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Volksblatt
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Seite 2 von 4
Datum: 02.05.1866
Umfang: 4
durchmusterte, dafür sprechen die 200,000 Mann am Rhein, dafür spricht die Erklärung Bismarks, die Rüstungen Oesterreichs gegen Italien als gegen Preußen gerichtet ansehen zu müssen. Napoleon bleibt nicht neutral, er kann es nicht bleiben, wozu die „Bewachung' des Papstes mit 40,000 Mann? — Was sollen endlich die Rüstungen Rußlands gegen Oesterreich? Von Krakau bis an die Südgrenze Siebenbürgens stehm russische Truppen, will Rußland am katholischen Oesterreich sich vielleicht wegen der die Mißhandlungen

der Polen verdammenden Bullen des hl. Stuhles rächen? Dem scheint so zu sein, denn Oesterreich hat Niemanden, also auch Rußland leine Ver anlassung gegeben zu einer Feindseligkeit. Während das katholische Spanien keinen Tag vor der von Paris ans geschürten Revolution sicher ist, steht Oesterreich unter allen Mächten allein da, welches wahrhaft katholische Grundsätze beobachtet und verficht und weil dem so ist, weil es nicht der Spielball napoleonischer Herrschsucht

werden will, weil es sich nicht erniedrigt und napoleonijche Politik treibt, daher der ganze Haß, da her die Wuth der Bösen. Sollen wir verzagen? Nein, und nochmal nein! denn wie das alte Oesterreich» so kämpft auch das heutige nur für Recht und Gerechtigkeit. Für Recht und Gerechtigkeit und schließlich für die Er haltung der christlichen Civilisation nöthigen Italien und Preußen und hinter diesen Napoleon uns Oester reicher die Waffen zu ergreifen. Nicht für dieses oder jenes Interesse muß Oesterreich den großen Kampf aufnehmen

. — Oesterreich tritt für das Christenthum mit den Waffen in der/ Hand ein^ Wohlan daher, wenn wir solche Alliirte haben, und wir haben sie> wenn wir für solcheGüter zu kämpfen berufen sind, wohlan dann treten wir mit christlicher Begeisterung, mit christlichem Patrio^ tismus unter die Fahne unseres erhabenen Kaisers, wenn er uns zum Kampfe aufruft. Wenn Gott für uns — wer wird wider uns sein! Verzagen wir nicht. Oesterreich, das katholische Oesterreich, wird aus dem bevorstehenden Kampfe endlich als Sieger

hervorgehen. So denkt man hier über die Lage und Zukunft. . ? Oesterreich. (Kriegerisches) Die Südbahn hat, um den Militärtrans port Platz zu machen, den Frachtenverkehr bis auf weiteres eingestellt. — Die Eisenbahndirection in Verona ist beordert, so melden die Blätter, Waarentransporte aus der dortigen Station und vom 1. Mai an auch den Personentransport einzustellen, ferners sind, wie man be richtet die Eisenbahnverwaltungen angewiesen, weder Eil- noch gewöhnliche Güter über Desenzano hinauszubefördern

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 6
Datum: 28.12.1891
Umfang: 6
des Fremdenverkehrs in- teressiercn. Dieser Hauptpunkt besteht darin, auf welche Art und Weise die Fremden, und ganz beson- dcr» die Engländer und Amerikaner, auf die Natur» schönheiten der österr. Monarchie aufmerksam zu machen sind, um ihn zu einer Reise nach Oesterreich zu er muntern. Wir glauben nicht im Irrthum zu sein, wenn wir sagen, dass dieser Punkt gerade der wich tigste sei und erst später die Rede davon sein kann, wie der Engländer und Amerikaner zu behandeln sei. Äst Oesterreich einmal in Amerika

und England so bekannt wie die Schweiz lö seit Jahren ist, dann wird sich gar manches schon von selbst finden, und wird man schnell genug lernen, was dem Fremden an» genehm ist und was nicht. Hauptsache bleibt vor der Hand, den Fremden nach Oesterreich zu bringen. Viele Bewohner Tirols, KärntenS. Steiermarks leben in dem Wahn, dass diese Länder bereits hinlänglich in England und Amerika bekannt seien, doch ist dieses nicht der Fall und gibt man sich in dieser Beziehung einer großen Täuschung

zu heben, nachdem Nord- und Südtirol Vereine zu diesem Zwecke gegründet haben und Körnten durch die Ini tiative Sr. Excellenz des LandeSPräsidenten den Frem den zugänglich gemacht wurde, durch reinliche Hotels, gute PostVerbindungen, so glauben wir, dass ein ein heitliches Vorgehen der Bewohner der schönsten Theile Oesterreichs vom Jnn bis an die Adria vom besten Erfolg gekrönt werden müsste. Natürlich wird man sich fragen, woher es kommt, dass trotz dieser in Oesterreich gemachten Anstrengungen

der Fremdenver kehr imme? noch kein sehr bedeutender ist, und einige Theile, wie Kärnten, Steiermark und Krain nur sehr spärlich von Engländern bereist werden. Dieses kommt daher, dass alle Anstrengungen nur in Oester reich selbst gemacht werden und daS Vorgehen zur Hebung des Fremdenverkehrs bisher kein einheitliches war. Mächtige Placate der Schweizer Bahnen zieren alle Stationen landaus landein. In jedem Reise bureau in London findet man Projpecte von allen Theilen der Schweiz, aber von Oesterreich

sind weder Placate noch Prospekte sichtbar. Um daher die Auf merksamkeit der Engländer und Amerikaner auf Oester reich richten zu können, müsste in London selbst ein Bureau gegründet werden, woselbst jede Auskunft über ganz Oesterreich ertheilt würde. Der „Anglon-Austria-Elub', der seinen Sommeraus- enthalt in Schloss Rosegg in Kärnten hat, hat bereits ein solches Bureau im Centrum Londons errichtet und wird daselbst den Mitgliedern des Clubs jede Aus kunft über das Land ertheilt. Da es sich jedoch

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 18.11.1921
Umfang: 8
hat und von ihrem ursprünglichen Plane, zuerst Lager ware zu brennen. Im Interesse der raschen Belieferung ihrer Kund, abgehen mußte. Das lebhafte Interesse, welches sich für die Beteiligung an der Welser Porzellan-Fabrik in den weitesten Kreisen der Bevölkerung äußerte, ist ein Zeichen da für, welche Zuversicht in die Prosperität des Unternehmens und feine weitere gesunde Entwicklung gesetzt wird. hochofenwerke ln Oesterreich. Von den österreichischen Bundesländern besitzen Salzburg und Steiermark Hochofen werke

60 Prozent. Berücksichtigt man nun noch die in aller letzter Zeit eingetretene Verteuerung der ausländischen Zah lungsmittel, so ergibt sich von Mitte Mai 1921 bis Ende Sep tember eine Verteuerung um zirka 360 Prozent. Die Handelsbeziehungen zwilchen England und Oesterreich. Die englische Handelskammer in Wien veranstaltete am 26. Ok tober ein Meeting, an dem zahlreiche Mitglieder der Kammer und auch Vertreter der englischen Regierung in Wien teilnah- men. Im Mittelpunkte stand ein Vortrag des englischen

Wirt- schaftsbevollmächtigten bei der britischen Gesandtschaft in Wien, Mr. Phillpotts, über die Handelsbeziehungen zwischen England und Oesterreich, worin ungefähr folgendes ausgeführt wurde: Die britische Handelskammer in Oesterreich wurde vor zwei Jahren zu dem Zwecke gegründet, um den Handel zwischen England und Oesterreich zu erleichtern. Der Handel der alten österreich-ungarischen Monarchie mit England war größer als der mit allen anderen Staaten» ausgenommen Deutschland

. Zwischen 9 und 10 Prozent des österreichischen Exports gingen nach England und 7 bis Prozent des Imports kamen aus Groß britannien. Heute ist die Sachlage allerdings wesentlich anders. Im Jahre 1920 ging nur ein Drittel Prozent des österreichi schen Exportes, also nur etwa ein Dreihundertstel des Friedens exportes nach England, während nur ein Halb Prozent aus England nach Oesterreich importiert wurde. Diese Verschie bung ist vor allem daraus zurückzuführen, daß Oesterreich heute einen großen Teil seines Bedarfes

, den es vor dem Zusammen bruch im Inlands decken konnte, aus dem Ausland beziehen muß. So kommt es, daß die Tschechoslowakei mit 50 Prozent an der Spitze der nach Oesterreich importierenden Länder steht. Nichtsdestoweniger ist der oben erwähnte Anteil Englands am österreichischen Außenhandel geringer, als er es fein müßte und auch in der Zukunft fein wird. Die Behinderungen des eng lisch-österreichischen Handelsverkehres liegen in den Währungs verhältnissen, in den hohen Frachtraten und Reisespesen

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Volksblatt
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Seite 6 von 20
Datum: 29.12.1877
Umfang: 20
fl. beziffert sind. Ich bitte diese Ziffer im Auge zu behalten. Nun schreibt der Ministerresident (liest): „Die Engländer sind durch 7382, die Amerikaner durch 4279, die Deutschen durch 1638 Schiffe repäsentirt. Oesterreich-Ungarns Handelsflagge war seit dem Jahre 1869' — also seit der Eröffnung des Suezcanals „nur im Jahre 1872 durch sechs' — sage sechs — „und im vergangenen Jahre durch fünf' — sage fünf — „Segel schiffe vertreten,' also seit der Eröffnung des Suezcanals haben in den chinesischen Häfen

nur eilf Schiffe von Oesterreich-Ungarn Anker geworfen, „obwohl die Eröffnung des Suezcanals für die Entwicklung unserer Dampsschiffsahrt nach den fernen ostasiatischen Gewässern die berechtigteste Hoffnung gab, die aber leider sich nicht verwirklichte.' Ich glaube, der Nachweis, den ich Ihnen geben wollte, ist geliefert. Es handelt sich nur um die Beantwortung der Frage: Wer ist denn Schuld daran, wen trifft dieselbe vorzüglich? Meine Herren ! Ich glaube der erste Schritt zur Besserung

nicht in der Lage, mir ein Urtheil zu bilden, weil die Regierung es unterlassen hat, uns die Frachtentarife des Lloyd zur Prüfung vorzulegen. Wie sollte und müßte es denn nun eigentlich werden? Das Ziel des Triestiner Handels sollte sein: Alle in Oesterreich gebrauchten Producte China's und Ostindiens direkt via Suezin eigenen vollbeladenen Schiffen zu beziehen und nicht via Hamburg, Bremen oder via. England, und so den Gewinn der hanseatischen und englischen Zwischenhändler selbst zu machen. Dos wäre die erste

, und so Oesterreich, Deutschland und die Schweiz mit den indochinesischen Producten zu versorgen. Diese Anschauung wird auch in den Consularberichten bestätigt, soweit sie uns in dem Braunbuche eben vorliegen. So schreibt der Ministerresident in Peking, dessen Berichte überhaupt sehr schätzens- werth sind — und es wäre nur irünschenswerth wenn auch von den anderen Consuln uns solche Berichte mitgetheilt würden (liest): „Es ist kein Grund vorhanden, warum Oesterreich, dessen Handel mit China

auch: Aus Oesterreich kam das und das; dann sagt er (liest): „Bei beiden letzteren Artikeln zeigte sich, daß die Waare gefällt und auch die Preise convenirend sind, daß aber die Frachten ins besondere der Eisenbahnen, zu hoch kommen.' Es heißt „insbesondere der Eisenbahnen.' Es sind also die andern Frachten nicht ausgeschlossen und darum ist es wieder zu bedauern, daß die Frachtentarife des Lloyd nicht vorliegen. Ich habe nur noch zu erwähnen, daß auch Rußland mit eigenen directen Dampfern von Odessa seinen Thee

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 18.06.1900
Umfang: 6
längst angekündigt wurde, einmal fertig wird. Wie dem Depeschentheile zu ent nehmen ist, wird diese angeregte Denkschrift morgen überreicht werden. Vom MitWn SchWlatze. Inland. Die „Wiener Zeitung' publizirt die vom Kaiser sanktionirten Delegationsbeschlüsse. „Es gibt keinen Absolutismus' schreibt „Bud. Hirlap' über die Zustände in Oesterreich. „Die Gefahr, daß die Versassung in Oesterreich nicht funktioniren werde können, bestand in noch viel größerem Maße als jetzt zur Zeit der verflossenen

Regierung, die aber nur an die der pragmatischen Sanktion ent springenden Pflichten, nicht an die derselben entspringenden Rechte dachte. Der ungarische Ministerpräsident hat darauf in seiner Rede in der letzten Sitzung des Finanzausschusses hingewiesen. Der Kernpunkt der Sache sei der, daß, salls Ungarn sich gegenüber öster reichischen Eventualitäten nur auf seine in der pragmatischen Sanktion vorgeschriebenen Pflich ten erinnere, in Oesterreich die absolutistische Regierungsform eingeführt

werden könne, wäh rend in dem Falle, als Ungarn sich auf die in der pragmatischen Sanktion vorgesehenen Rechte besinne, die Inauguration des Absolu tismus unmöglich sei. Denn durch das Her vorholen der Gerechtsame würde der Absolu tismus in Oesterreich nicht die Entledigung aller Fesseln der Verfassungsmäßigkeit bedeu ten, sondern mit dem Aufrollen aller Fragen, Kämpfe, Krisen, Reibungen und Aufregungen der Sechzigerjahre gleichbedeutend sein. An gesichts solcher Kämpfe nun ist die Sprachen frage

ein Kinderspiel. Wenn Oesterreich zu wählen hat zwischen einem kranken, vestüm- melten, aber seine Funktionen nicht gänzlich einstellender Konstitutionalismus mit schweren inneren Wirren und einem verfassungslosen Zustande mit neuen Ausgleichs- und staats rechtlichen Kämpfen in beiden Hälften der Monarchie, dann wählt es den ersteren Weg als das kleinere Uebel. Von einem Absolu tismus in Oesterreich konnte also unter dem vorigen Regime, aber nicht unter dem des Herrn v. Szell gesprochen

werden. Wir können mit Bestimmtheit behaupten, daß jeder Ver such, der auf Absolutismus in Oesterreich hin zielt, vollständig ausgeschlossen ist. ein ernster wirklicher 67er, aber weder ein 47er noch ein «1er ist. Und ein solcher 67er ist Koloman v. Szell, der nie die Partei und nie die Ueber zeugung gewechselt hat. Aus der letzten Rede Szell's im Finanzausschusse gehe zur Evidenz hervor, daß dieser nicht mit einem Worte da rauf hinwies, als dächte man in Oesterreich an die gänzliche Einstellung der Verfassungs mäßigkeit

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Bozner Zeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 17.11.1908
Umfang: 6
»» überniiiiiill WerthZahZtere zur ^tr»i>hr»»s vermietet Eiserne Schrankfächer uiinr dcm Eigkuv-ntilns; der Pli'.iei. W ViiMM sm Alka«. Dir Kvnserenz. Wie in diplomatischen Kreisen versichert wird, uehmen die Verhandlungen zwischen Oesterreich und Rußland tvegen des Znstandekommeus einer Konferenz einen befriedigend?« Verlaus. Die serbisch«! Kriegsrüstuiigen. Die friedlichen Ratschlage des englischen und des französischen Gesandten haben in Belgrader Rsgierungskreiseu gar keinen ernsten Eindruck Hervorgerufen

entschieden werde. Ein Ultiumtuui Oesterreich-Ungarns au Serbien. Ans guter Quelle Hört man, daß Oesterreichs Geduld gegen Serbien erschöpft ist. Serbien be treibt offen Rüstungen für einen Frühjahrsfeldzug gegen Oesterreich und unterhairdelt gleichseitig nur der Türkei wogen Abschlusses einer Militärkonven- tion. Da Serbien für einen Winterfeldzug nicht gerüstet ist, wird Oesterreich in den nächsten Tagen durch sehr ernste Maßnahmen an den Grenzen Serbiens das Königreich vor die Frage stellen, ent weder

sofort alle Kriegsvorbereitungen einzustel len oder sogleich zum Kriege gegen Oesterreich zu schreiten. Die Entscheidung wird bereits in den nächsten Tagen fallen. Eine inspirierte Londoner Stimme. „Tally Telegraph' veröffentlicht eine anschei nend inspirierte Information, in der es heißt, die österreichische Negierung habe das- Recht, Enz land nnd die übrigen Mächte zu ersuchen, einen Druck in Belgrad auszuüben, um der serbifchen Bewegung Einhalt zn tun: aber die österreichi schen Staatsmänner

haben keineswegs sich darü ber zu beklagen, daß Serbien mit der Türkei in Verbindung tritt, um die Verteidigung des Lan des zu sichern. England wünscht, daß die öster reichischen Staatsmänner beachten, daß die n'ir- kisch-serbischc Bewegung augenblicklich so eingelei tet worden ist, ohne daß dies Oesterreich eine De- nrütigung kostet, »renn diese letztere Nation auf richtig ist mit ihrer Versicherung, auf jede weitere Ausdehnung in der Züchtung ans Salon'ichi zn verzichten. Sollte aber Oesterreich darauf

. Kein Vertrag, keine Entente binden Bulgarien nnd 'Oesterreich- Ungarn. Es ist eine Insinuation, zn behanpten, daß Bulgarien die Annexion erleichtern wollte, da dies doch vor der Unabhängigkeitserklärung erfolgte. Drei Tage vor der Unabhängigkeitserkla- rung hat uns?r dipiomatisck»er Agent in Petersburg mitgeteilt, daß Rußland von der bevorstehenden Annexion wisse. Bezüglich der Stelle in der Thron- red« daß Bulgarien ans eine gnte Disposition Ruß lands rechne, sagte Malinow: Wir können nn's

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 20.11.1896
Umfang: 4
M- 268. > . Oesterreich und Hamburg. Unter diesem Tilel verösscutücht der bekannt«' Schrist- slcllcr Paul D e b n eiiicn Aussatz, welcher das Verhältnis der großen Hansestadt zu unserem Reiche in sehr inlercssanier Weise beleuchte!. AIS zu Ansaiia der Achtzigerjahre Ham burgs Bedeutung sür die Aus- und Einsuhr Oesterreichs stark hervortrat, zeigte sich Oesterreich intensiv bemüht, den eigenen Hafen Trieft konkurrenzfähiger zu machen. <rotzdem ist Trieft zurückgeblieben durch die Eigenart feines

HandelS- standeS, der mit Vorliebe Börsenspekulationen betreibt und da» css.ktive Geschäft darüber vernachlässigt, durch seine man gelhaften SchiffsahrtSverbindungen, die der österreichische Lloyd monopolisirt hat, und durch feine Abgeschlossenheit vom Hin- terlande. Hamburgs LerkehrSanlage gegenüber Oesterreich ist dagegen entschieden vortheilhaflcr. Oesterreichs wirthfchaft- licher Schwerpunkt liegt nördlich von Wien, in Böhmen, Mähren und Schlesien, hier ist die Landwirthschaft auöfuhr- kräftig

, hier entfaltet sich die Industrie. Von diesen Ländern aus aber führen bequeme Landstraßen, zahlreiche Eisenbahn linien und nicht zuletzt der Eidstrom nach dem Norden, nach Hamburg, zu und ermöglichen eine» Verkehr, wie ihn Trieft weder so billig »och selbst so rasch schaffen kaiin. Es ist eine Thatsache, daß Oesterreichs überseeischer Handelsverkehr zunächst hinsichtlich der Ausfuhr zum größten Theile den Weg über Hamburg nimmt. Was Oesterreich nach England und Nordamerika ausführt oder von dort be zicht

'— Wiikowitz fl. 140 — fl. 265'— Für die österreichischen und ungarischen Industriellen sind demi'.ach die Ersparnisse, wenn sie über Hamburg ver frachten, anstatt über Triesl, sehr beträchtlich. Auch der Donauhasen Galatz wird vom nördlichen Oesterreich aus erheblich billiger erreicht über Hamburg als über Trieft; denn es betragen die GrundtranSportkosten für 10.060 Kilogramm Stabeifen oder Eifenwaareu nach Galatz: von über Hamburg über Trieft Pilsen fl. 148 — fl. 200 — Saaz fl. 135'60 fl. 220 — Witkowitz

fl. 140 — fl. 216'— Angesichts solcher Frachtunterfchiede, sagt Dehn, ist mit Bestimmtheit zu erwarten, daß der österreichische Verkehr über Hamburg aus den angedeuteten Gründen noch erheblich zu nehmen, und Hamburgs Bedeutung als Ausfuhrhafen für Oesterreich entsprechend steigen wird. Trieft kann trotz aller künstlichen Förderung durch die Regierung mit Hamburg und seiner VerkehrSüberlegenheit nicht konkurriren, und darin werde auch nach der angestrebten Verstaatlichung der öster reichischen

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 23.02.1897
Umfang: 4
, Gras Rechberg und ich. Es galt das Schicksal Schleswig-Holsteins zu entscheiden, und da er klärte Graf Rechberg, das Land könne nur dann Preußen überlasten werden, wenn Oesterreich zur Herstellung des Gleich. gewichteS in Deutschland eine Entschädigung erhalte. Er wies auf die Grasschaft Glatz als solche hin. Davon aber konnte SÄ der Gesinnung des Königs keine Rede sein. Oesterreich konnte nicht einmal darauf hinweisen, daß die Bewohner jenes Landes mit dem Tausche der Herrschast einverstanden

wären. DaS war nicht der Fall, vielmehr waren Petitionen und Adressen an den König eingelaufen, in denen er gebeten wurde sie nicht von Preußen zu trennen. Ich setzte damals dem Kaiser von Oesterreich auseinander, daß es dem Gedanken un seres Bündnisses entspräche, wenn die Herzogthümer ohne sol ches Opfer Preußen zufielen. Unser Hund, so sagte ich. sei keine ErwerbSgenossenschast, welche den Ertrag nach Per- zenten vertheile, er gleiche vielmehr einer Jagdgesellschaft, bei welcher jeder Theil

und konnten Eu opa, das auf diese Wendung nicht vorbereite war, das Gesetz vorschreiben. Der König von Bayern hätte allerdings mit den übrigen Fürsten Süddentichands dem Kai ser von Oesterreich ein Stück seiner Souverainität abtreten müssen, aber die Einschränkung wäre nicht so groß gewesen wie jene, zu welcher er sich 1871 freiwillig verstand. Dieser Umstand ist es denn, der bewirkte, daß man diese Unterhand lungen als ein Pudendum behandelte. Weder wir, noch auch Oesterreich, das im Monate darauf Baiern

zum Bundesge nossen gewann, mochten Erwähnung davon thuu, daß wir im Mai über die Theilung Deutschlands verhandelten. Ich weiß freilich nicht, ob diese Ordyung eine endgiltige gewesen wäre, und ob nicht doch später ein Waffengang zwischen Oesterreich und Preußen nothwendig war, um die dauernde Gestaltung Deutschlands herbeizuführen.' Und zur Krönung des Planes ließ BiSmarck, nach seiner eigenen Erzählung, dem Wiener Hofe das Weitere erbieten : „Ich schlug vor, daß wir schlag kräftig

, wie wir waren, uns gemeinsam gegen Frankreich wen den sollten, in der Absicht, eS zur Herausgabe des Elsaß zu zwingen, Oesterreich konnte dann Straßburg nehmen, Preußen Metz behalten . . . Napoleon hatte damals eine schwache, durch die mexikanische Erpedition zerrüttete Armee, er hätte uns nicht widerstehen können.' Im zweiten Bande sind die Briefe veröffentlicht, welche Benedek während des Feldzuges von 1866 an seine Gattin schrieb. Der bedeutungsvollste derselben ist aus Olmütz vom 13. Juli, also sieben Tage

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 01.08.1934
Umfang: 6
auf den Re volutionsplatz von Sabaudia. Dieser großartige Platz mit dem Rathaus im Hintergrunde und den Amtsgebäuden zu beiden Seiten präsentierte ein prächtiges Schauspiel. Von einer Seite zur an deren hatten in Doppelreihen die Bauern in Stahl helm und Schwarzhemd Ausstellung genommen! rund herum die riesige Volksmenge: Arbeiter, Der Papst segnet Oesterreich Die SHH )ung-Gejterreicher in Souderaudienz . ..... . Roma, 31. Juli... Imen uns euer Besuch .ist,, hahew wir.kleine.Medail- S. H. der Papst empfing gestern

, weil ihr klein seid, und die Kleinen in allen Familien, in allen Teilen der Welt die Lieb sten sind, wie sie es auch dem Erlöser waren, der sagte: Lasset die Kleinen zu mir kommen. Dazu gesellt sich ein weiteres Willkommen, weil ihr aus Oesterreich kommt, dem von uns so geliebten Lande, das wir besucht haben, und aus Wien, der Hauptstadt, majestätisch wie wenige andere, uns so gut bekannt. Ihr kommt zu uns in einer besonders wichtigen und schweren Stunde der österreichischen Geschichte

. Wir, und mit uns alle Oesterreicher, müssen beten, damit die Zukunft für Oesterreich besser und schö ner sei. Wir haben euch in Revue Passiert und jeden Persönlich kennen lernen wollen und wir wollen jetzt allen einen großen Segen erteilen, den jeder von euch mit sich in, Herzen tragen wird. Wir wollen auch alle eure Familien, Städte, Dörser, Häuser, lieben Personen und das ganze geliebte Oesterreich segnen. Um zu zeigen, wie willkom- len groß machen. Wir selber übergeben sie mit unseren eigenen Händen eurem Führer

Grenze Berlin, 31. Juli. Die jugoslawische Gesandtschast in Berlin teilt durch das D.N.B, mit: . Gegenüber den Ereignissen in Oesterreich ist der Standpunkt der jugoslawischen Behörden voll ständig korrekt. .Es wird eine strenge Kontrolle an de? Grenze vorgenommen und von irgend welchen Zwischenfällen oder Provokationen kann keine Rede fein. Bisher sind rund 700 öste»- reichische Flüchtlinge auf der Linie Marburg— Drauburg mit 200 Gewehren, einem Maschinen gewehr und einigen Revolvern festgenommen

/aus. alle Weise Nachschub aus. Oesterreich sür die Flüchtlinge zu verhindern, damit nicht etwa Ms'diesem Wege Massen nach Jugoslawien einge führt werden können. Frauen, Landwirte von Sabaudia, Littoria und den umliegenden Gemeinden, die alle hierher ge kommen waren, um an der sinnigen Feierlichkeit dieses Tages teilzunehmen, zu der sich die Matro sen Italiens und die Soldaten des Weltkrieges, die Bauern und Pioniere der Urbarmachung ge worden waren, in dem durch den Willen des Fascismus urbargemachtcn

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Brixener Chronik
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Seite 3 von 8
Datum: 27.09.1900
Umfang: 8
am 1. und 2. October berechtigen. Daher sind die Fahrkarten in Bozen nicht abzugeben, sondern als Legitimation für die Rückfahrt auf zubewahren. — Das Betriebs-Jnspectorat der 5. k. priv. Südbahn gewährt die 50pereentige Fahrpreisermäßigung nur Corporationen, welche infolge einer Revolution. Der jüdische Soci führer verstieg sich hiebei zu den unsäglich frechen und gemeinen Worten: „Vermag Oesterreich diese Revolution nicht auszuhalten, oder ist es zu feig, sie über sich ergehen zu lassen, dann stirbt

es, aber es stirbt keinen schönen Tod, sondern verreckt elend auf dem Schindanger der Weltgeschichte'. Und Dr. Adler fügte hinzu: «Das sind die Ziele, daS ist das Programm, für das wir kämpfen, und durch das wir uns von allen Parteien in diesem Oesterreich unter scheiden.' — So sieht der «Patriotismus' der Rothen aus. Dafür stellte Genosse Pernerstorfer die sehr billige (ohne jeden Beweis zu versuchen) Behauptung aus: Oesterreich sei durch den Katholicismus an den Rand des Abgrundes ge führt worden

ihren 97. Geburtstag. — Am 23. September feierte der in weiten Kreisen be kannte Jnnsbrucker Kaufmann Dominicus Zambra mit seiner Gemahlin das Fest der goldenen cismus, sondern den Liberalismus und das Judenthum, die Väter der Socialdemokratie, welche den Nationalitätenstreit angesacht haben. Was Oesterreich retten und seine Zukunft sichern kann, ist die Rückkehr zu der ihm von der Vorsehung gestellten Aufgabe: ein Hort des Katholicismus zu sein. Was kann Oesterreichs Länder auf die Dauer zusammenhalten

, als die gemeinsame An hänglichkeit zur rechtmäßigen, altangestammten Dynastie und der gemeinsame katholische Glaube der Bevölkerung? Mögen daher die Sociführer rufen: „Oesterreich muss sterben'; wir Katholiken hoffen: „Oesterreich wird ewig steh'n.' Psrkeisteuer. Zum Schlüsse noch etwas, worin auch die Katholiken vom Gegner noch viel lernen können: die Rührigkeit der Rothen und der Eifer für die Verbreitung ihrer Presse. Es wurden in den letzten zwei Jahren 3648 Volks-, 17.945 Vereins-, 7672 Z 2-Versammlunaen

, sowie 234 Conferenzen abgehalten. Ihre Presse ist um drei Blätter ver mehrt worden; die Zahl socialdemokratischer Blätter ist von 21 auf 24 gestiegen. An 50.000 Genossen haben die Parteisteuer entrichtet, und zwar an 518 Orten in Oesterreich. Hochzeit. — Das oberhalb Gais im Tauferer-- thale gelegene Bad Neuhaus ist mit dem alten Schlosse durch Kauf in den Besitz des Herrn I. Ebner von Niederdorf übergegangen. — In Kematen hat am 23. September der Bauer Jsidor Hörtnagl den ledigen, braven Arbeiter

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Der Burggräfler
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Seite 3 von 8
Datum: 23.05.1914
Umfang: 8
, war geglückt und Millionen roten Goldes waren in Baron Anselms Taschen geflossen. Die Söhne Anselms wandelten glücklich in den Spuren des Vaters. Ueber den heutigen öster reichischen Rothschild schreibt v. Dewitz: „Jetzt steht ein Dreißiger, Baron Ludwig, an der Spitze des Wiener Hauses. Nach wie vor bildet Oesterreich- Ungarn das Dominium der Rothschilds, und auch heute noch kann man sagen: wo es gilt, irgend etwas Großes zu unternehmen, wo in irgend einer Weise die auswärtige Politik

schloß er über 205 Millionen Gulden Staatsan leihen für den österreichischen Staat ab, bald be herrschte er dessen Politik. Metternich wollte die 1831 in Belgien ausgebrochene Revolution benützen, um durch bewaffnetes Eingreifen die alten Erb lande wieder Oesterreich emzugliedern. Aber — Rothschild gab kein Geld. Die Londoner und Pa riser Rothschilds erklärten ihrem Wiener Bruder, er dürfe zum Kriegführen unter keiner Bcdingunc Geld vorschirßen, da Frankreich und England an' Seite Belgiens stünden

. Da war Metternich hilflos Die Staatsmacht mußte kapitulieren vor der Geld macht — und der Krieg unterblieb Auch durch industrielle Finanzierungen und Unternehmungen wurden Niesenvermögen verdient. Die Uebernahmc der von Oesterreich gebauten Südbahn, die in Salomons Zeit fiel, bringt den Rothschilds noch heute immense Gewinne. Noch) James Rothschild in Paris schuf sich noch als Jüngling aus einigen für das Haus Bourbon glücklich durchgeführten Anleihen ein auf 600 Mil lionen Franken geschätztes Vermögen. Neben

Unternehmens, an das Verhalten Oesterreichs bei der Schaffung Albaniens, wo Oesterreich alles tat, was Italien wollte und wobei Oesterreich die großen Lasten der albanischen Staats- gründungung allein trug. Italien habe sich alle Kriegskosten geschenkt, wir haben sie allein getragen und nun ernten wir einen haßerfüllten Aus bruch einer durch nichts begründeten tödlichen Feindschaft. Nirgends in Oester reich bestehen feindselige Pläne gegenüber Italien. Die ganze Monarchie will mit Italien in Frieden

und Freundschaft leben und trotzdem dieser töd liche Haß gegen Oesterreich. Man möge sich nicht täuschen, dieser Trieb nachBefreiung der unerlösten Brüder, der Wunsch nach unserer Adriaküste hat die ganze Nation er faßt. Dieser Trieb ist nicht beschränkt auf Ober italien, sondern er hat auch Unteritalien erfaßt und gerade in Neapel gefährliche Formen angenommen. Es wäre eine große Selbsttäuschung, wollte man leugnen, daß wir eS mit einer großen nationalen Bewegung zu tun haben. Die Italiener wissen sehr gut

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 10
Datum: 21.06.1879
Umfang: 10
betrifft- Der Landeshauptmann unserer schönen Nachbarprovinz Salzburg, Graf Hugo Lamberg, ist in seinen Muße stunden ein „recht gmoaner Herr' und belauscht die „Gscheerten' bei ihrem Thun und Treiben genauer als es ihnen oft lieb sein dürste. Er erforscht ihre Herzen und Nieren und läßt sich nicht leichtbin etwaö „vor- schwalbeln'. Eine schöne Frucht dieser seltenen Beobach tungsgabe , als deren Generalpächter in Oesterreich außer den leider schon Heimgegangenen Volkspoeten v. Lutteroti und Stelzhamer

seither in vollständiger Theil- nahmslosigkeit. Mit einer Extra-Beilage. Im Verlage der Wagnerischen Univ.-Buchhandlung Innsbruck ist erschienen: >n Bereinsntlchrichten. Innsbruck, 21. Juni. Morgen Sonntag den 22. Juni Vormittags 10 Ühr findet im Betsaale, Erlerstraße Nr. 13, „Evangelischer Gottesrienst' statt. Das Recht der Nationalitäten-ndSprachkn in Oesterreich-Ungarn von Dr. Lndwig Gninplowicz, Dozent dcS StaatörechteS an der k. k. Ilniversltät Graz. 8°. 330 Seiten. Preis

3 fl. ö. W.. Die für Oesterreich so vitale und brennende Nationa litätenfrage wird im vorliegenden Buche zum ersten Male »»»»»» 5» »» Der Verfasser stellt die ganze historische Entwicklung der Nationalitätsidee sowohl in Europa, wie in Oesterreich dar, und verweilt ausführlich bei der staatsrechtlichen Ent wicklung der Nanonalitätenverhältnisse in Oesterreich seit 1343. Nachdem er sodann die theoretische Entwicklung deS NationaliiätsbcgrisscS in Deurschland und Europa fkizzirte, gibt er eine Darstellung des in Oesterreich

-Ungarn geltenden Nationalitäten- u. Sprachenrechtes und faßt schließ lich die Resultate seiner Untersuchungen und Darstellungen in einem Erposä zusammen, welches eine Art politischen Programms für die Weiter-Entwicklung der so wichtigen Nationalitätenverhältnisse in Oesterreich - Ungarn bildet. Wenn einer sich heutzutage für die innere staatsrechtliche Gestaltung Oesterreichs interesslrt, wird in dem Buche reichhaltiges Material und Anregungen finden. Der Tiroler Adler. Dr. Lnsson. Mit 2 Tafeln

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Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
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Seite 6 von 8
Datum: 11.06.1903
Umfang: 8
und der Martha Hauke. - Josef, Sohn des ZV konstatiere, daß auch die Pforte dieser Ansicht ist I machermeckers Johann Putzer und der Maria aD' liner Vertrag unvereinbar und verlangte einen intensiveren Einfluß der österreichischen Regierung aus die Außenpolitik. — Ministerpräsident K 0 erber bemerkte: sämtliche Großmächte müssen wohl in der Auslegung des Berliner Vertrags einig sein, da sie die von Oesterreich-Ungarn im Berein mit Rußland bezüglich Mazedonien ein geschlagene Politik billigen und unterstützen

; jedenfalls sind die von Oesterreich-Ungarn und Wohltiitigkeitskongreß m Oesterreich. Graz, 9. Juni. Ueber den Verlauf des ersten Tages (7. Juni) hat die „Br. Chr.' schon berichtet. Der zweite Tag des Kongresses brachte ernste Fragen zur Be sprechung. In der beratenden Sitzung vormittags sprach Fräulein Anegg über häusliche Krankenpflege am Land. Auch in Steiermark herrschen dies bezüglich Mißstände infolge Unkenntnis, Armut und Entfemung. In der Nähe von Graz ist bereits ein Haus erworben worden

werden, daß eine gemeinsame, zielbewußte Tätigkeit in den verschiedenen Kronländern auf diesem Gebiet angebahnt wird, eine gemeinsame Tätigkeit auf dem Boden der Nächstenliebe zur Versöhnung in der Zeit des Hasses und der Zwietracht. Telegramme. Wien, 9. Juni. Im Abgeordnetenhaus machte Abg. Klofac in weiterer Begründung der Dringlichkeit seines Antrags Oesterreich-Ungarn nicht nur für die politischen und kulturellen Miß- stände der okkupierten Provinzen, sondern auch für die Unruhen am Balkan verantwortlich; er ver

langte eine Außenpolitik, durch welche Oesterreich- UngamdieFreundschastundSympathieder Balkan völker erringt. Abg. Vukovie findet dasSpezialüber- einkommen Oesterreich-Ungarns mit Rußland be züglich der Vorgänge am Balkan mit dem Ber- und die Realisierung der Verbesserung der Vev waltung mit voller Loyalität anstrebt. Es war eine der wichtigsten für die Erhaltung des euro päischen Friedens neu gewonnenen Grundlagen, als die Kabinette von Oesterreich-Ungarn und Rußland zu einer Verständigung

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Zeitungen & Zeitschriften
Alpenland
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Seite 4 von 12
Datum: 20.08.1920
Umfang: 12
, daß sie als eine gemischte Ku Betrachten sei» im Stoßen und gaffzen ist sitz günstig, doch stellen sich, leider gerade maßgebende Persönlichkeiten, mitunter auf den Eegnerstand- punkt. Auffallend ist, daß man gegen Wien, wie gegen Oesterreich überhaupt, ganz offen ein gewistes Mißtrauen zur Schall trägt. So ist z. B. die große Begeisterung, die seiner zeit für die „Aktion Wiener Kinder nach Holland" im ganzen Lande herrschte, sehr, aber sehr stark zurückgegangen Und es ist wohl nach der herrschenden Stimmung

bis zu 5 Prozent, ein ganz ungewohnt hoher Satz für englische Verhältnisse. Ueber die Stimmung gegen Deutsche in London wäre zu bemerken, daß man. wenn man auf Em pfehlungen 'oder alte Bekanntschaften kommt, sehr entgegen kommend behandelt wird. Es ist aber leider wicht abzu- leugnsn. daß es noch immer eine große Reihe von Geschäfts leuten gibt, die von Anjknüpfungen neuer Geschäftsverbin dungen zu Deutschland oder Oesterreich absolut nichts wissen wollen. Don den Zeitungen zeichnet sich durch ihre Deutsch

und Oesterreich-Ungarn abgeschloffen wurde zur Lieferung von 2200 Waggon Zucker. Die Schweiz hat 48 Millionen Fran, ken durch einen Akkreditiv bei schweizerischen Banken bereitge stellt. Dieser Vertrag kam infolge Zusammenbruchs der. Mon archie nicht zur Ausführung; die Tschechoslowakei will sich fetz diesen Auftrag sichern. Warerrbevichte. Warenbörse Innsbruck vom 19. August. An der heutigen Börse waren angeboten: aus dem Inland: Kartoffeln, ParadeiS, Zwiebel und Erbsen; auS Deutschland: Reis. MaiS

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 14.07.1921
Umfang: 8
für die Einfuhr österreichischer Messewaren durch die aus wärtigen Staaten für die an der Wiener Messe abgeschlossenen Geschäfte Geltung haben sollen. Demnach soll bei Messe abschlüssen, falls cs sich um solche Artikel handelt, die handels üblich auf Mustermessen umgesetzt werden und deren Ein-, be ziehungsweise Ausfuhr nur auf Grund einer besonderen Be willigung gestattet ist, folgender Vorgang eingehalten werden: A. Zur Ausfuhr aus Oesterreich soll, einige wenige Artikel aus genommen

, für alle Waren die Ausfuhrbewilligung erteilt wer den, soweit es sich nicht um staatlich bewirtschaftete Artikel han delt. E>. Zur Einfuhr nach Oesterreich behält sich 1. die öster reichische Regierung nur bezüglich ganz weniger, taxativ auf gezählter Warengruppen die fallweise Beurteilung der Einfuhr- onträge vor; 2. bei einzelnen ebenfalls aufgezählten Artikeln sollen für Messeaufträge einer österreichischen Firma an ein und dieselbe ausländische Ausstellerfirma Einfuhrbewilligungen bis zum Höchsteinfuhcwert von 109.000 Kronen

und Ge werbetreibende, die Neuheiten auf dieser oder auf einer der folgenden Messen ausstellen wollen, die Möglichkeit, dies ohne Rücksicht darauf zu tun, ob ihre Erfindung in Oesterreich oder nn Auslände Patentschutz genießt. Modelle nach neuen Erfin dungen oder Fabrikate nach neuen chemischen Verfahren ge nießen vom Zeitpunkte ihrer Einbringung in den Messepalast oder in die Rotunde ein Prioritätsrecht gegenüber gleichen Er findungen, die nach diesem Zeitpunkte beim Patentamt ange meldet werden. Allerdings tritt

Staaten gegenüber auf: Vereinigte Staaten (1303 Millionen Kronen), Deutschland (1298). Belgien (432), Holland (419). England (194). Aktiv erweist sich der tschechische Handel mit den Län dern: Oesterreich (1365 Millionen Kronen), Polen (328), Frank reich (255), Schweiz (180), Jugoslawien (149), Ungarn (132), Rumänien (112), Italien (41). Deutscher! ilieichswirtsMflMit und Aüsfnhnibgabc. Als Berichterstatter der vom Reparationsausschuß des Reichs- wirlschastsculsschusses eingesetzten Jndexkvmmission

Ungarn nach Italien Alteisen, nach Holland Ze ment, Mineralwasser und Chemikalien uird nach der Schweiz Wein und Heu. u Die berufliche Gliederung der Bevölkerung Denlschösler- relchs. lieber die berufliche Schichtung des österreichischen Bottes liegen folgende vorlönfige Daten der letzten Volkszählung voni 31. Jänner l. Is. vor: Berufsabteilungen. Republik Oesterreich Berufstätige: 1010 1920 a) Land- und Forstwirtschaft .... 1,244.621 984.034 Industrie und Gewerbe 1,096.954 1,026.004 Handel

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Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
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Seite 2 von 12
Datum: 06.02.1927
Umfang: 12
^llpen^Uung' Sonntag, bin 6. y«bruor tSS7. Wiener Brief Kundgebungen. Slretke, Begräbnisse. — Die Sozialdemokraten und die Auflösung der rechtsstehende» Verbände. — Bilder der Zeit. Von unserem ^»Mitarbeitet. Wien, Ansatz Februar. Die Luft war mit Elektrizität gefüllt. Plötz- ist erfolgte der Ausbruch der Volksleldenschaf- ten, plötzlich ist Oesterreich von einem Wirbel erfaßt worden, der schon heute große Schädi gungen se'ner verarmten Wirtschaft bedeutet. Am Sonntag fand

in einem buraenländischen Dorfe eine sozialdemokratische Versammlung '''litt. Das Burgenland, das nachdem Kriege zu Oesterreich von Ungarn kam, ist, soweit es seine Intelligenz anbelangt, noch magyarisch gesinnt, aber auch die anderen wissen nicht, ob sie in Oesterreich 'mmer bleiben oder doch noch ein mal nach Ungarn zurückkehren werden. Zu dieser Versammlung fanden sich auch Front kämpfer, das find teils chrlstlichsoziale, teils und meistens hakenkreu^lerische Formationen, ein es kam zu gegensätzlichen Provokationen

Strecke. Um 11 Uhr fnnkt'onierte nichts in Oesterreich. Soweit auch die Entrüstung der Arbeiter über die Ermordung begreiflich er scheint, so kann doch nicht zugestimmt werden, daß aus sentimentalen Gründen alle Fabriken stillgelegt werden, nur um die Sympathie mit den Opfern zu ge gen. » « « Ernster wirkt jedoch die nach den burgen- landischen Vorfällen erhobene Forderung der Sozialdemokraten, Iii« rechtsstehenden Ver» bände Oesterreichs aufzulösen, umsonst bleibt die Meinung derer, die erklären

Abrüstungsprobleme wird die Botschafter- kanferenz vor ihrer Auflösung noch me Ab rüstungsverhandlungen mit Oesterreich, Ungarn und Bulgarien zu Ende führen. Man rechnet, daß diese Verhandlungen in den nächsten sechs Monaten erledigt werden können. In erster Linie st die Aufhebung der Militärkontrolle In Oesterreich zu. erwarten. Es handelt sich hier bloß um eine juristische Entscheidung, die wahrscheinlich schon in den nächsten Tagen fal len wird. Jugoslawien Uzunovltsch erreicht eine Mehrheit von 43 Stimmen

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 03.06.1924
Umfang: 8
ausgegebene ärztliche ! Bulletin besagt, daß das Befinden des Bun deskanzlers befriedigend sei. Er fühlt sich heute bedeutend frischer und nimmt lebhaftes ^Interesse an den politischen Vorgängen. Heute sickert aus der Einschuhwunde kein ! Ilut mehr. Der Bundeskanzler führte gestern vom Krankenlager aus Verhandlungen über die Vorbereitung zur nächsten Genfer Ta- I S»ng. Der Eindruck in Oesterreich und in der ge- ! samten zivilisierten ^Lelt ist ein gewaltiger. Der Attentäter zeigt Zeichen der Reile

, I wo Oesterreich jene Beschlüsse zu erreichen die die Kontrolle beschließen und die I Freiheit des Hamelns für einen geord- I neten Staatshaushalt gewinnen sollen. Im ' frühere britische Botschafter in I ^ien vor einigen Tagen bei. Eröffnung der I bflerreichischen Kunst- und Industrieausstel- I ung in London Oesterreich als den „einzigen T^punkt Mitteleuropas' bezeichnet hat. so yatPrälat Dr. Seipel ein Hauptverdienst. I Attentat ist der Ausdruck der durch «ne verwiSerte Parteipolitik hochgezüchteten

in der gesamten Presse lebhaft Ausdruck oerleihen werden, aber wenn wir tiefer blicken wollen, so müssen wir die Frage aufwerfen: Wer hat den Bo den für eine derart ungeheure Tat geschaf fen? Man hat Oesterreich zuerst zerschlagen, als Staatsganzes, man hat es wirtschaftlich ausgepowert, man hat dem Oesterreicher den Glauben an den österreichischen Gedanken zu rauben gesucht, man hat das österreichische Volk materiell zugrunde richten wollen, um es dann williger für Sklaoendienfte zu ma chen — kurz

, man hat alles getan, um Oesterreich jede wirtschaftliche und politische Lebensfähigkeit zu unterbinden. Ts trifft die Schuld an diesem Attentat die ganze Politik der Nachkriegszeit und ihre Verfechter. Und es trifft die Schuld auch jene, die damals an den „Friedenstischen' sitzend, den Leichen schmaus über den Untergang Europas feier ten. Es ist das größte Verdienst Seipels. daß ihn keine Schwierigkeit, kein Undank und kein von ihm geforderter Verzicht auf per sönliches Wohl, aus kurzen Erfolg, auf den Beifall

sind aus aller Welt und von allen möglichen Persönlichkeiten Beileidstelegramme eingelaufen. Darunter vom Papst, von den verschiedenen Regierun gen der neuen und alten Welt, ja sogar von der Sowjetregjerung langte ein Telegramm ein. Di« verschiedenen Parteien und Korpo rationen in Oesterreich nehmen diese Gelegen- he-it wahr, um dem Kanzler ihre Sympathie kundzutun. Auch die sozialistischen Führer ver urteilen scharf das ruchlose Attentat und er klären, in keiner Weise daran irgendwie schuld oder beteiligt

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Zeitungen & Zeitschriften
Pustertaler Bote
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Seite 6 von 18
Datum: 15.01.1909
Umfang: 18
eines Selbstmörders. Von der Höhe der Stephanspromenade in Karlsbad stürzte sich ein Mann in die Tiefe und blieb tot liegen. Man fand auf seinem Hute einen Brief auf dem stand: „Wenn du gar nichts Hast, laß Dich begraben, denn ein.Recht zu leben hat nur der, der etwas hat! Text von Heine, in Szene gesetzt von Josef Müller.' * In Wien gab es pro 1908, 1236 Selbstmorde. Es waren 816 lebensmüdeMänner und 420 lebensmüde Frauen. * Die erste Roh - Zellnloidfabrik in Oesterreich. Die ungarische Regierung hat dem Wiener

Großindustriellen Dr. Viktor Piwonka gemeinschaftlich mit einem englischen Konsortium die Konzession für eineRoh-Zelluloid- Aktiengesellschaft erteilt. Die Fabrik wird in der Nähe von Raab erichtet werden und die erste Roh-Zelluloidsabrik in Oesterreich-Ungarn ^sein. Das Kapital beträgt 2'/, Millionen Kronen. * Gummiwaren werden teuerer. Wie -verlautet, beabsichtigen zufolge der konstanten Preissteigerung des Rohgummis sämtliche Gummiwarenfabriken die Preise ihrer Erzeug nisse zu erhöhen. * 117 Jahre alt

. Die Redaktion des genanntes Blattes erklärt nun nach entsprechender Information, daß die Anwürfe des erwähnten Artikels gegen einige Bewohner von Heising ungerechtfertigt und unwahr sind und bedauert diesem Berichte die Spalten des Pustertaler Bote zur Verfügung gestellt zu haben. Eingesendt. Das Ziel der Eisenbahnpolitik der österreichischen Regierung, den ganzen Bahnbetrieb in Oesterreich zu verstaatlichen^ ist durch die faktisch schon vollzogene und nur noch durch gesetzliche Festlegung

des Über einkommens auch formell durchzuführende Uebernahme der Oesterr. Nordwest- und Südnorddeutschen Ver bindungsbahn, der Staatseisenbahn und Böhmischen Nordbahn um ein gewaltiges Stück näher gerückt. Von wichtigen Bahnstrecken fehlen jetzt nur noch die Südbahn, Aussig-Teplitzer, Buschtehrader Bahn und Kaschau-Oderberger Bahn, bezüglich welcher die Ver handlungen wohl nicht lange auf sich warten la^en werden. Auf der eben erschienenen Ausgabe 1909 von G. Freytag's Verkehrskarte von Oesterreich-Ungarn

über Eilzugsverkehr, ein- und zweigeleisige Strecken, Darstellungen über Personen- und Frachten verkehr in Oesterreich und Ungarn, den Warenverkehr zur See, die Anzahl der Postsendungen, sowie ein Wandkalender ergänzen den Inhalt der hübschen Karte, -die für jedermann, besonders aber fürKaufleute aller Branchen unentbehrlich ist. Jede Buchhandlung, aber Karte gefalzt für L 2.—, auf Leinwand gespannt in Taschenformat oder mit Stäben für L 4.— (Porto extra). fünf andere Kapuziner dem Erdbeben zum Opfer

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Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 28.09.1907
Umfang: 8
„Brixener Chronik.' 28. September 1907. Seite 4. Nr. 117. Samstag, politische Rundschau. Oesterreich. vie Einberufung ües keichsrates. Nach der „Gazetta Nowdowa' haben mehrere angesehene Persönlichkeiten des galizischen Landtages die Verständigung erhalten, daß der Reichsrat mit 10. Oktober 1907 einberufen werden wird. Darob herrscht in den galizischen Abgeordnetenkreisen große Mißstimmung, da durch die vorschnelle Einberufung des Reichsrates der galizische Land tag in die Zwangslage verfetzt

wieder gebracht; seither ist kein Wort der Meinungs verschiedenheit mehr gefallen. Diese erste Frucht ist uicht die schlechteste. Italien. vas Verhältnis Italiens zm Oesterreich be spricht der Führer der Radikalen, Deputierter Colajanni, in seiner „Rivista popolare'. Von der Jrredentistenpartei meint er: „In Wahrheit ist der Jrredentismns der alten Schnle, der auf einen baldigen Krieg mit Oesterreich hoffte, seit verschiedenen Jahren begraben. Die einzelnen Fraktionen der Demokratie haben in der Tat

eine Schwenkung gemacht und meinerseits habe ich Ursache, mich darüber zu freueu. Die ange sehensten Radikalen schauen heute auf Oesterreich ohne jedes feindliche Vorurteil. Nur noch eine kleine Weile, dann wird ungeachtet der unange nehmen Zwischensälle in Jstrien und Dalmatien die ganze italienische Demokratie darin einig sein, den alten kriegerischen Jrredentismus über Bord zu Wersen.' Befragt über den Grund dieser XX. Jahrg. Schwenkung, äußerte sich der Abgeordnete wie folgt: „Eine Mißtrauenspolitik

Oesterreich gegen über würde zum Kriege führen. Diesen zu ver- anlassen, ohne vorbereitet zu sein, wäre tollkühn Hätte die Demokratie derartiges vor, so müßte sie für Kriegsrüstungen und Heereskosten stimmen - sie will aber den Frieden. Feindseligkeit geaen Oesterreich und Kampf gegen Militärlasten sind zwei unvereinbare Begriffe. Man wird einwenden eine halbe Million Italiener befänden sich unter dem Szepter Oesterreichs. Diese Leute, die reichsten und angesehensten Einwohner in Trieft

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 22.11.1890
Umfang: 8
, was wir zu hoffen oder zu befürchten haben. — „Als katholischer Staat mit einer katholischen Be völkerung, so die Pol. Fragmente' au einer andern Stelle, war Oesterreich einst groß und mächtig. Jeder Patriot muß wünschen, daß dies auch in der Zukunft so sein möge. Die Volksschule ist der Ort, wo die Staatsbürger herangebildet, wo Liebe zum Vaterlande und zur Dynastie gelehrt und in das Herz derjenigen gelegt wird, die einst berufeu sind, diesen Staat zu erhalten. Ohne Religion aber gibt eS keinen Patrio tismus

sie ist überall das Fundament der Treue. Dieser Lehrsatz ist so alt wie die Menschen selbst! Unsere Zeit geht ernsten Ereignissen entgegen, die mehr als je ein religiös erzogenes Volk bedürfen. Ueberall begreift man das, nur in Oesterreich nicht! Hier läßt man sich von Heuchlern bethören, deren letztes Ziel die Zerstörung von Thron und Altar ist, und beugt sich vor Schmeichlern, die den Dolch unter der Toga tragen, mit dem sie die ganze Gesellschaftsordnung meucheln wollen. Das Sprichwörtliche: „Oesterreich

kommt immer um eine Idee zu spät', kann hier schlimme Folgen haben!' In Oesterreich wird den Deutschen viel nachgemacht, besonders in der GesetzeS- gebnng. Unser Strafgesetz und unsere Strasproceß- ordnung, unser bürgerliches Gesetzbuch und unser Han delsgesetz, sind mehr oder weniger der diesbezüglichen deutschen Gesetzgebung angepaßt; was wohl auch daher kommt, daß Oesterreich bis zum Jahre 1366 ein deut scher BundeSstaat war. Nur bei der Schulgesetzgebung, die das wichtigste

nicht nur in Castiglione delle Stiviere (Geburtsort des Heiligen), sondern auch in Rom, Venedig, Mainz, Bologna, Florenz. Verona und in vielen anderen Städten Italien? mit große» Festlichkeiten, zu welchen bereits die Vorbereitungen getroffen werden, gefeiert werden. Auch in Spanien werden bereits Vorkehrungen getroffen, um dieses Fest würdig zu feiern. Wir machen unsere Leser daraus aufmerksam, und hoffen, daß diese Mit theilung nicht verfehlen wird, auch in Oesterreich-Ungarn zum regen Eifer unter den Kirchen

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