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Kitzbüheler Nachrichten
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Seite 1 von 8
Datum: 03.06.1933
Umfang: 8
staatsgefährliche und illegale Tätigkeit das Ver bot der kommunistischen Partei in Oesterreich ausge sprochen. Zu dem Verbot bemerkt die amtliche „Wiener Zei- tung" u. er: Anläßlich der verschiedenen Razzien, die in den letzten Wochen! bei kommunistischen Organisa tionen und Führern vorgenommen wurden, wurde so viel belastendes Material vorgefunden, daß das Ver bot dieser zahlenmäßig nicht großen, aber vielfach sehr regsamen Terrororganisationen von weiten Volkswei sen immer stürmischer gefordert wurde

. Besonders die Einschüchterungs- und Unruhemanöver, die die Kom munisten gelegentlich des 1. Mar planten, haben das Verbot der Partei, die in! Oesterreich erst seit dem Umsturz tätig sein dürfte, beschleunigt. Einige kom munistische Verbände wurden schon in der jüngsten Zeit aufgelöst. Die politische Polizei hat gleich nach der Erlassung GrniziilikrM IM Mark! Das offiziöse Wolffbüro verlautbart: Die gegen die nationalsozialistische Bewegung in Oesterreich auf dem Notverordnungswege erlassenen Maßnahmen

der österreichischen Regierung, die in dem absoluten Verbot aller Uniformen, Fahnen, Abzeichen und sonstigen Embleme der nationalsozialistischen Be wegung gipfeln, haben die Gefahr heraufbeschworen, daß die als Gäste m Oesterreich weilenden reichs- deutschen Nationalsozialisten in Unkenntnis über Be stimmungen in Konflikt mit den österreichischen Be hörden geraten, was zwangsläufig zu einer Störung der freundschaftlichen Beziehungen zwischen Oesterreich und dem Reich führen müßte. In dem Bestreben, solche Reisende

vor unliebsame Zwischenfällen zu bewahren und alles zu vermeiden, was zu einer Störung des Verhältnisses der Reichs regierung zur österreichischen Bundesregierung führen könnte, wird der Reichsinnenminister eine den Reise verkehr nach> Oesterreich betreffende Verordnung erlas sen, wonach ab 1. Juni 1033 die Ausreise von Reichs deutschen nach Oesterreich! von der Erteilung eines Aus- reisefichtvermerkes abhängig gemacht wird, der gegen Zahlung einer Gebühr von 1000 Mark erteilt wird. Ausnahmen hievon

werden nur gewährt für den ordnungsmäßigen Geschäftsverkehr zwischen beiden Län dern! und für den sogenannten kleinen Grenzverkehr im Sinne der Zollgesetzgebung, nicht dagegen für den Ausflugsverkehr. Die Verordnung wird am Montag, den 20. Mar erlassen werden. Zu dieser Verordnung wird- von zuständiger Stelle betont, daß es angesichts der gegen den Nationalsozialis mus in Oesterreich ergriffenen Maßnahmen für die deutsche Regierung unmöglich geworden ist, den Frem denverkehr nach Oesterreich so zu überwachen

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Zeitungen & Zeitschriften
Wörgler Nachrichten
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Seite 1 von 6
Datum: 03.06.1933
Umfang: 6
in Oesterreich ausge sprochen. Zu dem Verbot bemerkt die amtliche „Wiener Zei tung" u. a.: Anläßlich der verschiedenen Razzien, die in den letzten Wochen bei kommunistischen Organisa tionen und Führern vorgenommen wurden, wurde so viel belastendes Material vorgefunden, daß das Ver bot dieser zahlenmäßig nicht großen, aber vielfach sehr regsamen Terrororganisationen von weiten Volkskrei sen immer stürmischer gefordert wurde. Besonders die Einschüchterungs- und Unruhemanöver, die die Kom munisten gelegentlich

des 1. Mar planten, haben das Verbot der Partei, die in! Oesterreich erst seit dem Umsturz tätig fein dürfte, beschleunigt. Einige kom munistische Verbände wurden schon in der jüngsten Zeit aufgelöst. Die politische Polizei hat gleich nach der Erlassung GrenzSterlnit 1000 Mart! Das offiziöse Wolffbüro verlautbart: Die gegen die nationalsozialistische Bewegung in Oesterreich auf dem Notverordnungswege erlassenen Maßnahmen der österreichischen Regierung, die in dem absoluten Verbot aller Uniformen, Fahnen

, Abzeichen und sonstigen Embleme der nationalsozialistischen Be wegung gipfeln, haben die Gefahr heraufbeschworen, daß die als Gäste in Oesterreich weilenden reichs- deutschcn Nationalsozialisten in Unkenntnis über Be stimmungen in Konflikt mit den österreichischen Be hörden geraten, was zwangsläufig zu einer Störung der freundschaftlichen Beziehungen zwischen Oesterreich und dem Reich führen müßte. In dem Bestreben, solche Reisende vor unliebsam'n Zwischenfällen zu bewahren und alles zu vermeiden

, was zu einer Störung des Verhältnisses der Reichs- regicrung zur österreichischen Bundesregierung führen könnte, wird der Reichsinnenminister eine den Reise verkehr nach Oesterreich betreffende Verordnung erlas sen, wonach! ab 1. Juni 1033 die Ausreise von Reichs deutschen nach Oesterreich von der Erteilung eines Aus- reisesichtvermerkeö abhängig g ein acht wird, der gegen Zahlung einer Gebühr von 1000 Mark erteilt wird. Ausnahmen hievon werden nur gewährt für den ordnungsmäßigen Geschäftsverkehr zwischen beiden

Län dern und für den sogenannten kleinen Grenzverkehr im Sinne der Zollgesetzgebung, nicht dagegen für den Ausflugsverkehr. Die Verordnung wird am Montag, den 20. Mar erlassen werden. Zrr dieser Verordnung wird von zuständiger Stelle betont, daß es angesichts der gegen den Nationalsozialis mus in Oesterreich ergriffenen Maßnahmen für die deutsche Regierung unmöglich geworden ist, den Frem denverkehr nach Oesterreich so zu überwachen, daß in Oesterreich keine Zusammenstöße zwischen deutschen

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Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 4
Datum: 12.01.1927
Umfang: 4
getragene, eindrucksvolle Kundgebung deutscher Sehnsucht und deutschen Willens war die Eröffnungstagung der Oesterreichischen Woche am Montag Abend im „Bayerischen Hof" in München. Führende Persönlichkeiten ans allen Kreisen waren der Einladung der Deutschösterreichischen Arbeits gemeinschaft gefolgt, Reichsminister a. D. Reichstagsabgeordneter Eminger gab seiner besonderen Freude Ausdruck, so viele hervor ragende Führer der Anschlußbewegung in Oesterreich, an ihrer Spitze den Vizepräsidenten

des österreichischen Bun desrates, Prof. Dr. Hugelmann, begrüßen zu können. Der Zweck der Deutschösterreichischen Arbeitsgemeinschaft wie auch der Oesterreichischen Woche ist es, zwischen dein Deutschen Reiche und Oesterreich auf kulturrellem, wirt schaftlichem und politischem Gebiete Angleichung und Aus gleichung zur Vorbereitung des Anschlusses zu schaffen. Die Anschlußfrage hat im Jahre 1923 be deutende Fortschritte zu verzeichnen. Der Redner zeigte, wie durch die Aufnahme Oesterreichs und Deutschlands

nach Oesterreich gesprochen werden kann, so sind wir der Technik dankbar; aber trotz allen Fortschrittes erweist sich die Technik als ungenü gend: Nicht Hunderte oder Tausende von Bayern herzen, 7 Millionen wollen mit den österreichischen Brüdern in Gedankenaustausch treten, wollen ihnen ausdrücken, daß sie sich mit ihnen eins fühlen, daß sie den Tag herbeisehnen, wo Oesterreich als gleichberechtigter, lebensfähiger Bundesstaat im gro ßen Deutschen Reiche vereinigt ist. Alle Bayern sind sich darin

und Staat verschiedene Formen haben können. Aber ebenso richtig sei das Wort des Bundeskanzlers Seipel, daß es der beste Zustand sei. wenn Staat und Volk sich decken. Menschen pflicht sei es, nach dem Besten zu streben, sittliche Pflicht, den besten Zustand herbeizuführen. Vizepräsident Dr. Hugelmann hielt hierauf einen formvollendeten, auf geschichtlicher Wissenschaft aufgebauten Vortrag über Oesterreich und die deutsche Nation. Oesterreich sei seit jeher in allen Wechselfällen bis zum heutigen Tag

ein Teil des deutschen Volkes, ein Teil der deutschen Nation gewesen und müsse es in allen Ewigkeiten bleiben. Der Vortragende führte nun vom Standpunkte all gemeiner Geschichtsforschung aus in das Bewußt sein der Zuhörer, in welchem Verhältnis, in welcher Beziehung das Stück Deutschtum in Oesterreich zur Eesamtnation gestanden hat. Trotz der Einheit der Nation und der Geschlossenheit des Sprachgebietes waren die Deutschen in Oesterreich lange Zeit los gelöst von dem Gesamtvolke. Es war die Tragik

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Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 8
Datum: 28.05.1932
Umfang: 8
fahren... Der Habsburser Rummel. Als vor etwa einem halben Jahre von verschiedenen Zeitungen gemeldet wurde, daß 50 Tiroler Ge meinden den Sohn des letzten Kaisers von Oesterreich, Otto von Habsburg, zum Ehrenbürger er nennen würden, da wurde von zuständiger Seite diese Nachricht als Unsinn hingestellt. Nun sind die Ehren bürgerernennungen doch erfolgt. Wenn man boshaft sein wollte, könnte man sagen, der Unsinn ist e i n g e - tr eten. Wir wollen aber nicht so boshaft sein. Fragen

System. Wir haben ja eine bürgerliche Regierung, deren stärkste Säule die Christlichsozialen sind. Warum beantragt sie nicht, die angefochtenen sogenannten Habsburger - Ge setze aufzuheben? Weil sie nicht den Mut dazu hat? Vielleicht! Wohl aber auch deswegen, weil sie sich mit Recht sagt, daß es derzeit größere Sorgen in Oesterreich gibt. Damit gibt sie zu, daß man sich von der Lösung der Habsburgerfrage im geforderten Sinne keinen Nutzen für unser Vaterland versprechen kann. Damit dürfte

aus der Welt ge schafft werden. Sind die Habsburger - Gesetze wirklich ein Unrecht? Wenn ja. dann ist das Unrecht jedenfalls unter Mitwirkung der heute regierenden Parteien zustande gekommen. Man verlangt Aufhebung der Aus weisung der Familie des verstorbenen Kaisers aus Oesterreich und Rückerstattung des Privatver mög es der Habsburger. Bleiben wir bei letzterem! Wo ist dieses Privatvermögen? Hat der Staat Oester reich heute überhaupt irgendwelches Vermögen, daß er davon

, denn der Staat ist ja auch geblieben, das Vermögen besitzt er als Rechtsnachfolger. Doch wäre das österr. Volk gewiß so nobel, der er- kaiserlichen Familie ein ehemals kaiserliches Schloß in Oesterreich zur Verfügung zu stellen, wenn die Familie es nicht vorzöge, im Auslande zu wohnen. Sie könnte ruhig nach Oesterreich ziehen, müßte allerdings wie jeder Staatsbürger, sich auf den Boden dieses Staates stellen. Eine besondere Erklärung wäre aber nicht notwendig

, da man diese auch von keinem anderen Staatsbürger verlangt. Besondere Ansprüche könnten allerdings nicht erhoben werden. An dere Familien des Habsburgergeschlechtes haben sich mit diesen Dingen abgefunden, und ihnen wird in Oesterreich kein Haar gekrümmt. Aber gewisse Kreise hoffen offenbar immer noch auf eine Rückkehr der Habsburger auf den kaiserlichen Thron in Oesterreich. Zu denen, die das hoffen, gehört die Familie der Witwe des verstorbenen Kaisers Karl. Diese Hoffnung ist eitel. Diejenigen, die das hoffen, vergessen ganz

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 4 von 4
Datum: 03.06.1948
Umfang: 4
Jugend: 1. Pasel (JSG) 1.50 Meter. — Diskus Jugend: 1. Kaiser (TI) 28.80 Meter. Insgesamt 50 Athleten am Start. 0er €uropa"€Hp Mit dem Spiel Oesterreich gegen Schweiz bestritt Oester reich den ersten Kampf innerhalb der fünften Konkurrenz des Europa-Cups. Die derzeitige Erfolgsserie unserer Fußball-Nationalmannschaft läßt uns mit berechtigten Hoffnungen ein gutes Abschneiden unserer Teams auch im fünften Bewerb des Internationalen Cups erwarten. Es sind bereits elf Jahre her, datz der Europa-Cup

von Oesterreich ges plagen geben. Oesterreich absolvierte folgende Spiele: CSR gegen Oester reich in Prag 2:0: Ungarn gegen Oesterreich 5:3 ln Bu dapest: Italien gegen Oesterreich 0:i. gegen Bolognm: Oesterreich gegen CSR 0:l in Wien: Oesterreich gegen Ungarn 5:1 in Wien: Oesterreich gegen Schweiz 2:0 in Wien: Oesterreich gegen Jtatien 3:0 in Wien: Oesterreich gegen Schweiz 3:1 in Bern. Endstanü des ersten Bewer bes: Italien vor Oesterreich, CSR, Ungarn, Schweiz. Die zweite Konkurrenz gewann Oesterreich

und mutzte nur im ersten Spiel gegen Italien eine Niederlage in Kauf nehmen. Folgende Ergebniffe wurden erzielt: Italien gegen Oecherreich-2:1 in Mailand: Oesterreich gegen CSR 2:1 in Wien: Oesterreich gegeu Ungarn 0:0 in Wien: Oesterreich gegen Schweiz 8:1 in Basel: Oesterreich gegen Italien 2:2 in Wien; Oesterreich gegen die Schweiz 3:1 in Wien. Oesterreich gewann hiermit den Bewerb vor Italien, Ungarn, CSR und Schweiz. Auch im dritten Bewerb lag die Entscheidung zwischen Italien und Oesterreich

. Oesterreich mutzte sich zwar in Wien eine Niederlage gegen die Italiener gefallen lassen, konnte sich aber dafür in Turin entschädigen. Die Spiele Oesterreichs endeten solgendermatzen: Italien gegen Oesterreich 3:4 in Turin: Oesterreich gegen Schweiz 3:2 in . Genf: Oesterreich gegen CSR 2:2 in Wien: Oesterreich gegen Schweiz 3:0 in Wien: Oesterreich gegen Italien 0:2 in Wien: Oesterreich gegen CSR 0:0 in Prag: Oester reich gegen Ungarn 4:4 in Wien: Ungarn gegen Oester reich 2:1 in Budapest. Der Endstand

des Bewerbes lau tet: Italien siegt vor Oesterreich, Ungarn, CSR und Schweiz. Die politischen Ereigniffe in Oesterreich führten dazu, datz der vierte internationale Cup abgebrochen werden mutzte. Nach den bereits durchgesührten 15 Spielen stand Italien an der Spitze vor CSR, Ungarn, Oesterreich und der Schweiz. Oesterreich spielt gegeu CSR 1:1 in Wien, verlor gegen Ungarn in Budapest 3:5, gewinn in Zürich gegen die Schweiz 3:1 und in Wien 4:3. Man mutzte aber bei den nächsten Länderspielen gegen Ungar

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 6
Datum: 17.09.1953
Umfang: 6
keine Koalitionsregierung besteht, in welcher die Sozialisten mitregieren, wie dies in Oester reich der Fall ist. Der Artikelschreiber ist also der Meinung, daß in Oesterreich eben solche wirtschaftliche Erfolge hätten erreicht werden können, wäre die Sozialistische Par tei und vor allem die sich zu dieser Partei bekennenden Arbeiter und Angestellten aus geschaltet gewesen. Zunächst eine Feststellung: Die heutige wirtschaftliche Lage Westdeutschlands ist deshalb eine ganz andere, weil der Wirt schaftsraum

Westdeutschlands mit Oester reich kaum zu vergleichen ist, die Währungs reform in Deutschland in einem ganz ande ren Ausmaß durchgeführt wurde als in Oesterreich und auch das Preisgefüge viel stabiler war als in anderen Ländern, vor allem bei uns in Oesterreich. Doch sollen hier gar nicht die wirtschaft lichen Verhältnisse Deutschlands besprochen, sondern der „T.-T.-Artikel“ ins rechte Licht gerückt werden, welcher die Verdienste der Sozialistischen Partei in einer solch unglaub lichen Weise herabzusetzen

sucht. Es ist wohl jedermann klar, daß es ohne Mitwirkung de r Sozialistischen Partei in Oesterreich niemals möglich gewesen wäre, die erzielten wirtschaftlichen Erfolge zu er reichen. Die Arbeiter und Angestellten und deren Wirtschaftsorganisation, der OeSter- reichische Gewerkschaftsbund haben unleug bar wesentlich dazu beigetragen, all die Schwierigkeiten, die sich nach 1945 ergaben, zu überwinden. Es war ja auch in Oesterreich nach 1945 nicht so einfach, die Probleme zu meistern

und es ist eine besondere Eigenart gewisser Oesterreicher des bürgerlichen Lagers, alles was in Oesterreich geschieht, als schle- ht hinzustellen und alles, was sich jenseits der Grenzen unserer Republik ereignet, gut zu finden. Die wirtschaftlichen Erfolge der Zeit nach 1945 in Oesterreich sind derart, daß sie jeder mann anerkennen müßte. In verhältnismäßig kurzer Zeit wurde trotz großer Ernährungs- Schwierigkeiten die Produktion gesteigert, die Produktivität gehoben, wurden rund 600.000 Arbeiter und Angestellte mehr

durch seine Hand lungsweise in der Geschichte de r Ze^ nach 1945 unbestreitbar ein Denkmal gesetzt hat. Immer wieder wird darauf angespielt, daß der Gewerkschaftsbund in Oesterreich zu wenig überparteilich sei. Selbstverständlich wollen der Oesterreichlsche Gewerkschafts bund und seine verantwortungsbewußten Funktionäre an der Ueberparteilichkeit un bedingt festhalten, logischerweise unter stützen aber der Gewerkschaftsbund und seine Mitglieder jene Parteien am meisten, die für die politischen

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Wörgler Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 09.09.1933
Umfang: 8
Frankreich, in der allernächsten Zeit mit Rußland das seit langem vorbereitete Militärabkommen zum Ab schluß bringen. Nationaler Llmbruch in Oesterreich Von Nationalständischer Seite wurde uns folgender Artikel zur Verfügung gestellt, von dem wir glauben, daß er Interesse beim Publikum finden wird, da es gewiß gern erfährt, was die Nationalständische Front will. Wir bringen den Artikel ohne Aenderung zum Abdruck, weisen aber daraufhin, daß. der Ar tikel nur gebracht wird, um unseren Lesern vom Wesen

der Nationalständiscben Front mit zuteilen, ohne! daß, wir nach irgendeiner Seite Propaganda machen wollen. Wir bleiben da bei, trotz großer Sch>äden und mancher Un dankbarkeit, die unpolitische Richtung der „Wörgler Nachrichten beizubehalten. Anmerkung der Redaktion. Es war zu erwarten, daß das Verbot der NSDAP, in Oesterreich einen weitgehenden Umschichtungsprozeß in den national ein!gestellten Kreisen der Bevölkerung zur Folge haben wird, da durch die willkommene Ein- flußlosigkeit der Hitlerbewegung

einer der stärksten An reize für eine Gefolgschaft in Wegfall gekommen ist Andererseits stehen aber für Oesterreich gerade im gegenwärtigen Zeitpunkt Fragen von weittragender Be deutung zur Entscheidung und es ist vollkommen ver ständlich, daß sich niemand von einer Mitwirkung an diesen Entscheidungen bedingungslos ausgeschlossen wis sen will. Es konnte deshalb nicht überraschen, daß vor allem jener Teil der national denkenden Bevöl kerung, der — ohne der NSDAP, anzugehören — aus ideologischen Gründen

dieser Bewegung sympa- tisch gegenüberstand, nunmehr nach einer Möglichkeit sucht, sich aktiv an der Neuordnung im Staate zu beteiligen, selbst dann, wenn diese Betätigung nicht mehr im Rahmen der NSDAP, erfolgen könnte. Sehr wesentlich trug dazu auch der Umstand bei, daß das brutale und wirtschaftsschädigende Vorgehen des natio nalsozialistischen Regimes im Reich gegen Oesterreich, und die bekannten Terrorakte der Hitlerleute in Oester reich selbst, viele Sympathien für den Nationalsozia lismus zum Erlöschen

brachte. Es war eine weitblickende Tat des gegenwärtigen Vizekanzlers Franz Winkler, in diesen.! Umschichtungs prozeß durch die Bildung der „National-Ständischen Front" entscheidend eingegriffen und den politisch ob dachlos Gewordenen im nationale!» Lager die Mög lichkeit zu einer neuen Betätigung gegeben zu haben. Der Vizekanzler, der als Führer des Landbundes die unabhängige Bauernbewegung in Oesterreich gegenüber den vehementen Angriffen der Nationalsozialisten voll kommen intakt erhalten

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Der Südtiroler
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Seite 2 von 4
Datum: 01.03.1930
Umfang: 4
Im Trentino dachte unter Oesterreich niemand daran, die italienische Bevölkerung zu entnaflionalisieren und ihre Muttersprache zu verdrängen, oder gar den häuslichen Unterricht in der Muttersprache zu beanstanden. Die Jtahie- ner hatten unter Oesterreich chre Volksschule ausschließlich in der Muttersprache, sie hatten ihre itMenischen Mittelschulen in reichlicher Anzahl- Auch für eine italienische Universität wollte der Staat versorgen. Die Italiener wollten dieselbe im Gegen satz zur Regierung

gefangengenommen und in Trient selbst kriegs rechtlich hingerichtet wurde, erklärt in seiner bekannten, Leidenschaftlichen Kriegsrede vom 13. Jänner 1915 in Mai land mit stolzem Selbstbewußtsein: „Wenn das Trentino morgen vom Königreich Italien annektiert wird, so wird es sich rühmen können, die Provinz mit dem geringsten Pro zentsatz von Analphabeten zu sein/' Cesare Battisti ahnte wohl gar nicht, was für ein Ehrenzeugnis er dem Nationalitätenrechte in Oesterreich aus stellte, das in seiner Rede

sonst so schlimm wegkam. In der Tat gibt es keinen stärkeren Befähigungsnachweis für d'ie nationalltätenrechtliche Tätigkeit eines Staates, als den, daß ein Vollsstamm unter seiner Führung einen höheren geistigen Kulftwstand zu erreiche vermag, als das Mutter volk im eigenen Nationalstaat. In Südtirol machte Italien bisher das Gegenteil. Es nehme sich doch endsich gefälligst an dem von Cesare Battisti zwar absichtslos, aber tatsächlich so anerkannten und gelobten alten Oesterreich Muster und Beispiel. Widerruf

und vertiefen wollen, am Werke waren, sich gegen ihren Staat verfehlt haben, kehren an ihren Kerd zurück. Sie und mit ihnen alle Oberetscher werden dafür der Milde des Regierungschefs dankbar sein, besonders jetzt, da nach dem Besuche des Bundeskanzlers der Nachbarrepublik auch die Beziehungen zu Oesterreich mit einem Freundschaftsvertrage geklärt worden sind und dieser heutige Gnaöenakt des Duce sicher lich auch mit jenem Ereignis in Verbindung zu bringen ist. (Wir sehen im ..Gnadenakt" allerdings

haben die Tiroler Nationalräte davon abgesehen, bei der Behand lung des italienischen Freundschaftsvertrages im Rational- rat in die Debatte einzugreffen. Sie wollten weder der Regierung noch jemand anderem die Gelegenheit bieten, die Schuld den Tirolern zuzuschieben, falls weitere Ergebnffse der Verhandlungen zwischen Oesterreich und Italien schei tern sollten. Nichtsdestoweniger haben sie mit einer sehr bezeichnenden, von der Amtlichen Nachrichtenstelle ver schwiegenen Geste der wahren Meinung Tirols Ausdruck

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Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Land-Zeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 16.07.1904
Umfang: 16
den Entwurf einer Kreiseinteilung Böhmens voclegen. Danach soll das Land in 9 tschechische, 5 deutsche und 1 gemischten Kreis ein geteilt werden. Kandeksverlragsveryandlnngen. Rach den Mitteilungen der reichsdeutschen Zeitungen sind die Verhandlungen zwischen dem Deutschen Reiche und Oesterreich-Üngarn über die neuen Handelsverträge noch sehr weit zurück. Mit anderen Staaten habe sich das Deutsche Reich leichter zu einigen vermocht. Wo« dem Schwadroneur Schönerer. Nach langem Schweigen hielt Schöner

r auf der All deutschen Tagung in Cger eine Rede, in der er heftig die verbündeten deutschen Parteien angriff, weil sie Kcerbers „slavisierendes Regiment" unterstützen. Schönerer sagte, er sei überzeugt, daß nach dem Hingang des Kaisers Franz Joseph das öster reichisch-deutsche Bündnis gekündigt werde; dann werde die Zeit kommen, daß ein oeutscher Hohen- zollernkaiser auch in Oesterreich Ordnung macht. Die ungarische« Wläne und Ziele. Während in der diesseitigen Reichshälfre völlige politische Stille

und lautersten ungarischen Chauvinismus ist. Baron Banffy fordert offen uno bestimmt den selbständigen ungarischen Staat, nickt bloß in seinem Verhältnis zu Oesterreich, sondern auch in seinem Verhältnis zum Ausland, so daß es in Zukunft nicht z. B. mehr heißen dürfe, es seien Handelsverträge mit Oesterreich-Ungarn, sondern mit Oesterreich und Ungarn geschlossen, ferner daß die Sprache der Diplomatie Ungarns die ungarische sein müßte usw. Banffy nimmt nämlich großes Aergernis daran, daß das Ausland

z. B. in den offiziellen Handelsstatistiken nie von Ungarn als solchem, sondern stets nur von Ungarn in Verbindung mit Oesterreich, von Oesterreich Ungarn, spreche. Baron Banffy trat aufs heftigste für die extremste Magy- arisierungspolitik, d. h. für die Unterdrückung der nicht magyarischen Nationalitäten ein. Selbst den zu seiner Ministerpräfidentenzeit in Kroatien amtierenden Bonus Khuen-Hedervaiy griff Banffy an, daß er zu wenig magyansieit habe, und doch seufzten die Kroaten unter seinem Regiment

, wie unter einem schier unerträglichen Joche, so daß sie aufatmeten, als Khuen Ministerpräsident wurde. Des wetteren trat Banffy gegen die jetzige Regierung undfürdieungarischeKommandosprache ein, dann für die wirtschaftliche Trennung Ungarns von Oesterreich, für die Unmöglichkeit eines Ausgleichs, der in Oesterreich mit dem § 14 gemacht würde. Kurz, was Baron Banffy will, ist der Kampf aus der ganzen Linie und in allen Rich-

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 21 von 22
Datum: 21.04.1927
Umfang: 22
sein Gepräge. Im Parlament werden die Steuergesetze geschaf fen. Das Parlament ist entscheidend für das gesamte Schulwesen, von der Volksschule bis zur Universi tät. Das Parlament entscheidet, welche Rechtspre chung sem wird, und formt oder ändert das Straf recht. Es nimmt somit Einfluß auf die ganze Ge setzgebung. Es wird auch entscheiden über die Ehegesetzgebung in Oesterreich. Das Parlament bestimmt über das Verhältnis Oesterreichs zu den übri gen Staaten und hat die Entscheidung über Krieg und Frieden

so betrachtet, sind diese Wahlen Entscheidungs wahlen. Sie entscheiden über das Glück des Volkes und des ganzen Staates. Aber die bevorstehenden Wahlen haben noch eine ganz eigene Bedeutung. Es wird ein Entscheidungskampf sein zwischen Christen tum und Glaubensfeindschaft in Oesterreich. Seit Jahr zehnten hat Oesterreich immer mehr von seinem katho lischen, seinem christlichen Charakter verloren, aber noch ist manches geblieben. Die kommenden Wahlen aber werden nun entscheiden, ob auch dieser Rest

noch entschwinden wird. Die religionsfeindliche Partei ist bestrebt, die Herrschaft in Oesterreich zu erringen und wenn sie diese Herrschaft erringt, dann wird sie in diesem Kampfe gegen das Christentum nach ihrem eigenen Geständnisse bis zum äußersten gehen, diese Partei des Umsturzes, der Religionslosigkeit, der Re ligionsfeindlichkeit. Was ganz Oesterreich dann droht, zeigt derzeit Wien, zeigt der Schulkampf der Reichs hauptstadt, zeigt die Freidenkerbewegung und die fort während betriebene Absallshetze

, was das Leben des Menschen in seinen Anfängen noch gesetzlich schützen kann. Umsturz aller Verhältnisse ist die Folge ihrer Arbeit. Papst Leo XIII. hat diese Feinde „Totengräber der Kultur" genannt. Der Bol schewismus wird immer mehr als das Unheil der Welt erkannt. Auch das Ausland sieht mit Bangen auf Oesterreich und seine kommenden Wahlen. Stimmen des Auslandes sagen: welchen Weg wird Oesterreichs Bundesorgan des über AWWglMrMnöen Tiroler OaMmdMes Herausgeber: Aroler Lauernbunü Lstlleh e V lütt er lasten

lnd so aderen >Be we st per- zelehrt, gegen ts nur Monde x gibt. >aß sie, geistige n und r, der Volks- it wor- »ollten. samm- ange- t Tirol den Sozialdemokraten das zweite Mandat wäre entrissen worden, wenn die Ude-Anhänger mit der Einheitsliste gehalten hätten. So aber sind sie in Tirol und in ganz Oesterreich hartnäckig ihre eigenen Wege gegangen und haben viele Tausende von Stimmen verworfen. Denn in ganz Oesterreich ist kein Ilde-Anhänger in den Na tionalrat gewählt worden und infolgedessen

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 18.08.1932
Umfang: 16
, 22. M. Himmelfahrt Okt. Dienstag, 23. Philipp. Mittwoch, 24. Bartholomäus. Donnerstag, 25. Ludwig. Der Kampf um Oesterreichs Kohlenversorgung. Das jetzige Oesterreich hat einen jährlichen Kohlen* bedarf von rund acht Millionen Tonnen. (Eine Tonne ---- 1000 Kilogramm.) Steinkohlengruben besitzt es nur zwei, und zwar in Grünbach und am Schneeberge. Die dort gewonnene Kohle ist aber nicht gerade sehr hochwertig und auch der Menge nach können diese Gruben den Be darf bei weitem nicht decken. Außerdem aber verfügt

Oesterreich über ausgedehnte Draunkohlenreviere, welche eine gut brauchbare Kohle von hohem Kaloriengehalt liefern, nachdem die Kohle einem Trocknungsprozeß unter* warfen worden ist. (Unter Kalorie versteht man jene Wärmemenge, die notwendig ist, um einen Liter Wasser um ein Grad zu erwärmen.) Aber alle Kohlengruben zusammen 'können auch bei höchster Ausbeute von fünf Millionen Tonnen liefern, während die jetzige Leistung etwa 3 y 2 bis 4 Millionen beträgt. Drei Millionen Ton* nen müssen daher

aus dem Auslande bezogen werden. Frachtlich bietet Oesterreich als Abnehmer für Kohle besonderes Interesse den tschechoslowakischen, polnischen, deutschen und ungarischen Gruben, aber auch englische und zum Teil auch französische Gruben zeigen ein ge* wisses Interesse an -der Belieferung des österreichischen Marktes mit Steinkohle. Als in den ersten Nachkriegs, fahren Deutschland infolge des Verlustes von Ober* schlesien und des Saargebietes sowie der Besetzung des Ruhrgebietes in der Kohlenversorgung stark

beschränkt war, konnte es nicht an einen Export nach Oesterreich denken. Und so war es nur eine Selbstverständlichkeit, daß eine Gruppe tschechoslowakischer und polnischer (ober* schlesischer) Gruben den österreichischen Markt für ihre Kohle eroberten. 4 bis 4l4 Millionen Tonnen Kohle kamen jahraus, jahrein aus diesen Revieren nach Oester* reich, besser gesagt, hauptsächlich nach Wien und eine sehr straff gehandhabte Preisvereinbarung hat bis vor kurzem trotz der sinkenden Weltmarktpreise

in Oesterreich, des Generaldirektors Dr. Seefehlner von der A. E. G. Union in Wien zu, der in einer Zeit der günstigsten Konjunktur und verhältnismäßig billigem Geld vor den Kohlen* baronen die Waffen strecken mußte. Nun ist Generaldirektor Dr. Seefehlner von der Leitung der A. E. G. Union in die Direktion der Oester* reichischen Bundesbahnen übersiedelt und hat die Kennt nis von den Vorgängen auf dem Kohlenmarkt zu diesem neuen Posten mitgebracht. Fast vom ersten Augenblick seiner Tätigkeit

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 07.09.1928
Umfang: 8
, daß wir e? uns füglich ersparen können, hier des längeren darauf einzu gehen. Da ist nun interessant zu erfahren, daß sich die ausländischen Besitzer von Häusern in Oesterreich zu einem „Jnternation. Schutzverband" ausländischer Hausbesitzer in Oesterreich" zusammengetan haben, um alle Mittel anzu wenden, die den Mieterschutz in Oesterreich zu Falle bringen könnten. Wir lesen da folgendes: Eine Aktion der ausländischen Hausbesitzer in Oesterreich gegen den Mieterschutz. „Die ausländischen Besitzer von Häusern

in Oesterreich, insbesondere in Wien, haben sich zur Bekämpfung des Mieterschutzgesetzes in einem „Internationalen Schutzver band ausländischer Hausbesitzer in Oesterreich" organisiert, der auch schon mit einer Aktion für den Mieterschutzabbau in Oesterreich hervorgetreten ist. Iw einem Aufrufs des Schutzverbandes wurde angekündigt, daß der Verband auf internationalem Wege unter Zuhilfenahme aller zweck dienlichen Mittel eine Aenderung des gegenwärtigen Zu standes der gänzlichen Entwertung

des österreichischen Hausbesitzes und der Enteignung seiner Einkünfte in die Wege leiten werde. Der ausländische Hausbesitz in Oester reich repräsentiere einen gewaltigen Wert und damit einen nicht zu übersehenden Machtfaktor, so daß der Erfolg der organisierten ausländischen Hausbesitzer in Oesterreich nicht ausbleiben könne. Die deutsche Sektion dieses internationalen Schutzver bandes hat in diesem Sinne ein umfangreiches Memoran dum an die reichsdeutscheGesandtschaft in Wien übermittelt, in dem darauf

hingewiesen wird, daß die österreichische Re gierung mit ihrem Gesetzentwurf zum Abbau des Mieten- fchutzgesetzes im Herbste große politische Schwierigkeiten bei der Opposition des Parlamentes zu überwinden haben werde. Im Namen der in Oesterreich schwer geschädigten reichsdeutschen Hausbesitzer werde der Gesandte Deutsch lands gebeten, bei jeder sich ergebenden Gelegenheit der österreichischen Regierung gegenüber sein Interesse an die ser dringend notwendigen Reform zu bekunden und hie

durch der österreichischen Regierung eine von ihr wahr scheinlich sehr erwünschte Stütze zu leihen. Im einzelnen wird zu dem Memorandum darauf hin gewiesen. daß die wahren Nutznießer des Mieterschutzes in Oesterreich nicht die Arbeiter, sondern die wohlhabenden Mieter von großen Luxuswohnungen und Geschäftslokalen seien. Die dringende Notwendigkeit des Mieterschutzabbaues werde von allen Wirlschastspolitikern eingesehen. Eine gleiche Aktion haben auch andere Sektionen des Schutzver bandes bei ihren Gesandtschaften

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Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 2 von 12
Datum: 15.06.1933
Umfang: 12
in seiner Heimat Oesterreich zulassen oder gutheitzen könnte. Glaubt Ihr, Bauern, daß Euch Leute, die sich solcher Mittel bedienen, einmal Freiheit, geordnete wirtschaft liche Zustände bringen, daß die ein neueres, besseres, glück licheres Deutschland schaffen könnten? Und seid Ihr der Ansicht, daß die Parteigenossen solcher Leute das Recht haben, sich über eine Greuelhetze zu beklagen? Die Terro risten haben sich das Todesurteil gesprochen, sie sind offene Landfemde geworden, sie haben bei ehrlichen Menschen

vor diesem Schicksalsschlag bewahrt und Dr. Steidle wird von seinen Verletzungen wieder genesen. Die Tiroler Heimatwehr steht erschüttert vor diesem diesem neuen Blutopfer, das der Dienst für die Heimat von uns forderte. Aus ganz Oesterreich strömen uns die Kundgebungen des Mitgefühls und der Empörung über den feigen Mord versuch zu. Wir versprechen unseren Kameraden, daß die Frevel- ! tat die verdiente Sühne finden wird, an den Tätern selbst und an jenen, die in Verblendung und Niedertracht durch ihre Hetze

die Mitschuldigen sind. Wir verlangen aber von unseren Kameraden unbe dingte Disziplin. Die Empörung über die Untat darf keinen Kameraden zu Unbesonnenheiten hinreißen. Was geschehen muß, wird geschehen. Die Schüsse, die Dr. Steidle trafen, haben jeden ein zelnen unserer Kameraden getroffen. Wir werden unseren Kampf zu Ende führen. Für ein freies Heimatland unter grün-weißen Fahnen. Dr. Steidle wird leben und arbeiten dafür und mit ihm wir alle. Heil Steidle, Heil Tirol, Heil Oesterreich!. Was gibt es Neues

! Wir werden auf den Viermächtepakt in nächster Nummer zurückkommen. Erfreuliches Sinken der Arbeitslosigkeit in Oesterreich. Ende Mai 1933 wurden in Oesterreich insgesamt 320.955 unterstützte Arbeitslose gezählt. Die Zahl der unterstützten Arbeitslosen verteilt sich auf Innsbruck 13.102, Bregenz 6800. Im Vergleich zur letzten Zählung ergibt sich eine Abnahme um rund 13.100 Per sonen. Der Völkerbund gibt über Oesterreich ein gutes Zeugnis ab. Der Vertreter des Völkerbundes für Oesterreich, Herr Roß, erstattete

für Oesterreich. Die Nachricht von den jüngsten Terrorakten in Oester reich, vor allem aber in Innsbruck und Wien, haben in London großes Aufsehen erregt und die schon an sich gün stige Stimmung für Oesterreich, das unter dem Terror landfremder Elemente zu leiden hat, bedeutend vergrößert. Wie aus verschiedensten Unterredungen mit führenden Delegierten der einzelnen Staaten bei der Weltkonferenz hervorgeht, festigt sich bei diesen immer mehr die Ueber- zeugung, daß Bundeskanzler Dr. Dollfuß

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Zeitungen & Zeitschriften
Neueste Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 27.05.1934
Umfang: 8
20 Groschen Abendausgabe der „Innsbrucker Nachrichten BezugSrrcht im Preis« Lee „Ionsbruckcr Nachrichten" inbegriffen. — Einzelpreis 8 —.20, Freitag S —.30. Für Italien Lire Auswärtige >A»zeige»<mna»mest«ll-: L>esterreichi,che Anzelgen-Eesellsch-ft 31..©.. Wie», I. Brandüätte 8. Fernruf v 2 L-L. 9 L Nummer 119 Sonntag, den 27. Mar 1934 22. Jahrgang Wege zur Verständigung. Innsbruck, 26. Mai. Mitten in die Zeit der politischen Hochspannung zwischen dem Deutschen Reich und Oesterreich fällt

um so grö ßere Bedeutung zu, als aus Oesterreich im Jahre 1932 ins gesamt 44.600 und im Jahre 1933 39.900 Tonnen Erze aus- gejührt wurden. Die Erzausfuhr nach dem Deutschen Reiche würde vervielfacht werden und das Reich mit einem Schlage das weitaus erste Abnehmerland für österreichische Erze werden. Obwohl die Vereinbarungen nur je einen österreichischen und reichsdeutschen Produktionszweig angehen und dieses Abkommen im ganzen nur von untergeordneter Bedeutung ist, ist es dennoch

von der österreichischen Oeffent- lichkeit, die schon vielfach alle Beziehungen zwischen Oesterreich Md dem Deutschen Reiche für abgebrochen ansah, mit Freude zur Kenntnis genommen worden. Die Hoffnung auf eine Ver ständigung im allgemeinen und eine Neuregelung und Inten sivierung der Handels- und Wirtschaftsbeziehungen im beson deren hat damit wieder neue Nahrung bekommen. Das Deutsche Reich war bisher der Staat, mit dem Oester reich d ie st ä r k st e n u nd i n n i g st e n wirtschaftlichen Beziehungen unterhalten

hat. Es steht sowohl auf der Ausfuhrliste wie auch auf der Einfuhrliste Oesterreichs weitaus an erster Stelle. Der Wert der aus dem Deutschen Reiche nach Oesterreich eingeführten Waren ist von 21.2 Millionen Schilling im Jahre 1930 auf 22.1, 20.4 und 19.6 Millionen Schilling, der Wert der von Oesterreich nach dem Deutschen Ach ausgeführten Waren von 17.6 Millionen Schilling auf 18.1,17.5 und 15.7 Millionen Schilling in den folgenden Jah ren zurückgegangen. Im Hinblick auf die großen Abstriche im gesamten

. Was endlich das in Oesterreich in- oestierte reichsdeutsche Kapital betrifft, so sind un- gefähr 65 bis 70 v. H. des in Oesterreich inve stierten ausländischen Kapitals reichsdeut- !chen Ursprung s. Auch damit kann es nicht mit einem bchlage anders werden: Um die Ausfuhr der österreichischen vlhwerindustrie nach Italien zu steigern, werden in der nächsten Zeit, wie es die letzten römischen Wirtschaftsverhand- mngen vorgesehen haben, direkte Verhandlungen zwischen der cherreichischen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 12
Datum: 13.06.1914
Umfang: 12
sich im Lande bemerkbar machte, alle die Empfindung, daß der Rebellengeist des Volkes nun einen führenden Kopf bekommen hat. Schraffl war auch Rebell, so lange es zu erobern galt. Aber in dem Maße, als Schraffl hoch hinaufkam, ist der Rebellengeist ge sunken! Es ist hier heute erklärt worden, daß die wirtschaftliche Lage in Oesterreich es erfordere, daß wir uns rüsten. Da muß man aber schon sehr anderer Meinung sein. Vergegen wärtigen Sie sich nur die Vorgänge in den letzten zwei Jahren, die Kriegsgefahr

. Die Kriegsgefahr wurde von Oesterreich geschürt, die Folge war der Ausbruch der furchtbaren Wirtschafts krisis. Man hat ohne Bewilligung der Volksvertre tung Kriegsschiffe gebaut, man hat ohne Bewilli gung der Volksvertretung über Hals und Kopf ge rüstet, man hat sich über das Wehrgesetz hinwegge setzt, die Militärgewaltigen haben sich alles erlaubt, weil sich die Volksvertretung als zu schwach erwiesen hat gegen die Anmaßung der Machthaber. Wer hat von diesen Rüstungen profitiert? Die Gewerbetreibenden

, wird den Staat Oesterreich nicht stark machen. Oesterreich braucht nicht so dringend eine Verstärkung seiner Militärmacht, Oesterreich braucht eine Ordnung der Verhältnisse im Innern des Staates! Hier aber läßt man den Dingen ihren Lauf. Man sieht zu, wie sich die Regierung Obstruktionen ankauft, wie sie die beschworene Verfassung verletzt, wie sie mit dem § 14 das Rekrutenkontingent er höht, wie durch die albanische Abenteurerpolitik die Gegensätze mit unseren Verbündeten immer mehr verschärft

werden. Man glaubt eben: wenn Oesterreich nur Kanonen hat, dann ist der Staat stark genug. Aber die Regierung übersieht eines: Die Folgen der Außenpolitik dieses Staates haben viele hunderttausend Menschen dem Staate ent fremdet, ja mehr, zu Hassern dieses Staates ge macht. Im Ernstfälle muß die Regierung Hundert tausende dieser verbitterten Menschen zu den Waf fen rufen. Ob ein Staat mit vielen Soldaten, die im Herzen nicht Soldaten sind, die nicht mit innerer Begeisterung am Staate hängen, dann stark

ist, das ist sehr fraglich. Lebhafte Oho-Rufe. Abram: Jawohl, verbitterte Menschen muß die Regierung zu den Waffen rufen. Und wenn der Kampf mit einer Nation oder mit demokratischen Nationen ausgefochten werden soll, von denen Splitter in Oesterreich leben, dann ist es noch mehr eine Frage, wie stark dieses Oesterreich sein wird. Der Staat kann also nicht stark gemacht werden durch Rüstungen, der Staat könnte nur gekräftigt werden, wenn er im Innern so umgestaltet wird, daß jedes Volk seine Freiheit, seine Selbstverwal

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Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 20.03.1946
Umfang: 6
und die weltpolitischen Krisen Wien, 19. März (SK) Bundespräsident Dr. Karl Renner hat in einem Gespräch mit einem Mitarbeiter des „Demokratischen Volksblattes“, der sozialistischen Zeitung Salzburgs, zur gegen wärtigen Auseinandersetzung zwischen den Groß mächten zu der Frage Oesterreichs West- oder Ostorientierung Stellung genommen. Der Bundes- Präsident erklärte: „Oesterreich will sich weder nach dem Westen, noch nach dem Osten binden, sondern sich viel mehr den Vereinten Nationen eingliedern und die Mitte halten

. Für diese Rolle ist Oesterreich durch seine geographische Lage, durch seine Ge schichte und seine Eigenschaften als Kreuzungs punkt mehrerer Kulturen prädestiniert. Ich bin überzeugt, daß die Welt alsbald wieder zu einer Einheit kommen wird, daß sie Oesterreich als Vermittler zwischen Ost und West auf kulturellem wie auf wirtschaftlichem Gebiete geradezu braucht j und auf die Dauer nicht entbehren kann. Oesterreich, und in Oesterreich wieder ganz besonders Wien, war immer die Drehscheibe, mit deren Hilfe

werden. österreichische politische Vertreter generell zugelassen Beromünster, 19. März. (TND) Der Alliierte Rat für Oesterreich ermächtigte heute die österreichische Regierung in allen Ländern mit Ausnahme von Deutschland und Japan, politische, aber nicht diplomatische Vertreter zu ernennen. Bisher war Oesterreich nnr in den vier Ländern der Besatzungsmächte vertreten. Amerikanische Lebensmittel für Wien NewYork, 19. März (CBS) Aus I^pm wird gemeldet, daß General Mark Clark, der amerika nische Befehlshaber

der amerikanischen Be satzungstruppen in Oesterreich, größere Mengen von Lebensmitteln aus amerikanischen Heeresbe ständen für die Stadt Wien zur Verfügung gestellt hat. Die Ernährungslage in Wien ist sehr ge spannt durch das Ausbleiben der Lebensmittclfie- ferungen aus Rußland und Frankreich. Frage der österreichischen Bauernhöfe vor dem Alliierten Rat London, 19. März (ASZ) In der Sitzung ! des Alliierten Rates für Oesterreich am 25. März ! wird die russische Beschlagnahme von mehr als 200 Bauernhöfen

für den Oesterreich-Fonds zu spenden. Mrs. Ertön Gould war Mitglied der Parkmentsdelegation, die vor kurzem in Oester- reich weilte. Scharfe russische Angriffe anf Churchill Exchange meldet aus Moskau: In der am Samstagabend im AIl-Unions-Kongreß fort gesetzten Besprechung des neuen Fünf jahres planes der Sowjetunion wurde bei der Dis kussion über den Rüstungsbedarf Churchill wiederholt von verschiedenen Rednern als „Kriegshetzer“ angegriffen. Diese Anwürfe wurden von den Regierungssprechern aufge nommen

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Kitzbüheler Nachrichten
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Seite 2 von 10
Datum: 09.09.1933
Umfang: 10
und den politisch ob dachlos Gewordenen im nationalen Lager die Mög lichkeit zu einer neuen Betätigung gegeben zu haben. Der Vizekanzler, der als Führer des Landbundes die unabhängige Bauernbewegung in Oesterreich! gegenüber den vehementen Angriffen der Nationalsozialisten voll kommen intakt erhalten hatte, ging dabei von der Ueberlegung aus, daß man die Gefahren, die der Selb ständigkeit und Unabhängigkeit Oesterreichs von natio nalsozialistischer Seite drohen, niemals durch ein Ver bot der Hitlerbewegung

in Oesterreich allein gänzlich und für immer beseitigen kann. Es müßten vielmehr — so argumentierte er — die dem Nationalsozialis- ergebenen Oesterreicher in zielbewußtcr Arbeit zu einem neuen und stärkeren österreichischen Staatsgedanken be lehrt werden, der den beiden großen Strömun!gen der Zeit gerecht wird. Nämlich Abkehr von allen interna tionalen Gedankengängen, das heißt konsequente Be folgung einer kraftvollen nationalen Politik auf al len Gebieten des öffentlichen Lebens und zur Erreichung

sind die Handels- und Gewerbetreibendes, Nationaler Llmbruch in Oesterreich Von nationalständischer Seite wurde uns folgender Artikel zur Verfügung gestellt, von dem wir glauben, daß er Interesse beim Publikum finden wird, da es gewiß, gern erfährt, was die Nationalständische Front will. Wir bringen den Artikel ohne Aenderung zum Abbruch weisen aber daraufhin, daß der Ar tikel nur gebracht wird, um unseren Lesern vom Wesen der Nationalständischen Front mit zuteilen, ohne daß! wir nach irgendeiner Seite

Propaganda machen wollen. Wir bleiben da bei, trotz großer Schäden und mancher Un dankbarkeit, die unpolitische Richtung der „Kitzbüheler Nachrichten" berzubehalten. (Anmerkung der Redaktion.) Es war zu erwarten, daß das Verbot der NSDAP, in Oesterreich einen weitgehenden! Umschichtungsprozeß. in den national eingestellten Kreisen der Bevölkerung zur Folge haben wird, da durch die willkommene Ein- flußlosigkeit der Hitlerbewegung einer der stärksten An reize für eine Gefolgschaft in Wegfall gekommen

ist. Andererseits stehen aber für Oesterreich gerade im gegenwärtigen Zeitpunkt Fragen von weittragender Be deutung zur Entscheidung und es ist vollkommen ver ständlich, daß sich niemand von einer Mitwirkung an diesen Entscheidungen bedingungslos ausgeschlossen wis sen will. Es konnte deshalb nicht überraschen, daß vor allem jener Teil der national denkenden Bevöl kerung, der — ohne der NSDAP, anzugehören — aus ideologischen Gründen dieser Bewegung sympa- tifch gegenüber stand, nunmehr nach einer Möglichkeit

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Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 06.12.1934
Umfang: 16
nach der Verfassung erstmalig der Landeshauptmann des Burgenlandes Ing. Sylvester. Dieser wurde auch für die Dauer eines Halbjahres zum 3. Vizepräsidenten des Bundestages berufen. Der B u n d e s t a g, der nach der neuen Verfassung die eigentliche gesetzgebende Körperschaft des Bundes- staates Oesterreich ist, hielt am 30. November feine erste Sitzung ab. Präsident Hoyos bezeichnete als das Ziel der gesetzgebenden Körperschaften ein blühendes freies Land mit einem glücklichen, starken, an Leib und Seele

ge funden Volke zu erreichen. Bundeskanzler Dr. Schuf ch- n i g g führte in der Regierungserklärung unter anderem aus: Auf dem Notgerüst unerläßlicher Uebergangsbestim- mungen schritt die Arbeit des staatlichen Neubaues vor- wärts bis die Kugel des Mörders den Baumeister mitten von der Stätte seines Wirkens riß. Der das Verbrechen wollte, hat vorbedacht und entschlossen den Stoß ins Herz des neuen Oesterreich geführt. Was er jedoch nicht ver hindern konnte ist, daß der Geist des neuen Oesterreich

. Eines der ersten neuen Geisetze werde die Sozial- reform sein, zu der die Vorarbeiten nahezu abgeschlossen seien. Oesterreich hat den Wunsch, mit allen seinen Nach barn in Frieden zu leben. Der Kanzler betonte besonders den deutschen CharMer unseres Vaterlandes. liegt uns allen daran, der jungen Generation den Glauben an die Zukunft Oesterreichs zu geben und darum wird die Ausbildung der Jugend einheitlich und systematisch vor- genommen werden. Wir haben uns feierlich bekarnt zum christlichen Staat

und sind daher gewillt, weitestgchend alles, was mit der seelisch-geistigen Erziehung zusammen- hängt, der Kirche zu überlassen und die Kirche zu bitten, unter ihrer Führung unsere Jugend in bteifen Belangen auch wieder zum Vaterlan'de zu erziehen. Im neuen Oesterreich wird österreichischer Kurs gemacht, wie es in diesem Lande immer hätte fein sollen. Pv - Mord in Petersburg. In Leningrad (dem früheren Petersburg) ist der kommunistische Parteisekretär und Vertraute Stalins, Sergei Kirow, am Samstag

Saale Wiens ein Bezirksappell der Vaterländischen Front abgehalten- dem bei 4000 Menschen beiwohnten. Dabei hielt Vizekanzler Starhemd erg eine Ansprache, in der er sich mit dem in letzter Zeit so viel erörterten Totalitütsdegriff be» faßte und das Verhältnis zwischen ihm und Bundes kanzler Dr. Schuschnigg darlegte. Zum Schluffe beschäf- tigt-e er sich mit den Iugendverbänden. Ein dummes Schlagwort ist das von der Tota lität. Ganz Oesterreich soll es hören, daß ich den Be griff Totalität

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Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 22.12.1925
Umfang: 8
vor den Weihnachtsfeiertagen hat der österreichische National rat, wie gestern 'berichtet, endlich das Gesetz zum Schutze des einheimischen Ar'bei'ts- marktes beschlossen. Da der Bundesrat dem Beschlüsse 'des Hauses bereits beigetreten ist, kann das Gesetz noch vor Neu jahr kuüdgemacht und mit 1. Jänner 1926 in Kraft gesetzt lverden. M diesem Tage wird also in Oesterreich niemand mehr ausländische Arberter, An>gestellte. Hausgehilfinnen oder Lehrlinge ohne besondere behördliche Bewilligung an stellen können. Soweit

Ausländer schon seit dem Jahre 1923 ständig in Oesterreich leben, können diese ungestört und ohne 'besondere Bewilligung aus ihrer Arbeitsstelle blei ben; aber wenn sie einen neuen Posten annehmen wollen, so muß der Unternehmer zu ihrer Anstellung eine Bewilli gung einholen. Alle Bewilligungen werden nur auf Antrag der industriellen Bezirkskommiffron vom Bundeskanzleramt erteilt und sie können nur dann erteilt werden, wenn volks wirtschaftliche Gründe oder Gründe der Mensch!ichkeit. ins besondere

Arbeitsstellen den einheimischen Arbeits- kräften! Oesterreich hat aber immer noch zahlreichen fremd ländischen Arbeitern Beschäftigung gegeben. Geralde in unserem Lande waren im Sommer ziemlich reichsitalie nische Arbeiter auf Bauten und in Ziegeleien beschäftigt, während einheimische Banavbsiter keine Anstellung gefun den haben. Wiederholt sind Hilfsarbeiter für die Ziegeleien im Auslände gesucht worden, obwohl einheimische Arbeiter in großer Zahl zur Verfügung standen. Noch schlimmer

Landarbeiter nach Oesterreich zieht. Das ganze dortige Gelbiet, so weit es Herr Strakosch beherrscht, wird entnattonalisierl. Möchte man meinen, daß sich gerade die Großdeutschen 'beeilen werden, dem Slowakenimport durch Herrn Strakosch ein für alle Mal einen Riegel vorzuschveben. Der Slowaken- import trägt zur En'tnationalisiernng der dortigen Gegend bei und wird bestimmt einmal tschechische Ansprüche er wecken. Aber den Gvoßdeutschen und Ehristlichsozialen ist diesmal Widder der Geldbeutel viel naher

geständen, als das Wohl der deutschen Nation. Schütter an Schütter hüben sie dafür gekämpft, daß Herrn Strakosch das Recht gewahrt werde, slowakische Arbeiter zu importieren, auch wenn einheimische Arbeiter ohne Beschäftigung sind. Während die Großdeutschen und die Ehristlichsozialen so um die Slowükeneinfuhr sich 'besorgt zeigen, hüben sie aber auch einen Antrag niedergestimmt der den Dentsch- Südttrolern und anderen vertriebenen Nationsgenoffen in Oesterreich eine Zufluchtsstätte geben

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Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 03.06.1898
Umfang: 4
neben dem Henker gleich der Bajazzo stand, wie es ja auch heute noch der Fall ist. So waren damals die geistigen Zustände in Oesterreich beschaffen. Betrachten wir das Vereinsleben in Oesterreich. Ein Vereinsleben gab es damals in Oesterreich gar nicht, um Ihnen aber zu zeigen, wie die damaligen Zustände waren, will ich Ihnen folgende Thatsache er zählen: Einige Professoren der Universität, Juristen, Philosophen, auch fromme Theologen, sehr loyale Ad-l vokaten und sehr loyale Doktoren der Medizin

nichts Geringeres als der Herd der Revolution sei. Daß der Graf Sedlnitzky dem Vereine auch im Jahre 1848 nicht hold war, geht aus einer inter essanten Thalsache hervor. In diesem Jahre wollten nämlich die Herren den Staat Umstürzen, sie setzten eine revolutionäre That in Scene. Sie wollten nämlich in Oesterreich Gesetze herausgeben. Natürlich mußte > wieder Graf Sedlnitzky um Erlaubwß befragt werden. Er sagte: „Das darf nicht sein, das gibt es nicht, das ist viel zu gefährlich", und meinte dann zur Depu tation

: „Lesen Sie nur, meine Herren, lesen Sie nur. Sie lesen sich Alle zu Verbrechern." Das war seine Meinung über den Juridisch-politischen Leseverein. So waren die geistigen Zustände in Oesterreich beschaffen, so das Vereinswesen unter dem System Metternich. Gestatten Sie mir, noch mit einer ganz neuen Seite zu kommen, welche leider in den Geschichts büchern, auch in den besten und umfangreichsten, nur sehr flüchtig behandelt wird, gestatten Sie mir, daß ich Ihnen auch die socialen Verhältnisse

, wie sie in Oesterreich damals waren, kurz schildere. Denjenigen, welche sich besonders dafür interessiren, empfehle ich das Buch von Wieland: „Die socialen Verhältnisse in Oesterreichs Ländern." Dieses Buch ist leider sehr schwer zu bekommen. Es ist schon ganz vergriffen, doch dürfte es noch in manchen Arbeitervereinen vor handen sein, und ich glaube, daß es im Gumpendorfer Bildungsverein aufliegt. In diesem Buche werden die Zustände geschildert, wie sie im Vormärz in Oesterreich existirten. Wie Ihnen bekannt

ist, hat am Ende des 18. und am Anfänge des 19. Jahrhunderts eine gewaltige Revo lution stattgefunden, eine viel größere und gewaltigere als die große Revolution in Frankreich. In dieser Periode wurde der Dampf in den Dienst der Industrie gestellt, und auch in Oesterreich machte sich der Um schwung in einem gemissen Sinne bemerkbar. Wir er fahren aus diesem Buche, daß die Lage der Bauern in den Vierziger-Jahren eine sehr traurige war, so daß sie fast vollständig dem Zustande im 18. Jahrhundert glich, bevor

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 8 von 8
Datum: 25.03.1935
Umfang: 8
gegen Oesterreich statt, den die Italiener mit 2:0 (0:0) für sich ent scheiden konnten. Zahlreiche Schlachtenbummler aus Italien und den Nachbarstaaten wohnten der Veranstaltung bei. Unter den Anwesenden ist in erster Linie der oberste Sport führer Oesterreichs, Vizekanzler Fürst Starhemberg, zu er- lvähnen, der der ganzen Veranstaltung, auch dem Vorspiel, beiwohnte. Nach dem heutigen Spiel Italiens gegen Oester reich ist der Stand im Europacup-Wettbewerb folgender: 1. Italien 6 Spiele, 10 Punkte

; 2. Oesterreich 6 Spiele, 7 Punkte; 3. Ungarn 4 Spiele. 5 Punkte; 4. Tschechosiowakei 5 Spiele, 0 Punkte; 5. Schweiz 7 Spiele, 1 Punkt. Mer Voraussicht nach dürfte den Italienern der Endsieg in dieser Konkurrenz, die im Laufe des heurigen Jahres noch abgeschlossen wird, nicht mehr zu nehmen sein. Vor diesem Kampf standen einander zwei Jugendteams von Wien und Brünn gegenüber. Die Wiener blisben in diesem Kampfe mit 6:2 (1:2) siegreich. Das Spiel der B-Mannschaftcn Livorno, 24. März. (Sportdienft der Amtlichen

I waren: 1. Otto Furrer-Zermatt 18:58, 2. Rudi Matt, Oesterreich 19:06.3, 3. Anton SeÄos, Oesterreich 19:35, 6. Fried! Pfeifer. Oesterreich 19:50, 7. Palauro, Oesterreich 19:56, 14. Scholl, Oesterreich 20:49, 15. Werke, Oesterreich 21:05, 17. Fahrner, Oesterreich 21:14, 19. Lud wig Lantschner, Oesterreich 21:32. Wetterberichte P a t s ch e r k 0 f e l: Barometer 599, leicht steigend, Minus 5 Grad, 90 Prozent Feuchtigkeit, stark bewölkt, Nebelreißen, Sicht keine, 10 Zentimeter Neuschnee. Skifähre sehr gut

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