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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 14
Datum: 13.10.1897
Umfang: 14
zusammenzubringen hoffen dürfen, so werden sie doch vielleicht lieber Alles beim Alten lassen. Goldene Worte finden wir in einer Flugschrift, welche jüngst in Deutschland erschienen ist und den Nationalitätenkampf in Oester reich behandelt. Es heißt dort: „Thöricht und unwürdig für uns Reichsdeutsche wäre es, den Kampf unserer Volksgenossen in Oesterreich nicht von ganzem Herzen und mit reichen Mitteln zu unterstützen. Die Sache der Deutschböhmen ist ganz und voll eine Sache des deutschen Volkes. Die deutsche

in Oesterreich. Es heißt darin: „Man be trachtet Oesterreich als die „schwache Stelle' des Dreibundes. Man ist gewöhnt auf Oesterreich als auf einen deutschen Staat ohne inneren Halt zu schauen, und die Slavophilen Aksakow und Fadejew haben offen ihre Meinung ausgesprochen, daß der Weg nach Konstantinopel über Wien führt. Wir Russen müssen stets eingedenk sein, daß Oesterreich — und die Zeit ist vielleicht nahe — nächst Frank reich unser bester Kamerad in der Entscheidung der allgemeinen europäischen Fragen

sein kann. Oesterreich ist der einzige Staat, der noch nie (die „P. W.' vergessen 1761, 1762 und auf das Auxiliarkorps Schwarzenberg 18.2) mit Rußland Krieg geführt hat, Oesterreich soll zum Nutzen und mit Hilfe des Slaventhums gedeihlich fortbestehen. Die national-föderative Autonomie ist die oräre 6u jour, und das deutsche Element ruht auf etwas erschüttertem Boden, was sich in einer ängstlich betonten Solidarität mit dem „Gcsammtvaterland' dokumentiert. Nach Rußlands Annäherung zu Bul garien und Polen

kann Oesterreich kaum noch gleich- giltig Rußland gegenüber sein und dürfte der Aufnahme in den friedlichen franko-russischen Bund gern ent gegensehen. (???) Die lokalen Wirren zwischen Deutschen und Slaven beizulegen und die Deutschen zur Erkenntniß ihrer wahren Rolle (d. h. Staats bürger 2. Klasse!) zu bringen, ist eine sehr wichtige Aufgabe für Oesterreich, die durch die beiden Natio- naliläten vom Kaiser Franz Joseph entgegengebrachte Sympathie ausführbar ist. Auch Rußland sieht die Aufgabe vor sich, neben

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 13.02.1902
Umfang: 8
und Oesterreich noch freundschaftlicher werden. Seit im Jahre 1378 durch den Ber liner Vertrag Oesterreich Bosnien und Herzego wina zur Verwaltung erhielt, während Russland für seine riesigen Kriegskosten das Nachsehen bekam, herrschte am Czarenhofe das Misstrauen gegen Oesterreich vor, besonders unter Alexander HI. Czar Nikolaus ist durch unsern Kaiser 1897 persönlich aufgeklärt worden, dass Oesterreich auf dem Balkan keine Eroberungen beabsichtigt. Seit 1897 hat auch keine Missstimmung mehr an den Höfen

von Wien und Petersburg ge herrscht, vielmehr ist ein freundschaftliches Ver- hältnis eingetreten. Die „Nowoje Wremja' z. B. schrieb beim Besuche unseres Thronfolgers: „Die Freundschaft mit Oesterreich-Ungarn ist für Russland sehr wertvoll, besonders deshalb, weil die Aufrechthaltung des Weltfriedens von ihr abhängt.' Eine Probe von gewohnter — Bescheiden heit hat aus Anlass der Petersburger Reise unseres Thronfolgers die ungarische Regierung an den Tag gelegt. Der Erzherzog hatte den Grafen Johann

des Zuckers be stimmen. Sie haben denselben in Oesterreich so hoch hinaufgeschraubt, dass er gerade noch die ausländische Coneurrenz ausschließt; wäre er etwas höher, so käme der Zucker trotz Einfuhr zoll vom Auslande her auch nicht theurer. Dafür wird der in Oesterreich erzeugte Zucker in London z. B. um die Hälfte billiger verkauft als bei uns. Um hiebei ihren Profit zu erhöhen, lassen sich die Zucker-Barone vom österr. Staate aus Steuergeldern jährlich 9 Millionen Prämien für die Ausfuhr zahlen

. So hat die Zuckerausfuhr im Jahre 1901 betragen: 6,997.989 Meter- centner im Werte von 170 Millionen Kronen, um 423.000 Metercentner mehr als im Jahre 1900. Eingeführt nach Oesterreich wurde im Jahre 1901 nur um 37.000 Kronen Zucker. Damit also die Zuckerindustrie im Auslande großen Absatz finden kann, müssen die öster reichischen Steuerzahler den einheimischen Zucker theurer zahlen, als derselbe im Auslande ver kaust wird, und überdies noch die Zuckerprämien daraufzahlen. Das ist ein Musterstück ech

manchesterliberaler Wirtschaftspolitik. Nun sollen die Zuckerprämien, die auch in anderen Staaten bestehen, abgeschafft werden bei dieser Gelegenheit verlangt England, dass Oesterreich den Einfuhrzoll für ausländischen Zucker von 11 alten Goldgulden auf 6 herab letze, und droht mit einer Art Zollkrieg, wenn diese Forderung abgelehnt wird. Die Folge hievon wäre für die Steuerzahler allerdings angenehm: der Zucker müsste billiger werden. Die Schattenseite aber ist, dass nicht bloß die Zucker-Barone

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 12
Datum: 04.08.1900
Umfang: 12
. Annoncen sind in vorhinein zu be zahlen. Manuskripte wer den nicht zurückge sendet. Mit 52 Nntcrhaltmigs-Bcilagcir, 52 humoristischen Beilagen und 2K Modebeilageii. Hlr. l?7 Fernsprechstelle Nr. SS. Die heutige Nummer ist 12 Seiten stark. Zur inneren Zage. „Oesterreich ist kein Staat, sondern ein durch freie Ver einigung seiner Völker ent standener Staatenbund.' Dr. Fuchs in Altenmarkt. Also jetzt wissen wir es, der berufenste Vertreter, der Präsident des Abgeordnelen» Hauses, hat uns endlich

aufgeklärt, was jenes Reich ist. das im Volksmunde Oesterreich oder Cisleithanien. offiziell aber „die im Reichs rathe vertretenen Königreiche und Länder' heißt. Es ist eine denkwürdige Rede, die der „freigewählte' Vorstand der Volksvertretung vor einigen Tagen vor seinen Wählern in Altenmarkt geHallen hat, darum wollen wir, obwohl wir bereits am Dienstag davon Er wähnung gethan haben, noch einmal darauf zurückkommen. In seiner Rede über die innere Lage sprach Dr. Fuchs u. a. folgendes: Ein trauriges

doch werden, und wenn das Parlament selbst die Regierung unmöglich mache, so müsse ohne Parlament regiert werden. Bezüglich des Verhältnisses der Katholischen Volkspartei zur Majorität erklärte Dr. v. Fuchs, in der alten Majorität sei doch eigentlich das Lager Oesterreichs ge wesen, habe sich Oesterreich zusammengefunden. Oesterreich sei heute kein rein deutscher Staat mehr, sondern nur ein Staatenbund, der durch freie Vereinigung der Völker entstanden sei. Wenn die Katholische Volkspartei auch ge trennt

von den Christlichsozialen marschire, so wollte sie doch vereint mit denselben schlagen. Man traut kaum seinen Ohren, so ver blüffend ist die Sprache, welche Dr. Fuchs aus der Wanderversammlung des Salzburger katholisch-politischen Volksvereines über den Reichsrath geführt hat. Jeder der Wähler wird sich nach dieser Rede sagen müssen. Samstag, den 4 August 1900. wahrlich es ist weit gekommen mit unserem lieben Oesterreich. Wenn schon der höchste Würdenträger so spricht, wenn schon dieser in Oesterreich keinen Staat

, sondern nur einen Staatenbund sieht, so muß die Zersetzungs krankheit schon weit vorgeschritten sein. Dr. Fuchs hat mit diesem Ausspruch, der sich sehr weit von dem Fundamente der gel tenden Versassung entfernt, nur einen Zipfel gehoben, wodurch wir in die geheime Hexen küche der Klerikalen sehen können. Herr Dr. Fuchs als Klerikaler und Anhänger der Katholischen Volkspartei hat sich einfach in seiner Rede etwas vergalloppirt und seinen geheimsten Wunsch im Eifer schon als vollen dete Thatsache gesehen. Oesterreich

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 14
Datum: 07.10.1898
Umfang: 14
Schraube erweisen, welche dem alten Eisen zuzurechnen ist. In das Gebiet der Physik schlägt auch die interessante Parallele zwischen einer zänkischen Frau und «wer Wag«: Bei beiden steht nämlich die Zunge selten still. Iteraver Jetttmg. Kronenrechnung am 1. Jänner 1899, ein Termin, der selbstverständlich jetzt hinfällig geworden ist. — Ein Gesetzentwurf regelt die Einlösung von 112,000.000 fl. der für gemeinsame Rechnung im Verhältniß von 70 Prozent zu 30 Prozent von Oesterreich und Ungarn zu tilgenden

erhalten. Die österreichische Regierung verpflichtet sich, die jetzt aus 70 Millionen Gulden bestehende schwebende Schuld der Partial-Hypothekar-Anweisungen — Salinenscheine — durch Ausgabe von drei- einhalbprozentiger Jnvestitions-Anleihe gänzlich zu tilgen und die im Zusammenhang mit dieser Schuld ausgegebenen Staalsnoten einzulösen. Der Zu sammenhang zwischen der Ausgabe von Salinen- scheinen und Staatsnoten hört auf. Endlich ist noch zu erwähnen, daß die Bank bis zum Jahre 190 t in Oesterreich

1898 in Kraft tritt. Der dritte Komplex umfaßt die Erhöhung und Aenderung der mit der industriellen Produktion zusammenhängenden indirekten Steuern, sowie einzelnerZölle. Die Zuckersteuer soll von 13 auf IS fl. erhöht werden. Das ge sammte Kontingent der Zuckerprämien in der Monarchie wird mit dem Maximalbetrag von 9 Mill. Gulden, wie bisher, bestimmt. Betragen die Prämien mehr als 9 Mill. Gulden, so muß eine Rückver gütung geleistet werden, jedoch in Oesterreich nach anderen Grundsätzen

als in Ungarn. Die großen Fabriken sollen iu Oesterreich mehr rückvergüten als die mittleren und kleinen. Die Bier st euer wird von 1 fl. 67 kr. auf 2 fl. 50 kr. für jeden Hektoliter erhöht, wobei jedoch die kleineren Brauereien eine prozentuell niedrigere Steuer zu zahlen haben. Die Branntweinsteuer wird um 15 fl. erhöht und künftig 50 fl. für kontingentierten uud 60 fl. für mchtkontingentierten Branntwein für den Hektoliter betragen. Das Kontingent selbst wurde mit 1,868.000 dl festgestellt

, von welchem Quantum 1,017.000 KI auf Oesterreich entfallen. Der Steuer- nachlaß für die landwirthschastlichen Brennereien wurde im allgemeinen um I fl. erhöht. Eine der wichtigsten Bestimmungen des Ausgleichs ist die Erhöhüng des Zollsatzes für die Einfuhr von rohem Petroleum von 2 fl. in Gold auf 3 fl. 50 kr. in Gold, eine Begünstigung, welche dem galizischen Petroleum einen besonderen Vortheil gewährt. Ferner ist zu erwähnen, daß die Zucker-, Bier-, Branntwein- und Petroleumsteuer künftig nicht mehr

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 24.08.1898
Umfang: 16
Zeitraum in Anspruch nehmen werden. Das Organ der Katholischen Volkspartei, das .Linzer Volksblatt', schaukelt wieder einmal mit Anmuth zwischen den H.-tremen herum. Vorgestern ein Sturm wider die Sprachenverordnungen,. deutsch von der ersten bis zur letzten Zeile; gestern in einem schnöden Artikel von „hervorragender Seite' wieder Arm in Arm mit den slavischen Majoritäts brüdern gegen die drohende Wiederkehr zentralistisch- liberaler Herrschaft (!) in Oesterreich und heute erschallt

wieder aus klerikaler Kehle das Deutsche Lied. Und als Schlußrefrain wird bemerkt: „Will also das Ministerium Thun oder ein anderes Ministerium, auch wenn es Chlumecky heißen soll, an die Lösung der Sprachenfrage in Oesterreich herantreten, so wird es die Stellung der katho- sobte sie über alle Maßen. So gute Bratwürste hätte er in seinem ganzen Leben noch nicht gegessen. Natürlich stürzte sich alles über diese delikaten Würste, indes Arlotto sich ganz still über die Rebhühner machte und sie sämmtlich seinem Magen

werden. Austaudsregeln im XV. Jahrhundert. Aus einer holländischen Handschrift aus dem Kloster Bursveld in Westfalen stammen folgende gesellschaftliche Borschristen, die als ein mittelalterlicher kleiner „Knigge' kulturhistorisches Interesse beanspruchen. lischen Volkspartei in dieser Frage nicht übersehen dürfen. Die slavischen Parteien dürfen nicht darauf ^ rechnen, daß die katholische Volkspartei einem! Sprachengesetze zustimmen werde, in welchem die! Rechte der Deutschen in Oesterreich beschränkt werden. Dafür

ist die katholische Volkspartei absolut nicht zu haben, daß das deutsche Gebiet in Böhmen auf künstliche Weise tschechisiert werde. Die katholische Volkspartei hat sich ja ausdrücklich im Frühjahre, als die Frage wegen des Austrittes aus der Majorität in der katholischen Volkspartei behandelt wurde, die Freiheit in nationalen Fragen- vorbehalten. Die katholischeVolksparlei will den nicht deutschen Nationen in Oesterreich ihr volles Recht ge währen, sie verlangt aber auch das volle Recht für das deutsche Volk

behördlich verboten. Die „Niederbayerische Landeszeitung' bringt folgende pikante Aeußerungen des Fürsten Bism arck über die österreichischen Verhältnisse: Die Deutschen in Oesterreich gehen nicht zu Grunde, sie müssen sich nur selber helfen; sie müssen eS machen wie die Slaven und Ungarn, sie müssen unter einer Parole und Fahne marschieren: das „Getrennt marschieren' und „Vereint schlagen' ist allerdings eine bewährte Regel, aber nur dann, wenn man eine einheitliche Führung, wie die Moltke's

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Brixener Chronik
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Seite 5 von 8
Datum: 18.08.1899
Umfang: 8
sich auch ^ noch einige Drahtgrüße an die großen Jnnsbrucker Protestkämpen Dr. Wackernell, Dr. Jehly und Redacteur Prangner.' Wir schließen mit der Gegenbemerkung: Es hat uns gefreut, dass die Macher unter unseren Gegnern sich keine Ver tretung, ja nicht einmal einen Drahtgruß an die kleinen Gernegroße der gloriosen Antiprotestver- sammlung in Innsbruck: Erler, Zangerl, Holz hammer leisteten; oder sollte Lienz in den Zeitungs berichten bloß übersehen worden sein? Der Natioualitijttllstreit in Oesterreich ist durch die blutigen

' be zeichnet wurden, welche vott den Slaven be kämpft und verdrängt werden müssen. Die Antwort des Prager k. k. Professors hat das „Vaterland' verschwiegen. Sie beweist zu klar, was man von gewisser Seite nicht glauben oder wenigstens nicht hören lassen will, was vor einiger Zeit ein hochgeschätzter vaterländischer Gelehrter in einer Zuschrift an die „Brixener Chronik' ausgesprochen: In hohe», einflussreichen Kreisen wird die Idee gepflegt, aus Oesterreich ein großes Glüöe«reich ZU HMen, allerdings

, wie Liati borgibt, ein katholisches gegenüber: dem schismatischen Russland. Professor Hrasky hat diese Idee öffentlich als die Ueberzeugung des czechischen Volkes ausgesprochen, ohne die „katho lische' Eigenschaft des geplanten Slavenreiches zu erwähnen; von dieser Eigenschaft wollen die Czechen sicher nicht viel wissen, sie ziehen ein husitisches Slavenreich jedenfalls einem katho lischen vor. Die Czechen denken auch nicht so sehr an ein slavisches Oesterreich als vielmehr an ein allslavisches Reich

derIriedensbestrebungen der Majorität. — LapienL sat.. Politische Rundschau. Dw Lage in Oesterreich ist noch immer dieselbe. Die Regierung lässt nichts verlauten, dass sie die Sprachenfrage regeln und > die anerkanntermaßen ungerechten Sprachenverordnungen aufheben wolle. Daher wächst der deutsche Radikalismus. — Dieser letztere geht aber auch immer entschiedener ans sein Hiel los: die Zertrümmerung des Habsburger- reiches. Die Ungarn arbeiten daran seit vielen Jahrzehnten, ebenso die Jungczechen. Nunmehr gesellen sich als dritte

dazu die radicalnatwnalen Deutschen. Es braucht da einen starken Glauben an den schönen Vers: „Oesterreich wird ewig., stehen!' Wir Tiroler halten an diesem Glauben fest und werden ihn erst fahren lassen, wenn unwiderlegliche Thatsachen denselben als Irrthum- beweisen. — Unbegreiflich erscheint uns abei> dass von unserer Regierung dieser Ruin nicht aufgehalten wird. Man sucht die Czechen zu ge winnen und stößt die Deutschen ab; die ersteren bekehren sich trotzdem nie aufrichtig, so, dass man, statt einen innern Feind

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 26.06.1897
Umfang: 4
Nr. 143 .Bozucr Zeitung' fSüdtiroler Tagblatt). Saiustag, den 26. Juni 1897. Mm kltnkaltN Führer. Wir Deutsche in Oesterreich haben gegenwärtig hin länglich Gelegenheit. aus dem Häuschen zu kommen. Der Uebermuth der Tschechen ist durch die Sprachenverord- nungen bis zum Wahnsinn aufgestachelt, was übrigens wie eine Sonncnsinsrerniß aus die Atinute vorauszusagen war und nur Gras Badeni nicht geinuthmaßt zu haben scheint; die Vcrsammlungsverbote erfolgen auf Grund der merkwürdigsten Angaben

: siehe Verbot des Aussiger Bundestages; die Zeitungskoimskarioueu nehmen unge ahnte Formen an, die Offiziösen ertheilen uns Rath schläge, als mären wir der Türke auf Kreta und müß ten wir uns vor den Jn'urgenren. die unsere Güter ver wüsten, in unsere Städte verkriechen und uns auch dorr entwaffnen lassen in s, w. Am bittersten jedoch beruh ren uns unsere lieben Stammesgenossen, die Klerikalen deutscher Zin>'?, die es nicht erwarten können, das Deutschthum in. Oesterreich mundtodt gemacht zu sehen

, damit ihnen :hrc armselige konsessionclle Schule für den letzten Rest der Teutschen in Oesterreich gesichert, damit ihnen der deutsche Lauer vollständig ausgeliefert werde. Dr. Eben hoch streut den Obcröfrerrcichcrn die Augen voll Tand, indem er heuchlerisch von der Noth wendigkeit eines deutsch-tschechischen Ausgleiches spricht, der aber zu allermeist dadurch verhindert wird, daß seine Partei den Tschechen wider den Teutschen die Stange hält. Dabei beschäftigt er sich mit der Herausgabe einer Schrift

der Alpenländer die Augen über ihre heuchlerischen „Freund' zu öffnen. Nicht die Slaven, sondern diese „Teutschen', diese volks^ergeffenen „Brüder' sind es, welche das Deutschthun: iu Oesterreich zu Grunde richten. (Kraf Badeni uud die «raatSöeamten. Der Ministerpräsident setzte einer Deputation der Staatsbeamten, die bei ihm wegen der Gehalts- Regulirung anklopfte, auseinander, daß er nicht im Min desten an der Verzögerung fchnld sei, welche diese Ange legenheit erfahren hat. Das Parlament

überhaupt keinen Standpunkt einzunehmen habe. Dagegen sei Un garn. daran daran interessirt, wenn beispielsweise Fürst Schwarzen berg den Dualismus als eine Ueber- gang s form bezeichnet. Das genannte ungar. Blatt fährt dann fort: Es wird gut feiu, w?nn man in Oesterreich darauf Bedacht nimmt, daß Ungarn die gemeinsamen Angelegenheiten nur bedingungsweise anerkannt hat. Wir wünschen Oesterreich den Frieden, aber ohne Be rührung der Verfassung und ohne großen Schaden des Liberalismus. Die neue

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Lienzer Zeitung
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Seite 1 von 14
Datum: 18.09.1897
Umfang: 14
tostet ganzjärig 3fl.. der ^Vsttiroler Sammler- ^ ^ den entgegengenommen in der Buchdrucker?! ). G. Mahl jun. in kienz, 1 st. per Post oder in'S Haus gestellt. Einzelne Nummern lv tr. ^ —> i ^ - wohin auch Briefe und Gelder zu adressieren sind. Erscheint monatlich dreimal, an jedem ersten, zweiten und dritten Sanistag im Monat mit den Beilagen: „Mnflrirkes Unterhaltungsblatt' und „Gemeinnützige Mittheilungen'. Nr. 27 Politische Uebersicht. Oesterreich-Ungarn. Der Münchner „Allg. Ztg.' schreibt

?man anK M n n s b r n ck: „Sicherem Ver- ililch erfolgt zwischen der dentschna- tionaleu und deutschliberale» Partei ein noch engerer Zusammenschluß als dies bisher der Fall war. Es wäre dies ein nachahmens- nxrtes Beispiel für alle Orte Oesterreichs,, wo noch schärfere Parteidifferenzen zwischen diesen Gruppen bestehen. Ein fester Verband gegen den gemeinsamen slavisch und deutsch klerikalen Feind ist in Oesterreich eine unbe dingte Nothwendigkeit, wenn ein Erfolg ge genüber einer den Deutschen

, indirekte 169.2 Mill.), mehr als die Hälfte der 453.8 Mill. betragenden Summe aller direkten und indirekten Steuern, während 5^/z Millio nen Tschechen nur 112.1 Mill., 3,700,000 Polen 34.8 Mill., 3,100,000 Ruthenen 27 Mill., 1,200,000 Slovenen 19.4 Mill., 700,000 Italiener 15.7 Mill., 600,000 Serbokroaten 7^ Mill., 200,000 Rumä nen 1,800,000 Gulden bezahlen. Man sieht auch hieraus, wie ungerecht und bedenk lich es ist, das Deutschthum in Oesterreich Kien;, Samstag den 18. September einer slavischen

', meint, es sei in Oesterreich eine Ver- fasfuugskrisis, nicht bloß eine Parlaments krisis eingetreten uud wirft die Frage auf, was aus der Verfafsungsmäßigkeit in Oester reich und folglich auch Ms den Delegationen, der Quote, dem Zoll- Nud Handelsbündnisse zc. werden solle, wenn es in Oesterreich nicht gelinge, die Schwierigkeiten zu beseitigen. Das Blatt behauptet, daß dieser Zustand aus die Entwicklung der inneren ungarischen Politik selbst dann von Einfluß sein werde, wenn Ungarns konstitutionelle

Selbständigkeit, welche ohnehin kein Faktor angreifen könne, nicht tangirt werden sollte. Kaiser Wilhelm weilt seit 14. d. M. auf dem Boden der österreichisch-ungarischen Monarchie, um einige Tage bei uns zuzu bringen. Von der Zusammenkunft mit dem italienische» Herrscherpaare eilt Deutschlands Kaiser nach Oesterreich-Ungarn, um unseren Monarch.'» zu.begrüßen, ein weithin sichtba res Zeichen, daß der Dreibund in voller Kraft aufrecht besteht und weder auswärtige Einflüsse, noch innere Intriguen bisher

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Volksblatt
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Seite 1 von 8
Datum: 31.10.1900
Umfang: 8
Erscheint jeden Mittwoch uns Samstag früh. — Priinumeration für Bozen: halbjährig L. S.S0, aanzjährig L S.60. Francs per Post für Oesterreich- Ungarn halbjährig X. 4.b0, ganzjährig X. S.—; für Deutschland ganzjährig M. 10.— ; für die übrigen Länder d. Weltpostvereines ganzjährig Frcs. 16.—. — Einzelne Nummern 12 k. — Unversiegelte Reklama tionen sind portofrei. Zlür Gott, Kaiser und Watertand! Briefe und Gelder werdeu franco erbeten, Manu skripte nicht zurückgestellt. — Jnsertions.Ge bühr

in Oesterreich. Ein deutsches Centrumeblatt, die „Augsb. Postztg stellt über diesen denkwürdigen Tag Betrachtungen an, die alle Beachtung verdienen. Wenn Mitglieder der Katholischen Volkspartei von der Gleichberechtigung der Völker in Oesterreich, von der Erweiterung der Rechte der Landtage un) dergleichen Dingen reoen, so haben sie schon Verrath am Deutjchthum verbrochen. Merkwürdiger Weise gehen aber die Anschauungen des obgenannten CentrumsblatteS noch we t über die Bestrebungen der Katholischen

Nationalität in den Ländern diesseits der Leitda sichern ' War eS aber begreiflich — wenn auch nickt ent schuldbar, — dais noch selbst nachKöniggrätz die Meinung vorherrschen konnte, Oeste,re«ch müsse sein „deutsches' Gepräge bewahren, so verblasste diese Doclrin völlig nach den Siegen der deutschen Wissen üb?r Frankreich, die zur Ausrichtung deS neuen Deutschlands und zur Sicherung des Primats der Hohenzvllern in Deutschland führten. Seitdem hatte Oesterreich seine deutsche Mission eingebüßt

Versassungsentwurf Mühlfeld's hielt mit minutiöser Aengstlichkeit an der föoerativen Gliederung fest. Eine Conferenz deutscher Abgeordnet r in Wien erklärte j de andere Lösunq für „Staat?- dilletantiSmus'. Die Kremsierer Verfassungs - Urkunde gab den gleichen Grundsatz-« Ausdruck Oesterreich und seine Machthaber haben ober trotzdem auch nach den Ereignissen des Jahres 1870 und 1871 die Mission Oesterreichs nicht begriffen. Sie glaub e» vielmehr sich M Ungurn, daS die Klammnn gesprugt hatte, durch eine umso

rücksichtslosere Zwl> gherrschast deS Deutschthums in den diesseitigen Ländern nt?ttä)igen zu müssen. Zu diesem Zwecke wurden die Slaven „an die Wand gedrückt.' Umso bezeichnender ist. dass der französische Gelehrte uno Politiker R6clus sag?» konme: „Oesterreich als deutschen Staat ausgeben wollen, ist eine My,llfic>erung Europas.' Diese Politik der Mystificierung wurde aber, mit abgemilderten Zwischenpause', bi» in uunre Tage fortgeführt. Alle »tämpse, die Oest r eich durch tosen, sind auf diesen Widerspruch

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Brixener Chronik
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Seite 1 von 10
Datum: 18.10.1898
Umfang: 10
, dass Oesterreich wegen der Industrie den Ausgleich nöthig hat, - kein Sterbenswörtchen aber darüber verliert, dass Ungarn wegen der Landwirtschaft des Ausgleiches noch viel mehr bedarf. Die ungarischen Regierungsmänner haben damals den österreichischen Ministern ge wiss sehr (wenigstens im Herzen) dafür gedankt, dass sie gerade solche Momente betonen, die ge eignet sind, den Ungarn den Kamm noch mehr anschwellen zu machen; und sie werden es auch österreichischen Abgeordneten danken

für die Missionen, noch nicht erschöpft: Oesterreich hat auch einen größeren oder geringeren Antheil an auswärtigen, beziehungsweise nicht auf öster reichischem Boden entstandenen Missionsvereinen. Bekannt ist der großartige, 1822 geschaffene Verein der Glaubensverbreitung in Lyon; die Verbreitung der deutschen Ausgaben der „Annalen der Glaubensverbreitung' in Oesterreich beweist dessen Betheiligung an der Förderung oieses die Mission in allen Erdtheilen unterstützenden Werkes. Der 1854 ins Leben gerufene

Verein der heiligen Kindheit zur Rettung der Chinesenkinder ist eben falls längst eingebürgert. Auch der Bonifatius- Verein für die katholische Diaspora in Deutsch- laud besteht in manchen österreichischen Diöcesen und unterstützt regelmäßig eine Anzahl Missions stationen in mittel- und norddeutschen Gegenden. Oesterreich stellt aber auch ein nicht unbedeu tendes actives Personal für die Missionen an Säcular- und Regulargeistlichen, an Laienbrüdern und Ordensschwestern. Schon im XVII. und XVIII

. Jahrhunderte lieferte Oesterreich, voran Böhmen und Schlesien, ein bedeutendes Con tingent von Missionären für die neue Welt, die namentlich als Angehörige der Gesellschaft Jesu in Südamerika, Mexiko, auf den Philippinen, Marianen und Carolinen wirkten. In unserem Jahrhunderte Zogen nicht wenige österreichische Welt-' und Ordenspriester nach Nordamerika, um in den dortigen Missionen zu arbeiten, und einige von ihnen wurden zu Bischöfen befördert; es fei nur an den bereits ehrwürdig erklärten ersten Bischof

von Philadelphia, Johann Nepo- muk Neumann aus der Congregation der Re- demptoristen, erinnert, dessen Seligsprechungs- proeess im Zuge ist. Die Custodie der Francis- caner im heiligen Lande Zählte und zählt stets mehrere österreichische Ordensbrüder unter ihren Angehörigen. Das apostolische Vicariat für Centralafrika (ursprünglicher Sitz in Chartnm) bezog seine Missionäre fast ausschließlich aus Oesterreich. Man darf aus früheren Jahren nur an die Namen Knoblecher, Kirchner und Rein thaler erinnern

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Volksblatt
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Seite 2 von 14
Datum: 06.11.1901
Umfang: 14
es uns in keiner Weise ver kümmert werde. Blicken wir in die Zukunft und tragen wir dafür Sorge, dass wir uns nicht selbst den parlamentarischen Boden unter den Füßen ab graben. Wir, meine Freunde und ich, werden stets mit aller Entschiedenheit sür die Wahrung der Rechte dieses. Parlaments und dessen Arbeitsfähig keit eintreten, und wir werden mit unserem ganzen Wollen und unserem Können mitwirken, dass Oesterreich immer mehr und mehr erstarke und an Ansehen gewinne; denn wir leben in Oesterreich

oder Krise überhaupt bezeichnet sei. Der Refrain aller Situationsmeldungen aus Wien lautet: Die Krise ist beseitigt, es lebe die Krise. Jedes Ding hat seine Geschichte und auch die jüngste Krise in Oesterreich hat eine solche, die sich jetzt als Geheimgeschichte entpuppt. In der selben spielt die deutsche Volkspartei die edle Rolle des Vorspanns des Börsenliberalismus. Die „Schle- sische Ztg.' verbreitet in einem Wiener Artikel nachstehende Detailbeleuchtung: „Die Regierung hatte (bei den Bemühungen

, die Dringlichkeitsanträge zu beseitigen) in der Börsenpresse eine ebenso plötzliche wie unerwartete Unterstützung gefunden. Unter den Dringlichkeit antragen befanden sich auch zwei, die die Regierung aufforderten, die Niederlassung der aus Frankreich ausgewanderten Orden in Oesterreich zu verhindern. Die Börsenpresse freute sich schon auf die Cultur kampfdebatte, die diese beiden Anträge entfesseln würden und wollte deshalb von einer Zurückziehung aller Dringlichkeitsanträge behufs Inangriffnahme des Budgets nichts wissen

große Ankäufe von Gebäuden und Schlössern gemacht habe oder machen wolle, mitgetheilt wird, dass Neuankäuse weder gemacht wurden noch beab sichtigt werden, und zwar deshalb, weil die Ordens provinz Neuerwerbungen nicht brauche und Mit glieder fremder Provinzen nicht nach Oesterreich kommen. Die politikasternden deutschuatioualen Stu denten der Jnnsbrncker Universität haben die Obstrnctionskomödien des Parlaments auf den Boden der Universität verlegt und durch Pfeifen, Trommeln

über die Schlacht von Taku, der in einem kürzlich erschienenen Lie ferungswerke über China enthalten ist, an aller höchster Stelle Missfallen erregt haben soll. Grenzbefestigungen. Aus Rom den 27. Oct. schreibt man der „Ins.': Der Umschwung in den politischen Verhältnissen Italiens zu Oesterreich und Frankreich macht sich am sichtbarsten in der Sorge für die Grenzbefestigungen geltend. Während man seit langen Jahren sür Befestigungen an der öster reichischen Grenze nicht eine Lire ausgab

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Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 01.10.1897
Umfang: 4
, in der sich alle Dinge in Oesterreich befinden, schon darin spiegele, daß nirgends eine endgiltige Gestaltung eintritt, sondern alles nur vor läufig geordnet werden kaun. Das Provisorium ist die Signatur aller Verhältnisse in Oesterreich. Als Gras Badeni ins Amt trat, war ihin die rechtzeitige Erledi gung des Budgets sehr wichtig, weil nur so „Ordnung in der staatlichen Administration geschaffen werden kann', und heute wird der Mann froh sein, wenn er in den parlamentarischcnWirrnissen das Provisorium durchlootst

hat. Wenn man sich daran erinnert, daß Graf Badeni noch mit dem vorigen Reichsrath den ungarischen Aus gleich machen wollte, und jetzt, zwei Jahre später, die ernste Gefahr besteht, daß er überhaupt nicht einmal ein Provisorium zu Stande bringt, so hat man ein Beispiel von der Staatskunst dieses unermeßlichen Mannes. Wie genügsam diese glorreiche Regierung geworden ist, gehl aus Folgendem hervor: Im Oktober sollen die Delega tionen tagen, die bekanntlich das gemeinsame Budget festsetzen, das heißt die für Oesterreich

und Ungarn ge meinsamen Ausgaben und den Beitrag bestimmen, den jede Neichshälste zu leisten hat. Nun läuft aber bekannt lich der Wertrag zwischen Oesterreich und Ungarn Ende dieses Jahres ab. und er wird voraussichtlich bis zur Tagung der Delegationen nicht einmal provisorisch er neuert sein. Die Delegationen werden also gar nicht wissen, nach welchem Schlüssel die Vertheiluug der ge meinsamen Ausgaben zwischen Oesterreich und Ungarn erfolgt; man wird das erst erfahren, bis das provisori sche

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 27.10.1897
Umfang: 4
Volkspartei in Steier- mark würde den nationalen Zusammenschluß aller aus deutschen Wahlkreisen entstandenen Parteien freudig be grüßen. Aber sie warnt eindringlich vor der Beigesell ung des Klerikalismus unter dieser oder jener Partei maske, weil eine tausendjährige geschichtliche Erfahrung und nicht am wenigsten die Haltung der Katholischen Volkspartei während der gegenwärtigen nationalen Kämpfe in Oesterreich, endlich auch gerade die dem Di- pauli'schen Antrage zugrunde liegenden Absichten

darüber Folgendes: Die Regierung erachtet es nicht für statthaft, zene Uneinigkeit, die sich in Oesterreich zeigt, auszunützen, sie erachtet es nicht für vortheilhast, daß jener Staat, mit welchem wir in einem stabilen Verhältnisse stehen und zu welchem wir auf Grund der pragmatischen Sanktion und auch auf Grund des 1867er Ausgleiches in engen Beziehungen stehen, schwächer werde. (Lebhafte Zustim mung rechts.) Ich wiederhole, sie erachtet es nicht für tatthaft, die dortigen verworrenen Verhältnisse

und unser Streben, daß auch in Oesterreich das verfassungsmäßige Leben fortdauere und sich ungestört weiter entwickle (Zu stimmung rechts) und daß wir nnt einem unter ver fassungsmäßigen Verhältnissen lebenden und wirkenden Oesterreich den Ausgleich auch definitiv, vorläufig aber unter den im Gesetzesartikel 12 vom Jahre 1867 nieder gelegten Prinzipien und Behandlungsmodalitäten ab schließen. (Zustimmung rechts.) Wir wünschen es als ausgeschlossen zu be trachten, daß man in Oesterreich anders als ver

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Volksblatt
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Seite 3 von 16
Datum: 31.08.1901
Umfang: 16
aus dem Grunde schwierig, weil Kaiser Franz Josef dem König in Rom keinen Gegenbesuch abstatten können ohne den Papst zu beleidigen. Aus demselben Grund ist auch seinerzeit der Besuch König Humberts in Wien unerwidert- geblieben. Italiens Hetze gegen Oesterreich. Die italie nischen Blätter Hetzen gegenwärtig unablässig gegen Oesterreich; den Vorwand bietet die österreichische Politik in Albanien, wo Italien mit Hilfe des. schwiegerväterlichen Montenegro das Uebergewicht haben möchte. Einen scharsen Gegner

findet die albanesische Politik Italiens und die Hetze gegen Oesterreich durch die Socialdemokratie. Einer der italienischen Führer dieser Partei, Professor Arturo Labriola, greift die italienische Regierung lebhaft wegen ihrer Allianz mit Montenegro an. Mit einer solchen Politik gehe Italien einem viel grö ßeren Unheile als jenem von Adua entgegen. Die Phantasie gewisser Zeitungen versteige sich zu der Annahme, dass Italien, Russland und Frankreich an der Bildung einer Balkan-Conföderation arbeiten

, und dass Montenegro, Serbien und Bulgarien für den Anschluss bereits gewonnen seien und dass auch Griechenland beitreten werde. Diese Zeitungen scheinen anzuerkennen, dass die Bildung einer solchen Valkan-Conföderation zu einem Kriege mit Oesterreich und der Türkei führen würde, der für Italien zu einer wirtschaftlichen Katastrophe führen Die diesjährigen Manöver des fünften italienischen Armeecorps werden eine ungewöhnlich große Bedeutung haben. Der Plan, der denselben zugrunde liegt, ist nämlich

zu Oesterreich-Ungarn. Die goldene Wiege zahlen! Mit der „be rühmten' goldenen Wiege, welche angeblich die „Stadt Rom' der neugeborenen Tochter Victor Emanuels zum Geschenke machte, scheint es einen Hacken zu haben, weil — nun weil die ordens durstigen Macher bisher das Zahlen „vergessen' haben. Der „Meffaggero' veröffentlicht nämlich soeben nachstehende vielsagende Zuschrift: „Da ich bisher nur ganz bescheidene Summen sür die An fertigung der Wiege, welche die „Stadt Rom' der Prinzess Jolanda zum Geschenk

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Volksblatt
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Seite 1 von 10
Datum: 07.08.1897
Umfang: 10
Für Gott, Kaiser und VatMalid! Gratis-Beilagen: „Soilntagsblumen', „Tiroler Landw. Bliitter' und „Literarischer Anzeiger.' Erscheint jeden Mittwoch und Samstag früh. — Pränumeration für Bozen: halbjährig fl. 1 .S0; ganzjährig fl. 3.80. — Francs per Post für Oesterreich-Ungarn halbjährig sl. 2.50; ganzjährig fl. S.— ; für Deutschland ganzjähr. M. 12.—; — für die übrigen Länder des Weltpostvereins ganzjähr Fr. IS.—. — Einzelne Nummern 10 lr. — Unversiegelte Reclamationen sind portofrei. — Briefe

und des alten Königreiches Böhmen, sodass im StaateOe st erreich ein Staat Böhmen begründet würde, war damals und ist jetzt niemanden zweifelhaft. Nun wird aber gewiss kein österreichisches Parlament, solange noch deutsche Vertreter in demselben Sitz und Stimme haben und es überhaupt noch eine österreichische Volksvertretung genannt werden kann, dazu bereit sein, im Staate Oesterreich einen Staat Böhmen zu begründen. Die österreichische Monarchie besteht nur aus zwei Staaten: „Oesterreich' und „Ungarn

.' Das Königreich Böhmen ist gleich den anderen Königreichen und Ländern der Monarchie nur ein Krön land, nicht aber ein Staat im Staate. Ein solcher würde, gleich einem Neugebilde im Gehirne des Menschen, nur eine Lähmung der Functionen des österreichischen Staatswesens zur Folge haben. Ein Land aber, das keinen eigenen Staat bildet, kann doch auch kein eigenes Staats recht haben. Also ist und bleibt das „böhmische Staatsrecht' im Sinne der Czechen eine in Oesterreich nicht zu ver wirklichende Chimäre. Böhmen

gerathen wären. Jetzt dennoch das alte böhmische Staatsrecht fordern, heißt das feierliche Gelöbnis brechen und einen neuen bitteren Kampf im Staate Oesterreich heraufbeschwören. Soviel über das böhmische Staatsrecht. Feuilleton. Handwerkervorschriften im dreizehnte« Jahrhundert. Ein Aufsatz der Vierteljahrschrist „Das Leben' über Künste und Gilden bringt folgende Schilderung von Handwerksvorschnsten im dreizehnten Jahrhundert: Unerbittlich sind die Vorschristen, welche die gewissen hafteste

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 10.07.1900
Umfang: 8
Seite 4. Nr. 78. Dienstag, „BnLener Chronik.^ 10. Juli 1900. Jahrg. XM. Politische Rundschau. Oesterreich in China. Oesterreich ist gezwungen, am Kriegszuge gegen China sich zu betheiligen; die österreichische Gesandtschaft in Peking ist ohne Zweifel auch zerstört; es darf nicht den müßigen Zuschauer machen, wenn, es seine Großmachtstellung nicht völlig ausgeben will. Es dürfte seine Theilnahme aber auch nicht zu bedauern haben; die augen blicklichen Kosten können später durch den Auf schwung

seines Handels reichlich zurückgezahlt werden. Oesterreich hat auch seit Ausbruch der chinesischen Wirren bisher seine Ehre vollauf behauptet. Die Mannschaft des Kriegsschiffes »Zenta' ist früher vom Admiral Seymour und kürzlich vom deutschen Bieeadmiral Bendemann zum tapferen Verhalten bei Erstürmung der Taku- Forts beglückwünscht worden. — In Peking be fanden sich der Commandant des österreichischen Kriegsschiffes „Zenta', FregattencapitänThomann, welcher mit einer Abtheilung von 25 Mann vor vier Wochen

es nicht zu einer Verschmelzung beider Parteien kommt, sehr einflussreichen Führern der Christlichsoeialen zuschiebt. Er fährt dann fort: „Das ist lebhaft zu bedauern, denn ein Zusammenschluss der christlichsoeialen Partei mit der Katholischen Volkspartei würde endlich die jahrelange Sehnsucht nach jener großen katholischen Partei erfüllen, die in dem Politischen Kampfe in Oesterreich dieselbe Rolle übernehmen könnte wie das Centrum in Deutsch land. Man komme uns doch nicht mit dem Einwände, dass die Verschiedenheit

sind in den letzten zwölf Monaten nicht weniger als 5786 Juden aus gewandert, welche zu gutem Theile Ungarn und Oesterreich beglücken dürften; die meisten davon' hatten keinerlei Profession. In Spanien hat Finanzminister Villaverde „aus Gesundheitsrücksichten' seine Demission ge geben und ist durch Allen de San Lazar ersetzt worden. Original-Correspondenzen. Wdruck unser« Vriz.-Tor«lvondmtm »ur mit Ouelltuangabe »estattn. Aus dem Pusterthale, 6. Juli. (Nachträg liches vom Lienzer Sängerfeste.) Glückwunsch

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 22.01.1899
Umfang: 16
kmuer Bozen: BlerteljShrlg sl. halbjähriz st. ».«0 Einzelne Stummer« s ir. Jnserltontprci» Donnerstoz und Samttag, ,i«nd« » Uhr. iZ»sttIlIr Sonntag, den SS. Jänner 18SS. 33. Jahrgang Die Pnlsche« in Oesterreich. (Eine Stimme aus dem Vintschgan) Daß die Deutschen in Oesterreich unfähig oder unwürdig sind, bei der Leitung des Staatswesens maßgebenden Einfluß zu nehmen, und daher von derselben allerorts zurückgedrängt werden müssen, gilt — wir können uns dies nicht mehr verhehlen — in hohen

Kreisen als Axiom, und jeder etwas hervorragende Deutsche, der sich zu diesem Axiom bekennt, erhält seinen Lohn. Das Mißtrauen gegen die Betheiligung der Deutschen an der Staatsver waltung erwuchs zuerst, als sich die Mehrzahl der deutschen Partei in der damals noch unbestrittenen Auffassung, daß die deutsche Machtstellung im Staate nicht geschmälert werden dürfe, und mit dem An sprüche : „Wir haben in Oesterreich bereits Slaven genug' gegen die Okkupationspolitik erklärte. Diese Haltung der Deutschen

wurde mißverstanden oder absichtlich falsch gedeutet*), und so steigerte sich die Zurücksetzung der Deutschen, bis unter Taaffe ein slavischer Minister sagen durfte: „Wir können auch ohne die Deutschen regieren', bewußt, daß ohne die Deutschen, gegen die Deutschen regieren heißt. Und heute spart die Regierung keines der ihr zur Verfügung stehenden Mittel, um die Deutschen, Welche Oesterreich gegründet und bis jetzt aufrecht erhalten haben, zurückzudrängen und ihren Besitz» stand zu schmälern

mit dem Verfasser einverstanden erklären, denn diese Haltung der Deutschen war damals wirklich sehr sehlerhast. Hätten wir vicht Bosnien und die Herzegowina okkupiert, wären beide Länder bei dem allmählige» Zerfall.der T'rkei von Serbien und Montenegro annektiert, nad damit Dalmatien auch binnen Kurzem'von Oesterreich losgelöst worden. Die Red. diesem Ringe lassen sich — mit tiefem Schmerze sei eS ausgesprochen — auch deutsche Abgeordnete umspannen, die Einen von persönlichem Ehrgeize, gedrängt

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Volksblatt
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Seite 2 von 10
Datum: 18.01.1899
Umfang: 10
ein gutes Werk. Ein weit besseres Werk aber ist es, durch das sogenannte sociale Wirken vor Verarmung zu schützen und so dafür zu sorgen, dass möglichst wenig Almosen nöthig sind. Die Christlich-Socialen und die Katholische Bolkspartei in der Nationalitätensrage. (Schluss.) Unter diesen Umständen hat der Verfasser des Artikels „AuS Oesterreich' („Historisch-politische Blätter' 122, S. 591) mit seinem Pessimismus doch wohl mehr Recht, als die Katholische Volkspartei mit ihren opti mistischen

aber dürste sie der selben mehr imponieren. Die Lage der Regierung ist eine derart'g schwierige, dass sie auf Vertreter der christlichen Grundsätze hören muss, und dass sie die wahren Repräsentanten des Deutschthums in Oesterreich nicht übergehen kann. Die christlichen und katholischen Deutschen haben in Oesterreich aber noch einen Krebsschaden, nämlich die Verjndung, zu beseitigen. Ohne Lösung der Judenfrage nach den Grundsätzen der christlichen Gerechtigkeit — und Liebe ist an eine Gesundung

diese Neuord nung der österreichischen Verhältnisse enden wird, lässt sich gegenwärtig, zumal bei der programmlosen Un« schlüssigkeit der Regierung, nicht einmal ahnen. Werden die separatistischen Bestrebungen der Slaven befriedigt, dann werden sie eben dadurch wohl am meisten gestraft sein. Wird die deutsche Sprache in dem Maße wie bisher zurückgedrängt, so werden iuch die Deutschen im Reiche mehr und mehr in Mitleidenschaft gezogen «erden. In dem Maße als sie den Liberalismus der Deutschen in Oesterreich

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Meraner Zeitung
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Seite 4 von 14
Datum: 01.09.1899
Umfang: 14
Kreisen Oesterreich» hoch geschätzt« Blatt di« gui« Sach« der Deutsch-Oester- »«icher vertrat, von dem Vertreter der Katholischen Volkspartei im Kabine», HondelSminister Baron D i- pauli, da» Postd « bit « ntzog « n. Di« klirikalin BlLttir sr«u«n sich natürlich hi«rüb«r, wir u. a. nur au» den Btgleilworten der .N. T. St.' hervorgeht: .Di« Haltung dt» national-liberalen Blatte» gegen Oesterreich läßt dies« Maßregel al» sehr begreiflich «scheinen.' Au» preßgesetzlichen Rücksichten müssen wir «nl leid

« «inen weiteren Komentar zu dieser ueuesten Aktion der österreichischen Regierung ver» sagen. Wir können nur konstatieren, daß diese Maß regel hier und wohl in ganz Tirol, wo die ,M. N. N.' zu den gelesensten Tagesblättern gehörten^ böse» Blut gemacht und scharfe Worte der Entrüstung ge zeitigt h»t. Wir glauben kaum, daß durch solche» Vor gehen die Lage in Oesterreich gebtssert und etwas andere? erreicht wird, als schließlich auch den ge mäßigten Deutschen in das Lager der Radikalen zu drängen

. Auch der .Lo» von Rom'-Bewegung dürste durch diese Schützenhilfe der Klerikalen und ihrer die antideutsche Gesinnung bei solchen Gelegenheiten voll hervorkehrenden Organen nur Vorschub geleistet werden! Nicht »gegen Oesterreich' al» solches war der Kampf des Blattr» gerichtet, wie die .N. T. St.' wieder einmal lüge», sondern einzig und allein gegen di« derzeit herrschende slavisch klerlkal-keudalt Reglerungs wirthschaft. Die amtliche .Wiener Zeitung', wtlche die Entziehung dtS österreichischen Postdtbit

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Pustertaler Bote
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Seite 2 von 14
Datum: 10.02.1899
Umfang: 14
als Staatssprache in Oesterreich, die Abschaffung der Sprachen verordnungen, Schntzmaßregeln gegen die Hemmung der i.a'ionalen Entwicklung der Deutschen und endlich Maßregeln, um den Deutschen den. ihnen gebührenden Einfluß voll und ganz wieder zu erstatten. Er schloß mit einem kräftigen „Heil' auf die deutsche Einheit, welches stürmisch erwidert wurde, und damit nahm der offizielle Theil des Festabends nm halb 12 Uhr nachts seinen Abschluß. Grabmayr «der die politische Lage. Meran, 4. Februar. Der Abgeordnete

des Großgrundbesitzes Dr. Grabmayr sprach heute in einer Versammlung von Bürgern über die politische Lage. Nachdem er die Frage der Sprachenverordnungen nnd des Ausgleiches in ausführlicher Weise behandelt hatte, gelangte er zu der Frage: „Wie sollen sich in Oesterreich die Deutschen zum Staate stellen?' Hiebei beschäftigte er sich ausschließlich mit den Radikal nationalen. Er sagte, für die Vertreter der Ansicht „Lasset die Hoffnung draußen', die für die Deutschen im österreichischen Staatsverbande

Opposition über» Haupt von staatsfeindlichen Tendenzen beherrscht sei. Daraus ergiebt sich die Nothwendigkeit einer scharfen Scheidung zwischen den Jrre- dentisten und den staatstreuen Elementen. Zwischen den Deutschen, die aus Oesterreich hinaus, und den Deutschen, die in Oesterreich bleiben wollen, giebt es keine ehrliche deutsche Geme!nbürgschaft. Der Redner bespricht sodann die Frage der Verständigungsaktion und ver sichert, daß die Deutschen gewiß den Frieden wollen. Auf die Protestantenbewegung

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Volksblatt
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Seite 2 von 12
Datum: 17.11.1900
Umfang: 12
ein Hauptinteresse daran, dass Freiherr v. Di Pauli kein Abgeordnetenmandat erhalte. Das ist wohl das ehrendste Zeugnis, welches die gejchwornsten Feinde dem Baron Di Pauli aus- stellen. . - Ein Mann, dessen Wahl vom gesammten Libera lismus in ganz Oesterreich, mit solcher Heftigkeit be kämpft wird, ein solcher Mann muss dem Liberalismus wahrhaft sehr gefährlich fein ; er muss a u f unserer Seite sehr großenWerthaben. Daraus ist aber klar und unzweifelhaft zu ersehen, dass alle jene, welche unbegreiflicher Weise

nicht gewählt, so hat den Schaden die katholische Sache und das Wohl der Bevölkerung, den Nutzen der Liberalismus in allen seinen Abstufun gen. Das Jubelgeschrei aller Judenblätter, aller Hoch verräther, aller Abgefallenen wird dann den katholischen Wählern ins Bewusstsein rufen, wenn sie durch ihre Haltung eine unbändige Freud, verschafft uaben. ,T. St.' Rundschau. Oesterreich. (D ie Judenpresse gegen D r. v. K ö r b e r.) Wenn Zeitungsartikel ein Mini sterium vernichten könnten, so zählte das Min-sterium

Körber bereits zu den Todten. Nicht einmal ^ adeni und Thun wurden von der judenliberalen Presse in so maßloser Weise angegriffen, wie das Ministerium Körber, weil eS in der bosnischen Eisenbahmrage der ungarischen Regierung gegenüber die österreichischen Jnteress n vertraten hat. Das mit Ungarn getroffene Uebereinkommen stellt für Oesterreich sicher, dass der bosnische Eisenbahnanschluss an Dalmatien gleichzeitig mit der von Ungarn geforderten Linie Doboj-Samac hergestellt werden wird. Seit

sie auch, dass Herr v. Körber nach den Wahlen am Ende doch das Parlament arbeitsfähig machen könnte; das aber muss ja unter allen Umständen ver mieden werden, weil Ungarn seine Wünsche bei der Erneuerung deS Ausgleiches und der Handelsverträge nur durchsetzen zu können hofft, wenn die Krise in Oesterreich fortdauert und fo diefes ohnmächtig ist, un- gebürliche Forderungen Ungarns zurückzuweisen und seine eigenen Interessen mit Erfolg wahrzunehmen. Deutschland. (D i e K o st e n). welche das chinesische

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