Schlacht wird kein Tiroler, kein Oesterreicher vertagt. Oesterreich hat schon viele Schlachten verloren, und doch besteht dieses Oesterreich, dessen Entstehnng seit vielen Jahr hunderten datirt. Oesterreich besteht, das schöne, das große Oesterreich — die conservative europäische Großmacht. Was die gewaltige Bestürzung, die unsägliche Niedergeschlagenheit bei allen Patrioten in Tirol hervorgerufen, die Begeisterung erdrückt hat, das ist die Nachricht vom Frieden, welchen und noch obendrein
der „Moniteur', das Leibblatt des Erzfriedensstörers, des Kaisers Napoleon, zuerst verkündet hat. Und erst was für einen Frieden verkündet uns Napo leon? der Unruhestifter in den Tuilerien verspricht uns Frieden, wenn wir unseren rechtmäßigen Besitz fahren, und uns auf moralische oder gar materielle Eroberungen in Deutschland, damit dort Preußen nicht zu stark werde, anweisen lassen. Daß wir auf solche Weise armer, aber nicht reicher werden, weiß Napoleon, denn ein Staat wie Oesterreich
ist, selbst angenommen, man wollte die bisherige Politik vereinigt sind. Der schmerz, den diese Moniteur-Nachricht verursacht hat, der schmerz brennt in die Seele eines jeden Patrioten hinein; unaussteblich sind die Oualen, die dieser Schmerz in jedem Augen blicke, Qag und Nacht in jedem Tiroler immer wieder aufs Neue erzeugt. Wieder eine Provinz, Venetien, verlieren — wegen einer Verlornen Schlacht in Böhmen U „Oesterreich hat Venetien an Frankreich abgetreten!' so sagt der „Moniteur.' — /Wäre das wahr, so wäre
!' — Das' war ein echt kaiserliches Wort; allein dieses Wort stimmt mit der „Moniteur'-Nachricht nicht zusammen. Ja die Nachricht des „Mo niteur' ist absurd und weil sie absurd ist, darum fand mau es in Wien gar nicht der Mühe werth, sie zu widersprechen und als Lüge, als napoleonischen Wunsch hinzustellen. — So erschütternd, so- erdrückend der Schmerz über diese Nachricht vom Frieden im Anfang allgemein war, man beruhigt sich jetzt wieder beim Gedanken: Öster reich tritt Venetien nicht ab. Oesterreich