waren sehr gut besucht und in beiden zeigte es sich, daß der antikle rikale Geist in Tirol schon gute Wurzel gefaßt hat, was guten Hoffnungen sür die Zukunft Raum läßt. Die Brunecker Versammlung wählte Herrn Bürgermeister Mayr zum Vorsitzenden, welcher den Wahlwerber und die Gäste aus Bozen begrüßte und sodann Herrn Dr. Leiter, welcher als Mitglied des Landeswahlausschusses die Versammlung einberufen hatte, das Wort er theilte. Dr. Leiter führte aus, daß Oesterreich gegenwärtig eine dreifache Krise
nicht wie bisher seine Abgeordneten von den Geist lichen ernennen lassen, sondern selber wählen. Er erklärte, im Falle, daß er gewählt werden würde, treu zum deutschen Volke zu hallen, für die Staatssprache in Oesterreich einzutre ten, bei der Abschließung der neuen Handels verträge mit den verschiedenen Staaten die volkswirth schaftlichen Interessen aus das eifrigste zu wahren und besonders zu trachten, daß unserer wirthschaftlichen Abhängigkeit von Ungarn ein Ende gemacht werde. Redner besprach weiters
, daß derselbe Mitglied der Südmark sei. Da sieht man, wie ehrlich es den Kleri» rikalen und Christlichsozialen mit ihrem Deutsch- thum ist, mir dem sie jetzt zur Wahlzeit so flunkern: der reinste Köder ist dieses deutsche Umhängemäntelchen. ihre Kraftausdrücke welche sie für die Erhaltung des Deulschthums in Oesterreich jetzt gebrauchen, haben sie einfach den Deutfchvölkischen gestohlen. Herr Gemeinderath Lun aus Bozen pflichtete diesen Ausführungen bei und gab seiner Ver wunderung Ausdruck
begrüßte zum Schlüsse seiner Rede die Ab änderung der Wahlreform, die der Wahl werber in sein Programm aufgenommen habe, und meinte, diese Abänderung sei mit allen Mitteln anzustreben. Ebenso begrüßten die Sozialdemokraten, mit dem Zusätze, daß sie dieselbe als eine Ab schlagzahlung betrachten, diese Reform. Auch mit der Forderung der deutschen Staatssprache feien sie vollkommen einverstanden, indem sie dieselbe, so lange nichtsine andere entdeckt sei, für Oesterreich nothwendig, erachten