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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 10
Datum: 26.08.1922
Umfang: 10
hin abschlachten ließ. In mehrjährigem Hel- dcnkamps haben die Türken unter Kemal Pascha ihre Existenzberechtigung '^wiesen. In nächster Zeit wird unter ihrer Mitwir kung eine neue FriÄenskonferenz in Vens- iig stattfinden. Auch die Zerreißung Oesterreichs hat den Zeteiligten nicht viel Glück gebracht. Am schwersten litt unter dem, was man Friedens vertrag von St. Germain nennt, wohl der jämmerliche Ueberrest des alten Oesterreich, das man zu allem Hohn noch zwingt, den citm Namen zu führen. Dreieinhalb Jahre

dcuerte das Elend, bis endlich die Londoner Konferenz durch ihren Beschluß, nichts mehr zur yilse für Oesterreich zu tun. zugab, daß es mit dem Oesterreich, wie es der Friedens- l vertrag schuf, zu Ende sei. ^ Die Regierung Seipel. wohl die erste ziel- ! dewuhte des neuen Oesterreich, spielte jetzt > ihren Trumpf aus, den einzigen, der noch zur i Verfügung steht. Es ist aber einer von denen, < die immer stechen. Seipel drohte mir der ^ Aufgabe der staatlichen Selbständigkeit

. , Da hatten sie auf einmal Geld, die bisher ^ si zugeknöpften Friedensmacher, die Tfche- ! chen, die Franzosen und Italiener. Sie woll- ! kn die Lösung der österreichischen Frage wei- ' ter hinausziehen. Aber Seipel läßt sich nicht ' hinhalten und er nimmt zwar die finanzielle > Hilfe gerne an, arbeitet aber an seinem Plan weiter. Oesterreich ist als staatliche Einheit in sei ner jetzigen Gestalt lebensunfähig. Es hat leine Kohle, viel zu wenig Getreide und eine Hauptstadt, die ein Drittel der Gefamtbe- »ölienmg des Staates

als Einwohner hat. Die Jahre des Hungers, des winterlichen Heizmaterialmangels und der Bahnbetriebs- einstellungen haben bewiesen, daß Oesterreich sich wirtschaftlich an «in anderes, größeres Land anlehnen muß. Die Verbindung mit Deutschland ist heute nicht möglich. Gleich unmöglich ist ein enges Verhältnis mit der kleinen Entente. Sehr «ohl und ohne Aufgabe ' Zünftiger idealer ^ Ziele ist die Zollunion mit Italien durch- j führbar. denn diefes gehört ja nicht zu den ^ Mächten, welche das deutsche Volk

erheblich herabgesetzt wer den. zSrenz m Verona. Schanzer erklKck, datz Il^Usn unbedingt für die Erhaltung des vtstvL szuo m Oesterreich ist. Der Empfang Dr. Seipels. Verona, 25. August, heute !0 Uhr vorm. fand in der Präfeklur der Empfang Seipels statt. Auf dem Platz vor dem GeKIude hal len sich einige hundert Personen eingefunden, welche neugierig den „Kanzler von Oester reich- erwarteten. Earabinieri in Gala bil deten Spalier, kurz vor w Uhr fuhr Schauzer im Auto ein-, um t0 Ahr Seipe'. Segur

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 6
Datum: 21.08.1922
Umfang: 6
gebracht und Banken zusamengebrochen sind. Wir sind also wohl berechtigt, zu erklären, daß die italienische Verwaltung in unserem ».ande keine Empfehlung für die Vorschläge Was wird aus Oesterreich? Gegen St. Germain. Wien. 19. August. Das »Korrespondenz- Büro' meldet: Zeitungen und polltische kreise waren der Ansicht, daß der Vertrag von Saint Germoin den beiden vertragschlie ßenden Teilen Verpflichtungen auferlege. Die Enienle verpflichtete sich. Oesterreich zu un terstützen und Oesterreich übernahm

politi sche und finanzielle Verbindlichkeiten. Oester reich hat seine Verpflichtungen erfüllt, die Entente aber keine wirksame Hilfe geleistet. Denn der Völkerbund nach Beratung dieser Argumente keine konkreten Vorschläge ma chen sollte, so halten die politischen kreise in Wien die Entente für unfähig, ihren Ver pflichtungen nachzukommen. Oesterreich hätte dann das Recht, sich von allen moralischen Verpflichtungen zu lösen, indem es selbstän dig in einer anderen wirtschaftlich-politischen Richtung

Seipels die Vertreter der Großmächte beim Bundeskanz ler. Dieser teilte ihnen mit, daß infolge der Ablehnung der Gewährung eines Kredites für Oesterreich durch die Großmächte und Verweisung Oeslerreichs an den Völkerbund die Lage in Oesterreich kritisch geworden sei. zumal das Ergebnis der Aktion des Völker- bundes noch sehr zweifelhaft fei. Die österrei chische Regierung sei daher gezwungen, einen Ausweg aus der kritischen Situation zu su chen. Das österreichische Problem sei ohne Verschulden

Dr. Venesch. Morgen wird Dr. Seipel mit dem deutschen Reichs kanzler Dr. Wirth ein« Besprechung haben und am Donnerstag nieder nach Wien zu- > rückkehren. Von Wien begibt er sich zum ital. Außenminister Schanzer in dessen Sommer- aufeuthaltsort. Zweck der Reise ist, bei den drei Regierungen noch einmal die äußerst kritische Lage Oesterreichs darzulegen und daraus zu verweisen, daß Oesterreich nicht mehr auf die mehr als zweifelhast!! Entschei dung des Völkerbundes warten kann. Oer Anstoß zu dieser Reise

und zu der sich nun in Oesterreich entwickelnden Politik ist ohne Zweifel In London gegeben worden, wo der österreichische Vertreter mit dem italienischen Außenminister Schanzer eine Unterredung hatte. Schanzer Hobe dort eine wirtschaftliche Hilfsbereitschaft durchblicken lassen. Wenn nun Oesterreich diesen italienischen Stroh- Wm ergreift, so will es sich doch zuvor über seinen Schritt bei seine»; nächsten Nach^r.^ in Prag und Berlin orientieren. Die Reise nach Berlin kann ja nur aus Ge- suhlsmotiven entspringen

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Alpenländer-Bote
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Seite 15 von 16
Datum: 07.10.1934
Umfang: 16
seinem Kooperator und allen Zeelsorgskindern nochmals für das ihm geschenkte Vertrauen und für die liebevolle Betreuung während seiner Krankheit und zweimaligen Operation. Vor ige der Musikkapelle und des Sängerchores um- lahmten die kleine, schlichte, aber innige Feier. Pom Wilden Kaiser. (Otto von O e st e r r e i ch.) Tie Gemeinden zu Füßen des „Wilden Kaisers" Söll, Wau, Schwoich, Going und Oberndorf bei St. Jo hann i. T. haben Otto von Oesterreich zum Ehrenbür ger und die Schützenkompagnien von Ellmau

und All zum Ehrenschützenhauptmann ernannt. Prutz. (Auszeichnung des hochw. Herrn Dekans.) Der Vundespräsident hat dem Pfarrer und Dechanten Johann Chrnsostomus Lorenz taxfrei des Silberne Ehrenzeichen für Verdienste um den Bundesstaat Oesterreich verliehen. 3t. Anton. (Elektrounfall am Arlberg.) Am 27. September vormittags waren auf der Bahn- jlredte bei St. Anton am Arlberg Arbeiter mit Re- Mturen an der Oberleitung beschäftigt. Um 20.10 Uhr wurde ein am Turmwagen arbeitender B.-B.- Mriker

-Mädchentagung «ater Leitung des H. H. Benefiziaten Christoph Wur st statt. — Die Saatbaugenossenschaft Lienz hält am j. Oktober um halb 10 Uhr vormittags im Bauern- pit ihre Vollversammlung ab. , Lienz. (Auszeichnung des Bezirks- mptmannes.) Der Bundespräsident hat demBe- Mauptmann in Lienz, Oberregierungsrat Franz Mzikowsky-Kundratitz das Goldene Ehrenzeichen st Verdienste um den Bundesstaat Oesterreich ver- »ehen. Dolsach. (EineHandvollNeuigkeiten.)Am »tag, 24. September, wurden in unserer Pfarrkirche

. Ich kann mich an dich nicht mehr erinnern. Aber kehr' einmal zu! — Sonst recht gut; aber bester wär's für „Bötl" und für den FAD., wenn du dich an die kompetente Stelle wenden möchtest. Die können da am besten helfen. — Telfs. Bin dir sehr dankbar für die Aufklärung. So lassen wir s natürlich. — Miß Oesterreich. Recht Bergeltsgott für Brieflein und Bericht. Das nächstemal wird's kommen. Laß' dich einmal hier sehen! — Plaudermichl. Nur schicken! Geht's der Schwester gut? Herzlichen Gruß euch beiden. — New Mm. Brief

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 6
Datum: 22.09.1922
Umfang: 6
, für (Sries, Neutsch. Voznerboden 60 Cent. Ar. M. ^ tl. Fahr». Bozen. Freitag, de» ZZ. Sevtemder 1SW. PoK-Konto-KmreM. Kredit u. das Ende. Wenn nun der letzte Akt in der Tragödie Oesterreich begänne, so müßte man sich die ser eisernen Notwendigkeit fügen — odcr auch nicht. Aber es ist erst ein Anfang. Die Meure, die bis jetzt unter der Maschinerie des St. Germainer Staatsoertrages handel- ien, werden jetzt ihre Rollen weiterspielen unter der Oberleitung einiger internationaler Zankmänner und Diplomaten

^ Bas verstehen die Staatsmänner in Gens unter dem Reformprogramm und hat Oester reich die Möglichkeit, die Bedingungen zu er füllen? Vom Wesen des Auslandkredites ausge hend, wird sich die Beantwortung ergeben. Oesterreich ist bereit, eine finanzielle Kon trolle auf sich zu nehmen. Das ist gleichbe deutend mit — politischer Kontrolle. M>t der bloßen Ueberwachung des Zinsendienstes für die Kredite werden sich die Geldgeber nicht begnügen. Der Kredit, der gewährt werden soll, ist ein politischer

, seine Voraus setzungen, seine Bedingungen und darum auch seine Ziele sind — politisch. Die Gläu biger werden den ganzen künftigen Finauz- dienft Oesterreichs überwachen. Damit hört Oesterreich auf, ein selbständige. Staat ,.i lein und die Versicherung. Oesterreich müsse selbständig bleiben, enthält, an der Wirklich keit gemessen, einen Widerspruch. Nach St- Termain müsse Oesterreich selbständig blei ben, der Völkerbund in Genf schreitet über dieses Diktat hinweg, denn er ist zielsicher auf dem Wege

, Oesterreich in eine Satrapie einiger Bankgrößen zu oerwandeln. Seipcl hat gedroht, die Selbständigkeit aufzugeben und hat damit das legte Los in die Wag- Ichale geworfen — nun ist auch dies zu einer blinden Karte geworden. Die Selbständig keit, die der Völkerbund in Genf in sein Sa nierungsprogramm für Oesterreich auf- mmint, gilt nur für die Kreditgeber — als 'Umgrenzung ihrer Machtgier und als äußer ster Spielraum für ihre Rivalität. Aber der Genfer Vorschlag schreitet noch weiter, die Selbständigkeit

Oesterreichs bis Mm letzten Rest zu untergraben. Die Noten bank soll als reines Privatinstitut von den »editgebenden Mächten selbst geschaffen wer- «n. Damit würden die Bemühungen der Legierung und die Zeichnungen der Wiener Lunken überhaupt vergebens gewesen sein. Oesterreich hätte keinen Einfluß mehr auf leine eigene Staatsbank. Die Summen, die °>e einheimischen Kreditinstitute aufgebracht haben, als finanzielle Grundlage für -.ie »eue Noten^n' müssen fremdem Kapitale Zeichen. In diesem Noteninstitut

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 17.10.1922
Umfang: 8
2V Tent. ?ür per Post monatl. L. 4 .50, Ausland!— Filr Bozen zum Abholen monatl. L. 4.» Zustellgebiihr monatl. 2»z«n S0 E««t. für Sries, Ztentsch, Boznerdode» SO Tent. PM-Sout»-«ontitt. Me Rettung Oesterreichs. ^Mie schön, meine Herr«», wird es sein. MW noch wenigen Jahren wieder ein öfter- »ichischer Bundeskanzler vor dem Wlker- dlild oder seinem Rat wird erscheinen kmr- »n. um ihm zu sagen: Oesterreich ist saniert, san Staatshaushalt ist in Ordnung, sein Loik lebt, wenn auch nicht in Reichtum

, so doch fs, daß nicht mehr die schwersten All- »zssorgsn es wederdrücken: ss Hot bewiesen, tag es sein« Geschäfte sÄbst sichren bann, habt darum die Finanzkontrolle wieder auf! Jas wird ein Ehrentag für Oesterreich sein. «t«r auch ein Ehrentag für den Völkerbund.' Diese Worte hat der östorr. Bundeskanzler t« der Schlußsitzung de» BSllerbmides ge- hmchen. Sie beleuchten klar das österreichi sche Leid. Seipel wußte, dag das Joch, das «en Oesterreich auferlegt, schwer und drük- lmd ist, aber er hofft, daß sowohl für Oester

reich als auch für den Völkerbund der Tag kommt, an dem die Finanzkontrolle aufge hoben wird — dies wick ein Ehrentag für beide sein. Für beide liegt in diesen Worten eine leise Mahnung und Erinnerung an eine ieiderssitige Schuld. Wird nun Oesterreich wirklich gerettet wer ten? Ohne Rücksicht auf Volts-, Staats-oder Porteiangehörigkeit muß gesagt werden, daß Oesterreich durch eine Reihe von Jahren eine Kolonie fremd?r Staaten sein wird. Nicht die Aktion Seipel ist daran Schuld

— denn der Bundeskanzler tat, was er verantworten konnte und mußte —, sondern die Schuld trägt Et. Germain. Oesterreich muß mn des KrÄites Willen — der allerdings noch nicht d- ist — auf seine vornehmsten politischen Ntch'e verzichten. Das Wiener Parlament dsrs sich in den nächsten zwei Jahren nicht mehr mit den Finanz- und Budgetfragen be fassen. Das wird die Entente tun. Es hilft Ächte, aber auch das muß betont sein, daß der Widerstand der österr. Sozialdemokratie, tiefer aufgefaßt als von einem bloßen Par

, well kein anderer Weg zur Rettung offen stehe; wenn man dem Bundeskanzler Verrat vorwerfe und fordere, daß er vor den Lerfassungsgerichtshos gestellt werde, so mo- K er h'mtretsn und sagen: „Das habe ich er reicht, soviel hat noch k--m Bundeskanzler von Visterrelch erreicht!' Der Sprecher der Groh- irutschen erklärte, Oesterreich stehe nicht nur »or einer Staats?r-'se, sondern auch vor einer Nchsn der Volkswirtschaft. Niemand könnte es verantworten, durch Ablehnung des Gen fer Abkommens Oesterreich

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Südtiroler Heimat
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Seite 3 von 8
Datum: 01.11.1928
Umfang: 8
Die Rechtslage Südlirots. Von Johann Andreas Freiherr von Eich ho ff, ehem. Sektionschef, Gesandter und bevollmächtigter Minister a. D. (Wir haben bereits in den Folgen 6 und 16 d. I. auf die Persönlichkeit Baron Eichhoffs ver weisen können. Da der Verfasser infolge seiner Sprachkenntnis der eigentliche Führer der öftere. Delegation in St. Germain war, haben seine Aus führungen besondere Bedeutung. Die Schr.) Mit dem Vertrage von St. Germain zwischen den «Vierten Mächten und Oesterreich de dato

in aller Form abgeschlossener Vertrag vor, wo Oesterreich stwdern kann, daß Italien die neuen Staatsbürger deut scher Rasse in Bezug auf deren Sprache, Kultur und wirt schaftliche Interessen weitgehend liberal behandle. U. Durch den Vertrag von St. Germain: Grund sätze des Minderheitenschutzes. Der Vertrag von St. Germain selbst enthält in den Art. 66, 67, 68 Vorschriften, die Oesterreich in Bezug auf die Behandlung von sprachlichen oder religiösen Min derheiten zu befolgen hat. Im Artikel 69, Abs. 1, mußte

Oesterreich diese Vorschriften als „Verpflichtungen Internationalen Interesses' anerkennen. Aner kenne» kann man aber nur, was besteht; die Mächte haben somit den Bestand dieser völkerrechtlichen Grundsätze über die Wnderheiten verkündigt und vertragsmäßig festgelegt. Djx betreffenden Artikel lauten in wörtlicher Uebersetzung: Artikel 66 : Alle österreichischen Staatsangehörigen sind vor dem Ge- sche gleich und genießen die selben bürgerlichen und politischen A*bte — ohne Unterschied der Rasse

am Genüsse und der Widmung jener Beträge sichergestellt, die etwa zu Lasten der öffentlichen Mittel aus dem Staats-, dem Gemeinde oder einem anderen Haushalte den Zwecken der Erziehung, der Religion oder der Wohltätigkeit zugewendet werden. Artikel 69 : Oesterreich stimmt zu, daß die Bestimmungen der voran gehenden Artikel des gegenwärtigen Abschnittes, insoweit sie Personen betreffen, die an Rasse, Religion oder Sprache einer Minorität angehören, Verpflichtungen internationalen Interesses begründen

und unter den Schutz des Völkerbundes gestellt wer den. Diese Bestimmungen können nicht ohne die Zustimmung der Mehrheit des Völkerbundrates abgeändert werden. Jede der dem Völkerbundrate alliierten und assoziierten Mächte ver pflichtet sich, ihre Zustimmung zu solchen Aenderungen der zitier ten Artikel nicht zu verweigern, die in entsprechender Form von einer Mehrheit des Völkerbundrates genehmigt werden. Oesterreich stimmt zu, daß jedes Mitglied des Völkerbund rates das Recht hat, dem Rate jede Verletzung

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 6
Datum: 29.08.1922
Umfang: 6
selsch waren. Nun beginnen die — o Ironie! — so wie damals einen Wett lauf zur Zerstörung Zentraleuropas nun mehr einen Wettlaus zu seiner Neugestal tung. Die Zerstörer wollen die Erbauer Än. Oesterreich ist die Warte, von der aus sie Plan und Situation überschauen müssen. Zwei Mächte werden in Zukunft ihre Pro jekte entwickeln müssen. Italien und die kleine Entente mit ihrem Protektor Frank reich. Die Frage, ob diese beiden aus natür lich gegebenen Grundlagen dazu berufen sind, ist müßig

, denn sie mutz ohne weiteres schon semeint werden, weil jener Staat, der vorbe stimmt zum Aufbau Zentraleuropas, nämlich Teutschland, in der Jetztzeit zufolge seiner schweren Lage ausgeschaltet ist. Mögen sich die Beziehungen zu den beiden nichtdeut- schen Nachbarstaaten gestalten wie sie wol len. Mitteleuropa wird ohne Deutschland ewig ein Balkan bleiben und Oesterreich ein Zankapfel. Deutschland allein ist be stimmt. im Verein mit Oesterreich Bau führer zu sein. Jetzt aber hat es als Außen stehender

Urteilen für den Po- linker wird es sein, nicht haftend an den Krampferscheinungen unserer Tage, sich von der Unterströmung stetig und nach bestimm ten Gesetzen sich vollziehender Historie tra gen zu lassen. Italien verfolgt mit der „Rettung' Oesterreichs weitgehende politische Pläne, die es zunächst durch das Projekt einer Zoll union wohl zu verbergen weiß. Es ist sich klar, dag einer wirsck)aftlichen Durchdrin gung Oesterreichs auch die politische folgen wird. Es ist sich klar, daß wenn Oesterreich

sich der kleinen Entente anschließt, immerhin die Möglichkeit einer Donaufödsration ins Auge gefaßt werden muß- es geistert in den italienischen Staatsmännern wie im Volke noch immer das Gespenst des ehemaligen Oesterreich-Ungarn. Hätte Italien freie Hand — aber eben die Friedensmacher ha ben sich selbst gebunden — so hätte es nicht nach Belgrad versichert, es stehe streng auf dem Standpunkt der Verträge — eine Ver sicherung, die ein pro für die kleine Entenie enthält aber auch ein contra gegen Oester reich

und Deutschland, dag sich Italien nicht Wird um die Früchte seines nationalen Sie ges bringen lassen. Die mitleidigen Stim men also aus der ital. Presse mit der Laqe Oesterreichs klingen fast wie: Helft dem Sterbenden um seiner — Erbschaft und sei nes Nachlasses willen! Hier zeigt sich leine ^ösung — sondern nur eine Auflösung. Wie sich Italien die Lösung seiner Auf- Labe vorstellt, einerseits Oesterreich an sich Zu ketten — um es vor dem Sturz in die kleine Entente zu bewahren, aiQerseits Oesterreichs

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 13.09.1922
Umfang: 8
! Als die «hreckenskunde in die Dörfer und Gaue des ^b^gen Gordischen gelangte, weinten die Mutter und K'inder. Selbstverständlich maßte auch die ver- .groß« Sühneseier' und Neuenrwsi- ^g trotz Sturm und Wetter im Beisem der 'Acrineister usw. stattfinden. In Karfreit ußte eine italienische Staatsfabne unter A^ger Feierlichkeit mit vielem Evvwa ze» ''t werden. Neuestes vom Tage. Sie österreichische Frage. Oesterreich und Italien. Rom. 13. September. Im gestrigen Mi- nislerrat sprach Außenminister Schaazer

über die Richtlinien der italienischen Politik gegen über Oesterreich. Italien bestehe unbedingt auf der territorialen Integrität Oesterreichs und trete dafür ein. daß von den Mächten der notwendige 15 ZMllionen-Pfui-.dkredit be willigt und garantiert werde. Es sei selbst verständlich. daß zur lleberwachung der Der- Wendung dieses Geldes eine Kontrolle einge setzt werde. Das Geld soll von einem Bank- koasortium aufgebracht werden. Falls der Plan des Völkerbundes nicht gelingt, wird Italien an die am Bestehen

Oesterreichs am meisten interessierten Staaten herantreten u. zur Unterstützung der Rettungsaition auffor dern. Imperialis Rettungsprogramm für Oesterreich. Genf- 13. September Der italienische De legierte im Völkerbund. Marchefc Imperial«, hn: ein neues Projekt zur Sanierung Oester- reichs vorgelegt. Es umfaßt folgende fünf Punkte: 1. Regelung der finanziellen und wirtschastlichea Angelegenheiten. 2. Regelung des Geldwesens und der Verwaltung. Z. Ge währung einer internationalen Anleihe für Oesterreich

! hergestellt werden. Eine französische Stimme gegen das An- schlußverboi Oesterreich an Deutschland. Paris. 13. September. Der „Temps' schlägt eine Kollektivregelung der österreichischen Frage vor. indem alle Staaten zur Rettung Oesterreichs Opfer bringen sollen. Eine Kon trolle. die natürlich eingesetzt werden müsse, verstoße absolut nicht gegen die staatliche Hoheit Oesterreichs. Weilers wendet sich das Blatt ziemlich scharf gegen das Verbot des Anschlusses Oesterreichs an Deutschland. Zas RHamtwmvrMem

noch nicht geleistet, ebensowenig Sesterreich als internationales Problem. «Von unserem römischen X Vertreter.) Das lebhafte Interesse der italieni schen Presse für Oesterreich Ist nach dem Be suche des Bundeskanzlers bald ivieder abge flaut. Auf die starken Hoffnungen, w^che di>- rechtsftehenden Blätter in den von Oesterre-.li ausgehenden Plan einer Münz- und Zoll union letzten, ijt dichter Reif gefallen. Sicher lich hätte Italien diesen politischen Vor marsch in das Donaubecken gerne angetreten. Die europäische

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Zeitungen & Zeitschriften
Südtiroler Heimat
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Seite 4 von 8
Datum: 01.04.1926
Umfang: 8
Battistis waren. Es ist sicher richttg, daß falls Tirol diesseits des Brenners geograsisch zum Trentino gehört die Schei dung der Rassen, der Psyche, der Gebräuche der bei den Regionen nicht mehr vertieft werden kann. Die Trentiner werden sich sträuben, wenn sie mit den Tirolern zusammengekoppelt werden. Denn sie sind reine italienische Rasse, die anderen rein deutsch und wollen deutsch bleiben. Insolange Oesterreich sie vereint hielt in einem einzigen Lande, waren die Tiroler die Unterdrücker

gegen folgende drei Punkte richten: Nach München, nach Wien, und nach Innsbruck. Oesterreich inuß mit den schärfsten Mit- tellr in die Wirklichkeit zurückgerufen rverden. Es hätte sich außer mit einem politisch unabhängigen StaatS- wefen auch ein gesichertes Wirtschaftsleben schaffen kön nen. Dre Oesterreicher haben diese Möglichkeit von sich gewiesen, sie hüben es vorgezogen, sich von DeuOch- land bei der-Hand nehmen zu lassen und sind ihmohne Zögern rn der gegen Italien gerichteten Hetzpropaganda gefolgt

' für Frankreich und alle übrigen Staaten, die heute mit begründetem Mißtrauen und vollem Recht die deutschen Rachepläne verfolgen. Wenn nun Oesterreich die Unmöglichkeit eines sÄbstän- digen Weiterbestandes so freimütig bekennt, so erklärt Italien ebenso feierlich, es wolle und werde Oesterreich seines Staatsgebiete zur Gänze einverleiben. Im Jahre 1918 chatten die siegreichen (?) italieni schen Bataillone die Möglichkeit gehabt, ohne Widerstund ihren Siegeszug bis in das Herz eines schmachvoll zertrümmerten

Oesterreich sortzusetzen. Sollten wir diese Unterlassung heute bereuen müssen? Es ist dies ehr brennendes Problem, das auf keinen Fall auf unbs- stimmte Zeit hinausgeschoben werden darf. Die Lage muß endlich geklärt werden. Wenn Oesterreich nicht mehr allein bestehen kann, so werden wir unverzüg lich alle Vorbereitungen treffen, um es in unsere Gren zen einzuschließen. Unsere Ausgabe ist es, Oesterreich das Recht auf seinen Fortbestand zu verleihen.' Der Erguß des Trientiner Provinzblattes ist vorerst

nicht Magisch zu nehmen und die Drohungen brauche» niemanden zu ängstigen. Der Gedanke, Oesterreich ganz einfach einzusacken, mag ja in manchem faschistischen Hirn stecken und ent solches Vorhaben würde auch ganz der fa- § schfftischen Mentalität angepaßt sein. Oesterreich wüiche f sich aber sehr bald für den italienischen Magen als ein- f schwer verdaulicher Bissen erweisen. Und noch ist es auch nicht so weit, daß in Europa nur Mussolini allein zu kommandieren hat. Die Wissenschaft zeugt für Südtirol

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Meraner Zeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 05.09.1919
Umfang: 8
der Unterzeichnung ist nicht wahrscheinlich. Die öffentliche Meinung geht dahin, daß das wehr- lo e, arme, sanfte Oesterreich den bitteren Kelch trinken wird. Die Resignation ist sehr deutlich in einem Artikel der „N. Fr. Pr.' zum Aus druck gebracht. Er ist ein Lebewohl auf das geweserie große Oesterreich. „Die große Po litik/' schreibt sie, „geben wir aus und schluchzen mit Vergilt „Trojaner waren wir!' Wenn die Alliierten Deutschösterreich heute den Frieden geben, muß der Völkerbund dann den Frieden allein

dem geben, was Oesterreich war-, dazu ist aber notwendig, daß unsere Existenzbedin gungen gewahrt bleiben.' Deutschöfterreich und das Anschlußvcrbot. Züri ch, 2. Sept. Die „N. Fr- Pr.' erklärt sich als voii diplomatischer Seite informiert, wie innerhalb der Pariser Konferenz die Frage der Trennung Deutschösterreichs von Deutschland behandelt wurde. Um das schon im Art. 80 des Friedensvertrages mit Deutsch land ausgesprochene Anschlnßverbot nochmals zu bekräftigen, sollte eine entsprechende Klausel

auch im Vertrage mit Oesterreich aufgenom men werden. Alle Mächte sprachen sich für die Unabhängigkeit Deutschösterreichs aus; Eng land und Amerika bemerkten jedoch, man ver pflichte sich allzusehr, Oesterreich das Leben und das Gedeihen zu sichern, wenn man sich all zuviel in seine innere Politik einmische und aus ihm ein Ententemündel mache. Frankreich gab zur Antwort, man müsse Oesterreich die zu seiner wirtschaftlichen Wiedergeburt nötigen Mittel beistellen, könne aber als Entgelt den Verzicht

auf einen Anschluß an Deutschland fordern. Italien erklärte sich bereit, die Ver botsklausel zu unterschreiben, sofern analoge Klauseln aufgestellt würden, die Oesterreich verpflichten, sich nicht an die anderen Nachbar- ^ staaten anzuschließen. Da eine Einigung nicht! .Nerane? Zelkons' Freitag, 5. September 1919 zu erreichen schien, bemerkte die Konserenz, es >ei unnütz, neue Klauseln zu besprechen und es genüge, sich auf die im Friedensvertrag mit Deutschland enthaltenen zu beziehen. Die Trennung ist somit

nochmals bekräftigt. In Wiener politischen Kreisen herrscht darüber große Aufregung. Die „Arbeiter-Zeitung' macht sich in einem dem Tone nach wohl hef tigen, aber wohl berechtigten Artikel Luft. „Die Hartnäckigkeit Elemenceaus' so schreibt sie , „Oesterreich unter allen Umständen von Deutschland getrennt zn wissen, ist traurig-iro nisch. Ihrer revolutionären Traditionen un- eingedenk, zeigt sich die französische Negierung als Erbe der Gedanken der Habsburger und Metternichs. Metternich wnßte

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Bozner Nachrichten
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Seite 3 von 8
Datum: 16.04.1923
Umfang: 8
Nr. 86 worauf die Bewilligung erteilt werden wird. Für das Aerztereglement wurde Ferrari als Kommissär bestellt. Ungarn bcne -öet Gesterreich.. Im „Pesti Hirlap' bespricht 'der ungarische Minister a. D. Professor Bela Földes den Um stand, daß Oesterreich eine Auslandsanleihe er halten hat, Ungarn dagegen noch nicht, und fin det die Erklärung hiefür darin, daß Oesterreich sich einem vom Völkerbund geforderten, wie es scheine gesunden Fasten unterworfen habe. Da mit sei es ihm aber auch gelungen

, die ganze öffentliche Meinung Englands für sich zu gewin nen und ihr Interesse für Oesterreich zu erwek- ken. Die Bank von England selbst arbeite mit der größten Energie im Interesse Oesterreichs. Die größten Märkte der Welt hätten sich für Oesterreich geöffnet und die Auffassung sei ge wissermaßen eine allgemeine geworden, daß die Rettung Oesterreichs die erste Vorbedingung für die Rettung Europas sei. Die österreichische Krone habe sich auf lange Zeit hinaus stabilisiert. Die notwendigen ausländischen

Zahlungsmittel stünden reichlich zur Verfügung und, wie das Z bekannte englische volkswirtschaftliche Blatt - „Eeonomist' schreibe, sei die Flucht vor der ! Krone von der Flucht zur Krone abgelöst wor den. Oesterreich seien allerdings noch einige an dere Momente zu Hilfe gekommen. So habe Oesterreich eine richtigere Wirtschaftspolitik ae- macht, deren Ergebnis es sei, daß Wien heute vielleicht noch mehr als früher der Berührungs punkt zwischen dem Westen und dem Osten sei, wo die Kaufleute

suckz, Zons l ^ Vwilersirske 6 l^vlvpkon 496 i II ornpiisklt ssZno Lrsvugniissv. I Zußdallwettspicl Oesterreich-Italien Wien, 16. April. Gestern fand vor eineL etwa 80.000 Köpfe zählenden Zuschauermenge, worunter sich auch Bundeskanzler Seipel etc. befand, das Fußballländerwettspiel Italien- Oesterreich statt. Das Spiel endete mit 0:0. In. sportlicher Hinsicht hat das Match enttäuscht/ denn beide Mannschaften hatten schlechte Stür mer. Besonders gewundert hat man sich über die Haltung der ital

einen kompletten Leitartikel, worin es u. a. heißt: Es ist zum erstenmal nach dem Kriege, daß Abgesandte eines ehemaligen gegnerischen Lan des in Wien sportlich den Oesterreichern gegen übertreten. Als nach Beendigung des Krieges von französier und englischer Seite die Ver hängung eines Sportboykotts über Oesterreich und Deutschland vertreten wurde, erfolgte zu erst aus der Schweiz ein festes Nein und die Vertreter der Eidgenossenschaft nahmen unbe kümmert um Drohungen englischer und franzö sischer

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 26.05.1925
Umfang: 8
die Botschasterkvnfe- miz am Samstag zur Fertigstellung der an Deutschland zu richtenden Abrüstungsnote Politische Phantasien. Personalunion ZlÄien- Oesterreich. Bozen. 26. Mai. Me gestrigen Jnnsbrucker BQtter bringen die wn der Korrespondenz Reichel' verbreitete Zzchricht über den Plan einer Personal- vwm zwischen Italien und Oesterreich, die «ljmi Lesern bereits bekannt ist, und fügen isrze Kommentare hinzu. Der „Allgemeine Lmler Anzeiger' schreibt unter anderem: ,?z schänt ziemlich glaubhaft, daß Italien

we Zoll- und Münzunion mit Oesterreich AÄuftg Äs genügenv betrachtet, um seinen KHuh sicherzustellen. Eine andere Frage L es, was etwa Oesterdeich zu einer solchen Zcslahtung mit Italien sagt. Sicherlich hö der Außenminister, auch wenn er Be- hrchMgen im oben angedeuteten Sinne ge- fihlt Hoden mag. keine Bindungen einHegan- ZA.' Der Kommentar der „Innsbrucker üichckhten' ist nicht nur scharf, wie es auch M des „Allgen«inen Tiroler Anzeiger' Dmoeise ist. sändom sogar höhnisch Er iW mit den Worten

Deflationspolitik emzu- einverstanden sei. Die Kehrseite. was der „Messaggero' alles sieht. (Telephoailche Mitteilung unseres römischen Vertreters.) Rom, 2ö. Mai. Der „Messaggero' befaßt sich eingehend mit den Nachwirkungen der Senatsrede Mussolinis im Auslande und stellt mit gro ßem Wohlgefallen fest, daß die Rede in den Ländern der Großen und Kleinen Entente eine freudige Stimmung ausgelöst habe, während sie in Deutschland und Oesterreich eine freundliche Ablehnung erfahren habe. Dann ergeht sich das Blatt

im Etschlande zu fabeln. Don den 100 und noch mehr Episoden sei folgende vielleicht interessant: Die Rekruten des Korps der freiwilligen Feuerwehr von Meran hätten als Jnstruktoren nicht weniger als 4» ehemalige Offiziere des österreichischen Heeres. Mit solchen neuartigen Entdeckun gen füllt das Blatt seine Spalten. Ein lebensfähiges aber ungefährliches Oesterreich! Das MittagSblatt Federzoms. „Tirreno'. befaßt sich mit dem Widerhall der Rede Mussolinis in Frankreich und bringt die vie len Lobreden

der französischen Blätter für Mufsott-ni. Auch Frankreich sei gegen d^n Anschluß Oesterreichs an Deutschland. Die französischen Blätter gehen noch weiter und verlangen die Errichtung einer DonauMera- tion, denn es sei ein ganz logischer Schluß, daß Oesterreich so nicht leben kann. Der „Tirreno' bemerkt aber, es wäre für Italien sin noch schlimmeres Uebel, statt Deutschland die Donaiikons öderation als Nachbarin zu haben, das wäre nichts anderes als Oesterreich-Ungarn in neuer Auflage. Um jede Gefahr

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 6
Datum: 12.02.1923
Umfang: 6
gegen 2!) Stimmen oen Vertrag von S. Marghe rita an, und beschloß die Vertagung der par lamentarischen Arbeiten bis aus weiteres. Sesterreich.. Die Regierung Dr. Seipel hat in Paris einen unbestreitbaren Erfolg errungen. Ein Betrag von über einer Billion österreichischer Kronen wird der österreichischen Finanzver waltung in der nächsten Zeit als Interims- kredit ausbezahlt werden. Und fast hat es den Anschein, als ob die Machthaber in Pa ris an Oesterreich im Kleinen das gutmachen wollten, was sie zu gleicher

Zeit im Ruhige» biet verbrechen. Die Haltung Dr. Seipels in Paris hat übrigens jeden Zweifel darüber, als ob mit diesem Entgegenkommen ein Ab schwenken Oesterreichs von Deutschland er kauft werden könne, verscheucht. Es Handel: sich hier ausschließlich um ein Wirtschafts- problein. Der Schwerpunkt der Pariser Verhandlun gen mit Oesterreich lag in der Eröffnung von Kreditwegen zum privaten Finanzkapital auf den großen Plätzen des Westens. Es ist be reits offiziell Fühlungnahme mir der engli schen

und amerikanischen Hochfinanz erfolgt. Die österreichische Verwaltung bringt sür diese Verhandlungen tatsächlich eine gewisse Qualifikation mit. Der Abbau in allem und jedem, die Herabminderung des Desizits von S .2S auf 2.M Billionen Kronen in weniger als einem Vierteljahr lassen die Herstellung des Gleichgewichts in der vom Völkerbund vorgesehenen zweijährigen Periode als aus- sichtsvoll erscheinen. Und sohin hätte man in Oesterreich das Gefühl haben können, über den Berg zu sein. Zwei Momente verdüstern

jedoch diese Aussicht. Das eine ist die wahnwitzige Poli tik Frankreichs gegenüber Deutschland. Bon politischen Auswirkungen ganz abgesehen, wirkt dieses Vorgehen wirtschaftlich ruinös, so daß große Finanzoperationen auch in den reichsten Staaaten wenig Erfolgsaussichten bieten und daher das Privatkapital, das zig und allein für Oesterreichs Kredit in Be tracht kommt, mißtrauisch und scheu machen. Man hofft in Oesterreich, daß bis zum Hoch sommer sich der politische Horizont ausgeheM

hat und dann die Begebung der großen An leihe selbst durch reichlichere Kapitalzuslüise auf den Weltmärkten ermöglicht sein wird. Man hofft, daß auch bis dahin die Einstellung des Notendruckes in Oesterreich möglich sein wird, ungeachtet der geradezu unglaublichen Geldknappheil aus dem inneren Markte, die für die besten Kunden !l) bis ZV Prozent an Jahreszinsen erfordert. Ein anderes Moment der Unsicherheit bil det die innerpolitijche Lage in Oesterreich. Der weitgehende Ersparungsplan erfordert

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Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 18.07.1923
Umfang: 4
zu führen. Ms Bun deskangler Dr. Seipel im Herbste vorigen Iah res seine Reisen nach Prag. Berlin und Be rona unternahm, wurde die Basis für die Sa nierungsaktlon Oesterreichs sseschaffen, die ihren formellen Ausdruck in der am 4. Oktober 1922 unterzeichneten Genfer Konvention fand. Der Weg, den Oesterreich von diesem Tage bis heute durchmessen bat, Ist reich an Ereignissen positi ver Natur, Unmittelbar nach der Rückkehr de> Kanzlers Dr. Seipe-k nach Wien hat die öster reichische Regierung

ständnisvolle Aufnahme, sondern auch die ein zelnen Staaten haben Oesterreich hier großes Entgegenkommen bewiesen. Bei der Tagung des Völkerbundes In Paris bildete die handels politische Aktion Oesterreichs einen wichtigen BeratungsAegenstand, und es war unter ande rem der Vertreter der tschechoslowakischen Re publik, der in Worten vollen Verständnisses die weittragende Bedeutung dieser Aktion nicht nur für Oesterreich, sondern auch für die Nachfolge. Maten «würdigte. Zwei Erfolge

insbesondere für den Ausbmi des bestehenden tschechoslowakisch - österreichischen Uebereinkommens durch einen Tarifvertrag sind chon weit fortgeschritten, und ich glaube wohl l>er Hoffnung Ausdruck geben zu 'können, daß auch die für den herbst bevorstehenden Prager Verhandlungen zu einem Erfolge führen rver> >en. Jetzt, wo wir uns schon geraume Zeit von den Tagen des Zusammenbruches entfernt haben, erweist es sich bereits, in welch außerordent lichem Maße Oesterreich als Absatzgebiet

für die tschechoslowakischen Interessentenkreise in Be- racht kommt. In der Tat ist die österreichische Einfuhr aus der Tschechoslowakei nur um we niges geringer als die Einfuhr aus Deutschland, so daß nicht unbegründet die Tschechoslowakei als Hauptlieferant für Oesterreich bezeichnet wird. Auch die tschechoslowakische Handels statistik zeigt Oesterreich unter den Hauptaus fuhrländern an zweiter Stelle nach dem Deut schen Reiche. Oesterreich wird demnach nicht mit Unrecht als Hauptkunde betrachtet

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Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 05.06.1924
Umfang: 6
> die Kurortsklasse im -gle-ichen.Ausmaße wie -bis her i'-nd für em-e Maximaldauer von 7V Tagen, wie bisher, in Borschreibu-n-g gebracht. Für die Kurvorste-Hung: Der PräfÄturs-Ko-mmissär: Dr. Markort m. p. U^. t?. 7o//e//sa»/aF?/» ^ //eua/i/aFe», von alle/» /Äye/i« Sacko/Z?« etc. s- //sss, Wiener Brief. Wtem^ 2. Jnn-i. Wußte Jaworek, -was er mit seiner ruchlosen Tat. Oesterreich und» feinem gesamten Wolke zuleide tat, hatte er nicht die Kraft, einen Augenblick dlarüber -Nachzuldienjpen, -welche Kon- ssqueMen

seine Torheit für die Existeng von Oesterreich, für dessen Kredit -und Mr dessen Wohlstand hiabenl müsse? Insbesondere in einein Augenblicke haben müsse, in welchem dlie parla mentarischen« Beratungen ihren ungetstörten Fortgang nahmen und sich dias Mgenifällige Be- str«-o«nl zeigte, vor den -Sommerferien ein mög lichst -groß-ss Arbsitsprogramm z>u absolvieren, in dem Mügenblicke, in welchem die bevor- stekenlde Genfer WlkeMmidsratstagunig allem politifchjen «Getriebe chren Stempel -ausdrückte und der Kampf

erstmalig zugezogen würde. Unter diesen Umständen meint man in Oesterreich nicht Mit Unrecht, daß man im -September in Genf weder Zeil noch Lust haben- werde, dem fleinen Oesterreich und dessen Sorgen die nötige Auf merksamkeit zu widmen. Deshalb ist es eigen-tlich .für Oesterreich eine Lebensfrage, jetzt eine Ent- -kännen, da Ha zur Stunde von allem eher als von einer derartigen Harmonie die Rede ist. Anderseits befürchtet man,' daß eine neuerliche Vertagung des österreichischen Antrages auf Re vision

der -Oesterreich betreffenden Genfer Ver einbarungen diesen Antrag überhaupt illusorisch machen würde. Die nächste T-ag-ung des Völker» mndes sindet dann erst wieder im September tatt und soll, wen»« man den vorliegenden Inf ormationen trauen darf, zum -größten politisch- nternationalen -Ereignisse vielleicht seit der 5rieidenskv-nfereng, «erden. Man hört, daß die eitenken Staatsmänner der Ententemächte per« »Mch zur dieser Beratung nach Senf kommen chebd-ung in Genf herbeizuführen. Die Verhand lungen

bleiben und wer weih, wann er so gekräftigt sein wird, vor dein BökkerbundsMe als Widersacher des vom Völ kerbünde aufgestellten Vertrauensmannes, sei es auch in rein sachlichen Dingen, aufzutreten. Mit diesem Problem hängt natürlich mich die Dauer der Kontrolle über Oesterreich zusammen, die vereinbarungsgemäß Ultimo 1924 enden soll, soserne der 'Völkerbund zur Ansicht -gelangt, daß bis -dahin die seinerzeit vorgesehene Sanierung erreicht sei. Der Generalikommissär hat kürzlich formell verlautbart

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Südtiroler Heimat
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Seite 8 von 8
Datum: 01.02.1933
Umfang: 8
gedieh aber- nicht und alle Tiroler -wanderten nach der Wiedervereinigung Tirols mit Oesterreich wieder in die Heimat zurück. Die gesamten Schäden, die unser unglückliches Vaterland durch den Aufftand erlüten, werden außer den Verlusten an Menschenleben auf 20 Mlllionen Gulden damaliger Währung geschätzt. Ahn 28. Feber 1810 erlüt das unglückliche Land «inen neuen Schlag. Napoleon zerriß das Land und teilte es durch eine ganz unnatürliche Grenzlinie zwischen dem Vize- kvnigreich Italien

und dem Königreich Bayern. Die bayrische Grenzlinie lief danach ganz unnatürlich von der Laugenspitze mitten durch das Sarntal und durch das Eisacktal zu den Bergen nördlich von Tiers, Jaffa und Buchenstein, von da zwischen Ampezzo und Enneberg in das Pustertal und dann durch das Gsiesertal zur Kammhöhe der Tauern. Eine vom strategischen, kommerziellen und sprachlichen Standpunkt ganz unhaltbare Grenze. Erst nach Tirols Rückkehr unter Oesterreich 1815 wurden die finanziellen Schäden, die unser Vaterland

, mit Oesterreich, starb aber schon 1814 und im selben Jahre endete Kolb sein abenteuerliches Leben zu Konstantinopel. Martin Firler dagegen ist gänzlich verschollen. Das Los eines frühen Todes traf auch Sieberer und Speck bacher. Sicherer wurde als Major in die kaiserliche Armee übernommen und erhielt das Gut Ottensheim bei Linz. Er marschierte auch noch mü der Arche« nach Wiederkehr des Frie dens nach Tirol, starb aber schon 1815 zu Trient. Speckbacher kam schon» 1813 mit den kaiserlichen Truppen nach Tirol

gebunden war, aber er war zu spät angesangen. Und so unterlag Oesterreich trotz aller 'Tapferkeit feister Truppen und des Organisationstalentes des Erzherzogs Karl. Oesterreichs Unglück dstußte unbedingt auch Tirols Unglück nach sich ziehen. Es ist richtig, daß der Kaiser und der Erzherzog Johann dem Lande Versicherung gaben, dasselbe für Oesterreich zu erhalten ustd diese Hoffnung bis Anfang Oktober nährten. Aber die Nickerlage bei Wagram war zu entscheidend, so daß Oesterreich sich dem Dillat

Napoleons unbckingt unterwerfen mußte und Tirol sich selbst überlassen mußte. Nach dem Fricken von Schönbrunn, in dem Oesterreich im Artikel 10 den Tirolern Amnestie für das bisherige ausbckungen, war die Haltung des Kaisers Franz und des Erzherzog Johann eindeutig dahin gehend, die Tiroler mögen die Waffen niederlegen. Ein zwei deutiges Verhalten gegen die Tiwler kann man also den Habsburgern nicht vorwerfen. Daß sie sie zum Kampfe auf riefen, so lange sie im Kriegszustände mit Napoleon

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Volksbote
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Seite 2 von 12
Datum: 14.09.1922
Umfang: 12
jüdische Priester und der Levit im Evange lium. Auch der hohe Rat des Bölkerdundes ihat sich bisher nicht um das arme Oesterreich geWmmert. Run hat aber der Minister präsident Seipel tatsächlich das Kunststück zusammengeüracht, den Völkerbund allen Ernstes aufzurütteln und ihn auf Oesterreich aufmerksam zu machen. Bor einigen Wachen hatte er. wie schon in den vorhergehenden Nummern berichtet wurde, eine Resse zu den Nachbarstaaten unternonnnen. Als diese, ins- befouders die Tschechen

und die Italiener, die Schilderungen Seipels über den traurigen Zustand feines Landes vemahMen, lief ihnen förmlich das Wasser im Munde zusammen, in der Hoffnung, min etwas von dem ster benden Oesterreich für sich zu bekommen. („Wo ein Aas ist, da versammeln sich die Geier'). Aus einmal zeigten mm die Staa ten Interesse an der Rettung Oesterreichs, d. h. sie wollten es dadurch erretten, indem sie es einfackeln wollten. Darüber herrschte nun große Beunruhigung mrter den verschie denen . lärtenie-Mächten

, denn keine von ihnen will der anderen verbündeten Macht die Freude vergönnen, das Erbe des sterbenden Oesterreichs anzutreten. Und darum wollen sie nun alle, der ganze Völkerbund, Oesterreich „retten'. Minister- Präsident (Seipel erschien dann auch aus der Dülkerbund-Sitzuug und legte vor derselben den Zustand Oesterreichs dar und ersuchte die vertretenen Mächte um Hilfe, drohte aber zugleich, falls der Völkerbund nicht helfe, wird Oesterreich selbst eigene Wege zur Rettung gehen und sich an ein großes Wirt schaftsgebiet der Nachbarschaft

anschließen. Die Ausführungen des Ministerpräsidenten ' machten tiefen Eindruck auf die Teilnehmer. Lord Cecil, wohl das hervorragendste engl. Mttglied des Völkerbundes sagte, es hätte kaum jemals in der Weltgeschichte einen sol chen ergreifenden Augenblick gegeben, wie dieser, da der Vertreter Oesterreichs die Mäch te der Welt um Hilfe für sein Land angeflrht habe.. Man will Oesterreich ein ausgiebiges Gelddarlehen gewähren, das es aber nur unter Kontrolle des Völkerbundes verwen den dürfe. Ob dabei

Oesterreich wirklich ge holfen wird, ist wohl zu bezweifeln. Und unter Kontrolle heißt wohl soviel, daß Oester teich endgültig mifhört, ein selbständiges Da« fein zu führe n. “ ; ä - ; äa»r In Zeiten politischer Knechtschaft gibt es immer auch unschuldig Verfolgte. Es. seien hier drei Bilder von solchen Verfolgungen geboten, über di« dann die Leser selber Nach denken können. Zwei erschossene Soldaten. fieberhaft fort, die belgischen Behörden wer den aber auffälligerwäse aus ewvmat klein laut. Man merkt

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 10
Datum: 02.09.1922
Umfang: 10
als absurd, weil sie nichts nützen würde, denn Oeslerreich kann in seiner gegenwärtigen Umgrenzung nicht le- ben, sondern muß vielmehr um Hilfe bitten. Der größte Unsinn liege in dem System der Reparationszahlungen. »Die Reparationen und der Vertrag von Versailles haben die Länder zuzruadsgerich tet. Oesterreich. Ungarn, die Türkei und zum Großteil auch Bulgarien liegen schon am Boden und wie lange wird es Deutschland noch aushalten? Die Idee, Deutschland zn ruinieren, wird noch ganz Europa

in den Abgrund stürzen, heute schon steht der Dol lar weit über l000 Mark» Zetzt ist die öfter- reichische Frage ausgerollt. Dies ist eine Ge fahr, die wir vorausgesagt haben. Das Oesterreich, das aus den Friedensverträgen entstanden ist. kann absolut nicht leben. Der Vertrag von Versailles hlit. was Oesterreich anlangt, geradezu den Rekord vom „Falsch!' erreicht. Er nimmt ihm jedes Nationalitäten recht und die Selbstentscheidunz. daß es sich nicht an Deutschlaad anschließen kann. Der Völkerbund

könnte dies seht revidieren aber Frankreich macht es unmöglich. ?nd?isen in kürzester Zeit wird Ungarn das gleiche Schicksal wie Oesterreich treffen. Das beste Mittel wäre — und wenn ich für die Regierung verantwortlich wäre, würde ich es auch durchführen — ein gewal tiger Zollverein, der l20 Millionen Men schen umschließt. Anderen Ausweg gibt es keinen. Wenn es bleibt, wie es jetzt ist. wer den die kleineren Mächte alle zugrundegehen, zum großen Schaden der beiden Häfen Trieft und Flume. Dieser Zollverein

. Iie österreichische Frage. Hilfe oder Anschluß an einen anderen Staat. Paris, 2. September. „Cablogramme' veröffentlicht eine Unterredung mit dem österreichischen Außenminister Dr. Grünber- ger, in der dieser erNärt habe, daß der Völ kerbund, an den sich Oesterreich jetzt gewandt habe, die letzte und höchste Instanz für eine Hilfe für Oesterreich sei. Bringe der keine oder verzögere er sie. so werde Oeslerreich nicht zögern, sich an ein großes wirtschaft liches Nachbargebiet anzuschließen

. Es würde sich keine Regierung mehr sinden. die die Verantwortung für die Verwaltung Oester reichs übernehme, wenn Oesterreich auch diesmal wieder mit leeren Händen von Genf abziehen müßte. Dementi der jugoslawischen Regierung. Belgrad, 2. September Die Regierung dementiert alle Im Auslande verbreiteten Meldungen über eine Truppenkonzentration an der füdöfterreicknschen Grenze und erklärt, daß hiezu kein Anlaß vorliegen würde. Das Repsrlttwmproblem. Neue Drohungen. Paris, 1. September. Dubois, der Vor sitzende

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 6
Datum: 12.09.1922
Umfang: 6
, den Ar englische Imperialismus mit dem griechi- erlitt, auch den Imperialismus Frant- «chs später treffen wird. !krd es qt zu fa- Neuestes vom Tage. Tie österreichische Frage. Sanierungsprogramm für Oesterreich. Genf. 12. September. Das von der Spc- zialkommiffion für Oesterreich dem Völker bund gestern vorgelegte Sanierungspro. gramm für Oesterreich beinhaltet folgende Mahnahmen: Finanzreform durch Steuer- erhöhungen und Neufestsetzung der Tarife nach der Goldparität. Diese Reform wird vom Finanzkomitee

des Völkerbundes ausgear- beitet und vorgelegt und die österreichische Regierung wird mit der Durchführung be traut. Dann Schaffung einer Notenbank, gründliche Reform der Verwaltung. Entpoli- tifierung aller Verwaltungsstellen und Ere- kutworgane. weitestgehende Sparmannohmen nach einem bestimmten Sparplan. Die vom Völkerbund Oesterreich zu gewährenden Kre dite werden nur ratenweise nach Maßgabe des jeweils festgestellten Aortschrittes in der Sanierung ausbezahlt. Der Plan sieht ferner die Einsehung

eines Kontrollrmsschnsses vor. dem ein Vertreter Englands. Frankreichs, Italiens, der Schweiz und der Tschechoslo wakei angehört. Oesterreich hat sich zur Durchführung all dieser Maßnahmen die Ge nehmigung des Nationalrates einzuholen Schweizer Hilfe für Oesterreich. Bern. 12. September. Der Schweizer Dundesrat beschloß In seiner gestrigen Sit- zung die Einrichtung einer Hilfsaktion für Oesterreich. Das RHaratiovskrohlsm. Die deutfch-belgifchen Verhandlungen. Paris. 12. September. Hier wird halb- amtlich gemeldet

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Volksblatt
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Seite 4 von 8
Datum: 06.09.1922
Umfang: 8
in dem System der Reparationszahlungen. Die Repa rationen und der Vertrag von Versailles haben die Länder zugrunde gerichtet. Oesterreich, Un garn, die Türkei und zum Großteil auch Bulga rien liegen schon am Boden und wie lange wird es Deutschland noch aushalten? Die Idee, Deutschland zu ruinieren, wird noch ganz Eu ropa in den Abgrund stürzen. Heute schon steht der Dollar weit über 1000 Mark. Jetzt ist die österreichische Frage aufgerollt. Dies ist eine Ge fahr, die wir vorausgesagt haben. Das Oester reich

, das aus den Friedensverträgen entstan den ist, kann absolut nicht leben. Der Vertrag von Versailles hat was Oesterreich anlangt, ge-. radezu den Rekord vom „falsch!' erreicht. Er nimmt ihm jedes Nationalitätenrecht und die Selbstentscheidung, daß es sich nicht an Deutsch land anschließen kann. Der Völkerbund könnte dies jetzt revidieren aber Frankreich macht es unmöglich. Indessen in kürzester Zeit wird Ungarn das gleiche Schicksal wie Oester reich treffen. Das beste Mittel wäre — und wenn ich für die Regierung

für ungangbar hielt und Italien intervenieren lassen wollte, so bald die Katastrophe eintrete. Benesch sowohl wie Schanzer haben zunächst ihre Unterstützung der Aktion beim Völkerbunde zugesagt. Dar über hinaus aber erörtert alle Welt die Mög lichkeiten, die eintreten müssen, wenn der Völ kerbund, wie bisher immer, versagt. Die Ma-' rienbader und Prager Konferenz der Außen minister der Kleinen Entente und Polens haben sich mit größter Ausführlichkeit über Oesterreich ausgesprochen. Die Beratungen von Verona

, die diese Anzeichen beabsichtigten Eingreifens der flämischen Gruppe in Rom, die italienisch-öster reichischen Verhandlungen in Paris hervorge rufen haben. Und in der „Times' bezeichnet Sir William Goode es als den Gipfel von Ge meinheit, wenn die Mächte, die Oesterreich ge schaffen haben, nun sich auf den Standpunkt stellen: möge es sterben; es war eben ein Irrtum. Die Zeit des Hoffens ist allerdings vorbei. Man kann nicht mehr von einem drohenden Zu sammenbruche sprechen, denn er ist schon

, die gegen Frankreich gerichtet seien, während Wien „singend sterbe.' Die gesamte tschechische Presse macht in demselben Sinne mit. So schreibt der „Venkow', daß Oesterreich in der Hand Italiens nicht bloß ein Damm zwischen den Nord- und Südslawen, sondern auch eine Brücke nach Deutschland bilde. „Lid Listy' spricht von italienischen Versuchen, über Oesterreich mit Ungarn und Rumänien in Berührung zu kommen, um sich so das Uebergewicht an der Donau zu sichern. Auf der anderen Seite hat Schanzer in formeller Weise

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
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Seite 6 von 8
Datum: 13.09.1922
Umfang: 8
Höpperaer, die Witwe vaÄ dem versto- denen ÄolkSichulotrektorF. Höpperger, im Alter von 80 Jahren.—In Sarvthein verschied Herr Leopold Pattts, Besitzer aus Kardaua, im 55. Lebensjahre. — In Brixen starb am 8. d. M. der allgemein geachtete und bekannte Herr Johann Gold in ei, Hausbesitzer und gkwesever Magistrats- rat, im 74. L dt» c-j '^ . Neue Paßvorschriften für Reifende nach Oesterreich. Der Trienter Fremdenverkehrsver band teilt mit, daß das österreichische Konsulat in Mailand Pässe nach Oesterreich

aus die Dauer eines Jahres nur dann mit dem Visum versieht, wenn der Paßinhaber eine Bestätigung von österreichischen Behörden, daß er sich Ge schäfte halber nach Oesterreich begibt, sowie eine österreichische Einreifebewillignug vorweist. Verhaftung eines gefährlichen Einbrechers. Am 9. ds. verhaftete die Bozner Polizei in Koh lern den gefährlichen Einbrecher Simon Lang. Derselbe ist 24 Jahre alt, aus Unterinn gebürtig und wurde wegen Einbruchsdiebstahles vom Tribunal in Bozen in Kontunwz zu 18 Mona ten

gesprochen hat. Las ..Sanierungsvrogramm' des Völkerbundes för Oesterreich. Genf, 12. September. Das von der Spe- ziarkommifsion für Oesterreich dem Völkerbund gestern vorgelegte Sani erungs Pro gramm sür Oesterreich beinhaltet fol gende Maßnahmen: Finanzreform durch Steuer erhöhungen und Neufestsetzung der Tarife nach der Goldparität. Diese Reform wird vom Ft- nanzkomitee des Völkerbundes ausgearbeitet und vorgelegt und die österreichische Regierung wird mit der Durchführung betraut. Danu Schaffung

einer Notenbank, gründliche Reform der Verwaltung, EntPolitisierung aller Verwal tungsstellen und Exekutivorgane, weitestge hende Sparmaßnahmen nach einem bestimmten Sparplan. Die vom Völkerbund Oesterreich zu gewährenden Kredite werden nur ratenweise nach Maßgabe des jeweils sestgestellten Fort schrittes in der Sanierung ausbezahlt. Der Plan sieht serner die Einsetzung eines Kantrollaus schusses vor, «dem ein Vertreter Englands. Frank reichs, Italiens, der Schweiz und der Tschecho slowakei angehört

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