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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 4 von 10
Datum: 11.04.1915
Umfang: 10
v. Haymerle, Anna Tschurtschenthaler, Auguste Baronin Widmann, Josefa v. Brakenberg, Marie v. Menz, Clarita Thomsen» Konstanze Gräfin Hohenwart-Münch, Anna Baronin Mollerus, Leonis Christanell, Karoline Kerschbaumer, Elise Minatti-Über- bacher, Elsa Haffner. Agrarpolitik und Weltkrieg- Von Reichsratsabg. Josef Schraffl. Zur Zeit der letzten Ausgleichsverhandlun gen, des Abschlusses der Zoll- und Handelsver träge Oesterreich-Ungarns, besonders aber zur Zeit des letzten großen Fleischrummels in Wien

befanden sich die österreichischen und ungarischen Agrarier in Hellem Kampfe mit jenen Welt- politikstheoretikern, den österreichischen Abge ordneten, welche den englischen Freihandel als nachahmenswertes Musterbeispiel in allen Ton arten feierten und die Befolgung dieses Kurses auch für Oesterreich-Ungarn forderten. Ähnliche Erscheinungen waren in Deutschland zu be merken. Nun waren es aber gerade die hervor ragendsten Geister Englands, welche auf die Gefahr der in England befolgten Wirtschafts

sich aussichtsreich dazu anschickt, trotz der Abschließung von der übrigen Welt sein Volk aus den eigenen Lan desproduktionen zu ernähren. Oesterreichs Industrie steht gewiß noch weit hinter jener Deutschlands zurück, und trotzdem fanden sich in Oesterreich-Ungarn Theoretiker, welche alles Heil für die in der Industrie be schäftigte Arbeiterbevölkerung und die große Schar der Fixbesoldeten in der Zufuhr der Le bensmittel von auswärts erblickten. Diese Theoretiker sind aber nicht durchge drungen, und der gesunde

Sinn für das Not wendige im Staate blieb in Oesterreich-Ungarn Sieger. Zwar wurde die Getreide- und Meh- produktion auch in Oesterreich durch die allmäh liche Industrialisierung gewaltig eingeschränkt. Immerhin ist dieselbe aber noch so stark geblie ben, daß man ruhig sagen kann, Oesterreich-Un- garn wird bei ökonomischer Einteilung bis zur nächsten Ernte sein Auskommen finden, ohne daß irgendwo eine Unterernährung eintreten muß. Diese Entwicklung der Dinge bedeutet ei nen Sieg des Agrarismus

und durch einen geradezu unerhörten Militarismus zur See. alle Völker der Erde seinen Wirtschaft- lichen Bedürfnissen dienstbar zu machen bestreb: ist. Alles, was sich zwischen diesen beiden Ex tremen bewegt, ist halbes Zeug, nur geeignet, die Wahrheit zu verschleiern. Oesterreich? Agrarier können daher stolz auf ihre in den letzten Jahren betriebene Politik zurückblicken. Eine fürchterliche Volksprüfung hat die Wahl heit ihrer Ansichten erwiesen. Ein gesundei Agrarismus hat übrigens auch noch die für die Verteidigung

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 3 von 8
Datum: 18.08.1914
Umfang: 8
und Oesterreich-Ungarn wenig freundliche Haltung ein nimmt, hat der italienische Geschäftsträger in Ber lin den Auftrag erhalten, diesen Gerüchten entgegen zutreten. Der italienische Geschäftsträger hat das Auswärtige Amt ersucht, diese Ausstreuungen für unwahr zu erklären. Bulgarien macht Kriegsvorbereitungen. Sofia, 1-t, August. Das bulgarische Amtsblatt veröffentlicht eine Verordnung, womit die Ausfuhr von Nahrungsmitteln, Vieh, Pferden, Mauleseln, Eseln, Mehl, Kleie, Getreide, Kartoffel, Gemüse, Butter

in Nußland. Personen, welche aus Odessa nach Oesterreich zurückgekehrt sind, bezeugen, daß der Krieg gegen Oesterreich-Ungarn in Südrußland höchst unpopulär ist. Die Bevölkerung entschließt sich nur mit dem größten Widerstreben, gewöhnlich erst nach An drohung von Strafen, den Verpflichtungen zu Kriegsleistungen nachzukommen. An mehreren Or ten sollen sich Fälle von Widersetzlichkeiten ereignet haben, die einen fast revolutionären Cha rakter haben. Der Geist im Militär ist nicht gut; die Soldaten

. Vom Offizierskorps waren öirka 30.000 erkrankt. Bemerkenswert ist das um fangreiche statistische Material des Moskauer Psy chiaters Dr. Posorow, der feststellt, daß im Gegen- >°de zu den Armeen Deutschlands und Oesterreich ungarns das russische Heer alljährlich eine Steige- ^lng der Selbstmordfälle zeige. Wie die Lemberger Matter berichten, sind zahlreiche Flüchtlinge aus Piussisch-Polen in Brody und Zlozow angekommen. ^ Flüchtlinge erzählen, daß die Stimmung unter °en Russen äußerst gedrückt sei. In Dubus

gestellt, die aber an sol chen „Hilfstruppen' bald genug hatten und sie schleu nigst abschubten. Leider sind die Garibaldiner 1K70 unseren Veteranen noch rechtzeitig entwischt, hoffent lich holen die Söhne nun nach, was damals nicht nanz gelungen und stäuben die „Rothemden' gründ lich aus. Verlängerung des Moratoriums auch in Oesterreich. Die „Wiener Zeitung' verlautbart eine kaiserliche Verordnung über die Verlängerung des Morato riums, die bestimmt, daß privatrechtliche Geldforde rungen

von 4000 Kronen und zwar je zur Hälfte für das Rote Kreuz und für sonstige charitative Kriegszwecke gespendet. — Das Erzherzogspaar Karl FranzJosef spendete 70.(XX) Kronen für das Rote Krenz in Oesterreich und Ungarn, sowie für die Familien der Einberufe nen in Oesterreich-Ungarn und Bosnien. Im Pfarramt zu Oberhollabrunn in Nied.-Oest. sind in drei Tagen beinahe 100t) goldene Ringe und andere goldene Schmucksachen abgegeben wor den. Aus sehr vielen Gemeinden außerhalb des politischen Bezirkes

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Lienzer Zeitung
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Seite 5 von 12
Datum: 14.08.1914
Umfang: 12
Erste Beilage zu Nr. 65 der „Lienzer Zeitung' vom 14. August 1914. Politische Rundschau. Diediplomatisrhen Beziehungen zwischen Oesterreich und Frankreich abgebrochen. Kb. Paris, 11. August. Der österreichisch- ungarische Botschafter Graf Szecsen hat gestern abends Paris verlassen. Kb. Paris, 11. August. Die ..Agence Ha- vas' veröffentlicht folgende Note: Die franzö sische Regierung hielt dafür, daß es dem fran zösischen Botschafter in Wien nicht möglich sei, auf seinem Posten zu verbleiben

. Der Bot schafter Oesterreich-Ungarns in Paris verlangte seinerseits die Pässe. Es wurden Verfügungen getroffen, seine Abreise unter Beachtung der üblichen internationalen Courtoisie zu sichern. Meinungsaustausch der Dreibund- Herrscher. Dieser Tage traf in Rom der italienische Botschafter in Wien, Herzog von Avarna, ein. Er bringt angeblich ein eigenhändiges Schrei ben des Kaisers Franz Joses an den König. Freitag wurde Avarna zunächst vom Minister des Auswärtigen und vom Premierminister, später

. KB. Das Wolffdureau meldet: In London wurden in vielen hunderttausend Exemplaren Flugblätter verbreitet, worin es heißt: Englän der tut eure Pflicht und haltet das Land ferne von einem schädlichen und unsinnigen Krieg. Eine kleine aber mächtige Clique will euch in den Krieg treiben. Ihr müßt diese Verschwör ung vernichten oder es wird zu spät. Fragt euch selbst, warum ihr den Krieg führt. Die Kriegs partei sagt, um das europäische Gleichgewicht zu erhalten. In Wahrheit werdet ihr aber, wenn ihr helft, Oesterreich

Fremden blatt: Es sei höchste Zeit gewesen, den auf den Thron gelangten Panslawismus mit dem Schwert entgegenzutreten. Die Slawen und Orthodoxen der Monarchie hätten in den letzten Tagen den panslawistischen Gedanken zertreten und-sich um Oesterreich-Ungarn ver einigt. Bedeutsame Aeußerung eines rumäni sche« Blattes. Kb. Das Blatt Seara schreibt: Wenn Ru mänien auf eigenen Wunsch oder unter dem Zwange der Verhältnisse sich veranlaßt sehen würde, aus seiner Neutralität herauszutreten

, so könnte es keinem Zweifel unterliegen, daß seine günstigste Stellung an Seite der Zentral mächte wäre. Serbien annulliert die Verträge mit Oesterreich-Ungarn. Sofia, 11. August. Das serbische Presse büro meldet aus Nisch i Das Amtsblatt der serbischen Regierung veröffentlicht im amtlichen Teil eine Note des Ministeriums des Aeußern, worin alle mit Oesterreich-Ungarn abgeschlossenen Verträge und Konventionen als ungültig erklärt werden. Die Annullierung all dieser Verträge gilt ab 7. August. Die Türkei an der Seite

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Volksblatt
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Seite 5 von 8
Datum: 23.08.1919
Umfang: 8
für alles geworden. Sie ist als Konferenz zur Bera tung und Abschließuug von Friedensverträgen zu- sammenberufeu worden und nicht zum Zwecke eine Großregieruog von Europa zu sein und sich in alle politischen Fragen der einzelnen Staaten ein zumischen. Tittoni tritt dem angeblichen Plane, am 25. August die Friedensberatnngen inZ Paris zu ver« tagen, ohne vorher mit Oesterreich, Bulgarien und . Ungarn den Frieden geschloffen oder die adriatische Frage gelöst zu haben, sehr scharf entgegen, uud glaubt

, daß er die öffentliche Meinung Europas auf feiner Seite hat. Im Mailänder Blatt wird darauf hingewiesen, daß eine ungenannte Großmacht die Schuld an den Verzögerungen hat, die wahr scheinlich Eigenpläne verfolgt. Wenn dem Drängen Tittonis in Paris Rechnung getragen wird, sei es möglich bis Ende des Monats den Vertrag mit Oesterreich zu unterzeichnen. Es seien aber neue Jntriguen und Verschleppungen nicht ausgeschlossen. Sie abgesperrten Tschechen. ' In dem Prager Organ „Cesko Slovo' ver öffentlicht Minister Klofac

mit in die Wagschale zu werfen, und ich weiß, daß Seine Majestät Dein Vater diesen Standpunkt bezüglich Deiner Mitarbeit voll und ganz teilt.. Darum bitte ich Dich, in dieser für Deutsch land und Oesterreich-Ungarn entscheidenden Stunde, die Gesamtsituation zu bedenken und Deine Be- mühungen mit den meinen zu vereinigen, um den Krieg rasch in ehrenvoller Weise zu beendigen. Wenn Deutschland auf seinem ablehnenden Standpunkt beharrt und den möglichen Frieden zerstört, so ist die Situation in Oesterreich-Ungarn

und Truden beim Generalkom- miffariat in Trient uud find bittlich geworden,, daß ihren rein deutschen Gemeinden wieder die deutsche Schule gegeben werde, welche sie unter Oesterreich besessen Hatten. Es ist ihnen die Zusicherung ge geben worden, daß allen Gemeinden, welche deutsch sind und die deutsche Schule verlangen, auch von der ital. Regierung die deutsche Schule belassen bezw. gegeben werde. Heimgekehrt. Beim Bozner Roten Kreuz amte haben sich folgende ans der Kriegsgefangen schaft Rückgekehrte

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Volksblatt
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Seite 4 von 8
Datum: 14.10.1914
Umfang: 8
an den Dreibund, ganz besonders on Oesterreich Ungarn und Deutsch- land, die Erfolge erzielen konnte, die es ganz be- sondetS während deS BalkankriegeS erreichte. Die wohlwollende Neutralität, die Rumänien bisher be. wahrte, ist vornehmlich seinem Einfluß und seiner Treue zu verdanken gewesen. Deshalb ist der Tod deS Königs Carol sür den Dreibund außerordentlich schmerzlich. ES ist nur zu hoffen, daß der bisherige Thronsolger und nunmehrige König Ferdinand Von Rumänien die Traditionen seines großen OnkelS

abgelehnt, wurde durch Volksabstimmung vom 20>. April 1866 Prinz Karl von Hohenzollern, geb. 1839, zum Fürsten erwählt und am 13. Mai proklamierte die konstituierende Versammlung die Erklärung. Die Fahrt des jungen Fürsten nach seiner neuen Heimat gestaltete sich zu einer romanhaften Unternehmung. Schon hatten Oesterreich und Preußen ihre Rüstungen Hu dem nahe bevor stehenden Kriege begonnen und eine Reihe von Armeekorps mobil gemacht. Der Fürst war, da Oesterreich keinen fremden Prinzen aus dem Throne

der Donausürstentümer dulden wollte, dazu ge- zwungen, den Kaiserstaat in Begleitung weniger Vertrauten unter einer Verkleidung zu durchqueren. Wie ein Flüchtling gelangte er nach 5 ausregungS- vollen Tagen und Nächten, auf der unteren Donau, das Dampfschiff benützend, bei Surn-Severin an die Grenze seines Landes und hielt am 22. Mai unter dem Jubel der Bevölkerung seinen Einzug in Bukarest. ' Mit dem Augenblick seines Erscheinens be gannen für ihn auch die Sorgen. Rußland und Oesterreich sahen scheel

den Anschluß an Deutsch land und Oesterreich Ungarn gesucht. Die großen Befestigungen um Bukarest und an anderen Stellen deS Landes find sein Werk. DaS chronische Defizit in der Finanzgebarung ist verschwunden. DaS Steuersystem wurde auf moderner Grundlage auf gebaut und eine Reform der Agrargesetzgebung begonnen. Endlich wurde auch, da die Ehe des Königs mit Elisabeth, Prinzessin zu Wied, nicht mit dem heißersehnten Prinzen gesegnet war, die Thronfolge durch die Erwählung deS N-ffen deS Königs, Prinzen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 28.07.1914
Umfang: 8
Deutschland als Bundesgenosse Oesterreichs mit seinen ganzen Machtmitteln dastehen würde, nm jeden Angriff eines dritten ans Oester reich als einen Angriff auf Deutschland selbst zurück weisen. Die Boiksstimmnng ist in ganz Deutschland die selbe.- üvcrall östcrreichfreundlich. Als in Berlin am Samstag abends die ersten Extrablätter über die Ab lehnung der österreichischen Noie bekannt wurden, erschollen ans der Menge Hochrufe auf Oesterreich- Ungarn. Gegen 2000 Menschen zogen vor die öster reichisch

-ungarische Botschaft und stimmten unter wiederholten Hochrufen die wieder: „Deutschland, Deutschland, über alles', „Heil dir im Siegeskranze' und „Die Wacht am Rhein' an. Der österreichisch- ungarische Botschafter erschien aus dem Balkon der Botschaft und dankte snr die Kundgebung. Später kam es dort zu erneuten begeisterten Kundgebungen. Eine -MX) Mann starke Menge zog unter begeisterten Hochrufen aus Oesterreich und Kaiser Franz Joseph und unter Absingnng patriotischer Lieder und der österreichischen

vorgenommen. Die Haltling Italiens. Wien, 26. Juli. Die italienische Regierung lieb der österreichisch-ungarischen Regieruug die Erklä rung zukommen, daß sie in dem eventuelle» bewasf- neteu Konflikte zwischen Oesterreich-Ungarn und Serbien eine freundschaftliche und dem Bundcsvrr- hältnissr entsprechende Haltung einnehmen wird. Diese spontane Erklärung reiht sich würdig an die von der ganzen Monarchie begeistert begrüßte glän zende Bekundung der Buudestreue des Deutschen Reiches nnd

ist hier als Erwiderung der bisher be wahrten Gesinnungen Oesterreich-Ungarns mit dem Ausdrucke der Befriedigung und des Dankes entge- genommcn worden. Sie kann nicht verfehlen, in un serer gesamten Bevölkerung deu lebhaftesten Wider hall zn wecken nnd die warmen Gesühle für das ver bündete Königreich zu stäi-keu und zu vertieseu. Wien, 26 .Juli. Heute wurden wieder patrio tische Kundgebungen in Innern der Stadl veranstal tet. Gegen 6 Uhr abends zogen hunderte von Per sonen vor die italienische Botschaft, nm dort Sym

angegriffen wind-. Sollte aber Frankreich ans eigens!!! Antriebe, ohne angegriffen worden zu sein, sich in den Krieg stürzen, wiird. 'ich England anch n i m i in den Krieg mischen. Die offiziöse „Wcstminstcr Gazette' erklär: ebenfalls, daß England in jetzigem Fall zu den neutralen Mächten zäl'le. Tic Haltung Bulgariens. Sofia, 27. Jiiü. Der Abbruch der diplomatischen Bechlingen zwischen Oesterreich-Ungarn und Ser bien wnrde hier allgemein mi: großer Bewe gung aufgenommen. Es verlauier, der serbische

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Der Burggräfler
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Seite 4 von 8
Datum: 19.02.1921
Umfang: 8
Mermre, DMattr „Der iSmMüfter'. Tagesneuigkeiten. Prinz Sixtus von Parma aus Italien ver wiesen. Der Bruder der Kaiserin Zita von Oesterreich wurde wegen seines kürzlich herauögcgebenen Buches, worin er die Geschichte derVerhandlungen betreffend einen Separatfriedensschtuh zwischen Oesterreich und Frankreich- England darlegt, aus Italien verwiesen. Prinz Sixtus Diente während des Weltkrieges im belgischen Roten Kreuz. Das Brotpreisgesetz von der ital. Kammer angenommen. Giolitti

schwer Italienii ch^ Jä Verkauferuincn der SpezererbraNche inu ^ Kerkers. Freihafen Tage der 2kn€£tougfdcr erfolgen. Die Wahlen der Innsbrucker Studenten-, Jammer fanden am Montag statt. Das Ergebnis war! folgendes: Katholische Lirh-islist- 17 frei-! heitl. Hochschülerausschuß 8, freiheitl. Fiirkeüschaft 6, f ftaiheitl. Hörerinnen 1 Mandat. ! Polen gegen Oesterreich». Wien, 18. F-ebr. j Die nächste Sitzung des Völkerbundes wird sich mit ßiner j von Polen überreichten Anklage gegen Oesterreich

zu de- ! 'schüftigcn haben. Die Klage betrifft die Massenauswei- > sung der galizischcn Juden aus Wien. (Wir verstehen, daß Polen sich» diese Plage, unter der es so lange gelitten, von Leibe halten will. Aber wie kommt Oesterreich» dazu, den | Polen die Landplage abzunehmcn?) ! Briefe aus nah und fern. Algund, 16. Febr. (Begräbnis.) Eine üter ! Sicherheitsmache f.stg e l, daß zwei Fraueul .tausend Personen zählende Menge Leidtragender versam-! die in einem größeren Hotel bedienstet waren, jeden melte sich heute

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Volksblatt
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Seite 1 von 8
Datum: 03.09.1919
Umfang: 8
k — 70; mit Postversendung im Inland: monatlich I« 1'—, vierteljährig I, S SV, halbjährig I. b —, ganzjährig 10-7-^ Für DeÄtschvsterreich, Deutschland und das übrige Ausland ganz- .. jährig I» 13'60. Nnzelne Mmmer lv Tentesimi. ' ' ' ' ^ ^ ^ ' Die A»«ähm- K-K BlchtteS, sokattt? eine BttsdrüiMche «Sndigtt« desfelven nicht erfolgt, gUt als Äb»n«e«»UtKvttpÄicht««g. Nr. 68 Bozen, Mittwoch, 3< September 1919 58. Oesterreich-Ungarns,Ierrat'. Der beispiellose „Zusammenbruch der Mittel mächte gab Anlaß zu-fortwahrenden

slawische Leichenredner, die ja eigentlich auch zu den Totengräbern zählten. .So legt in der „Züri cher Zeitung' ein gewisser Theodor von Sosnosly eine Lanze für Alt-Oesterreich ein. Es ist zwar nur ein Kranz auf das Grab, aber immerhin sind seine Ausführungen im Widerstreit der Behaup tungen sehr lesenswert. W schreibt : ' - - Die Schleier sinken allmählich 'Noch find die letzten zwar nicht gefallen, noch wallen sie, vom scharfen Luftzuge des Partheihaders bewegt, un ruhig auf und ab; aber dennsch

Angele- gevWt schon jetzt deutlich hervorgehen. Erstens: wo Ae Schuld an der Fortsetzung des Mörderi schen Gemetzels zw suchen ist, und zweitens: ?dM das alte Oesterreich-Ungarn nicht die schimpfliche Rolle gespielt hat, deren es beim Zusammenbruche, und schon vor diesem, von feiten der Deutschnatio- nalen diesseits und jenseits der schwarzgelben Grenzen geziehen worden ist, Und wie die eben veröffentlichten Erinnerungen! des Generalquartier- meisters v. Stein zeugen, noch immer geziehen

wird. Von der ersten Tatsache soll hier nur inso fern die Rede sein, als sie mit der zweiten im Zusammenhang steht. , Als sich Oesterreich-Ungarn im Herbste 1918 an die Entente wandte, -um den Frieden zu erbitten, da ging ein Entrüstungssturm durch die Reihen der Deutschnationalen ob des schändlichen Treubruches. Unk doch wäre die Wahrheit so leicht zu erkennen gewesen, denn sie lag in ihrem ganzen Jammer offen vor allen Äugen! Wie konnte, wie durfte man cineÄ Reiche, dessen Lage so furchtbar

die bedenklichsten Erschei nungen gezeitigt und den Verrat ^ an der Krönt zum endemisches Uesel gemachr hatten. Auf diese Völker hat man im Deutschen Reich uud auch im dentschnattoualen Lager Oesterreichs bei der Beurteilung des Bunvesverhältnisses siel zu wenig Rücksicht genommen: Man hat es für ganz selbstverständlich gehalten, daß Oesterreich-Ungarn mit Deutschland durch dick, und dünn gehen, daß es ihm helfen sollte, den „deutschen Frieden' zu erzielen^ den „demschen Gedanken' zum Herrn der Welt

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Der Burggräfler
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Seite 1 von 4
Datum: 24.02.1921
Umfang: 4
nach dem Umsturz^ die öster reichischen Roten gegen alle Annerionistett im deutschest und österreichischen Hager. Daß dies aber nicht i>nmer so war, beweist Sctzeidemauns Erzählung über eine an« 19.. November 1915 in Wien stattgefund»n>e Konferenz» bei welcher über Annexionen verhandelt wurde- Der seither verstorbene Dr. Viktor Adler meinte» Ari- nexion sei ein Schlagwort, mit dem wir in Oesterreich nichts anfangen könne». Wir — das waren also dir österr. Sozialdemokraten — sind berett» Polen und Serbien

zu „nehmen'. Das sei keine Annexion. (?!) ihre Organisation den Zweck habe, jene ejtrentijiifd::«!; siuftetlift hielt iiar eiite »»itJreSeiluna ^'Landes'üörem^E^' Mfc ‘ Oesterreich und D-Uts^land für dH: „glücklichere' vkI jolujcr ©tüxCttfxföp fct Dtfc t Pöfirrtn — ©tß 5ß^rpitf\ifd\>ri wvlle^ie ‘ roeröeri über ihr Komerfei in den Scheidemantt'schen» Erinnerungen nicht erbam sei». Aber es stimmt genau ftta&n &d m\L, S*'*“ ' a * daß der Staat stark) gächtet und gerecht sei. Sie sagen, 1 ' neIett anöerei

sich beteilige»^ uvtz eine Stärkung Deutschlands nach außen HÄ z« ermöglichen». ftabanß des argenttnifchra Srgjrrooss» dswpfers in Hamborg. § ambnrg, 23. Febr. (Eigenber.) Unter ffÜrmWe» Sympathiekundgebungen erfolgte gestern nachmittags 6lv Ankunft des argentinische» Regkerungsdampsers» der b& argentinischen Regierungsvertreter für Deutschland, Frank- reich. Holland, Griechenland und England, Vertreter von Kunst und Wissenschaft und «ßerdem 7000 Donnen Lie besgaben für Oesterreich an Bord hatte. v Spaltung

menarbeiteten, wieder zusammenarbeiten, werde» Handel und Kredtt schivierig sn» Das sind englische Krokodilsträne» Das'heutige Oesterreich und sein Elend sind doch ei» Werk Lloyd Geor ges. der mtt ^lemenceau de» St. Germäiner-Frieden ge macht hat und setther jede Hüse a» Oesterreich außer- i» leere» Worte» verweigert. <&s Mute helfen, wenn «

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 12.04.1921
Umfang: 8
, daß Geistliche in den ''Neuen Provinzen zu den Parla mentswahlen kandidieren, wie dies im früheren Oesterreich der Fall war/s— Zahlreiche Senatoren erlassen Kundgebungen an das Land; in denen sie zur Vereinigung aller liberalen, bürger lichen Kräfte auffordern. — Die Tagegelder der bisherigen Ab geordneten wurden bereits mit 7. April eingestellt; die Fre - führten auf den Eisenbahnen für dieselben werden hingegen erst am 30. Juni außer Kraft gesetzt. — Da die Regierung beschlo - sen hat, während der Zeit

in der Anschlutzfrage. H. A. Bregenz, am 7. April 1921. Als Oesterreich vor einigen Monaten dem Völkerbünde bei trat, erklärten schweizerische Zeitungen, daß die Frage des An schlusses Vorarlbergs an die Schweiz damit zu einem gewissen Abschlüsse gelangt sei. Vorarlberg habe bei Deutschösterreich zu bleiben, solange nicht neue besondere Umstände eintreten oder tiefgreifende innere Umwälzungen sich vollziehen. Die ,,Ba Nachrichten' erklärten damals, datz die Schweizer Delegat ler on beim Völkerbünde In Genf eine Art

Hypothek auf Vorarlberg ' eftl anmelden wollte, für den Fall, daß der Kuckuck Oesterreich hole. Trotzdem der Friede von St. Germain die Schweizer Anschluß- frage mit den kurzen Worten erledigt: „Die Grenzen Oester reichs gegen die Schweiz bleiben die bisherigen', geben die An schlußmacher auf beiden Seiten des Rheins keine Ruhe. Am 20. Februar mledete die „Neue Zürcher Zeitung', daß in Vorarl berg ein schweizerisches Konsulat mit dem Sitze in Bregenz er richtet werde. Seither hat man zwar davon

Heimat erzählt. Wenn dieses Iahr die 1. August-Feuer flammen, soll das Haus unter Dach fein. Geziert mit allen Kantons- und einem großen Schweizer Wappen.' Gegen dieses mehr als unverschämte Vorgehen nimmt so gar die wirklich neutrale schweizerische Presse Stellung. Sa schreibt die „Züricher Post' in der Nr. 78 vom 5. ril: „Unseres Wissens gehört Vorarlberg zu Oesterreich uiicht zur Schweiz; das beabsichtigte „Erzählen von der gemei >s men Heimat in de'' neuen — vorläufig freilich noch gar nistt

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 3 von 6
Datum: 10.02.1903
Umfang: 6
Dienstag, 10. Februar 1S03 .Der Tiroler* Seite 3 Erhaltung oder Herstellung des Friedens notwendig machen sollte, mit ihren Soldaten am Balkan vor rücken und eine ähnliche Aktion unternehmen werden, wie es im Jahre 1878 in Bosnien geschah. Der Türkei, welche sich außer stände zeigt, geord nete Zustände herbeizuführen, dürfte dann wahr scheinlich ein Teil des Balkans abgenommen werden. Oesterreich-Ungarn und Rußland werden sich in die Verwaltung der okkupierten Provinzen teilen

und so hoffentlich die Ruhe endlich herstellen. Freilich muß dann Oesterreich-Ungarn darauf sehen, daß es nicht bloß die Kastanien für einen andern aits dem Feuer holt. Mit Serbien müßte unbedingt eine Militärkonventton geschlossen werden, um diesen Grenznachbarn in Ruhe zu halten. Kitt «euer südafrikanischer Krieg in Sicht? Es zeigt sich neuerdings, daß die Engländer ihre Macht als Herren über alle Telegraphenlinien nach Südafrika jetzt noch ebenso schamlos ausnützen wie zur Zeit des Krieges selbst. Damals

, die dir in Genf gestellt wurden, annimmst, ist die Rückkehr nach Oesterreich vielleich möglich, die Absendung von Legitimationspapieren an dich jedoch ist ausgeschlossen.' Dieses Tele grarnm der Großherzogin von ToScana hat Zweifellos auch zu dem Entschlüsse der Krön Prinzessin beigetragen, sich von Giron zu trennen. Man glaubt, daß die Kronprinzessin alle ihr hellten Bedingungen angenommen hat und daß ^ Zukünftiger Aufenthalt in Oesterreich sein werde. Lö bisch der Universität in Innsbruck wurde

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Meraner Zeitung
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Seite 5 von 20
Datum: 06.02.1915
Umfang: 20
sich nicht —. kaum ein Schuß siel von ihrer Seite. Aber' di5 hellichte Freude, die Begei-, sterung, der Opfermut, der alle die Jäger ^ deutsch und welsch — draußen in der Schwarmlinie, in kalter Winternacht durch glüht ! „Mir zappelt's schon in den Fingern', sagte einer zu. mir,. „wenn sie nur Amen!' Solange die Herzen noch so warm für Dich schlagen. Du. Oesterreich, bist Du nicht ver loren! Als wir die Helden an der Front ver-- ließen und heimkehrten, sagte einer von uns: „Eine solche Neujahrsnacht

leide und ihr nichts abgehe.' (Ein neues Unternehmen der Ge-, b rüder Feltrinelli.) Es wird gemeldet, daß, die bedeutende Holzausfuhriirma Fratellt Feltrinelli in Mailand, die sich feit längerer Zeit an der Ausnutzung von Forsten, an dem Export von Walderzeugnissen aus Oesterreich und dem Schwellenhandel in . diesen Ländern beteiligt hatte, neuerdings zur weiteren Aus-, dehnung dieser Beziehungen mit. dem Sitze in B 0 z e n und Billach unter der Firma Ge brüder FeltrinelleG. m. b. H. ein Holzindu

hat am 3. ds. die Fahr- vlankonferenz für den Sommer 1915 begon-, nen.. Bon Deutschland und Oesterreich-Ungarn sind alle Eisenbahnverwaltungen und größe-, ren Privatbahnen vertreten. Ebenso haben die größeren Schissahrtsunternehmüngen Deutsch, lanos und Oesterreich-,Ungarns Vertreter ent sendet. Bon neutralen Staaten nahmen, die Eisenbahnverwaltungen von Dänemark, Ita-, lien, Luxemburg, der Niederlande, Schiveden, Norwegen, der Schweiz teil. Vor Eröffnung der Verhandlungen hielt Verkehrsminister v. Seidel

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Bozner Nachrichten
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Seite 4 von 16
Datum: 12.11.1912
Umfang: 16
des österreichischen Roten Kreuzes nach Montenegro und Bulgarien ab. Sie folgten einem dringenden Ruf. Denn man hatte genü- . gend für Kanonen und Munition gesorgt, aber man ver gaß an die Opfer dieser furchtbaren Waffen zu denken. So sollen denn die wenigen Aerzte und Pflegerinnen aus ! Oesterreich die furchtbare Versäumnis gutmachen. Mehr als je offenbart sich der Wert dieser genialen, großen in ternationalen Organisation, von der man mehr wissen sollte, als daß man an sie zu Zeiten der Not erfolgreich

und die sehr vieler außereuropäischer Staaten teil; von Oesterreich- Ungarn wurden vier Vertreter dazu designiert. Dieser Kongreß hat die Genfer Konvention in einem neuen völ kerrechtlichen Vertrage mit 33 Artikeln wesentlich ver vollständigt und verbessert, so daß diese letzte Konven tion allewmodernen Anschauungen in jeder Hinsicht, und zwar sowohl den Humanitären wie auch den militärischen Forderungen Rechnung trägt. Rasch fand diese Institution in Oesterreich Eingang. Die Jahre 1859, 1866 und 1878

, dann der Jnsurrektions- krieg in Dalmatien hatten uns das Bewußtsein der emi nenten Notwendigkeit dieser Einrichtung gebracht. Erz herzog Karl Albrecht, Karl Freiherr v. Tinti und Gras Ernst v. Hoyos sind die eigentlichen Schöpfer der österreichischen Einrichtung vom Roten Kreuz, das in den genannten Jahren leider ein großes und ausgedehntes Betätigungsgebiet vorfand. Heute ist das Rote Kreuz in Oesterreich eine bedeutende und verhältnismäßig reiche Gesellschaft. Sie verfügt über ein Vermögen von 17'/- Millionen

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
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Seite 6 von 8
Datum: 10.03.1915
Umfang: 8
dem HilsS- und Auskunftsbüro vom Roten Kreuz eine Widmung von 18 Kr. 29 Hehler, zu Gunsten des Frauenzwchvernnes übermittelt. Demselben Zwecke haben die Schüler der 5. Klasse des genannten Gymnasiums eine Spende von 20. Kr. zugesührt Die in Gesterreich befindlichen Reichs deutschen brauchen nicht einzurücken. Laut einer in der „Neuen Ausbmger Zeitung' ver- öffentlichen Bekanntmachung des Augsburg« Stadtmagistrates brauchen die in Oesterreich an- süss gen reichSdeutschen Landsturmpflichtigen

bis aus weiteres nicht einzurücken. ES heißt in dieser Ver ordnung unter Punkt 8: Von der persönlichen Ge- stellung zur Landsturmmusterung find b freit: die im Auslände sich aushaltenden, von der Rückkehr roch Deutschland ausdrücklich befreiten Landsturm- Pflichtigen, das find laut einer Verfügung des K. boy. Kriegsministeriums bezw. deS stellvertr. K.bayer. Generalkommandos 1. Armeekorps vom 10. bezw. 20. August 1914 die landsturmpflichtigen Deutschen, welche ihren händigen Ausenthalt in Oesterreich- Ungarn

für seinen glänzenden Vortrag. — Herr Hoftat Schumacher entwarf ein wirklich meisterhaft gezeichnetes Bild über den Weltkrieg. Besonders von Interesse waren seine AuSsührungen über die Hal tung Italiens. In Italien find vier Fünftel gegen den Krieg gegen Oesterreich. DaS ganze Süditalien will von einem Kriege nichts wissen, ebenso die ganze Industrie- und HandelSwelt, die Sozialisten und die katholischen Parteien -find sür unbedingte Neutralität. Die Havpthetzer find die Nationalisten und Republikaner. Es srägt

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Seite 5 von 8
Datum: 27.03.1915
Umfang: 8
einem Freunde nach Gries einen Bries, dem wir folgendes entnehmen: Depot deS Etrangers ä SainteS. Frankreich. Ich berütze die Gelegenheit, euch ein paar Zeilen zu fchreiben und gebe den Brief einer Dame mit, die auS der Gefangenschaft entlassen wurde und nach Deutsch- land zurückkehrt. Ich kann ja nicht alles erzählen, wie eS mir hier ergangen ist. Seit der Mobil!« i fierung kann ich euch nur versichern daß ich viel lieber nach Oesterreich zurückgegangen wäre als hier geblieben. Meine Gedanken

sind fortwährend in der Heimat — aber die Reue kommt zu spät! Für all die Freuden, die ich bis jetzt in der Fremde ge nossen habe, muß ich nun teuer büßen. Ich habe alles mögliche getan, um zurückzusahren, aber leider war alles umsonst. Am 31. Juli 1914 war schon die ganze Verbindung mit Oesterreich eingestellt. ! Sämtliche Züge waren fürs Militär reserviert und ich wie viele andere Oesterreichs? und Deutsche waren schon Kriegsgefangene bevor der Krieg er klärt worden war. Nun wurde uns bange umS Herz

haben schon lange geschrieben, daß Oester reich von den Russen und Serben total geschlagen worden sei. Aber jetzt gestehen die Zeitungen ein, daß Oesterreich überall mit emer großen Ueber- macht den Russen und den Serben gegenüber kämpft und noch eine ziemlich starke Armee aus der italienischen Grenze stehen hat. Unser Präsekt tut sein bestes, um unS zum Soldatenleben anzulocken. Wir sollten für Frankreich in den Krieg ziehen, um gegen unsere eigenen Brüder zu kämpfen. Bei vielen ist es ihm gelungen

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Seite 5 von 8
Datum: 01.01.1915
Umfang: 8
1. Jörmer 1915 Tiroler Bollsblatt Sei Tendenz um so geeigneteren Boden fand. Wir müßten sonst selbst an die Brust klopfen und uns als Mitschuldige bekennen. Hier soll nur der Bor wurf zurückgewiesen w:rden, daß das gesamte ruthenische Volk von Oesterreich Vorrat geübt, daß eS daher Pflicht wäre, diese Ration auszurotten und daß aus allen diesen Grünen um Ostgalizlen nicht schade wäre, eine Meinung, die systematisch verbereitet wird, um Oesterreichs Völker davon ab« zuhalten, ihrer Ehre

eS, wenn man erklärt, daß die ganze griechisch-katholische Geistlich' keit Ostgaliziens wegen ihrer hochverräterischen Um triebe gehenkt zu werden verdient, daß j;de Kirche ein Hort von Verrätereien und Verbrechen sei, daß selbst der Lemberger Erzbischof (der dazu noch ein Pole ist!) mit den Feinden Hand in Hand gegen Oesterreich arbeitet. Die Ruthenen gehören bekanntlich zum Groß teil der mit Rom verbundenen griechisch-katholischen Kirche an, und nur zum geringen Teil der russisch- orthodoxen an. In den letzten

J ähren hat der rollende russische Rubel allerdings große Uebertritte zur orthodoxen Kirche, die nicht öen Papst, sondern den Zar als geistliches Oberhaupt anerkennt, veranlaßt. Rußland wollte so seinen Kosaken den W^g bahnen, der religiösen Unterjochung der Ruchenen sollte die politische solgen. Man sieht wieder deutlich, daß auch hier, wie unser großer ermordete Thronsolger einmal erklärte, „LoS von Rom' gleich „Los von Oesterreich' ist. Den orthodoxen Popen allerdings ist nur wenig zu trauen

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