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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 10
Datum: 29.05.1919
Umfang: 10
K 18.—. Zum Abholen in Inns bruck monatlich K 2.801 Auswärts durch die Kolporteure rr. durch die Post für Deutsch- Oesterreich: monaL! K 3.30, viertelj. K Lvh halbjährl. K 19.80. , Eiruei-Nummer 29 M 27. Fahrs. Was die Feinde unseres Balles anstreben! «oumchistifche WSHlarbett. Intrigen gegen die Republik Deutschösterreich. — Die Christlichsozialen als Helfershelfer der Monarchisten. Die „Arbeiter-Zeitung" bringt folgendes Te legramm ans St. Germain en Laye unter denr 25. Mai: Gestern vormittag hielt der Ausschuß

, der nicht zurückkehrt, hat Professor L a m m a s ch eine Berichtigung an den „Temps" ge geben und auch dem Staatsamte des Aeußern darüber Mitteilung gemacht. * Heinrich Heine sagt in seinem Wuücrmürchen: „Ich kenne die Weise, kenne den Text, kenne auch die Herren Verfasser!" Der Brief, der erneut für eine Selbständigkeitserklärnng Stimmung macht, gcht von denselben Leuten aus, die auch die monarchistischen Wühlereien betreiben. Deutschenkeinde sind es! Leute, die das alte Oesterreich wieder herbeiwünschen

, selbstverständ lich mit irgend einem neuen Fürsten an der Spitze! Die französischen Intriganten getrauen sich nicht offen mit ihrer Absicht, Oesterreich wie der auszurichten, hervor, weil sie wisien, daß sie damit Italien zu heller Empörung treiben und dieses wahrscheinlich bestimmen würden, mit Deutschland einen Separatfrieden abzuschließen. Italien sieht — und ganz mit Recht — in einem neuen Oesterreich, das von den Tschechen und Polen beherrscht wird, den natürlichen Ver bündeten der Südslawen

hin aus in der Lage, das deutsche Volk niederzuhal- ten und könnte sich seinen Annexionsgelüsteu i hemmungslos hingeben, well es eine Erhebung der Deutschen nie zn befürchten hätte. Wie die Deutschen, wären aber auch die Italiener im Zaum.gehalten; Frankreich hätte fteie Bahn für seine Weltmachtspolitik. Die Italiener wä ren außerstande, irgendwo mit Nachdruck den Franzosen entgegenzutreten. Tie Franzosen können aber naturgemäß nur. ein monarchisches Oesterreich wollen. Denn ein Staat, der den Franzosen

ein Verbündeter ist, der die Politik Frankreichs unterstützt und för dert, muß ein Militärstaat sein. Ein Staat sich heftig bekämpfender Nationen — zwischen dem Deutschen und Tschechen ist heute eine Aussöh nung im Rahmen eines gemeinsamen Staates ganz undenkbar — kann sich als Republik poli tisch nicht behaupten, noch viel weniger aber alsi Militärstaat. Das alte Oesterreich war nur als Monarchie denkbar; an dem Tage, da die Mon archie ihre Macht einbüßte, ist das alte Reich zer fallen. Die in heftiger

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 13.03.1926
Umfang: 8
oder auch nur zur Disàission stelle, gleich als ob der jetzige Zustand nur «in provi soriischer wäre. Jen« Hetzer täuschen das deutsche VoU die versuchen, ilbm glauben gu machen, daß Italien sich durch einen Vertrag gebunden habe, dem Hochetlch ein« politisch!« Autonomie Zu g«wäh- rech gleichsam als Vorbereitung <mf àe Rück gabe desselben an Deutschland oder Oesterreich. Dieses Gerücht ist vollständig «falsch. Es genügt, eine objektive Umfrage in Italiens gu machen, um sich gu überzeugen, daß dies einfach unbe greiflich

und dem Mpenkamm eingeschlossene. Vie Wahrheit über die Anschluß- bewegung in Oesterreich. Won Emst Felix Weih Wien). Wien» 11. März. Im Auslände neigt ma>n häufig zu einer fal schen Beurteilung der politischen Situation in Oesterreich. Den Grund hierfür bietet die öster reichische Presse, die, wie es im Ausland schei nen mag, di« Ansicht der kompakten Majorität der Bevölkerung vertritt, -während sie in Wirk lichkeit das Sprachrohr einer verschwindenden Minderheit darstellt. Die libewl-dömok ratische Presse

Oesterreichs hat keinen politischen Hintergrund. Bei den! Wahlen -vom Jahre 1920 wurde sü-r ganz Oesterreich ein einziger liberal-demokratifcher -Abgeordneter gewählt, bei den folgenden Wahlen! -vom Jahre là erlangte die Partei -kein einziges Mandat. Daß die Wiener Presse trotzdem zum größten Teil in ihren Händen liegt, ist -e-i-nzi-g -und -allein finan ziell begründet. Die làral-demo'kriatische Partei ist -die Beàeterin des 'bürgerlichen -Großkapitals und beherrscht in Gestalt des Steyermichl

von Saint Germain geschaffene Oesterreich sei lebensunfähig oder, um einen.vielgebrauchten Ausdruck anzuwenden, ein „kriippel-hcifter Zwangsstaat'. Diese Ideologie entspringt einer vollkommen irrigen Meinung von der öster reichischen Mentalität. Es sei gleich gu Beginn bemerkt, dvß das österreichische Staatsgesühl in den) ausgedehntesten Schichten der -Bevölke rung niemals so stark und freudig «n-twickelt war, wie beute. Der Oesterreicher empfindet die nationale und religiöse Einheit seines neuen

Vaterlandes -außerordentlich freudig u-nd denk>t> in keiner Weise daran, die KebenMHI-gkeit dieses nicht neugeschaffenen, sondern althistorischen S-taatsgedildes anzuzweifeln!. Ein Vergleich mit der Schweiz beweist, daß ein Staat von gleicher Struktur -und weit ungünstigeren Wirt- schiaftsverhältmssen lebensfähig und -geachtet sein kann. Niemand in gang Oesterreich trauert heute der Vergangenheit n ach. Eben sohat niem and inOest er- reich einen Wunsch nach irgend welcher Gebietserweiterung

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Tiroler Grenzbote
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Seite 2 von 8
Datum: 30.04.1913
Umfang: 8
war also nichts als ein Pakt zwischen Essad Pascha und dem König. Dieser kühne Streich schafft eine ganz neue Situation in Albanien, der die Mächte zur Zeit nichts gegenüber stellen können. Aggressive Stimmung in Montenegro gegen Oelterreich-Dngarn. Cattaro, 27. ds. Man zeigt in Cetinje keiner lei Geneigtheit, einzulenken. In militärischen Kreisen herrscht eine aggressive Stimmung gegen Oesterreich- Ungarn. Man sagt, daß ein österreichisch-ungarisches Expeditionskorps erst nach Ueberwindung der monte negrinischen Armee

einmarschieren könne und in der Zwischenzeit anderweitige Komplikationen eintreten könnten, die Oesterreich-Ungarn auch nach einer an deren Seite hin binden müssen. Die offiziösen Blätter behaupten, Montenegro werde auch vor der Gefahr einer völligen Vernichtung nicht zurückscheuen, um Skutari zu behaupten. Die französische Pretfe gegen Oesterreick. Paris, 28. ds. Die hiesige Presse nimmt gegen über Oesterreich eine unfreundliche Haltung ein. Sie rät Oesterreich-Ungarn, sich nicht in Gegensatz zu Eng land

, Rußland und Frankreich zu setzen. Oesterreich -Ungarn. Eine Konferenz beim Kaiser franz Josef. Wien, 26. ds. Der Minister des Aeußern Graf Berchtold und Generalstabschef Conrad v. Hötzendorf erschienen heute abends beim Kaiser in Audienz. Die Konferenz, an der auch der Kriegsminister teilnahm, dauerte 2^/s Stunden und wird allgemein als Zeichen für den Ernst der Situation angesehen. Die Vinsckgauvakn. Wien, 26. ds. Dem Tiroler Landesausschuß ist es nach langen Verhandlungen gelungen, das Eisen

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Lienzer Nachrichten
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Seite 1 von 4
Datum: 08.10.1918
Umfang: 4
. . Es ist also notwendig, daß Tirol seine Stimme er hebt nnd laut, klar und einmütig seinen Willen ver kündet, um jeneJStaatsmännerr, die ihm Wohlwollen, zu bestärken, seine Feinde aber nachdrücklich zu warnen. Hiebei möge eines nicht übersehen werden, Bei der Entente herrscht die Meinung, die Welschtiroler hat- tm keinen heißeren Wunsch'Zs den nach der Loslösung von Oesterreich. Und doch Pchben erst kürzlich die elf größten Gemeinden Welschtirvls aus eigenem Antrieb ihre unbeirrte österreichische Besinnung verkündet

klarer hervortretenden föderalistischen Neuaufbau Oesterreichs, auch den Italienern ihre kul- tureAc Selbständigkeit im weitesten Umfange zuge- weffen werden wird. Wenn man dazu die vielen wirt schaftlichen Vorteile bedänkt, welche die Zugehörigkeit zu Oesterreich für Welschtirol hat, die Gefahren für ihre konservativen Richtungen, die der Radikalismus Italiens mit sich brächte, so glauben wir, unter obiger Voraussetzung würden sich die Wekschtiroler selbst für die „Erlösung" bedanken

" der Kriegsgetreidevedkehrsanstalt. Viele Mühlen müssen stille stehen, weil ihnen die nötige Kohle nicht zur Verfügung gestellt werde. Manchen Fabriken dagegen, die jetzt nicht mehr arbeiten, be kämen Kohle und verkauften sie zu Wucherpreisen. Es gebe in Oesterreich je eine Fett-, Oel- und Lederzen- trale, aber für die Bevölkerung sei kein Fett, kein Oel. kein Leder da, wenn sich die Zentrale eines Rohstoffes bemächtigte, dann verschwinde dieser Stofs aus den gesetzlichen Handel, dafür blühe aber ein schwunghafter Schleichhandel

. Erklärlich seien diese traurigen Er scheinungen, wenn man bedenke, welchen Einfluß di«. Internationale und das internationale Kapital aus dir Zentralen habe. Auch die Abgeordneten aller Parteirichtungen haben in dieser schwe ren Zeit ganz versagt. Wie das Volk dem wirk- schaftlichen Rüine entgegengehe, so sei buch zu fürch ten, daß das deutsche Volk in Oesterreich durch eint wankelmütige Politik der Regierung schweren Schader in nationalen Belangen erleide. Ans wirtschaftlicher- und nationalen Gründen

müssen zur Schlachtung, dann sei aber eine Ernährungskatastrophe zu befürchten. Auch die Brennholz- und Lederfrage wurde vgm Red- ner aufs eingehendste besprochen. Alle drei Redner ernteten für die gediegenen Aus führungen reichen Beifall. i Bei der Debatte meldete sich Herr Konditor Posch zu Wort. Er führte aus, wir hätten in Oesterreich eine Sauwirtschaft und Schuld cm allen Mißständen sei der Umstand, daß man bei Besetzung wichtiger Stellen mehr auf die Geburt als aus die Tüchtigkeit Rücksicht

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Volksbote
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Seite 2 von 12
Datum: 26.03.1931
Umfang: 12
Dollar ausmachen werden, obwohl die ehe maligen Kriegsteilnehmer durch den Rundfunk aufgefordert werden, die Vorschüsse nur im Falle dringendster Not in Anspruch zu nehmen. Die Regierung wird gezwungen sein, die für die Aus zahlung der Vorschüsse erforderlichen aus dem Wege kurzfristiger bringen. Anleihen Beträge auszu- kommende Zoll-Anion zwischen Deutschland und Ssterreich Am Sonntag wurde di« Welt durch di« Nach richt überrascht, daß Oesterreich und Deutschland die Angleichung ihrer zoll

schen Reich und der Oesterreichischen Republik, die anläßlich der Wiener Reise des deutschen Außenministers Dr. Curtius begonnen wurden, haben zu einem endgiltigen Ergebnis geführt. Am Montagabend wurde der obengenannte Vor vertrag zwischen Deutschland und Oesterreich veröffentlicht, welchen wir an anderer Stelle des Blattes abdrucken und welcher die H erstellung einer technischen Zollunion zwischen eutschland und Oesterreich vorsieht. Das Ab kommen, das unter Wahrung der Bestimmungen des Versailler

Vertrages, des Vertrages von St. Germain und der sonstigen internationalen Abmachungen geschlosien wurde, sieht vor, daß Zölle im Warenverkehr zwischen dem Deutschen Reich und der Oesterreichischen Republik in Zu kunft grundsätzlich nicht mehr erhoben werben sollen, mit Ausnahme gewisser Zollposttionen für deutsche Waren, die Oesterreich für eine kurze Uebergangszeit weiter erheben darf. Dies hat den Zweck, die Ungleichung der öster reichischen Wirtschaft an die reichsoeutschen Ver hältnisse

zu erleichtern. Im übrigen werden von reichsdeutscher Seite aus an der öster reichischen Grenze nach Inkrafttreten des Ab kommens keine Zölle mehr erhoben werden- Zollverhandlungen zwischen dem Deutschen Reich und Oesterreich auf der einen Seite und anderen Mächten werden in Zukunft von beiden Mäch ten in enger Gemeinschaft, gegebenenfalls sogar gemeinsam geführt werden. Von österreichischer Seite wird betont, daß sich die Abmachungen im Rahmen der Ideen des vaneuropäifchen Komitees halten, das bekannt lich

wirtschaftlich« Zusammenschlüsse zwischen Einzelstaaten als Vorbereitung einer pan- europäischen Zollunion mehrfach empfohlen hat. Es wird weiters darauf hingewiesen, daß nach dem Scheitern der Genfer Zollkonvention das Deutsche Reich und Oesterreich den Zeitpunkt für gegeben halten, diese Idee zu verwirklichen. Zugleich wird der Hoffnung Ausdruck gegeben, daß auch weitere Mächte sich diesem Abkommen anschließen werden. Die Wiener Vereinbarungen stellen einen Vorvertrag dar. auf Grund dessen sofort

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 12
Datum: 06.04.1933
Umfang: 12
Seite 2 ..5 lp -r>«Ze-f«nq^ Honlicrà.s.'den N. '^vr>s Ii)!?:?. Xl 'onner Am».: Wir boten kürzlich unter der Frage „Wo steht Oesterreich?' die internen Berhälluisse Oester reich» kritisch beleuchtet, und dabei die Versuche zu neuen NegierungSformen »nd Methoden z» gelange» in ihrer ?l»Swirk»n>; aus die intcrualioiiale Slelliiug dieses Staates gestreift. Heute »vollen »vir u»s »äl>>r mit dem inlcriiai'ouile» Problem „Oesterreich' uni „?lnschl»jz' beschäftige». Im Zei.beu des „ReoisiouiSmuS

' ist es nicht oeiwiiuderli.-b, wenn für Oesterreich »nd das Teutlcbe Reick die Frage ihres gegenseitigen staalsrechtlube» Berhälliiisies im Vordeivruud siebt. Das Problein des „Auschlusses' ist jà nicht, wie so oi-le andere, erst im Lause der letzte» vicrzà Iilirc hc: angereist, seàru >-S fährt da fort, wo es durch Zwang infolge der Verlläge abge brochen wurde, lind doch haben die Teil eine bemerken» werle Wandlung durchgemacht. Wohlgemerkt, im Verhältnis beider Staaten zueinander, ohne daß hier die audcreu, iu Frage

, kou:- inenden Faktoren zunächst gewürdigt werden sollen. Man we!>i, das, sich Deutsch-Oesterreich eiuschlies-lich des sudeleudeuislb^n Gebietes nach dem Zusammenbruch fast ciubcllin zum großen Teulschen, Reich bekannte, daß ein Artikel der Verfassung lau« tele, „Teutschösterreich ist ei». Teil der deutsche» Ziepublik '. So vollte» es die siegreichen Sozialdemokralcu, die Christlichsezialeu, >>.! «>it bemerkeuswerler Geschwindigkeit ihren Kaiser und ti? lente so dringliche „österreichische

und nach als gegenstandslos zn erklären, also über den jcutigen ZivaugSstaat zur österreichischen Nation zu gelange», vird uach'ausjkil der Eindruck wachgehalten, Oesterreich ini-'sc >rst wirtschaftlich nud politisch gesunde«, damit es später einmal .als gleicher mit gleichen — uäuilich den anderen deutsch?» Ztämnie» — verhandeln könne, damit es nicht als Bettler Lonnlie'. Tie Starhembergsche Heimwehr, der zur Stunde ei» bedeutender Eiuslus, aus die Gestaltung des Staates nicht gut abgeprochen werden kann, bietet

und Grogdculsche übrig, liber là» Auschliigwillen kein Wort zu verliere» ist. Man sieht auf den erste» Blick, da« das durch die nationale Revolution im Reich in starken Flu» geratene Problem der augeupolitischeu Orientierung etwa die „österreichische' Partei LuegerS nnd Seipels mit den Nationalsozialisten. Soweit es bei Äem völkischen Problem des „Anschlusses' also lediglich auf lie lieiden deutschen Staaten ankommt, wird die Entscheidung d.'vvn abhänge», wie weit der Nationalsozialismus in Oesterreich

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Der Burggräfler
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Seite 2 von 8
Datum: 01.08.1914
Umfang: 8
soll ein Ende gesetzt, das bösartige Unkraut verleumderischen Hasses ausgejätet werden und nicht mehr soll es fremden Elementen verstattct sein, auf einem Gebiete, das unsere opfervolle Arbeit der abendländischen Kultur erschlossen hat, die Heranwachsende Jugend zu verführen und zum Fürstenmorde zu erziehen, Verschwörung anzuzetteln und in geheimen Konventikeln die verbrecherische Tat blutig reifen zu lassen. In guter und gerechter Sache greift Oesterreich-Ungarn zum Schwerte. Die Verantwortung

für die Folgen trifft allein der Schuldigen Haupt. Oesterreich-Ungarn hat mit unendlicher Langmut das wühlerische Treiben mit- angcsehen und gewartet, ob nicht doch der Tag Mme, an dem ein verblendeter Nachbar zu besserer Emsicht gelangen und den Wert ehrlicher und offener Beziehungen zur Monarchie erkennen würde. Dieser Tag ist nicht erschienen, wohl aber der Tag des Die Benachrichtigung der Machte. 28. Juni. Der Minister unseres Auswärtigen richtete noch In edlem Aufschwünge der Seelen, in bewun

am 28. Juli an die fremden diplomatischen Missionen derungswcrtcr Einmütigkeit, vergessend aller sonsti- in Wien eine Verbalnote, in der die formelle Kriegs- gcn trennenden Unterschiede, scharen sich die Völker erklärung an Serbien den diplomatischen Missionen der Monarchie um ihren heißgeliebten Herrscher zur Kenntnis gebracht und erklärt wird, daß sich und um das ruhmvolle alte Panier. Doch auch Oesterreich-Ungarn während der Feindseligkeiten von jenseits der Reichsgrenzen treffen herzerfreuende

schleunigst ihren feierlichen Zusage der königlich italienischen Re- Regierungen mitznteilen. Sfö ***** — würdigen. 1 Heute, da Oesterreich-Ungarn handelt, haben -Das flammende Wort des Allerhöchsten Mani- sich die Diplomaten gewisser Staaten auf die Sohlen festes wird die patriotischen Herzen höher schlagen gemacht, um Oesterreich-Ungarn „guten Rat' zu lassen. Es weist mit erhebender Deutlichkeit den erteilen und Vorträge zu halten, ja in die „Hoheits- Weg, den zu beschreiben Ehre und Recht gebieten

Oesterreich-Ungarns mit frevler Hand weithinhallendcn Ruf: eingriff, die Bevölkerung aufwühlte und die Zukunfts- j „Gott erhalte den geliebten Kaiser. Gott beschütze Hoffnung Oesterreichs, seinen Thronfolger, morden das teure Vaterland!' ließ, sie haben den ganzen Monat geschwiegen, da ' Das „Fremdenblatt' schreibt: Der Krieg ist er- Serbien die Genugtuung verweigerte und unsere klärt. Für die Bevölkerung Oesterreich-Ungarns gab Monarchie nur von neuem herausforderte. Sie es schon seit Tagen

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Meraner Zeitung
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Seite 9 von 16
Datum: 27.05.1904
Umfang: 16
. I Presse kämpfen für seine Erhaltung, denn er er- Oesterreich die größten Lasteil auferlegt, wenn Gestern fand im Sitzungssaale der hiesigen glaubt es der ungarischen Großmühlenindustrie, dabei nnr der Textilindustrie das ungarische Ab Handels- mid Gewerbekammer die 1l). General- erfolgreich mit den österreichischen Müllern zu satzgebiet erhalten bleibt. Ta nun die österrei- versammlung des Tiroler Landesmühlenverban-1 konkurrieren. Unser Streben muß also dahin chische Industrie die Macht

Jahren hatte man in Oesterreich um 229 Kilometer weiter wie Innsbruck liegt, konsnm ganz an sich zn reißen, so habe ich durch noch keine Ahnung davon, daß die erwachende I Mehl versendet, so kost-t die Fracht 432 /t.'. Wenn diese Hinweise die beiden Ursachen klargelegt, ungarische Mühlenindustrie für 'uns so ver-!aber eine Mühle in Innsbruck aus Tebreczin I weshalb dje österreichische Mühlenindnstrie stets hängnisvoll werden könnte; allein das überreiche Weizen bezieht, so beträgt der Frachtsatz 452

/<. das Opfer des österreichisch-ungarischen Aus» Erntejahr 1867 förderte die ungarischen Mühlen- Will aber der Jnnsbrncker Müller sein Mehl nach gleiches war. Und noch ein dritter Faktor kommt betriebe ungemein'und es begann ein lebhafter Bregenz senden, so kostet ihm das weitere 110/^, in Betracht, nämlich das Gespenst, welches die Mehlexport aus Ungarn nach Deutschland, Eng-«somit ist also die Mühle in Tebreczin um 130 I Ungarn immer zitieren, wenn sie an Oesterreich land, Frankreich, Holland

und die Schweiz. In Pro Waggon mit ihrem Mehl billiger in Bre- eine neue (Erpressung ausüben wollen und hier Oesterreich machte sich die ungarische Konkurrenz genz, als eine Mühle in Innsbruck, welche aus leinen Widerstand sinden. TieseS Gespenst heißt örst fühlbar, als das Krisenjahr 1873 die Ungarn! Tebreczin den Weizen bezieht und das daraus l Zolltrennung, und jeder erschrickt dann bei uns zwang, ihren Absatzmarkt zu vergrößern, um! sich «gewonnene Mehl nach Bregenz versendet. Tast in Oesterreich

, denn die Großmachtstellung der ihrer Ueberproduktion zu erwehren. Deutschland! Unglaublichste liegt aber darin, daß die unga-l Monarchie wäre darnach erschüttert, sageil Misere und England begannen sich abzuschließen und so Irische Mühle nicht bloß die Strecke Innsbruck—I Beschwichtigungshosräte, nnd mit Hochdruck wird warfen die ungarischen Großmühlen ihre Ware Bregenz ganz umsonst fährt, sondern gegenüber I dann gearbeitet, um die öffentliche Meinung im nach Oesterreich. Zum Schutz der gefährdeten der Jnnsbrucker

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Volksblatt
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Seite 2 von 4
Datum: 02.05.1866
Umfang: 4
durchmusterte, dafür sprechen die 200,000 Mann am Rhein, dafür spricht die Erklärung Bismarks, die Rüstungen Oesterreichs gegen Italien als gegen Preußen gerichtet ansehen zu müssen. Napoleon bleibt nicht neutral, er kann es nicht bleiben, wozu die „Bewachung' des Papstes mit 40,000 Mann? — Was sollen endlich die Rüstungen Rußlands gegen Oesterreich? Von Krakau bis an die Südgrenze Siebenbürgens stehm russische Truppen, will Rußland am katholischen Oesterreich sich vielleicht wegen der die Mißhandlungen

der Polen verdammenden Bullen des hl. Stuhles rächen? Dem scheint so zu sein, denn Oesterreich hat Niemanden, also auch Rußland leine Ver anlassung gegeben zu einer Feindseligkeit. Während das katholische Spanien keinen Tag vor der von Paris ans geschürten Revolution sicher ist, steht Oesterreich unter allen Mächten allein da, welches wahrhaft katholische Grundsätze beobachtet und verficht und weil dem so ist, weil es nicht der Spielball napoleonischer Herrschsucht

werden will, weil es sich nicht erniedrigt und napoleonijche Politik treibt, daher der ganze Haß, da her die Wuth der Bösen. Sollen wir verzagen? Nein, und nochmal nein! denn wie das alte Oesterreich» so kämpft auch das heutige nur für Recht und Gerechtigkeit. Für Recht und Gerechtigkeit und schließlich für die Er haltung der christlichen Civilisation nöthigen Italien und Preußen und hinter diesen Napoleon uns Oester reicher die Waffen zu ergreifen. Nicht für dieses oder jenes Interesse muß Oesterreich den großen Kampf aufnehmen

. — Oesterreich tritt für das Christenthum mit den Waffen in der/ Hand ein^ Wohlan daher, wenn wir solche Alliirte haben, und wir haben sie> wenn wir für solcheGüter zu kämpfen berufen sind, wohlan dann treten wir mit christlicher Begeisterung, mit christlichem Patrio^ tismus unter die Fahne unseres erhabenen Kaisers, wenn er uns zum Kampfe aufruft. Wenn Gott für uns — wer wird wider uns sein! Verzagen wir nicht. Oesterreich, das katholische Oesterreich, wird aus dem bevorstehenden Kampfe endlich als Sieger

hervorgehen. So denkt man hier über die Lage und Zukunft. . ? Oesterreich. (Kriegerisches) Die Südbahn hat, um den Militärtrans port Platz zu machen, den Frachtenverkehr bis auf weiteres eingestellt. — Die Eisenbahndirection in Verona ist beordert, so melden die Blätter, Waarentransporte aus der dortigen Station und vom 1. Mai an auch den Personentransport einzustellen, ferners sind, wie man be richtet die Eisenbahnverwaltungen angewiesen, weder Eil- noch gewöhnliche Güter über Desenzano hinauszubefördern

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 26.02.1910
Umfang: 16
und zwar in der „Kölnischen Zeitz.' Es handelt sich um private daher sehr freimütige Bemerkungen Bismarcks zu L. Bucher, die wir je doch nur im Auszuge wiederzugeben vermögen. Die Deutschen' in Oesterreich,-so erklärte Bis marck u. a., verkommen unter der Last ihrer idea len. Vorzüge. ' Man nannte die Deutschen im all gemeinen früher das Volk der Denker, ein Wort, das recht hübsch klingt, besondes wenn man nicht weiß, mit welchem Lächeln dieses Wort ausgespro chen wurde.. Es hieß in Wahrheit so viel als: das Volk

. Es ist ein Jammer und am schlimmsten, daß maii nichts dabei tun kann, daß einem die Hände gebunden siud. - Ein Punkt wird bei B eurteilung der politischen Lage, in Österreich gewöhnlich übersehen, so wichtig er ist. Bei uns besieht der schwierigste Teil der Ausgabe agitierender Abgeordneten oft darin, ihre Zuhörer erst „warm zu kriegen', in Oesterreich ist es 'umgekehrt die Zuhörerschaft, die den Abgeordne ten einheizt und ihn zu energischerem Tempo zwingt. Bei uns spornt der -Reiter den Gaul, in Oesterreich

das Haus Habsburg Oesterreich aufrecht erhalten haben gegen äußere und innere Feinde ! Es ist nicht allein Undank, den man ihnen erweist, sondern mehr noch, es ist eine Dummheit -rsten Ranges, es ist ein politischer Selbstmord, den man begeht, indem man sich in nichts so geschäftig zeigt, als darin, die festesten Säulen des Thrones zu unterminieren... Dumm fein darf ein Privatmann kaum, ab« dumme Minister zu haben ist das größte Unglück das einen Staat treffen kann. Andrassy war ein Mensch mit klarem

Kopf und warmem Herzen, aber nachher ist es immer mehr bergab gegangen und wenn es so weiter geht, dann kommen noch Pre mierminister in Oesterreich zum Vorschein, die so dumm sind, daß sie gar nicht einmal wissen, daß sie dumm sind — armes Oesterreich, ich glaube, deine Tage sind bitter und wenn wir es auch nicht mehr erleben werden, daß der große Krach istattfindet, kommen wird er — vielleicht noch eher, als man glaubt! Wenn in Oesterreich ein neues Ministerium ge bildet werden soll, so fällt

mir immer das Wort ein, das einst ein fchlefifcher Landrat an die zur Schulzenwahl versammelte Gemeinde richtete: „Meine Herren, es ist nicht unbedingt nötig, daß man g'rad das größte Rindvieh zum Schulzen macht!' Es ist sonderbar: die Fachministerien find manchmal recht gut besetzt, besonders, das des Auswärtigen, aber an der Spitze da hapert es immer! Als^ich das Bündnis mit Oesterreich schlotz, war ich keinen Augenblick ,im Zweifel darüber, daß wir mehr der gebende als der empfangende Teil feien

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 28.07.1934
Umfang: 4
gerettet Die «lieekien Zn Oesterreich herrscht wiederum Ruhe. Die vereinzelten Versuchern Liehen, Leoben und bei Klagenfurt sind nur Episoden von geringfügiger Bedeutung. , Sie beweise» höchstens, wie wenig Anklang in der Nachbarrepuvlik die von den Attentätern von gestern uns Mördern von heute eingeführten Räubermethoden gefunden haben. Das österreichische Volk hat würdevoll und dis zipliniert mit seinem Schweigen und mit seinem Schmerze moralisch die „direkten und fernen Ver antwortlichen

einer Ttation personifizieren können; sie ver körpern höchstens eine traurige Erscheinung poli tischer Verirrung. . die einen nichtssagenden Teil des österreichischen Volkes ersaßt hat. eine Erschei nung, die die Unabhängigkeit der Republik und der Friede Europas nicht länger dulden können. Das Dollfuß-Oesterreich lebt und ist lebensfähig, was: immer auch die reichsdeulschen Zeitungen sagen mögen: die ersten Akte der Regierung nach dem , tragischen - Mittwoch-Nachmittag bezwecken alle die unveriückte

- chischen Unabhängigkeit gezogen wurde. Auf Deutschland kommt es seht an. mit einem Akte der Selbstbesinnung die Wolken zu zerstreuen, die sich drohend am Horizont'von Europa ballen. Die Bestimmung des Herrn von Papen zum deutschen Minister in Wien» um die Wiederauf nahme . freundschaftlicher - Beziehungen . zwifchen Oesterreich und DàtMànd zu' ermöglichen» kann auch ein günstiges Anzeichen fein. Doch darf es nicht allein bei Worten bleiben, es müssen ihnen auch die Taten folgen. Das ist der Wunsch

betrachtet und sie deshalb auch entschieden zu verteidigen gedenkt. Italien verfolgt eine Politik erleuchteter Weisheit unter den Völkern und hak feine Unparteilichkeit unter Beweis gestellt, indem es in schwierigsten Stunden Deutschland brüder lich zur Seite gestanden ist. und hat deshalb auch ein Recht, noch einmal ein Work männlicher Weis- heit auszusprechen. Italien droht nicht, es mahnt. Möge die Stimme des Duce richtig verstanden werden!— . zur Lederherstellung normaler Veziehuugeu mit Oesterreich

werden könnte. Bei schärfster Neberprülung gelangs es, nur einen einzigen Fäll'festzustellen, bei dem durch eine nicht gründlich genüg erscheinende Koutrptle von Meldungen, die aus Oesterreich kamen und weiter verbreitet' wurden, ' ein vielleicht gegenteiliger' Ein druck hätte erweckt werden können.. ! - , > Der sur die über den IAttsch'nxr Sender., gegan genen Meldungen''verantwortliche Land'esinspektör Hab'icht wurde daraushin seines Postens als Lan- dèsinspekror enthoben nnd zur Disposition gestellt. Deutliche Sprache

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 5
Datum: 27.10.1910
Umfang: 5
der „Innsbrucks Nachrichten' zum Ausdruck kommt. Patriotismus in Oesterreich. Wenn wir die Karte von Europa besehen, so finden wir im Herzen des Kontinentes einen Staat, der durch Schönheit und Reichtum der Natur in gleicher Weise hervorragt wie durch die Verschiedenartigkeit seiner Bewohner, seiner geographischen, klimatischen, kulturellen und wirt schaftlichen Verhältnisse. Dieser Staat ist unser Vaterland Oesterreich. Daß dieses Reich trotz der verschiedenartigsten Verhältnisse und der widerwärtigsten

Umstände, unter denen der Nationalhader an erster Stelle steht, daß dieses Staatengebilde trotz einer jahrzehntelangen Bevor mundung seiner Völker und einer heute noch schleppenden Verwaltung dennoch immerwährend starke Fortschritte macht, ist der beste Beweis für seine Bestandsberechtigung. Wir brauchen uns deshalb gar nicht zu berufen auf jenes Wort, das einmal einem französischen Diplomaten, das anderemal Bismarck und wiederum Palacky in den Mund gelegt wird und welches heißt: „Wenn Oesterreich

nicht bestünde, so müßte es geschaffen werden.' Wie aber sieht es im gewöhnlichen Leben — wir wollen nicht von den Augenblicken der Gefahr sprechen — in diesem Lande mit der Vaterlandsliebe aus? Passiert es z. B., daß ein Fremder, sagen wir ein Preuße, der den strammen Polizeistaat gewohnt ist, nach Oesterreich kommt und hier die Lässigkeit in allem bekrittelt, so kann er dessen sicher sein, daß er bei dem Oester reicher vollste Zustimmung und Bekräftigung im Schimpfen findet. Eine Ausnahme gibt

, dort seine Waren zu beziehen, wo er sie am besten und zugleich am billigsten erhält. Wie viele Waren aber sehen wir aus dem Auslande einführen, die der Betreffende vielleicht bei etwas weniger Bequemlichkeit und etwas mehr Patrio tismus in Oesterreich zum gleichen Preise, aber in geschmackvollerer und zuweilen auch gediegenerer Ausführung erhalten könnte! Wählen wir einen anderen Fall: Vor zwei Jahren feierte auch die Stadt Brixen das 60jährige Regierungsjubiläum unseres Kaisers. Gewiß, ein ebenso seltener als eminent

Jahren für die Auswanderung aus Europa das stärkste Kontingent liefert. Durch diese Tatsache haben Schiffahrts gesellschaften Millionen verdient, leider fremde, denn in Oesterreich fand sich bei dem Mangel an Unternehmungsgeist und an Patriotismus bis vor kurzem keine Gesellschaft zur Rettung dieses Volksvermögens. Seit wenigen Jahren besorgt diese Auswanderungsreisen die Austro-Americana. Wenn es — selten genug einmal — vor kommt, daß österreichische Kaufleute als Pioniere des Handels sich in fernen

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 03.08.1889
Umfang: 6
der Ultramontanen auf Bayern vernichtet, gute Miene zu machen — sich deutsch und reichstreu zu zeigen! Dieselbe welfische „Germania,' welche die besten Beziehungen zu den österreichischen Ultramontauen und ihrer clerical- seudal-slavischen Politik unterhält, welche an den Deutschen in Oesterreich mit Rücksicht auf diese Politik kein gutes Haar läßt — dieselbe „Germania' nimmt diesmal auf diese Verbündeten in Oesterreich nicht die geringste Rücksicht. Sie weiß wohl, daß das deutsche Volk jeden offenen Versuch

Bundesgenossen in den Kauf nehmen. Was die „Germania' überlegt hatte, das be griffen die seudal-clericalen Schwarzen in Oesterreich sofort, und das „Vaterland' gab den Ton für Oesterreich an; nach einigem Zögern der Verblüffung über die Rede des Prinzen begann es mit den „Welsen' zu heulen. „Selbst ist der Mann,' be ginnt das Organ für Entwickelung der Schafsnatur ini Menschengeschlechte, für Massenzntreibnng zur Wahlurne durch die Caplanokratie. Mit „Stolz' nimmt das „Vaterland' die ehrenden Worte

des Prinzen Ludwig über das Haus Oesterreich entgegen, und es läßt sich sogar die Mahnung des Prinzen an die Deutschen in Oesterreich, ihre Sprache und Gesinnung festzuhalten, „freudig' gefallen. „Sind doch auch wir Deutsche und müßten wir uns selbst verachten, wenn es uns je einfallen wollte, an un serem Deutschthum zu Verräthern zu werden,' sagt das Organ des Fürsten Schwarzenberg, von welchem Graf Nostiz vor Kurzem behauptet hat, daß er zwar deutschem Geschlechte entsprossen, aber treu zu den Czechen

und päpstlich, dann slavisch, dann österreichisch, endlich auch deutsch sind. Die Schwarzen in Oesterreich fanden es also ebenfalls für gut, gleich den Brüdern in Deutsch land der Rede des deutschen Wittelsbachers gegen- Mau bedenke: sür 5,M fl., also für 10 Mark, kann man fortan nach Überschreitung der preußischen Grenze bei Oder berg behaglich in der ll. Classe fast bis an die Grenze des türkischen Reichs reisen I Eine Reise von Bresla» wird sich in Zukunft namhaft billiger gestalten

den Weg über Pest und von dort weiter mit der ungarischen Staatsbahn nach Fiume wählt. Ebenso läßt sich Trieft in Zukunft viel billiger über Pest als über Wien erreichen und Dalmatien wird, rein finanziell gerechnet, zugänglicher als Norderney! Damit aber nicht genug, gestaltet sich auch der Reise verkehr nach dem cisleithanischen Oesterreich unter Umständen billiger über Pest als auf dem gewöhnlichen Wege. Wer in Zukunft eine Reise nach Wien vor hat und bei der Gelegen heit Pest sehen möchte

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 6
Datum: 28.12.1891
Umfang: 6
des Fremdenverkehrs in- teressiercn. Dieser Hauptpunkt besteht darin, auf welche Art und Weise die Fremden, und ganz beson- dcr» die Engländer und Amerikaner, auf die Natur» schönheiten der österr. Monarchie aufmerksam zu machen sind, um ihn zu einer Reise nach Oesterreich zu er muntern. Wir glauben nicht im Irrthum zu sein, wenn wir sagen, dass dieser Punkt gerade der wich tigste sei und erst später die Rede davon sein kann, wie der Engländer und Amerikaner zu behandeln sei. Äst Oesterreich einmal in Amerika

und England so bekannt wie die Schweiz lö seit Jahren ist, dann wird sich gar manches schon von selbst finden, und wird man schnell genug lernen, was dem Fremden an» genehm ist und was nicht. Hauptsache bleibt vor der Hand, den Fremden nach Oesterreich zu bringen. Viele Bewohner Tirols, KärntenS. Steiermarks leben in dem Wahn, dass diese Länder bereits hinlänglich in England und Amerika bekannt seien, doch ist dieses nicht der Fall und gibt man sich in dieser Beziehung einer großen Täuschung

zu heben, nachdem Nord- und Südtirol Vereine zu diesem Zwecke gegründet haben und Körnten durch die Ini tiative Sr. Excellenz des LandeSPräsidenten den Frem den zugänglich gemacht wurde, durch reinliche Hotels, gute PostVerbindungen, so glauben wir, dass ein ein heitliches Vorgehen der Bewohner der schönsten Theile Oesterreichs vom Jnn bis an die Adria vom besten Erfolg gekrönt werden müsste. Natürlich wird man sich fragen, woher es kommt, dass trotz dieser in Oesterreich gemachten Anstrengungen

der Fremdenver kehr imme? noch kein sehr bedeutender ist, und einige Theile, wie Kärnten, Steiermark und Krain nur sehr spärlich von Engländern bereist werden. Dieses kommt daher, dass alle Anstrengungen nur in Oester reich selbst gemacht werden und daS Vorgehen zur Hebung des Fremdenverkehrs bisher kein einheitliches war. Mächtige Placate der Schweizer Bahnen zieren alle Stationen landaus landein. In jedem Reise bureau in London findet man Projpecte von allen Theilen der Schweiz, aber von Oesterreich

sind weder Placate noch Prospekte sichtbar. Um daher die Auf merksamkeit der Engländer und Amerikaner auf Oester reich richten zu können, müsste in London selbst ein Bureau gegründet werden, woselbst jede Auskunft über ganz Oesterreich ertheilt würde. Der „Anglon-Austria-Elub', der seinen Sommeraus- enthalt in Schloss Rosegg in Kärnten hat, hat bereits ein solches Bureau im Centrum Londons errichtet und wird daselbst den Mitgliedern des Clubs jede Aus kunft über das Land ertheilt. Da es sich jedoch

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Dolomiten
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Seite 1 von 6
Datum: 15.07.1936
Umfang: 6
das italienische Volk zum weiteren Marsch unter Ihrer siche ren Führung an.' Die neue politische Lage in Europa nach dem österreichisch-dentschen Abkommen Ungeheure Bedeutung des österreichisch-deutschen Abkommens und ihre positive Bewertung. Unter dem Titel „Ja und Aber im Ausland' bringt die „Frankfurter Zeitung' vom 14. ds. folgende kurze, übersichtliche Darstellung ocS Widerhalls, den das Abkommen zwischen Oesterreich und Deutschland vom 11. ds. in Europa gefunden hat. „Dar Ausland hat sich mit der deutsch

nicht den Anfang zu einer zrntraleuropäischen Blockbil dung bedeute. Aber nirgends wird verkannt, welchen großen Faktor der Beruhigung für Europa dieser politische Akt darstellt. Die Un gewißheiten über das Verhältnis zwischen dem Deutschen Reich und Oesterreich sind verschwun den. So lange sie unklar geblieben waren, wur den sie reichlich ausgenützt zu einer Propaganda, die niemals den Frieden fördern konnte. Der artigen Legenden ist nun der Boden entzogen, womit wir freilich nicht sagen

wollen, daß nicht trotzdem eine üppige andere Vegetation empor- lprieße. In Oesterreich hat man das Wort geprägt: ein historischer Tag. Er ist es in der Tat. Die Wiener „Reichspost' weist ausdrücklich darauf hin, da« es in der Zeit wachsender internatio naler Spannungen ein Gebot für Oesterreich war zwischen den beiden deutschen Staaten eine Linie ihrer auswärtigen Politik zu finden. Die amtliche „Wiener Zeitung' hebt hervor, daß die Einbeziehung von Vertretern nationaler Kreise in die österreichische Regierung

Jahren operierte, eine Niederlage erlitten hat. Es wurde ein großer Gewinn für Europa sein, wenn man aus dieser Erkenntnis die notwendigen Folge rungen zöge. Einzelnen französischen Blättern scheint allerdings sofort die Idee aufgegangen zu sein, das Argument der deutschen Gefahr für Oesterreich in ein Argument der mitteleuro päischen Blockbildung zu verwandeln und damit aufs neue den Stoff für unsreundliche Artikel zu finden. In England sieht man das Ereignis zuerst vom Standpunkt der englischen

werden. Das heißt also, daß sie weiterbestehen. In Italien verweilt man mit großem Nachdruck bei diesem Punkte, um darzulegen, daß die italienische Politik den Ausgleich zwischen Wien und Berlin von Herzen begrüßen könne. Diese Protokolle, zwischen Italien, Oesterreich und Ungarn ge- schlosien, bedeuteten von Anfang an nur die Gewährung gewisser wirtschaftlicher Vorteile kür die drei Länder. Später wurde hinzugefllgt, baß man sich bei wichtigen politischen Vor gängen gegenseitig befragen wolle. Diese Proto

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Dolomiten
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Seite 1 von 6
Datum: 13.07.1936
Umfang: 6
noch rund 3000 Beamtenposten ausgeschrieben. Die freundrmchvarlichen Beziehungen zwischen Oesterreich und Deutschland wieder hergestellt Wortlaut des Abkommens Wien. 11. Juli. Zwischen Oesterreich und dem Deutschen Reich ist ein Abkommen geschloffen worden, welches folgenden Wortlaut hat: „Die deutsche Reichsregierung und die österreichische Bundesregierung haben in der Ueberzeugung, einen wertvollen Beitrag zur Regelung der allgemeinen europäischen Lage im Hinblick auf die Erhaltung des Friedens

und Kanzler des Deutschen Reiches bevollmächtigten deutschen. Botschafter ein Abkommen unter zeichnet habe, das die Beziehungen zwischen Oesterreich und Deutschland wieder normal und freundschaftlich gestalten soll. Sn diesem Augenblick geder der wiederholten, außerord. gedenke ich mit Freud« außerordentlich wertvollen Unterredungen, die ich kürzlich mit Ew. Sxz. in Rocea delle Laminate gepflogen habe. Ich bin überzeugt, daß Ew. Exz. mein« Ge nugtuung über das erreichte Abkommen teilen, das einen neuen

auf Grund der italienisch-österreichisch, ungarischen Abkommen überprüft. die Anschlußfrage keine Duldung erfahre Wei ters bleiben auch die übrigen innenpolitischen Grundsätze unverändert. Cs werde weiterhin keineParteien geben. Das Ziel bleibe auch künftighin der Aufbau eines selbständigen, chrrst, lichen autonomen Staates. Die innere Politik bleibe ausschließlich der Vaterländischen; Front Vorbehalten. Was die Außenpolitik Oesterreichs anlangt, so sei festzuhalten, daß! Oesterreich auch weiterhin

den Völkerbunds-! gedanken und die europäische Friedenspolitik verfolgen und unterstützen wird. 1. In Gemäßheit zu den vomZührer und Ke Es freut mich kehr, die Versicherung voll kommener Freundschaft und der 'Zusammen arbeit Italiens mit der österreichischen Bundes regierung auch gemäß den Rom-Protokollen zu erwidern, die weiterhin die Grundlage der Be ziehungen zwischen Italien und Oesterreich bei der Gestattung der Beziehungen zwischen Oester reich und Deutschland bilden werden, welche die Regierung

und das Ualienische Volk mit Sym pathie begrüßen. Mussolini. Rundfunkreden. Propagandaminister Dr. Eöbbels verlas am Samstag abends im Rundfunk das Kommuni- quee über das Abkommen zwischen dem Deutschen! Reich und Oesterreich und gab dazu einige Ei«! klärungen ab. Ebenso wertete Dr. v. Schuschnigg in einer, Rundfunkrede am Samstag das Abkommen als; wertvollen Beitrag zur Sicherung des euro-^ päischen Friedens. ' 3. Die österreichische Bundesregierung wird ihre Politik sowohl im allgemeinen als auch Schuschnigg

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 22.11.1909
Umfang: 8
und der Naturwissenschaft einen lichtvollen Einblick in die Kleinwell dieser leichtbeschwingten Jnsektengattung brachte und zu einer interessanten Tiskussion Anlaß gab. Unter anderem folgerte ein Redner aus der Tatsache, daß in Oesterreich bezüglich der Aufklärung der landwirtschaftlichen Bevölkerung über die ra-? tionelle Bekämpfung der Schädlinge des Ackerbaues, zu denen auch der Kohlweißling zählt, fast nichts geschieht und daß. im Gegenteil die vorgeblich dick sten Freunde des Bauernstandes noch dessen Fortbil dung

in einer Polemik gegen den christlichsozialen Arbeiter führer Kunschak festgestellt, wie es sich mit der Sieb gerung des Weizenpreises in England im Ver hältnis zu Oesterreich verhält und konnte Nach weisen, daß in der Zeit von 1904—1909 der Weizen in England bloß um 90 Kronen gestiegen ist, näm lich von 149 Kronen auf 229 Kronen, während der Weizenpreis in Oesterreich (Wien) in dem gleichen Zeitraum von 191.50 Kronen auf 327.30 Kronen, also um 135.90 Kronen gestiegen ist. Tiefes Mehr zwischen der Steigerung

: 90 Kronen in Eng land und 135.90 Kronen in Oesterreich, also 55.90 Kronen, ist eben die Folge der christlichsozial-agra rischen Zollpolitik. Tas wird der katholische Ehren mann des „Schwazer Bezirksanzeigers", der mit so unverschämter Verlogenheit für die christlichsoziale Partei wirbt, richtigstellen, wenn er noch nicht ganz ausgeschämt ist. Auf die anderen Lügen dieses Temagogen, daß die Sozialdemokratie den Bauern stand zermalmen will, einzugehen, ist wohl nicht mehr nötig, da schon genugsam gezeigt

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 17.03.1938
Umfang: 6
begrüßt. Auf der Piazza Venezia Hatte sich inzwischen ebenfalls eine riesige Volks menge versammelt, die nun den Duce jubelnd begrüßte und mehrmals auf den Balkon rief. In diesen letzten Tagen ist ein großes Ereignis eingetreten, das die politische Karte Europas verändert hat. Oesterreich Hat als Staat zu befielen aufgehört und ist ein Teil Deutschlands geworden: die Volksabstimmung vom 10. Zh»ril wird die vollzogene Tatsache besiegeln. Das österreichische Drama Hat nicht erst gestern begonnen

Dämme der Ver lkröge» seine Mündung erreicht./ würde. MntMlung W ML Das Geburtsdatum -t»W österreichischen Bundesstaates geht auf den 12. Novem- «ber 1918 zurück, wenige Tage nach dem Zusammenbruch des Kaiserreiches. Mit jihrer ersten Entschließung erklärte die österreichische Nationalversammlung unter der.sozialistischen Regierung Lauer- Renner, Oesterreich als einen wesent lichen Teil oes Deutschen Reiches .»uit dem Namen „Republik Deutsch^Oestèr- reich'. Aber noch mehr. Diele österrei chische

, daß Oesterreich nach seinem An schluß an Deutschland das Recht haben würde, mit einer im Verhältnis zur Be völkerung flehenden Abgeordnelenzahl am Reichsrat teilzunehmen. Es steht also fest, daß zu Beginn der als ^sozialdemokratisch' zu bezeichnenden Epoche sowohl Wien als auch Weimar die Vereinigung der beiden Staaten zu einem einzigen als logisch betrachteten Es kamen -die Friedensverträge, zuerst jener, von Versailles, dann jener von St. Sermain, die Oesterreich zwingen — ja zw.ingen — unabhängig

zu bleiben. Aber der Zwang erschien schon damals so absurd und gleichzeitig so unsicher, daß man einen Ausweg in die Zukunft offen ließ: Oesterreich «Hätte — ein in der Se So begann Oesterreich sein Leben als unabhängiger Staat unter der inneren Herrschaft-der Sozialdemokratie. Italiens Qàrreichpolitik Noch den Sozialdemokraten kommen die Christlichsozialen mit Seipel; die? aber verbessert die politische und wirt schaftliche Lage nicht. Oesterreich ist dem wirtschaftlichen uud moralischen Chaos

preisgegeben und wird unter die — nicht nur finanzielle — Vormundschaft des Völkerbundes gestellt. Dies dauert bis zum 1. Oktober 132k: bis Seipel an die Macht kommt mit der Formel: „Oester- reich »st ein deutscher Staat. Nichts gegen Deutschland!' Es vergehen «eitere drei Jahre der Wirreu» der Intrigen und Machenschas' ,ten, bis Schober 5m Herbst 1322 an die Macht Lomml. Dies ist der Zeit- Pvnjkjt, an dem die i.taljienijfche Oesterreich - Pölitz,? »bssen An fang nimMjt. eine PoMk

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 18.12.1896
Umfang: 4
der Linie Meran— Male mit Anschluß an eine seitens der Schweiz angestrebte Linie Chur—Mals jede Berechtigung abspricht. Nach jenem Urlheile käme es nur darauf an, den Vintschgauern eine schmalspurige Verbindung mit Landcck zu schassen. Sehen wir unL da einmal die thatsächlichen Verhältnisse an. Die Schweiz wird umgrenzt von Oesterreich, dem Deutschen Reiche, Frankreich und Italien. Die Grenze zwischen Oesterreich und der Schweiz läuft gerade so lang als jene zwischen dem Deutschen Reiche und der Schweiz

. Man darf demnach an nehmen, daß gewisse gerade in dem Grenzlande Tirol und im Reiche erzeugte Waaren in starker Ausfuhr nach der Schweiz gehen. Betrachten wir zunächst die Vertheilung der Gesammt- cinsuhr in die Schweiz aus den genannten Reichen an, so fin den wir, daß die Einsuhr in die Schweiz im Jahre 1693 betrug au«: dem Deutschen Reiche Frc. 273,891.065 Italien Frc. 157,559.078 Frankreich Frc. 138,459.298 Oesterreich-Ungarn Frc. 67,816.050 Et war also bei dieser Einfuhr Deutschland mit 30 Prozent

. Italien mit 17 Proz., Frankreich mit 15 Prozent und Oesterreich sammt Ungarn mit 7 Prozent bethciligt. Die Einfuhr Oesterreichs nach der Schweiz, einem der dank barsten Absatzgebiete, insbesondere für landwirthschaftliche Produkte steht in den Grenzstaaten demnach an letzter Stellr. Zn Bezug auf Einfuhr von Nutzvieh z. B. wird Oesterreich, da« Mit in Viehzucht gerade hervorragende Gebiete angrenzt, von Italien übertreffen. Man muß sich vor Augen halten, daß sich der Reichthum Oesterreich-Ungarns

in Nutzthiercn z. V. Rinder aus 15.000 Millionen Stück, der Italiens ans 5000 Millionen Stück bcläuft. Trotzdem ist der Werth der Einfuhr landwirtschaftlicher Produkte einschließlich Nutzvieh aus Oesterreich-Ungarn nach der Schweiz nur 2,129.000 Fr. gegenüber Italien mit 3,033.000 Franken, Frankreich mil 11,194.000 Franken und dem Deutschen Reiche mil 14,375.000 Franken. Erwägt man, daß Tirol gerade im Vintschgau und Jnnthalgebiete über die großartigsten Viehzuchts gebiete ver fügt, so ist wohl klar

nicht zu beleben geeignet ist, darüber dürste kein Zweifel sein. Wir gestalten unk noch einige Ziffern anzuführen, welche daS VcrbällniS scharf brlcncbtcn. Die Eii fuhr nach der Schweiz beträgt in 1000 von Franken in folgenden für Oesterreich in Betracht kommenden Ausfuhrartikeln nach der Schweiz Baumaterial aus Deutschland 3460 Oesterreich 127 Frankreich 5177 Italien 709 Holz und Holzwaaren aus Deutschland 10K64 Oesterreich 7934 Frankreich 3256 Italien S20 Häute und Felle (roh) au« Deutschland - 1072

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 12.07.1936
Umfang: 8
. Die deutsche Reichsregierung und die Regierung von Oesterreich haben beschlossen, die normalen freundschaftlichen Beziehungen wieder aufzuneh men. mit der Ueberzeugung. damit einen wert- vollen Beitrag für die Regelung der allgemeinen Lage Europas im Hinblick auf die Aufrechlerhal tung dyk Friedens zu leisten und in der Hoff nung, so in bester Weise den mannigfaltigen In teressen der beiden deutschen Staaten zu dienen. In diesem Zusammenhang wird erklärt: 1. „Zm Sinne der Erklärungen des Reichskanz lers

vom 31. Mai 1SZS anerkennt das Deutsche Reich die volle Souveränität des österreichischen Bundesstaates. 2. Die beiden Regierungen betrachten die inner politische Lage und Entwicklung der beiden Län der inklusive das Problem der Nationalsozia- listischen Partei in Oesterreich als rein interne Angelegenheiten, in die sie sich weder direkt noch indirekt einmischen werden. Z. Die österreichische Regierung wird ihre Politik im allgemeinen wie im besonderen gegenüber dem Deutschen Reich in jenen Linien hallen

Wien, 11. Juli. Eigener D r a h t b e r i ch t Als gestern der deutsche Botschafter Herr von Papen zu einer Berichterstattung nach Berlin be rufen wurde, hat man dies mit den vor einigen Tagen von ausländischen Nachrichtenagenturen verbreiteten Gerüchten über ein bevorstehendes Abkommen zwischen Oesterreich und Deutschland in Zusammenhang gebracht. Herr v. Papen ist mittags nach.Wien, zurück gekehrt und bereits in den Nychmittagsstunden kündete die Presse an, daß Bundeskanzler Dr. Schuschnigg

um 9 Uhr abends im Rundfunk wich tige außenpolitische Erklärungen abgeben würde. Die Blätter betonten, die bevorstehenden Mittei lungen seien von außerordentlicher Bedeutung. Der Ankündung schloß sich dann eine Mitteilung über den Bericht an, den der deutsche Außen minister v. Neurath Reichskanzler Hitler, erstattete. Aus den verschiedenen Berichten konnte man be reits entnehmen, daß sich die Erklärungön des Bun deskanzlers auf nichts anderes als auf ein Ab kommen zwischen Oesterreich und Deutschland

be ziehen würden. Daher wurde auch die Rundfunk rede in allen Kreisen mit größter Spannung er wartet. Die Erwartungen wurden auch nicht ent täuscht. , Dr. Schuschnigg kommentierte in seiner Rede vorerst das offizielle Kommuniques über die Wie derherstellung der normalen Beziehungen zwischen Oesterreich und Deutschland, das kurz vorher eben falls im Rundfunk durchgegeben wurde. . Die einzelnen Punkte erläuternd, brachte Bun deskanzler Dr. Schuschnigg seine Genugtuung über die unterzeichneten Abkommen

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