Begegnung; die betreffenden Betrachtungen werden aber, namentlich in Deutschland, täglich objectiver und nüchterner. So schreibt das Organ der national-liberalen Partei, die in Berlin erscheinende ..?!at.>!ili. Corr.' : „Au die Zusammenkunft der Kanzler von Deutsch land und Oesterreich in Salzburg wird sich die Conjec- turalpolitik mit nicht geringerem Eifer und Erfindungs talent anschließen, als an die Begegnung der beiden Kaiser die unlängst in Jschl stattfand. Wie man da mals wissen
, wenn Graf Andrassy nach wie vor den For derungen der turkophilen Heißsporne widersteht; wenn er den Serben überläßt, ob sie zum zweiteumale ins Verderben rennen wollen; wenn er, statt einzugreifen, die absolute Neutralität bewahrt, deren Einhaltung unter den vorhandenen Umständen für Oesterreich po litisch und wirthschaftlich ein großer Segen und für seine Existenzbedingungen nicht im Mindesten von Ge- Mr ist. Bei dem ersten Beginn des dießjährigen Feldzuges, bei den scheinbar so glänzenden Erfolgen
, welche die russischen Armeen nicht mir in Kleinasien, sondern noch mehr bei den Donauübergängen, der Eroberung des Schipkapasses und der Ausbreitung in der Südbulgarei davontrugen, war es für einen österreichischen Staats mann sicher äußerst schwer, kaltes Blut zu behalten. Denn im Ernst kann Niemand läugnen, daß ein Ko sakenritt nach Konstantinopel, der den ganzen Hochmuth und die ganze revolutionäre Erpanfionslust der Pan- slädisten entflammt haben würde, für Oesterreich äußerst bedenklich und bedrohlich
bare Schauspiel, daß gerade in dem Augenblicke, wo die ruhige und leidenschaftslose Politik des Grafen Andrassy die Probe ihrer Stichhaltigkeit macht, die Gegner derselben von allen Seiten am lautesten wer den. Aber die Thatsache bleibt eben doch bestehen, Oesterreich hat Blut und Geld gespart, es darf heute mit größerer Ruhe den Dingen entgegensehen, als noch vor Kurzem dieser immerhin die österreichischen Inte ressen sehr stark bewegende Krieg in Aussicht stellte. Dieser wenn auch nur negative
Erfolg, er ist die Frucht des guten Einvernehmens zwischen Deutschland und Oesterreich, zum sehr großen Theil ganz eigentlich des guten Verständnisses zwischen Graf Audraiw und Fürst Bismarck.' Vom Kriege. Die „N. fr. Pr.' meldet aus London: Nach einem Berichte der „Daily News' ist der russische Sanitäts stab seit den letzten Schlachten so überhäuft, daß die Verwundeten hilflos buchstäblich verfaulen. Vorerst wurde jeder ernstliche Angriff auf Plevna aufgegeben, angeblich