eines seiner Mitarbeiter mit dem berühmten Leipziger Historiker Karl Lamp recht über die österreichische Kultur - Mission. „Ich habe mich in der letzten Zeit,' sagte Lamprecht, „viel mit Oesterreich und ins besondere mit dem Deutschtum in Oesterreich be schäftigt. Die Deutschen waren im Lande immer gleichsam die Aristokraten. Die Macht dieser Aristokratie wurde aber gebrochen durch den Libe ralismus. Der Liberalismus ist seiner Natur nach demokratisch und nationalistisch. So wurden durch ihn die niederen Schichten
entfesselt und der sür Oesterreich unheilvolle Nationalitäten- streit zog herauf. Durch den. Liberalismus ge rieten die Deutschen in Oesterreich in die Sack gasse, in der sie noch heute teilweise stecken. Heute freilich geht wieder ein aristokratischer Zug durch die Welt, da der Idealismus wieder zur Herrschaft sticht. Für das Deutschtum im all gemeinen kann dies nur von Nutzen sein. Der Zusammenhang zwischen Deutschtum und Oester reich war nie stärker als heute. -Vor mehr als hundert Jahren, als Nicolai
seine österreichischen Fahrten beschrieb, war uns Oesterreich ein Weit fremderes Land, als heute. , Ich glaube aber auch, daß Oesterreichs Einfluß, insbesondere in künstlerischen und literarischen Dingen, auf Deutschland kein geringer ist. Ich denke dabei in der Kunst insbesondere an die Sezession, — Wie die deutsche'Bewegung in^.Oesterreich sich weiter enttvickeln. wird?' Ich glaube immer, daß eine Verständigung.niit der Krone die einzig rich- tigA'-emW /möglich'k,'Lösung' 'ist.' Das war wohl auch Bismarcks Meinung
, der ja Mmer die Hinge in Oesterreich mit wachsamem Auge,, verfolgte Ich habe mit ihm darüber gesprochen. So streMe ich Knmal im.MsPrach die Frage, ,ob' nicht Trieft Än Freihäfen für das Deutsche Reich lächelte. Später sagte er, der sich über die öster reichischen Dmge besonders vorsichtig auszu drücken .Pflegte, zu dem Thema der Treue der Deutschen gegenüber der Dynastie: „Früher stiegen di? Deutschen zu Pferde, wenn der Kaiser rief ...' Er sprach den Satz nicht zu Ende, und.es bleibt uns frei
von zwei Monarchen erörtert werden wird, die in erster Linie den Frieden Europas wollen. — Der „Standard' schreibt: Oesterreich-Ungarn hat die Verpflichtung, den status guo auf dem Balkan aufrecht zu erhalten und einen voll ständigen Zusammenbruch des ottomanischen Reiches abzuwenden. Wenn eine zwanglose Un terredung über politische Dinge zwischen Kaiser Franz Joseph und dem König Eduard in der Hofburg stattgefunden, wird der Kaiser zweifel- ö>s die Versicherung oder'vielmehr die erneute Versicherung