, 14. Aug.: Der englische Botschafter Bunsen er schien gestern im Ministerium des Aeußern, um die Erklärung abzugeben, daß Frankreich sich im Kriegszustände mit Oesterreich-Ungarn betrackte, da dieses den Bundesgenossen Frankreichs, Rußland, bekämpfe und Frankreichs Feind, das Deutsche Reich, unterstütze. Zugleich erklärte der Botschafter Großbritanniens, daß mit Rücksicht auf das Verhalten Frankreichs auch Großbritannien sich im Kriegszustand mit der österreichisch ungarischen Monarchie befindlich
hat, ohne jede Provokation seitens Frankreichs in Kriegs zustand mit der französischen Regierung setzen zu müssen geglaubt: 1. hat Oesterreich-Ungarn, nach dem Deutschland erst an Rußland und dann an Frankreich den Krieg erklärt hatte, in diesem Kon flikte Partei genommen, indem es Rußland den Krieg erklärte, daS bereits an der Seite Frankreichs im Kriege gegen Deutschland war; 2. nach zahl reichen Informationen hat Oesterreich-Ungarn Truppen an die deutsche Grenze geworfen, unter dem Vorwände, die Bedrohungen
Frankreichs ab- zuschwächen. Angesichts deffen sieht sich die Regie rung gezwungen, alles vorzukehren, um diese Maß nahmen abzuschwächen." Anschließend daran hat Greh dem österreichisch-ungarischen Botschafter in London erklärt: Nachdem der Abbruch der diplo matischen Beziehungen zwischen Oesterreich-Ungar» und Frankreich in der angegebenen Wüse erfolgt ist, sehe sich auch die englische Regierung genötigt, zu erklären, daß von Mitternacht angefangen, der Kriegszustand zwischen Großbritannien und Oester
reich-Ungarn ausgebrochen sei. Zur Darlegung der englischen Note wird er klärt : Der Konflikt Oesterreich-Ungarns mit einem unabhängigen Staate, wie Serbien, ist eine Frage, welche die internationale Politik nicht berührt, also auch keinen Konfliktsgrund abgibt. Was die spezielle Kriegserklärung Frankreichs betrifft, geht deren Begründung über das Moment hinweg, daß Oesterreich-Ungarn gezwungen wurde, an Ruß land den Krieg zu erklären. Ferner hat Oester reich-Ungarn keine Truppen an die deutsch
. i B e r l i n, 17. August. (K. k. Korr.-Bur.) Mit s Rücksicht auf die Gerüchte, daß Italien eine für Deutschland und Oesterreich-Ungarn wenig freund liche Haltung einnimmt, hat der italienische Ge- j schäftsträger in Berlin den Auftrag erhalten, diesen ! Gerüchten entgegenzutreten. Der italienische Ge schäftsträger hat das Auswärtige Amt ersucht, diese Ausstreuungen für unwahr zu erklären. Bulgarien für den Dreib'md. Aus Sofia wird gemeldet: Das hiesige Blatt „Kambana" führt im Leitartikel aus, daß Bulga rien