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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 11.03.1938
Umfang: 8
Cfitt 8 Der Lohn kann nicht einseitig diktiert werden Wenn wir int freien Oesterreich die gesellschaftliche Ord nung im Rahmen des Gew e r kscha f t sbu n d e s regeln, so ge- fchicht es auf Grund gleichberechtigter Beziehungen in der österreichischen Werksgemeinschast. Wenn sich die -österreichische Sozialpolitik trotz mancher' Mängel in der Welt setzen lassen- kann, so ist dies dar auf zurückzusühren, daß die gewerkschaftliche Interessenver tretung nicht vergessen- hat, den Arbeitern

werden. In der Haltung der Arbeiter schaft und der Bauernschaft liegt das Schwergewicht der Entscheidung, ob der sogenannte „kalte Putsch" der Nazi, also des deutschen Faschismus, über Oesterreich ab gewehrt worden kann oder nicht und das ist es, was mich bewegt, zum erstenmal in meiner Funktion als Vertreter aus der früher sozialdemokratisch organi sierten Arbeiterschaft in die Oeffentlichkeit zu treten. In diesen Tagen ist die AusMerksamkeit der gesamten Arbeiterschaft in den demokratischen Staaten

und Unabhängig keit Oesterreichs und einmütige Beschlüsse und Erklärun gen für ein selbständiges Oesterreich wurden gefaßt. Und wie vieles, vieles, würden uns die Arbeiter und Angestell ten aus den faschistischen Staaten zu sagen haben, könnten sie einmal so frei und offen reden, wie wir es hier gewohnt sind. Aber Fa s ch r s in u s i st Gewalt, r ü ck si ch t s l o s e Gewalt! und nichts anderes ist ja auch der Deutsche Nationalsozialismus Faschismus ist die Partei einer ausgesprochenen Herrenklasse

gebracht! Das war bei der Bürgermeisterwahl in Innsbruck im Jahre 1933, als der damalige nationalsozialistische Kandi dat Hofer zu Fall gebracht wurde. Innsbruck und Tirol sollte damals das Sprungbrett für die Eroberung Oester reichs duirch die Nationalfaschisten werden. An dem ent schlossenen Widerstand der Arbeiterschaft ist es gescheitert. Dann kam der unglückselige Juli putsch 1934, wo auch die Arbeiterschaft besonnen blieb und so Oesterreich rettete. Nun kommt der dritte

An- st u r m! Auch den müssen wir abwehven! Mag uns noch vieles nicht passen in dieser neuen Zeih, aber das Bekennt nis zur Heimat, zu O e st e r r e i ch, muß unerschütter- l i ch bleiben! Ich erinnere daran, daß die sozialdemokratische Partei Oesterreichs bis zum Schluffe ihres Bestandes und noch weit darüber hinaus sich stets mit aller Kraft und Ueber- zengung für ein freies und unabhängiges Oesterreich aus gesprochen hat und ihr Endkamps war ein Kampf gegen die Gewaltherrschaft des Faschismus, die über Oesterreich her

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Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 12
Datum: 16.08.1913
Umfang: 12
„Keine Reservistenentlassungen, sondern nur — Beurlaubungen" wurden die Opfer dieses Anfalles. Was sich alle Leute in Oesterreich über das sonder bare Vorgehen der Militärbehörde denken und da her auch in einem Organe der Sozialdemokratie zum Ausdrucke kommen muß, macht den rotstiftbewaff neten Autoritatshüter unruhig. Ein Großteil unse rer Leser hat diese Stellen, da die Konfiskation wie gewöhnlich wieder sehr spät erfolgte, mit zu stimmender Selbstverständlichkeit gelesen, ohne sich dabei der Gefahr bewußt zu sein, welches Staats verbrechen

opfern und das Säbelrasseln sein lassen. Aber es war eine ausgemachte Bla mage, Oesterreich in eine Situation zu bringen, in der es nur durch das Bündnis mit Deutschland mit einem blauen Auge davonkam. Die Kette der diplomatischen Blamagen wurde während des Balkanrummels immer länger. Die Prochaska-Geschichte, die Skodra-Geschichte, Sku- tari, Albanien usw. usw. lieferten fortwährend „Affären", in denen Oesterreich gewaltig mit den Säbeln raffelte. Alles wurde schließlich beigelegt, Oesterreich bekam

in irgend einer Form die Gele genheit zum Rückzüge, hatte aber ungeheure Opfer an Existenzen von Reservisten und an Geld zu bringen. Und nun die letzte Riesenblamage mit der Re vision. Frankreich forderte bekanntlich vor dem Kriegsausbrüche zwischen den Balkanstaaten die Erklärung von Oesterreich, daß es kein Jntereffe an den nun folgenden Veränderungen habe. Stolz, wie nur ein österreichischer Außenminister sein kann, erwiderte Graf Berchtold unter dem Beifalle feiner Preßlakaien, Oesterreich gebe

keine diesbe zügliche Erklärung ab, sondern behalte sich vor, das Resultat des Krieges zu prüfen. Es kam zum Kriege, das plötzlich von Oesterreich zärtlich behan delte Bulgarien erhielt Prügel, und nun, nachdem er sich schon mit Rumänien zerworfen hat, will Graf Berchtold entgegen dem Willen ganz Europas eine Revision des Bukarester Vertrages durchsetzen. Alles atmet nach dem Friedensschlüsse auf, überall ist man froh, daß die Großmächte ihr disharmoni sches Konzert der Botschafter auf Urlaub schicken

können, da kommt Oesterreich und beharrt auf sei nem Revisionsbegehren. Erst als Deutschland, England, Italien, Frankreich und zuletzt sogar Rußland sich gegen die Revision erklärten, verkün den die Offiziösen des Ministeriums des Aeußern, daß auch Oesterreich verzichtet. Der Kaiser selbst richtet an den rumänischen König eine Glückwunsch depesche, um seinem Minister den Rückzug zu er leichtern. Die vor ein paar Tagen noch den „Vorfrieden" bespöttelnden Regierungsjournale mußten wehmü tig ihren Lesern

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Der Arbeiter
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Seite 7 von 8
Datum: 07.02.1934
Umfang: 8
Mittwoch, den 7. Februar 1934 «BolLsruf* Sir. 6° Seite s° befteWt man vortetlyafi KivrilFilimPr lrr bet Buchdruckers Tyroli« VIvWwIWU Innsbruck, Audreus-HsfervSt«. 4 Kurze vottMe Nachrichten. Oesterreich, Baueenaufmarsch. Am 2. Februar fand in Wien ein großer Bauernausmarsch statt, au dem über 100.000 Menschen teilnahmen, trotzdem die Vorbereitungen nur aus einige Tage bemessen waren. Die Bauern leg ten ein eindrucksvolles Bekenntnis zu Oesterreich und zur Politik des Bundeskanzlers ab. Der Tag

wurde von der Presse des In- und Auslandes als bedeutendes Ereignis gewertet. Die „Neue Züricher Zeitung" schreckt: „Wenn Hitler, der Oesterreich in die Zwangs jacke der braunen Diktatur stecken will, den Bauern aufmarsch gesehen hätte, würde er die Hoffnung fallen lassen, auf dem Wiener Parlament das Hakenkreuz zu hissen " Die neue Verfassung. Das Ministerkomitee, das den Perfassungsentwurf Dr. Enders nochmals durchzubera- Len hat, wird in seiner Zusammensetzung der Struktur der Regierung

entsprechen und bereits am Montag die erste Sitzung abhalten. Man rechnet damit, daß das Ministerkomitee in etwa 14 Tagen seine Aufgabe be endet haben wird. Da die Verfassungsfrage intermini steriell behandelt werden dürfte, werden voraussicht lich weitere Sachverständige zugezogen, so daß mit der Fertigstellung der Verfassung in der zweiten Monats- Hälfte zu rechnen Oesterreich zur Hitlerrede. In seiner Rede vor dem Reichstag befaßte sich Hitler auch mit dem Konflikt zwischen Oesterreich und Deutschland

. In maßgeben den Regierungskreisen ist man der Ansicht, daß diese Rede vollkommen ungenügend zur Klarstellung der Verhältniffe zwischen Deutschland und Oesterreich ist. Auch das Ausland war von der Rede Hitlers nicht be friedigt. Deutfch-Oestevreichifcher Konflikt kommt vor den Völ kerbund. Nachdem der Versuch, eine direkte Bereinigung des Konfliktes zwischen Oesterreich und Deutschland herbeizusühren, durch die Schuld Deutschlands nicht zum Ziele geführt hat, erwägt man in Defterreid) ernstlich, den Fall

und der mit den Worten schließt: Wir wollen ein freies und glückliches, ein christliches und deutsches Oester reich. Wer sich gegen die Bestrebungen stellt, der ist ein Feind des Volkes und Vaterlandes und muß bis zum Aeußersten bekämpft werden. Deutschland und Ausland. Das große Ereignis. H i t l e r hat zum Jahrestag der Machtergreifung des Nationalsozialismus vor dem Reichstag eine große Rede gehalten, in der er sich auch mit Oesterreich beschäftigte. Seine Abneigung gegen dieses Oesterreich konnte

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Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 4
Datum: 21.03.1934
Umfang: 4
, der mit allen Anzeichen eines hochpolitischen Ereignisses von Oesterreich, Italien und Ungarn in Rom unterzeichnet wurde, ist ein Pro dutt nüchterner, realpolitischer Ueberlegung. Er baut sich auf der zweifellos richtigen Erkenntnis auf, daß die durch die Friedensverträge geschaffenen Verhältnisse im Donauraume wenig befriedigend sind und aus diesem Grunde einen ständigen Gefahrenherd für den euro päischen Frieden in sich schließen. In strenger Konsequenz dieses Gedankens ist durch den Dreimächtepakt der erste

ernsthafte Versuch gemacht worden, durch die Schaffung besserer und auskömmlicher wirtschaftlicher Verhältnisse eine beruhigte Stimmung im Donauraume zu schaffen. Darin liegt die politische Bedeutung dieses in seinem Wesen wirtschaftlichen Vertrages. Auf dem Wege einer Wirtschaftsbelebung vor allem in Oesterreich und Ungarn will man zu einer politischen Beruhigung kommen. Wenn diese Annahme richtig ist, dann werden sich die wohl tätigen Auswirkungen dieses Abkommens in ihrem vollen Ausmaße zeigen

. Das ist entschieden zu begrüßen und gerade Oesterreich hat alle Ursache, über diesen Entschluß Genugtuung zu empfinden, da die Forderung des Auslandes nach der Selbständigkeit und Unabhängigkeit Oesterreichs so lange als ein frommer Wunsch anzusehen war, als nicht die wirtschaftlichen Voraussetzungen für die Aufrechterhaltung dieser Unabhängigkeit vom Auslande selbst geschaffen wurden. Bisher hatte es mit feierlichen Deklarationen sein Bewenden. In dieser Hinsicht hat Rom einen grund legenden Wandel gebracht

über jene allgemeiner Ordnung, um im Geiste der bestehenden italienisch-öster reichischen, italienisch-ungarischen und österreichisch-ungari schen Freundschaftsoerträge untereinander eine einträchtige Politik zu entfalten, die dazu bestimmt ist, die tatsächliche Zusammenarbeit zwischen den europäischen Staaten zu fördern und insbesondere die zwischen Italien, Oesterreich und Ungarn in der Ueberzeugung, daß es auf diese Weise möglich sein wird, die tatsächlichen Voraussetzun gen für eine umfassende Zusammenarbeit

mit den anderen Staaten herzustellen. Die beiden anderen Protokolle haben die Entwicklung der Wirtschaftsbeziehungen zwischen Italien, Oesterreich und Ungarn zum Gegenstand, auf Grund der in der Konferenz von Stresa und im italienischen Donaumemo randum vom September festgesetzten Grundsätze: 1. Die Erweiterung der bestehenden Handelsabkommen zwischen nen empfangen, hielt Ministerpräsident Mussolini eine Rede, die wiederholt durch lange unl) begeisterte Beifalls kundgebungen unterbrochen wurde. Der Duce führte

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 28.02.1946
Umfang: 4
Tagen ging die Nachricht durch die Presse, daß sieben Splittergruppen monarchi stischer Prägung ihre Zulassung als politische Parteien in Oesterreich beantragt hätten. Dieses Verlangen hat nun eine klare und entschiedene Zurückweisung erfahren durch den Beschluß des Alliierten Rates, daß „eine politische Tätigkeit seitens der monar chistischen Gruppen nicht geduldet werden könne, da diese den Interessen des Wiederauf baues in Oesterreich nicht förderlich sei.“ Damit erfährt eine Stellungnahme

und ihrer abseiti gen, vom größten Teil des Volkes abgelehnten Bestrebungen ist die Antwort auf die Frage, was Oesterreich, seiner Geltung nach außen und seinem Wiederaufbau im In nern wirklich von Nutzen ist. * ) Gerade hier haben wir immer wieder darauf verwiesen, daß das Liebäugeln mit der Wieder aufrichtung einer Monarchie den Interessen von Volk und Staat auf keinen Fall dienlich sein kann. Wir stehen nicht allein auf der Welt und bedürfen in vielfacher Hinsicht ihrer verständnis vollen Hilfe. Die Welt

das denkbar größte Miß trauen und die Vermutung, daß die rührige Pro paganda der Monarchisten nur auf jene Kreise zurückgeht, die für rückschrittliche Bestrebungen wieder gute Deckung im Schatten eines Thrones suchen! Weiter haben wir stets (lauernd nachdrücklich darauf verwiesen, daß die ehemals zum alten Oesterreich gehörigen Staaten des Donauraumes nicht die besten Erfahrungen mit der Habsbur gischen Monarchie gemacht haben und Bestrebun gen in dieser Richtung heut als unmittelbar

gegen sich selbst gerichtet empfinden müssen. In einer Welt voll schwerwiegender Probleme und Spannungen jedoch das Konto der neuen demokratischen Republik Oesterreich außen- wie innenpolitisch mit der alten, monarchistischen Hypothek zu belasten, ist unerträglich. Die un entwegten Verfechter solcher Gedanken gefallen sich in der Rolle von Kindern, die mit Streich hölzern spielen und sich diese ihre liebste Be schäftigung auf keinen Fall nehmen lassen wol len, selbst auf die Gefahr hin, ein ganzes Haus damit in Brand

zu stecken. Für solch eine Auffassung von Demokratie und politischer Betätigungsfreiheit aber hatten und haben wir kein Verständnis. Daß sie „den Interessen des Wiederaufbaues in Oesterreich nicht förderlich ist“, wurde auch Von höchster Alliierter Stelle eindeutig und klar festgestellt. Es bleibt zu hoffen, daß diese begrüßenswerte Klärung nun auch bald und spürbar ihre Früchte für Tirol und Vorarlberg zeitigt. —r. Deutschland: SPD will selbständig bleiben London, 26. Feber. (TND). Der Dele gierte

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 10
Datum: 18.05.1946
Umfang: 10
und sie mit dem Eigentum der Mißhan delten beschenkt zu haben. Der Ankläger erklärte, Annelies Kuhlmann habe in der Voruntersuchung zugegeben, daß sie zahlreiche Verhältnisse zu Frauen gehabt habe. Die Angeklagte habe ausgesagt, der Lagerkom mandant habe beim Antreten der Häftlinge jeden Morgen zwei bis fünf der weiblichen Lagerirrsas sen durch 25 Hiebe auf das entblößte Gesäß „be straft". Sie selbst habe ebenfalls oft Schläge aus geteilt. Schweizer Hilfe für Oesterreich Bern, 17. Mai. (Dana.) Der Sdiweizer Bundesrat

hat nach einer BBC-Meldung einer Schweizer Organisation einen Kredit von 15 Millionen Schweizer Franken zur Verfü gung gestellt, um eine Million Kinder zu retten, die in Deutschland, Oesterreich und Ungarn vom Hunger bedroht sind. sfc TND. 17. Mai. In der Zeit von anfangs April bis zum 10. Mai hat die Schweizer-Spende nach Frankreich, Deutschland und vor allem nach Oesterreich 2600 Tonnen Gemüse gesandt, 80 Wagen Karotten, 90 Wagen Lauch, 34 Wagen Sellerie, 53 Wagen Sauerkraut und das zur Zu bereitung notwendige

; 92 sind für Oesterreich bestimmt. Oesterreich hat insge samt 4470 Tonnen Waren erhalten, weil sich die Ernährungslage ganz wesentlich verschlimmert hat. Bereits anfangs April waren die Vorräte, ohne daß sie ersetzt werden konnten, beinahe auf- gebraucht. Die UNRRA kann angesidit der enor men Schwierigkeiten ihre Aufgabe erst ira Ver laufe des Mai übernehmen. Zur Zelt können des halb, je nach Gegend, nur Rationen im Werte von 800 bis 900, in Niederösterreich sogar nur von 750 Kalorien abgegeben werden, was einem knap

unter jenen ist, die auf den gegenwärtigen Konferenzen der Außenmini ster behandelt werden. Mit dem brutalen Hand streich Hitlers gegen Oesterreick hat der Unter gang der europäischen Ordnung begonnen; es ist : nur gereckt, daß auch die Wiederherstellung der j Ordnung Europas in Oesterreich ihren Anfang nehmen soll. Solange dieses Land kein klares und eindeutiges Statut erhält, wird es auch keine Be friedung Europas geben. Dieses kleine Oesterreich, dieser Brückenkopf der Eisenbahnlinien, die den Westen mit dem Osten, die Nordsee

zu su chen, wenden heute in diesem zur Hälfte zerstör ten, ausgehungerten und aus dem Gleichgewicht gebrachten Land Methoden an, die Oesterreich schwächen aber niemals stärken können. Man fand bereits eine Regierung Renner vor? Also beeilte man sich, sie nicht anzuerkennen. Oesterreich will zu einer vorfaschistischen Ver fassung von 1929 zurückkehren? Also untersagt man es. Soll man Oesterreich wie ein besiegtes oder wie ein früher von den Deutschen besetztes und nunmehr befreites Land behandeln? Die Ant

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 29.09.1934
Umfang: 8
und den beiden Landes gerichtsgefängnissen eingeliefert. Inzwischen ist auf Grund eines justizministeriellen Erlasses eine Gnadenaktion für die minderbeteiligten Schutzbündler durchgesührt worden. Die Staatsanwaltschaften in ganz Oesterreich wurden an gewiesen, solche Schutzbündler zur Begnadigung dem Bun despräsidenten zu empfehlen. Gleichzeitig mit dieser Emp fehlung sind tatsächlich viele Schutzbündler freigelassen worden. Die stärker Beteiligten wurden verurteilt, und gegenwärtig befinden sich in Wien

Gefängnissen, teils als Verurteilte, teils als Unter suchungsgefangene, und in den Anhaltelagern jetzt noch etwa tausend „Linksorientierte" sich befinden. Eine Zif fer, die zu denken gibt, vor allem der Arbeiterschaft zu den- ken gibt, weil sie in einen gewiffen, nicht leicht zu übersehen den Gegensatz steht zu den immer wieder gehörten Ver sicherungen, daß in den Dagen des Februar auf beiden Seiten, also auch aus Seite der Arbeiterschaft, für Oesterreich gekämpft worden sei. Wenn aber im Februar

die Arbeiter für Oesterreich gekämpft haben, die Waffe er hoben in dem Glauben, Oesterreich, ihrer Heimat, zu die nen, wenn anderseits aber rund tausend der damals Kämpfenden heute noch hinter Gefängnismauern oder hinter den Mauern eines Anhaltelagers sich befinden, so stimmt dies gewiß bedenklich. Dies um so mehr, als sich unter den Inhaftierten Leute befinden, die im Februar gar nicht mit der Waffe in der Hand kämpften, oder sich sonst an einer Aktion beteiligten. Ihr ganzes „Verbre chen" bestand darin

, daß ein solches Wort verpflichtet und daß man darangehen sollte, den Männern, die in den Februar tagen kämpften, weil sie des Glaubens waren, Oesterreich damit zu nützen, die Tore zu öffnen, die in die Freiheit, heim zu Frau und Kindern führen! Es ist menschlich be greiflich, daß sich Herzen nicht öffnen wollen, wenn d i e Tore geschlossen bleiben, hillter denen sich Freunde und Brüder befinden. Die Arbeiterschaft Oesterreichs weiß wohl, daß sich Großes nur erreichen läßt im Zusammen schluß aller Arbeiter

. Sie weiß, daß ein sozialer Aufstieg nur kommen kann durch eine geschlossene Arbeiterschaft. Neben der Vernunft spricht aber auch das Herz. Und dem Arbeiterherzen bleibt es unverständlich, daß Arbeiter leiden 'und weiter der Freiheit entzogen bleiben sollen, obwohl sie. wie wiederholt von Regierungsmitgliedern versichert wor den ist, im Februar Kämpfer für Oesterreich waren. Oeffnet darum endlich und endgültig die Tore! Denkt daran, daß Gefängnisschlüssel auch Herzen versperren und öffnen können! Gebt

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Alpenland
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Seite 1 von 4
Datum: 21.01.1933
Umfang: 4
Schriftleitung und Verwaltung Museumsteaße LL Zeenruf 160. Mockenlckriü cter GroKeleuNcken Volks Partei für Cirol Orahtanfchrift „Mpenlanö^ fi Oesterreich halbjährig S 4.—, Einzelverkaufspreis 8 —.20. — Im Deutschen Reiche halbjährig Goldmark 2.50. — Ausland halbjährig Schweizer Franken 6.—. Die Bezugsgebühr ist stets im vorhinein zahlbar. — Vorauszahlende Bezieher sind bei Erhöhungen zur entsprechenden Aufzahlung verhalten. — Für unaufgefordert eingefandte Manuskripte wird keine Haftung

, daß tatsächlich der Ent- tvurs eines Verfassungsgesetzes ausgearbeitet wird, durch das den An gehörigen der Wehrmacht für die Dauer der aktiven Dienstpflicht das aktive und passive Wahlrecht aberkannt wird. Dem Ministerrat ist der Entwurf bisher noch nicht vorgelegt worden. Zrankreich will gegen Oesterreich wegen der Hirtenberger Waffen lieferungen Vorgehen. Der auswärtige Ausschuß der Kammer ver öffentlicht zur Angelegenheit der Hirtenberger Waffenlieferungen ein ZMMnique, worin es heißt, daß, wie immer

auch die Aufklärungen desBundeskanzlers lauten, Oesterreich doch für die Durchfuhr von Waffen aus Italien verantwortlich gemacht werden muß. Tas Kommunique stellt eine Verletzung des 8 134 des G e r m a i n e r Vertrages fest und erklärt weiter die Be reitschaft Frankreichs, sich einer Initiative der Kleinen Entente in dieser Angelegenheit anzufchließen, um den Nestimmungen des Vertrages Achtung zu verschaffen. * Ter Ausweis der Oesterreichischen Nationalbank vom 15. Jänner xigt bei nahezu unverändert gebliebenem

seien, H er sich allein auf sein juristisches Doktorat vorbereiten wolle. jHeuer plan zur Verhinderung des Anschlusses. Französische Aktion zur Neutralisier«» Lesterreichs? Der diplomatische Berichterstatter des „Daily Telegraph" bringt die aussehenerregende Meldung, daß Frankreich wieder neue diplomatische Schritte zur Neuregelung der inter nationalen Stellung Oesterreichs mit dem Ziele der Verhinderung des Anschlusses eingeleitet habe. Der sran zösische Plan bestehe darin, daß Oesterreich etwa

wie die Schweiz dauernd „neutral" werde und daß dieser Zu stand vom Völkerbund anerkannt und garantiert werden solle. Die französische Diplomatie habe bereits insgeheim einleitende Schritte in mindestens drei Hauptstädten unter nommen. Der Hauptzweck dieser Politik bestehe darin, ein für allemal den Anschluß Oesterreichs an Deutschland utld auch jede Zoll- oder Wirtschastsvereinigung zwischen den beiden Staaterr oder Oesterreich und Italien zu verhindern. Die letzte Kammeraussprache habe den Quai d'Orsay

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 24.10.1946
Umfang: 4
Rechtes. Wir protestieren daher feierlich vor der ganzen Welt gegen diese Handlungsweise. Wir betrach ten diese Maßnahmen der Gewalt als einen An griff gegen die Demokratie. ' In solchen Fällen ist die Vertretung der In teressen der Arbeiter in erster Linie eine Pflicht Bevin über Oesterreich (APA) London, 23. Okt. (Reuter) In sei ner Rede vor dem britischen Unterhaus, in der Bevin einen umfassenden Ueberblick über die politische Weltlage gab, kam der britische Außen minister auch auf das Problem

Oesterreich zu sprechen. Bevin erklärte, er sei zutiefst enttäuscht, daß auf der Pariser Konferenz das österreichische Problem nicht behandelt wurde. Er würde aber weiterhin auf eine baldige Besprechung des Ver trages mit Oesterreich drängen. Im Anschluß ^aran führte der englische Außenminister aus: „Ohne diesen Vertrag ist die ganze Regelung für den Balkan unvollständig. Erstens kann Ruß land, solange der Friedensvertrag mit Oesterreich nicht abgeschlossen ist und die Besatzungstrup pen das Land

nicht geräumt haben, mit Recht be haupten, es müsse einen Teil seiner Truppen in Rumänien und Ungarn zum Schutz der Nach- Ta$e$fragen vor dem Ministerrat Wien, 23. Okt. (APA) Am Dienstag fand eine Sitzung des Ministerrates statt, in welcher Bundeskanzler Ing. Figl mitteilte, daß der Alliierte Rat der Aufnahme der diplomati schen Beziehungen zwischen Bulgarien und Oesterreich zugestimmt habe. Der- Bundes kanzler berichtet weiters über die Vorsprache des Gewerkschaftsbundes und über die Maßnahmen

hat. Es darf nicht ver gessen werden, daß das Wahlfieber in Berlin noch nicht ganz abgeflaut ist und daher Uebertreibun- gen nicht ausgeschlossen sind. schublinien nach Oesterreich belassen. Zweitens aber liegt Oesterreich an der Grenze zwischen Ost und West. Solange die Ausgänge nach beiden Richtungen gesperrt sind, kann Oesterreich nicht seine Funktion als Treffpunkt und Markt für die Nachbarstaaten ausüben. Daß eine Regelung dieses Problems so lange hinausgeschoben wird, ist deshalb besonders un gerecht

, weil Oesterreich sowohl gleich nach der ^Befreiung und bei den Wahlen, als auch in der letzten Zeit in dem Südtiroler Abkommen genü gend politische Reife gezeigt hat. Abgesehen von all diesen Punkten jedoch sind die Alliierten durch die Moskauer Erklärung vom Jahre 1943 verpflichtet, ein freies und unabhängiges Oesterreich wiederherzustellen. ! Dieses Uebereinkommen bleibt ohne prakti schen Wert, wenn ein Vorwand nach dem an deren verwendet wird, um den Abschluß eines Vertrages zu verhindern

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 6
Datum: 01.07.1948
Umfang: 6
und die folgende Zeit der Entrechtung der Arbei terschaft durch den Faschismus beider Schattierun gen. Dann kam die Befreiung und die Gründung des überparteilichen Gewerkschaftsbundes im Jahre 1945, der heute in Oesterreich über 1,200.000 Mitglieder zählt und damit im Verhältnis zur Einwohnerschaft des Staates zur zweitstärksten Gewerkschaftsorganisation der Welt geworden ist. Eine Elitetruppe in dieser Organisation bildet die Eisenbahnergewerkschaft. Wir können stolz sein auf den Erfolg unserer

begeistert. Olympisches Fnßballturnier Die Daten und Austragungsorte für das olympische Fußballturnier wurden in London be- kanntgegeben. Das Programm lautet: 31. Juli: Großbritannien gegen Irland oder Holland am Arsenalplatz, Jugoslawien gegen Pakistan oder Pa lästina auf dem Krystall-Palace-Platz, Luxemburg oder Afghanistan gegen Aegypten oder Dänemark auf dem Flughamplatz, Frankreich gegen Burma oder Indien auf dem Jlfordplatz. 2. August: China oder Türkei gegen Schweden oder Oesterreich

Oesterreich In Romanshorn wurde der Schwimm-Länder- kampf Schweiz gegen Oesterreich ausgetragen. Die Schweizer gewannen am ersten Tag — mit Aus nahme des Kunstspringens — alle Prüfungen, wobei die Herrenequipe nach dem ersten Tag "mit 20:18 und die Damen mit 21:12 Punkten in Füh rung gingen. Die Ergebnisse waren: Herren, 400 Meter Kraul: 1. Scheider (Schweiz) 5:33; 2. Bo- huslav (Oesterreich) 5:33.6. — Dreimal 200 Me ter Brust: 1. Schweiz, 8:53; 2. Oesterreich, 9:27.4. — Kunstspringen, Pflicht: 1. Worisch

(Oesterreich) 56.10 Punkte; 2. Lippa (Oesterreich) 65.57. Die Leistungen des Schweizer Teams waren auch am zweiten Tag sehr gut. Die Ergebnisse wa ren: . Viermal 400 Meter Kraul, Damen: 1. Schweiz; 2. Oesterreich. — 400 Meter Kraul: 1. Jesy Schneider (Schweiz) 6:24.6; 2. Winter (Oesterreich) 6:33.8. — 1000 Meter Kraul. Her ren : 1. Erdely (Oesterreich) 1:02.9; 2. Loyy (Oesterreich 1:04.8. — 100 Meter Rücken, Herren: 1. Zwazl (Oesterreich) 1:15.7; 2. Blumer (Schweiz) 1:17.0. — 200 Meter Brust. Herren

: 1. Pavlicek (Oesterreich) 2:51.7. — Dreimal 100 Meter La genstaffel: 1. Oesterreich. — 100 Meter Kraul. Damen: 1. Marianna Erismänu (Schweiz) 1:16; Davidowitsch (Oesterreich) 1:17.4.^--' 10Ö Meter Rücken: 1. Doris Gontensweiler (Schweiz 1:28; 2. Kubatjchka (Oesterreich) 1:30.4. — 200 Meter ! Brust: 1.Liselotte Kobi (Schweiz) 3:17.4; 2.Bxen- ; ner (Oesterreich) 3:19.3. In einem Wasserball-Trainingsspiel siegte > Schweiz über Oesterreich mit 2:1 (1:1). Diese Be- j gegnung zählt nicht für den Länderkampf

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 05.03.1934
Umfang: 8
kann nicht in Frage kommen, weil Oesterreich nach der An sicht aller verständigen Bürger dieses Staates öster reichisch bleiben muß. Wir wollen in einem unabhängigen und selbständigen Oesterreich leben und arbeiten können. Wir stehen mitten in der' VorbereitungKrrbeit für ein -neues soziales System in unserem Lande. Der Erfolg wird -um so sicherer sich einstellen, wenn die Prinzipien sozia ler Gerechtigkeit weitestgehende Berücksichtigung finden. Oesterreich gilt als Land vorbildlicher sozialer Einrichtungen

; dieser gute Ruf muß uns erhalten bleiben. Kerne der Institutionen, die zum Wohle der Arbeiter und Angestellten in Oesterreich geschaffen worden sind, darf angetastet werden, überall gilt es, Bestehendes zu erhalten und auszubauen. In Oesterreich darf es niemals ein Diktat des wirtschaft- .lich Mächtigeren geben, Arbeiter und Angestellte müssen in ihren eigenen Angelegenheiten gleichberechtigt sein und mitbestimmend ihr Votum in die Waagschale werfen kön nen. Oesterreich ist ein kleines Land

, aber es hat gerade aus sozialem Gebiet Großes geschaffen: daran darr sich «ichts ändern, so muß es auch in Zukunft bleiben. Nur dann kann in unserem Land eine Neuordnung geschaffen und Dauerndes ausgebaut werden, wenn Oester reich Herr seiner eigenen Entschlüsse bleibt. Ein gleichge- ichaltetes Oesterreich wäre kein Oesterreich, sondern eine Kolonie des Dritten Reiches. Es gehört zur besten öster reichischen Sitte, mit allen Nachbarn und darüber hinaus mit allen Ländern der Erde in guten und freundschaft lichen

Beziehungen zu stehen. Oesterreich muß frei blei ben von fremden Einflüssen, aber es soll sich stets bereit finden, freundschaftliche Abmachungen zum beiderseitigen Nutzen mit anderen Staaten zu treffen, ohne zu dulden, daß ein fremder Wille ihm ausgezwungen wird. Alle Oesterreicher, die es mit ihrem Land ehrlich meinen, müs sen entschlossen sein, die Zukunst unseres Landes glücklich und hell zu gestalten. Das Ziel wird erreicht werden, wenn die Oesterreicher einig sind in dem Entschluß

, sich zu einem gemeinsamen großen Ziel zu bekennen: zu einem freien und friedlichen Oesterreich. Seuierkseliaftir — laßt mth nicht Miiern! Die Folgen der Ereignisse vom 12. Februar haben die Anhänger der Freien Gewerkschaften gewerkschaftlich ob» dachlos gemacht. Achtzig Prozent der organisierten Arbei ter und Angestellten sind plötzlich ohne Gewerkschaft. lieber die durch oft jahrzehntelange Mitgliedschaft erworbenen Rechte, über den Anspruch auf gewerkschaftliche Alters und Jnvaliditätsnnterstützung. auf Kranken

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 20
Datum: 22.04.1933
Umfang: 20
recht, aber mit großem Erfolg, darauf hin. daß die vier zehnjährige Herrschaft der Demokratie das deutsche Volk nicht aus Not und Elend zu führen vermochte, und daß nun er, der große Führer, mit diktatorischer Gewalt die Rettung bringen werde. Gerade dieses optische Mittel zur Begründung einer Diktatur fehlt den Christlichsozialen in Oesterreich vollständig. Denn der Tiefpunkt, aus dem wir in Oesterreich stehen, ist erreicht worden durch die schlechte Wirtschaft der Christ lichsozialen

, die sie seit dreizehn Jahren in Oesterreich füh ren. Die Schuld der ShrMichsoMen Glauben denn die Leute, daß sie durch das Verbot von Uniformen die Wirtschaft retten? Das sind doch Mätzchen, um vergessen zu machen, daß die Christlichsozialen ihr ge rütteltes Maß von Schuld an der Krise in Oesterreich tragen. Wir wollen gewiß nicht ungerecht sein und sagen: Ein Teil unserer Leiden sind die Leiden der ganzen Welt unter dem Fluch des kapitalistischen Wirtschafts systems. (Lebhafte Zustimmung

hat wieder eine solche Bankensanierung stattgefunden. In derselben Stunde, wo den Arbeitslosen die Unter stützung gekürzt und den Eisenbahnern der Gehalt und die Pension geschmälert wurden, hat man hundertvier zig Millionen Schilling den Banken hingeworfen. (Stürmische Entrüstungsrufe.) Ehristllchsoziale Angst vor Wahle» Man hat eine ruinöse Zoll- und Wirtschaftspolitik ge führt. Unsere Alpenstädte, die wegen des Fremdenverkehres einen billigen Lebensfuß brauchen, werden auf das schwerste gefährdet, da das Leben in Oesterreich

immer teurer wird. Dreizehn Jahre haben die Christlichsozialen in Oesterreich regiert und sie tragen die Schuld an den Dingen, die sich in Oesterreich sehr zum Schaden der Welt ereignet haben. Die letzten Wahlen haben gezeigt, daß diese Regierungs partei nicht mehr die Mehrheit des Volkes hinter sich hat. wird uns auch Aar, daß nicht die Sorge um die Wirt schaft sie veranlaßt, alle Freiheitsrechte des Volkes auszu schalten, sondern die Erkenntnis, daß sie auf Grund des Volksvertrauens nicht mehr

Ideen, aber mit wenig volkswirtschaftlichem Wissen ausgestattet ist. Dem Herrn Starhemberg nehme ich das nicht übel; er hat einen Titel, der den Verstand ersetzt, und er kann sich auf seinen Ahn herrn berufen, der Wien verteidigt hat. Damals war Wien von der Paschawirtschaft bedroht. Aber auch heute gebietet in Oesterreich eine Partei, die nicht dem Volkswillen ent spricht. Vielleicht muß Oesterreich noch einmal von einer Paschawirtschaft befreit werden; das kann ein feines Tür kenjubiläum abgeben

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 19.07.1946
Umfang: 6
Von Nationalrat Hans Gumplmayer Als nach dem gewaltsamen Anschluß Oester reichs an Hitlerdeutschland unter anderem auch die reichsdeutsche Lohnsteuer eingeführt und nach dem Heb er fall auf Polen auch noch der fünfzig prozentige Kriegszuschlag eingehoben wurde, er reichte die Besteuerung der Lohnempfänger in Oesterreich eine noch nie dagewesene Höhe. In der ersten Republik wurde das Lohnein kommen mit ein bis vier Prozent versteuert; Lieberstunden blieben gänzlich steuerfrei. Nun mußten auf einmal Arbeiter

Eigentums in Oesterreich eine weitere Note an die österreichische Bundesregierung gerichtet: * Das „Neue Oesterreich" schreibt unter der Ueberschrift „Eine sowjetische Note", daß einer Reutermeldung zufolge die sowjetrussischen Be hörden an die österreichische Regierung eine neue Note gerichtet haben, in der der Begriff des deut schen Eigentums noch genauer definiert wird. Die Note befaßt sich eingehend mit Punkt 3 der kürz lich veröffentlichten Erklärung General Sinjows und erklärt

auch, was als angemessener Wert in jenen Fällen zu betrachten ist, in denen ein österreichisches Unternehmen während der Beset zung durch'Hitlerdeutschland an Deutsche veräu ßert wurde. Das „Neue Oesterreich" schreibt hierzu: „Der Stellvertreter des Oberbefehlshabers der sowjetischen Besatzungstruppen in Oesterreich, Generalmajor Sinjow, hat bekanntlich in der ver gangenen Woche in einer Unterredung mit dem’ TASS-Korrespondenten erklärt, was nach sowjet russischer Auffassung als deutsches Eigentum in Oesterreich

angesehen wird. Dazu gehören nach Punkt 3 diejenigen Vermögenswerte, die von den Deutschen in Oesterreich nach 1938 gekauft wurden, vorausgesetzt, daß der frühere Besitzer beim Verkauf einen Preis erhielt, der dem Wert der betreffenden Vermögenschaft entsprach. Die i\eue sowjetische Note gibt nun eine noch genauere Umschreibung der Begriffe „deutsches Eigentum" und „angenmessener Wert". Sie bedeutet zweifel los einen erfreulichen Schritt weiter zur Klärung der zwischen Sowjetrußland und Oesterreich

). In London haben zum zehnten Jahrestag des Ausbru ches des Bürgerkrieges in Spanien 106 Mit glieder des britischen Parlamentes gegen das Franco-Regime protestiert. In dem Protest heißt es, daß die derzeitige spanische Regie rung als illegal anzusehen ist. Es müssen Schritte unternommen werden, um dem spa nischen Volk zur Wiedererhaltung der Frei heit zu verhelfen. Usterreichisches Bauhöfe für England Salzburg, 18. Juli (TND). Das eng lische Holzkontrollamt beabsichtigt, gesägtes Bauholz aus Oesterreich

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 18.03.1946
Umfang: 4
Sozialisten zu ihrer Gesin nung. Eindeutig und klar traten sie für die öster reichische Unabhängigkeit ein, die nicht durch Winkelzüge und blutleere Konstruktionen aufrecht zu halten war, sondern nur durch den Einsatz seiner eigenen freien und demokratisch gesinnten Bürger. Die Gewehre, die am 12. Februar 1934 losgin gen, waren für die Anfrechterhaltnng der Demo kratie in einem unabhängigen Oesterreich geladen. Hätte es Hitler damals versucht, oder hätte später noch die sozialistische Bewegung volle

Handlungs freiheit besessen, so wäre der Generalstreik die Folge eines braunen Einmarsches gewesen, nebst dem bewaffneten Widerstand. Die revolutionären Sozialisten wußten, daß Oesterreich seine mitteleuropäische Funktion nur gestützt auf seine Freiheit und in Uebereinstim- mung mit den großen Demokratien und antifa schistischen Kräften Europas und der Welt zu behaupten in der Lage war. Dieses Oesterreich hätte daher stärker denn je die Bastion der Frei heit und der Völkervermittlung bleiben müssen

. Ein Widerstand der österreichischen Arbeiter klasse hätte die deutsche Arbeiterschaft mit star ken Hoffnungen für die eigene Befreiung von der Nazityrannei erfüllt und in Bewegung gebracht. Das kleine Oesterreich, entschlossen zum Kampf für die innere und äußere Freiheit, wäre das Zen trum aller deutschsprechenden antinazistischen Kräfte geworden und hätte die antifaschistisch eingestellten Staaten alarmiert. So wurden die Angeklagten im Prozeß zu An klägern, die in ihrem Kampfe gegen die Usur patoren

Oesterreich zur Selbstbesinnung brin gen und reiten wollten. Vergeblich beleuchteten sie die innere und äußere Situation, des Landes. Engherziger, kapitalistischer'Klassenegoismus ver bündete sich mit dem Faschismus und siegte über die Vernunft. Die revolutionären Sozialisten wurden verur teilt, die Bewegung weiter verfemt und der Ver such fortgesetzt, sie mit den Mitteln der Gewalt aaszurotten. Wiederum lieferte die jüngste Ge schichte den Beweis: „Wer nach den Gesetzen der Gewalt regiert, geht

an der Gewalt zugrunde!“ Auswirkungen der Wien, 16. März (SK). Am 18. März sollen laut Beschluß des Alliierten Rates die österreichischen Lebensmittelrationen herab gesetzt werden. Lieber das Ausmaß und die Auswirkungen dieser Kürzung auf Wien und die Bundesländer erfährt man vom Ministe rium für Volksernährung: Während in Oberösterreich, Salzburg und Steiermark die Rationen in den nächsten Wochen verringert. werden müssen, wird in Wien und im übrigen östlichen Oesterreich die Kürzung praktisch kaum

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 27.06.1946
Umfang: 6
von Paris in der Südtiroler Frage vernommen. Während des Krieges wurde den Österreichern wiederholt in verschiedenen alliierten Rundfunksendungen die Wiedergutma chung des Unrechtes von St. Gcrmain hinsichtlich Südtirol in feierlicher Form versprochen. Schon den Staatsmännern, die an der Verfassung des damaligen Friedensvertrages gearbeitet haben und für seinen Inhalt die Verantwortung trugen, ha ben das Unrecht, das dem kleinen Oesterreich an getan wurde, erkannt. 1918 hatte Präsident Wil son

das Selbstbestimmungsrecht für alle Na tionen verkündet. Diesem Grundsatz widersprach die Abtrennung Südtirols von Oesterreich und seine Annexion durch Italien. 250.000 Oester- reichcr nördlich von Salurn gerieten unter die Fremdherrschaft. Nach der Machtergreifung des Faschismus in Italien begannen für unsere Brü der und Schwestern jenseits des Brenners lange Jahre furchtbaren Leidens. Mussolini versuchte mit Gewalt den österreichischen Charakter des Landes zu beiseitigen. Um so freudiger vernahm das Volk von Tirol - diesseits

und jenseits des Brenners die Kunde I, der alliierten Rundfunksendungen, daß nach I dem Siege der freiheitsliebenden Völker der ' Welt über Hitler und Mussolini auch für Süd- ■ tirol die Stunde der Freiheit und Wiedervcr- ' einigung mit Oesterreich schlagen werde. Nach dem ersten Weltkrieg konnte man noch sagen, daß der Besiegte sein Opfer an den Sieger gegeben hatte. Heute liegen die Dinge aber anders. Italien hat im zweiten Weltkrieg den Alliierten den Während bei der Regelung der Zugehörigkeit

Angebot hinsichtlich ihrer Interessen auf dem Gebiete der Elektroenergieveisorgung gestellt.. Sie ist nach wie vor zu allen Konzessionen bereit, um die wirtschaftlichen Interessen Italiens zu wahren. Oesterreich wird aber nie und nimmer auf das Selbstbestimmungsrecht für Südtirol ver zichten! Wenn schon von den wirtschaftlichen Interes sen Italiens am österreichischen Teil Südtirols gesprochen wird, dann dürfen auch wir feststel len, daß Südtirol seiner ganzen Struktur nach ein Agrarland

ist und seine wertvollsten Produkte Obst und Wein sind. Beides ist in über reichen Mengen in Italien vorhanden, während Oesterreich für die Einfuhr von Obst und Wein ans dem Ausland besorgt sein muß. Durch den (Verlust Südtirols würde Italien eine Verminde rung seiner Erzeugung und seines Exportes an Obst von kaum 3 Prozent, an Wein nicht einmal il Prozent erleiden. Was die Holzwirtschaft an- ilangt, Ist Italien tatsächlich ein holzarmes Land. Allein der Raubbau, den Mussolini an den Südtiroler Wäldern, besonders seit

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 12.08.1949
Umfang: 4
. Nach einer Intervention der öfterreichi,chen Regierung darf nun ein Beamter des Vermö- gensministeriume die Kommission begleiten, hat aber auf di- Auswahl der Maschinen keinen Ein- » Vorbereitung zu einem neuen Aderlaß Oesterreich ist bereits zweimal von ähnlichen Aktionen heimgesncht worden und hat jedesmal Maschinen tm Werte von vielen Millionen Schilling eingebüßt. Bisher war es jedoch üblich, daß die Kom missionen eine Liste verschleppter Maschinen mit brachten und diese in Oesterreich suchten

des Krieges gewaltsam nach Oesterreich ge bracht worden. Es ist höchst seltsam, daß auch die Tschechoslo- «akei. die fich zurzeit bemüht, mit Oesterreich in Handelsbeziehungen zu treten, sich solchen Ge waltakten anschlietzt. Wie soll Oesterreich Vertrauen zu einem Ge schäftspartner haben, der sich bet nächster Ge legenheit alles, was er verkauft, mit Unter- stätzung de« großen bewaffneten Bruders wie der zurückholt? Bas Londoner Ringelspiel 8011141t, 11. August (AFP). Die Souder- beaustragten

für den österreichischen St-raivver. frag einigten fich prinzipiell über jene Klausel »es Staatsvertragsentwurfes. ,n der Grsßbri- tannien. die vereinigten Staaten und Frank reich auf alle Rechte und Interessen verzichten, die sie in Oesterreich als sogenanntes „Deutsches Eigentum^ oder als Kriegsbeute beanspruchen könnten oder derzeit in ihrem Besitz hakten. Nachdem Z a r u b i n seine Zustimmung zu diesem Artikel gegeben hatte, ersuchte er um Zeit, um die Form studieren zu können, in der die Klausel

in den Vertragsentwurf ausgenommen werden könne. Der annrikanische Vertreter Red er äußerte den Wunsch daß sich dir Sowjet»!: isn dieser Initiative des Westens anfchließen möge. Zarubin lehnte es jedoch ab auf die Diskussion Uber diese Frage einzugehen. Abschließend befaßten sich die Sonderbeauf tragten mit den Listen der Erdölkonzessionen, die von Oesterreich der Sowjetunion abgetreten wer den sollen. In erster Linie wurde die von dem sowjetischen Delegierten vorgelegte Liste erörtert. Reber schlug

, nicht notwendig sei. Die Debatte blieb er gebnislos Ein Kongreß der Bergarbeiter-Inter nationale (SK.) Die beiden österreichischen Bergarbei ter, die an dem Kongreß der holländischen Berg arbeiter in Heerlen terlnahmen, haben nach ihrer Rückkehr nntgeteilt, daß vom 4. bis 7. Oktober in Amsterdam der Kongreß der Berufsinternatio- irale der Bergarbeiter stattfinden wird, zu dem Delegierte aus Amerika, den Veneluxlänvern, Dänemark, Deutschland, England, Finnland, Frankreich, Norwegen, Oesterreich, Schweden

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 29.11.1946
Umfang: 4
einem Vertreter der halboffiziellen franzö sischen Zeitung „Le Monde" in einem S ander- interview: Oesterreich hat alles Interesse, die traditio nelle Freundschaft mit Frankreich wiederherzu stellen. Es kann überhaupt keine Rede davon sein, daß wir gegen Frankreich irgendeinen Groll hegen. Im Gegenteil, wir wissen sehr gut, was Frankreich durch den Naziterror gelitten hat und erkennen die Verdienste Frankreichs für die Wiederherstellung der Menschenrechte und der Menschenwürde, ebenso wie für die Befreiung

missars, durch Rückgabe der bisher beschlag nahmten Hotels in Tirol und Vorarlberg den Fremdenverkehr im Winter zu fördern und vor allem durch Lieferung der notwendigen Lebens mittel die Ernährung der ausländischen Besu cher sicherzustellen. Zar Frage der deutschen Vermögenswerte in Oesterreich erklärte der Bundeskanzler: Die Ge gensätze zwischen der sowietrussischen Besat- zungsmacht und der österreichischen Bundesregie rung beruhen auf einer verschiedenen Auslegung des Potsdamer Abkommens. Unsere

Meinung geht dahin, daß die Bestimmungen von Potsdam Oesterreich nicht aller seiner wirtschaftlichen ReichtümeT, deren sich die Deutschen durch List oder Gewalt betnächtigt haben, berauben wollten. Eine französische Stimme: „Die Besetzung lähmt Oesterreichs Wirtschaftswesen' 4 Wien, 27. Nov. (SK). Die angesehene fran zösische Zeitung „Le Monde" beschäftigt sich in einem Leitartikel mit der Lage Oesterreichs und schreibt über die Forderungen, die in der Ende Oktober abgehaltenen Geheimsitzung des Natio

- nelrates erhoben wurden: JDie österreichischen Forderungen erscheinen im großen und ganzen berechtigt. Da Oesterreich nicht als ehemaliger Feindstaat betrachtet und seine Regierung von den Alliierten anerkannt wurde, besteht kein Grund, dem Land eine Beset zung und gleichzeitig auch eine Militärverwaltung aufzuerlegen, die sein Wirtschaftsleben lahmen. General Bethouart hat sich erst vor kurzem für eine Beendigung der Besetzung ausgesprochen. Ein Sprecher des englischen Außenamtes hat er klärt

, daß die englische Regierung den Abschluß eines Sonderabkommens zwischen den Alliierten und Oesterreich wünsche, welches an die Stelle des gegenwärtigen internationalen Status treten soll. Er setzte hinzu, daß England in dieser Frage mit den Vereinigten Staaten voll übereinstimme. Sowjetrußland bewahrt Schweigen über seine Ab sichten. Nun ist es an den Alliierten, ihren Ent schluß geltend zu machen, um eine Kompromiß lösung zustande zu bringen." Die ErnMirungssIcheruiig im kommenden Jahr Bundestrrinister

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 14.03.1946
Umfang: 4
nalsozialistischen Regimes mag es eine Genug tuung gewesen sein, daß dem „Hosianna“ von einst schon so bald das „Kreuziget ihn“ gefolgt war, wie sie es damals vorausschauend erkannt hatten. Die Hoffnung auf diesen Tag hat ihnen während der ganzen Jahre die Kraft gegeben, auszuhalten. Sie wurden nicht enttäuscht. Hitler hatte Oesterreich ohne jeden Wider stand besetzt. Im Inlande waren die demokrati schen Kräfte durch die Ereignisse des 12. Feber 1934 so geschwächt worden, daß den damaligen regierenden Kreisen

Oesterreich Rechnung zu tragen. Wir haben die Verpflichtung, jener Männer und Frauen zu gedenken, die für das österreichi sche Volk und darüber hinaus für alle freiheits liebenden Völker der Welt von den braunen Fa schisten in den Gefängnissen und Konzentra tionslagern bestialisch ermordet oder von will fährigen Richtern nach einem, jedem Rechtsstaate hohnschreienden Verfahren zum Tode verurteilt und hingerichtet wurden. Sie sind gestorben, daß wir wieder frei leben können. Ihres Opfertodes

— nach Oesterreich bringen werden. Auch die von den Militärbehör den bereits durchgeführten Bestellungen werden von der UNRRA bezahlt und übernommen wer den. Die UNRRA ist von jenen Staaten abhängig, die Getreide ausführen. Der Weltexport an Wei zen wird im ersten Halbjahr 1946 elfeinhalb Millionen Tonnen betragen, das sind 8 Millionen Tonnen weniger als erwartet wurde. Dieser Welt knappheit wird auch in Oesterreich durch eine Kür zung der Rationen Rechnung getragen werden müssen. Die tatsächliche Festsetzung

über Südtirol Drahtbericht. Wien (TND). Auf die j Frage über die zukünftige Stellung Südtirols j erklärte Byrnes, daß die Frage, ob das Ge- j biet bei Italien bleiben oder an Oesterreich j zurückgegeben werden solle, derzeit dem Rat i der Außenminister vorliege und durch deren j Vertreter beraten werde. j Verstaatlichungen in der Tschechoslowakei London, 13. März (TND). Die tsche choslowakische Regierung hat die erste Liste der verstaatlichten Betriebe veröffentlicht. Darunter befinden sich Kohlengruben

an Lebensmitteln zu si chern, von denen sie auch wirklich leben können. Bis zum Eintreffen von eigenen Lieferungen, wer den von der UNRRA Armeevorräte ausgegeben werden. Russische Gewerkschaffskomntisten über ‘Österreich Nach dem Einlaufen des ersten UNRRA- Schiffes werden nun zwei weitere in Amerika mit für Oesterreich bestimmten Weizen geladen. Wir werden auch Lastkraftwagen nach Oesterreich bringen um die Transportsituation zu erleichtern. Ungefähp 200 Lastautos sind bereits in Neapel angekommen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 07.05.1930
Umfang: 8
wir heute schon, und das will ich euch, Kameraden, im Namen der gesamten Bundesführung mit allem Nachdruck sagen: Unsere Be wegung, die sich als Hüterin des nationalen und wahrhaft freien Gedankens in Oesterreich fühlt, kann, ohne sich selbst aufzugeben, nieMaßnahmen zustimmen, die gegen die heiligsten Begriffe eines freien Volkes gerichtet sind." Also die Bundesführung der Heimwehren wird „nie Maßnahmen zustimmen". Auch dann nicht, wenn diese Maß nahmen sich als eine Volksnotwendigkeit erweisen

, daß seine Autorität hiezu nicht ausreicht, daß die- jenigen. die das Schlagwort von der „Stärkung der Auto rität" geprägt und mit diesem Schlagwort eine halbschläch- tige Verfassungsreform erpreßt haben, auf jede Autorität pfeifen, wenn diese Autorität ihnen nicht in den Kram paßt. Und die Regierung absolut, wenn sie unfern Willen tut! Das ist der Heimwehren Losung. Irgend etwas glaubte Herr Schober aber doch tun zu müssen, um dem Ausland zu zeigen, daß er Oesterreich zum Frieden führen will. Und da griff

forsch zu gegriffen und eine Staatsaffäre, eine revolutionäre Ver schwörung daraus konstruiert. Die Heimwehren hat man aber jederzeit ungeschoren im Besitze aller Attribute einer modernen Kriegsrüstung gegen die eigenen Volksgenossen belassen. Der Herr Schober irrt sich, wenn er annimmt, daß ihm die kompetenten Faktoren des Auslandes, die über das Schicksal der Anleihe für Oesterreich zu entscheiden haben, auf fein „verschärftes Waffenverbot" hereinfallen werden. Sie werden sich schon vorsehen

vor allem ein Akt der Höflichkeit gewesen sei. „ver anlaßt dadurch, daß er absolut verhindern mußte, daß feine Besuche in Rom und Berlin, die ihre besonderen Gründe hatten, nicht übelwollenden Mißdeutungen ausgesetzt seien". Zur selben Stunde, als er das Bekenntnis ablegte, daß Oesterreich nichts mit dem Faschismus zu tun habe, haben sein Vizekanzler und Heeresminisier und der Landeshaupt mann von Niederösterreich in St. Pölten durch die Tat ge zeigt. daß in Oesterreich die Staatsgewalt auf der Seite

des Faschismus steht. Herr Schober hat dabei davon gesprochen, daß er die Regierungen Frankreichs und Englands über die innerpoli tische und wirtschaftliche Entwicklung des neuen Oesterreich aufklären wollte, daß er das Vertrauen in unser Land zu stärken suche, und hat angedeutet, daß er sich mit der Hoff nung trage, daß es feinen persönlichen Bemühungen ge lungen sei. die Mächtigsten dieser Erde für uns zu gewin nen. Er hat in Unterredungen mit den Vertretern einzelner Montagblätter erzählt

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 19.01.1956
Umfang: 6
heutzutage ein Krieg ausbrechen sollte, dann würde er in etwa sieben Stun den vorüber sein, erklärte Luftvizemarschall K. M. Guthrie, der Präsident des kanadi schen Luftwaffenverbandes. Guthrie meinte, einige Atombomben, die nach einem strategischen Plan abgeworfen werden, würden ausreichen, um jegliche Form des menschlichen Lebens auszulö schen, da alle Bewohner des Landes durch die Einwirkung von radioaktiven Partikeln sterben würden. Verlassen Sie Oesterreich, Herr Starhemberg

! Die Betriebsrätekonferenz der Textilarbei_ ter Tirols, vom 18. Jänner 1956 richtete ein stimmig folgenden Offenen Brief an Herrn Starhemberg. Innsbruck, den 18. Jänner 1956 Herr Starhemberg! Die Betriebsrätekonferenz der Textilar beiter Tirols hat zu Ihrem unerwünschten Aufenthalt in Oesterreich Stellung genom men. Die Konferenz betrachtet es als eine Pro vokation, daß Sie nach der endlichen Be freiung Oesterreichs und Wiederherstellung der Demokratie — die Sie 1934 vernichtet haben — die Unverschämtheit besitzen

, wie der nach Oesterreich zu kommen. Ihre Schandtaten im Jahre 1934 waren der Beginn einer Entwicklung, die Oester reich Diktatur und Krieg mit all seinen Schrecken brachte. Der Hunger und die Not der Nachkriegszeit, die Opfer des Wieder aufbaues Oesterreichs gehen auf Ihre Urheberschaft zurück. Sie, als einer der Totengräber der Demokratie, sind so cha rakterlos, daß Sie die von Ihnen zerstörten Rechte der Demokratie für Ihre Wiederkehr benutzen. In der Demokratie gibt es keine Gesetze, die es erlauben

würden, Sie des Landes zu verweisen und Ihren Besitz für die Wieder gutmachung Ihrer Untaten zu verwenden. Aber jeder ehrliche Arbeiter und Demo krat in Oesterreich wird mit Empörung Ihre Anwesenheit in Oesterreich aufnehmen. Wenn Sie noch einen Funken Anstand be sitzen, dann verlassen Sie Oesterreich. Ihr Name ist ein bitterer Blutgeschmack für unsere Zweite Republik. Gehen Sie! Verlassen Sie Oesterreich! Die Betriebsrätekonferenz der Textilarbeiter Tirols Oesterreich soll rasch in den Europarat eintreten

(SK). In einem Mittwoch im Nationalrat eingebrachten Entschließungsantrag schla gen die sozialistischen Abgeordneten Doktor Pittermann, Strasser, Czernetz, Marianne Pollak und Genossen vor, die Regierung zu ersuchen, den Beitritt de r Republik Oester reich zum Europarat als Vollmitglied anzu melden, damit ihre Aufnahme bereits in der Aprilsitzung dieser Körperschaft beschlossen werden kann. Oesterreich nimmt an den Beratungen die ser Körperschaft derzeit nu r als Beobachter teil. Nun ist der Staatsvertrag

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Seite 1 von 8
Datum: 13.04.1946
Umfang: 8
das Wort zu einer Erklärung: „Der Anschluß war nicht das Ergebnis eines Staatsvertrages, sondern ein Vorgang, der dem österreichischen Volk von außen aufgezwungen war. Oesterreich wurde besetzt und seiner Hand lungsfreiheit beraubt. Mit- der Beseitigung der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft gewann das österreichische Staatswesen seine Selbstän digkeit und Unabhängigkeit wieder. Zu dieser Auffassung haben sich — und dies möchte ich ausdrücklich feststellen — die drei Großmächte, Großbritannien

, die Vereinigten Staaten von Amerika und die Sowjetunion ge mäß der Moskauer Erklärung vom Oktober 1943 bekannt. Alle drei demokratischen Parteien haben die demöftfatisebe Republik Oesterreich einstimmig am 27. April 1945 als wiederhergestellt erklärt und beschlossen, sie im Geist der Verfassung von 1920 einzurichten. Sie haben den im Jahre 1938 dem österreichischen Volke aufgezwungenen An schluß als null und nichtig erklärt. Demgemäß hat das Verfassungsüberleitungsge setz vom 1. Mai 1945

das Bundesverfassungsge- setz in der Fassung von 1929 nach dem Stande der Gesetzgebung vom 5. März 1933 als wieder in Wirksamkeit stehend erklärt. Der Bundeskanzler erinnerte daran, daß Oesterreich der erste Staat war, der nach dem Sieg der alliierten Mächte, auf Grund der Verein barung aller drei demokratischen Parteien eine Regierung eingesetzt und freie geheime Wahlen durchgeführt hat. Mit dem erstmaligen Zusammentritt dieser freigewählten Volksvertretung sind die Hemm nisse beseitigt worden, die etwa

noch der wie der in Geltung gesetzten Verfassung von 1929 entgegenstanden. Angesichts der Tatsache, daß Oesterreich an der Ausübung der Staatsgewalt infolge der Beset zung behindert war, angesichts des Willens aller drei politischen Parteien, die demokratische Re publik Oesterreich wieder im Geiste der Verfas sung einzurichten und schließlich angesichts des Wunsches der alliierten Mächte, das durch die provisorische Staatsregierung geschaffene Gesetz gebungswerk und damit auch die wieder in Kraft gesetzte Verfassung

von 1929 bildet vielmehr, wie ich zusam menfassend feststellen kann, einen Bestandteil unserer geltenden Rechtsordnung. Denn die Hemmnisse, die der Anwendung einzelner Bestim mungen der Verfassung noch entgegenstanden, sind nach Durchführung der Wahlen mit dem Zu sammentritt des Nationalrates und der Landtage weggefallen. Die Verfassung hat deshalb zu die sem Zeitpunkt in allen ihren Bestandteilen voll zur Auswirkung kommen können. Oesterreich hat also zur Zeit eine definitive Verfassung

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