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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 7 von 16
Datum: 27.12.1930
Umfang: 16
. die der „Haushaltungs- Vorstand", nichtamtlich Vater genannt, am Samstag oder am Monatsletzten ernbringt? Ziffern können aber schließlich auch ganz interesiant lein. Vor allem dann, wenn sie sozusagen ein Teil von uns selbst sind, wie es der Fall bei den Statistiken über Leben und Sterben in Oesterreich ist. wenn sie ferner Aufschluß geben über das. besonders die Weiblichkeit aller Alters klassen interessierende Kapitel: Hochzeiten. Man wird geboren! Vor allem: Es werden immer weniger Menschen in Oesterreich

Friedensjahr 1913 gab es im Gebiete des heutigen Bundes landes Tiro! noch 9415 Lebendgeburten; rm Jahre 1929 waren es nur mehr 7300, und im Jahre 1930 werden es sicherlich noch weniger sein. Mit anderen Worten das gleiche ausgedrückt: Auf 1000 Einwohner gab es in Tirol Lebend geburten: 1913 30. 1928 22.7. 1929 21.9. Während die Zahl der Geburten sinkt, ist die Todeskurve im Aufsteigen! So ist die Zahl der Gestorbenen in ganz Oesterreich im Jahre 1929 größer als im Vorjahre, wenn auch etwas nied riger

als im Starhemberg-Oberösterrelch und in der Pfrimer-Steiermark. Hochzeit machen ist so wunderschön! . » . Daß diese alte Liedesweisheit trotz aller wirtschaftlichen Nöte immer noch begeisterte Anhänaerinnen und Anhänger findet, beweisen die Ziffern über die Eheschließungen in Oesterreich. Auf dem Gebiete der heutigen Republik Oester reich gab es im Jahre 1913 47.513. im Jahre 1928 bereits 49.414 und im letzten Jahre gar 51.528 mehr oder weniger fröhliche Hochzeiten. Das bedeutet, daß heute Männlein und Weiblein

genau so eifrig in den Hafen der Ehe hineinplät schern. als vor dem Kriege. Sind nämlich im Jahre 1913 auf 1000 Einwohner 5.8 Hochzeiten gekommen, so war das Verhältnis im Jahre 1928 genau das gleiche, und nur int" letzten Jahre ist die Ziffer um eiy weniges (auf 5.7) zu rückgegangen. Diese Ziffern gelten, wie gesagt, für ganz Oesterreich. In Tirol dagegen ist man noch heiratsfreudi ger. Hier steigen die Hochzeiten in den vorhin genannten Jahren von 2082 auf 2329 und schließlich auf 2478 im letzten

drei Bräute im Alter von 14 Jahren. 20 (1927) und 18 (1928) Fünfzehnjährige in den Stand der heiligen Ehe bineingetrelen . . . Sechzehn- und siebzehnjährige Bräute , treten bereits in ganzen Rudeln auf. Aber auch „Männer" : im zarten Alter von 15 und 16 Jahren huldigten dem Grundsatz „Jung gefreit hat noch niemanden gereut". Und so kann der gewissenhafte Statistiker feststellcn. daß in Oesterreich 1927 ein. ein Jahr später drei fünfzehnjährige Bräutigame sich in Hymens Fesseln schlagen lieben

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Tiroler Grenzbote
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Seite 2 von 8
Datum: 26.07.1935
Umfang: 8
, seine Vaterlandsliebe und sein Opfersinn in unseren Reihen lebendig bleibe. M ttMMHto In MMl. An diesem Tag, den 25. Juli 1934, schien die Sonne wie an den vorhergegangenen Tagen, und doch war es anders, jeder fühlte es auf Schritt und Tritt: Volkstrauertag! Die Einleitung zu den Trauerfeiern für den Tag, da sich zum ersten Male das traurigste Ereignis fährt und der härteste Schlag, den das neue Oesterreich ertragen mußte, die Ermor dung seines Führers, bildete die feierliche Hissung von Trauerfahnen in Stadt

und viel beachtet. Ein würdiger Abschluß des Gedenktages, wie er auch in Kufstein dank der Obsorge der Vaterländischen Front bestens zur Geltung kam. Ilr Gedenkkundgebung. Ansprachen des Bundeskanzlers und Vizekanzlers. Wien, 25. Juli. Wahrhaft überwältigend waren die zahllosen Gedenkkund gebungen, die die Vaterländische Front in ganz Oesterreich heute als Abschluß des Trauerjahres ihrem Schöpfer und ersten Führer, Dr. Engelbert Dollfuß, bereitete. Es gab keinen Ort in Oesterreich, der nicht in irgendeiner Form

und sozialen Frieden der Volksgemeinschaft der Stände im freien Oesterreich führt. Tausende Blumen am Sarkophag des Führers, hunderttausende Lichter landauf, landein in der österreichischen Heimat entzündet, im Angedenken an das Martyrium des Führers, sie künden das unsterbliche Mysterium der Liebe. Oesterreicher und vorab Jungvolk dieses Landes! Mag kommen, was kommt, wir leben Oesterreich! Wer von der Wichtigkeit und Notwendigkeit seines Weges überzeugt ist, der muß opfern können. Engelbert Doll fuß

ist, aber außer, daß er deutsch ist, auch europäisch in richtigem, in aufbauendem Sinne. Für uns ist die Wahrung und Betreuung des Anden kens Dollfuß' nichts anderes als eine stetige Erneuerung unseres Gelöbnisses, dem Begriff Oesterreich dienen zu wollen bis zum letzten Atemzug. Ich glaube, es liegt im Sinne der Feier, die wir heute begehen, und es gehört gewissermaßen untrennbar zu ihr, daß wir von der Vaterländischen Front heute auch ein Gelöbnis erneuern, das wir vor einem Jahre hier abgelegt

haben, und das ist das Gelöbnis unverbrüchlicher Treue und Gefolgschaft dem Kanzler Schuschnigg gegenüber (brausender Beifall). Euch Oesterreichern von Wien und euch Oesterreichern der Bundesländer, euch vaterlandstreuen Oesterreichern sei auch mein herzlichster Dank für die treue Gefolgschaft gesagt, die ihr der Regierung, die ihr mir als Führer der Vaterländischen Front im letzten Jahre geleistet habt. Wir sind Dollfuß dafür dankbar, daß er den Begriff Oesterreich wieder lebendig gemacht hat. Wir wollen kurz gedenken

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Tiroler Grenzbote
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Seite 3 von 8
Datum: 15.11.1935
Umfang: 8
der Mittagtischaktion wird nach Abschluß der selben veröffentlicht. Minister a. D. Mataja in Kufstein. Ueber „Die weltanschaulichen und nationalen Grund lagen des neuen Oesterreich" sprach am Mittwoch, den 13. November, der bekannte Politiker Außenminister a. D. Dr. Heinrich Mataja aus Wien, welcher in Tirol und den anderen Bundesländern in der letzten Zeit Vor träge hielt, in Kufstein, eingeladen von der Vater ländischen Front. Der Einladung hat die Bevölkerung zahlreich Folge geleistet. U. a. sah man Herrn

Bezirks hauptmann 0 . Hradetzky und die Gruppenleiter der Vaterländischen Front im vollbesetzten, mit den österr. Farben und einem strahlenden Kruckenkreuz gezierten Eggersaal. Der Obmann, Herr Medizinalrat Dr. Karl Schwamberger, begrüßte den Redner. Herr Dr. Mataja sprach nun in freiem, gemütlichem Ton in mehr als einstündigen Ausführungen über die verschiedensten Erscheinungen in und um Oesterreich und versuchte, die Gegenwart vor allem nus der großen geschichtlichen Vergangenheit Oesterreichs

zu deu ten. Wer Oesterreich verstehen will, muß sich in seinen Werdegang hineindenken. Die geographische Lage habe Oesterreich besondere Aufgaben gewiesen, die vor Allem darin bestehen, der Vorposten der deutschen Kul tur in Südosteuropa zu sein. Diese Aufgabe hat Oester reich in der Vergangenheit immer bestens erfüllt, und fie kann in der Gegenwart und 'Zukunft nur bann ge leistet werden, wenn Oesterreich seine 'Selbständigkeit und Eigenart wahrt. Dadurch werden auch dem Gesamt deutschtum

, das sich nun einmal in verschiedenen Stam mesformen verwirklicht, die besten Dienste erwiesen. Der Oesterreicher hat durch seine Leistungen bewiesen, daß er kein schlechterer Deutscher ist. Er kann sich auch ganz gut mit dem Preußen vertragen, dessen wertvollen Eigen schaften ebenfalls nicht geleugnet werden, er will nur nicht von ihm beherrscht und in seiner Sonderart ver kannt werden. Der Oesterreicher sei gegen jegliche Gleich schaltung. 1866 sei Oesterreich vom Deutschen Bund ausgeschlossen worden. Oesterreich

habe in der Folge trotzdem die Bundesgenossenschaft treu bewahrt. Redner kam auf die Lage und Ereignisse im heutigen Deutschen Reich zu sprechen und verglich damit die Lage in Oester reich, wobei sein Vergleich in jeder Beziehung zugunsten Oesterreichs und seiner Führung ausfiel. Er betonte aber auch, daß ein freimütiger Meinungsaustausch und eine offene Kritik dem gegenwärtigen, im Wiederaufbau be griffenen Oesterreich durchaus nicht schaden, sondern nur befruchtend wirken würde. Ob Oesterreich im Donau raume

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 7 von 8
Datum: 28.01.1957
Umfang: 8
dieser erste, erfreuliche Umstand die Kritik an einer ganzen Reihe bedauerlicher Schwächen hindern. Das Buch ist für die Tiroler Jungbürger gedacht und soll daher auch Ganz im Sinne des föderalistischen Geistes, von dem die Republik Oesterreich beherrscht ist — vor allem vom Tiroler Standpunkt aus — den Blick des jungen Staatsbürgers auf seine Heimat und ihre demokratischen Einrich tungen, die er für sich nutzbar machen soll, richten. Dabei ist Regierungsrat Kotz aber nun der Versuchung erlegen

- tales, wenn man vielleicht nicht weiß, wie die Landeshauptstadt von Oberösterreich oder deg Burgenlandes heißt, was nützt eine eingehende Aufzählung aller Tiroler Hei. matdichter, wenn man nicht weiß, daß Oesterreich größte Beiträge zur moderne» Literatur geleistet hat? Die Geschichte und Entwicklung der Re. publik wird auf wenigen Seiten abgetan und leidet abgesehen davon noch a n einer ganzen Serie schwerer, sachlicher Fehler. So ist der offizielle Name Oesterreichs nicht „Bundesstaat Oesterreich

“ — eine Be zeichnung, die nur von 1934 bis 1933 in der faschistischen Aera Dollfuß-Schuschnigg ge braucht wurde — sondern „Republik Oesterreich“!. Die Verwendung der Bezeich nung „Bundesstaat Oesterreich“ als Heber, schrift und noch häufiger im Text muß entweder auf die kaum glaubwürdige Un. Kenntnis des Autors oder aber auf einen sehr bedenklichen Irreführungsversuch an den jungen Lesern zurückgeführt werden. Es mag weiters auch verzeihlich erschei nen, das Leben des deutschen Königs Otto I. Was die Grüne Karle

der Ausstellung nicht nur einen den Bedingungen des jeweili gen Reiselandes entsprechenden Versiche rungsschutz besitzen, sondern darüber hinaus in Oesterreich bereits auf die 1958 gültigen erhöhten Versicherungsummen haftpflicht versichert sind. Der Freie Wirtschaffsverband Oesterreichs ladet alle Gewerbetreibenden, Kaufleute, Gastwirte des Bezirkes Lienz ein, von der kostenlosen Auskunftserteilung beim zweiten Bezirkssprechtag in Liqnz, Arfoeiterkammer, Michaelsplatz 20, Mittwoch, 30. Jänner. 14 bis 17.30

werden“. Wenn man dem bekannten Ver fassungsrechtler Adamovich Glauben schen ken darf, so vollzog die provisorische Na tionalversammlung „auf revolutionärem Wege“ die Bildung eines neuen Staates mit republikanischer Staatsform. (Siehe Adamo vich: „Grundriß des österreichischen Ver- fassungsrechtes, Seite 22.) Mit dem ominösen Handschreiben Kaiser Karls schließt erstaunlicherweise die Ge schichte der Republik Oesterreich und wird nur in dem Kapitel über den Staatsvertrag ab 13. März 1938 mit erstaunlicher Kürze

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Der Arbeiter
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Seite 1 von 10
Datum: 25.04.1934
Umfang: 10
B olPsou-P- wöchentlich erscheinendes Stnndesblnlt für nlle schaffenden kreise Sezugspreise: für Oesterreich- halbjährig Verwaltung: Juns druck. Mvximilianftr. - S 4—- für Deutschland: halbjährig R.-UI X'VÜ I1O1P 1^1 V Itfrtf Ot*** EntgLltUchefrnküudignvgeu i.nredok- Z.—. für Italien Lire 12.—. Uedriges fws>. ™ J ***'*’*' J*^** v * xv *' tionellen Teile stad mit einem Stern und and Schw. frk. 5.—. einer Nummer kenntlich gemacht. Nr. 17 25. April 1934 29. Jahrgang ZUM 1. Mai Die Bedeutung

des 1. Mai als Weltfeiertag mit kommunistischem und internationalem Einschlag ist schon einige Jahre hinfällig geworden. Als Staats feiertag scheint er dagegen zusehends an Bedeu tung zu gewinnen. Bisher war er allerdings mehr ein Stiftungsfest der sozialdemokratischen Bewegung, die nun nach Auflösung ihrer Partei Heuer zum zweiten mal auf ihre üblichen Aufmärsche verzichten muß. Es ist jedenfalls ein glücklicher Gedanke, der die Führer des neuen Oesterreich veranlaßt, am 1. Mai als Staats- feiertag

sich auch kirchlich auf ein „neutrales" Datum verlegen. Und für Oesterreich zunächst — viel leicht wird es uns die Welt einmal nachmachen — sollte man ein Muttergottesfest einführen. Man braucht kein neues zu erfinden. Es gibt bereits eine Reihe von solchen Festen, die nur in einigen Ländern oder Diö zesen oder Kirchen gefeiert werden. Als das univer salste und schönste stellt sich hier dar das Fest „Maria, Königin aller Heiligen und Mutter der schönen Liebe". Wenn wir das zum österreichischen Fest am 1. Mai

machen, so könnte die Bedeutung nicht groß genug hervoraehoben werden . . . Durch den Titel „Mutter her schönen Liebe" ist zum Ausdruck gebracht, daß ihre königliche Art eben sich nicht auf die Ge- malt, sondern in erster Linie auf die sanftere Macht der Liebe gründet. Und das tut uns in Oesterreich gerade ,wr Wahrung unserer österreichischen Eigenart so not! Wir bekennen damit — wie es stets österrei chisch gewesen ist — daß wir unser Gemeinwesen nicht aus die Spitzedes Schwertes und ein seitig duf den Militarismus gründen

— bas mag Eigenart anderer deutscher Stämme sein. Wir gründen 1 es auf die Macht, die ans Herz geht, ans öster reichische Gemüt — also auf die Liebe! Und das am 1. Mai gefeiert, wird unnennbaren Segen herabziehen auf diesen Tag, der einmal zum Symbol des Klassenkampfes und der Zerreißung der Volks gemeinschaft in Oesterreich geworden ist — und nun zum alles versöhnenden großen Tag der Liebe und des Neuaufbaues werden soll. Vielen, die die Kraft kirchlicher und religiöser Feste überhaupt nicht mehr

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Tiroler Grenzbote
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Seite 2 von 4
Datum: 15.03.1938
Umfang: 4
Wie die Grenze fiel. Einer der Berichterstatter aus dem Reich, der mit den deutschen Truppen nach Oesterreich fuhr, schildert den Anmarsch nach Kufstein wie folgt: Die Reichsautobahn war in dieser Nacht zum Sonnabend angefüllt mit unzähligen Hunderten von Kraftwagen, die nur das eine Ziel, die österreichische Grenze, kannten. Alle diese Hunderte von Wagen fuhren zum Teil mit abgeblendeten Lich tern über die Straßen Adolf Hitlers. Kurz vor Rosenheim schwenkten wir ab von der Reichs autobahn

haben, zu organisieren. Anfragen und Anmeldungen sind an die ehemaligen Volkspolitischen Referenten in den Bundesländern, bezw. an Dr. Walter Pembaur, Wien, I., Am Hof 4, zu richten. Sbllgebiet Sellerreich der Millingen-. Wien, 13. März. Nach einer großen Kundgebung der nationalsozialistischen Jugendbewegung, bei welcher der Jugend führer des Deutschen Reiches, Baldur von Schirach, stürmisch begrüßt wurde, hat dieser das Obergebiet Oesterreich der Hitler jugend gebildet. 40.000 österreichische

. Das Bundesministerium für Unter richt hat angeordnet, daß an allen Schulen der Unterricht am Donnerstag, 17. März, wieder ausgenommen wird. Vor Beginn des Unterrichtes ist den Schülern die Bedeutung des weltge schichtlichen Ereignisses der Vereinigung unseres Heimatlandes Oesterreich mit dem großen deutschen Vaterlande in würdiger Form vor Augen zu führen. — In Kufstein kann der Unterricht am Bundesrealgymnasium, an der Haupt- und Volks schule noch nicht ausgenommen werden, da in den Gebäuden die Truppen

einquartiert sind. Strenge Grenzdevisenbestimmimgeir. Laut Mitteilungen der Grenzbehörde dürfen beim Uebertritt der Grenze nur mehr folgende Geldbeträge mitgeführt werden: Im Rei- senden-Verkehr einmal im Monat 20 Schilling und 30 Schilling im Gegenwert einer Auslandswährung; die Grenzbewohner einmal im Monat 20 Shilling, keine ausländischen Zahlungsmittel, auch keine Mark. Zollgrenze vorläufig unverändert. Das Reichsgesetz vom 13. März 1938 bestimmt, daß das derzeit in Oesterreich gel tende Recht

bis auf weiteres in Kraft bleibt und daß der Führer und Reichskanzler oder der von ihm ermächtigte Reichs minister das Reichsrecht in Oesterreich einführt. Daraus ergibt sich, daß das österreichische Zollrecht vorläufig weitecbesteht. Es muß daher die Zollgrenze einstweilen aufrechterhalten bleiben, d. h. Zölle und sonstige Abgaben werden an der deutsch öster reichischen Zollgrenze vorläufig wie bisher erhoben. So wie der Freihafen Hamburg Reichsgebiet, aber Zollausschluß ist, so ist Oesterreich vorerst

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Der Burggräfler
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Seite 1 von 12
Datum: 13.08.1902
Umfang: 12
man nur an die Administration deS „Burggrüffer, Meran, Berglaubeu Nr. 62, zu richten. — Telephon-Rnknnmmer S4Ä. Nr. 65. Mera n, Mittwoch, am 13. August 1902. XX. Jahrgang. Kalender: Donnerstag, 14. EusebiuS Pr. Freitag, 18. Maria Himmelfahrt. Samstag, 16. Joachim, Rochus. Märkte: 14. Prefsano (LaviS). 16. Mass D- u Getr.; Schwaz; Ämpezzo; Civezzano 3 Tage; Cler. VV' Des hohen Aesttages wegen erscheint die nächste Anmmer des „Wurggräster' schon Don nerstag, 14 . August, znr gewöhnlichen Stunde. Oesterreich und die — Politik

der „zwei Köpfe'. Die Politik der „zwei Köpfe' war für Oesterreich immer sehr verhängnisvoll, und es besteht die Gefahr, daß es durch dieselbe endlich völlig ruiniert werde. Als der deutsche Kaiser Sigmund aus dem Hause Luxemburg (1410—1437) ohne männliche Nach kommen aestorben war, erbte sein Schwiegersohn Albrecht H. von Oesterreich seine Länder Böhmen und Ungarn und wurde von den Kurfürsten 1438 zum deutschen Kaiser gewählt. Von da an ist das Haus Oesterreich durch fast 400 Jahre im Besitze

der deutschen Kaiserwürde geblieben. Kaiser Maximilian, der „letzte Ritter' (1493—1519), ver mählte seinen Sohn Philipp mit Johanna, der Erbin von Spanien, und bereitete dadurch die Verbindung dieses weiten, auf drei Weltteile aus gedehnten Reiches mit Oesterreich vor. Der nach malige Kaiser Karl V. entsproß aus dieser Ehe. Es schien, daß die Sonne im Reiche der Habs burger nicht mehr untergehen solle. Aber zuviel Glück ist oft das größte Unglück. Oesterreich hatte nun „zwei Kö^fe', einen in Wien

in Verbindung zu treten. An eine aufrichtige Einheit Deutsch lands unter einem Kaiser war seitdem nicht mehr zu denken, bis endlich das Jahr 1806 dem öster reichischen Hause die ehrwürdige deutsche Kaiser krone vom Haupte nahm. Die Wurzel dieser Katastrophe liegt in der Politik der „zwei Köpfe'. Hätte Oesterreich von Spanien nie etwas gewußt, so stünde es heute um seine.Machtstellung in Deutschland wahrscheinlich anders. Friedrich List sagt in seinem „System der politischen Oekonomie': Hätte Karl

Kriege zerütteten Staaten geregelt. Anstatt des röimsch-deutschen Reiches winde der „Deutsche Bund' errichtet. Er bestand aus 39 deutschen Fürsten, welche zur Wahrung der Bundesangelegenheiten eine ständige Versamm lung in Frankfurt unterhielten. Oesterreich sollte den Kopf des Bundes bilden und den Vorsitz in der Versammlung führen. Aber» o wehe! es zeigte sich, daß dieser Bund noch einen zweiten Kops habe und zwar einen sehr raffinierten, zielbewußten und rücksichtslosen Kopf, und der war Preußen

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Der Burggräfler
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Seite 5 von 16
Datum: 15.09.1906
Umfang: 16
. Allerdings zeige die Re gierung nur eine Koalition der Personen, nicht der Parteien, sie werde von einer festen Klammer, der Wahlreform, gehalten. Das gleiche Wahlrecht war für Ungarn vorgeschlagen, dort versagte es und wurde nach Oesterreich importiert, warum, wissen die Götter. Der Stein ist im Rollen und droht alle zu zerschmettern, die ihm in den Weg treten., Redner sei nach wie vor ein Gegner des gleichen | Wahlrechtes, aber für eine Wahlreform auf gemäßigt demokratischer Grundlage

Schwindel. Die Italiener wurden von den Deutschen vor den Kopf gestoßen und jetzt rechne man aus ihre Bundesgenossenschast. Die Deutschen werden im Parlament, das auf Grund des gleichen Wahlrechtes Zusammentritt, eine hoffnungslose Minderheit bilden, selbst wenn sie geschlossen auftreten würden. Im alten Oesterreich haben nur Adel nnd Geistlichkeit geherrscht und durch ihre Unfähigkeit das Reich an den Rand des Ab grundes gebracht. (Hier schneidet Herr v. Grab- mayr parteipolitisch auf. Im „alten

Oesterreich' - meint er da Oesterreich bis 1905, oder das Kaiserreich von 1405—1866? — sollen Adel und Geistlichkeit das Reich durch ihre Unfähigkeit an den Rand des Abgrundes gebracht haben? Bis in die Zeiten Kaiser Ioses II. halten allerdings Adel und Geistlichkeit bedeutenden Einfluß, aber in jenen Tagen stand Oesterreich groß da und mächtig, trotz dem cs sich fortgesetzt gegen halb oder ganz Europa zu wehren halle. Heute, seitdem der liberale „Segen' über das Reich gekommen, wäre es nicht mehr

im stande, ein Hundertel jener Kämpfe auszuhalten, die jenes alte Oesterreich überdauert hat nnd noch soviel Kraft aus jenen Perioden rettete, auch noch in den napoleonischen Kriegen nicht unterzugehen. Meinte Herr v. Grabmayr unter dem „alten Oesterreich' das Kaiserreich bis 1866, so ist seine Behauptung wieder unzutreffend. Denn seit den Zeiten Kaiser Ioses II. hatte die Geistlichkeit keinen Einfluß auf die Regierung, der aufgeklärte Absolutismus jener Zeit hat der Kirche und ihrer Diener

jede öffentliche Tätigkeit unterbunden. Die traurigsten Zeiten hatte aber Oesterreich durchzumachen, als die Freisin nigen ans Ruder kamen, dem Minister Beust halfen, Oesterreich in zwei Hälften zerreißen, den Nationalitätenkampf entfachten, den „wirtschaftlichen Aufschwung' herbeiführten, der mit dem Börsen krache endigte, und das ganze Reich zum Schuldner des jüdischen Grohkapitals machten und durch die fortgesetzte Belämpsung von Kirche und Klerus ein gemeinsames Zusammenarbeiten der Bevölkerung zum Wohle

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Alpenländer-Bote
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Seite 2 von 16
Datum: 17.08.1924
Umfang: 16
, die sich heute mit Zif fern überhaupt nicht schätzen lassen, bildeten das Fa- milienvermögen der Habsburger und wurden vom Chef des Hauses verwaltet. Dieses Vermögen wurde in Oesterreich auf Grund der Gesetze vom 3. April und 30. Oktober 1919, in der Tschechoslowakei aus Grund des Friedensvertrages von Saint-Germain glatt konfisziert. In Oesterreich ist der Kriegsbeschädigtensonds daraus gebildet worden, der im Jahre 1923 ein Erträgnis von sechs Milliarden ab. geworfen hat. In Ungarn wurde das Vermögen

von Oesterreich in die Lage komme. Gnadenakte zu üben. Wenn aber, erklärte Franz Josef in einer Bestimmung von 1906. die Krone nicht mehr beim Hause Habsbmg sein sollte, habe dieses Vermögen dem letzten regierenden Habsburger zuzufallen. Auch mit dem freien persönlichen Eigentum wurde in gleicher Weise verfahren, wie z. B. mit der Estensischen Sammlung, die Kaiser Karl von Erzherzog Franz Ferdinand geerbt hatte. Als Privat eigentum wurde von der damals roten Republik Oester- reich bloß die mit Schulden

belastete Villa Warthoh, das Schlößchen Feistritz, ein Barbestand von 5A Millio nen Kronen und einige Versicherungspolizzen erklärt. Dagegen werden die Beträge von zusammen 8 Mb lionen Kronen, die Kaiser Karl an Familienmitglieder als Darlehen vergab, als Schuld der Habsburger an die Republik Oesterreich angesehen. Es wurde auch behaup tet, Kaiser Karl habe die Kronjuwelen „gestohlen", ob wohl jeder Führer durch die Schatzkammer vor 1918 dies- bezüglich den Vermerk „Kaiserlicher Privatbesitz" aus- weist

. Es sind dies die von Franz von Lothringen nach Oesterreich gebrachten Juwelen (Edelsteine). Diese Ju welen hat der Kaiser am 1. November 1918 an sich ge nommen und er mußte sie in der Schweiz, da seine Not- ! läge ausgenützt wurde, um jeden Preis hergeben, wobei ! er beim Verkauf noch betrogen wurde. Sektionschef Baron Dr. Schager betonte in bezug aus die angestrebte Aufhebung der Konfiskation in Oester- | reich, die Reparationskommission habe in einem Schrift stück an die Verwaltung des Vermögens erklärt. Oester

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 14.01.1914
Umfang: 8
vor den Herren häuslern in den Staub gekrochen. Diese ließ keine Gelegenheit, das Herrenhaus zu beweihräuchern. unbenützt. Wir erinnern nur an die geschichtliche Schandperiode der deutschbürgerlichen Publizistik in Oesterreich, an die Aera Bienerth. Wie ist da das Parlament von allen nationalverbändlerischen, von allen christlichsozialen Zeitungen geschmäht, gelästert und mit Jauche bespritzt worden; wie hat dieselbe Presse gleichzeitig das Herrenhaus glorifiziert! Verschiedene Blätter vorerwähnter Gattung

haben damals und auch später sogar öffentlich zum Staats streich aufgefordert. Das Parlament sollte nach der Meinung dieser Herrschaften kurzerhand kassiert und Oesterreich regiert werden von der Regierung und dem Hcrrenhause. Diese Kriecherei vor den „geborenen Gesetzgebern" hatte selbstverständlich ihre Wirkung; sie hat den Uebermut der Herrenhäusler erweckt, hat sie zur Arroganz gegen das Abgeordnetenhaus er zogen. Die Verhandlung über den kleinen Finanz plan wollten die Herrenhäusler nun benützen

und mehrfachen Millionäre, allerdings auch die kleineren, „ärmeren" von ihnen, die „nur" 10.000 bis 100.000 Kronen jährlich einstecken, einige 8 bis 160 Kronen weniger, würden die großen und größten Kapitalisten hunderte und tausende Kro nen weniger Steuer zu zahlen brauchen, um jene Be träge nämlich weniger, um welche die Steuern auf die Einkommen über 10.000 Kronen erhöht wurden. Die amtlichen Ausweise belehren uns, daß in Oesterreich im Jahre 1911 folgende große Einkom men fatiert wurden: A »Steuer i Her

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Tiroler Grenzbote
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Seite 3 von 8
Datum: 22.04.1938
Umfang: 8
AUS Stutzt Land. FeterstunSen. Ser Geburtstag des Führers in Kufstein. Wieder konnten wir einen Geburtstag des deutschen Volkes feiern, diesmal unter ganz besonders bedeutungs vollen Ereignissen! Führers Geburtstag! Den 20 , April! Immer schon, seit Jahren, von der Nation gefeiert, als Inbegriff des Sehnens und Dankes eines Volkes an seinen ihm von Gott gesetzten Lenker. Auch in Oesterreich mitgefeiert im Geiste und auch in der Wirk lichkeit in einer treuen und ergreifenden Weise

es mit, wie die politischen Leiter für das gesamte Reichsgebiet den Treueid auf den Führer leisteten. Damit war um 10 Uhr die Weiheslunde, die mit dem Horst-Wessel-Lied ausklang, beendet. Der ganze Saal stimmte ein in das vom Ortsgruppenleiter ausgebrachte „Sieg-Heil!" auf den Führer. So war die erste Feier des 20. April nach der nationalsozialistischen Machtergrei fung in Oesterreich in unserer Heimatstadt ein Freuden- tag, würdig der Größe der Geschichte. Die Feier in den Schulen. Volks- und Hauptschulen. Zur ersten

Feier des Geburtstages unseres Führers in dem ins Reich zurückgekehrten Oesterreich am 20. April versammelten sich auch allenthalben die Schüler, in Kuf stein um 9 Uhr vormittags im Eggersaal (da die Schu len noch kein Rundfunkgerät besitzen, die Lehrpersonen und Schüler der Volksschulen und Mädchen-Hauptschule nah men daran teil. Das erstemal konnte den Schülern der Führer aller Deutschen im geeinten großdeutschen Reich an seinem Geburtstag, dem Feiertag des ganzen Volkes, als leuchtendes Beispiel

versammelten sich Lehr körper und Schüler des Realgymnasiums Kufstein um 8.15 Uhr in der Aula der Anstalt. Die Feier wurde mit einem Lied eingeleitet. Ein Schüler trug darauf ein Gedicht vor. Prof. Friedr. Prenn, der Leiter der An stalt, hielt die bedeutungsvollen Ereignisse, die Volks- abstnnmung und den beispiellosen Siegeszug des Führers im deutschen Oesterreich, in einer Ansprache fest, die das große Werk des Einigers des deutschen Volkes den Schü lern vor Augen führte. Zwei Schüler lasen nun Worte

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 6 von 10
Datum: 18.12.1930
Umfang: 10
. Auslieferung durch Carl Ueberreuters Verlag. Wien, IX/2, Peiikangasse 1. (Ällser- straße 24.) 592 Seiten. Preis broschiert 8 15.—, gebunden S 17.50. — Der Jahrgang 1929/00 des „WirtschchtsstatMschen Jahrbuches' zeichnet sich durch seine bemevkenswerte Aktualität aus. »Fast alle Taten über das wirtschaftliche und soziale Leben in Oesterreich sind bis in die letzte Zeit — soweit sie rat Augenblick der Druck legung überhaupt verfügbar waren — berücksichtigt, so bah nicht nur die endgültigen Zahlen

für das Jahr 1929 angegeben werden, sondern auch für das Jahr 1930 folgende Angaben gemacht werden: Ergebnisse der Wahlen in den österreichischen Nativnalrvt. der Sim» desvorauschlag für das Jahr 1931, der monatliche Ertrag der öffent. lichen Abgaben (seit Jänner 1925 mcmatweise bis September 1930), der Stand der unterstützten Arbeitslosen in Halbmonatszahlen (für ganz Oesterreich und für Wien) bis Mitte November 1980, wobei ein Durchschnitt für die ersten drei Quartale der Jahre 1927 bi« 1930

zu DergleichszwecLen nebeneinander gestellt ist. der monatS- weise Stand der zur Vermittlung vorgemerkten Arbeitslosen i« ganz Oesterreich und in Wien (die Zahlen der arbeitslosen Frauen tverden besonders ausgewiesen) bis Ende September 1930. die Zoh. len der Altevssürsorgere ntner in ganz Oesterreich und in Wien (mit besonderer Berücksichtigung der weiblichen Rentner) bis Ende Ok tober 1930, die Indexzahlen der Großhandelspreise und der Lebens* kosten u. a. m. Ebenso sind eine Reihe von Daten ausgenommen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 09.01.1931
Umfang: 8
wird, ohne daß ein gesetzliches Recht hiezu besteht. Denn nach der Verfassung gibt es in Oesterreich weder eine Theater- noch eine Kinozensur. Tut nichts: Die Tiroler Landesregierung hat die Macht in der Hand — und die Kinobesitzer haben sich einfach die Zensur gefallen zu lasien.. Sonst . . .! Freilich, wenn einer von diesen Kinobesitzern einmal so viel Nackensteife aufbrächte, sich beschwerde führend an den Verfassungsgerichts>hof zu wenden, dann würde diese willkürlich angomaßte Schnüffelei ein rasches Ende finden

. Wir sind nun neugierig, welche'Konsequenzen, die Kinounternehmer aus dem „Nahelegen" der Landes regierung ziehen werden! Wahrscheinlich die, die sie in allen solchen Fällen gezogen haben, nämlich zu kuschen und als loyale Untertanen der Landhausherren weiterzudienen. Haben mir keine anderen Sorgen? Wir nähern uns in Oesterreich einer Arbeitslosenzahl von 400.000 Menschen. Man möchte daher meinen, daß alle mit einem Funken politischen Verantwortlichkeitsge- sühls ausgestatteten Faktoren Oesterreichs

keine andere Sorge hätten, als jene, wie man diese Arbeitslosigkeit und diese Wirtschaftskrise lindern könne. Weit gefehlt! In Oesterreich hat man gegenwärtig viel wichtigere Dinge zu tun; da geht der Streit vor allem um die Ausführung eines Films, der nichts anderes enthält, als eine objektive, wenn- auch lange nicht an die Wirklichkeit heranreichende Darstel lung des grauenvollen Menschenmordens im Weltkriege. Die österreichische Bundesregierung hat sich furchtbar ver- galoppiert. Sie hat sich Hinreißen lasien

, den Film moralisch zu verurteilen, und hat dann, als sie die Stimme der Leffentlichkeit vernahm, doch davor zurückgescheut, die Aus führung des Films zu verbieten. Aber sie hat mit ihrem zwiespältigen Verhalten erreicht, daß hakenkreuzlerisches und heimwehrliches Rowdytum sich zum „geistigen" Zensor in Oesterreich aufgeworfen und mit den schäbigsten Argu menten der Gewalt die Aufführung dieses Films verhindern will. Und da nun Tag für Tag in Wien Fensterscheiben Frau grämte sich nun vier Jahre lang

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 22.01.1878
Umfang: 6
plötzlich abgebrochen werd?» und iollt?' dann auch nach Jahren wieder günstigere Verhältnisse eintreten, so müßten wir im besten Falle das ganze Terrain neuer dings mit Mühe erobern. Man mag dem imnierhin entgegensetzen, daß die gleiche Zollerhöbung auch für französische Weine Tei lung bekomme. Hewiß, auch deren Import nach Deutsch land und Oesterreich wird leiden, denn in Folge der Zollerhöhung werden wenigstens in Deutschland auch die Weinpreise. iiesonders für rothe Waare

-r bei dem geringeren Zollsätze convcnabel fand unsere Mineiiveiue zu ver wenden. selbst wenn diese noch ü'eiierer Zchulung be durften. Derselbe Zollsatz, '.velchcr ge^en .vrantreich zu noch immer Schutzzoll bliebe :i>urde gea.n Oester reich Prohibitivzoll. Auck- nach Oesterreich wurde der Import französischer Weine sich wohl, wenigsten- dem Werthe nach, nur ''um Geringes vermindern, dem, zumeist sind es ja theurere, werthvollere, fertige Weine, die wir von Frankreich beziehen, Weine, die ihre ^oinumtioii

) von der Gesammtproduction Oesterreich - Ungarns zu 20.000.600 Hectoliter blos 1.5o/o ausmacht. Das Verhältniß der Ausfuhr zur Produktion ist demnach für Tirol kmal günstiger, als für ganz Oester reich-Ungarn. Das natürliche auswärtige Absatzgebiet für Tiroler Weine ist Süddcutschland. und nachdem im Jahre 1875 der gesammte österreichische Weinexport dahin 80.000 Meter-Ctr. betrug, so fällt hievon auf Tirol allein fast die Hälfte. Während ferner von Oesterreich- Ungarns Keiammtproduction an Wein nur 0.66'/° zum Export

kommen exportirt Tirol von seinem Ge» Mniuterzeilgniß 5» o und wenn wir auch die ausge- nihrten Trauben einigermaßen in Rechnung bringen 6'1»/o. Nachdem von der Gesammtweinproductiou der Monarchie 14 Mill. Hect. auf Ungarn uud blos 6 Mill. Hect. auf Oesterreich fallen, so ergibt sich klar, daß wenigstens innerbalb der im Reichsrathe vertretenen Länder hinsichtlich des Exportes nach Deutschland, Ti rol in erster Reihe stehen dürfte. Und doch jsind dies bisher bloße Anfänge. Nicht bloß hinsichtlich

(wenn sie nur sonst gesund), als Verschniitswaare hochgeschätzt, werden leich ter wie früher ihren Weg in jenes Consumtionsgebiet finden. Sollen sie ihn doch, wie wir hören, selbst schon in unsere eigenen Tliäler gefunden haben. Betanntlich gehörte Dalmatien bisher wie Trieft zu den österr. Zollansichlüssen uud mußten Dalmatiner Weine bei ihrem Eintritt? in Oesterreich einen wenn auch geringen Zoll von 1 fl W kr. entrichten. Nun soll aber gleichzeitig mit der Zollerhöhung gegen Deutschland der Einfuhrzoll für Dalmatiner

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Alpenland
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Seite 9 von 12
Datum: 15.07.1920
Umfang: 12
hat der Präsident der Repamtionska mmission erklärt, daß es notwendig sei, daß die österreichische Regie rung und die österreichische Bevölkerung den Friedrnsver- rertrag dem Geiste nach in loyaler Weise erfüllen. Präsi dent Seih gab als Antwort darauf die Versicherung ab, daß die Republik Oesterreich auf dein Boden des Frie densvertrages von St. Gennain stehe, den Vertrags ehrlich halten wolle und wünscht, daß er so rasch als möglich durch geführt werde, um den uns schwer schädigender!» Unsicher heiten

ein Ende zu bereiten. Kein Wort der Einschränkung, kein Wort des Protestes ist gefallen, mit demütig gek ünm- tem Rücken gleichsam hat der Präsident unserer österreichi schen Republik, darum gebeten, nur ja recht schnell jene Summe von Ungeheuerlichkeiten zu einem ständigen Zu stand werden zu lassen, die zusammen den „Beitrag" von St. Germain bilden. Präsident Seitz hat der Reparatrons- kommission erklärt, Oesterreich stünde auf dem Boden des Vertrages und würde alles tun, um ihn zu erfüllen

unserer Leistungsfähigkeit." So aber hat Präsident Seitz bei der Entente lediglick) die bestehende Auffassung bestärkt, daß sie mit Oesterreich ganz ausschließlich verfahren könne. Er ist sehr lehrreich, dieser Verglich zwischen Spaa und Wien. Dort bleibt eine Regierung selbst gegen die stärk sten Drohungen fest, dort verspricht eine Regierung selbst mit der Möglichkeit einer feindlichen Besetzung um kein Wort mehr und hier — in Wien?. Cs braucht nur ein fran zösisches Wort zu fallen

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Kitzbüheler Nachrichten
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Seite 3 von 12
Datum: 30.12.1933
Umfang: 12
Acfo&Mvium Landesrat Steidle hat gebeten, mit Mckficht auf seine Ueberlastung als Bundeskommissär für Propa ganda, ihn von dem Posten eines Sicherheitsdirektors von Tirol zu entheben. Jum neuen Sicherheitödirektorl hat der Brmideskanzler den bisherigen Bezirkshaupt- manN in Reutte Dr. Anton Mörl bestellt. Mitte Dezember wurden in Oesterreich insgesamt 310.008 Arbeitslose gezählt. Gegenüber der gleiches Zeit inr Vorjahre ist nach der Statistik die Zahl der aus dem Arbeitsprozeß ausgeschlossenen

Sicherheitskoeffizienten im Eisenbabnverkebr in anderen Ländern, besonders auch in Oesterreich und Deutschland, hin. — Der Lokomo tivführer und der Heizer wurden verhaftet, weil an gebliche das KontrollbaNd mcht ganz exakt geführt wor den sein soll. Das dürfte aber wohl darauf tzurückzu- führeu sein, weil auf der kmzeu Strecke Paris-Lagny überhaupt keine .Haltesignale vorhanden waren. Neue Meldungen wissen davon zu berichten, daß die beiden verhafteten Maschinisten freigelassen wur den. Es hat sich herausgestellt, daß die Ostbahnge

hinarbeitenden Inter essenten' in Oesterreich mögen 'beherzigen, was Pro fessor Sprague, der ehemalige Lehrer und Berater des Präsidenten Roosevelt kürzlich über die Wege zur Wie derherstellung des Normalen Wirtschaftslebens in einer Reihe von, Aufsehen! erregenden Artikeln in der Neu yorker „Times" geschrieben, hat. Mit bezug auf die Haltung gewisser amerikanischer Industrieller schrieb Professor Sprague, was auch, Wort für Wort auf die österreichische Lage paßt: „Eine große Zahl von Ge schäftsleuten

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