trägt nian sich an amtlicher Stelle mit der Hoffnung, daß es doch noch gelingt, vor dem Weihnachtsfest mit Oesterreich zu einer VerstäMgung zu gelangen. Sollte sich die Er wartung eines baldigen Einvernehmens mit Oester? reich bestätigen, dann will die Regierung dem Reichstage das HandelsvertragAwerk in vollem Unfange erst nach Neujahr vorlegen. In diesem Falle würde der Neichswg schon nächsten Dienstag, vielleicht sogar schon Montag in die Weihnachts- fereien gehen. Deutscher Reichstaß. Berlin
, 9. Dezember. Vor Eintritt in die Ta- gesordnnug gibt Reichskanzleri Graf Bülow die Erklärung ab, daß die verbündeten Regierungen die Absicht gehabt hätten, die Handelsverträge mit Ausnahme desjenigen mit Oesterreich-Ungarn nach Schluß der ersten Etatsberatung dem Reichstage vorzulegen. Nun sei aber Ausficht vorhanden, öaß es auch nlit Oesterreich-Ungarin zu dem gewünschten Einverständnis komme. Selbstverständlich halte die deutsche Regierung daran sest, nur einem sol chen Vertrag zuzustimmen
, der aitsreichende Ga rantien dafür gewährt, daß unser deutscher Vieh bestand gegen Seuchengefahr geschützt bleibt. Auch hätte Deutschland gegenüber den österreichischen Einfuhrzöllen im Interesse unserer Industrie ge wisse Wünsche, die zu erfüllen sind, wenn es zu einem Handelsvertrage mit Oesterreich kommen soll. Der Reichskanzler fügte noch hinzu, daß die neuen Verträge bald nach den Weihnachtsferien dem Reichstage vorgelegt werden. — Hierauf wurde die erste Beratung des Etats fortgesetzt. Tagesiicuizkcilcn