189 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Post
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIPOS/1915/18_05_1915/TIPOS_1915_05_18_4_object_8208853.png
Seite 4 von 8
Datum: 18.05.1915
Umfang: 8
": Me Freimaurerei sei die Haupt schuldige an der Kriegshetze. Sie suche, entgegen dem wahren Willen des Volkes und durch Täuschung mittels ihrer Preffe, eine kriegerische Stimmung künstlich zu schaffen und die wahre öffentliche Meinung zum Schweigen zu bringen. Diese Freimaurerei wagte sich sogar etwas zu weit vor. Am Festzug der Garibaldifeier in Quarta, wo d'Annunzio eine haßerfüllte Rede gegen Oesterreich hielt, für welche ihm die Frei maurerei 100.000 Lire bezahlte, war die gesamte Freimaurerei Italiens

Kriegslieder in ansprechender Vertonung veröffentlicht. Diese Gedichte zweier Meister deut scher Sprache, die als künstlerische Vertreter der beiden verbündeten Nationen gelten können, go den schön der innigen Gemeinschaft Ausdruck, dir Deutschland und Oesterreich miteinander verbin det. Schröders Feldpostbrief lautet: ■. E Oesterreich, Oesterreich, Hab' nur GebüM Eh' soll die Sonn' erblassen. Eb' wir einander lassen; Eb' soll der Mond verbleichen. Eh' deine Treuen weichen, Oesterreich, Oesterreich

, Hab' nur Geduld! Oesterreich, Oesterreich, empor den Mut! < Uns ist es Aon gelungen. Wir haben sie verdrungen. Kosaken und Tartaren, Wir trieben sie zu Paaren. Oesterreich, Oesterreich, empor den Mut! Oesterreich, Oesterreich, Hab' nur Ged'iM Und waren'- Mordgesellen So viel wie Meereswellen, Wie Sand auf dürrer Heiden, — Gott wird's hernA bescheiden ! Oesterreich, Oesterreich, Hab' nur Geduld! 'Hofmannsthal antwortet mit folgenden Belf sen: Antwort gibt tm Felde dort Faust, die festgeballte; Antwort dir gibt

1
Zeitungen & Zeitschriften
Lienzer Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3091117-5/1915/18_05_1915/ZDB-3091117-5_1915_05_18_4_object_8498130.png
Seite 4 von 8
Datum: 18.05.1915
Umfang: 8
der „Avanti": Me Freimaurerei sei die Haupt schuldige an der Kriegshetze. Sie suche, entgegen dem wahren Willen des Volkes und durch Täuschung mittels ihrer Presse, eine kriegerische Stimmung künstlich zu schaffen und die wahre öffentliche Meinung zum Schweigen zn bringen. Diese Freimaurerei wagte sich sogar etwas zu weit vor. Am Festzug der Garibaldi feier in Quarto, wo d'Annunzio eine haßerfüllte Rede gegen Oesterreich hielt, für welche ihm die Frei maurerei 160.000 Lire bezahlte, war die gesamte

Tiederichs in Jena erschei nenden Kriegslieder in ansprechender Vertonung veröffentlicht. Diese Gedichte Zweier Meister deut scher Sprache, die als künstlerische Vertreter der beiden verbündeten Nationen gelten können, g& bcn schön der innigen Gemeinschaft Ausdruck, die Deutschland und Oesterreich miteinander tzechin« det. Schröders Feldpostbrief lautet: ^ Oesterreich, Oesterreich, Hab' nur GedM - Eh' soll die Sonn' erblassen. Eh' wir einander lassen; Eh' soll der Mond verbleichen. Eh' deine Treuen

weichen, Oesterreich, Oesterreich, Hab' nur Geduld! Oesterreich, Oesterreich, empor den Mut! Uns ist es schon gelungen. Wir haben sie verdrängen, Kosaken und Tartaren, Wir trieben sie zu Paaren. Oesterreich, Oesterreich, empor den Mul! Oesterreich, Oesterreich, Hab' nur Geduld! Und waren's Mordgesellen So viel wie Meereswellen, Wie Sand auf dürrer Heiden, — Gott wird's hernach bescheiden ! Oesterreich, Oesterreich, Hab' nur Geduld! Hofmannsthal antwortet mit folgenden Der fen: Antwort gibt tm Felde

2
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Land-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/OBEWO/1915/26_05_1915/OBEWO_1915_05_26_1_object_8037943.png
Seite 1 von 8
Datum: 26.05.1915
Umfang: 8
. Das war kein guter Geist und für alle Zeit wird nun der Psinasttag 1915 ein dunkles Blatt der Weltgeschichte bleiben. Es hat indessen keinen Zweck, über den schmachvollsten Verrat, den es jemals gab, sich lange zu entrüsten. Freuen wir uns lieber, daß es so gekommen und daß nicht länger mehr ein Ehrloser den deutsch-österreichisch-ungarischen Bru derbund zu schänden vermag. Die Kriegserklärung Italiens an Oesterreich wurde denn auch überall mit würdevoller Rübe .ausgenommen. Vom diplomatischen und politi-' schon

in die Gerechtigkeit unserer Sache. Die Weltgeschichte und die Geschichte der Völker ist nicht arm an Beispielen dafür, daß Untreue und Verrat noch immer an sich selbst gestraft wurde. Solang ein gerechter Gott im Himmel die Geschicke der Menschen und Völker lenbt, hat noch nie das schamloseste Unrecht über Recht und Ehrlichkeit auf die Dauer triumphiert. Und daß Italien selbst kein gutes Gewissen hat, zeigt schon die un glückliche Begründung der Kriegserklärung. Der • Bündnisvertrag., sei von Oesterreich verletzt

wor-, den. ■ Vor zehn Monaten ungefähr, weil angeb lich Italien von Oesterreich über dessen Ultimatum an Serbien nicht verständigt wurde. Eine famose Begründung das, die bereits in der Note der öster reichischen Regierung eine sehr wirkungsvolle Widerlegung erfuhr. Hat doch unsere Regierung in Wien im Juli 1914 klipp und klar erklärt, daß es die Waffen nicht für Ländergewinn erheben werde und haben doch selbst Frankreich und Eng land nach dem Fürstenmorde von Serajewo die Berechtigung

des Vorgehens Oesterreich-Ungarns gegen Serbien nicht bestritten. Nur der bisherige „Verbündete" Italien fühlt sich heute, nach zehn Monaten durch die angebliche Nichtverständigung verletzt, da er doch einen Vorwand für seinen schamlosen Treubruch braucht. Hat Italien bei. seiner Räubersährt nach Tripolis, bei seinem Uebersall aus die Türkei die Verbündeten vorher verständigt und gefragt. Auch wurde bereits am Freitag in Wien konstatiert, daß Oesterreich, obwohl es nicht verpflichtet lvar, Mitteilung

von dem Ultimatum an Serbien zu machen, trotzdem eine solche Mitteilung gemacht habe, allerdings vorsichtshalber zu einer Zeit, die der italienischen Regierung nicht mehr paßte, weil italienische Staatsmänner schon früher solche vertrauliche Mitteilungen mißbraucht und entweder an die Gegner weitergegeben oder sie benützt haben, Oesterreich-Ungarn in den Arm zu fallen. Der würdige italienische „Bundesgenosse" erscheint in einem immer schöneren Lichte! Aber selbst wenn Oesterreich den Bündnisvertrag verletzt

3
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Land-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/OBEWO/1914/03_04_1914/OBEWO_1914_04_03_1_object_8036821.png
Seite 1 von 16
Datum: 03.04.1914
Umfang: 16
und die Geldbeschaffung, die hauptsächlich militärischen Zwecken dienen wird, bewilligte. Rekruten und Geld werden ohne Bewilligung beschafft. In Deutschland wird dem Dolksvermögen eine Mil liarde entnommen zu Rüstungen und auch der dritte Genoffe des Dreibundes, Italien, rüstet. Die Gegenmächte Frankreich, Rußland und Eng land find in ihren Rüstungen voraus. Auch die kleinen Staaten fürchten und rüsten, von den Balkanstaaten gar nicht zu reden. An der rus sischen Grcnze gegen Deutschland und Oesterreich sollen große

Truppenmaffen angehäuft stehen, ebenso an der französischen Grenze gegen Deutsch land. Auch der Aberglaube steht im Dienste der europäischen Kriegshetzerei; alte Prophezeihungen, die von cinem großen Kriegsbrand über ganz Europa hin sprechen, gehen von Mund zu Mund — Kaiser Wilhelm sei der letzte Kaiser des Deutschen Reiches und Oesterreich werde in Stücke zerriffen. In Frankreich sind schon Land karten gedruckt, welche das künftige Europa zeigen. Stehen wir also ernstlich vor dem Ausbruche eines Krieges

wird die allslavische Glut geschürt, daß sie lichterloh brennt und gegen Deuschland und Oesterreich wird eine Sprache voll fanatischen Haffes geführt. Russische Agitatoren sind am Balkan und in Oesterreich fieberhaft tätig und suchen dort den Balkanbund gegen Oesterreich wieder auf die Beine zu bringen und hier den Boden für eine Erhebung in Galizien und der Bukowina vorzubereiten. Französisches Geld rollt in russischen Rubeln durch die Länder. Es ist begreiflich, daß wilde Kriegsgerüchte umgehen

. Aber das Kriegsgeschrei ist noch nicht Krieg. Es gibt mächtige Hemmungen, die sich ge rade dann am stärksten äußern, wenn es ernst werden soll. Deutschland, Oesterreich und Italien sind ein mächtiges F ri e d e n s b o llw e r k, das anzugreifen selbst Frankreich in seinem Haffs j sich hundertmal überlegen wird. Und seine Bun- j desgenossen sind nicht so sicher, wie es scheint, j Aus Rußland hört man die Drohungen, aber es j trägt eine Krankheit im Leibe, die ihm einen ! großen Teil der Kraft raubt. Ein militärischer

j Mißerfolg und das Niesenreich steht in den Flam- j men der Revolution. Die regierenden Kreise ha- ; ben daher auch gewiß keine Kriegslust; man läßt \ die Kriegshetzer gewähren und nimmt gerne das ? französische Geld. Bis zum Kriege aber ist noch i ein weiter Weg. Bezeichnend ist, daß in Rußland z die Behauptung auftauchte, es bereite sich ein j Bund Rußlands mit Deutschland gegen Oesterreich \ vor. Oesterreich werde aufgeteilt werden; Ruß- i land nimmt Galizien und einen Teil der Bukowina, j Rumänien

4
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenländer-Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ALABO/1915/18_07_1915/ALABO_1915_07_18_1_object_8259743.png
Seite 1 von 16
Datum: 18.07.1915
Umfang: 16
des ..Aivrniünder Bvie". Daumkirchen (Linieriunial) Telefon: Daumkirchen Nr. 1. Nr. 39 Grixen, Sonntag, den 18. Jnti Jahrgang 1913 (Vor getan und nachbedacht . . .) Die italienischen Staatslenker haben sich für ungeheuer schlau gehalten, als sie gleich zu Beginn des Weltkrieges mit ihrer Erpresserpolitik gegen Oesterreich begannen, diese dann, so wie die Kriegslage sich entwickelte, immer mehr stei gerten, und schließlich Plötzlich abschwenkten, um das Geschäft mit dem Dreiverband zu rnachen. Tie Rede Salandras

Machen schaften fix und fertig geklärt gehabt haben. Und was stellt sich jetzt heraus? Ebenso unzulänglich und erfolglos wie die bisherige Kriegführung Ita liens ist, ebenso hilflos ist die italienische Staats kunst Salandra und Sonnino begannen damit, an Oesterreich-Ungarn den Krieg zu erklären — aber beileibe nicht an Deutschland, obwohl dieses in fe stem Bündnis mit Oesterreich-Ungarn stebt, gemäß dem Bundesvertrag schlechthin verpflichtet ist, Oesterreich- Ungarn gegenüber dem durch nichts be kundeten

Angriffe Italiens beizustehen. Der | deutsche Reichskanzler hat im Reichstage ohne Um greife erklärt, Italien sei nickt darüber im Un klaren gelassen worden, daß es bei einem Angriff ! auf Oesterreich auch auf deutsche Truppenteile fto- i zen werde. Italien möchte unter allen Umständen ! den Schein aufrecht erhalten, daß cs mit Dentich- ! land im Frieden lebt, während es Oesterreich-Un- ! Mn zu vernichten strebt. Hofft es vielleicht gar, daß es Deutschlands Hilfe finden

werde, wenn die : M ihm und dem Dreiverband ersehnte Aufteilung ! Oesterreich-Ungarns endlich ins Werk gesetzt wird? Tie Herren Salandra und Sonnino würden dabe! übersehen haben, daß Deutschland noch lange nicht dslf istz um die Größe ihrer Verräterpolitik mit Mem italienischen Maßstabe messen zu können. - Deutschland hat keinen Grund, an Italien den '^rieg zu erklären: denn es ist ja von Italien bis her nicht angeariffen worden und Italien will von M nichts. Es wird aber seine Bündnispflicht ge- ilenüber Oesterreich-Ungarn voll

und ganz erfüllen, und in der Erfüllung dieser Pflicht auch nicht zau- - Cn ' toenn es sie gegen Italien erfüllen muß, ob gleich dieses sich Mühe gibt, sein Freund zu bleiben. Für Oesterreich sowohl als auch für Deutschland gilt unwandelbar der Satz: Tie Freunde unseres Freundes sind auch unsere Freunde und die Geg ner unseres Gegners sind auch unsere Gegner — auch wenn sie Grund haben, mit einer förmlichen Kriegserklärung zurückzuhalten. Haben sich die ita lienischen Diplomaten darüber vielleicht

5
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1915/22_05_1915/TIRVO_1915_05_22_1_object_7609667.png
Seite 1 von 8
Datum: 22.05.1915
Umfang: 8
. Durch die Post für Oesterreich-Ungarn: monatlich K2.—, viertel jährlich K 6.-, halb jährlich K 12. — . Für Deutschland monatlich K 2.20. Für die Schweiz monatlich K 2.70. Einzeln-Nummer 10 h 23.Jahrgang Erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage abends mit dem Datum des darauffolgenden Tages Nr. 113 Samstag, 22. Mai 1915 Nr. 113 Italien will den Krieg! Begeisterung der Kammer für ein Eingreifen Italiens. Salandras Mehrheit. ' Salandra hat in der römischen Kammer seine Mehrheit gesunden

ein Uebereinkommen besteht, durch welches Italien die Verpflichtung übernimmt, den Bundes genossen von gestern das Messer in den Rücken zu stoßen, konnte kein Zweifel obwalten, welche Mehr heit sich Salandra geben wird. Gleichwohl mußten wir gespannt sein, wie der Ministerpräsident die Schwenkung zum Dreiverband, also die Treulo sigkeit gegen Deutschland und Oesterreich-Ungarn nach unserm Angebot — das, wenn auch aus dem Zwange der Situation geboren-, immer noch ein glänzender Beweis der Freundschaft und Wohlmei

des Vertrages. Aber es liegt in seinem Wesen, daß er der Mächtegruppierung zur Zeit des Abschlusses Rechnung trug. Diese war im Balkan krieg die gleiche wie heute: Frankreich, Rußland, England, Serbien und Montenegro standen gegen uns. Ter Vertrag hat die Dreibundstaaten verpflich tet, sich gegenseitig gegen diese Mächte zu schützen. Mit Ausnahme einiger Diplomaten, glaubte bei uns in Oesterreich und wohl auch in Deutschland kein Mensch ernstlich, daß im Ernstfall auf Italiens Beistand zu rechnen

ist. Aber wir alle hofften, Ita lien werde uns zumindestens seine Neutrolität be- tvahren. Das flammende Telegramm, das die italie nische Regierung am letzten Tage vor Kriegsaus bruch nach Wien schickte und das uns versicherte, Italien werde dem Geist und Inhalt des Bündnis vertrages in allen Fällen Rechnung tragen, hat uns in dieser Auffassung bestärkt. Oesterreich-Ungarn war, nur um die Neutralität des Bundesgenossen zu erhalten, noch bereit, die nationalen Wünsche Ita liens zu erfüllen. Deutschland übernahm- die Bürg

ständlichen Schritt hinzustellen. „Das Ultimatum, das Oesterreich-Ungarn am 14. Juli 1914 an Serbien richtete— erklärte Sa landra — hat mit einem Schlage die Wirkung lang jähriger Bemühungen zunichte gemacht, indem es ein vorheriges Einvernehmen mit uns oder eine Verständigung unterließ. Meritorisch wurde er ver letzt indem es ein System territorialer Besitzungen zu uuserm Schaden bildete. Mehraberwares d e r K r i e g, der den den Vertrag erfüllenden Geist verletzte und unterdrückte

6
Zeitungen & Zeitschriften
Lienzer Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3091117-5/1915/03_08_1915/ZDB-3091117-5_1915_08_03_1_object_8498293.png
Seite 1 von 8
Datum: 03.08.1915
Umfang: 8
^— 1 ■ 1, ... 11 Eine Rätoromane über Oester reich und Italien. Auf die Kunde von der Kriegserklärung Jta- an Oesterreich schrieb der rätoromanische Schriftsteller Pater Maurus C a r n 0 t aus Disen- E (Graubünden) an Baronin Cnrica Handel- ^azzetti einen Brief, der Zeugnis gibt von M innigen Sympathien der rätoromanischen Heizer für Oesterreich-Ungarn. Das Sckweiben M nach dem „Linzer Volksblatt" folgenden Wort laut: Verehrteste! , Jb der Stunde, die endlich die Kriegserklärung •j® treulosen Bundesgenossen gebracht

hat, in der Aunde, da ich dem rätoromanischen Volke schreiben ^rbe, tote ganz Oesterreich in makelloser Treue M mit ungebrochenem Mute dasteht, muß ich Men einen Gruß senden, weil ich, soviel als mir Mich ist, im lieben Oesterreich sein muß. Unsere floaten stehen an der Grenze gegen Italien, das MzeLand, ohne Unterschied der Religion und Mache, steht ein für die Sache Oe st er- ^chs. Meine Verwandten und Nachbarn und Munde in Tirol werden sich, wenn es dazu kommt, ^ ^hten Aufgebot anschließen

auf Ihrem literarischen Lebenswerk ruhen wird, so lange es ein Oesterreich gibt, immer. So vieles hatte ich zu fragen und zu sagen, aber es ist keine Zeit zum reden und hören. Und doch müssen wir die Ruhe nicht verlieren! Der Ti roler, der ruhig den Stutzen an die Wange legt und nicht zittert, sagt uns allen: „Seid nicht bange!" Und wenn rings fürchterliche Lawinen hereinbrechen, das Herz des göttlichen Heilandes strahlt als Sonne, und es geht das Wort über Berg und Tal: Kommt zu mir, die ihr mühselig und beladen

seid, ich will euch erquicken. Und nach dem Krieg und Sieg schreiben Sie jene Erinnerung nieder in Reim und Prosa, die in den Schulbüchern Oesterreichs von Geschlecht zu Geschlecht gehen werden. Sie gehen geistig durch ganz Oesterreich und erzählen von braven Soldaten und von allem, was Oesterreich in diesen schweren Zeiten so groß und Io lieb gemacht, vom „Kranz der Demut und der Kraft! Sie sind berufen, mit ihrer Gottesaa.be Ruinen zu verklären. Wunden Deutschlands seien eine ständige Bedrohung

des Friedens. Es wurde da ein Schlagwort nach geredet, das leider bei uns in Deutschland selbst von gewisser Seite lange Zeit verbreitet wurde. Wo in Wirklichkeit die Bedrohung des Friedens durch die ständigen Rüstungen steckte, das zeigt am schlagendsten eine nüchterne Betrachtung des Rüstungsaufwandes von seiten des Dreiverban des im Verhältnis zu jenem von Deutschland und Oesterreich-Ungarn. Nach Professor Wolf betrugen die Ausgaben für Rüstungszwecke zu Wasser und zu Lande in den dreißig Jahren

7
Zeitungen & Zeitschriften
Neueste Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NEUEZ/1915/22_05_1915/NEUEZ_1915_05_22_1_object_8141524.png
Seite 1 von 4
Datum: 22.05.1915
Umfang: 4
an die französische u. serbische Front, sowie an die Dardanellen. — 3 Milliarden Sündengeld. Neue Erfolge in Galizien Bisher 104.000 Mann gefangen. Katzenjammer? „Es wird nicht so heiß gegessen, als gekocht". — Die italienische Regierung hat sich trotz des großen Tamtam in der Kammer noch nicht dazu entschließen können, eine offizielle Kriegserklärung an Oesterreich zu erlassen. Sie wartet augenscheinlich, daß Oesterreich- Ungarn an Italien den Krieg erklärt, aber diesen Ge fallen wird man ihr hoffentlich

21. Mai berichtet: lieber der Waltherstadt lag heute, Donnerstag, be- Der Dreibundvertrag bestimmte, daß ein casus foe deris gleichzeitig für die drei Vertragsmächte eintritt, wenn einer oder zwei der Vertragsschließenden ohne direkte Provokation ihrerseits von zwei oder drei Groß mächten angegriffen und in den Krieg verwickelt werden sollte. Als Oesterreich-Ungarn nach dem Sarajevoer Attentate gezwungen war gegen Serbien vorzugehen, fiel ihm Rußland in den Arm, machte die gesamte Militärmacht mobil

und entfesselte so den Weltkrieg. Die Provokation lag also auf russischer Seite. Gleichwohl erachtete die italienische Regierung mit der Behauptung, daß Oesterreich-Ungarn aggressiv ge gen Serbien vorging und dadurch das Eingreifen Ruß lands hervorrief, einen casus foederis nicht für gege ben. Auch machte sie geltend, daß die österreichisch - ungarische Regierung, indem sie Italien vom Ultimatum an Serbien nicht vorher verständigte, den Artikel 7 des Dreibundvertrages verletzte. Die Berufung

auf diesen Artikel wäre begründet gewesen, wenn Oesterreich - Ungarn auf einen Machtzuwachs auf dem Balkan ausgegangen wäre. Wien hatte jedoch schon vor dem Kriegsausbruch' in Petersburg und in Rom erklärt, daß Oesterreich-Ungarn keine Gebietserwerbung auf Kosten Serbiens erstrebe. Oesterreich-Ungarn und Deutschland wären daher berechtigt gewesen, die Ein wände Italiens gegen seine Bündnispflicht nicht anzu- erkennen. Sie zogen es jedoch vor, die einseitige Auslegung des Dreibundvertrages hinzunehmen

war, hatten sich am Waltherplatz Fas Offizierskorps und die Angehörigen eingefunden. Nach kurzer Aeberprüfung hielt der Feldpater Prof. Pater Le- renz Törresani O. Fr. M. eine Ansprache. , ermahnte seine Kampfgenossen zu Treue und Mut Und erinnerte an unsere Vorfahren und Republikaner und sonstigen Franzosenfreunde. Im na türlichen Bestreben, die Beziehungen Oesterreich-An- garns und Italiens auf neue freundschaftliche Grund lagen zu stellen, ließ die deutsche Regierung nichts un versucht, um eine Einigung herbeizuführen

8
Zeitungen & Zeitschriften
Lienzer Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3091117-5/1915/05_01_1915/ZDB-3091117-5_1915_01_05_2_object_8497774.png
Seite 2 von 12
Datum: 05.01.1915
Umfang: 12
M MM SestemW'Nm. (Zur bevorstehenden Herausgabe des - österreichisch-ungarischen RoLbuches.) Während auf den Schlachtfeldern die Heere Oesterreich-Ungarns und Deutschlands auf der seinen Seite und die Armeen der Dreiverbands staaten auf der andern Seite um'die Entschei dung in diesem größten aller Kriege ringen, sind die Regierungen der einander bekriegenden Staaten emsig an der Arbeit, sowohl die eigene Bevölkerung, als auch die öffentliche Meinung in den verbündeten und besonders in den neu

sische Regierung durch ein Gelbbuch und die eng lische durch ein Blaubuch. Deutschland hat schon früher durch ein Weißbuch die wichtigsten diplo matischen Dokumente veröffentlicht und die mühsamen Bemühungen der deutschen Diplo matie, die auf die Erhaltung des europäischen Friedens gerichtet waren, zur allgemeinen Kenntnis gebracht. Das Wiener auswärtige Amt hat das bedeutsamste Aktenmaterial- worin das Vorgehen Oesterreich-Ungarns gegen Ser- ' ien genügend begründet war, schon zu Anfang des Krieges

. In diese Melodie stimmte selbstver ständlich die ganze Preßmeute an dev Themse, an der Seine und an der Newa ein und alle be- zeichneten einstimmig das Deutsche Reich als den Urheber des Völkerkrieges. Dieses hätte auf Oesterreich-Ungarn einen Druck ausgeübt. Die Donaumonarchie hätte aber auf jeden Fall in Frieden weiterleben wallen und nur durch die Gewaltpolitik Deutschlands sei auch sie in den Krieg hineingerissen worden. Der Hintergedanke, welchen der Dreiverband mit einer solchen Be weisführung verfolgt

, die ihre Angriffe nur ge gen Deutschland richtet, wird aber wenig Scha den anrichten können. Die Dreiverbandsmächte rechnen nämlich auf Grund gnnzlich falscher Kal kulationen damit, daß der Krieg.in Oesterreich- !,Ungarn unpopulär ist und daß es deshalb mög- sollten, die in meiner Nähe auf etwa 40 Schritte 'heranreichte; ließ in aller Stille die Maschinen- ifletoeljre dahinschaffen, hieß die übrigen als Re serve unmittelbar hinterm Kamme lauern und ! gegebenenfalls unser Feuer auf den Feind unter stützen

! Der Feind bezog mit gro- lich wäre, das Habsburgerreich von Deutschland abzusprengen. Es gibt jedoch weder im Deutschen Kaiser reiche noch in Oesterreich-Ungarn einen einzigen Menschen, der den Gedanken erwägen' würo :. das deutsch-österreichische Mrrt-- rrnd Waffenbündnis zu lockern, geschweige denn dasselbe aufzugeben. Für Oesterreich-Ungarn wäre dies gleichveden- tend mit der Unterzeichnung des eigenen Todes urteiles, geradeso wie es eine Selbstnwrdpolitir Deutschlands wäre, wenn es von seinem Bun

9
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Land-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/OBEWO/1914/03_10_1914/OBEWO_1914_10_03_6_object_8037310.png
Seite 6 von 14
Datum: 03.10.1914
Umfang: 14
- untergesunkeu. Aber über alles geht die Würde der Nation. Der Mensch lebt nicht allein von der Würde und Ehre. Wir wissen nicht, ob der Drpibnnd ttnrifi hnrtptTftrtft tf+ Win hitrfotr rtftor nicht den Gewinn vergessen, den er in drei Jahr zehnten brachte. Es find heute Symptome vor handen, daß das Land ebensowenig für einen Krieg gegen Oesterreich begeistert ist. Vielleicht wird er gewünscht von den Republikanern und Nationalisten, sicher nicht von allen. Das Land will überhaupt keinen Krieg, es braucht

uu^jwyu, uuiuj jciuc -ckv* faffung die volle Möglichkeit eines Separatfriedens mit Oesterreich. Wohl heiße es in dem Abkommen, keine der verbündeten Mächte dürfe einen Separat frieden mit den zwei feindlichen Staaten eingehen, das schließt aber nicht ans, daß jetzt schon England, Frankreich, Rußland und Japan einig find, mit Oesterreich einen Separatfrieden zu schließen. Da einerseits das „Ruskoje Slowo" von jeher ein Sprachrohr des ruffischen Auswärtigen Amtes ist, andererseits bei der ruffischen

Preßzensur derartige schwerwiegende Mitteilungen nicht ohne wirklichen Hintergrund durchgelasfen würden, hat man es mit einer Art Geheimklausel des Friedensab kommens zu tun, über die das genannte Blatt noch weitere Angaben macht: Wenn Oesterreich das Bündnis mit Deutsch land aufgibt, seine Armee demobilisiert, die schweren Geschütze der Festungen und der Kriegs schiffe übergibt, werden die genannten drei euro päischen Großmächte Frieden unter ganz günstigen Bedingungen mit Oesterreich schließen

und sogar die Garantie übernehmen, daß andere Nachbarn das österreichische Gebiet nicht antasten. Italien und Rumänien würden wohl gehört werden; es müsse ihnen aber jetzt schon klar sein, daß die drei Mächte gar keinen Anlaß haben, die voll ständige Auflösung Oesterreich-Ungarns zu wollen. Wohl sei bis jetzt noch kein Anzeichen dafür vor handen, daß die Isolierung Deutschlands durch die Loslösung Oesterreichs von der Berliner Führung herbeigeführt werden könne, aber sie würden sich noch früh genug

einstellen. Oesterreich sei nicht umsonst von den ruffischen Heeren über schwemmt und in ständiger Gefahr, auch von den zwei lateinischen Staaten mit Krieg überzogen zu werden, es werde daher bald seine Geschicke von jenen Deutschlands trennen und den Frieden suchen, der ihm noch Gewinne bringen kann, statt der unvermeidlichen Verluste, die es erleidet, wenn Kaiser Franz Josef bis zum Schluffe für die Hohenzollern kämpfe. Die Aufsehen erregenden Mitteilungen des angesehenen ruffischen Blattes finden

10
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Post
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIPOS/1915/05_01_1915/TIPOS_1915_01_05_2_object_8208477.png
Seite 2 von 12
Datum: 05.01.1915
Umfang: 12
(Zur bevorstehenden Herausgabe des österreichisch-ungarischen Rotbuches.) Während auf den Schlachtfeldern die Heere Oesterreich-Ungarns und Deutschlands aus der einen Seite und die Armeen der Dreiverbands staaten auf der andern Seite um die Entschei- ung in diesem größten aller Kriege ringen, sind -e Regierungen der einander bekriegenden Staaten emsig an der Arbeit, sowohl die eigene evölkerung, als auch die öffentliche Meinung in den verbündeten und besonders in den neu tralen Staaten davon

durch ein Gelbbuch und die eng lische durch ein Blaubuch. Deutschland hat schon früher durch ein Weißbuch die wichtigsten diplo matischen Dokumente veröffentlicht und die mühsamen Bemühungen der deutschen Diplo matie, die auf die Erhaltung des europäischen , Friedens gerichtet waren, zur allgemeinen Kenntnis gebracht. Das Wiener auswärtige Amt hat das bedeutsamste Aktenmaterial, worin das Vorgehen Oesterreich-Ungarns gegen Ser bien genügend begründet war. schon zu Anfang des Krieges publiziert. In Kürze

ständlich die ganze Preßmeute an der Themse, an der Seine und an der Newa ein und alle be izeichneten einstimmig das Deutsche Reich als den Urheber des Völkerkrieges. Dieses hätte auf Oesterreich-Ungarn einen Druck ausgeübt. Die hätte aber auf jeden Fall in Frieden weiterleben wollen und nur durch die Gewaltpolitik Deutschlands sei auch sie in den Krieg.hineingerissen worden. Der Hintergedanke, welchen der Dreiverband mit einer solchen Be- -weisführung verfolgt, die ihre Angriffe nur ge gen Deutschland

, das Habsburgerreich von Deutschland abzusprengen. Es gibt jedoch weder im Deutschen Kaiser reiche noch in Oesterreich-Ungarn einen einzigen Menschen, der den Gedanken erwägen würo;. das deutsch-österreichische Mut- imd Waffenbündnis. zu lockern, geschweige denn dasselbe auszugeben. Für Oesterreich-Ungarn wäre dies gleichbedeu tend mit der Unterzeichnung des eigenen Todes urteiles, geradeso wie es eine Selbstmordpolitik Deutschlands wäre, wenn es von seinem Bun desgenossen abrücken würde. Nicht Deutschland

mobilisiert, als selbst Serbien seine Armee. Derartige militärische Maßnahmen Großbritanniens, die natürlich in Petersburg sofort mitgeteilt wurden, bewirkten dort alles eher _ als ein Eindämmen des Kriegsfiebers, Deutschlands Bemühungen, die auf eine direkte Verständigung zwischen Oesterreich-Ungarn und - Rußland hinzielten, mußten fast als resultatlos angesehen werden, als der Zar seine Armeen gegen Oesterreich-Ungarn mobilisierte. Der Friede war kaum mehr zu retten.. Unter dem Drucke der russischen

11
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1915/21_05_1915/TIRVO_1915_05_21_1_object_7609334.png
Seite 1 von 8
Datum: 21.05.1915
Umfang: 8
für Oesterreich-Ungarn: monatlich K2.—, viertel jährlich K 6.-, halb jährlich K 12. — . Für Deutschland monatlich K 2.20. Für die Schweiz monatlich K 2.70. Einzeln-Numrner 10 h 23. Jahrgang Erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage abends mit dem Datum des darauffolgenden Tages Nr. 112 Freitag, 21. Mai 1915 Nr. 112 8« GtMnng der Entscheidung. Zur Tagung der italienischen Kammer. — Salandras Macht. Zur Stunde, wo diese Zeilen niedergeschrieben werden, fällt in Rom die Entscheidung über Krieg

und Frieden. Tie Ereignisse, die sich in den letzten Tagen in Italien abspielten, geben der optimistischen Hoffnung, daß sich die Kammer gegen das Kabinett Salandra auflehnt und die Konzessionen, die Oesterreich-Ungarn gemacht, als ausreichend erklärt, leider keinen allzugroßen Raum. Wir haben das Gefühl, daß in der italienischen Kammer eben so eine Mehrheit für den Krieg gesunden werden kann, wie für den Frieden. Salandra wird sich di e Mehrheit geben können, die er eben haben will! Nach unserem

Dafürhalten wird die Mehrheit durch das Urteil erzielt, das der Kabinettschef über das An gebot Oesterreich-Ungarns abgibt. Bezeichnet Sa- landrg^dies^ Angebot als die Erfüllung.der natio nalen Bestrebungen, erklärt er, daß die Zugeständ nisse wertvoll sind, daß es fraglich ist, ob Italien in einem Krieg, also mit gewaltigem Opfer an Gut und Blut mehr erreichen kann als es da auf friedlichem Wege erhält, dann wird sich in der Kammer eine große Mehrheit finden, die diese Erklärung mit Ju bel zur Kenntnis

nimmt. Straßendemonstrationen würden an diesem Votum der Kammer nicht das ge ringste ändern. Wenn Salandra aber sagt: das An erbieten Oesterreich-Ungarns kann das Land nicht befriedigen, Italien müsse zu dem Schwerte greifen, um alles zu erreichen. Wenn er dann noch die üb lichen Phrasen von den „Lebensinteressen" des Lan des hinzufügt, die auf dem Spiele stehen, sobald sich Italien in diesem „historischen Moment schwach zeige"" und über das „arme Belgien", über die „be drohte lateinische

-Hollweg hielt in der vorgestrigen Sit zung des deutschen Reichstages eure Rede, die nun im Wortlaute vorliegt. Man erfährt da, daß er in seinen Ausführungen den deutschen Volksvertretern die Konzessionen Oesterreich-Ungarns mitteilte. Wir gestehen: Oesterreich wollte an Italien viel ge ben: die Zugeständnisse gehen bis an die Grenze des Möglichen. Jedes Mehr würde die wirtschaftliche Existenz Oesterreichs bedrohen und auch das deutsche , Reich schwer schädigen. So groß sind die Zugeständ nisse

12
Zeitungen & Zeitschriften
Außferner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3062711-4/1915/06_01_1915/ZDB-3062711-4_1915_01_06_2_object_8230840.png
Seite 2 von 12
Datum: 06.01.1915
Umfang: 12
es und zwar die franzö sische Regierung durch ein Gelbbuch und die eng lische durch ein Blaubuch. Deutschland hat schon e er durch 'ein Weißbuch die wichtigsten diplo- ischen Dokumente veröffentlicht und die mühsamen Bemühungen der deutschen Diplo matie, die auf die Erhaltung des europäischen E ^riedens gerichtet waren, zur allgemeinen cnntnis gebracht. Das Wiener auswärtige .Amt hat das bedeutsamste Aktenmaterial, worin 'das Vorgehen Oesterreich-Ungarns gegen Ser- ; bien genügend begründet war, schon zu Anfang

trage. In diese Melodie stimmte selbstver ständlich die ganze Preßmeute an der Themse, an der Seine und an der Newa ein und alle be zeichnet^ einstimmig das Deutsche Reich als den Urheber des Völkerkrieges. Dieses hätte auf ^Oesterreich-Ungarn einen Druck ausgeübt. Die ^Donaumonarchie hätte aber auf jeden Fall in ^Frieden weiterleben wollen und nur durch die Gewaltpolitik Deutschlands sei auch sie in den Krieg hineingerissen worden. Der Hintergedanke, welchen der Dreiverband

mit einer solchen Be- weisführung verfolgt, die ihre Angriffe nur ge igen Deutschland richtet, wird aber wenig Scha den anrichten können. Die Dreivervandsmächte rechnen nämlich auf Grund gänzlich falscher Kal kulationen damit, daß der Krieg in Oesterreich- Ungarn unpopulär ist und daß es deshalb mög- i'ollten, die in meiner Nähe auf etwa 40 Schritte !heranreichte; ließ in aller Stille die Maschinen gewehre dahinschaffen, hieß die übrigen als Re iserve unmittelbar hinterm Kamme lauern und igegebenenfalls unser Feuer

den entscheidenden Mo- mient. Und er kam! Der. Feind bezog mit gro lich wäre, das Habsburgerreich von Deutschland abzusprengen. Es gibt jedoch weder im Deutschen Kaiser reiche noch in Oesterreich-Ungarn einen einzigen Menschen, der den Gedanken erwägen würdu das deutsch-österreichische Wut- und Waffenbündnis zu lockern, geschweige denn dasselbe aufzugeben. Für Oesterreich-Ungarn wäre dies gleichbedeu tend mit der Unterzeichnung des eigenen Todes urteiles, geradeso wie es eine Selbstmordpolitik Deutschlands wäre

. Ja, wie sich aus dem Gelb buche ergibt, hatte England seine Flotte sogar schon früher mobilisiert, als selbst Serbien seine Armee. Derartige militärische Maßnahmen Großbritanniens, die natürlich in Petersburg sofort mitgeteilt wurden, bewirkten dort alles eher als ein Eindämmen des Kriegsfiebers, Deutschlands Bemübungen, die auf eine direkte Verständigung zwischen'Oesterreich-Ungarn und Rußland hinzielten, mußten fast als refultatlos angesehen werden, als der Zar feine Armeen gegen Oesterreich-Ungarn mobilisierte

13
Zeitungen & Zeitschriften
Schwazer Bezirksanzeiger
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3074699-1/1915/06_01_1915/ZDB-3074699-1_1915_01_06_2_object_8491187.png
Seite 2 von 12
Datum: 06.01.1915
Umfang: 12
sische Regierung durch ein Gelbbuch und die eng lische durch ein Blaubuch. Deutschland hat schon früher durch ein Weißbuch die wichtigsten diplo matischen Dokumente veröffentlicht und die mühsamen Bemühungen der deutschen Diplo matie, die auf die Erhaltung des europäischen Friedens gerichtet waren, zur allgemeinen Kenntnis gebracht. Das Wiener auswärtige Amt hat das bedeutsamste Aktenmaterial, worin das Vorgehen Oesterreich-Ungarns gegen Ser bien genügend begründet war, schon zu Anfang des Krieges

. In diese Melodie stimmte selbstver ständlich die ganze Preßmeute an der Themse, an der Seine und an der Newa ein und alle be- zeichneten einstimmig das Deutsche Reich ass den Urheber des Völkerkrieges. Dieses hätte auf Oesterreich-Ungarn einen Druck ausgeübt. Die Donaumonarchie hatte aber auf jeden Fall in Frieden weiterleben wollen und nur durch die Gewaltpolitik Deutschlands sei auch sie in den Krieg hineingerissen worden. Der Hintergedanke, welchen der Dreiverband mit einer solchem Be weisführung .verfolgt

! Der Feind bezog mit gro- ! lich wäre, das Habsburgerreich von Deutschland abzusprengen. Es gibt jedoch weder im Deutschen Kaiser reiche noch in Oesterreich-Ungarn einen einzigen Menschen, der den Gedanken erwägen würo;. das deutsch-österreichische Blut- und Waffenbündnis ^ lockern, geschweige denn dasselbe aufzugeben. Für Oesterreich-Ungarn wäre dies gleichbedeu tend mit der Unterzeichnung des eigenen Todes urteiles, geradeso wie es eine Selbstnwrdpolitik Deutschlands wäre, wenn es von seinem Bun

, hatte England seine Flotte sogar schon früher mobilisiert, als selbst Serbien seine Armee. Derartige militärische Maßnahmen Großbritanniens, die natürlich in Petersburg sofort mitgeteilt wurden, bewirkten dort alles eher als ein Eindämmen des Kriegsfiebers, Deutschlands Bemühungen, die auf eine direkte Verständigung zwischen Oesterreich-Ungarn und Rußland hinzielten, mußten fall als resultatlos angesehen werden, als der Zar seine Armeen gegen Oesterreich-Ungarn mobilisierte. Der Friede war kaum mehr

zu retten. Unter dem Drucke der russischen Mobilisierung wollte Eng land den Konversationsgedanken zu Vieren, den es schon einmal fallen lassen mußte, wieder auf- greisen. Oesterreich-Ungarn konnte sich nicht einem-Tribunal der Großmächte unterstellen,- da es sich nm seine Landesiuteressen handelte. Nur im Prinzip war Deutschland für eine Inter vention; da erledigte die Mobilisierung d er ge- ßen Lärm das verlassene Gehöfte; ein großer Teil immerhin lagerte sich um dasselbe; es wur den Gewehrpyramiden

14
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Wastl
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIWAS/1915/11_07_1915/TIWAS_1915_07_11_2_object_7949816.png
Seite 2 von 8
Datum: 11.07.1915
Umfang: 8
.Verhandlungen abbrechen müsse, weil inan dem Drei verband gegenüber sich gebunden habe. Das würde der diplomatischen Geschicklichkeit Sonninos Ehre ma chen, wenn 'es nicht die Unehrlichkeit seiner Poli tik gegenüber den Zentralmächten nur so schärfer her vortreten ließe. Noch viel deutlicher zeigt sich aber nun auch, daß der einzige von Salandra und Sonnino seit dein j3. Mai Deutschland und Oesterreich gegen über vorgebrachte Grund für die Weigerung, die Ver handlungen mit Berlin und Wien

Vereinbarung über die Verteilung der Beute. Sie haben ünter sich die politischen Machtsphären, das Ländergebiet und das wirtschaftliche Vermögen von Deutschland, Oesterreich-Ungarn Und der Türkei auf geteilt, und es ist klar, daß demgemäß Englands Ver bündete so lange an dessen Seite bleiben werden, so lange England den Krieg weiterzuführen vermag und daher die Hoffnung auf die Erlangung des Sieges und auf Hie Verteilung der Beute aufrechterhalten kann. Man weiß ans der Presse der gegen die Zentral mächte

verbündeten Staaten, daß Rußland aus die ser Beute zunr mindesten die Meerengen mit Konstan tinopel für sich und einen Teil der Adriaküste für Ser bien, dadurch also zwei Zugänge ins Mittelmeer er halten soll, und man muß annehmen» daß es um dieses Vorteiles willen bis zunr letzten Augenblicke England treu bleiben wird, selbst wenn seine Armeen vor den verbündeten Heeren Deutschlands, Oesterreich-Ungarns und der Türkei weit in das eigene Gebiet zurückwei chen müßten. Auch auf allfällige innere Unruhen

bündete vorzeitig aus ihrem Bündnisverhältnisse und aiULlhrer Bundespflicht ausscheiden, daß also der ita lienische Verrat!an Oesterreich-Ungarn und Deutschland ein Gegenstück bekäme. Nach unseren früheren Aus führungen ist dies sehr unwahrscheinlich. Wohl aber ist dieses Schluß,duell in der Weise denkbar, daß es den Zentralmächten und der Türkei gelänge, alle an deren Gegner von England kampfunfähig zu machen, so daß England zum Schlüsse mit eigenem Blut und vielleicht auf dem eigenen Boden den Krieg

wird, ein großes Gebiet Rußlands ist von deutschen und öster reichisch-ungarischen Truppen besetzt, eine Erneuerung der russischen -Offensive ist vor längerer Zeit nicht denkbar. Belgien Und Nordfrankreich sind von deut schen Truppen besetzt und jeder der zahlreichen Versuche, die Front lim Westen zu durchbrechen, ist bisher ge scheitert. Das Aufgebot her ganzen italienischen Ar mee gegen Oesterreich-Ungarn hat ein Ueberschreiten der strategischen Grenzen unseres Gebietes nicht her beigeführt. Unsere Südfront

15
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1915/26_05_1915/TIRVO_1915_05_26_1_object_7609165.png
Seite 1 von 8
Datum: 26.05.1915
Umfang: 8
bruck monatlich K 1.50. Durch die Post für Oesterreich-Ungarn: monatlich K2.—, viertel jährlich K 6.-, halb jährlich K 12.—. Für Deutschland monatlich K 2.20. Für die Schweiz monatlich K 2.70. Einzeln-Nmnmer 10 h Jahrgang Erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage abends mit dem Datum des darauffolgenden Tages Nr. 115 Mittwoch, 26. Mai 1915 Nr. 115 Am Pfingstsonntag s^4 Uhr nachmittags hat der italienische Gesandte in Wien Oesterreich-Ungarn den Krieg erklärt. Nach den Ereignissen

sich eine neue Verhandlungsbasis fin den. Wir teilten diese Hoffnung nicht. Als Italien das gewiß sehr annehmbare, die Grenzen des Möglichen in jeder Hinsicht erreichende wenn nicht überschreitende Angebot Oesterreich-Ungarns als ungenügend zurückwies und mit der Kündigung des Dreibundvertrages jeden Zweifel in seine Absichten zerstörte, wußten wir Italien bereit, den Treue- und Bündnisbruch durch einen Krieg zu bekräftigen. Gleichwohl waren auch wir auf den Inhalt des Ul timatums gespannt. Italien

Beute verheißen ward. Italien fühlt dieses Bedürfnis nicht. Es will — und das ist die einzige Aufrichtigkeit, die wir an seiner Regie rung und an seinem Staatsoberhaupt wahrnehmen können — als das erscheinen was es ist: ein Raub-^ M äjr .^-4. - -v: staat, der nach der Moral der Camorra bedenkenlos dem Freunde von gestern die Pistole an die Brust setzt, wenn er sich von dieser Schandtat Vorteil ver spricht. Italien hat Oesterreich-Ungarn kein Ultimatum unterbreitet. Es hat darauf verzichtet

ist die Heuchelei, die in der kurzen Begründung der Kriegserklärung gehäuft wird. Die italienische Regierung beruft sich da auf die „schwerwiegenden Gründe", die sie bewogen ha ben, am 4. Mai den Bündnisvertrag von Oester reich-Ungarn als verletzt und darum für nichtig zu erklären. Die Vertragsverletzung soll sich Oesterreich- Ungarn durch das Ultimatum an Serbien zu schul den kommen haben lassen, das bekanntlich'im Juli des vorigen Jahres erfolgt ist. Wie merkwürdig, daß sich Italien erst nach neun Monaten

16
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Grenzbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIGBO/1913/03_12_1913/TIGBO_1913_12_03_1_object_7739025.png
Seite 1 von 8
Datum: 03.12.1913
Umfang: 8
Oesterreich- Ungarns ein „einig Volk von Brüdern" darstellen. Die Anhänglichkeit an die Dynastie Habsburg ist überhaupt das Band, das die disparaten Volksstämme zusammenhält und so dem ganzen Reiche Ansehen und Macht, Wohlfahrt und Gedeihen sichert. Als der Kaiser im Jahre 1848 als Achtzehnjähriger das schwere Erbe Habsburgs antrat, war die Zukunft Oesterreichs von trüben Voraussagungen erfüllt. Durch Sturm und Drang aber hat er den Weg zur heutigen Höhe gefunden und wenn es ihm gelang, ein verjüngtes

Oesterreich zu schaffen, so verdankt er dies vor allem seiner Treue gegen sich selbst. Und diese Treue ließ es auch nie zu einer Verstimmung zwischen ihm und seinem Volke kommen, mochten die politischen Wogen und Meinungen noch so aneinanderprallen. Die kul turelle und. wirtschaftliche Entwicklung Oesterreich-Un garns war ihm seine vornehmste Aufgabe. Und aus dieser Aufgabe heraus wuchs der große Gedanke, den in seiner Größe und Bedeutung wohl noch kein Monarch so nachdrücklich gepflegt und ge fördert

zu uns herüber. Millionen in Oesterreich hatten da im festen Vertrauen auf den Friedensapostel auf Habsburgs Thron ihre Blicke nach der Kaiserstadt gerichtet. Von dort aber scholl kein Kriegsruf durchs Land, wohl aber die Versicherung, daß Oesterreich auf der Hut sei für die Erhaltung seiner Ehre. Und so zogen die dunklen Gewitterwolken vorüber und gaben wieder Raum der Sonne heiteren Friedens. Diese segensreiche Kulturarbeit unseres Kaisers hat einen symbolischen Ausdruck gefunden durch den Be schluß

von seiner Stellung als königlichen Kommissars in Agram und seine gleich zeitige Ernennung zum Banus von Kroatien. Oesterreich und Serdisn. Wien, 1. Dez. Es wird hier bekannt, daß zwi schen der österreichischen und der serbischen Regierung zur Stunde ein Einigungsplan für die Orientbahn erörtert wird, der volle Aussicht auf Zustandekommen habe. Dieser Plan soll dahin gehen, daß eine serbisch österreichische Gesellschaft gemeinsam die Bahn über nimmt. vie Balkanbund-Entdüllungen. Wien, 1. Dez. Der Kriegsminister

17
Zeitungen & Zeitschriften
Lienzer Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3091117-5/1914/28_07_1914/ZDB-3091117-5_1914_07_28_11_object_8497221.png
Seite 11 von 16
Datum: 28.07.1914
Umfang: 16
und alt und in allen Kreisen die Sensation der Kriegsnach richt fast den einzigen Gesprächsstoff bildet. — Die Stimmung der Bevölkerung ist eine zuversichtliche und patriotische. Die Stimmung in Deutschland. Als in Berlin die ersten Extrablätter über die Ablehnung der österreichischen Note erschienen, er schollen aus der Menge Hochrufe auf Oesterreich- Ungarn. Gegen 2000 Menschen zogen vor die österreichisch-ungarische Gesandtschaft und stimmten unter wiederholten Hochrufen vaterländische Lieder

dem Vor gehen der österreichischen Regierung absolut feindlich gegenübersteht. Man spricht von einer Ueberrumpelung und von einer unverzeihlichen Friedensstörung. In den verschiedenen Betrachtungen der russischen und französischen Presse über die österreichische Note wird ausgeführt, die Erklärung, die Oesterreich von Serbien verlange, sei eine Demütigung Serbiens, die an Selbstmord grenze. Was wird in dieser Er klärung verlangt? Erstens: Die serbische Regierung soll die gegen Oesterreich gerichtete

? Abermals nein! Kein zivili sierter Staat Europas duldet innerhalb seiner Grenzen Bestrebungen, die benachbarten Staaten durch die schlimmsten Gewalttätigkeiten unermeßlichen Schaden zufügen. Auch Serbien kann daher von Europa nicht das Recht zugestanden werden, um vermeintlich be rechtigter Expansionsbestrebungen willen einer Or ganisation von politischen Mördern, die heute noch gegen Oesterreich allein ihre Anschläge verüben, morgen aber an alle europäischen Höfe ihre gedungenen Totschläger entsenden

, daß ihnen auch eine Er mordung des regierenden Königs oder seiner Minister nichts helfen kann, daß Oesterreich immer tatbereit aus der Wacht stehen wird. Von einer Demütigung Serbiens kann man allen Ernstes nur dann sprechen, wenn man die Tatsache selbst, daß Setbien auf Verlangen Oester reichs überhaupt etwas Handgreifliches tun muß, für eine Demütigung hält. Mit Leuten, die einen derartigen Standpunkt vertreten, läßt sich nicht streiten. Es genügt, ihnen gegenüber festzustellen, daß kein Staat, geschweige

ist und jeder sich sagen kann, daß Oesterreich seine Rolle als Groß macht ausgespielt hat, wenn es sich mit diploma tischen Redensarten abspeisen, die nationalistischen Mörder sich weiter auf der Nase herumtanzen läßt. Daher wirkt bei näherer Betrachtung der Tat sachen der eiserne Schritt Oesterreichs unbeschadet dessen, was er für ganz Europa im Gefolge haben kann, wie eine befreiende Tat. Seit fünf Jahren läßt sich Europa von den Nationalisten des Balkans und Rußlands aufs schlimmste beunruhigen. Der stille Krieg

18
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1915/22_01_1915/TIRVO_1915_01_22_1_object_7608329.png
Seite 1 von 4
Datum: 22.01.1915
Umfang: 4
K 10-20. — Einzelnzusendung durch die Post fpr Oesterreich: Monatlich K 2-—, vierteljährig K 6 —, halbjährig K 12-—. — Für Deutschland monatlich K 2-20. — Für die Schweiz monatlich K 2 70. — Nr. 17 Innsbruck, Freitag, 22. Jänner 1915 23. Iahrg. GhenadiewsReise nach Rom. Die Reise des bulgarischen Exministers Ghena diew nach Rom und daß er dort vom italienischen Minister des Aeußern zu einer längeren Konferenz empfangen wurde, hat überaus großes Aufsehen hervorgerufen. Ghenadiew ist so etwas wie ein Vertrauensmann

des bulgarischen Königs; die Presse der Dreiverbandsmächte nahm natürlich an, daß der bulgarische Exminister der italienischen Re gierung Aufschlüsse über die Absichten des list reichen bulgarischen Königs und des Kabinetts ge ben werde. Darin, daß Bulgarien just Italien ins Vertrauen zieht, sah man in den Dreiverbandslän dern einen Beweis mehr, daß der von England lang- angestrebte, gegen Deutschland und Oesterreich- Ungarn gerichtete Balkanbund unter Führung Italiens am Ende doch zustande gebracht

nämlich, wenn der Zweibund niedergeworfen und Oesterreich auf- geteilt wird, dann werde Serbien für den Länder erwerb in Oesterreich-Ungarn Bulgarien mit Maze donien entschädigen. Aus den Kriegsereignissen sieht man in Bulgarien jedoch, daß die Niederwer fung der Zweibundmächte keine so einfache Sache ist, und hat deshalb kein Vertrauen zu einem so fragwürdigen Wechsel auf die Zukunft, zumal ja Rußland schon einmal bewiesen hat, daß es Serbien nicht hindert, Verträge mit Bulgarien zu brechen

. Das gegenwärtig amtierende Ministerium in Bulgarien hat sich auch von den Lockungen und Zu kunftswechseln des Dreiverbandes nicht blenden las sen und bewahrt die strikte Neutralität, die getragen ist von einem gewissen Wohlwollen gegen Deutsch land und Oesterreich-Ungarn. Für diese Politik findet die Regierung auch eine große Majorität in der Kammer, da sich hierin die ministerielle und die sozialdemokratische Partei zum gemeinsamen Kampfe gegen die russenfreunbliche Gruppe finden. Berücksichtigt

19
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1914/06_04_1914/TIRVO_1914_04_06_1_object_7607676.png
Seite 1 von 8
Datum: 06.04.1914
Umfang: 8
K 10*20. — Einzelnzusendung durch die Post für Oesterreich: Monatlich K 2-—, vierteljährig K 6*—> halbjährig K 12*-—. ] — Für Deutschland monatlich K 2*20. — Für die Schweiz nwnatlich K 2 70. — J Nr. 77 Innsbruck, Montag, 6. April 1914 22. Iayrg. Bom Lage. Innsbruck, 6. April. Rumänien und der Lreibuud. In Wien ist seit einigen Wochen eine Stimmung herrschend, die an die Tage der Balkankrise erin- Kt. Die Wiener und Budapester Presse tobt, doch diesmal nicht gegen Serbien, sondern gegen Rumä nien. Schon die Reise

. Zeneral Strica leitete die Versammlung, die so Mg wie noch nie zum Kriege gegen Oesterreich- llngarn aufforderte. Die Angriffe waren an Schärfe nicht zu überbieten. Professor Antonescu bezeich net« das ungarische Volk als ein Volk von Verrück- ten. Sie seien ein turanisches Volk wie die Bulga ren. Dansw war ein typischer Vertreter dieses Tu- raniertums, und dieser Mann hat Rumänien große Vorteile vermittelt. Hoffentlich werde auch Ungarn bald seinen Danew finden. Oesterreich allein sei verantwortlich

für gesicher ter halten als den Oesterreich-Ungarns. Und wenn die „Kulturliga" zu Unrecht die Lage der Rumänen in der Bukowina beklagt, denen nichts fehlt, so darf sie mit um so mehr Recht von der magyarischen Ge waltherrschaft reden, die eine,faustdicke Tatsache ist. Was will man überhaupt noch von Rumänien? Es soll deutlich aussprechen, ob es mit dem Drei bund oder mit dem Dreiverband gehen will. Es hat aber schon längst mit aller Entschiedenheit seiner Meinung Ausdruck gegeben. Seit dem Bukarester

Frieden steht Rumänien im engsten Verhältnis mit Serbien. Was verbindet es mit diesem Staate? Doch wohl nur dies, daß der eine die serbischen, der andere die rumänischen Landesteile Oesterreich- Ungarns seinem Staatsgebiete einverleiben möchte. Dann aber verknüpft sie die Erinnerung des ge meinsamen Sieges über Bulgarien. In diese Er innerung gehört auch Oesterreich hinein — als Be- fehder und Verleumder des Bukarester Friedens. Die Rechnung Rumäniens ist klar und einfach. Im Dreibunde

20
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1914/20_11_1914/TI_BA_ZE_1914_11_20_2_object_8365355.png
Seite 2 von 16
Datum: 20.11.1914
Umfang: 16
Günstige Lage aus allen Linien. Große Siege in Serbien. — 8090 Gefangene, 42 Geschütze und 31 Maschinengewehre erobert. 93.000 Kriegsgefangene in Oesterreich. Großer deutscher Seefieg in Südamerika. — Zwei große englische Kreuzer vernichtet, zwei stark beschädigt. — Kampf deutscher Schiffe an der englischen Küste. Generaloberst Hirrdenburg sängt neuerlich 32.500 Russen und erbeutet 98 Maschinengewehre. Glänzende Siege der Türken gegen Rußland und England. — 4000 Tote und 4000 verwundete Russen

sich mit Rußland und Japan messen. Aus diesen gedrängten Ausführungen kann mar: ersehen, daß eine weitere Kriegsausbreitung absolut kein Ding der Unmöglichkeit ist. Ganz ab gesehen davon ist es noch lange nicht ausgemacht, ob nicht auch Rumänien, Bulgarien und Griechenland aus ihrer Neutralität heraustreten werden und, mindestens die ersteren zwei Staaten sich Oesterreich und Deutschland anschließen werden. Je mehr Staa ten sich im Kriege gegen den Räuberverband Ruß land, England und Frankreich mit Oesterreich

zu machen bei der schon bewiesenen Tapferkeit der Besatzung. Tie Russen haben sich schon einmal die Zähne an dieser Festung ausgebissen; sie mögen es ein zweitesnral versuchen. Die Festung ist auf Monate hinaus mit allem Bedarse versehen. So tvie überall, gibt es auch in unserem lieben Oesterreich nun Leute, die nichts lieber tun als „Schwarzsehen" urrd sich in ihren Unkenrufen ge fallen. Mit einer wahren Herzensfreude erzähle:: diese komischen Leute allen, die es hören und auch nicht hören wollen, daß es.mit

Oesterreich schlecht stehe usw. Diesen Leuten, die von einer Krieg führung. wie sie heutzutage nötig ist, ungefähr so viel verstehen, wie die Kuh vom Seiltanzen und die

21