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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 16.05.1866
Umfang: 6
. Mittwoch, den 16. Mai. 18S6. Politische Rundschau. Der österreichisch-preußische Depeschenwechsel m«h loch bald ein Ende nehmen. PreußenW das alte Lied mit dem obligaten Refrain und stellt sich taub gegen alle Vernunstgründe. Nachdem alle Welt von der Friedensliebe Oesterreichs überzeugt ist, wird tS von Preußen fortwährend als dessen gesährlichster Feind betrachtet. Oesterreich hat sich bereit erklärt, seine Waffen im Norden niederzulegen, allein, daß es sich auch im Süden seinem Feinde wehrlos

überliefern soll, ist eine insolente, unerhörte Zuumthung, die es mit aller Entschiedenheit zurückweisen muß. Welche Bürgschaft kann Preußen für die Behauptung leisten, daß für Oesterreich nicht die mindeste Veranlassung vorliege, sich auf die Abwehr eines Angriffs auf fei- um italienischen Besitzstand vorzubereiten? Haben es m Italien nicht schon längst alle Spatzen auf den Dächern verkündigt, daß Italien nicht fertig ist, so lauge es sich nicht auch in den Besitz von Venedig gesetzt hat? Wissen

wir vielleicht nicht, daß die ita lienischen Bajonette dem Po und Mincio zuströmen und daß das Kanonengerassel uns immer näher kommt ? Diesen gewaltigen Rüstungen gegenüber klingen die preußischen Friedensversicherungen wie purer Hohn und wir müssen dem Grasen Mensdorff unfern vol len Beifall zollen, daß er in der Depesche vom 5. d. die Verhandlungen über eine gleichzeitige Zurücknahme der von Preußen gegenüber Oesterreich, und von Oester reich gegenüber Preußen angeordneten militärischen Vorbereitungen

nunmehr für erschöpft halte. Jeder Ttaat hat die Pflicht der Selbsterhaltung und darf sich in derselben von keinem andern Staat irre ma chen lassen. Indem Oesterreich im Süden eine feste Haltung annimmt, schützt eS nicht allein sein eigenes, sondern auch deutsches Bundesgebiet, und .wenn sich Preußen dagegen auflehnt, so spricht es zugleich die Sprache des Verräthers gegen den deutschen Bund. Wie vorauszusehen war, wurde der Antrag Sach sens in der Bundesversammlung vom 9. dies mit 1l) gegen 5 Stimmen

angenommen. Dafür stimmten: Oesterreich, Bayern, Sachsen, Hannover, Württem berg, Baden, Hessen-Darmstadt, die sächsischen Häu ser, Braunschweig, Nassau und die 16. Curie. Da gegen waren: Preußen, Kurhessen, Mecklenburg, die 15. und 17. Curie. Auf österreichisch-sächsischer Seite standen sonach sämmtliche Mittelstaaten und die be deutenderen der kleineren Regierungen. Demunge- achtet, entblödete sich nicht der preußische Gesandte zu «klären, daß Preußens militärische Maßregeln lediglich defensiven

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 10.12.1866
Umfang: 4
!, n«l,mm -ntzegei,: k» »w-imalig- iuu>g»I>e ^M^M M M^ M^^M^ M, ^R. M.M, M M M Jn.a.«u,la»I>tD»ild» fSr B-i-u halbi tfl. 7SIr.. ^ ^ ^ mWicn. Haai-u»-i»»d tzaiizj. Ist. S0lr. Frauc» per ^ / i Bozler In Wien i, gr<md- V»K halbjähriz S fl. Z5 lr.. ^ V surl undAeA.Op?« aamj. ^ fl. 70 k. in Frankfurt. (Der SiutrU kl's Abonnement kann jede» Monat stattfinden. Sriese und Geldtr werde» franco erbeten.) .5L 28V. Oesterreich und Rußland. (Original-Korrespondenz der Bozner Zeitung.) ** Wien, 2. Dezbr. Die Dementis

der „Wiener Abendpost' in Bezug ans die Rüstungen in Galizien und die Wechselbeziehungen zwischen Rußland und Oesterreich lauten so kategorisch, daß sich gegen die selben schwer ankämpfen läßt. Man muß diesen Aus spruch ex oattieära über sich ergehen lassen, es bleibt dann noch immer die Wahl, in wie weit man diesen Ausspruch als Evangelium glauben will; hierZ giebt es nicht sehr viel Leute, die ihn für richtig halten. Wenn auch das äußere Decorum in den Beziehungen zwischen Wien und St. Petersburg

mit aller Cour- toisie aufrecht erhalten wird, so lägt mau sich doch durch diesen äußern Schein nicht täuschen; man weiß hier in Kreisen, in denen man in politischen Dingen miterrichtet ist, nur zu gut, wessen man sich von Rußland bei dem nächsten europäischen großen Con flicte zu versehen hätte. Man täuscht sich darüber nicht, daß Rußland jene guten Dienste, die es bei den allerersten Vorverhandlungen deS Friedens in Brünn Oesterreich geleistet hat, nicht der Rettung unseres Staates aus der damaligen

vollständig beruhigen lassen und wieder so entschieden, wie kurz nach dem Krimkriege, gegen Oesterreich Front gemacht. Unsere Negierung fühlt das, ganz abgesehen von der ruthenischen Agitation in Galizien, auch anderweitig sehr lebhaft. Namentlich aber macht sich, darüber hört man hier vielerlei bittere Klagen, der russische Die Rose vom Schiern. Eine Sage aus Tirol. Erzählt von Friedrich Steinebach. Fortsetzung. „Du weißt's ja, wie einmal eine bildschöne Dirn am Alpensee im Zillerthal von ihrem Bräutizam

eingekeilt die Brücke bilden, über welcher sich- diese die Hände reichen. Ist Süddentschland unter preußischem' Ein fluß oder auch nur so weit isolirt, daß es im Mo mente. der politischen Activa, keine Scompacte Maße bildet und theilweise preußischen Einflüssen zugänglich ist, so fehlt einer eventuellen österreichisch-französischen Allianz jene Basis, welche dieselbe in erster Linie werthvoll machen würde, werthvoll auch von dem Standtpnnkte aus, dass ein mit Oesterreich und Frank reich coalirtes

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 13.06.1866
Umfang: 6
des Krieges. Das Kongreßprojekt ist nun als vollständig geschei tert zu betrachten. Man konnte schon gleich anfangs keine besonderen Hoffnungen daran hängen, ja ohne auf ein Prophetenthnm Anspruch zu machen, vermochte man mit ziemlicher Gewißheit vorauszusagen, daß das ganze Projekt ein todtgebornes Kind sei. Denn die auszugleichendenFaktoren waren gar zu ungleich; es war nicht möglich, einerseits Recht zu thun, ohne anderer« feits ein schreiendes Unrecht zu begehe». Oesterreich, dem eine Ahndung

der da kommenden Dinge vor schweben mußte, glaubte vorher die Sonde anwenden zu müssen, und siehe da, der wunde Fleck war getrof fen. Oesterreich hat nämlich auf die Einladung zum Kongreß in seinem Beitrittserllären die Reserve ge macht , daß dabei der Grundsatz festgehalten werde, jeden Machtzuwachs und jede Gebietserweiterung aus zuschließen. Darauf drückten die drei neutralen Mächte ihr Bedauern aus, daß auf solche Weise vom Zu standekommen des Kongresses keine Rede mehr sein könne. Den guten Freunden

, und dazwischentretend dem Be drohten zuruft: Kaufe dich mit dem Inhalt dieser Börse los; sonst geschieht dir recht., wenn du erdros selt wirst.' Weil Oesterreich nicht Haare lassen wollte, muß es nun freilich jetzt das Bad austrinken. Fran zösische und englische Blätter betrachten es bereits als den Friedensstörer, und die italienischen und preußi schen feudalen Blätter, welch letztere schon von An fang an Oesterreich für den Unruhestifter erklärten, werden nicht ermangeln, in diesem Sinne ebenfalls in ihr Horn

zu stoßen. Was wäre aber geschehen, wenn Oesterreich keinen Vorbehalt gemacht, sondern erst in der Konferenz die Nichtannahme der Ausglei chungsbedingungen erklärt hätte; dann wäre erst von allen Seiten das gewaltige Donnerwetter losgebrochen. Sind wir froh, daß so zeitlich' die täuschende Hülle gefallen ist. Obschon wir noch nicht' im Besitze des vollen Inhalts der österreichischen Antwortsnote auf die Konferenz an die Gesandten in Patis, London und St. Petersburg vom 2. Juni

sind, so können wir jetzt schon mittheilen, daß diese Note schließlich das Befremden ausdrückt, daß nicht auch die päpstliche Re gierung zu Berathungen, welche die italienische Dif ferenz betreffen, geladen wurde, konstatirend, daß der Papt unbestreitbar berechtigt sei, zur Vertretung der ' Interessen des Papstthums, als weltlicher Souverän an den Berathungen - über Angelegenheiten Italiens theilzunehmen. Unsere lLeser wissen bereits, daß Oesterreich in der BunÜestagssitzung vom' K 'dies ^alle iveiteren Be- Ichlüsse

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Volksblatt
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Seite 2 von 6
Datum: 10.08.1870
Umfang: 6
den Schritt loben wird, den er im Interesse des Friedens und des Wohles der christlichen Völker unternommen hat. Und ein Papst-König, der in der That ohne zu erröthen sich als Friedensstifter zwischen Königen und Völkern der civilisirten Welt Anbieten kann, und sich wirklich anbietet, sollte je Unterthan des italienischen Königreichs werden können? Das mag die Boz. Ztg. und'ihre Krähwinkler glauben!— Rundschau. An die liberalen Blätter in Oesterreich ging die Parole auS, erstens die gänzliche Zerreißung

werde sich wohl hüten, durch Nichtbestättigung der von der Regierung ernannten Bischöfe, Oesterreich zur förmlichen Trennung zu treiben. Lächerliche Drohung! Das Oesterreich des Grafen Beust ist bereits von der Kirche getrennt; das Oesterreich des katholischen Volkes läßt sich durch Beust nicht von der Kirche trennen. Nicht einmal in Baden hat man es zu einer Trennung gebracht, dadurch, daß die Regierung der Bischofswahl Hindernisse in den Weg legt; unterdessen verwaltet eben der Kapitelvikar das Bisthum

. Gott der Herr will seine Kirche nicht verlassen. Es ist gerade, als sollten alle Staaten Europas in den Krieg hineingezogen werden, so rüstet man allum und um in umfassendster Weise. Europa starrt in Waffen. Auch in Oesterreich rüstet man. Der ungarische Reichstag hat 5 Millonen für die Aufstellung der Honveds (Landwehr) bewilligt, und die Rekruten dieses Jahres werden früher einberufen. Pferdeankäufe werden gemacht. In Ober öfterreich, Böhmen, Mähren und Schlesien sollen drei Armeekorps

und Neuwahlen, dann werden sie handeln wie die Böhmen. — Der Krainer Landtag wird nach einer Mit theilung der „Tr. Ztg.' seine Thätigkeit mit einer Adresse an den Kaiser beginnen, worin er sich beschwert, daß alle Gesetze, welche zu Gunsten des Landes und der slovenischen Nation beschlossen worden sind, noch immer nicht genehmigt wurden. Unter solchen Umständen erklärt der Landtag es überhaupt für zwecklos, durch sein Tagen dem Lande nur neue Kosten aufzuerlegen. Mit den Rüstungen in Oesterreich geht

soll abberufen werden; der preußische Gesandte von Rom ist nach Haus, um Verhaltungsmaßregeln ein zuholen. Die Trippelallianz zwischen Italien, Oesterreich und Frankreich ist fertig, so heißt es. Das lebensschwache Italien ließ sich zur Allianz mit Frankreich anwerben um den Preis, von Rom, — und von Oesterreich? etwa durch Südtirol bis zum Brenner? Uebrigens scheint man in Italien von einer Allianz mit Frankreich nicht viel wissen zu wollen. Nach Privatnachrichten von Reisenden aus Italien

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 12.04.1865
Umfang: 8
lietlc>^natione» sind portofrei. — JusertionSc, cbllhr für eine dreispaltige Perirzel, öfter deren Raum 4/ikr. Bei gMere» Zufertionen entsprechender Rabatt. Zien.rfiir jedesmalig Zinritkuni M kr.ö. W. Privat-Jnserate sind gleich zu bezahlen. Jnferate für die t > immer Zeitung werden von der Redaktion der Bozner Zeitung besorgt. Ann^ lee n fiir die Äo, ier Zeitung nehmen mtgegen: für Oesterreich A. Oppelik >.i Wien, im Auslande Haasenstein ^ Vogler in Hamburg und Frankfurt a. M. ^ 84 Mittwoch

des schutzzöllnerischen Elementes wahrzunehmen, welches aber in den einer freieren Verkehrsbewegung holden Elementen ein angemessenes Gegengewicht findet. Die nächste Sitzung findet nach den Osterserien am 24. April statt. Die Abstimmung über den baierifch-sächsisch-hessen- darmstädtischen Antrag ist in der Bundestagssitzung vom 6. April erfolgt. Auch Oesterreich und Preuße» haben mitgestimmt; ersteres mit Ja, letzteres mit Nein. Durch den mit Majorität augeuommenen Antrag wurde nichts anderes beschlossen

-holsteinische Frage durch den angenommenen Antrag auch nicht um einen einzigen Schritt vorwärts gegangen sei. Preußen beharrt hart näckig auf seinem Standpunkt. Preußen zog mit Oester reich für Deutschlands Recht gegen Dänemark ins Feld; Oesterreich blieb auch nach dem Siege seiner Fahne getreu, Preußen verwandelte das Recht irr Eigen nutz und Privatiuteresse. Wie unrühmlich nimmt sich Preußens Stellung zum deutschen Bund und zu Oester reich aus! Als Mitglied des deutschen Hundes erwMt es nur diejenigen

Beschlüsse an, die . ihm zusagen; alle übrigen betrachtet es für wirkungslos;, eK will sich ja durchaus nicht wajorisiren lassen. Wer sich den Be schlüssen der Mehrheit nicht fügt und sich von den Bundespflichten lossagt, ist faktisch aus dem Bundes verbände getreten. Und wie stellt sich sein Verhalten zu Oesterreich heraus? Während ihm der Friedcns- vertrag nur den Mitbesitz und nichts MehrereS ein räumt, geberdec es sich wie ein ausschließlicher Besitzer. ' Und noch unmittelbar

vor der Buudestagssitzung, nein- ! lich am 5. April stellte der preußische Miegsniinister! in dem Abgeo.dnetenhause eine Geldforderung vou 1i) ! Millionen, um Kiel zum preußischen Kriegshafen ein zurichten, indem er zugleich erklärte: Preußen sei ent schlossen, im Besitze Kiels zu bleiben. Man findet es nicht einmal der Mühe werth, den Mitbesitzer darüber zu fragen. Das ist die jüngste schöne Illustration zur Allianz mit Oesterreich. Mit Recht sagt die Ost- deutsche Post: „In der That macht es einen besrein- denden

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 14.12.1864
Umfang: 6
Reklamatione» sind portofrei.— JnsertionSi, edühr sür eine dreispaltige Pelilzelle oder deren Raum 4 Nkr. Bei größeren Jnsertionm entsprechender Rabatt. Steuer ftr die jedesmalige Mnrückung S0kr.v.W. Privat-Jnserate find gleich zn bezahlen. Inserate für die Trimmer Zeitung werden von der Redaktion der Bozner Zeitung besorgt. Annoncen für die Bozner Zeitung nehmen entgegen: für Oesterreich A. Oppelik in Mm. im Auslande Haasenstein S- Vogler in Hamburg und Frankfurt a. M. 28S. Mittwoch, den 14. December

, so daß die dortigen Blätter vor lauter Siegesrausch darüber vergessen, daß Oesterreichs Waffen es waren welche ihnen zuerst die mühevolle Bahn zum Siege ebnen mußten. Wie preußische Blätter die bundesfreundlichen Be ziehungen zu Oesterreich zu wahren wissen davon gibt ein Artikel der „Vofsischen Ztg.', des Organs des antibismarckischen stockpreußischen Bürgerthums, den glänzendsten Beweis. Die „Tante Voß' schreibt: Offene Anerkennung des von Preußen eroberten und befreiten Landes, das ist es, was wir' verlangen

dür fen und verlangen! Ein frisches Hand an's Werk legen, das die kleinstaatlichen Steinchen ans dem Wege kehrt, das fordern wir zuerst. Da ist in erster Reihe Schleswig, das nie zum deutschen Bund ge hörte, und auch jetzt so wie niemals dazu gehören i wird, über dessen Geschick man -nur mit Oesterreich zu unterhandeln hat, dies nehme Preußen zuerst und gebe seinem Wasseugefährten dafür das gleich werth volle Dithmarscheu und Stormarn (in Holstein), denn zwei Souveräne

können nicht ein und dasselbe Land besitzen, während man Oesterreich Wagrien für Lau enburg giebt und dann den ganzen österreichischen Komplex gegen baare Auszahlung der gehabten Kriegs kosten einlöst und Preußen einverleibt. Ist dies ge schehen, dann ist es Zeit mit dem Erbprinzlichen Agi tator wegen einer Geldabfindung, aber um nichts an deres, zu unterhandeln. Sollten die kleinstaatlichen Schreier sich gegen diese Manipulation zu uugeberdig stellen und etwa mit dem „schlaulächelnden Helfer der Unterdrückten' drohen

zu überziehen und ihm seinen unrechtmäßigen Besitz mit den Waffen abzuneh men. — Sollte indessen Oesterreich es vorziehen, in Preußenfeindlicher Haltung sogar in Sachen Schles wigs mit den Kleinstaaten Hand in Hand zn gehe», mm dann muß sich Preußen schon znr Volksabstim mung in Nordschleswig mit Allgemeingiltigkeit beque men »ind der Kaiserstaat wird dann früh genug er fahren, daß er hinlänglich genug Provinzen hat, um Italien, Frankreich und Rußland für den preußischen Machtzuwachs im Norden

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 12
Datum: 01.10.1864
Umfang: 12
« Reklamationen sind portoftei.—Jnsertions^ ebühr für eine dreispaltigePetitzel le oder deren Ranm4 Nkr. Bei größeren Jnsertionen entsprechender Rabatt. Steuer sltr die jedesmalige Mnrllckung Svkr.ö.W. Privat-Jnserat; find gleich zu bezahlen. Inserate für die Triemner Zeitung werden von der Redaktion der Bozner Zeitung besorgt. Annoncen für die Bozner Zeitung nehmen entgegen: für Oesterreich A. Oppelil in Wien, im Auslande Haasenstein K Vogler m Hamburg und Frankfurt a. M. N 224. ' ^ — ' : ^ ^ Vom t. Moder

, die noch immer in Rom den Mittelpunkt der Welt und in der Erhaltung der weltlichen Herrschaft veS Papstes das erste politische Interesse erblicken. Die eigentliche Frage des Augen blickes ist die. welche Ursachen machten die Verlegung der italienischen Hauptstadt nach Florenz nothwendig? Ist eS Rom, das nach zwei Jahren die Wirkung die- ser Verlegung zu fühlen bestimmt ist, oder ist es Oesterreich, dos unmittelbar bedroht wird, gegen das der erste se indselige Schritt geschieht? Es wird wohl n>?ch geraum

/ von denen man schön jetzt, bevor sie überhaupt noch eine feste, Gestalt angenommen.' zu glauben geneigt ish sie würden die Mwerbung GenuFs^zü^ Fvlge-Httel- Vm^^m.>erDänWchen'KöM-As^ vaS mima- ländische MseWzuii^em ^französischen See zu ädeH chen^ seiner BtrwlMchüng näWchringen. -! Üiid daj Samstag dm 1. October. » wie sgeagt, die Sache mit der Frage von der Aner kennung Italiens durch Oesterreich eingefädelt werden soll, so wäre eS wohl zu begreifen, wenn Lord Cla rendon die Mission erhalten hätte

Iütland räumen wollten, ziehen wieder gegen Norden und haben abermals in der jüil. Stadt Aalborg ihr Haupt quartier aufgeschlagen. Es sieht also gegenwärtig wieder kriegerisch aus, unv es ist demnach nicht zu wunder», daß sich Oesterreich mit oer früher beab sichtigten Reducirung seiner Armee um 40,Ml) bis S0,vvt1 Mann Infanterie und eine entsprechende An zahl von der Artillerie und Kavallerie noch Zeit las sen wird. Oesterreich. Feldkirch, 23. Septbr. Die »Feld!. Ztg.« enthält folgendes Dementi

an oie Kaiserin Elisabethbahn durch finan zielle Opfer sich zu betheiligen. Frauksurt, 26. September. Die „Kölnische Ztg.» vom heutigen Datum enthält an der Spitze deS Blattes eine Correspondenz aus Wien vom 24. d. über vie angebliche Geneigtheit Oesterreichs; Italien anzuerkennen, wofern die Convention nicht die Uni fikation Italien» bezwecke. In diesem Falle wolle Oesterreich auf die Sekunda Genituren verzichten, vorbe haltlich einer Entschädigung. Bezüglich deS päpstlichen Gebietes verlange

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 09.11.1864
Umfang: 6
. — Unversiegelte Rettamatioiien sind portofrei.— JnsertionSj, eblthr für eine dreispaltigePerirzerle öfter deren Räumt Nkr. Bei größeren Infektionen entsprechender Rabatt. Steuer für die jedesmalige Einciirtung N kr.ö. W. Privat-Jnserate stnd gleich zu bezahlen. Inserate für die Trimmer Zeitung werden von der Redaktion der Bozner Zeitung besorgt. Annoncen für die Soziier Zeitung nehmen entgegen: für Oesterreich A. Oppelit in Wien, im Auslande Haafenstetn L Vogler m Hamburg und Frankfurt a. M. -5° 256

. Politische Rundschau. Die »Wiener Abendpost' veröffentlicht den Text des Friedensvertrages in deutscher Uebersetzung, wel cher zwischen Oesterreich und Preußen einerseits, dann Dänemark andererseits abgeschlossen worden ist. Der selbe besteht aus 24 Artikeln, mit einem Protokolle über die Räumung JütlandS als Anhang. In dem Vertrage werden 4 internationale Kommissionen einge setzt: eine Grenzregulirungskommission; eine Kom mission für die EntschädigungSsragen, welche sich ans der stipnlirten

in Baarem, oder in dänischen Ob ligationen der Herzogthümer. Die Herzogthümer ha« ben die Kriegskosten an Oesterreich und Preußen zu erstatten. Den beiderseitigen Angehörigen Dänemarks und der Herzogthümer ist durch sechs Jahre volle Ab- zugsfrciheit gesichert. Für alle politisch Kompromit- tirten ist eine Amnestie festgesetzt. Die Räumung JütlandS wird spätestens innerhalb dreier Wochen nach ersolgter Ratifikation des FriedcnSvertrages be werkstelligt werden. (Der Wortlaut des Vertrages folgt

auf der zweiten Seite d. Bl.) Wie einem Hamburger Blatte aus Wien mitgetheilt wird, verlangt man dort einen bestimmten Beweis, daß Preußen die Allianz mit Oesterreich nicht nur in seinem eigenen Interesse hoch halte. Nicht die laueu- burgische, sondern die Zollfrage, so verlautet, werde der Prüfstein sein für die Lebensfähigkeit der Allianz. Oesterreich, bereits von Preußen darum angegangen, werde demselben nicht entgegen sein, wenn es für die im Kriege gebrachten Opfer eine Entschädigung im Erwerbe

Lanenbnrgs suchen wolle. Dagegen werde Oesterreich in der Frage der endgiltigen Konstituirnng der beiden anderen Herzogthümer entschiedener auf treten, namentlich bald eine Augnstenburgische Färbung annehmen, welche seit dem Ministerwechsel sehr an Intensität gewonnen haben soll. Man gehe in Wien mit dem Plane um, aus dem Erbprinzen von Augu stenburg einen durchaus unabhängigen, ebenbürtigen deutschen Bundesfiirsten zu machen. Wenn sich das letztere bestätigt, wird sich dann auch bald zeigen

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 17.03.1866
Umfang: 8
. ^ 63. Samstag, den 17. März. 1866. Oesterreich. Innsbruck, 15. März. Die Ansicht der „Jnn- Ztg.', daß es wegen der von der Gemeinde Hard an den Vorarlberger Landtag gerichteten Vertrauens- und Zustimmungsadresse wirklich zu einem Processe kom men dürfte, scheint sich leider zu bestätigen; denn wie die „Jnn-Ztg.' erfährt, haben sich der Verfasser und der Unterschriftensammler der erwähnten Adresse be reits mit dem Ersuchen an den Professor der hiesigen Universität, Herrn Dr. Harum gewendet, die Ver

. Aus dem we nigen, was dennoch durchsickert, ist folgendes zu ent nehmen. Oesterreich will den Eventualitäten nicht unvorbereitet gegenüberstehen und trifft die nöthigen Vorkehrungen. Die hier garnifonirenden Regimenter „Hessen' und „Belgien' sollen sich bereit halten unter Umständen nach Böhmen abzugehen. Hiemit hängen wohl auch gewisse maritime Vorkehrungen zusammen. Auch an der Herstellung der zur Reparatur in Kiel liegenden Corvette „Friedrich' wird eifrig gearbeitet. Hierin findet sich auch die Erklärung

bei den ! deutschen -Höfew gegen Oesterreich führen soll., Auch - von neuerlichen Unterhandlungen Preußeqs mit TM?' ' mark wegen Rückgabe NordschleswigK And hiemit im Zusammenhang stehenden Bemühungen deA Grafen v^d.Goltz in Paris will man wissen- qndbrjyMda- Mit die Reisendes dänischeirKronprinzen. nach- Par^s m Berbindimg, mit welchem Graf Sponueck zusammen- getröffeir isk j ^ - - Mit dem heutigen- tnester Zuge ist/düü von d?m ' -triesterMunieipalraH erwählte! Deputation,, betreffend ' 'die Bitte!'umk-Befreiung

. Man gibt hier zu, daß die Erwerbung der Herzogtümer durch Preußen im Interesse ganz Deutschlands, mittelbar also auch in dem Oesterreichs liege. Eine feste Allianz Oester reichs mit einem starken Preußen gilt hier als die sicherste Gewähr sür den europäischen Frieden, dessen Aufrechthaltung Oesterreich so werthvoll ist. Nicht in dieser Auffassung Oesterreichs lag der Kern des Strei tes, sondern in der entgegengesetzten Preußens, in der Meinung des gegeuwärtlgen preußischen Cabinetes

, daß es in seinem Bortheile liege, Oesterreich materiel und in der öffentlichen Meinung an seinem Ansehen und in seiner Würde zn schwächen. Dies würde aber geschehen , ^wenn Oesterreich sein auf dem Schlachs- feldeZund im wiener Vertrage wohlerworbenes Recht des Mitbesitzes ohne Weiteres und ohne weitere Com- pensation von Preußen escamotiren, sich, nachdem eS Deutschland und speciell der zweiten deutschen Macht so wesentliche Dienste geleistet, von dieser ruhig bei Seite schieben ließe. Daß dies offenbar in der Ab sicht

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Seite 1 von 4
Datum: 07.03.1866
Umfang: 4
an Oesterreich und über Schleswig- Holsteins Schicksal Beschluß gesaßt worden sein, je doch beobachten die preußischen ministeriellen Blätter über die Ergebnisse des Conseils gegenwärtig noch eine vollständige Zurückhaltung. Welche Grundlagen etwa für die in Wien zu stellenden Forderungen und Borschläge berathen wurden, wird der weitere Ver lauf der Angelegenheit aufweisen. Vorläufig wäre vielleicht zu beachten, daß die Notiz der Proviuzial- Korrespondenz über die schwebende Angelegenheit allem Anschein

nach schon in jenem Conseil redigirt war, also nicht dem Resultat desselben untergeordnet wurde. Das halbofficielle Blatt hat nun aber bestätigt, daß Preußen mit der Depesche vom 26. Januar wegen der Beschützung der particnlaristischen Agitation durch Oesterreich sein letztes LLort gesagt hat, dagegen um so entschiedener die endliche volle Erledigung der schleswig-holsteinischen Angelegenheit im Sinne der preußischen und deutschen Interessen herbeizuführen bedacht ist. Man möchte daraus schließen

. >' Die „Köln. Ztg.' präcisirt'ün einem beachtens- werthen Artikel: ,Me Spannung zwischen Berlin und -WienMe > Situation folgendermaßen: „Es - fragt' ^' sich, «b Oesterreich'-der' Festsetzung Preußens- in. den Herzogthümern mit'Waffengewalt entgegentreten will)' und Imran -muß vernünftigerweise noch ^gezweifelt werden.Oesterreich^höfft'zwar >aus den Ausgleich' mit Mngarn^ aber-Ästens nnch'diefer Ausgleich 5 doch' erst Ha M, und dann 'werden sich >dieÄngarn ^dvch'noch besinnen,,ehe

nicht, Welch furchtbare Confequenzen dieser erste verhängnißvolle SWtt -nach- <siH ziehen würde. Jh'dey Herzog« thümem wäre-damit für Preußen gar nichts gewon nen; den Rückzug aus Schleswig den Preußen mit Oesterreich verschmähte, müßte es vor Europa antreten, und in dem Kriege, den Preußm in solch schmählicher Weise vom Zaune brach, würde es schließlich den Kürzeren ziehen. Ein Strafgericht würde über Preußen hereinbrechen, unberechenbar ... seiner Ausdehnung. Das gesanunte nichtpreußlschp Deutschland

würde sich lHthgedwngen um die - .. reichischen Fahnen scki arey ^ einegrüudpche M.'N^ legung aller großprenWM Bestrebungen^aü,. Jahrhundert hinaus wäre das Ende dieses sreveiyM heraufbeschworenen Krieges. Zur Niederschmetterung der preußischen Junkerherrschaft und Annexionspolitik würden sich Oesterreich innerhalb Deutschlands Allianzen darbieten, welche die Niederlage Preußens rasch, her beiführen würden. Die Niederlage des heutigen Preußen wäre aber der Sieg der liberalen Partei ap allen Ecken und Enden

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Seite 1 von 4
Datum: 10.04.1866
Umfang: 4
. 18SK. Oesterreich. Innsbruck, 6. April. Dem Kapellmeister und Leiter des musikalischen Unterrichtes dahier, Franz Skuhersky, wuHe durch die a. h. Gnade Sr. Majestät die goldene Künstler-Medaille verliehen. Wien, 6. April. Der kaiserl. russische General Richter ist über Berlin, wo er gleichfalls einen Brief des Kaisers Alexander dem König Wilhelm überreichte, mit einem Schreiben seines Kaisers an den Kaiser Franz Joseph hier angekommen. — Die Donaufür- stenthümer-Cvnserenz in Paris hat, bevor

ist, einzelne be stimmt begrenzte Fälle ausgenommen, auf dem Ma joritätsprincip ausgebaut; Preußen hat bei derSanc- tionirnng dieses Princips geholfen, und wird sich ihm in derselben Weise beugen müssen, wie Oesterreich, welches auch eine Großmacht ist, jederzeit gethan hat. Wollte es sich nicht majorisiren lassen, selbst nicht in bundesmäßig vorgesehenen Fällen, so hätte eS Ein sprache erheben müssen, als es sich äe leZe kereuä» handelte; jetzt handelt eS sich äelegelata. Da kann ein einzelnes Bundesglied

, sich eher der Gefahr eines Krieges mit Preußen auszu setzen, als diesem Staate die Verletzung der Gasteiner Convention zu gestatten. Die Persönlichkeit, welcher ich diese Mittheilungen verdanke, constatirt ferner, daß die österreichische Regierung der Meinung sei, daß ihr Einfluß für immei verloren sein würde, wenn sie sich jetzt Preußen unterwerfe. „In der That,' sagt diese Person, „die Dinge stehen jetzt so, daß Oesterreich entweder zur Vertheidigung seiner und der Rechte Holsteins Krieg führen

oder für die Zukunft die Führerschaft in Deutschland Preußen überlassen muß.' Vor ungefähr zehn Tagen sollte der Fürst von Hohenzollern meiner speciellen. Mission hieher gesendet werden, aber GrafKarolyi versicherte dem preußischen Minister, daß es eine pure Zeit- Verschwendung sei, Oesterreich Geld für seinen An- theil an den Rechten ia den Herzogthümern anbieten zu wollen. Kurz bevor der Prinz Berlin verließ, um nach Düsseldorf zu gehen, äußerte er, daß. nach semer Ansicht, die Gefahr eines Krieges

zwischen Oesterreich und Preußen imminent sei, da der König fest entschlossen sei, die Herzogthümer zu aunectiren. Oesterreich jedoch die Annahme einer Geldentschädigung positiv verweigere.' Derselbe Correspondent meldet noch, daß im Falle eines Krieges Erzherzog Wilhelm das Com nando der Reserve-Artillerie übernehmen und General Gondreconrt zum Adlatus des Grafen Clam-Gallas (Commandanten des 1. Armeecorps) ernannt werden ^ würde. Der zweite Flügel-Adjutant des Kaisers, FML. Graf Condenhoven, würde daS Commando

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Seite 1 von 14
Datum: 19.08.1865
Umfang: 14
wollen. Eben so wenig wie die preußische Regierung dazu schreiten wird, die Nichterfüllung der Februar-Forde rungen innerhalb eines gewissen Termins als einen Oasus beili Oesterreich gegenüber zu erklären, eben so wenig wird die österreichische Regierung sich dazu entschließen können, wenn das mitbesitzende Preußen, unbekümmert um Proteste und Noten, verinöge des einem preußischen Befehlshaber nun riumal bis auf Weiteres zustehenden Ober-Cominando's, welches un ter den gegebenen Umständen, bei dauerndem

mit solchem Vorgehen ver bundene Aufregung im Lande, unter der Agitation der schleswig - holsteinischen und Kampfgenossen - Vereine, würde dem Ober-Commaudo natürlich um so größere Wirksamkeit verleihen und weiteres Vorgehen rechtfer tigen. Ist es d-nkbar, daß Oesterreich unter An drohung des Krieges an Preußen die peremtorifche Forderung stellen wird, solche Maßregel» rückgängig zu machen? Die österreichischen Staatsmänner wer den sich selbst sagen müssen, daß eine Sommation die ser Art Preußen gegenüber

keinen anderen Erfolg haben würde, als 1859 bei Sardinien, und daß ein solcher gestalt von Oesterreich provocirter Krieg Preußen gar leine Wahl mehr lassen würde, als sich, mit Hint ansetzung Mer Rücksichten als denen auf Selbperhal- tung und Nothwehr, in eine möglich sichere und vor- theilhafte militärische Situation in Nord- und Mittel deutschland zu setzen. Es ist möglich, daß dann in den inneren Verhältnissen in Preußen ein anderes System zur Herrschaft känie, aber. gewiß, nicht, um' dann^ kkein beizugeben

,'sondern nur, um noch' entschiedener eine Lösüng der deutschen Frage Herbeizl., österreichischen Tradition. Preußen wäre hierbei — wer könnte sich darüber täu sche»? — enormen Opfern und Gefahren ansgefctzt, hätte aber im günstigen Falle auch großen und blei benden Gewinn in Aussicht. Kurz, wenn nicht ganz Unerhörtes geschieht, so wird man sich, trotz aller di plomatischer Spannung, darauf ziemlich verlassen kön nen, daß Preußen eben so wenig an Oesterreich ein Ultimatum stellen oder gar Krieg erklären wird, wie Oesterreich

Con- dominiums in Schleswig-Holstein-Lauenburg wird je doch a is nahe liegenden Gründen nicht möglich. So bleibt eben nichts übrig, als dasselbe in der Weise gut oder schlecht fortbestehen zu lassen, wie der Status <zuo und die weiteren vollendete» Thatsachen die Lage gestalten werden, und aus diesem Gebiete sehen wir demnächst einem unerquicklichen Kampfe entgegen. Wie sind hierbei nun die Chancen fiirOesterreich, wie sür Preußen? „Oesterreich hat in mancher wichtigen Beziehung bedeutende

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Seite 1 von 6
Datum: 11.10.1865
Umfang: 6
existirten u. s. w.' Wir hingegen halten die Anschauung sür eine sehr naive, wollte man den deutschen Oester reichern die Berechtigung zum Föderalismus absprechen. Wir sind ja schon im vorhinein als Angehörige des deutschen Bundes Föderalisten und waren wir nicht demnngeachtet treue Oesterreicher? Allein leider ist bisher dieses Bundesverhältniß weder unter den deut schen Oesterreich??«, noch unter den außerösterreichischen Deutschen zum wahren Ausdruck gekommen. Dieses Bundesverhältniß muß Fleisch

und Blut, muß leben dig werden. In der Centralisation des österreichischen Reiches lag keine Möglichkeit dazu; denn wäre es zu einer Reorgamsirung des deutschen Bundes gekommen, wäre ein deutsches Parlament in's Leben getreten, so hätte die Gesammtheit der österreichischen Bundesländer doch kein Organ gehabt, um mit dem deutschen Par lamente sich in'S Einvernehmen setzen zu können. Bei der Minderzahl der Deutschen in Oesterreich hätten die übrigen Nationalitäten im Reichsrathe alle Be schlüsse

- werthes Programm, welches sie mit Genugthuung be grüßt. Die Antonomisten richten in demselben an die Deutschen in Oesterreich auch die Aufforderung, sich aus Grund ihrer Nationalität zu organisiren. Die Deutschen in Oesterreich, heißt es in demselben, stehen nicht blos durch Intelligenz und Wohlstand hervor ragend da, sie sind nicht blos an Zahl jeder einzelnen Nationalität überlegen — denn eine specifisch slavische Nationalität gibt es für uns nicht — sondern sie re- präsentiren auch Oesterreichs

, dann ist leider vorläufig Preußen für Deutschland ver loren, hoffentlich aber auch Deutschland sür Preußen, da, aller Wahrscheinlichkeit nach, ersteres nicht darnach strebt, nach preußischer Fayon selig zu werden.' Da- reuf wendet sich das nämliche Blatt an die deutschen Mittel- und Kleinstaaten und sagt: „Wenn Oesterreich zuerst' bei sich zu Hause Ordnung schaffen muß und wenn Preußen aus den egoistischen Motiven dem Mut terlande den Rücken wendet, dann ist es an den deut schen Mittel- und Kleinstaaten

, die nöthig ist, um erfolgreich zu wirken und die in den letzten Jahren nur selten zu Tage trat, dann km» er für Deutschland werden, was er jetzt nicht ist, so sehr er auch gegen die Gasteiner Convention protestirte. Heute österreichisch und morgen preußisch sein, um übermorgen z. B. wieder nassauisch zu werden, daS kann dem deutschen Staatenkörper nicht zum Vortheile gereichen. Nicht kokettiren mit Preußen und nicht demonskiren gegen Oesterreich, sondern immer den Sinn aufs Ganze gerichtet

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Seite 1 von 4
Datum: 01.04.1867
Umfang: 4
. N ue Allianzen. (Original-Korrespondenz der Bozner Zeitung.) ** Wieir, 26. März. Seit der Abschluß der Allianzverträge zwischen Preußen und Süddeutschland hier bekannt ist, wird in diplo matischen und publicistifchen Kreisen die Möglichkeit > einer Allianz zwischen Oesterreich und dem süd-nord- deutschen Bunde sehr eifrig erörtert. Die Sache hat zur Stunde nur ihr theoretisches Interesse, eS könnte aber doch nicht unmöglich sein, daß Diejenigen Recht haben, welche behaupten, Herr v. Beust werde Mittel

andererseits gestellt, keinen ^ Augenblick zaudern würde, sich für Ersteres zu ent scheiden, um die lästige französische Vormundschaft vollends abzuschütteln. Oesterreich wäre da, sagt man sich, in einer strategisch-unmöglichen Situation, da es gleichzeitig seine Südgrenzen gegen Italien, seine Nordgrenzen gegen Preußen und das Donauthal gegen den Bund hin zu vertheidigen hätte. Das fühle man auch in Paris und sei deshalb bei aller Höflichkeit kühl zurückhaltend. Die einzige Chance einer fran zösischen

Allianz wäre allenfalls noch, daß Rußland den Dritten im Bunde bilden würde. Das sei aber für Oesterreich, selbst den Fall angenommen, daß Rußland überhaupt bereit wäre, der ausstrebenden preußischen Macht entgegenzutreten, ein Bündniß, das in gleicher Weise in Ungarn, Galizien und in den deutschen Provinzen perhorreS cirt würde, und dessen Preis nur mit weitern, geradezu selbstmörderisches Zugeständnissen in der orientalischen Frage bezahlt werden müßte. Diese Allianz hätte aber überdies

den nicht gering anzuschlagenden Nachtheil, daß sie, ihrer inneren Statur nach aggressiv, binnen Kurzem zu einer ernsten Störung des Friedens führen inüßte. Letzteres wäre durchaus nicht der Fall, so argumentirt man, wenn Oesterreich ein internationales Bündniß mit Preußen, respective dem süd-norddeutschen Bunde eingehen würde. Dieser Allianz, deren drittes nicht zu unterschätzendes Glied Italien wäre, würde, in Bezug auf die Aufrechthaltung der Ruhe und des Friedens, die Confol idirnng der neugeschaffenen

für das halbe Jahrzehent Frieden, dessen Oesterreich so unerläßlich nothwendig bedürfe, wenn sein Schicksal nicht den Titel der un- ^ längst consiscirten Broschüre rechtfertigen solle. Für i derartige Erwägungen sei, heißt eS, Herr von Beust > durchaus nicht unzugänglich, und wenn nur er allein unsere auswärtige Politik zu beMmmn hätte, so würde man alsbald das Entgegenkommen, das man in Berlin finde, in umfassendster Weise ausnützen. Es mache aber außer diesen lediglich durch die Staats- klugheit gebotenen

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Seite 1 von 8
Datum: 10.05.1865
Umfang: 8
gefallen, worauf mehrere andere Verträge aus denselben Grundlagen folg ten, so daß die ganze Grenze Oesterreichs von Krakau bis Trieft und Venedig von beinahe freihändlerischen Zollsistemen umgeben, und fast nur noch Rußland und Oesterreich als Hochschutzzöllner übrig geblieben sein. Oesterreich könne sich seiner Lage nach nicht ausschließen. An der italienischen Grenze könne schon jetzt dem Schmuggel trotz einer unverhältnißmäßig großen Zahl von Finanzwachen nicht gewehrt werden. In Rußland dienen

alle Maßregeln nicht zur Verhiithung, sondern zum Schutz für den Schmuggel. Der französisch preußische Handelsvertrag sei von hoher Wichtigkeit, weil er Oesterreich zu einer Revision des Zollsistems genöthigt und die bisherigen engen Beziehungen zwi schen Oesterreich und dem Zollverein ausgehoben hat. Der Kampf der Regierung gegen diesen Vertrag brachte sie zur Ueberzeugung, daß eine wesentliche und durch greifende Modifikation unseres Zolltarifes und zwar im Sinne eines mäßigen Schutzzollsistems nothwendig

geworden sei. Man ging an die Tarifreform mit aller Gründlichkeit, mit Berücksichtigung aller Verhält nisse, legte den Entwurf sämmtlichen Handelskam mern vor, und revidirte ihn auf deren Gutachten noch mals. Leider scheiterten die Bemühungen um Zoll- einignng, unvermeidlich aber blieb die Tarifreform; sollte man diese nicht benutzen, um wenigstens Zuge ständnisse von andern Staaten zu erlangen? Wir be durften eines Vertrages mit dem Zollverein, damit Oesterreich nicht handelspolitisch ifolirt

den Gewinn zahlen. Die Pensionisten betrugen im Jahre l849 5754 »köpfe mit einem Aufwand von 3.240,8 l0 fl., im Jahre 1865 11,867 Köpfe mit einem Aufwand von 8,124,000 Gulden, also nahe um eine Million mehr, als nach dem Kriege vom Jahre 1859. Italien, Rußland und andere Länder entwaffnen, Oesterreich brauche eben» falls nicht gerüstet zu bleibe», dadurch werde es we der aus der Reihe der Großmächte gedrängt, noch irgend welcher Gefahr ausgesetzt. Der Ausschuß bean tragt das Ersorderniß der Landarmee

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Seite 1 von 4
Datum: 17.08.1865
Umfang: 4
. Donnerstag, den l7. August. 1865. Oesterreich. Wien, 12. August. Se. Majestät der Kaiser ist heute Früh 8 Uhr 45 Minuten mit dem Schnellzuge der Kaiserin Elisabeth-Bahn nach Wels abgegangen, woselbst Ihre Majestät die Kaiserin, von Kissingen kommend, heute um 3 Uhr 7 Min. Nachmittags ein trifft, und von Sr. Majestät dem Kaiser, welcher etwas früher ankommt, erwartet werden wird. Die Ankunft Ihrer Majestäten in Jschl erfolgt heute Abends gegen 9 Uhr. — Der König von Preußen hat dem kaiserl. öster

. Gulden verringert, jedenfalls bedeutend nähe''gerückt erscheint. — Dem Vernehmen nach ist der Sektionschef Frhr. v. Hock zum Staatsrath ernannt worden. — Im Wiederspruch zu vorstehendem wird der A.Z. unterm 12 d. geschrieben: Die Nachricht eines hiesigen Blattes daß Graf Larisch die Emission von StaatSnoten in der Form von ein- und sünfguldigen unverzinsli chen Domänenscheinen beabsichtigt, ist zu dementiren. ES ist wohl richtig daß der Verkehr m Oesterreich die Ein- und Fünfguldennoten nicht leicht

. Volks. Ztg.' : In der letzten Woche schien gleich einen, Damoklesschwerte die Gefahr eines Bürgerkrieges an einem Haare über Deutschland zu schweben, jeden Augenblick fürchtete man. daß der drohende Bruch zwischen Oesterreich und Preußen zur Thatsache werde, und daß der Konslict in blutigem Wassentanze zum Austrage komine. Aber es schien nur so ; in der Wirklichkeit war die Situation nicht so gefährlich und das Haar, an welchem das Damoklesschwert hing, war ein ganz solider Strick, der nicht ans

Reißen dachte. Das geräuschvolle Treiben inspirirter Blätter verbreitete unnöthige Besorgnisse, der Lärm paßte gar nicht zum Stande der Dinge, und wenn auch Herr von Beust und Herr v. d. Pfordlen wie Sturmvögel hin- und herflogen, so hatte das gar nichts zu sagen, der Streit zwischen Oesterreich und Preußen war noch nicht so weit gediehen, daß Sachsen und Baiern eine groxmächtige Rolle zu spielen berufen gewesen wären. Heute ist man selbst in den nichteingeweihtesten Krei sen darüber beruhigt

, daß, mag der politische Horizont noch so unfreundlich nnd ungemüthlich aussehen, das Losbrechen eines Kriegssturmes vor der Hand nicht zu erwarten ist. Es war auch nicht einmal nöthig, daß Herr v. Bismarck abdankte, um der Versöhnung zwischen Oesterreich und Preußen eine goldene Brücke zu bauen; Bismarck bleibt nach wie vor preußischer Premier-Minister und die Verständigung findet den noch statt. So wenigstens sieht es jetzt aus; ob nicht eine nnvermuthete Wendung wieder eine neue Krisis veranlasse

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Seite 1 von 4
Datum: 12.10.1865
Umfang: 4
^—JllsertkonSkebÄhrs^eule dreispaltige Petitzeei« oi>erderen Raum4 Nkr. Bei größere» Jasertionen entsprechender Rabatt. Steuer für die sedeSmalige Wnrüctnnz M kr» ö. Inserate für die Tiientner Zeitimg werden von der Redaktion der Bozner Zeitung besorgt. Annoncen für die Bozner Zeitung nehmen entgegen: im Z» und Auilomde'Ä^ Äppelik >a Wien,Hermaun Heller in Wm, Hänfenste in Ä Vogler m Wien, Hamburg und Frankfurt a. M..T. L. Daube u. «Zomp. in Franlfurt a. M. 23Si Dmmastag, dm 12. Octoker. Oesterreich. ' Wse

einen präcisen Ausdruck zu geben, da Oesterreich aus Rücksicht auf seine innere Lage darauf verzichten müsse, die Ausführung des Züricher Vertrags nöthigenfalls zu erzwingen.'—Der „Volks freund' kann nicht glauben, daß dieses „demüthigende Geständnis' der „Debatte' diesmal den Anschauungen in den höheren Kreisen entspricht. In wirklich maß gebenden Kreisen zweifle man an dem Bestände der gegenwärtigen Verhältnisse in Italien und herrsche die Ansicht vor, „Kaiser Napoleon habe auf die Idee der italienischen

Föderation noch keineswegs verzichtet und wartet nur auf günstige Conjunctnren, um die- selbe im Sinne der Dreitheilung Italiens zu ver wirklichen.' Die „Berl. B. n. H.-Z.' meldet: In diplomati schen Kreisen zu Wien wird erzählt, Graf Mensdorff welches die Einsetzung einer eignen Budget-Commission sei in vertraulichen Unterredungen der Meinung ent- meldese, in nächster Zukunft gelingen werde?' Uebri- ? gegengetreten, als betrachte Oesterreich den Besitz des gens Mt es allgemein auf, daß die „Wiener

Zeitung' Herzogthums Holstein lediglich als -inen vorüber' nur die Staats-Ausgaben angibt, von den Einnahmen ! gehenden und als werde daran gedacht, diesen wie aber schweigt. Das ließe nur zu sehr befürchten, daß den Besitz Lauenburgs in näherer oder entfernterer die Einnahmen hinter den Erwartungen zurückgeblieben t Zeit ausschließlich an Preußen zu übergeben, wären, wie es denn eine bekannte Sache ist,'d'aß die — a«'-«''' ».. Steuer-Rückstände in Oesterreich das gewöhnliche Maß weit überstiegen

von Oesterreich s gestatted ' unternehmen 'eine .MUägS-Cm^pöndÄz'^'ins Leben zur Eehaltung ' deS' esfeÄiven Mandes ^deS' mericani»- no !N!Z»?k AZ^!i§71'L -f-lp k... r. . ..i'V Die „Wiener Zeitung' veröffentlicht den Wort laut - des zwischen Oesterreich und Preußen am 4. Septbr. d. I. abgeschlossenen Vertrages bezüg lich der Legalisirnng der von öffentlichen Behörden ausgestellten öder beglaubigten Urkunden. Darnach be dürfen diejenigen Urkunden, welche von Civil- oder Mi- MrgeÄchten in oder außer Streitsachen

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Seite 1 von 4
Datum: 29.03.1866
Umfang: 4
, und ob eine solche nicht dem Staate einen geringeren bleibenden Eintrag thun würde, als jener ökonomische Schaden, den das Staats wesen durch einen Krieg nimmt. Und wenn jeder Staat durch seine Lage dazu verpflichtet ist, das sorg sam zu erwägen, so ist eS in ganz besonderer Weise Oesterreich, das schon im. Frieden in wirthschaftlicher Beziehung eine so ungemein schwierige Aufgabe zu lösen hat und der Sammlung aller seiner Kräfte be darf, um glücklich jenen ungeheuren national-öcono- mifchen Proceß durchzumachen, inmitten

eine Erschütterung, deren Zeitgrenze nicht ab zusehen ist, und die Industrie und der Handel werden immer noch den frischen fröhlichen Krieg als einen Gewinn preisen, gegenüber der permanenten Besorg- niß^vor einem bevorstehenden Kriege, wie be kanntlich die Diplomaten gar oft der Volkswirthschaft noch schwerere Schläge beigebracht haben, als die Soldaten. Es liegt nicht in unserer Absicht, heute hier zu unter suchen, ob wirklich der deutsche Krieg schon zu einer für Oesterreich nicht mehr vermeidlichen

Nothwendig keit geworden ist. In dieser Beziehung muß uns die unleugbare Thatsache zur Beruhigung genügen, daß Oesterreich, wie dies schon seiner ökonomischen, den Frieden dringend fordernden Lage entspricht, nichts thut, um den Krieg heraufzubeschwören, sondern, daß es sogar schon vielleicht mehr gethan hat, als gut war, um durch das Streben nach Erhaltung des Frie dens den gegnerischen Bundesgenossen in seinem Ueber muth groß zu ziehen. Allein wenn nun die Taktik des Gegners etwa sich darin

manisestiren sollte, aus die eigene glücklichere wirthschastliche Lage pochend und sündigend, Oesterreich durch eine endlose Verlängerung der beunruhigenden kriegsdrohenden Spannung vol lends finanziell und ökonomisch zu erschöpfen, so mö gen unsere Staatsmänner eS beizeiten bedenken, um wie viel kostspieliger solch ein zweideutiger Friede als selbst ein entsetzlicher Krieg werden kann. Man darf es offen bekennen, für Oesterreich ist schon aus staats» ökonomischen Gründen die Erhaltung des Friedens

ein noch um Vieles werthvolleres Gut, als für Preußen, das finanziell gesammelt in den Krieg ginge; aber wenn schon der Friede nicht zu retten ist, so mögen unsere Staatsmänner wohl beherzigen, daß es noch schlimmer ist, uns in Kriegsrüstungen vollends zu er schöpfen, als unverweilt mit dem eben noch vorhan denen Aufwand von Kraft eine rasche Entscheidung herbeizuführen. (N. Fr. Pr.) Oesterreich. X Meran, 27. März. Wenn der „Tirolerbote' von heute berichtet, daß das k. k. Bezirksamt dahier der Berufung

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Seite 1 von 4
Datum: 05.07.1866
Umfang: 4
neue Verstärkungen unmittelbar nachrücken lassen können, steht der Kampf, und ein österreichischer Einzelsteg da und dort bringt keine Ausbeute. Unterliege» sie frei lich definitiv, so ist auch alles ausgebraucht, und sie haben nicht mehr die Mittel für Aufstellung eines zweiten Kriegsheeres; Oesterreich seinerseits hat sie. Nach Süddeutschland zu müssen die Preußen sich jetzt so ziemlich von tüchtigen Streitkräften entblößt haben; sie unterschätzen, scheint es, die von dort Herrannahen- den Gegner

geduldig so lange zerfetzen, bis der Boden ihres Da seins zu einer Utopie geworden wäre. Das Ziel Italiens ist die Verdrängung Oesterreichs vom adria- tischen Meere. Mit Oesterreich ist aber auch Deutsch land von der Adria verdrängt. Der Depntirte Torelli hat es im Jahre 4859 in seiner Schrift: „Dell' swenire äsl conuiierelo Drunxeo- ,c. ganz offen ausgesprochen, daß Italien nicht nur einen großen Beruf habe, am orientalischen Handel theilzunehmen, sondern auch die Mittel besitze. diese Vortheile

sich in eminentem Maße zuzuwenden, indem es die Deutschen vom adriatischen Meere ver treibt. Es ist eine der größten Infamien der hohenzollern- schen Vergrößerungs-Politik um jeden Preis, Italien zurFörderung solcher Ziele die Bruderhand zu reichen. Das heißt man deutsche Bruderpolitik! Der preußi sche Generallieutenant Graf Lüttichau sagt in seiner Schrift: „Preußen und Oesterreich, Berlin 1862': „Schon.die Anerkennung des Königreiches Italien mit seinen Ansprüchen ist ein Protest gegen Deutsch lands Ruhm

, Geschichte und Ehre; den» ist Venetien verloren, wie kann sich da Triest deutsch erhallen? Und Deutschland würde schnell genug vom adriatischen Meere abgeschnitten sein!' Will man sich einen deutlichen Begriff von der Wichtigkeit der Adria für Deutschland-Oesterreich ma chen, so muß man vo» dem Satze ausgehen, daß es für Deutschland - Osterreich sürderhin unmöglich ist, die Rolle eines Binnenlandes zu spielen. Wir zählen auf der Erde bereits vier Mächten welche die Bezeich nung als Weltmächte

vorhandenen Weltmächten, welche an den großen Weltmeeren Küsten in großer Alts- dehnung besitzen, und mit gleicher Leichtigkeit ihre Streitmacht auf Dampfslotten an die Küsten von China oder Chili, Madacascar oder Australien werfen kön nen, existirt Deutschland-Oesterreich, aunoch in rela tiver Ohnmacht, jedoch immerhin im Besitze der ma teriellen und moralischen Mittel, im engen Zusammen schluß eine Weltmacht zu werden. Reichthum des Bodens und Kraft der Bevölkerung lassen nichts zu wünschen übrig

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Seite 1 von 4
Datum: 18.07.1866
Umfang: 4
die Hauptschwierigkeit, in welcher Beziehung derBer-- liner „Staatsanzeiger' rundweg erklärt? „die Ver träge zwischen Preußen und Italien machen den Ab schluß eines Waffen st i l lstandes oder Friedens mit Oesterreich ohne gegenseitige Zustimmung unmög lich.' Hiemit stimmt auch ein Schreiben aus Florenz j Äzm ' ld. t>ies überekn. Die preußische.Regieruug,! heißt is in demselben/hat der italienische« Regierung! offiziell erklärt, Italien könne keinerr'Wäffe'iiyiUständ annehmen, welcher, auf der Abtretüng'Venetiens

auf Kosten Oesterreichs, die österreichische Südacmee soll in gleicher Entfernung von Wien und dem Festungsviereck bleiben und schließ lich soll Oesterreich auf die Fortsetzung jedweder Art von Anwerbung und Aushebung verzichten und sein? Armeekorps sollen dort unbeweglich verbleiben, wo sie sich gegenwärtig befinden. Prinz Reuß hat bereits die Bedingungen, welche Preußen als die Präliminar-Grundlage des Frie dens betrachtet, dem Kaiser Napoleon vorgelegt. Es sollen folgende sein: Ausschließung

noch nicht bekannt ist, welche Theile, äußer den Etbeherzoglhümern, der von Preu ßen besetzten Gebiete noch beansprucht werden, so weiß man doch allgemein, daß Preußens Augenmerk vor allem auf eine Verbesserung seiner geographischen Lage gerichtet ist. Preußen verlangt im Süden die Ein verleibung des KurfürstenthumS Hessen, da dessen Ge biet seine Ostprovinzen von denen des Westens trennt; Preußen begehrt serner das Königreich Sachsen, weil es nicht dulden will, daß dieses Land, das immer Oesterreich

zur Verfügung stehen wird, Oesterreich seine Grenzen öffne, und dasselbe in gerader Linie nach Berlin sühren; und endlich geht es noch aus eine Anuexirung des Königreichs Hannover aus. Wir glauben nicht weit gefehlt zu haben, wenn wir im vorstehenden die preußischen Ansprüche sor- mnliren. Dagegen verlautet, daß Napoleon das preußische Programm dahin zu modifiziren beabsichti get, daß Oesterreich in ähnlicher Weise wie Preußen dem neu zu bildenden Bunde gegenüber stehen soll. Die .beiden Großmächte

und Gewis sen italienisch ist. Wäre je die Regierung zu recht fertigen, die einen Friedensvertrag unterzeichnete, der Oesterreich das Trientinische ließe?' Aus dem allen wird jeder einsehen, daß Preußen den deutschen Standpunkt längst verlassen hat, indem es die Losreißung deutschen Bundesgebietes unterstützt und wir dürsten es noch erleben^ daß Preußen zum zweiten Mal? zum Verrälher an Deutschland wird, nemlich durch Preisgebuug eines Theils des Rhein- gebietes. Aber Tirol wird noch zeigen

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Seite 2 von 4
Datum: 27.11.1862
Umfang: 4
bringen. Berlill. 22 Nov. Der heutigen Kreuzzeitung zufolge .würden Oesterreich und Preußen in der Angelegenheit des deutsch-dänischen Konflikts binnen kurzem einen gemein- s.imen Antrag beim Bundestage einbringen, da sie in Folge der Zurückweisung ihrer Vorschläge in Kopenhagen ihr Mandat als erledigt betrachten. — Schon seit mehreren Tagen ist von einer preußischen Cirkular-Note an die Vertreter Preußens im Auslande die Rede, welche zur Mittheilung an die betreffenden Höfe be stimmt ist. Ueber

würde. Wir haben übrigens darauf auf, meicksam zu machen, daß sich auch an die gegenwärtige Krisis Gerüchte knüpfen , welche durchaus keinen Glauben verdienen.' u Dresden. 2l. Nov. Von unterrichteter Seite wird mit getheilt/ daß Oesterreich darauf verzichtet habe,die in Mün chen im Jänner k. I. zusammentretende Generalronferenj der Zollvtteinsregierungen zu beschicken: - Oesterreich ist von ihm befreudeten süddeutschen Staaten hiezu bestimmt worden. In erster Reihe ist es der Minister Sachsens Herr von Beust

. der die Rolle der Vermittlung zwischen Preußen und Oesterreich und nicht ohne Aussicht auf eine gelungene Durchführung übernahm. Dieser gewandte Staatsmann setzte bei seiner letzte» Anwesenheit in Wien dem Grafen Rechberg in sehr verständlicher Weise aus« einander, daß die Erhaltung des Zollvereines und der definitive Abschluß des preußisch-französischen Handelsver, träges unverrückbare Zielpunkte der süddeutschen Regierun. gen seien. Werde die österreichische Handelspolitik diese zwei Momente'respektiren

, so werden die süddeutschen Re- gierungen dahin wirken, daß der-Abschluß des preußisch, französischen Handelsvertrages nicht erfolge, ohne daß eine vorausgegangene Verständigung mit Oesterreich die nun veränderten handelspolitischen Beziehungen regle. Von dieser Zeit her datirt sich der auffallend geringe Elfer, mit.dem die österreichische Regierurg nun jene Sache vertritt, die der Verein der Industriellen so Heldenmüthig. wenn auch als einen Verlornen Posten vertheidigte. Herr von Beust wußte auch den Vertreter

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