gelänge. Wir hoffen auch, daß sie wirklich gelingt, wenn die Aerzte nur nicht, wie es heute schon an der Tagesordnung ist, mit Giften hantieren und mit Unredlichkeit und Falschheit experimentieren. Von Frankreich wurde nämlich ein Vor schlag ausgearbeitet, um ein gemeinsames Vorgehen Rußlands und Oesterreichs zu ermöglichen. Dieser Vorschlag wurde bereits von allen Großmächten, auch von Oesterreich, akzeptiert. Danach treten die Großmächte einerseits sür die Erhal tung des Statusquo auf der Balkan
morgens in Paris eingetroffenen Antwort erteilt das Wiener Kabinett seine Zustimmung zu den Vorschlägen, die von der französischen Regierung ausgingen. Die unerheblichen Aenderungen, die von Oesterreich an- geregt sind, zielen hauptsächlich daraus hin, den vom Ministerpräsidenten Poincare in Übereinstim mung mit dem russischen Minister des Aeußeren, Saasanow, abgefaßten Wortlaut der Note in einem Punkte genauer zu umschreiben. Diese Note soll von den Gesandten Oesterreichs und Rußlands
als Beauftragten Europas in Sofia, Belgrad, Athen und Cetinje vorgelegt werden. Sie stellt sest, daß die Mächte entschlossen seien, den territorialen statu» quo auf dem Balkan aufrecht zu erhalten. Oesterreich verlangt, daß dieser Paragraph durch den Zusatz vervollständigt werden soll, der vorsieht, daß sich die Mächte verpflichten, die Integrität des ottomanischen Reiches unangetastet zu lassen. Dieser Forderung wurde sofort von Poincarö und Saasanow beigestimmt, wie dies ohne Zweifel
auch bei den anderen Mächten der Fall sein wird. Die Antwort Englands und Deutschlands auf die Mitteilung, die ihnen heute früh gemacht wurde, wird voraus sichtlich morgen bekanntgegeben werden. In diesem Falle würde der Schritt Rußlands und Oesterreichs bei den Balkanstaaten im Laufe des Dienstags erfolgen. Paris, 7. Oktober. Die „Agence Havas' meldet: Das Einvernehmen der Mächte, das bereits virtuell vorhanden ist, wird endgültig hergestellt sein, sobald England den von Oesterreich Ungarn vorgeschlagenen Aenderungen
zugestimmt hat, waS im Lause des heutigen Tages zu erwarten ist. Der Schritt Oesterreich-Ungarns und Rußlands in den Hauptstädten des Balkans wird sodann unver züglich unternommen werden. Das gemeinschaft liche Vorgehen der Mächte in Konstantinopel wird kurz daraus wahrscheinlich um die Mitte der Woche erfolgen. Abbruch der diplomatische« De Ziehungen. Cetinje» 8. Oktober. Der montenegrinische Geschäftsträger Blamencz verläßt heute Konstan tinopel. Dem ottomanischsn Geschäftsträger Halilbey wurden