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Alpenzeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 13.03.1926
Umfang: 8
oder auch nur zur Disàission stelle, gleich als ob der jetzige Zustand nur «in provi soriischer wäre. Jen« Hetzer täuschen das deutsche VoU die versuchen, ilbm glauben gu machen, daß Italien sich durch einen Vertrag gebunden habe, dem Hochetlch ein« politisch!« Autonomie Zu g«wäh- rech gleichsam als Vorbereitung <mf àe Rück gabe desselben an Deutschland oder Oesterreich. Dieses Gerücht ist vollständig «falsch. Es genügt, eine objektive Umfrage in Italiens gu machen, um sich gu überzeugen, daß dies einfach unbe greiflich

und dem Mpenkamm eingeschlossene. Vie Wahrheit über die Anschluß- bewegung in Oesterreich. Won Emst Felix Weih Wien). Wien» 11. März. Im Auslände neigt ma>n häufig zu einer fal schen Beurteilung der politischen Situation in Oesterreich. Den Grund hierfür bietet die öster reichische Presse, die, wie es im Ausland schei nen mag, di« Ansicht der kompakten Majorität der Bevölkerung vertritt, -während sie in Wirk lichkeit das Sprachrohr einer verschwindenden Minderheit darstellt. Die libewl-dömok ratische Presse

Oesterreichs hat keinen politischen Hintergrund. Bei den! Wahlen -vom Jahre 1920 wurde sü-r ganz Oesterreich ein einziger liberal-demokratifcher -Abgeordneter gewählt, bei den folgenden Wahlen! -vom Jahre là erlangte die Partei -kein einziges Mandat. Daß die Wiener Presse trotzdem zum größten Teil in ihren Händen liegt, ist -e-i-nzi-g -und -allein finan ziell begründet. Die làral-demo'kriatische Partei ist -die Beàeterin des 'bürgerlichen -Großkapitals und beherrscht in Gestalt des Steyermichl

von Saint Germain geschaffene Oesterreich sei lebensunfähig oder, um einen.vielgebrauchten Ausdruck anzuwenden, ein „kriippel-hcifter Zwangsstaat'. Diese Ideologie entspringt einer vollkommen irrigen Meinung von der öster reichischen Mentalität. Es sei gleich gu Beginn bemerkt, dvß das österreichische Staatsgesühl in den) ausgedehntesten Schichten der -Bevölke rung niemals so stark und freudig «n-twickelt war, wie beute. Der Oesterreicher empfindet die nationale und religiöse Einheit seines neuen

Vaterlandes -außerordentlich freudig u-nd denk>t> in keiner Weise daran, die KebenMHI-gkeit dieses nicht neugeschaffenen, sondern althistorischen S-taatsgedildes anzuzweifeln!. Ein Vergleich mit der Schweiz beweist, daß ein Staat von gleicher Struktur -und weit ungünstigeren Wirt- schiaftsverhältmssen lebensfähig und -geachtet sein kann. Niemand in gang Oesterreich trauert heute der Vergangenheit n ach. Eben sohat niem and inOest er- reich einen Wunsch nach irgend welcher Gebietserweiterung

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Volksblatt
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Seite 3 von 8
Datum: 04.07.1923
Umfang: 8
der Nothelser. Mit der Völkerbundanleihe für Oesterreich 5st es nun wirklich ernst. Je näher aber die Ver wirklichung kommt, desto mehr gewinnt man in Oesterreich den Eindruck, daß es sich bei die ser Hilfe, die dem armen Staat geboten wird, damit er weiter fein Leben friste, um ein recht ergiebiges Geschäft der Helfer selbst handelt. Insgesamt soll Oesterreich den Betrag von 605 Millionen 'Goldkronen erhalten. Ueberwäl- tigend groß ist diese Summe wohl nicht, wenn man bÄ>enkt, daß fast die halbe Welt

an die sem Kreditgeben beteiligt ist und die kapital kräftigsten Länder Europas Gutsteher für jene sind, die ihr Geld sür Oesterreich wagen wollen. Wie geht es aber bei der Durchführung dieser Kreditanleihe praktisch zu? Das Nomi nale der Anleihe beträgt 745 Millionen Gold kronen. Es fließen also gleich vorweg 140 Mil lionen Goldkronen, da Oesterreich ja bloß 605 Millionen Golidkronen, tatsächlich bekommt, auf die Seite. Die neuen Gläubiger Oesterreichs borgen ihm also 605 Millionen Goldkronen

, Oesterreich aber muß ihnen 745 Millionen zu rückzahlen. Dazu kommt noch die recht ausgie bige Verzinsung, die den Zinsfuß, der sonst bei solchen Anleihen üblich ist, um ein Bedeuten des übersteigt. Zuerst also ein recht fette Kom missionsgebühr, dann mehr als 8 Prozent Zin sen, und schließlich bekommen die Gläubiger, wenn es an das Zurückzahlen gehen wird, auch noch um ein Viertel mehr als Oesterreich tat sächlich erhielt. Um die Rückzahlung und Verzinsung den Gläubigern zu sichern, hat Oesterreich

machen können. Wenn man dabei von einem großen Vertrauen spricht, das sich in der ganzen Welt sür das arme Oesterreich kund gibt, so ist das ein vollständig übel angebrach ter Ausdruck. Das ist kein Vertrauen, sondern das ist die Nutzbarmachung eines überaus gu ten Geschäftes, bei dem der arme Staat Oesterreich ordentlich in Mitleidenschaft gezo gen wird. Es darf auch nicht übersehen werden» daß von dem ganzen Betrage von 605 Mil lionen Goldkronen, die Oesterreich erhalten soll, Oesterreich selbst eine recht ausgiebige

Quote auf sich nehmen mußte. Der neunte Teil dieser Summe muß in Oesterreich aufgebracht werden. Es ist also gar nicht wahr, daß zur Rettung Oesterreichs aus dem Auslande 605 Millionen Goldkronen hereinkommen sollen. Die Fertigstellung der Kreditanleihe hat nun zu einer Stabilisierung der Krone ge führt. Das ist ein gewiß nicht zu unterschätzen der Vorteil. Obwohl aber schon seit Monaten diese Stabilisierung eingetreten ist, will es trotzdem mit dem Besserwerden im allgemei nen nicht recht vorwärts

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Der Burggräfler
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Seite 3 von 10
Datum: 04.07.1923
Umfang: 10
für das arme Oesterreich kund gibt, so ist das ein vollständig übel angebrach ter Ausdruck. Das ist kein Vertrauen, sondern das ist die Nutzbarmachung eines überaus gu ten Geschäftes, bei dem der arme Staat Oesterreich ordentlich in Mitleidenschaft gezo gen wird. Es darf mich nicht übersehen werden, daß von dem ganzen Betrage von 605 Mil lionen Goldkronen, die Oesterreich erhalten soll, Oesterreich selbst eine recht ausgiebige Quote auf sich nehmen mußte. Der neunte Teil dieser Summe muß in Oesterreich

sich in arger Zwangslage, Bewilligt sie die Forderungen der Staatsange stellten nicht wenigstens zum Teil, so droht ein Ausstand. Bewilligt sie dieselben, dann kom men die Staatsfinanzen in arge Unordnung und die weitere Folge davon ist, daß auch alle anderen Berufskreise mit erhöhten Ausgaben Mit der Völkerbundanleihe für Oesterreich ist es nun wirklich ernst. Fe näher aber die Ver wirklichung kommt, desto mehr gewinnt man in Oesterreich den Eindruck, daß es sich bei die ser Hilfe, die dem armen Staat

geboten wird, damit er weiter sein Leben friste, um ein recht ergiebiges Geschäft der Helfer selbst ^handelt. Insgesamt soll Oesterreich den Betrag von 605 Millionen Goldkronen erhalten. Ueberwäl- tigend groß ist diese Summe wohl nicht, wenn man bedenkt, daß fast die halbe Welt an die sem Kreditgeben beteiligt ist und die kapital kräftigsten Länder Europas Gutsteher für jene sind, die ihr Geld für Oesterreich wagen wollen. Wie geht es aber bei der Durchführung dieser Kreditanleihe praktisch

zu? Das Nomi nale der Anleihe beträgt 745 Millionen Gold- j gedrückt werden. Kronen. Es fließen also gleich vorweg 140 Mil- ' lionen Goldkronen, da Oesterreich ja bloß 605 Millionen Goldkronen, tatsächlich bekommt, aus die Seite. Die neuen Gläubiger Oesterreichs borgen ihm also 605 Millionen Goldkronen. Oesterreich aber muß ihnen 745 Millionen zu rückzahlen. Dazu kommt noch die recht ausgie bige Verzinsung, die den Zinsfuß, der sonst bei solchen Anleihen üblich ist, um ein Bedeuten des übersteigt. Zuerst

also ein recht fette Kom missionsgebühr, dann mehr als 8 Prozent Zin sen, und schließlich bekommen die Gläubiger, wenn es an das Zurückzahlen gehen wird, auch noch um ein Mertel mehr als Oesterreich tat sächlich erhielt. Um die Rückzahlung und Verzinsung den Gläubigern zu sichern, hat Oesterreich die ge samten Einnahmen aus seinen Zöllen und aus dem Tabak Monopol verpfänden müssen, das ist eine Sicherstellung, die weit Über den Zinsenbetrag und die Amortisations quoten hinausgeht. Bei solcher Lage hätte

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 1 von 10
Datum: 02.09.1922
Umfang: 10
Ausland Lire 8 Unverlangte Manuskripte werden nicht zurückgestellt. Nummer 200 Samstag-Sonntag, 2. und 3. September 1922 3. Zahrgang Line Zollunion sämtlicher Rachfolge- siaalen. Der Vorschlag Müs. Triest, 2. September. Ein Mitarbeiter des Triester „Piccolo'^ hat den früheren Minister- Präsidenten Nitti befragt, was er zu der von Seipel vorgeschlagenen Zollunion zwischen Ita lien und! Oesterreich sage. Nitti erklärte eine solche Idee als absurd, weil sie nichts nützen würde, denn Oesterreich

kann in seiner gegen wärtigen Umgrenzung- nicht leben, sondern müsse öielmehr um Hilfe bitten. Der größte Unsinn liege in dem System der Reparationszahlungen. „Die Reparationen und der Vertrag von Versailles,' sagte Nitti, „haben, die Länder zugrunde gerichtet. Oesterreich, Un garn, die Türkei und zum Großteil auch Bul garien liegen schon am Boden und wie' lange _ fa ■ ------- wird es Deutschland noch aushalten? Die Idee, Deutschland- zu ruinieren, wird noch ganz Eu ropa in den Abgrund stürzen. Heute schon steht end Mark

, che Frage aufgerollt, wir vorausgesagt der Dollar weit über tau Jetzt ist die ö Dies ist eine Gefahr, de haben. Das Oesterreich, welches aus den Frie densverträgen entstanden ist, kann absolut nicht leben. Der Vertrag von Versailles hat, was Oesterreich anlangt, geradezu den Rekord von „falsch' erreicht. Er nimmt ihm jedes Nationa litätenrecht und die Selbstentscheidung betref fend den Anschluß'an Deutschland. Der Völker üoie bund könnte dies jetzt revidieren^ aber Frank- reich macht es unmöglich

, in der dieser erklärt haben soll, baß der Völkerbund', an den 'sich Oesterreich jetzt gewendet habe, die letzte und höchste ÄnistaiP für eine Hilfe für Oesterreich seil. Bringe der Wöllerbund keine Lösung oder züglich -der Zollunion hätten die Einwände der Industriellen die Atmosphäre zwar abgekühlt, doch habe die Regierung -auch in politischer Be ziehung eine Verantwortung angesichts der Ge. fahr, daß Oesterreich im Falle der Riästverwirk- lichung der Idee einer Zollunion eine andere Orientierung Anschlägen

könnte. Italien könnte -Oesterreich durch ein Handelsabkommen einige Hilfe bringen. Me Bllätter stellen den Derl-aus des Abschluf- ifes der informierenden Verhandlungen zwischen den italienisch-iöfterrLichischen Vertretern fest. Schatzininister Pavatore wird heute das ihm vom Sektionschsf Dr. Schüller gelieferte neue rlal dem MI Material dem Ministerrat Vorlagen, der jedoch vor der Tagung des Völkerbundes in Gens keine Entscheidungen treffen wird. Me Blätter wenden ihre Aufmerksamkeit der Fortsetzung

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 20.02.1874
Umfang: 8
ConMutionelle Mner I>eitii»a. ^ Aweiunäärei^igfter Jahrgang. ülit ller iHu^rickn Woäen-Keikage. Illkrklk mit Zölj feineu Nullmtioneii. L k. ?u kr; ganji. s l>. «» Ir. Zustellgebühr per Jahr sür die tägliche Ausgabe I. II. und für die ümalige und Prag. Ferdinand»ftraße ZS; PH. Lüb in Wien, Wollzeile Daube u. Somp. >» Franlsurt a. M. Ausgabe 50 kr. Bestellungen srauco. Rudol Moll« in Wien, Berlin n. München. .N 41. Freitag den 20. Februar 1874 Oesterreich und seine Freunde. Die russischen Blätter

befleißigen sich in letzter Zeit der höflichsten Sprache gegen Oesterreich. Selbst der sauertöpfische „GoloS', der sonst die giftigsten Aus fälle gegen Oesterreich gerichtet und mit allen reichs- und versassungSseindlichen Parteien unserer konstitutio nellen Monarchie coquettirt hat, selbst dieses Blatt fließt heute von Honig über und in rosigster Laune sieht es das Ende aller Mißverständnisse angebro- chen, die zwischen den mächtigen Reichen seit Jahren gewaltet haben. Alles daS hat der Besuch unseres

Kaisers brwirll, doch hören wir, was daS nordische Blatt in seiner Nummer vom 15. Februar schreibt: „Im Orient sind sich Oesterreich und Rußland verwandter Interessen bewußt und schon das Factum ihrer Annäherung reichte hin, den Dingen in der Türkei eine günstige Wendung zu geben. Die orien- ralische Frage kann sich durch diese glückliche Ewig keit anders und gut gestalten.' Am Schlüsse seines Artikels stellt der „Golos' daS russisch-österreichisch deutsche Bündniß als ein so mächtiges

hm, daß keine Gewalt der Erde wider dasselbe den Frieden Euro pa's gefährden könne, und dieses Bündniß, welches den europäischen Frieden sichere, sei keineswegs der Entwicklung des bürgerlichen Lebens der Nationen abhold. DaS Letztere ist ein echt russisches Zngeständniß an daS — Unabweisbare. Selbst solche Zugeständnisse will jedoch in Oesterreich jene Clique nicht .machen, welche nichts gelernt hat und deshalb nichts verges sen kann; — wir meinen die Feudalen und Röm- linge. DaS Wiener Organ

derselben, das „Vater land', ist sehr ungehalten über das vom „GoloS' gerühmte Bündniß der drei Mächte und meint: „Für die falsche Politik, welche dieser Tage etwa in St. Petersburg verabredet oder besiegelt werden könnte, trifft die volle Verantwortlichkeit den Grafen Julius Andrassy. Preußen wünscht vorläufig die Fortdauer der .nordischen Tripelallianz', um daS deutsche Reich zu befestigen und sich — auf weitere Annexio nen vorzubereiten. Oesterreich gewinnt iu dieser Alli- anz nichts. „Preußen-Rußland bedrohen

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 05.04.1924
Umfang: 8
. Samstag vorige Woche ist -der außerordent liche Gesandte und -bevollmächtigte Minister der Tschechoslowakei, Wlastmil Tuscrr, in Berlin ge storben. Nachdem er noch kurz zuvor die -Echtheit der Geheimdokumente entschiedenst bestritten hat. Tusar war schon i-m alten Oesterreich Ab geordneter und wurde dann ldurch die Reivolu- tionswelle empo-rge tragen. Zunächst war er der l»ovollmächtiate Vertreter der Tschechoslowakei in Wien. Ms das -allnationale Kabinett eines Kramarsch scheiterte, schuf

nicht bloß liebe, sondern sie 'auch -ausübe, und bat mich um bestimmte Noten, die ich ihm auch sofort zuschicken -werde.' Ausland. Reaktionäre Tätigkeit in Oesterreich. Mus Innsbruck schreibt man uns: Die Partei der Monarchisten in Oesterreich ist eine politische Gruppe mit Ztweigverbanden in den Bundesländern. Ihr Ziel ergibt sich aus der Pa-rteibezeichnunq selbst: sie arbeitet für die Wiedereinsetzung des Hauses -Habsbu-rg im Dcmaustaate und verficht das Nachfolgerecht des ältesten Sohnes des -letzten

Kaisers von Oester reich. Derzeit ist die Partei im Oesterreich stark beschäftigt, die Grundsätze allerorts zu verbreiten und unter der Gunst der Verhältnisse bei zu nehmender -Unzufriedenheit Mit den in Oester reich geübten republikanischen GirunlMtzen für die Wiederaufrichtung der Monarchie zu werben. In DiÄzil ist der Boden für den Monarchismus gut vorgebaut. Bischof Dr. Maitz hat nicht ver gebens große Mühlen darauf verwendet, aber es fehlen immerhin noch sta-vke Gnuppen der Erb« gesessenen

tonnte, fiel gänzlich ab, seine -aristokratischen Allüren mach ten -nicht dien! geringsten! Eindruck; hingegen ge fiel sein Partner, der Ex-Privatselretar Dr. Freiherr v. Schlager, infolge seines Freimutes tn der Rede -ausgezeichnet. Dietsem lag offenbar vor -aillem daivan. in Oesterreich -Über die schlechte materielle Lage der Familie des verstorbenen Kaisers Marl zu unterrichten und etwas vom früheren Privatbesitz der FamMe -aus der repu blikanischen Umklammerung zu retten. Der von Wir gewählte

Weg wird -aber nicht zum Ziele sichren. Durch Mzu starke Heftigkeit und per sönliche Angriffe aus Würdenträger der Remwltt wird lder «rchäWÜiche Prioatsökretär um» getreue AnwM der taisermhen Familie kein« «rzt«S»n. Mr ihn kxd «ut »t «Ä« Gegnerschaft, was nicht mit dem monxnMstischen Gedanken zuifammenhiSngt, der verfttcht« An- schvuH Oesterreich» an Deutschland, die DätigLeit der RegierumMleuite tn Oesterreich und Deutsch land, die Präfldmten dev beiden Voltsstaaten Oesterreich und Deutschland schätzt er nicht be sonder

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 27.07.1863
Umfang: 6
überein. . V „Die Hauptsache in der Depesche ist', wie die „Ostd. Post' schreibt, „die Abfertigung der freund lichen Einladung des russischen Vicekanzlers, Oester reich möge lieber den Westmächten den Rücken wen den und in den Schooß der heiligen Allianz zurück kehren. Heute weiß Fürst Gortschakoff bereits, „daß das zwischen den drei Mächten hergestellte Einver- ständniß ein Band bildet, von dem Oesterreich sich nicht losreißen kann, um abgesondert mit Rußland zu verhandeln'. Die Wallung

eines gerechten Zornes, welche sich in der Rechberg'schen Note vom 19. be merklich macht, muß ihm zeigen, daß die russische Antwort nur dazu gedient hat, die Ausbildung der enlenlv cordialo zwischen Oesterreich und den West- mächten zu fördern.' — Die „Morgen-Post' sagt über das Aktenstück: „Es ist in einer so klaren, un zweideutigen und entschiedenen Sprache abgefaßt, daß eS jeglicher verstehen kann. Graf Rechberg beeilt sich, das Mißtrauen zu zerstreuen, welches der Vorschlag der Spezialkonferenz erzeugt

hat; er beschuldigt den Fürsten Gortschakoff des falschen Spiels ; er versichert, daß Oesterreich mit den Westmächten zusammengehen werde, und er weist schließlich den Versuch Rußlands zurrück, Galizien in die Frage mit hineinzuziehen. Kaum ist ein diplomatisches Schriftstück der Wiener Staatskanjlei in der Öffentlichkeit mit solcher Besrie- digung aufgenommen worden, wie das vorliegende, dessen entschiedener Ton übrigens ein Zeugiß von der hochgespannten Situation dieses Augenblickes gibt.» — Die „Presse' sagt

: „Wir gratuliren dem Grafen Rechberg zu der sittlichen Entrüstung, mit der er jede Solidarität mit jenem Rußland ablehnt, welches heute den Nestaurations-Feldzug gegen jene komopolitische Revolution predigt, mit der es noch vor Kurzem, als es gegen Oesterreich ging, vertrauliche Händedrücke wechselte, wir wünschen dem Grasen Rechberg auf richtig Glück zu der ebenso feinen als entschiedenen Ablehnung der von Gortschakoff proponirten Son derkonferenz . . . .' „Mit dieser Note besteht das EinVerständniß

Oesterreichs mit den Westmächten erst eigentlich und Graf Rechberg kann sich rühmen, die Politik Oesterreichs unwiderruflich in einer Richtung engagirt zu haben, von der sie kein Einfluß mehr ab zulenken vermag. Mit dieser Depesche ist der russischen Parthei in Oesterreich der Kopf zertreten, und hat die Politik des Kongresses von Verona, der Karlsbader Beschlüsse», s.w. in Oesterreich, wir wollen hoffen, defini tiv die Schiffe hinter sich verbrannt.' — Die „Vor- stadt-Ztg.' gratulirt Rußland

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 3 von 12
Datum: 23.03.1921
Umfang: 12
. Die Entente will Oesterreich die Aufnahme vonKrediten ermöglichen und zu diesem BeHufe auf die Ausübung eines Teiles ihrer aus dem Friedensvertrag hervorge henden Rechte „vorläufig' verzichten. So groß mütig das klingt, so egoistisch sind die Gründe dieser „Nettungsaltion'. Oesterreich ist derzeit so ausgeplündert und verarmt, daß beim besten Willen leine Reparationen von ihm erwartet wer den können. Es ist also ein gai^ geschäftlicher Ge danke, dem Lande zu seinem Wiederaufbau zu ver helfen

und dann wenn es sich wiederum zu einer gewissen Leistungsfähigkeit erhoben hat, die Dau menschraube der. Wiedergutmachung anzusetzen. Chamberlain hat im englischen Unterhaus den Rettungsplan für Oesterreich im wesentlichen so skizziert: Unter der Voraussetzung, daß Oesterreich die Anwendung des vom Völkerbund gutgeheißenen internationalen Kreditplanes auf Oesterreich wünscht und bereit ist, die Verwaltung bestimmter Aktiven in die Hand des Finanzkomitees des Völ kerbundes zu legen, haben Großbritannien, Frank reich

der österreichischen Mi nister in bezug auf die erforderlichen Kredite und die möglichen Sicherheiten vorzulegen. Die vier Mächte sind bereit, Oesterreich die auf Grund des Friedensvertrages geschuldeten Zahlungen sowie die Kapitals und Zinsenzahlungen für die Hilss kredite. die zur Vermeidung einer Hungersnot an Oesterreich gewährt worden sind, jene Schuldig keiten also, für welche jetzt alle Atiiven Oester reichs verpfändet sind, zu stunden. Das Finanzko- iniiee wird über den Goldwert der Vorschüsse ent scheiden

, die es Oesterreich nach dem der Meulen- scher Plan gewähren kann gegen Sicherstellung auf die Aktiven, die Oesterreich dann zu verpfän den in der Lage sein wird, wie z. B. Zölle, Ta bakmonopol usw. Diese Aktiven würden unter der Kontrolle des Komitees verwaltet werden und es würden auf diese Aktiven die der Äteulenschen Bons ausgegeben werden, so daß sich sowohl für den Schuldner wie sür den Gläubiger eine ver mehrte Sicherheit ergibt und die wesentlichsten Hindernisse für die Beteiligung des Privatkapi tals

aus dem Wege geräumt erscheinen. Das vielgenannte Projekt ter Meulen vier Meu len ist Chef des Bankhauses Hope in Amsterdam) bezieht sich nicht allein auf Oesterreich, sondern ist ein Vorschlag sür die Finanzierung der kreditbe- dürftigen Staaten, der vom Völkerbund als rich tunggebend erklärt wurde. Sein wesentlichster In halt ist: Das Rechtsgeschäft zwischen dem Käufer und dem Verkäufer wird grundsätzlich nicht berührt, sondern es wird dem Exporteur, der nach einem valutaschwachen Lande verkauft

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 11.07.1922
Umfang: 8
und daher ist in ihnen auch nichr das Äesühl der Würde ent wickelt, dos den freien Mann zieri. wo Tschitscherin täglich seine Jause einnimmt und gewöhnlich den Abend verbringt, zu sprechen. Aber auch ihm gegenüber verhielt sich der russische Minister sehr zurückhaltend und die beiden sprachen nur über Tirol und über die Lebensverhältnisse in Oesterreich, lieber die Ermordung Raihenaus äußxlc -r seine Empörung. Tschitscherin ist von der Schönheit Tirol? entzückt-, er macht grosze Bergtouren, ge wöhnlich

Einteilung der Beam- le» in Oesterreich geschah »ach ihrer Schnl- bildül'g^ sie war gleich in allen Permak- lungszweigeii. Italien wirst alles durch einander: der Diener mit Vollsschulbildung ist ost i» der aleiclie» Kategorie wie der aka- deniüch E'ebildete, Die Vorschrislen. die Be zahlung wechjel» bei jedem Verwaltung;-- zweig, <zcin Mensch kenn: sich in dem Wust der gütige» und »»giltige» Verordnungen aus. Der Erfolg davon ist die allgemeine Sacl,- und Zuslä»digle!:s!!,itluldc der italie nischen

aller wirtschaftlich.» Sorgen ent hebt. Bezahlung während der aktiven Dienst- leistung. Oesterreich zahlte seine Beamten in dieser Zeit in allen Kategorien durchschnitt lich (Friedensgehälter!) N^mal soviel wie Italien. Gebühren und Gehaltsabzüge. Italien zieht seinen Beamten vom Rohgehalt IS bis 17 Prozent ab, Oesterreich 8.58 Prozent — S beim Kammergericht hat folgenden Beschluß gesagt: Die Ausführungen des angegriffenen Beschlusses (der Staatsanwaltschaft) sind nicht geeignet, den gegen die Beschuldigten ange

der Nattirtvissciischajte» und der ?!ediz'iii, einschließlich der .Hochschulen, 5>li- nile», .^la»ke»häuser, Heil- u»d Pslege-An- stolicii und Sanatorien umsaßi. Prozent, wobei Oesterreich aber sehr große Teile des Gehaltes unter bestimmte» Um stände» nicht besteuert. Der Peiisionsbeitrag war i» Oesterreich Z.l! Prozent und für Die ner -l.3 Prozent. Bei jeder Beförderung wurde ei» Drittel der Gehaltserhöhung 1 Jahr lang abgezogen. Gehaltsvorschüsse. Für de» Fall von Araüklieiten und üiigliickssüllen gab Oester reich eine» dreimonatliche

bis zu einem Drittel des Gehaltes, wenn er mehr wie 1s> Dienstjahre hat: von einem Drittel bis zu einem Viertel mit weniger Dienstjahre!!. Auch bei der Porrückung wird die Krankenurlaubszeit über zwei Monate nur halb gerechnet. Oesterreich behandelte seine krauten Beamten sich aus Grund einer Borschrist aus dem Jahre 187>2 auf moderne soziale Grundsätze stützend. Der Beamte konnte ein Jahr krankheitshalber vom Amte wegbleiben, ohnc irgendwie finanziell be einträchtigt zu werden. Erst nach einem Jahr wurde

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 16.09.1870
Umfang: 8
gänzlich und ehrlich zu entfchlagen, dann icheint es klar, daß eS ein sehr wesentliches deutsches Inte resse ist. Oesterreich in seiner Integrität zu erhalten, ein wesentlich deutsches Interesse, nm einem erstar- kcnden. innerlich gesund werdenden Oesterreich gute BundeSgenofsenschast zu hatten. Die ganze Geschichte der Vergangenheit ist uns zur Seite, wenn es gilt, den Beweis unserer Behauptung zu führen. Diese Ostmarkt, welche Karl der Große schuf und dem Herzog Thassilo von Baiern übergab

und slavisches Wesen würden über kurz oder lang sich zu verbünden suchen, um der imponi- iiu'endcn Macht des neuen deutschen Großstaates ent gegenzutreten. Möge eine solche Situation in was immer sürFormen sich darbieten.Oesterreich und Deutsch land habrn da das gemeinsame, das für beide gleich vitale Interesse, die Gefahr für ihren Bestand und ihre Zukunft zu bekämpfen. Aber noch in einem ganz anderen, in einem viel höhern als jenem strategischen Sinn, in welchem Oesterreich die Vorhut Deutsch lands

n»r und ist — ist ein in seinem heutigen Be stand erhaltenes, ein sich innerlich erkräftigcndes Oesterreich eine Gewähr für das künftige Gedeihen Deutschlands. Gerade in jener eigenthümlichen Ver bindung deutscher und außcrdeutschcr, das ist slavischer und magyarischer, Nationalität, die für Oesterreich ein Fluch zu sein scheint, und die vielleicht die Be dingung ist für seine weltgeschichtliche Mission, gerade in dieser Verbindung und durch dieselbe allein wird Oesterreich — wie man sich auch dagegen sträuben möge

gegen jede Usurpation wie gegen alle Barbarei die Aufgabe der Politik zu wer den vermag. Daß aber solche für Deutschland so bedeutsame Culturarbeit nur möglich ist. wenn Oesterreich in seiner Integrität besteht und gedeiht, nur möglich, wenn eS seinen starken Hort in Deutschland findet, ebenso wie er seinerseits stets bereit sein muß, ihm mit seiner ganzen Kraft zur Seite zu stehen, das liegt auf flacher Hand. Denn würde heute Oesterreich in seine Atome zerschlagen, würden seine deutschen Theile von ihm abgelöst

wäre daS verwegenste Würfelspiel um die Zukunft des germa nischen StaatSwcsenS! Und damit vermeinen wir denn in der That, jene Besorgnisse verscheuchen zu können, deren im Ein gänge gedacht worden ist. Wir geben uns dem Glauben hin. daß der geniale Staatsmann, der heute die Geschicke Deutschlands in seinen Händen hält, mit all den Factoren, auf die wir hingewiesen haben, zu rechnen wisse wie kein anderer außer ihm. Wir geben uns dem Glauben hin, daß auch in Oesterreich, nach so gewaltigen

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Volksblatt
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Seite 5 von 10
Datum: 30.04.1870
Umfang: 10
Beilage zum.TirolerVolksblatrNro. 34. Aus dem Wahlbezirke Wildauers. Der Artikel „Zu den Wahlen,' den Sie in Nr. 31 Ihres ge ehrten BlatteS veröffentlicht, ist ein sehr zeitgemäßer Aufruf. Wir haben denselben sehr gut verstanden. Wir werden auch nicht unter lassen uns denselben recht zu Herzen zu führen. Wir stimmen mit dem Verfasser jenes Aufrufes ganz darin überein, daß Oesterreich noch nie so schlecht gestanden, wie jetzt nach diesen wenigen Jahren, in denen der Liberalismus gewirthjchaftet

zu regieren. Gut christlich regieren aber heißt, Jedem das Seine geben und nicht aus Leichtsinn und Gewissenslosigkeit das Gut des armen Steuerträgers vergeuden. Gut christlich regieren heißt, die Gesetze Gottes achten ; denn nur dann kann man verlangen, daß die Unterthanen die Gesetze des Staates achten. Fängt man in Oesterreich wieder an gut christlich zu regieren, so werden wir keine Nationalitätenfrage mehr haben, alle werden nach Gerechtigkeit und Billigkeit befriedigt

wiederkehren. . Alle Patrioten wünschen dies, wünschen, daß Oesterreich stark werde. Die Liberalen haben aber gezeigt, daß sie diese Kunst nicht kennen. ' Darum sollen nun die Konservativen, sollen jene wahren Patrioten an die Spitze treten, „die dem Kaiser geben, was des Kaisers ist, die aber auch den Muth haben Gott und seiner Kirche zu geben, waS Gott und der Kirche gebührt.' Dahin zu gelangen müssen aber alle zusammenhalten in und außer Tirol, im ganzen Oesterreich. Jeder hat da seine große Pflicht

, Oesterreich in die miserable Lage gebracht hat, und wenn's noch länger dauerte, ganz zu Grunde richten würde. Dr. Wildauer und Gaisbacher können als Liberale nicht mehr gewählt werden. An ihrer Stelle müssen konservative Abgeordnete treten, die mit helfen bessere Zeiten über Oesterreich heraufzuführen, die im In teresse deS Volkes dahin streben, daß man in Oesterreich gut christlich regiert, daß der Bauernstand nicht zu Grunde geht. Die Bauern in Baiern haben auch anstatt liberale, konservative, gute

. jene, welche in Oesterreich alles über Einen Leist schlagen wollten und das Muster hiefür aus dem jüdisch-deutsch liberalen Lager holten, so daß Alle im vielgestaltigen Oesterreich sich nur dem fügen sollten, was dieser Partei zum eigenen Nutz und Frommen gefiel. Und das hätten nach dem Grundsatze deS Deutsch liberalismus alle Oesterreicher sich aneignen müssen, dann ja, dann allein wären wir vor Verfolgung und Verhöhnung sicher gewesen. Das ging aber nicht, und so sandte man endlich die VerwaltungS-, Sections

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 8
Datum: 10.04.1889
Umfang: 8
-Sardagna leisten vie Ange- lobung. Eine Zuschrift des Ministerpräsidenten fcr- dert daS HauS zur Bornahme der Wahlen in die' Delegation auf. DaS NachtragS-Uebereinkommen zu dem bestehenden Zoll- und Steuer-Vereinö-Vertrage zwischen Oesterreich-Ungarn und dem Fürstenthum Liechtenstein wird zur verfassungsmäßigen Kenntnis genommen. Graf Falkenhayn berichtet über den Gesetzentwurf, betreffend die Einführung eines neuen Wehrgesetzes. Vice - Präsident Fürst Schönburg spricht seinen Dank aus dafür, dass

selbst ein Remedur bilden, nur möge der Abschluss ein unblutiger sein zu einer Zeit, wo daS Volk noch nicht ganz verarmt ist. Oesterreich-Ungarn sei nicht schlechter daran als die anderen Staaten Europas, und die aufrichtige Treue und Liebe zu dem. angestammten Herrscherhause er leichtern ihm seine Aufgabe. Die gemäßigte Haltung der gemeinsamen Regierung während der kriegsdrohen den Jahre verpflichte das Hauö zu gleichem Vorgehen, weshalb er die Annahme der Vorschläge empfehle. Abg. Fürst Alfred Liechtenstein

will den vorliegen den Gegenstand rein vom militärischen Standpunkte aus betrachten, wobei bloß vom Standpunkte deS Heeres auS betrachtet, die vielumstrittene Textierung deS Z 14 vollständig bedeutungslos sei. Oesterreich sei nicht in einer so glücklichen Lage, wie Deutsch land, das seine Armee einrichten könne, ohne Rück sicht auf staatsrechtliche und finanzielle Bedenken. Durch daS vorliegende Gesetz werde Oesterreich eines militärischen Monstrums loS werden, nämlich der zu niedrig fixierten Ersatzreserve

werde, für die er im Kriege vorgemerkt sei. Ein wichtiges Jmponderabile sei das, was man den „Geist' nennt, den Corpsgeist, den militärischen Geist, und dieses Jmponderabile solle nicht vernachlässigt werden. Was die nichtdeutschen Nationen betreffe, so herrsche eine Beunruhigung bei denselben, dass sie wegen geringerer Kenntnis der deutschen Sprache mehr Schwierigkeiten haben als di» Deutschen beim Einjährig-Freiwilligen-Dienste. Es sei aber andererseits sicher, dass das Deutsche die einzige Sprache in Oesterreich sei

nahestehenden Personen für daS Wehrgesetz stimmen, ohne Unterschied der Parteien und der Nationalität, weil sie Oesterreich-Ungarn groß und mächtig und wehrkräftig wünschen. FML. Frhr. v. Deck gibt vor allem der Ueber zeugung Ausdruck, dass die Mitglieder dieses hohen Hauses wie bei jeder Gelegenheit auS patriotischen Gefühlen der Weh: kraft nicht versagen werden, was die Regierung für dieselbe als nothwendig findet. Redner wendet sich hieraus zur Besprechung der Car- dinalpunkte, welche in dieser Frage

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 07.04.1907
Umfang: 16
erfüllt ernste Kreise der magyarischen Wirtschafts politiker mst^sieigendem Unbehagen. Sie wollen sich weder' mit dem nationalen Chauvinismus und der Regierung, die ihm dient, noch mit eigen sten Lebensinteressen in Widerspruch setzen. Die letzte Rede des Präsidenten des ungarischen Jn- dustriellenvereius Dr. Franz Chorin bringt diesen Zwiespalt zu bezeichnendem Ausdruck. In dem sie in ihrer Sachlichkeit die Schwäche Ungarns Oesterreich gegenüber darlegt, bildet sie ein star kes Argument für unsere

Regierung, auf ihrem Standpunkte auch bei den nachösterlichen Ver handlungen zu verharren, die ohne völliges Auf geben der bisherigen Forderungen des Kabinetts Wekerle-K'ossuth ebenso ergebnislos verlaufen müssen, wie die vorangegangenen Uuterhandlun gen. „Nach der auswärtigen Handelsstatistik', erklärte das Magnatenhausmitglied Dr. Chorin, „belief sich der Import ans Oesterreich an Textil waren nur im Jahre1905 auf 45k Willionen Kronen und steigerte'sich im Jahre 1906 bereits auf 507 Millionen Koronen

. Innerhalb eines Jahres hat sich also der österreichische Textil- import der Quantität nach um 86.000 Meter zentner, dem Wert nach um 51 Millionen Kronen erhöht. Trotz der planmäßigen Jndustrieförde- ruugsbeweguug ist es uns somit nicht gelungen, auf dem Gebiete der Textilindustrie auch nur jenen Teil des Konsums, welcher auf das natür liche Steigen des Konsums zurückzuführen ist, durch die inländische Produktion decken zu lassen. Der industrielle Export aus Oesterreich kam im verflossenen Jahre 1000

. Auf ihn ist es zurückzuführen^ daß ein immer größerer Pro zentsatz unserer Intelligenz vom Staate schal ten werden muß. Und doch isind in den geogra graphischen, den Populationsverhältnissen usw, die . Borbedingungen der Fabriksindustrie ebenso gegeben, wie in Oesterreich. Wenn man aus den äußere» Anzeichen schließt, so wurde jene von der ungarischen Re gierung an den langfristigen Vertrag geknüpfte Forderung, daß unser Land nach dem Jahre 1917 sich die Judustrieentwicklung, deren es un bedingt bedarf, im Wege

von Zwischenzöllen sichern könne, von der Regierung und der öffent liches Meinung Oesterreichs zurückgewiesen. Da gegen eine Gebundenheit, die länger als zehn Jahre dauert, auch bei uns eine Abneigung be merkbar ist, kann man es für gewiß halten, daß unser wirtschaftliches Verhältnis zu Oesterreich nur bis zum Jahre löl? geregelt sein wird. Es ist unser: aufrichtiger diese Rege lung njcht-ans Grund der Reziprozität, sondern auf Grund eiues Vertrages erfolge. Die wirt schaftlichen Interessen beider Staaten

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 10.08.1904
Umfang: 8
des Strafausmaßes strengstens zu behandeln. Der hundertste Geburtstag des Kaisertums Oesterreich. Der 11. August d. I. ist ein bedeutungs voller Erinnerungstag sür unsere Monarchie. Am 11. August 1804 nahm Kaiser Franz, damals noch Franz It., Kaiser von Deutschland, den Titel und die Würde eines erblichen Kaisers von Oesterreich, als solcher Franz I., an. Zwei Jahre später legte Franz I. die Würde eines deutschen Kaisers nieder, das tausendjährige deutsche Reich, von Karl dem Großen errichtet, hatte zu bestehen

auch die politischen Verhältnisse eine solche Ablehnung nicht, Oesterreich wollte damals keinen Krieg mit Frankreich. Kaiser Franz nahm also wenigstens Gelegenheit, seine eigene Rangstellung gegenüber dem sranzösischen Kaisertum vorteilhast zu fixieren. Zwei Pläne wurden am Wiener Hose erwogen, den deutschen Kaisertitel in der österreichischen Monarchie erblich zu machen oder den erblichen Titel eines Kaisers „auf die eigenen Erblande zu radizieren'. Das letztere Projekt war leichter zu realisieren; man entschied

zu, in welcher gesagt wurde, daß „durch diese Maßregel die bisherigen Verhält nisse der kaiserlichen Person zum Reiche nicht ge ändert würden'. Die Proklamation, durch welche das Kaisertum Oesterreich entstayd, lautet: „Obschon Wir durch göttliche Fügung und die Wahl der Kur. sürsten des heiligen römisch-deutschen Reiches' zu einer Würde gediehen sind, welche Uns für Unsere Person keinen Zuwachs von Titeln und Ansehen zu wünschen läßt, so muß doch unsere Sorgsalt als Regent des Hauses und der Monarchie von Oester

Vorschriften und Normen zu verlangen haben. Durch diese Maßregeln gedenkt der Heilige Vater der katholischen Demokratie in Italien einen passenderen Weg vorgezeichnet zu haben, da solche sonst ohne eingreifende und ständige. Hilse der Bischöse, denen vom Himmel besondere Gnade und welche der Souveränität des Hauses Oesterreich sowohl in Hinsicht des uralten Glanzes des Erz Hauses, als vermöge der Größe und Bevölkerung ihrer so beträchtlichen Königreiche und unabhängigen Fürstentümer in sich fassenden

Unserer unabhängigen Königreiche und Staaten den Titel und Würde eines erblichen Kaisers von Oesterreich, als den Namen unseres ErzHauses, feierlichst anzu nehmen und dabei festzusetzen, daß Unsere sämtlichen Königreiche, Fürstentümer und Provinzen ihren ' bisherigen Titel, Versassung und Vorrechte serner- Hin unverändert beibehalten sollen.' An der Ver sassung' der Erblande wurde durch die Annahme des Kaisertitels nichts geändert. Es gab einfach ein Kaisertum Oesterreich, eine Einheit

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 09.04.1850
Umfang: 6
» Meinung auliing» Oest reich könne sich ans seine eigenen Länder beschränken, und jeden von Außen herkommenden Einfluß, der seinen innern Stantsschöpsnngcn bedrohlich werden mochte, ab wehren : hatte Preußen das Recht und die Verpflichtung, sich der deutscheu Anliegen anzunehmen und sie zu den seinigen zu erklären. Außer dem schon gemeldeten deut sche» Zollverein hatte Preußen, noch ehe es von dem Jahre l8-i3 gleich Oesterreich überrascht wurde, viele wichtige konstitutionelle Rechte an seine Stände

verliehen, nud deu Weg zu einer modernen Verfassung vorbereitet. — Oesterreich wurde von den Stürmen der Jahre >843 und IS49 in plötzlicher Ucb.rstürziiug heimgesucht, und diese halten auch die gründlichsten Reformen im Gefolge, so daß das Meiste, was Oesterreich durch die Reihe von Jahren versäumte, mit einer sast fieberhaften Kraftan- strengnng eingeholt wnrde. Wenn nuu dermalen, da Oesterreich mit thatfcstcm Wollen und mit Darbringung von unverkennbaren Opfern sich rückhaltlos sür die deutsche Sache

nichts tdnt, mn die lästigen deutschen Flußzöllc aufzuhebc», den Siindzoll abzulösen: dann bilde eS si>!> nicht ein, ausschließlich Oesterreichs die deutsche Sache zu sörderu. Preußen hat sich nicht beeilt, seine bci der BundcSccntralkommis- sion cingesctztcn Koiiiinissärc mit der Kompetenz zur Prü fung der östcrreichischcn Zollcinignngövorlagcn zn vcr- scbcn; früher solle eine politische Einigung angestrebt werden, bevor es Nlit Oesterreich über seine Zollcnt- würfe in Verhandlung trete, wie nndcntsch

voran, um durch dke behauptete Unansfuhrtarkcit der österreichische» Zoll- vorschlägc, durch Aussaat des Mißtrancns und der Ver dächtigung die Zoll - und Handelscinignng zurückzu- staucu. Doch der Zollplau wird mit der ihm «rcigneu Kraft Propaganda mache«; Preuße», von der staatlichen Noth wendigkeit der von Oesterreich vorgeschlagenen Maß nahmen znm Entschlüsse gedrängt, wird die deutsche Po litik der preußisch,soiidcrbüudlcrischcn übcrstcllcn, und im Ziisanimcnschlicßcn seiner wirkende» Potenzen

nach dem erhabenen Ziele »im Bunde mit Ocstcrreich und mit vcr- cintcn Kräften' zusteuern müssen. Warum unterließ Preußen, als cS den Zollvercin schns, cin Znstandc- briiigcn dcr politischen Einigung, die cs jetzt als Vor bedingung der materielle» Einigung voranstellt? Wir be greifen die Nothwendigkeit einer Arrondirnng sür Preu ßen , die in ihm gelcgencn Enklaven in sich aufznnehmcn. Unter dcn jetzigen Zcitvcrhältnissen würde abcr, da Oesterreich die materielle, und Preußen die politische Einigung anerbietet

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 24.04.1906
Umfang: 8
und von 6 bis M> ?ost»mts!asse 'R von 8 Uhr früh Uhr nachmittags '.n- und Feier- ühr vormittags, 'ersten Stock: An > 12 Uhr mittags ki abends. — An Mtagen von 8 bis < Uhr abends ,Ter Tiroler' erscheint icden Dienstag, Donners tag und Samstag. Druck und Verlag: ..Tyrolta'. Bozen, Museumsrraße Z2. Bezugspreise: Für Oesterreich-Ungarn mit Postvcrsendung: gaiijiährig ^ ll'20 halbjährig , S'S0 vicrtcliährig , Z — i?ürBozen saimZust>!llililg ganzjährig ü Ii)'- halbjährig . 5'— viencljährig . 2'W. isur alle anderen Länder

der Kulturkämpfer. Wie aus Wien berichtet wird, soll sich morgen, Dienstag, das Abgeordnetenhaus mit einem Dringlichkeilsantrag des alldeutschen Abgeordneten Jäger zu beschästigen haben, in welchem die Einführung der o bl i gat o ri s chen F ? l> e st a t t u n g gefordert wird. Zur Schul- und Eyesruus soll noch die Frage der Feuerbestattmlg hinzukommen. Ä.z» will »in jeden Preis in Oesterreich neue Wirren her- vorrufen. Hoffentlich finden dieselben das ka tholische Volk gerüstet. ?ie Freimaurer in Oesterreich

zu wirken oder profane Stätten der Humanität zu gründen, es muß vielmehr seine eigenen sozialen Organismen ausbauen und ausbreiten. Die Logeu funk tionieren zwar heute schon (trotz des Verbotes der Freimaurerei in Oesterreich), von streng rituellen Arbeiten abgesehen, durchwegs auf österreichischem Boden, und ihr zentrales Or gan, daS sie sich geschaffen, findet sachlich des wegen keinen. Anstand seitens der politischen Behörde. Der nächstgegebene Schritt ist, dies zur Provinzialgroßloge umzu wandeln

, nötigen falls auch unter indifferenterem (!) 'Namen, und deren Aktion auf ganz Oesterreich auszu dehnen. „Für nicht unwichtig erschien mir allerdings, die Hammerführung der Provin zialgroßloge in Hände zu legen, die sich zu gleich des besonderen Vertrauens der prosanen Regierung erfreuen.' Also Ausdehnung und festere Organisation der Lvge in Oesterreich und an deren Spitze ein Vertrauensmann der Loge, der zugleich Vertrauensmann der Re gierung wäre! Ausland. Dunkle Punkte im europäische« Südosten

. Unter dieser Ueberschrift veröffentlicht die Berliner „Kreuzzeirung' einen Artikel, in dem sie die Verschärfung der Gegensätze zwischen Oesterreich-Ungarn und Italien erörtert. Oester reich-Ungarn unterstütze, so führt das Blatt aus, Deutschland in der Marokko-Frage nicht nur als dessen Bundesgenosse, sondern auch wesentlich in seiner Eigenschaft als Mittelmeer macht. Trotz seiner verhältnismäßig geringen Mstenlänge muß gerade Oesterreich Ungarn auf seine Eigenschaft als Mittelmcerinacht großen Wert legen

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 15.04.1920
Umfang: 4
Regierung bis zum Sieg zu verfolgen und den Kampf auszufechten. Nitli für vollkommene Selbstverwaltung Deutschsüdlirols. Die „Neueste Morgenzeitung' meldet-. daran hat. daß Oesterreich als selbständige Re publik bestehe, sind in Italien starke Strömun gen vorhanden, die auf eine Bereinigung Oesterreichs mit Deutschland hinarbeiten. In Paris befürchtet man, daß es zwischen Italien Staatskanzler Dr. Renner erklärte in einer ^ Oesterreich zu Abmachungen kommen neuerlichen Unterredung u. a.: Ministerpräsi

- könnte, welche die französischen Interessen schä- dent N i tt i ist ein Anhänger der Südtiroler digen. Insbesondere sürchtet man. das, Italien Autonomie Mit deutscher Verwaltung, einem bezüglich des Anschlusses Oesterreichs an provinzialen Landtag. Sprachsreiheit, über- Deutschland bindende Zusagen betreffs der zu Haupt einer vollkommenen Homerule. — Was leistenden diplomatischen Alse machen könne, die Anschlußfrage betrifft, so sagte Dr. Renner. > Oesterreich lasse die Anschlußfrage zur Zeit- ^Em hervorragender Vertreter

der ^ ruhen, da es hierfür ein bestimmtes Programm '.. Versohnungspulitl». S.r Wlü.am ^>ode. habe. Erst wenn Oesterreich nicht allein be- Nt der zurzeit >n W.e.. a.nt.erende Pra.ldcnt stehen kann, wird es sich bezüglich des An- ^-r W.edergul.nachungsko.nmm Er .st be- schlusses in einem Appell an den Völkerbund des Mitleids. hat ganz wenden. — Ueber die Verhandlungen in wirt- schafilicher Beziehung äußerte sich Staats- über me wirt.chastuchen Verhältnisse erstatte. kanzler Dr. Renner sehr befriedigt

und sagte, m England und Amerika das gro^ Aus- höchstwahrscheinlich werde es zunächst zum '^n macy-s. Er h.el über Oesterreich e.ne Abschluß eines vrovisorischen Handelsvertruges Z'de ,n der er das Elend und die Armut der mit der österreichischen Republik kommen. ' -Bevölkerung jch. derte aus die unbedingte Not- , wendigkeit der Unterstützung verwies, und >ein Der Kampf der Deutschen in Kärnten. Wort hat dazu beigetragen, die Erkenntnis zu Am 11. April vormittags fand über Einlo- .zeitige

», daß die Berhäii.üsse durch den Fcieo«« dung des Bürgermeisters aus dem reichbeflagg-St. Germain gänzlich unmöglich seien, und ten Neuen Platz in Klagenfurt eine Volksku.id-Z haß ohne ausreichende Hilfeleistung Oesterreich .gebung gegen die jugoslawischen Ausstreuungen in der Abstimmungszone A, über Rlagenfurt und die Zone B statt. Aufsallend stark mar ge rade die Beteiligung der Landbevölkerung, von welcher die südslawische Presse behauptet, daß sie aus wirtschaftlichen Gründen für den An schluß an Jugoslawien sei

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Volksblatt
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Seite 2 von 6
Datum: 10.08.1870
Umfang: 6
den Schritt loben wird, den er im Interesse des Friedens und des Wohles der christlichen Völker unternommen hat. Und ein Papst-König, der in der That ohne zu erröthen sich als Friedensstifter zwischen Königen und Völkern der civilisirten Welt Anbieten kann, und sich wirklich anbietet, sollte je Unterthan des italienischen Königreichs werden können? Das mag die Boz. Ztg. und'ihre Krähwinkler glauben!— Rundschau. An die liberalen Blätter in Oesterreich ging die Parole auS, erstens die gänzliche Zerreißung

werde sich wohl hüten, durch Nichtbestättigung der von der Regierung ernannten Bischöfe, Oesterreich zur förmlichen Trennung zu treiben. Lächerliche Drohung! Das Oesterreich des Grafen Beust ist bereits von der Kirche getrennt; das Oesterreich des katholischen Volkes läßt sich durch Beust nicht von der Kirche trennen. Nicht einmal in Baden hat man es zu einer Trennung gebracht, dadurch, daß die Regierung der Bischofswahl Hindernisse in den Weg legt; unterdessen verwaltet eben der Kapitelvikar das Bisthum

. Gott der Herr will seine Kirche nicht verlassen. Es ist gerade, als sollten alle Staaten Europas in den Krieg hineingezogen werden, so rüstet man allum und um in umfassendster Weise. Europa starrt in Waffen. Auch in Oesterreich rüstet man. Der ungarische Reichstag hat 5 Millonen für die Aufstellung der Honveds (Landwehr) bewilligt, und die Rekruten dieses Jahres werden früher einberufen. Pferdeankäufe werden gemacht. In Ober öfterreich, Böhmen, Mähren und Schlesien sollen drei Armeekorps

und Neuwahlen, dann werden sie handeln wie die Böhmen. — Der Krainer Landtag wird nach einer Mit theilung der „Tr. Ztg.' seine Thätigkeit mit einer Adresse an den Kaiser beginnen, worin er sich beschwert, daß alle Gesetze, welche zu Gunsten des Landes und der slovenischen Nation beschlossen worden sind, noch immer nicht genehmigt wurden. Unter solchen Umständen erklärt der Landtag es überhaupt für zwecklos, durch sein Tagen dem Lande nur neue Kosten aufzuerlegen. Mit den Rüstungen in Oesterreich geht

soll abberufen werden; der preußische Gesandte von Rom ist nach Haus, um Verhaltungsmaßregeln ein zuholen. Die Trippelallianz zwischen Italien, Oesterreich und Frankreich ist fertig, so heißt es. Das lebensschwache Italien ließ sich zur Allianz mit Frankreich anwerben um den Preis, von Rom, — und von Oesterreich? etwa durch Südtirol bis zum Brenner? Uebrigens scheint man in Italien von einer Allianz mit Frankreich nicht viel wissen zu wollen. Nach Privatnachrichten von Reisenden aus Italien

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Brixener Chronik
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Seite 1 von 8
Datum: 30.10.1920
Umfang: 8
sind. An Frankreichs Uebermacht, fast möchte man sagen Allmacht, auf dem Festlande ist dermalen nicht zu zweifeln, geschweige denn zu rütteln. Das Deutsche Reich weiß das, aber Oester reich weiß es nicht! Dieser Aufgabe lebt heute Frankreich und ihren wesentlichen Inhalt erblickt es, daran ist gar nicht zu zweifeln, in der Verhinderung des Anschlusses Oesterreichs an das Reich. So stellt sich die Lage jedem Einsichtigen dar und die Frage ist nun die: Kann Oesterreich mit irgendwelchem Rechte hoffen

, gegen den Willen Frankreichs seinen eigenen Willen durchzusetzen? Die Tatsachen geben Antwort: Nein! Rechen LMM tttrö üWre Wnsrs BMk bestimmt, wird es abhängen, ob nicht über uns und das Deutsche Reich die denkbar übelsten Wirkun gen der bisherigen Vorgänge in Oesterreich herein brechen. Es steht außer Frage: Frankreich halt eine Reihe von Plänen und Maßregeln bereit, durch die es die in den letzten Monaten zu einer nach seiner Auffassung starken Bedrohung seiner Sicherheit angewachsene Anschlußbewegung

in Oesterreich endgültig abzutun beabsichtigt. Wollen wir alle diese Pläne, deren jeder für uns gleich verderblich ist wie der andere, gegen uns und Deutschland ins Feld rufen oder nicht? So trost los unsere Lage auch sein mag — derart von aller Besinnung können und dürfen wir doch nicht verlassen sein, daß wir nicht mehr fragen würden: Was für Folgen hat unser Beginnen für uns selbst und unser Gesamtvolk? Wenn Oesterreich heute sein Anschlußbegehren zurückstellt, fallen alle Bedrohungen der Reichs einheit

dahin. Die österreichische Frage zieht die bayerische und die rheinische nach sich. Die Drohung, daß Frankreich am Rhein bleiben würde, wenn Oesterreich sich mit dem Reiche verbände, ist durch aus ernst zu nehmen. Es handelt sich sowohl um die Abspaltung deutscher Sonderstaaten als um die Französisierung des Rheinlandes — an einem dieser Ziele wird Frankreich arbeiten, je nachdem das eine oder das andere leichter zu erreichen ist — vielleicht auch an beiden zusammen. Wenn Oesterreich

nicht die Reichseinheit und die deutsche Volkswirtschaft in den Abgrund stoßen will, dann hat es vorderhand sein Anschlußbegehren zurück zustellen. Das Reich kann ihm unmöglich Gehör das ist eknö a!rö Wayryelk. Oesterreich mäsheÄe seine wirklich deutsche Gesinnung, feine Besserung dadurch erweisen, daß es den im Reiche vereinten Volksgenossen nicht in ihrer schwersten Zeit neue Gefahren und Schwierigkeiten auflädt. Oesterreich muß warten können. Also weiterleben als ein lebensunfähiger Staat? — Jawohl! Wären

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 16.01.1908
Umfang: 8
Seite 4. Nr. 7. Donnerstag, „Brixener Chronik.' 16. Jänner 1908. XXI. Jahrg. politische Rundschau. Oesterreich-Ungarn. Vom Parlament. Am Dienstag, den 14. Jänner nahm das Parlament seine Tätigkeit wieder auf. Vorläufig stehen drei überaus wichtige Gegenstände auf der Tagesordnung- Maßnahmen gegen die Lebensmittel- teuerung, Maßnahmen zum Schutze der Alvenwirtschast und Förderung der Vi e h- zucht, Maßnahmen gegen die wachsende Bodenverschuldung. Zum erstgenannten Punkte wird der Sozialdemokrat

. Dieser Zinsenbeitrag entspricht einem Kapital von etwa 1400 Millionen Kronen. Hastbar für die ganze Schuld aber blieb Oesterreich und im Falle der Trennung hätte Oesterreich allein die Zeche zahlen können. Alle östeireichischen Re gierungen haben bis jetzt bei den Ausgleichs verhandlungen die Ungarn zu bewegen gemcht, dieses Kapital zurückzuzahlen, aber alle Mühe war umsonst. Obwohl die Interessen von In dustrie und Arbeiterschaft in Oesterreich durch de« Ausgleich besser gewahrt wurden als die der Landwirtschaft

. Besonders wird der Schweinezucht ein großer Schutz zuteil. Nutz- und Zuchtschwcine dürfen nur per Bahn ein geführt werden und müssen eine 40tägige Obser vation an der Grenze durchmachen. Das Ein schleppen einer Seuche wird durch diese Bestim mungen hintanzuhalten gesncht. Als ein großer Vorteil für Oesterreich ist der Bau der dalmatinischen Bahnen anzuschlagen, die bis zum Jahre 1911 vollendet sein müssen. Die eine dieser Bahnen soll von Rudolfswert nach Karlstadt, die andere von Ogulin hindurch

durch das südliche Kroatien nach Knin in Dal- matten führen. Da jede der beiden Regierungen für den Bau der auf ihrem Gebiete gelegenen Strecke zu sorgen hat, so würde Oesterreich 30 Millionen, Ungarn 1N0 Millionen Kronen zu zahlen haben. Durch diese Bahnen wird die Volkswirtschaft Dalmatiens, die so sehr darniederliegt, bedeutend gehoben, Oesterreich aber erlangt mehr Einfluß auf die Okkupationsgebiete Bosnien und Herzego wina. Gewiß sind also im Ausgleich Vorteile für Oesterreich enthalten. Wenn besonders die

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Der Burggräfler
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Seite 9 von 16
Datum: 22.09.1906
Umfang: 16
Olfiziere sehr gelobt. Wir können uns diesem Lobe nur anschließen. Indem wir dem Wunsche und der Hoffnung Ausdruck geben, auch in Oesterreich möchten in nicht zu ferner Zeit einmal derartige vernünftige Anschauungen über die Dmllfrage sich Bahn brechen. -tq- Norwegen, 9. September. (Be obachtungen eines Norwegers in Oester reich.) 2n einer norwegischen Zeitung, „Harstad Tidende“, war eine Reihe längerer Aufsätze unter dem gemeinsamen Titel: „Oesterreichische Briefe' zu lesen. Sie sind interessant

geschrieben, und ich kann nicht umhin, Einiges davon dem „Burggräfler' mitzuteilen. „Von meinen Schultagen her und auch noch später wußte ich von Oesterreich nicht viel mehr, als daß die Hauptstadt Wien heißt und dort der bekannte Fluß, die Donau, fließt. Aber welch' weite Strecken umfaßt doch dieses Reich, wie viele Völkerschaften, wie viele Sprachen, wie viele Eigen tümlichkeiten !' So äußert sich der Verfasser in der Einleitung zu seiner Artikelserie. 2n der Tat ist in Norwegen die Kenntnis

Oesterreichs und öster reichischer Verhältnisse im Allgemeinen eine auf» fallend geringe. Ich habe dies in Süd und Nord, in Ost^ und West, in Stadt und Land, auch bei gebildeten Leuten nur allzu oft erfahren. Man weiß vom Nationalitätenstreite, von Spettakelszenen im Reichsrate, von Skandalen in höheren Kreisen: das ist aber auch so ziemlich alles, was man von Oesterreich weiß. Namentlich in Betreff Oesterreichs Verdienste um die Zurückstauung des kulturfeindlichen Türkentums scheint eine allgemeine

Unkenntnis zu herrschen. Von einem Prinz Eugen, einem Erz herzog Karl, dem ersten Besieger des allgewaltigen Napoleon I., von einem Feldmarschall Radetzky weiß der Durchschnittsnorweger nichts, wohl aber vom „braven, wackeren Garibaldi'. Ein von einem norwegischen Gymnasialrektor herausgegebenes, im Unterrichte vielverwendetes Lehrbuch der Geographie enthielt in einer ältern Auflage folgende Einteilung: Die Donauländer: 1. Oesterreich-Ungarn. 2. Böhmen und Mähren (als Unterabteilung: Galizien

steht Oesterreich nicht zurück, und die höhere Ausbildung muß geradezu als mustergiltig bezeichnet werden. Daher hat man denn auch hier einen Beamtenstand, der seiner viel- seitigen Aufgabe durchaus gewachsen ist. Und einen solchen brauchts gerade hier, wo so viele Fragen und Dinge auf dem Verwaltungswege gelöst werden.' Betreffs Bosnien und Herzogowina schreibt er: „Als Oesterreich die Verwaltung dieser Länder übernahm, waren dieselben nichts anderes, als eine Wildnis; jetzt aber blühen

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