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Lienzer Nachrichten
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Seite 1 von 16
Datum: 09.06.1933
Umfang: 16
bi» zu 10 Worten 8 1.40, jede» weitere Wort 10 x. Der Bezug u. nicht terminiert« Inserat« gelten bi» zur Abbest. Postsparkassen-Konto 123.395. 3 22. Jahrgang, Mein Oesterreich. Ich sitze an der Lienzer Klause und be ttachte Sie vom Zahne der Zeit erfaßte, halb verfallene ehemalige Talsperre. — Ihre Zin nen sind zerbröckelt und der Wind weht drüber hin. Ich sinne und denke zurück an die Vergangenheit, die versunken ist im Meere der Zeit, vergessen vom Großteil der heutigen Welt, die alles Alte verachtend

, doch immer wieder auf das Alte, Bewährte zurück kommt. And stelle mir die Klause im Geiste vor, wie sie ungefähr in ihrer Blütezeit ausge sehen haben mag, wo die Görzer und Wol kensteiner darauf gehaust haben. And denke zurück an die deutsche Geschichte und deutsche Kultur, denke daran, daß beste alte deutsche Sitte, deutsche Kultur von unserem lieben, schönen, herrlichen Oesterreich stammt. Tief im Herzen tut es mir weh, wenn ich die Worte höre: „Heil Hitler? Dollfuß verrecke!" und eine geradezu

ekechafte Agitation gegen unser ehr würdiges Oesterreich sehe, die von meist un zurechnungsfähigen, überspannten Hitzköpfen bettieben wird. Deutschland war groß, als Oesterreich es führte, es war ein Vasallenstaat, als es diese Führung verließ, als 1806 (da Kaiser Franz die römisch-deutsche Kaiserkrone niederlegte), bis 1813 sich die deutschen Fürsten im Nheinbund vor Napoleon erniedrigten und Preußens König Oesterreich im Stiche ließ und mit Napoleon Sonderfrieden schloß. Deutschland wurde 1813

hauptsächlich durch Oesterreich wieder ein unabhängiger Staat. Schon um 1200 verkündete einer der größten deutschen Dichter, Herr Waller von der Vo gelweide, daß er „zu Osteriche singen und sagen gelernt" habe. Das Nationalepos der Deutschen, das Nibelungenlied, ist von einem unbekannten ritterlichen Sänger in Oesterreich geschaffen worden. Der Stefansöom erhebt sich in Oesterreich als Edelbau der deutschen Gotik. Ist die Musik der Oesterreicher, von Hcchön, Mozart, Beethoven, Schubert, Wolf und Bruckner

, daß das einzig schöne, ergreifende und in der gan zen Welt verbreitete deutsche Weihnachtslieö „Stille Nacht, heilige Nacht" von einem öster reichischen Dorfschullehrer gedichtet und von einem österreichischen Dorfkaplan komponiert wurde. Oesterreich ist es gewesen, das das ehemalige römisch-deutsche Kaiserreich durch Jahrhunderte vor dem Zerfall bewahrt hat. Oesterreich hat die deutsche Kultur im Westen und Osten verbreitet, nicht Preußen, das nach weisbar erst 300 Jahre nach Oesterreich deutsch gesprochen

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 16
Datum: 01.08.1920
Umfang: 16
aller Anzeigen außer halb Tirol und Vorarlberg erledigt unser Anzelgen-Büro. W.en Moll- MeiS. für den Dal kan Dakkanifche Vnnonren-Erprdltion A.-G. Sosia. Alle Nachrichten. Berichte sowie an dere Nritiellungen lind zu schlSen cm Sie Schrtsitritung des ..AipenIÄnder Bote", D a u m l t r ch e n ttlnterinn- tal) Teleahon Baumkirchen Nr t. le - l Nr. 31. Innsbruck, Sonntag den L. August " 3fl Oesterreich lebenöfühlg? Wie für den einzelnen Menschen, io gibt es auch für einen Staat keine wichtigere Frage

, das heißt, st es ein derartiges, daß feine Bürger in dem selben ihr Fortkommen unmöglich finden lönnen, mag man nun tun und regieren wie tian will, dann bleibt nichts anderes übrig, ils das Gebilde aufzulöfen und die Teile oder has Ganze einem anderen Staatswesen anzu- zliedern. Von unserem Staate Oesterreich jagen nun viele der eigenen Staatsbürger, daß er von der Friedenskonferenz derart un glücklich gestaltet worden fei, daß er unmög lich leben könne, das heißt, daß wir Oester reicher unbedingt

. Wir waren der Meinung, daß un ser Vaterland, unser Oesterreich zwar durch Iben Elendssrieden von St. Germain miserabel ^'.'gerichtet worden sei, daß wir aber trotzdem sieben können und könnten, wenn auch nur jmtt Aufgebot unserer ganzen Arbeitskraft und bei "Anwendung großer Sparsamkeit. Wir haben dargetan, daß eine Reihe von Staaten in ganz ähnlicher Lage sind inbezug auf Größe, Bod'enbeschaffenheit und derglei chen, wie wir, die aber ganz gut leben. Wir haben auch der Meinung Ausdruck gegeben, baß es nicht gut

scheut, die Wahrheit zu spre chen und die Dinge mit dem rechten Namen zu nennen. Es werden daher seine Ausfüh rungen Zweifellos interessieren. Seine Rede zerfällt in drei Teile. Vorerst legt er dar. daß es eigentlich ein Unding sei, fortwährend neue Gesetze zu machen, die verschiedenen Aemter anzunehmen und zu bekleiden, wenn man der Ansicht sei, daß Oesterreich nichts le bensfähig fei. .Alle Gesetze und die ganze Amtierung bezwecke doch nur die Erhaltung und Förderung des Staates. Sei

aber dieser nicht lebensfähig, so müßte man denselben auflösen und nicht tun, als ob ihm zu helfen wäre. Im weiterene führt er dann den Be weis, daß Oesterreich lebensfähig ist, wenn es will, aber wollen muß man,- die Mittel sind vorhanden. Kunfckak fügt dann zum Schluffe hinzu, ein lebensfähiges Oesterreich sei ge radezu die Vorbedingung für einen ArUckluß an Deutschland, ein lebensunfähiges Oester reich könne sich Deutschland unmöglich anglie- dern lassen. Im Nachstehenden geben wir seine Rede der Hauptsache

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Alpenland
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Seite 2 von 4
Datum: 20.05.1933
Umfang: 4
, um Oesterreich von seiner gesamtdeutschen Bestimmung abzulenken und es für eine Donau föderativ« reif zu machen. Der „österreichische Mensch" fand ln Oesterreich eine sehr kühle Aufnahme, wie dies aus den oben angeführten Parteiprogrammen zu ersehen ist, die abgesehen von dem großdeutschen Parteiprogramme aus den Jahren 1925, bezw. 1926 und 1927 stammen. Da ngen fiel der Gedanke vom „österreichischen Menschen" im deutschfeindlichen Auslands auf fruchtbaren Boden. Bereits im Jahre 1925 machte man den Versuch

— nicht ohne Mithilfe des damaligen österreichischen Außenministers — Oesterreich in der Form eines Präferenzsystemes in eine wirtschaftliche Bindung mit Italien und der Tschechoslowakei zu bringen. Es blieb damals bei dem Versuche, dem keinerlei Erfolg beschisden war. Der „österreichische Mensch" war damit aber nicht gestorben. Er tauchte im Jahre 1928, wie der „ewige Jude" in einer an dern Kombination wieder auf. Der verstorbene Bundes kanzler Dr. Seipel, auf den sich die Befürworter der „österreichischen Front

, die aus demselben Eigennutz wie die Dynastien gegen den Willen der breiten Masten des Volkes sich dem Zusam menschluffe der beiden deutschen Staaten entgegenftellen. Diese Tatsachen hat die (Broßdeutsche Volkspartei, die N.S.D.A.P. und den steirischen Heimatschutz zusammen geführt, um den Kamps gegen die antideutsche „österrei chische Front" und ihre stillen Gesellschafter zu führen. Die Deutschen in Oesterreich wollen ohne das Deutsche Reich nicht in eine wirtschaftliche und politische Kombination einbezogen

dem Gesamtdeutschtum den Weg nach Osten vollkommen ver legen. Daß diese Verbindung nicht zustande komme, daran muß auch das Deutsche Reich interessiert sein, wenn es Oesterreich nicht für lange Zeit, vielleicht für immer verlieren will. Weil die Deutschen in Oesterreich dies erkennen, hat sich die neue Kampffront gebildet. Nicht die Sicherung von Mandaten ist ihr Zweck, fondem ihr wirklicher Zweck ist die Deutschen der Ostmark vor einem nationalen und wirtschaftlichen Unglück zu bewahren

, das ihnen durch die „österreichische Front" droht. Am vekterrelchs Lebensraum. Soweit es im Rahmen des Erlaubten sein kann, soll hier versucht werden, festzustellen, wo Oesterreich im politischen Kampfseld unsererZeit steht, welcheAufgabenOestereich hat und welcher Weg für Oesterreich verbleibt. Man muß bei diesen Betrachtungen zum früheren Oesterreich zurückgreifen. Das ehemalige Oesterreich-Ungarn konnte als ein wirtschaftlich autarkes Gebiet bezeichnet werden. Das Vorhandensein von Rohstoffen für die Industrie

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Alpenland
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Seite 2 von 4
Datum: 04.04.1931
Umfang: 4
der g e m e i n s a m e n R o t Oesterreichs und des Deutschen Reiches. Deutschland und Oesterreich haben auf verschiedenen Gebieten und mit verschiedenen Mitteln dieser Rot, die sich in der großen Zahl der Arbeitslosen und der stillstehenden Betriebe ausdrückt, zu begegnen versucht. Von Oesterreich wurde im Herbst des vorigen Jahres bei der Pan- europa-Konferenz in Genf durch den jetzigen Vizekanzler Dok tor Schober der Plan von der Schaffung regio nal e r W i r t s ch a s L s k ö r p e r in die Debatte geworfen. Dieser Plan fand damals

einmütige Zustimmung. Die vor wenigen Wochen abgeschlossene Konferenz über die Schaffung eines europäischen Zollfriedens ist r e s u l t a L l o s ver laufen. Was war naheliegender, als die Rückkehr zu den Plänen aus Schaffung regionaler Wirtschastskörper. Wenn dieser Ge danke von Oesterreich und dem Deutschen Reiche neuerdings aufgegrifsen wurde, liegt der Grund hiefür, wie gesagt, in der ungeheuren Rot, in der sich beide Staaten befinden. Der Ge danke eines deutschen Zollbündnisses

, dem auch Oesterreich an gehören sollte, ist nicht neu, seine jetzige neuerliche Aufwerfung bedeutet nicht allein eine Gesamtdeutsche, sondern eine euro päische Tat. Friedrich Li st war vor mehr als hundert Jahren der erste, der durch die Gründung des deutschen Zoll vereines ein gemeinsames deutsches Zollgebiet zu schaffen suchte. Die undankbaren Zeitgenossen haben zwar den großen Rationalökonomen in den Tod treiben können, seine Gedan ken konnte jedoch weder die Mit- noch die Nachwelt vernich ten. In den fünfziger

die Sache von der politischen und wirtschaftlichen Seite anpackte. Der Ausgang des Welt krieges sollte eine andere Lösung bringen. Der Rahmen z\n& Mitteleuropas sollte durch den Zerfall der österreichisch-unga-! rischen Monarchie enger gezogen werden, als dies von Nau-! mann geplant war. Nachdem sich die nichtdeutschen Gebiete! zu selbständigen Staaten erklärt hatten, beschloß die provisorische! österreichische Nationalversammlung am 12. Oktober 1918, daß der Freistaat Oesterreich

ein B e st an d t e i l der D e u t s ch en! Republik sei. Leider wurde aus diesem Beschlüsse nicht bie, einzig mögliche Konsequenz gezogen. Ich will in diesem Zu sammenhänge nicht die Gründe für diese Inkonsequenz erörtern, ich möchte nur meiner Meinung dahingehend Ausdruck ver leihen, daß die Situation für die Mächte, die uns die Friedens verträge von Versailles «nd St. Germain diktiert haben, eine wesentlich andere gewesen wäre, wenn Oesterreich und das Deutsche Reich den Zusammenschluß damals vollzogen hätten. So wurden

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Der Arbeiter
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Seite 1 von 10
Datum: 12.09.1934
Umfang: 10
wöchentlich erscheinendes StnndesbLntt oller schaffenden Kreise Sezugspreise: für Oesterreich: ßalbjäßrig S 4-- für Deutschland: halbjährig R.-M 3.—. für Italien Lire 12.—. Uedriges fius-. lond Schw. frk. 5.—. ♦I* früher „Der Mrbeiter" Auswärtige MnzergenauuahMesteüe nur durch Merbedlenst für österreichische Zeitungen und Zeitschriften, Wien, h , wollZelle 16 Verwaltung: Innsbruck, Maxiunlianstr. f Entgeltlicheflnkülldlgungen imredak- tionellen Teile stnd mit einem Stern und einer Nummer

Krieg selbst. Denn Oesterreich und viele andere Staaten haben im Verlaufe früherer Zeiten schon öfter kleine und große Wassengänge verspielt, aber des halb doch keinen Augenblick den geistigen Wert und die sittliche Größe wirklicher Heldenehrung preisgegeben. Das einemal aber — irrt Spät herbst 1918 — hat es uns genug geschadet. Wir haben uns um unser besseres Selbst betrogen und deshalb jahrelang nicht den Mut und die Kraft zu neuem Ausstieg gefunden. Und manche Mißach tung und Geringschätzung

von seiten des Auslan des wäre uns erspart geblieben, hätten wir unsere Helden und ihre Opfer mehr geachtet. Unter diese traurige Zeit hat der vergangene Sonntag einen Strich gemacht. „Unser Schuldbuch sei vernichtet." Das verschüttete Gefühl der Helden ehrung ist frei und schmückt nun wie ein kost bares Ehrenkleid das neue Oesterreich. Wir haben uns wiedergefunden! Der Tag von Tiro l, der 2. September, war ein schönes Präludium, der Tag von Wien, der 9. September brachte die Vollendung. An beiden Tagen

mag. der Helden- kanzler Dollfuß und mit ihm viele Tausende, die seit 1914 für Oesterreich geblutet, selig lächelnd vom Jenseits auf die herrlichen, ernstfrohen Feste am Inn urtd Donau herniedergesehen haben. Der von Dr. Dollfuß geweckte Glaube an unser Oester reich bringt die schönsten Früchte. Nun wir unser Vaterland und seine Helden wieder lieben und ehren aus ganzer Seele, steht Oesterreich auch wieder „siegverheißend da wie des Lagers kampf bereites Heer". So ist nach 16 traurigen Jahren

für die Lebenden betrachten. Oesterreich lebt! Es wird nicht zugrunde gehen. Der Glaube an Oesterreichs Sendung ntuß neue Helden gebären. Wir denken nicht an neue Kriege, aber Helden und Heldentum müssen lebendig bleiben. Wir brauchen sie auch ohne Krieg mehr als je. Wie groß und ernst die Zeit ist, in der wir leben, vermögen wir nicht ganz zu erfassen. Die Geschichtsschreiber wer den dereinst die Entwicklung, die Oesterreich in den letzten zwei Jahren durchgemacht, als eine unbeschreiblich wertvolle Periode

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 1 von 18
Datum: 18.11.1899
Umfang: 18
. Der österreichisch-ungarische Ausgleich ist bekanntlich seitens des Ministeriums Thun auf Grund des §14 persektionirt worden. Wenigstens zum grüßen Theile. Ein Gesetz, das Ueberweisungsgesetz, ist unerledigt geblieben. Dasselbe soll nun aus parlamentarischem Wege erlediget werden und damit dürste es zweifel los seine großen Schwierigkeiten haben. Bevor dieses Gesetz im Abgeordnetenhause, nämlich in Ver handlung gezogen werden kann, muß die Quoten frage, die Frage, wie viel Oesterreich und wie viel Ungarn

und vorgelegt. 1. Die österreichischen Quotenschlüssel. Brutto-Einnahmen an direkten und indirekten Abgaben- fl886 bis 1897.) Oesterreich 4935 8 Millionen Ungarn 3199 8 „ Daraus ergäbe sich ein Quotenschlüssel: Für Oesterreich von . . . 60 92 Perzent Für Ungarn von . . . 39.08 „ Rach einer weiteren Tabelle wären aus den oben angeführten Bruttoziffern der direkten und indirekten Abgaben auszuscheiden: Für Oesterreich 176 1 Millionen Für Ungarn 137.5 „ Wird diese Ausscheidung vorgenommen, dann ge stalten

sich die für die Quote zu berechnenden und oben angeführten Brutto-Einnahmen in Millionen Gulden folgendermaßen: Oesterreich . . 4935-8 (— 176 1) 4759 7 Ungarn . . . 3199 8 (— 137 5) 3062 3 Daraus ergäbe sich ein Quotenschlüssel: Für Oesterreich von . . . 60 86 Perzent Für Ungarn von .... 39-14 „ Werden ferner jene Abgaben ausgeschieden, welche in Oesterreich oder in Ungarn selbständig bestehen und in dem andern Reichstheile nicht eingehoben werden, so ergeben sich folgende Modistrationen der zuletzt angeführten

Steuersummen in Millionen Gulden: Oesterreich . . . 4759-7 j— 57-6) 4702 1 Ungarn .... 3062-3 (— 161.4) 2900 9 Daraus ergäbe sich ein Quotenschlüssel: Für Oester.eich von ... . 61.-85 Perzent Für Ungarn von 38.15 Wird nun zugunsten Ungarns noch weiter in Abzug gebrecht die Einnahme der bestandenen Militärgrenze, die allerdings nur bis zum Ende des Jahres 1894 ausgewiesen ist, so ergiebt sich folgende Modifikation in Millionen Gi'lden: Oesterreich 4702 1 Ungarn .... 2900 9 (-69.7) 2831.2 Daraus ergäbe

sich ein Quotenschlüssel: Für Oesterreich von ... . 62.43 Perzent Für Ungarn von -.37.57 II Dir ungarischen Quotenschlüsse!. Brutta-Eirnahmen an direkten und indirekten Abgaben. (1886—1897). Ungarn ....... 3199 8 Millionen Oesterreich 4935 8 „ Daron sind nach ungarischem Vorschläge auszn- scheiden in Millionen Gulden: Ungarn .... 31998 (— 558-7) 2641 1 Oesterreich . . . 4935-8 (- 117 6) 4818-2 Daraus ergäbe sich ein Quotenschlüssel: Für Ungarn ton 28 24 Perzent Für Oesterreich von .... 71.76 „ Sollen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 10
Datum: 14.04.1909
Umfang: 10
RrdaMon und Administration Maximilianstraße 7/II. — Manuskripte werden nicht retourniert, anonyme Einsendungen bleiben unberücksichtigt. — Inserate nach Tarif. — Bei wiederholter Einschaltung entsprechende Ermäßigung. — Die „Volks-Zeitung" erscheint jeden Montag, Mittwoch und Freitag mittags. Bezugspreise: Für Oesterreich: Durch Austräger monatlich 1 K, vierteljährig 3 K, halbjährig 6 K, ganzjährig 12 K; durch die Post monatlich 1.20 K, vierteljährig 3,60 K f halbjährig 7.20 K, ganzjährig 14.40

K, Einzelnummer in Innsbruck und auswärts 10 Heller. Deutschland vierteljährig 3.S0 K, Schweiz vierteljährig 4.50 K. Nr. 45 Innsbruck, Mittwoch, 14. April 1909 17. Jahrg. Die Ursache. Innsbruck, l£ April. Also gehen die Verhandlungen mit Serbien wegen Wiederabschluh eines Handelsvertrages zu Ende. Nicht etwa daß, wie allgemein erwartet, durch ein positives Ergebnis der Unterhandlungen Normen für die künftigen Beziehungen Oesterreich- Ungarns zu Serbien geschaffen worden wären. Nein \ Der Tragödie letzter Teil

endet anders, als er nach aller menschlichen Voraussicht, den Geboten po litischer Klugheit hätte enden müssen: nicht bei einem Handelsvertrag, sondern beim AeußeHen, bei einem Zollkrieg! « Wohl mögen Optimisten hoffen, daß die näch- f sten Tage noch eine Wendung bringen, denn die Un- Dterhandlungen sind ja noch nicht abgebrochen. Aber d wer den großen Mut nicht besitzt, der vonnöten ' ist, um bei der Haltung Oesterreich-Ungarns bei den Verhandlungen sich noch zu einer Hoffnung auf ein günstiges

Endergebnis aufzuschwingen, mutz sich sagen: Der Zollkrieg mit Serbien ist eine Tat sache. Wenn nun der verderbliche wirtschaftliche Krieg eintritt, der allerdings keine Menschenleben kostet, aber unserer Volkswirtschaft unermeßlichen Scha den zufügt, dann drängt sich die Frage auf: Warum ist es so gekommen? Wo sind die Schuldigen, welche die Verantwortung für alles Kommende zu tragen haben? Schuld ist Oesterreich-Ungarn, schuld ist un sere Negierung, die eigentlich nicht mehr ist als ein Vollzugsorgan

bei den Vertrags- Verhandlungen bezweckte? Eigentlich kann mari von ' Vertrags-Verhandlungen gar nicht sprechen, denn Oesterreich-Ungarn und Serbien ha ben im Grunde genommen überhaupt nicht wegen Abschluß eines Handelsvertrages unterhandelt, son dern nur herumgefeilscht, auf welcher Basis die Verhandlungen gepflogen werden sollen. Serbien verlangte nämlich: als Grundlage der Vertrags- Verhandlungen soll das Handelsprovisorium gel ten, welches am 31. März abgelaufen ist, also die Einfuhr jener geringen Mengen

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Alpenland
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Seite 1 von 4
Datum: 24.06.1933
Umfang: 4
! I I ) iS l jt t. i k n Schristleitung und Verwaltung Museumstraße LL. Zernruf 160. Mockentckrift der GroßdeutTcben Volkspartei für Cirol Drahtanschrlst „Mlpenlanü" zür Oesterreich halbjährig 8 4.—, Einzelverkaufspreis 8 —.20. — Im Deutschen Reiche halbjährig Goldmark 2.50. — Ausland halbjährig Schweizer Franken 6.—. Die Bezugsgebühr ist stets im vorhinein zahlbar. — VorauSzahlenoe Bezieher find bei Erhöhungen zur entsprechenden Aufzahlung verhalten. — Für unaufgefordert eingesandte

- und Landesverrat. Hon die ersten Jahre der Republik haben die R i ch - Weit der Auffassung der Großdeutschen Volkspartei --«selbständigen Oesterreich gezeigt. Die Rot wurde von Änat zu Monat, von Tag zu Tag größer. Dies erken- Ad hat die Partei die Bevölkerung zur Ausübung ihres Ach im Friedensdiktat verbürgten S e l b st b e st i m - Mngsrechtes durch Volksabstimmungen ^gefordert. Keine Partei hat sich von diesen Volks- Gimmungen ausgeschlossen, weil sie in einem offenen Ve- ^ntnis zum Deutschen Reiche

, als eine der- % Losung selbst von Parteien, die h e u t e i n der "8 i e r u n g vertreten sind, als Schwäche, ja als Verrat * ^ Volke ausgelegt wurde. sich durch die Weltwirtschaftskrise zeigte, daß Oester- * 'E'ch für die Dauer nicht mit Anleihen, sondern nur durch ^ Erweiterung seines Wirtsch asts- Nietes geholfen werden kann, trat die Partei kür die österreichisch-deutsche Zollunion ein, die nicht allein eine Rettung Oesterreichs, sondern ganz Europas bedeutet hätte. Niemand in Oesterreich hat in diesem Plane

einen Volks- oder Vaterlandsverrat erblickt. Ja, der Schiedsspruch vom Haag, durch den die Verwirklichung des Zollunionsplanes vereitelt wurde, wurde allgemein als ein grobes Unrecht an Oesterreich angesehen. Erst die offene Abkehr von dem deutschen Kurse hat die Partei veranlaßt, die Mitverantwortung für eine Politik abzulehnen, die nicht im Interesse Oesterreichs gelegen sein kann. Oesterreich befindet sich wieder, nicht zuletzt durch die Entwicklung der Verhältnisse zwischen Oesterreich

wie des Gesamtdeutschtums. Aufgabe aller Nationalen in Oesterreich ist es, ein solches Beginnen zu unterstützen, denn über den Parteien muß die Sorge um «vier Volk stehen, das unter den gegenwärtigen Verhältnissen zusam menzubrechen droht. Der Parteivorstand der Großdeutschen Volkspartei. Nationale Sammlung ist die Parole! „Die Landesparteileitung der Großdeutschen Volks partei Kärntens hat nachstehende Entschließung gefaßt: Entgegen verschiedentlichen Ausstreuungen in der Presse stellt die Großdeutsche Volkspartei

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 17 von 20
Datum: 18.10.1930
Umfang: 20
Rede des ehemaligen Iuftirminifterr und Anwalts der „Arbeiter-Zeitung" im StrafeNa- Prozeß, Dr. Arnold Eisler, am 1K.Sktober in einer Raffenverfammlnng in der Ausstellungshalle in Innsbruck. Verehrte Versammelte! Wählerinnen und Wähler! Man hat unrecht, wenn man glaubt, daß die Beurteilung der jetzigen politischen Situation in Oesterreich irgend einen besonderen Scharfsinn, ein besonderes Maß von Einsicht braucht. Es hat selten einen Augenblick im politischen Leben Oesterreichs gegeben

, in dem das, um das gekämpft wurde, klarer zu erkennen war wie in diesem Augenblick. Gewiß, wir haben nun einmal in Oesterreich das Schicksal, daß unsere politischen Kämpfe durch die Eigentümlichkeit, durch die Besonderheiten unserer Gegner verzerrt werden, daß sie ein Gesicht bekommen, das einem normalen Aussehen der Dinge nicht allzu ähnlich ist. Aber, verehrte Versam melte, das. was sich jetzt in Oesterreich abspielt, es ist gar nichts anderes als ein Stück des großen Kampfes, der in allen europäischen Ländern

. Aber im Wesen ist das, um was es jetzt in Oesterreich geht, doch nichts anderes, es ist ein Versuch des österreichischen Faschismus, den demokratischen Staat zu überrumvein und an Stelle einer gesetzlichen Srdnnng die Will kür eines Parteiklüngels auszurichten. In jedem Staat, in dem der Faschismus das Evan gelium der Gewalt, der Gesetzlosigkeit predigt und mit Ge walt und Gesetzlosigkeit der Not abzuhelsen verspricht, in jedem Land hat er sich irgend eine Lüge ausgedacht,'mit der er die Menschen

sie Antimarrismu« Verehrte Versammelte! Wir haben in den letzten Ta gen kein Wort von unseren Gegnern so oft mit einer solchen Regelmäßigkeit, mit einer solchen Hartnäckigkeit vorgesetzt bekommen, als das Wort Antimarxismus. Jedes Verbre chen im Staat, jede Schädigung der Wirtschaft, jede Schä digung Oesterreichs, jede Korruption in Oesterreich war ge deckt durch das Wort Antimarxismus. Wenn man was immer nachgewiesen hat als Schädigung des österreichi schen Volkes, der österreichischen Wirtschaft, sofort kam

von der andern Gelte die Ant wort: Halt, es ist so, aber das gehört zum Antimarrlsmu». Und in dieser Wahlbewegung, da hoffen die Herrschaf ten zum letzten Mal, mit diesem Schlagwort die Wühler zu verwirren, zum letzten Mal suchen sie auf diese Karte zu setzen und damit das Spiel zu gewinnen. Nach meiner Ueberzeugung ist es die erste Aufgabe jedes Menschen in Oesterreich, der sich zur Entscheidung am 9. November richtig vorbereiten will, gleichgültig welcher Partei er angehört, gleichgültig, welchem Beruf

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Alpenland
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Seite 2 von 4
Datum: 03.09.1932
Umfang: 4
europäischen Handels zu beheben und insbesondere Oesterreich wirtschaftlich wieder auf die Füße zu stellen. Augenblicks maßnahmen, wie die Anleihe an Oesterreich, hätten keinen Zweck mehr. Eine verzweifelte Lage verlange kühne Heilmittel, zu denen in erster Linie die Wiederherstellung der österreichi schen Handelsfreiheit gehöre, um eine Zollunion mit Deutschland abschließen zu können. Diese sei notwendig, da das industrialisierte Oesterreich nicht selbstgenügsam leben könne

, wie andere agrarische Südoststaaten. Hüben und Drüben. Energische Versuche im Reich. — Hilflose Tatenlosigkeit irr Oesterreich. Der Reichskanzler von Papen hat am vergangenen Sonntag ein großes Programm verkündet, mit dessen Hilfe die deutsche Wirtschaft, in dem in solchen Notzeiten möglichen Amfang, wieder angekurbelt und ein entscheidender Schlag gegen die Arbeitslosigkeit geführt werden soll. Aeber zwei Milliarden Reichsmark beabsichtigt die Reichsregierung zu diesem Zweck flüssig zu machen, und ein bis zwei

werden können. Anders stehen die Dinge in Oesterreich. Taten- und hilflos stehen Regierung und Parlament der Rot gegenüber, die unsere Wirtschaft schärfer erfaßt hat als die irgend eines anderen Landes. Noch nicht einmal der Gedanke, den Kampf gegen die Krise aufzunehmen, ist aufgetaucht. In jammervoller Unzulänglichkeit läßt man alles treiben, führt kaum das not wendigste Flickwerk durch und weiß keinen anderen Ausweg als würdelose Pumpversuche, um wieder drei oder vier Monate die ideenlose Mißwirtschaft fortzusehen. And

. In das Dunkel der Trauer Oesterreichs leuchtet das Licht des Dankes aller Deutschen". Die „Deutsche Tageszeitung" schreibt: „Im Kampf gegen Frankreich ist Schober letzten Endes politisch wie körperlich gefallen und das wird in der Geschichte und dem Gedächtnis des deutschen Volkes ihm zum höchsten Ruhm gereichen. Der Tod hat eine ganz tiefe Lücke in die Reihen der Kämpfer für ein deutsches Oesterreich gerissen. Möge sich bald ein Nachfolger und ein Rächer finden." Die „Kreuzzeitung" meint, „daß Schober

in seiner Stellung zur Annäherung an Deutschland viele Gelegenheiten zu entschiedenerem Auftreten verpaßt habe: Aber, wie dem auch sei, Oesterreich und Deutschland verlieren in Schober einen Mann, der mit unbeugsamer Zähigkeit und unter Aufopferung seiner Person für die Interessen seines Landes eingetteten ist und der stets die nationale Sache über die Partei stellte." Die Breisentwickiung in Lekerreich vnd im Ausland. Die Frage der künftigen Gestaltung der Währungspolitik

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Der Arbeiter
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Seite 2 von 10
Datum: 05.06.1935
Umfang: 10
seines Waffenrocks; daß es respektiert fei in der Waf- fenehre seiner Armee, die ein lebendiges Monument bleiben möge ihrer großen Vorgängerin, die als Hü terin jahrhundertealter Tradition erst in dem Augen blick zu Grabe sank, als das alte Vaterland nicht mehr existierte, zu dessen Schutz sie bestimmt war." „Oesterreich hat nie einen Zweifel darüber gelas sen und wird es, so lange wir leben, auch in aller Zu kunft nicht tun, daß es sich als deutscher Staat bekennt. Das weiß oie Welt

; das wissen insbesondere jene Staaten, mit denen uns Kulturabkommen beson ders verbinden; und dann, daß sie es wissen, und darin, daß wir uns bekennen, liegt — das fei in aller Be scheidenheit festgestellt — Oesterreichs fortwirkender Dienst an der deutschen Kultur, ein Dienst, den wir als kostbares Vermächtnis vom alten Oesterreich über nahmen. Der österreichische Nationalsozialismus ist eine m- nerösterreichische Angelegenheit und untersteht aus schließlich der Souveränität unseres Staates

. So sollte es fein! Daß er im neuen Oesterreich keinen Platz ha ben kann — und über alle diese Dinge muß einmal offen gesprochen werden —, beruht nicht zuletzt darin, daß wir die Auffassung, „daß die Sicherung des Deutschtums die Vernichtung Oesterreichs voraussetzte', wie es in einem vielzitierten grundlegenden Werke heißt, niemals teilen können und daß wir ebensowe nig der Auffassung sind, daß das alte Oesterreich, des sen Rock wir in Ehren trugen und das uns Vaterland war, ein Irrtum der Geschichte

gewesen sei, und die Bezeichnung „S t a a t s k a d a v e r" verdiente." (Gemeint ist hier Hitlers Buch: „Mein Kampf." Die Red.) „Im Jahre 1866 wäre die letzte Gelegenheit ge wesen, wenn wir schon davon sprechen sollen, historisch richtig zu denken, eine sonst vielleicht unaufhaltsame Entwicklung zu reparieren. Damals ging ditz „Stoß- i n s - H e r z " - Depesche von Florenz nach Berlin. Süd und Nord verbündeten sich gegen Oesterreich. Sogar eine Legion — eine wahrhaft tragische Parallelität — jenseits

." Und der andere, der Politiker, der um die gleiche Zeit der Oeffentlichkeit ferne Mei nung kundgab, der geniale Bismarck, sagte: „Wo es srch um die Existenz des Staates handelt, da kenne ich kein Recht, ackere ich mich auch mit der Revolution und wo ich Hilfe finde." Aber auch die weitere, gegen das neue Oesterreich erhobene Argumentation geht in die Irre und vermag einer sachlichen Prüfung nicht standzuhalten: Der Ver such einer künstlich großgezogenen Propaganda für eine Volksabstimmung. Mancher österreichische Natro

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Alpenland
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Seite 2 von 4
Datum: 16.04.1932
Umfang: 4
VraktWe Me des Reicher für Vefteneich. Der Besuch der Reichsdeutschen in Oesterreich möglich gemacht. Die geplanten Erleichterungen für den deutsch- österreichischen Reiseverkehr, über die währ/nd seiner Anwesenheit in der Reichshauptstadt der Vizekanzler Winkler verhandelt hat, können jetzt, soweit es auf Berlin ankommt, als perfekt betrachtet werden. Die Lösung, die gefunden wurde, ist großzügig und in jeder Weise ausreichend. Jeder Reichsdeutsche, der nach Oesterreich zu reisen wünscht

, wird über die 200 Reichsmark hinaus, die bei Auslandsreisen über die Reichsgrenze mitgenommen wer den dürfen, berechtigt sein, einen Reisescheck im Betrage von achthundert Mark mit sich zu führen, so daß der ei n- zelne Reisende insgesamt über einen Be trag von 1000 Mark verfügt. Zur Finanzierung dieser Aktion gibt das Reichsfinanz ministerium, bezw. die Reichsbank die umfangreichen Mark guthaben frei, die reichsdeutsche Firmen und Staats angehörige in Oesterreich besitzen, und die in die Hunderte von Millionen

Schilling gehen. Diese Beträge sind derzeit doppelt gesperrt; einmal von der Reichsbank, bei der sie gemäß den deutschen Devisenvorschriften angemeldet werden mußten, zum anderen von der Oesterreichischen Na- üonalbank, die aus Gründen des Währungsschuhes die Aeber- tragung ins Reich und ins Ausland nicht gestattet. Durch die deutsche Hilfsaktion wird es ermöglicht, daß diese Beträge von reichsdeutschen Reisenden in Oesterreich verausgabt werden können. Die noch notwendige Zustimmung

vor acht Tagen seine Ausführungen in einer Wählerversammlung mit dem Satze: -,Ich habe die Aeberzeugung, daß Oesterreich lebensfähig ist, wenn man ihm die Möglichkeit gibt, seine Produkte abzusetzen." Wenn das „Wenn" nicht wäre, hätte Bundeskanzler Doktor Vuresch gewiß recht, da aber das „Wenn" heute mehr gilt denn je, so glaube ich, daß meine Ansicht, daß Oesterreich, wie es durch das Zwangsdiktat von St. Germain geschaffen wurde, als Kulturstaat nicht lebensfähig ist, die richtigere ist. Eitle

bediilgte Lebeirsfähigkeit ist ebetl keine Lebensfähigkeit, weil die Erfüllung der Bedingungen nicht von uns, sondern voll anderen abhängt, die bis jetzt für Oesterreich sehr wenig Eiltgegenkommen bewiesen haben. Dies hat sich auch wieder in den Antworten auf die österrei chische Demarche gezeigt. Der Gegenvorschlag des französischen Ministerpräsidenten T a r d i e u auf den deutschen Sanierungsplan zeigt recht deut lich, daß die Hoffnungen, die die österreichische Regierung aus die französische Hilfe

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 12
Datum: 18.04.1933
Umfang: 12
in Oesterreich und in der Welt liegen, und um ihre Meinung zu hören. Die bürger lichen Blätter haben in den letzten Tagen davon gefaselt, daß in den Reihen der Arbeiterschaft Mißtrauen gegen die Füh rer ausgebrochen und daß die Einigkeit gefallen sei. Nichts davon ist wahr! Keiner, der dieser Konferenz beiwohnte, kann sich des Eindruckes entziehen, den die Stimmung der Massen ausübte, eine Stimmung höchster Erregung, aber eine ein heitliche Stimmung. Der zweite große Eindruck, den die Reichskonferenz ausi

der österreichichen Sozialdemokratie im großen Saal des Fa- voritener Arbeiterheims mit folgender Ansprache: Wir haben diese Konferenz in ernster Zeit einberufen. Ob Oesterreich den Weg der Diktatur gehen soll, oder ob das deutsche Volk in Oesterreich stark und geistig genug ist. sein Selöstbestimmungsrecht zu wahren, das ist die Lebens frage dieses Staates. Und wer sie aufwirft und ein Kultur mensch ist, der hat die Pflicht, zu kämpfen gegen die Dikta tur, gegen den Gedanken der Gewaltherrschaft

, der hat die Pflicht, zu kämpfen für die Geistesfreiheit, für. die Demo kratie. Die Vertrauensmänner der österreichischen Arbeiter schaft haben sich in ernster Stunde zusammengefundcn, um zu beraten, wie sie Oesterreich retten können aus, der schlimmsten Gefahr des Versinkens in Ungeistigkeit und in Unkultur. Ich weiß, die Konferenz wird die Wege weisen, die zu gehen sind, um Oesterreich vor diesem Schicksal zu bewahren i-nd Sie werden dem entschlossenen Willen der Arbeiterschaft Ausdruck geben

, diesen Weg zu gehen, koste es. scheu Staaten. Wir leiben neben dem weißen Horthy-Un- garn, eine andere Grenze teilen wir mit dem Italien Musso linis, wieder eine andere mit der Militärdiktatur Jugo slawiens und nun ist auch unsere Grenze, die wir mit' Deutschland gemeinsam haben, die Grenze eines faschisti schen Staates geworden. Alle unsere Nachbarn haben ein Interesse an diesem kleinen Oesterreich. Hitler, der den deut schen Föderalismus ausgelöscht hat, will seinen Statthalter auch in Oesterreich

, die von Italien geführt wird, hat offenbar diesen Zweck. Aber Italien fördert heute immer noch eine gewisse Sorte Faschismus gegenüber dem deutschen Faschismus —■» die Heimweh r, ein italienisches Gewächs, das seiner Gesinnung nach schwarzgelber Legitimismus ist. Frankreich dagegen hat natürlich ein Interesse daran, Oesterreich we der in die Krallen des deutschen Faschismus, noch in die des italienischen Faschismus geraten zu lassen. Anscheinend glauben Kreise in Frankreich, daß die Regierung Dollfuß

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Alpenländer-Bote
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Seite 2 von 16
Datum: 04.06.1933
Umfang: 16
eröffnet man gegen den ..Bruderstaat" einen regel rechten Wirtschaftskrieg. Einer anderen Macht ge genüber würde man sich so etwas nicht erlauben. Nur den schwachen „Bruder" wagt man zu treten. Nicht nur in Oesterreich, im ganzen Ausland be zeichnet man dieses Vorgehen als eine Roheit, wie sie noch nie dagewesen ist. Ein besonderes Wort muh den österreichischen Nationalsozialisten gewid met werden. Diese haben solange gezündelt und ge- hußt, bis ihre Berliner Freunde über Oesterreich

, wie es die Nationalsozialisten tun, der soll nur auch alle Folgen tragen. Es ist selbstver ständlich, daß auch jene Fremden, welche von der Regierung angeworben werden, jenen Wirtsbetrie ben zukommen, deren Inhaber sich als vaterlands treu erwiesen haben. Untreue schlägt immer den eigenen Herrn. Auch die Untreue gegen das Va terland ist von dieser Strafe nicht ausgenommen. Die Ausreisesperre ist auch für Deutschland ein zweischneidiges Schwert. Oesterreich ist ein großer und ständiger Abnehmer deutscher Waren. Wir kaufen

von Deutschland be deutend mehr als Deutschland von uns kauft. Trotz der 50 Millionen Mark, die wir aus dem Fremden verkehr aus Deutschland eingenommen haben, hat Deutschland nach den eigenen Angaben der deut schen Regierungsstellen jährlich 94 Millionen Mark von Oesterreich mehr eingenommen, als es nach Oesterreich Geld geliefert hat. Man hat be rechnet, daß in Deutschland ungefähr 50.000 Ar beiter von den Aufträgen aus Oesterreich leben. BRUNNER ’ LINOLEUMFABRIK .„«ft lftSaid4JnoleuH* TappEcha / Vorhänge

haben, die die Auf gabe haben, beruhigend zu wirken, den deutschen Friedenswillen zu beteuern und um jeden Preis Aufträge für die deutsche Industrie und womöglich Kredite hereinzubringen." Bei einer solchen Lage spielt es schon auch für Deutschland eine Rolle, ob Oesterreich bei ihm Be stellungen macht oder nicht. Die Regierung hat daher Maßnahmen getroffen, um die Einfuhr aus Deutschland möglichst zu be schränken. Mit der Ausreisesperre sind nicht nur die österreichischen Fremdenverkehrsinteressenten ge troffen

. Auch dre italienischen Fremdenoerkehrs interessenten fühlen sich verletzt. Diese sind der ge wiß nicht unberechtigten Meinung, daß die Ver fügung der deutschen Regierung, welche nicht nur die Einreise, sondern auch die Durchreise durch Oesterreich — nur Geschäftsreisen sind ausgenom men — unterbindet, viele Deutsche vom Besuche Italiens abhält, da der Weg über die Schweiz nach Italien viel teurer ist als die Fahrt über Kufstein. Die italienische Fremdenindustrie hat bereits Pro test erhoben. Dazu kommt

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Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 8
Datum: 20.05.1938
Umfang: 8
. Verleger (RM. 1.33), vierteljShrl. 8 5.85 (RlVl. 3.90). — 2m alten Reichsgebiet im Postvertrieb zu beziehen. VH4 TtcJ und Drucker: Ed. Lippott. — Verantwortlicher Schriftleiter: Dr. Josef Blattl. beide in Kufstein. Wochrulaleader: Mai: Sonntag: 22. Julia. Montag: 23. Euphrosine, Dienstag: 24. Hildebert, Mittwoch: 25. Gregor, Donnerstag: 26. Christi Himmelfahrt, Freitag: 27. Beda, Reinulf, Samstag: 28. Augustin Der Gllauve hat gesiegt? Der Kampf der Nationalsozialisten in Oesterreich. NSK

. Oesterreichs geschrieben sein wird, dann wird die Welt eine erschütternde Darstellung wahren Heldentums zur Kenntnis nehmen können. Die.deutschen Menschen in der engereli Heimat des Führers haben aber an die Mis sion Adolf Hitlers geglaubt, dafür gekämpft und am Ende auch gesiegt. Fast gleichzeitig mit der Gründung der Portei in München konnte sie auch in den österreichischen Nachbarländern Fuß fassen. Schon im Jahre 1909 war in Deutschböhmen eine „Deutsche Arbeiterpartei für Oesterreich" gegründet worden

praktische poli tische Bedeutung zu erlangen. Nach den ersten großen Erfolgen des Führers in Mün chen und Oberbayern ging er sofort daran, auch in O e st e r - reich für sein politisches Programm zu werben. In der Zeit vom 29. September bis 11. Oktober 1920 sprach Adolf Hitler erstmals in Innsbruck, Salzburg, Wien und St. Pölten zu den Volksgenossen in Deutsch- Ssterreich. Von diesem Zeitpunkt an gewann die Bewegung in Oesterreich immer neue Anhänger. Im September 1923 Kat Dr. Riehl von der Leitung

seiner Partei zurück, wor auf sich die Mehrheit seiner Parteigänger neu zusammen- fchlosfen und sich als „Nationalsozialistische Hitler-Bewe gung Oesterreichs" bezeichneten. Nach den denkwürdigen Ereignissen des 9. November 1923 in München gelang es zahlreichen Teilnehmern an dieser Erhebung, darunter auch Hermann Göring, über die Grenze nach Oesterreich zu flüchten, wo sie von den dortigen Parteigenossen so lange kameradschaftlich ausgenommen wurden, bis sie wieder nach Bayern zurückkehren konnten

. Nach Beendigung der Festungshaft des Führers begann für den Nationalsozialismus in Oesterreich die Zeit des großen Aufstieges. An: 19. Mai 1926 unterstellten sich alle österreichischen Nationalsozialisten der Führung Adolf Hitlers, und im August 1926 erfolgte die Gründung der „NSDAP. Oesterreich (Hitler-Bewegung)". Gleichzeitig wurden sie vollkommen in die reichsdeutsche Organisation der NSDAP, eingegliedert. Ebenso wie im Reich ver suchten auch hier die Regierungen die junge Bewegung mit Hilfe

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 29.04.1913
Umfang: 8
gefunden, weswegen der Bielohlawek natürlich nicht um sein Geschäft kommen wird. Dem Steiner ist natürlich die Aufbesserung und die Pension trotz des Protestes der Opposition zugesprochen worden. , Wie unsauber den christlichsozialen Verwaltungs künstlern diese Pfründenverteilung aus öffent lichen Geldern selbst dünkt, beweist der Umstand, daß sie den Pensions- und GehaltLabrundungsau- trag in einer geheimen Sitzung verhandelten. arg Ultimatum unterbreitet hat. Darnach forderte Oesterreich-Ungarn

, daß sich entweder die Mächte zu einem radikalen Schritt entschließen, um die Monte negriner aus Skutari zu vertreiben, oder Oesterreich- Ungarn werde auf eigene Faust handeln. Gestern ist nun bekannt geworden, daß Essatp Pascha, der sich zum albanischen Fürsten ausgerufen hat und den größten Anhang unter den Albanern besitzt, ein Verbündeter Montenegros ist und mrt Nikita einen Pakt abgeschlossen hat, der den Besitz Skutaris den Montenegrinern zuspricht. Da diese Tatsache das albanische Problem auf eine ganz

an dere Basis stellt, hat die Botschafterkonferenz keine Beschlüsse gefaßt — wenigstens wird davon nichts gemeldet —, sondern sich bis Donnerstag vertagt. Da auch keine Meldung von einer sofortigen Aktion Oesterreich-Ungarns eingelangt ist, darf man wohl annehmen, daß man in Wien endlich begreift, daß die Skutarifrage nur im Einverständnis aller Mächte geregelt werden kann. Ueber die Botschafterkonserenz sind folgende Mel dungen eingelangt: Londoir, 29. April. Die Botschafter traten gestern um halb

4 Uhr nachmittags zu einer Be sprechung zusammen. Köln, 29. April. Die „Köln. Ztg." meldet aus Wien: Der gestrigen Londoner Botschaftervereini gung lag das Verlangen Oesterreichs vor, in Cetinje durch die dortigen Gesandten die sofortige Räumung Skutaris ungesäumt und schroff zu verlangen und im Weigerungsfälle ein militärisches Vorgehen der Mächte zu beschließen. Sollte die Botschafterverei nigung sich gegen eine gemeinsame Aktion ausspre chen, so würde Oesterreich allein oder zusammen

mit den dazu bereiten Mächten dem Willen Europas Geltung verschaffen. j Montenegro protestiert gegen das Verlangen j Oesterreich-Ungarns. J London, 29. April. Das Reuterbüro erfährt:' Der montenegrinische Delegierte Popovich hat aus Cetinje eine Depesche erhalten, in welcher die Ueber- reichung folgender Mitteilung der Großmächte an Montenegro gemeldet wird: Wir haben die Ehre, der montenegrinischen Regierung eine Kollektiv erklärung abzugeben, daß die Besitznahme von Sku tari in keiner Weise die Entschließung

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 11.03.1938
Umfang: 8
Cfitt 8 Der Lohn kann nicht einseitig diktiert werden Wenn wir int freien Oesterreich die gesellschaftliche Ord nung im Rahmen des Gew e r kscha f t sbu n d e s regeln, so ge- fchicht es auf Grund gleichberechtigter Beziehungen in der österreichischen Werksgemeinschast. Wenn sich die -österreichische Sozialpolitik trotz mancher' Mängel in der Welt setzen lassen- kann, so ist dies dar auf zurückzusühren, daß die gewerkschaftliche Interessenver tretung nicht vergessen- hat, den Arbeitern

werden. In der Haltung der Arbeiter schaft und der Bauernschaft liegt das Schwergewicht der Entscheidung, ob der sogenannte „kalte Putsch" der Nazi, also des deutschen Faschismus, über Oesterreich ab gewehrt worden kann oder nicht und das ist es, was mich bewegt, zum erstenmal in meiner Funktion als Vertreter aus der früher sozialdemokratisch organi sierten Arbeiterschaft in die Oeffentlichkeit zu treten. In diesen Tagen ist die AusMerksamkeit der gesamten Arbeiterschaft in den demokratischen Staaten

und Unabhängig keit Oesterreichs und einmütige Beschlüsse und Erklärun gen für ein selbständiges Oesterreich wurden gefaßt. Und wie vieles, vieles, würden uns die Arbeiter und Angestell ten aus den faschistischen Staaten zu sagen haben, könnten sie einmal so frei und offen reden, wie wir es hier gewohnt sind. Aber Fa s ch r s in u s i st Gewalt, r ü ck si ch t s l o s e Gewalt! und nichts anderes ist ja auch der Deutsche Nationalsozialismus Faschismus ist die Partei einer ausgesprochenen Herrenklasse

gebracht! Das war bei der Bürgermeisterwahl in Innsbruck im Jahre 1933, als der damalige nationalsozialistische Kandi dat Hofer zu Fall gebracht wurde. Innsbruck und Tirol sollte damals das Sprungbrett für die Eroberung Oester reichs duirch die Nationalfaschisten werden. An dem ent schlossenen Widerstand der Arbeiterschaft ist es gescheitert. Dann kam der unglückselige Juli putsch 1934, wo auch die Arbeiterschaft besonnen blieb und so Oesterreich rettete. Nun kommt der dritte

An- st u r m! Auch den müssen wir abwehven! Mag uns noch vieles nicht passen in dieser neuen Zeih, aber das Bekennt nis zur Heimat, zu O e st e r r e i ch, muß unerschütter- l i ch bleiben! Ich erinnere daran, daß die sozialdemokratische Partei Oesterreichs bis zum Schluffe ihres Bestandes und noch weit darüber hinaus sich stets mit aller Kraft und Ueber- zengung für ein freies und unabhängiges Oesterreich aus gesprochen hat und ihr Endkamps war ein Kampf gegen die Gewaltherrschaft des Faschismus, die über Oesterreich her

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Der Arbeiter
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Seite 1 von 8
Datum: 07.02.1934
Umfang: 8
behandelte, konnte niemand mehr an. eine zwischenstaatliche Bei legung des Konfliktes zwischen Oesterreich und Deutsch land glauben. Deutschland hat den Weg dazu verlegt. Gewissermaßen setzte Hitler mit seiner Rede den Schlußpunkt unter die österreichische Beschwerde, denn sie war in ihren Wirkungen ja nichts anderes, als eine Aufforderung an die österreichischen National sozialisten, ihre Verbrecherpolitik in Oesterreich fort- zusetzen. Unter solchen Umständen ist an eine gütige Beilegung

nicht zu denken, bzw. war daran überhaupt nie zu denken, aber der Weg nach Berlin mußte vor her gegangen werden, damit auf dem österreichischen Volk nicht einst der Vorwurf laste, keinen innerdeut schen Ausweg gesucht zu haben. Nun wird Oesterreich an den Völkerbund appellie ren. Aus der Tagesordnung steht die Unabhängigkeit Oesterreichs und alles das, was diese Unabhängigkeit erhält. Im besonderen steht auf der Tagesordnung die Forderung an Deutschland, jede propagandistische, kriminelle und wirtschaftliche

Einmischung in die öster reichischen Verhältnisse zu unterlassen. Die Unterlas sung solcher Einmischungen in die Verhältnisse eines anderen Landes ist eigentlich ein selbstverständlicher Grundsatz des Völkerrechtes und in dieser Hinsicht liegt der Fall klar: Deutschland hat sich nach dem Völ kerrecht schwer an einem anderen Land vergangen. Vor dem Völkerbund wird der Konflikt um so schwe rer wiegen, als das heutige Oesterreich eine Schöpfung eben dieses Völkerbundes ist, Deutschland pfuscht

also dem Völkerbund ins Werk. Aber ganz abgesehen da von, ist Oesterreich eine europäische Notwendigkeit, über die man sich nicht so leicht hinwegsetzen kann. Sämtliche europäische Staatsmänner haben sich in die sem Sinne ausgesprochen, sie werden jetzt zu ihren Erklärungen stehen müssen. Deutschland wird einen schweren Stand haben, es steht einer Mauer gegen über, die nicht zu überrennen ist. 3m eigentlichen Sinne sind die wirtschaftlichen und kriminellen Attentate auf Oesterreichs Freiheit nur ein Symbol

der Spannung zwischen den beiden Auf fassungen: Anschluß oder Eigenstaatlich keit. lieber was in Gens entschieden werden wird, ist nicht so sehr die Beeinflussungspolitik Deutschlands, als vielmehr die Unabhängigkeit Oesterreichs. Vor der gesamten Welt wird die Frage aufgerollt und entschie den werden, ob Oesterreich eine Provinz des Deutschen Reiches ist oder ein selbständiger Staat. Und ob Oester reich ein selbständiges Staatswesen ist, das ist nicht so sehr eine Frage des Wollens und der Entscheidung

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 16
Datum: 09.11.1919
Umfang: 16
. aP bis zum Mord in Serajewo. Seit dem Lahre 1878 war sich Rußland, so legt Boghitschewitsch dar. vollständig klar, daß es sein Ziel, die Eroberung Konstantinopels, nur erreichen könne, wenn es vorher Oesterreich nieder werfe. Rußland behielt dies fein Ziel wäh rend all dieser Zeit fest im Auge. Alle die Abkommen, die Rußland mit Oesterreich in nerhalb dieser fast 40 Jahre schloß, waren im Geiste der Unaufrichtigkeit gehalten, wa ren nicht ernst gemeint und hatten nicht den Zweck, zwischen Rußland

und Oesterreich reinen Tisch zu machen und ein gut nach barliches Verhältnis herzustellen. So schloß Rußland mit Oesterreich im Jahre 1603. un mittelbar vor Ausbruch des russisch-japani schen Krieges ein Abkommen nur zu dem Zwecke, um während des Krieges sich rücken- frei zu machen. Wäre Oesterreich krieaerifch oder russenfeindlich gesinnt gewesen, hätte es gute Gelegenheit gehabt, zur Zeit dieses Krie ges und bei Gelegenheit der nachfolgenden russischen Revolution (1905—1906) sich von Rußland für viele Jahre

Ruhr zu schaffen, wäre Oesterreich eroberungssüchtig gewesen und die Habsburger die Leute, wofür man sie beule ausgidt, die nur auf Erweiterung ihrer Mackt bedacht waren, hätten sie während die ser Zeit gute Gelegenheit gehabt, das dazu mal uns schon recht unfreundlich gesinnte Serbien mit Krieg zu überziehen. Gerade da zumal hätte auch kein Hahn nach einem Ser bien gekräht, das unmittelbar zuvor sich °dstrch den Mord des Kön'as Alexander vor der ganzen Welt verächtlich gemacht hatte. Oesterreich

tat es nicht, weil es friedliebend war. England und Rußland hätten sich diese Gelegenheit bestimmt nickt entgehen lassen und waren unter dem Borwan-de, ein so schöndlickes Verbrechen dürfe nicht ungestraft bleiben »wer man müsse die Ordnung in dem Nachbarlande wieder Herstellen, ganz sickrr eingerückt. Ocsterrewh aber tat das nicht. Boghitschewitsch weist nach, daß sich sckon da zumal in Serbien eine radikale Vartei gebil det hatte, unk Oesterreich als den Erbfeind Ser biens hinzustellen

und Serbien betrifft," so schreibt Bophitschewitsch wörtlich, „war der Krieg gegen Oesterreich schon damals (1908) eine beschlossene Sache. In äußerst unehr licher und heftiger Weise schürte Rußland seit dem Jahre 1608 in den Ballrcmstaaten (Ser bien, Bulgarien, Rumänien und Montenegro) gegen Oesterreich. Obwohl Rußland wußte, daß Oesterreich durchaus keine Eroberungs absichten auf dem Balkan hatte und obwohl Oesterreich, um das auch äußerlich zu bezei gen, sogar auf den Sandschak Novibazar in aller Form

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 20
Datum: 24.02.1935
Umfang: 20
BZMAsMM'SL mit wvrhenttichem „W eltgu einichlietzttck» Postz»,rellung, vier teljährig iürr Oesterreich 8 4.80, Dentschlavd M 3.70, Tscyecho.wwarei Kc 24.—, sssiriges Ausland 8 9.—. BSZMsVLVlW l> h »e ,,W eltgrrck", einichttetzliG Yostz»sLellrrng, für Oesterreich vier» teljiihrig 8 3.10, hcilSjährig 8 .-, AeLlschland vierteljährig M 2.80, galbjähriq M J.—, Lschecho lowgkei vierteljährig Ke 18.-, ha bjährig Kc 30.-, sorlliqeS Aus i and halb, jährig 8 11.-. Eutgeltlirhe Ankündigungeu

in Wien Rst un» beaM in Oesterreich Der 12. Februar wurde als eine Art Lostag für unser Staatswesen angesehen. Es hieß — insbe sondere wurden solche Nachrichten im Ausland verbreitet — es würden an diesem Tage zum An denken an den Beginn des Ausstandes des Repu blikanischen Schutzbundes große Kundgebungen der Arbeiterschaft gegen die Regierung stattsinden. Tatsächlich fehlte es nicht an Bemühungen, einen Wirbel hervorzurufen. Die in die Tschechoslowakei geflüchteten ehemaligen sozialdemokratischen Füh

in Oesterreich an einen Freund in Deutschland bittere Klagen richtet. In dem Brief heißt es, die Massen, welche die Partei früher gehabt habe, seien abgeschwom- men. Das, was heute noch der Partei anhange, fei unter sich zerfahren und zerstritten. Jede Gruppe gebe der anderen die Schuld, daß alles schief ge gangen sei. Zum Schlüsse heißt es: „Wir in Oester reich sind nicht mehr imstande, etwas zu unterneh men. Wenn uns von draußen nicht stark geholfen wird, kommen wir aus dem heute vollendeten Zu sammenbruch

der nationalsozialistischen Bewegung in Oesterreich nicht mehr heraus". Das ist auch kein Wunder. Noch niemals hat es eine Partei ge geben. die ihre Mitglieder so enttäuscht hat, wie die Nationalsozialisten. Wie haben so manche Bombenwerser und Putschisten, wenn sie vor den Gerichten standen, weil sie nicht rechtzeitig nach Deutschland flüchten konnten, feige geleugnet' Neulich stand der Großindustrielle Hamburger vor Gericht, dem man Nachweisen konnte, daß er zu den Drahtziehern des Anschlages gegen Dollfuß in engsten

Beziehungen stand. Warum hielt dieser Mann zu ihnen? Weil er viel Geld brauchte und weil er hoffte, in einer nationalsozialistischen Re gierung Minister zu werden. Vor Gericht stritt er alles ab, sogar seine früheren eigenen Aussagen! Das sind doch keine Helden und vor allem keine deutschen Männer? Was denkt man in Deutschland davon? Eines ist wohl sicher: Wer immer in Deutsch land am Ruder ist, ob es nun Hitler ist oder die Reichswehr, die ja immer mehr Einfluß zu erlan gen scheint, das Ziel, Oesterreich

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Alpenländer-Bote
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Seite 4 von 16
Datum: 25.06.1933
Umfang: 16
Seite 4. Nr. 25. diesen Dingen die größte Aufmerksamkeit gewidmet und einmütig für Oesterreich Stellung genommen. Je unfreundlicher Deutschland zu uns ist, umso freund licher ist das übrige Ausland uns gegenüber. Man sieht erst jetzt, um wie viel leichter es das neue Oesterreich von Anfang an gehabt hätte, wenn nicht die Anschluß torheiten gewesen wären. Trotz alledem meinten die nationalsozialistischen Führer in Deutschland und in Oesterreich, es sei dem Ausland mit seinem Interesse

für Oesterreich vielleicht doch nicht ganz ernst. Sie glaubten, am Ende würde sich niemand zum Schutze Oesterreichs erheben, wenn man einmal von Berlin oder München aus gegen die „schlappen" Oesterreicher der Einmarschbefehl gegeben würde. Jetzt sind sie al lerdings gründlich eines Besseren belehrt worden. Die neuen Herren Deutschlands haben nämlich am Mitt woch vor Fronleichnam eine grotzmächtige Dummheit gemacht, die uns Oesterreichern viel genützt, der deutschen Re gierung aber schwer geschadet hat. Unsere

Behörden haben am Dienstag den von Hitler in Oesterreich ein gesetzten Führer oder „Landesinspekteur" der natio nalsozialistischen Partei, den deutschen Reichstagsabge- ordneten Theo Habicht hinter Schloß und Riegel gesetzt and aus dem Lande gewiesen. Habicht behauptete, ihm dürfe nichts geschehen, denn er sei ein Beamter (Presse- attachee) der deutschen Botschaft in Wien. Bekanntlich genießen die Gesandten und ihr Personal erhöhten Schutz. Sie unterstehen nicht den Strafgesetzen des Staates

auf der Weltwirtschaftskonferenz beisammen saßen. Die Nachricht aus Berlin platzte wie eine Bombe in diese Versammlung hinein. Alle Ministerpräsidenten er griffen für Oesterreich Partei. Die große Weltpresse schrieb für Oesterreich und richtete die schwersten An klagen gegen Deutschland. Der deutsche Außenminister Baron Neurath, der auch in London weilte, saß förm lich auf glühenden Kohlen. Noch in der Nacht, als die Verhaftung erfolgte, ließ der Bundeskanzler Dr. Doll fuß den deutschen Außenminister aus dem Bett holen und überreichte

Staatsgebiet raschestens zu verlassen. Wasserbäck tat das um so lieber, als er vom Bundeskanzler die Ver ständigung erhielt, er fei unter Erhöhung seines Ran ges zur österreichischen Gesandtschaft nach London be rufen. Die englische Regierung hat also den Mann, den Hitler hinauswarf, mit offenen Armen ausgenom men. Das war eine Ohrfeige für die deutsche Regie rung, wie sie saftiger kaum gedacht werden kann. In der Absicht, den Deutschen zu zeigen, daß Oesterreich mächtige Freunde hat, wurde

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