnete sich in der Pflege der ver wundeten Krieger aus. — Aufruf zu Beiträgen zur Errichtung einer Andreas-Hofer-Kapelle in Passeier. — Der 11. Dezember 1866 wird in der Geschichte immer ein denkwürdiger

, nämlich Sr. Excellenz Ludwig Graf von Sarnthein. — Durch das Patent vom 2. Jänner wird ein außer ordentlicher Reichsrath einberufen. Die Juden presse ist wüthend gegen diese That des consörvativen Ministeriums. -- Belcredi reicht seine Entlassung ein; er muß dem Ausländer Beust weichen. Das von allen Patrioten mit Freude begrüßte Patent wird widerrufen. Graf Belcredi wollte einer streng conser- vativen Politik in Oesterreich freie Bahn brechen. Er ließ sich aber in seinen Unternehmungen mehr

ist es möglich, die volle Mehl- und Brotration auszugeben. Es steht auch zu hoffen, daß Gries, Haferreis und andere magenfüllende Nährmittel zur Ausgabe gelangen werden. Eine sehr unangenehme Erscheinung war der Mangel an Kartoffeln.. Schon im Jänner mußten Saatkartoffeln angegriffen werden. Außerdem war Deutschland, das an Oesterreich eine Kartoffelschuld abzutragen hatte, nicht in der Lage, seinen Ver pflichtungen nachzukommen, so daß insbesondere die westlichen Kronländer in Mitleidenschaft gezogen worden

werde als im Vorjahre. Der Minister sprach dann noch über die Frühkartoffeln, dereu Erme in Ungarn total mißlungen ist, so daß Oesterreich von den erhofften 5000 Waggons nichts erhalten bal.e. Was den Kaffee anbelange, so sei er mit Roh zucker derart gestreckt worden, daß wir noch ein weiteres Jahr das Auslangen finden werden. Im allgemeinen könne man sich der Hoffnung hivgeben, vaß mit Mehl, Brot und Kartoffeln das Auslangen gefunden werden wird. Schlechter stehe es mit der Iutterproduktiou. In Hafer

und nach der Bukowina führenden Straßen und Eisenbahnen militärisch so bewacht sind, als würde es gelten, einen von dieser Seite kommenden Gegner abzusperren. Gegen Osten soll diese Absperrung der Kommunikationen und Grenzen durchaus nicht in dem gleichen Maße vor genommen worden sein, obgleich gerade diese Grenze Rumäniens unvergleichlich schutzbedürftiger wäre als jene gegen Oesterreich-Ungarn. Sollen doch an der russischen Grenze mit der Front gegen Rumänien mindestens 200.000 Mann russische Soldaten stehen

auf Fristen, Termine und das Ver fahren. Es wird bestimmt, daß der Einfluß auf den Verlauf von Fristen und das Einhalten von Terminen behördlich geregelt werde. Insbesondere kann festgestellt werden, daß bereits eingetretene Rechtsnachteile wieder beseitigt werden. Weiters veröffentlicht die „Wiener Zeitung' eine Verordnung des Justizministeriums über die Einstellung der Geschworenen-Gerichte in ganz Oesterreich. Dabei wird hervorgehoben, daß durch die Einberufung der älteren Jahrgänge

- und Train-Zeugs-Anstalten 1890 (2220). Sonstige Anstalten 2450 (2600), Summe 13.850 (88.420). Höhere Commanden u. s. w. 3400 <19.000», Standeserhöhung für das Okkupationsgebiet im Frie den 3000 Zusammen alfo 326.040 im Frieden und 1,315.370 im Krieg. Der Pferdestand der Armee und der Landwehr betragt im Frieden 57.700 und im Kriege 233.570. Zum Kriegsstande tritt noch der Landsturm hinzu mit 4Z0 Bataillonen zu je 1000 Mann und 20 Escadronen zu je 150 Reitern. U d zwar in Oesterreich: 92 Auszugsbatailone

.« .Frankreich nnd Oesterreich,- /eben ..einzeln, erfolgt. Hr. v..Mantcnffel erklärte: er werde dic. Be/chlc des .Nönigs abwarten.- Dem Gerüchte zu- -,skkg.c ,s??e» ^Wisslysikniznach Pqri§. und London ab- :Lehen, - „...H ? r l.r.p,...16. Dez. Heute Hai die Kommission den Gesetzentwurfs betreffend das. Verbot fremden Papiergeldes vom Jahr. ^856 .an,<beinahe einstimmig . und,.fi»t, geringen Llenderungen in ,dcr Fassung^ ange- /Nvmmen; das Amendement des. Abg. v. Jluesswald, daslDerbot schon mit dem I..>Juli

zuvor I Ihr Verfahren, ihre Umsicht iu der Vor bereitung 5»m Kriege muß uns zur Lehre dienen.' Die Preußen kaumeu, wenn die „France' gut berichtet ist, ihre Gegner Aicht bloß besser, als die Franzosen, nein, sie kannten die österreichische Armee besser,als die österr. Generäle, und während glle Welt in Wien sich ben Kopf über Bene- dek's Feldzugsplan zerbrach, lag derselbe in Berlin vor; während die Oesterreich?? iu ihrem eigenen Lande uicht Bescheid wußten, „hatte jede Jnfanteriekoinpagnie