, und er hat darauf hingewiesen, daß man zwar berichtigen könne, daß aber das Berichtigungswesen bei uns in Oesterreich ohne jeden Effekt sei, weil der Verleumder und Ehr abschneider, der eine Zeitung zur Verfügung hat, immer das letzte Wort hat. Da hat der Herr Landesverteidigungsminister eine allgemein bekannte Wahrheit ausgesprochen, eine Tatsache erwähnt, unter der nicht nur das Militär, sondern auch andere Leute, speziell Abgeordnete, leiden. Wir alle wissen ja sehr gut, was man in Zeitungen alles straflos
verbreiten kann, und wir alle wissen sehr gut, daß jedermanns Ehre in Oesterreich vom Gemeindediener bis hinauf zum Kaiser gegen Verleumdungen und Ehrabschneidungen der Presse vogelfrei ist. Darum, wenn Sie das ändern wollen, meine Herren — es liegt in der Macht des Hauses — nehmen Sie einmal das Preß- aesetz in Beratung, schaffen Sie ein anderes Preßgesetz, wodurch die Ehre des Bürgers geschützt wird, und dann werden solche Dmge endlich unterbleiben. Einzelne Abgeordnete haben sehr weitläufig begründet
, warum man in Oesterreich nicht ab rüsten könne; sie haben auseinandergesetzt, daß wir ein Heer brauchen, haben die Nützlichkeit des Heeres und seine Aufgaben hervorgehoben und haben dann am Schlüsse ihrer Ausführungen er klärt, vaß sie trotzdem und alledem gegen die Rekrutenvorlage stimmen werden. Zu einer solchen Logik kann ich mich nicht bekennen. Ich be schwere mich über den Amtsschimmel in den Kanzleien, anerkenne aber den guten Geist der Armee, anerkenne vor allem die Notwendigkeit eines Heeres
und zwar zum Schutze gegen Feinde . von außen und gegen Feinde von innen. Hätte f sich dieses hohe Haus erlauben dürfen, sieben Jahre lang politische Allotria zu treiben, wenn . Oesterreich nicht ein Heer hätte, auf das sich das Reich unter allen Umständen verlassen kann? — Wenn Oesterreich kein ausreichendes Heer hätte, wäre nicht unmöglich gewesen, daß das Volk einmal in Wien aufmarschiert wäre und ge fragt hätte, was eigentlich die Herren Volksver- i treter in den letzten sieben Jahren getan haben. Wir brauchen
aber gerade gegenwärtig eine sehr wohl ausgerüstete Armee und zwar auch zum Schutze gegen außen. Es ist ja gar kein Geheimnis, daß unsere Nachbarn, die Italiener, die Truppen an der Grenze verdoppeln und ver dreifachen; es ist ja gar kein Geheimnis, daß sogar schon der Duodezstaat Montenegro rüstet — gegen wen denn? Gegen Frankreich und England doch gewiß nicht! Wenn schon einmal solche Duodezstaaten es an der Zeit finden, Kugeln gegen Oesterreich zu gießen, dann wäre es Wahnsinn, von einem Volksvertreter