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Alpenzeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 28.07.1934
Umfang: 4
gerettet Die «lieekien Zn Oesterreich herrscht wiederum Ruhe. Die vereinzelten Versuchern Liehen, Leoben und bei Klagenfurt sind nur Episoden von geringfügiger Bedeutung. , Sie beweise» höchstens, wie wenig Anklang in der Nachbarrepuvlik die von den Attentätern von gestern uns Mördern von heute eingeführten Räubermethoden gefunden haben. Das österreichische Volk hat würdevoll und dis zipliniert mit seinem Schweigen und mit seinem Schmerze moralisch die „direkten und fernen Ver antwortlichen

einer Ttation personifizieren können; sie ver körpern höchstens eine traurige Erscheinung poli tischer Verirrung. . die einen nichtssagenden Teil des österreichischen Volkes ersaßt hat. eine Erschei nung, die die Unabhängigkeit der Republik und der Friede Europas nicht länger dulden können. Das Dollfuß-Oesterreich lebt und ist lebensfähig, was: immer auch die reichsdeulschen Zeitungen sagen mögen: die ersten Akte der Regierung nach dem , tragischen - Mittwoch-Nachmittag bezwecken alle die unveriückte

- chischen Unabhängigkeit gezogen wurde. Auf Deutschland kommt es seht an. mit einem Akte der Selbstbesinnung die Wolken zu zerstreuen, die sich drohend am Horizont'von Europa ballen. Die Bestimmung des Herrn von Papen zum deutschen Minister in Wien» um die Wiederauf nahme . freundschaftlicher - Beziehungen . zwifchen Oesterreich und DàtMànd zu' ermöglichen» kann auch ein günstiges Anzeichen fein. Doch darf es nicht allein bei Worten bleiben, es müssen ihnen auch die Taten folgen. Das ist der Wunsch

betrachtet und sie deshalb auch entschieden zu verteidigen gedenkt. Italien verfolgt eine Politik erleuchteter Weisheit unter den Völkern und hak feine Unparteilichkeit unter Beweis gestellt, indem es in schwierigsten Stunden Deutschland brüder lich zur Seite gestanden ist. und hat deshalb auch ein Recht, noch einmal ein Work männlicher Weis- heit auszusprechen. Italien droht nicht, es mahnt. Möge die Stimme des Duce richtig verstanden werden!— . zur Lederherstellung normaler Veziehuugeu mit Oesterreich

werden könnte. Bei schärfster Neberprülung gelangs es, nur einen einzigen Fäll'festzustellen, bei dem durch eine nicht gründlich genüg erscheinende Koutrptle von Meldungen, die aus Oesterreich kamen und weiter verbreitet' wurden, ' ein vielleicht gegenteiliger' Ein druck hätte erweckt werden können.. ! - , > Der sur die über den IAttsch'nxr Sender., gegan genen Meldungen''verantwortliche Land'esinspektör Hab'icht wurde daraushin seines Postens als Lan- dèsinspekror enthoben nnd zur Disposition gestellt. Deutliche Sprache

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Burggräfler
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Seite 1 von 12
Datum: 13.08.1902
Umfang: 12
man nur an die Administration deS „Burggrüffer, Meran, Berglaubeu Nr. 62, zu richten. — Telephon-Rnknnmmer S4Ä. Nr. 65. Mera n, Mittwoch, am 13. August 1902. XX. Jahrgang. Kalender: Donnerstag, 14. EusebiuS Pr. Freitag, 18. Maria Himmelfahrt. Samstag, 16. Joachim, Rochus. Märkte: 14. Prefsano (LaviS). 16. Mass D- u Getr.; Schwaz; Ämpezzo; Civezzano 3 Tage; Cler. VV' Des hohen Aesttages wegen erscheint die nächste Anmmer des „Wurggräster' schon Don nerstag, 14 . August, znr gewöhnlichen Stunde. Oesterreich und die — Politik

der „zwei Köpfe'. Die Politik der „zwei Köpfe' war für Oesterreich immer sehr verhängnisvoll, und es besteht die Gefahr, daß es durch dieselbe endlich völlig ruiniert werde. Als der deutsche Kaiser Sigmund aus dem Hause Luxemburg (1410—1437) ohne männliche Nach kommen aestorben war, erbte sein Schwiegersohn Albrecht H. von Oesterreich seine Länder Böhmen und Ungarn und wurde von den Kurfürsten 1438 zum deutschen Kaiser gewählt. Von da an ist das Haus Oesterreich durch fast 400 Jahre im Besitze

der deutschen Kaiserwürde geblieben. Kaiser Maximilian, der „letzte Ritter' (1493—1519), ver mählte seinen Sohn Philipp mit Johanna, der Erbin von Spanien, und bereitete dadurch die Verbindung dieses weiten, auf drei Weltteile aus gedehnten Reiches mit Oesterreich vor. Der nach malige Kaiser Karl V. entsproß aus dieser Ehe. Es schien, daß die Sonne im Reiche der Habs burger nicht mehr untergehen solle. Aber zuviel Glück ist oft das größte Unglück. Oesterreich hatte nun „zwei Kö^fe', einen in Wien

in Verbindung zu treten. An eine aufrichtige Einheit Deutsch lands unter einem Kaiser war seitdem nicht mehr zu denken, bis endlich das Jahr 1806 dem öster reichischen Hause die ehrwürdige deutsche Kaiser krone vom Haupte nahm. Die Wurzel dieser Katastrophe liegt in der Politik der „zwei Köpfe'. Hätte Oesterreich von Spanien nie etwas gewußt, so stünde es heute um seine.Machtstellung in Deutschland wahrscheinlich anders. Friedrich List sagt in seinem „System der politischen Oekonomie': Hätte Karl

Kriege zerütteten Staaten geregelt. Anstatt des röimsch-deutschen Reiches winde der „Deutsche Bund' errichtet. Er bestand aus 39 deutschen Fürsten, welche zur Wahrung der Bundesangelegenheiten eine ständige Versamm lung in Frankfurt unterhielten. Oesterreich sollte den Kopf des Bundes bilden und den Vorsitz in der Versammlung führen. Aber» o wehe! es zeigte sich, daß dieser Bund noch einen zweiten Kops habe und zwar einen sehr raffinierten, zielbewußten und rücksichtslosen Kopf, und der war Preußen

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 07.02.1925
Umfang: 8
der Getreideprcise in Chicago. Chicago, 5. Februar. (A.B.) In den Weizen- und Roggenpreisen ist in den letzten Ta gen eine Senkung um 3—5 Prozent eingetreten. Ursache ist Uebertroibung der Spekulation und die fertige Bedarss-Eindeckung Deutsch lands und Rußlands. Was ist mit Oesterreich! Zur Beratung des Finanzkomitees des Völ kerbundes hat Oesterreich eine Massendeputa tion nach Gens abgeordnet. Samstag, 7. Februar tritt das Finanzkomitse des Völkerbundrates zu einer vorberatenden Sitzung für die nächste

Dr. Ioas und andeve befinden. Es ist die größte Deputation, die Oesterreich twch jemals zum Völkerbünde geschickt hat. Der Finanzminister sährt und der ehemalige Mini ster des Aeußern, der Präsident der National bank und außerdem die beiden Budgetsektions chefs. Man geht nach Genf, gerüstet bis an die Zähne, und diese Ausmachung beweist, daß es sich nicht um irgendeine gleichgültige Bericht erstattung handelt, sondern, daß in Genf sehr ernsthaft gesprochen werden wird und daß Öster reich wiederum

auf der Tagesordnung von Eu ropa steht. Die jetzige Zusammenkunft ähnelt jener, die im August des vorigen Jahres in Wien den Zweck verfolgte, die österreichischen Fragen neu zu prüfen. Damals kamen die Ex perten nach Oesterreich und jetzt gehen die öster reichischen Minister ins Ausland, nicht etwa — so wird versichert — um eins formelle Bitte odc<r Beschwerde vorzubringen, wohl aber, um Aus kunft zu geben und bei dieser Gelegenheit sicher lich auch ihre Meinung zu sagen über das, was Oesterreich nötig

der Gemeinde Wien, die durch ihre Steuern die Reform des Bundeshaushaltes bei nahe unmöglich machen und ebonsa die Tarif kriege der Nationalstaaten gegen Oesterreich-Un garn mit den jetzigen Zolltarifen in Oesterreich. Ungarn und der Tschechoslowakei. Er kommt zum Schluß^ es ist eine schwere Entmutigung in Oesterreich vorhanden, ein Gefühl der Hoff nungslosigkeit. und wenn nichts von außen ge schieht, um diese Stimmung zu ändern, wenn keine, Zuschüsse an Kapital erfolgen, dann wird eine Not unvermeidlich

, eine Not, die den schärf sten Widerstand der Bevölkerung wird hervor rufen müssen. Das Volk bedarf auswärtiger Hilfe nicht nur in den Finanzen, sondern auch in der Wirtschaft und in der Politik. Das größte Bedürfnis von Oesterreich heißt: Ermutigung. Oesterreich braucht tatsächlich eine neue Ermu tigung und die Krise kann nur bestanden werden, wenn der Völkerbund die Tore aufreißt, die das Land noch immer trennt von den schöpferischen Kräften guter Wirtschaft. Der Grundfehler der Völkerbundpolitik

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Der Burggräfler
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Seite 2 von 10
Datum: 07.02.1925
Umfang: 10
und die wittschaftliche Wohlfahrt der Welt. * Hinken der Gctreidcprcisc in Chicago. Chicago, 6. FÄiruar. (A.B.) In den Weizen- und Roggenipreisen ist in den letzten Ta gen eine Senkung um 3—5 Prozent erngetreten. Ursache ist Uedertroibung der Spekulation und die fertige Bedarfs-Eindeckung Deutsch lands mä> Rutzland s. Was ist mit Oesterreich? Zur Beratung des Finanzkomitees des Völ- keckundes hat Oesterreich eine Massendeputa tion nach Genf «ckgeordnet. Samstag, 7. Februar tritt das Finanzkomitee des VölkesLundrates

, Mi nister a. D. Dr. Grimm, Sektionschef Dr. Ioas und andere befinden. Gs ist die größte Deputation, die Oesterreich noch jemals zum Völkerbünde geschickt hat. Der Finanzminister fährt und der ehemalige Mini ster des Aeußern, der Präsident der National- bcmk und außerdem die beiden Budgeffektions- chefs. Man gäst noch Genf, gerüstet bis an die Zähne, und diese Aufmachung beweist, daß es sich nicht um ivgMdiÄne gleichgültige Bericht erstattung handelt, sondern, daß in Gens sehr ernsthaft gesprochen

werden wird und daß Öster reich wiederum auf der Tagesordnung von Eu ropa steht. Die jetzige Zusammenkunft ähnelt jener, die im August des vorigen Jahres in Wien den Zweck verfolgte, die österreichischen Fragen neu zu prüfen. Damals kamen die Ex perten nach Oesterreich und jetzt gehen die öster reichischen Minister ins Ausland, nicht etwa — so wird versichert — um eins formelle Mtte oder Beschwerde vorzubringen, wohl aber, um Aus kunft zu geben und bei dieser Gelegenheit sicher- lich auch ihre Meinung zu sagen

über das, was Oesterreich nötig hat. Daß eine Klärung zur unabwcäsiichen Forde rung worden muß, das zeigen auch die Preffe- fttmmen des Auslandes. Eine Schilderung der großen ökonomischen Revue von England, des „Economist' erwähnt den Sturz Dr. Seipels und den Aufstieg der neuen Regierung, die naturge mäß noch nicht jene Autorität besitzen könne wie der frühere Kartier. Sie beschreibt die politischen Streitigkeiten und den Widerstreit der Finanz politik zwischen Staat und Land und zwischen Ländern und Gemeinde

. Der „Economist' tadelt das Vorgehen der Gemeinde Wien, die durch ihre Steuern die Reform des Bundeshaushaltes bei- , nahe unmöglich machen und ebenso die Tarif- kriege der Nationalstaaten gegen Oesterreich-Un garn mit den jetzigen Zolltarifen in Oesterreich. Ungarn und der Tschechoslowakei. Er kommt zum Schluß: es ist eine schwere Entmutigung in Oesterreich vorhanden, ein Gefühl der Hoff nungslosigkeit, und wenn nichts von außen ge schieht, um diese Stimmung zu ändern, wenn keino Zuschüsse an Kapital

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 21.11.1912
Umfang: 8
die Verschärfung der L-agc auf der geradezu unerhörten, allen vernünfti gen Erwägungen unzugänglichen Starrköpfigkeit der B<lgrader Regierung. Die ausgesprochene Friedens liebe Oesterreichs wird in Belgrad als Schwäche ge deutet und unsere Langmut und Geduld wird von der übermütigen serbischen Politik verhöhnt und miß braucht. Allerdings, Oesterreich hat sich auch schon allzulange die serbisciien Provokationen und Belei digungen gefallen lassen, wir haben allzulange zu geschaut, wie die Serben internationale

unseres auswärtigen Amtes über den Verbleib und das Schicksal des Kon suls in Prizrend hat die serbische Regierung nur ausweichende Erklärungen, die mehr eine Verhöh nung als eine Antwort bedeuten. Man nnrß deshalb die Frage aufiverfen, wie lange noch will Oesterreich-Ungarn eine .Haltung einnehmen, die nns vor der ganzen Welt zum Ge- spötte macht? In Paris, London und Petersburg belächelt man mit inneren? Behagen diese Lander- Politik unseres auswärtigen Amtes, in Rom nnd Berlin sieht

man diese untätige Politik mit »wachsen dem Befremden nnd Unbehagen. Wie schon zu wie- derholtenmalen, so muß eS auch heute noch erklär! werden, daß es in Oesterreich niemand gibt, der für den Krieg schwärmt, der den Krieg herbeiwünscht. Aber ebensoivenig, wie wir den Krieg wollen, wollen wir noch länger von Serbien verhöhnt und verlacht werden. Eine Verschleppnngspolitik, das haben wir gesehen, häuft Gefahr auf Gefahr nnd kann jeden Tag zu den gefährlichsten Komplikationen führen. Oesterreich

. Die Monarchie kann sich durch die Absicht der beiden Königreiche, die Monarchie vor vollendete Tatsachen zu stellen, kei nesfalls davon abbringen lassen, seinett Weg zu ver folgen. Man wird daher mit allen Eventua litäten rechnen müssen, um so mehr, als der ser bische Ministerpräsident Pasitsch nenerdingS einem ZeitnngSvertreter erkläre, daß Serbien u n- b e d i n g t n i ch t n a ch g e b e n werde. Anch ein bervorragender Funktionär des montene grinischen Hofes erklärte. Oesterreich-Ungarn werde feine

, was ein kleiner Staat sich gegen seilten großen Nachbarn herausnehmen kann und zweifellos eine bedenkliche Verletzung des Völker rechtes. Oesterreich kann nicht mehr zö gern, energische Schritte zu tun. Es ist diealler- letzte Stunde gekommen. Wenn aber Serbien im Vertrauen auf einen Mvaigen Aufstand in Oesterreich und auf Gehor samsverweigerung slawischer Truppen imd aus die nissische Hilfe die letzte Karte spielen sollte, dann kann die Lage gar nicht ernst genug beurteilt werden. Es ist mit hinreichender

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 10
Datum: 11.02.1888
Umfang: 10
Verlängerung des Handelsvertrages vom 23. Mai 1331 (Referent Abg. Frhr. v. Schwegel). Abg. Dr. Bareuther weist aus daö BuilduiS zwi schen Oesterreich-Ungarn nnd Deutschland hin, welches eine Garantie des Friedens.von Europa bilde, lind erklärt, dass er und seine 'Gesinnungsgenossen dem deutschen Reichskanzler die höchste Bewunderung zollen. Redner tadelt die Regierung, welche, diesem Bündnis entgegen, im Innern eine den Deutschen abträgliche Politik verfolge, und behauptet, Deutschland dürfe kein zweites

RufSlaud an seiner Grenze dnlden, eben sowenig ein czechischeS Bollwerk. Oesterreich müsse seinen deutschen Charakter bewahren. Redner betont die Nothwendigkeit einer vollen Zolleinignng mit Deutschland, gibt aber zn, dass nach den obwaltenden Verhältnissen diese Einignng nicht sosort erreichbar sei, und dass man daher jetzt mit UebergangSmaß- nahmen zufrieden fein müsse. Er betrachtet däS vor liegende Uebereinkominen als eine znr Zelleinigung führende Zwifchenstation und in diesem Sinne werde er sür

dasselbe stimmen. Abg. Dr. Meng er weist nach, dass zwischen dem Uebereiiikomiucn und den Vorlagen über Zucker- und SpirituSsteuer, welche eine AuSsuhrprämie bewilligen, Widersprüche bestehen. Er hält eine nähere Zollverbiudung zwischen Oesterreich- Ungarn und Deutschland sür nothwendig Und sührt an, dass schon Fürst Mettcrnich diese Idee gesasSt hatte, und Fürst BiSmarck habe in einem Schreiben vom 3. März 1880 die Zolleinignng als wünschens wert bezeichnet; auch zahlreiche Gelehrte haben sich dasür

ausgesprochen. Man könne den Plan daher nicht mehr phantastisch und utopistisch uennen. Wie ganz anders würde sich z. B. der Verkehr aus der Donau und Elbe entwickeln, wenn Oesterreich nnd Deutschland eine Zolleinignng besäßen. Redner macht dabei ansiiierksam, dass sich eine solche Einigung ans die wichtigeren, beiden Staaten gemeinschaftlichen Ar tikel beschränken dürfte. Schon im Interesse der Land wirtschaft nnd deS geregelten Grenzverkehres wäre eine derartige Einigung zu wünschen. Redner hebt hieraus

den Aufschwung der österreichischen Industrie seit der Einführung deS Schutzzollsystems hervor, während die Industrie unter der Fortdauer der englischen Con vention zugrunde gegangen wäre. Und eben deshalb könne Oesterreich mit Deutschland in eine Zollunion treten, da auch dieses Reich jetzt schntzzöllnerisch sei. Redner wünscht, dass der HandelSminister Vorberei tungen tresse, nin die Einignng bald herbeizuführen. Abg. Türk erklärt eS als unstatthaft, dass Oester reich-Ungarn und Dentschlang politische

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 8
Datum: 03.08.1850
Umfang: 8
. Töttung durch Chloroform. Dr. LeuriS über die Freimaurerei in Oesterreich. Salzburg. Abreife der hohen Gäste. Die Telegraphen in Tirol. — Prag. Aufforderung an Techniker. Smeta. na« neuest,S Werk. — Klagenfurt, Görgey's Katechis« mus d^r Chemie. — Trieft, die Katholiken in Konstanti nopel Dervegungen der franz. Flotte. Die Chinesen und Malesen auf dem Schiffe >Wellington<?. — Cattaro. Vladika. Die Montenegriner. — Pesth. die amnestirten Geistlichen. Die Zuden. — Semlln.- Verona. Der. bot te« Tragens

trikolorer Kleidungsstücke Genehmigung der Eisenbahn zwischen Verona und Arescia. Frankfurt. Abreise der llmonsbeeollmächtigten. Die rreuß. Trupxenaufstellungen.— München. Baron Oirking-Holm« feltt. Bevorstehende diplomatische Konferenzen in Sckles wig'Holstein. Das östr. Rundschreiben gegen den Ausmarsch der tadifchen Teueren nach Preußen. — Berlin, die Ad berusung ter preuß. Kommissare von Frankfurt. Beschluß ruckstchtlich der gegenüber Oesterreich fortan einzuhaltenden Politik. — Schleswig'Hvlstein

. Ungeachtet der klaren und festen Stellung, welche Oesterreich lind die Regierungen, die mit ihm die Er haltung , Fortbildung und Befestigung eines großen einigen Deutschlands sich zur Ausgabe sitzen, in Bezie hung auf das nachhaltigste und wirksamste Mittel zur Erreichung dieses Zieles, die öster.-dentfchc Zoll- und Handelscinkgliug, eingenommen baben, fehlt es von Seite Jener Partei, welche trotz alles Geredes von deut scher Einheit bewußt oder unbewußt ans die Verstüm melung Deutschlands hinarbeitet

daS würdige Benebmen BaiernS und Sachsens, welches letztere die östcr.-deutsche Zolleinigung als den ersten u. wichtigsten Gegenstand der Kasseler Zollkouf-renz erklärt, von deren Beantwortung die Entscheidung über die mei sten der von Preußen zur Verbandlung gebrachten An liegen abhänge, als eine Anzeigung jener „Oesterreich brandmarkenden Perfidie' hinzuweisen. Wir könne» auf solche Verlänmdungen nicht würdiger als durch den wiederholten Ausdruck dessen antworieu, was Oesterreich

in allen Staatsfchriflen der letzten Jahre ansgesproche» hat, nämlich, daß es den prenß.» dcutschen Zollverein als höchst wohlthätig für seine Ttieilnehmer und als eine nach vollem Verdienst anzu erkennende Vorbereitung für eine allgemeine deutsche Zoll» und Handelseinig»»-; im Geiste !»nd Sinne der deutschen Bnndesverträgc nnd Volksbedürfnisse betrachte und daß seine Schwächung oder Sprengung diese allge meine Einigung anf Jadre hinaus verzögern, wenn nicht unmöglich machen würde. Oesterreich will darum

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 24.01.1870
Umfang: 4
ist zur Verständigung. Versöhnung, zum Frieden zu kommen, den auch wir ersehnen. Möge dieser Rath befolgt werden. Allerdings, ich erwarte es kaum, die Völker eman- cipircu sich nur schwer von ihren Führern und die Führer verlassen nie die Wege, die sie dem Volke gezeigt haben, auch wenn sie sehen, daß sic falsch seien. Wenn wir nicht zum Ziele gelangen, dann werden unsere Gegner wohl gesiegt haben, dann aber wird auch jenes Drama, das seit 21 Jahren sich in Oesterreich abspielt, rasch seinem tragischen Schlüsse

, auf dem schon Einmal Schmerling und Bach das Gras wachscn gcschcn haben. (Rüst : Sehr Mb! Hciterkeit rcchts-) ' Das ist das Manifest der gegen wärtig 'siegenden Partei. Sechs Millionen' erklär?» feierlich in diesem Hause den elf Millionen, die in Oesterreich wohnen, weil sie in Oesterreich zu wohum das freie Recht haben, in diesem KriegSmanifeste den natioualcn Krieg. (Lebhaftes Bravo rechts, Lachen links.) Die Minister haben die Verheißung gemacht, sie wolle» Geduld haben. (Heiterkeit links

! rechts; Heiterkeit links.) Was ist Oesterreich? frage ich weiter, und ich bin auf Grund des Memorandums zu dieser Frage in allem Ernste genöthigt. Sind es etwa blos die jenigen, welche so euphemistisch das Memorandum als die bedenklichste unter den Nationalitäten Oester reichs zu erklären befunden hat. welche also nicht an stehen, durch ihre Vertrauensmänner, durch das Ministerium vor dem Throne feierlich zu erklären: Wenn eine Aussöhnung nicht gleichbedeutend ist mit Unterwerfung unserer Gegner

auf Gnade oder Un gnade, sondern wen» man darunter eine Aussöhnung auf Grund der ausgleichenden Gerechtigkeit versteht, so bedeutet das für uns: Aufbruch aus Oesterreich? (Widerspruch links.) Wenn Sie mir den Satz im Memorandum anders zu erklären suchen, müssen Sie früher alle Gesetze der Logik consiscircn, entweder Herren wollen Sie sein, oder die Todtengräber von Oesterreich, das steht im Memorandum geschrieben. (Rufe: Sehr gut! und Heiterkeit rechts.) Wenn die Minister Geduld haben mit der Nieder

, sondern ich sage einfach: Die Gesetze der Logik zwin gen mich dazu, so zu schließen. Ob eS wahr sei . . . (Lebhafte Heiterkeit und Unruhe.) > Vice-Präsideut v. Hopsen: So muß ich das als parfämentarifch ''unstatthaft erklären. Abg. 'Greutcr^ (fortfahrend) : Gut! Ich, meine Hcrrm, Ä'cise eS znrüW>'als ob wir in die offenen Arme ' dD deutschen Cavöur eilen würden, wenn Oesterreich aufhört, dos Zwiug-Uri für die natio nalen Freiheiten unserer Volker zu sein; wenn Oester reich aufhören sollte, das Zwing-Uri

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Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
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Seite 2 von 10
Datum: 06.08.1898
Umfang: 10
und Sieg! L. Wie die druW Frage Rchdng »>>d «t ft Zismrck löAr! Darüber schreibt die „Arbeiter Zeitung' treffend: Auch Oesterreich wollte einmal die deut sche Frage lösen, und es verlohnt sich, in den Blättern der Vergangenheit nachzu lesen, wie dieses Reich der Halbheit diese von der Geschichte gestellte Aufgabe aufgefaßt hat. Bekanntlich stand Oesterreich mit seinen deut schen Kronländern im Deutschen Bunde, der im Jahre 1815 gegründet, bis zu dem Ent scheidungsjahre von 1866 dauerte. Oester reich

war sogar Präsidialmacht; das heißt sein Gesandter sührte in der Bundesversamm lung in Frankreich am Main den Vorsitz. Die „deutsche Frage' war damals nichts Anderes, als aus den 33 „Staaten', die den „Bund' ausmachten, ein modernes, die wirth schaftliche Entwicklung ermöglichendes Reich zu gestalten. Oesterreich machte zweimal Vorschläge zur Bundesreform. Im Jahre 1862 trat das Wiener Kabinet, an ^ dessen Spitze der österreichische Bismarck, nämlich Herr v. Schmerling stand, an den Frankfur ter

Bundestag mit einem Entwurf heran. Es sollte, dies war sein Inhalt, ein Bundesdirck- loriüm mit straffer Zentralisation der deut schen Angelegenheit eingesetzt werden — die Vertretuug der Monarchen — und ihm zur Seite eine Delegirtenversammlung, ausgewählt aus den Vertretungen der einzel nen Staaten, gesetzt werden. Diese Dele girtenversammlung, das war das Parlament! Zum zweiten Male legte Oesterreich seine Absichten in der Verfassung dar, die dem Fürstentag, der Versammlung der deutschen Fürsten

im August 1863, vor gelegt wurde. Was schlug Oesterreich davor, was bot es dem deutschen Volke? Den Schatten einer Volksvertretung; nicht Abge ordnete, die vom Volke gewählt, sondern Dele- girte der Parlamente der einzelnen Bundesstände (!) sollten das Parlament bil den. In Oesterreich an ein ^Parlament zu denken, ohne dabei auf die indirekten Wahlen zu verfallen : das ist eben rein unmöglich. Genau so machte es Oesterreich fünf Jahre später mit seinem Parlament, das auch nur aus den Abgesandten

der Landtage bestand, und genau so hat es das Parlament für die österreichisch-ungarischen Angelegenheiten ein gerichtet. Oesterreich wollte die deutsche Frage mit einer „Delegation' lösen, genau einer solchen Delegation, wie wir sie jetzt in jedem Jahre einmal schaudernd an der Arbeit sehen. Der österreichische Antrag ist auf jenem Fürstentag auch angenommen worden, allerdings in Abwesenheit Preußens, das sich absichtlich fernhielt. Er ist freilich in dem Kampfe um die Vorherrschaft in Deutschland nie

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 26.09.1903
Umfang: 16
sind im vor hinein zu bezahlen. Manuskripte werden nicht zurückgesandt. Mit 52 UnterlMuM-Beilagen, 52 hMmstislheu Beilage» nilö 26 Msdebeilsgen. Nr. SIS Schriftleitung: Kornplatz. Samstag, den Äß. September 1VO3. Fernsvrechstelle: Nr. 6». G3. Jahrg. Die heutige Nummer ist IS Seiten stark. Der heutigen Nummer liegen die „Bozner Lustigen Blätter' Nr. SS bei. Zur iimmil Lage. Bozcn, 26. September. Tie innere Politik in Oesterreich wirft augen blicklich hohe Wellen. Vom einfachen Bürger bis zur Krone hinauf

beschäftigt sich heute alles mit Po litik und was mit ihr zusammenhängt. Ter Rekrut wie der Reservist verfolgt den Streit zwischen der Krone und den Ungarn inbezug auf die der Lösung harrenden Militärfragen; den Fabrikant i'owohl als auch den Landwirt interessiert es hinwieder sehr lebhaft, wie sich im nächsten Jahre die Handelsbe ziehungen Oesterreichs zu Ungarn, beziehungsweise zum Auslande gestalten werden. Kurz alles beschäftigt sich heute in Oesterreich mit Politik, aber keiner kann eine günstige

hiezu vorhanden wäre. Freilich müssen wir sagen „könnten', denn dies ist und bleibt nur ein vlatonischer Wunsch. In Ungarn ist die natio nale Hitze bis zum Siedepunkt gekommen, ein „Zu rück' ist dort schwer möglich, ja sehr unwahrschein lich und kein Mensch denkt heute dort an Handels verträge. Ein seltsames Schicksal hat uns mit Un gar» in einer Weise verkettet, daß wir in unseren Lebensfragen in dessen vollständige Abhängigkeit gelangt sind. Oesterreich wird praktisch nie imstande sein, auf Ungarn

einen entscheidenden Einfluß aus üben zu können, aber Ungarn vermag in Oesterreich zu diktieren. Ungarn ist ein Land, das mit beson deren Vorrechten ausgestattet ist. die so weit reichen, laß es bereits der Krone gegenüber sich sehr unan genehm fühlbar macht. Alle Rechte der Krone hat das Volk derselben verliehen, sagen die Ungarn; -ic Krone hat ihre Macht mit dem Volke geteilt und kann diese Schenkung jederzeit zurücknehmen, Mgt man in Oesterreich. Wie schnell wäre man in. Oesterreich fertig, wenn man etwa

ähnliche Dinge wagen würde, wie in Ungarn. In Oesterreich ist eine Rekruten- oder Budgetverweigerung unmöglich, verweigert sie auch das Parlament, so bewilligt sie la ganz zuverlässig das Notparlament, der bekannte 8 14. Ob sich auch das gesamte Oesterreich sträubt. zwei Trittel der gemeinsamen Auslagen für die Monarchie zu zahlen, es zahlt sie dennoch und so gibt es mancherlei Tinge in unserem Vaterlande, die der Aenderung harren, und die durch die Hal tung der Ungarn nun auf die Tagesordnung

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 06.11.1895
Umfang: 8
Tette L Meraner Zeilvvg. Nr. 133 28 Prozente zu den Kosten der gemeinsamen An gelegenheiten bei, welche für das Jahr 1895 mit rund 149 Millionen Gulden veranschlagt sind. Ge wöhnlich wird, schreibt die „Bohemia', angenommen, Oesterreich zahle 70, Ungarn 30 Prozent der ge meinsamen Auslagen oder — mit Rückficht darauf, daß für die, Ungarn einverleibte Militärgrenze 2 Prozent im Vorhinein dem ungarischen Staats schatze zur Last geschrieben werden und nur der Rest im Verhältniß

von 70 zu 30 aufgestellt wird — Oesterreich zahle 68.6, Ungarn 31.4 Prozent. Daß die österreichische Reichshälfte thatsächlich über 72Pro zent trägt, soll später nachgewiesen werden. Die für die Bestimmung der Quote maßgeben den Verhältnisse haben sich feit dem Jahre 1887, in welchem der Ausgleich zum letzten Male er neuert wurde, ungleich mehr verändert, als die irgend einen der anderen Ausgleichspunkte betreffen den Momente. Würde jeder der beiden Vertrags theile einseitig nur die für eine Verschiebung

zahlenmäßig zu vergleichen. Hierzu kann aber vor Allem die Vergleichung des österreichi schen Staatsaufwandes mit dein ungarischen dienen. Die ungarische Delegation selbst hat, wie wir dem Buche des Hofrathes Beer über den „Staats haushalt Oesterreich-Ungarns' entnehmen, im Jahre 1877 die Erträgnisse der direkten und indirekten Abgaben Oesterreichs einerseits, Ungarns anderer seits, als gerechte Grundlage der Quotenbestimmung erklärt. Damals ergab die Vergleichung der beiden Budgets, daß daS ungarische

sich zum österreichischen wie 29 zu 71 verhielt, wenden wir dieselbe Methode für den gegenwärtigen Zeitpunkt an. Im öfter- reichischenVoranschlage für dieses Jahr sind die Ein nahmen mit 638 Millionen, in dem ungarischen Voranschlage für dieses Jahr die Einnahmen mit nahezu 468 Millionen Gulden präliminirt. Würden die gemeinsamen Auslagen der Höhe der beiden Budgets entsprechend vertheilt, so müßte Ungarn j.tzt mit 42 Prozent, Oesterreich mit 58 Prozent derselben belastet werden. Nun ist das Budget eines Staates

allerdings ein wichtiger An haltspunkt sür die Beurtheilung seiner wirthschaft lichen Kraft, aber doch kein absoluter Maßstab der selben. Sonst müßte die finanzielle Macht Frank reichs, seinem enormen Budget gemäß, ungleich größer sein, als die Englands, was thatsächlich nicht der Fall ist. Immerhin wird die Vergleichung der Aufwendungen, welche Ungarn für seine besonderen und Denkmaler Wien» und Oesterreich-Ungarns in bunter und doch übersichtlicher Anordnung zeigen. Dome und Theater, Burgen auf hohen

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Südtiroler Heimat
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Seite 4 von 8
Datum: 15.03.1928
Umfang: 8
Ministerpräsidenten gewesen wäre, Oester reich gegenüber, das ist, was es nun einmal ist, um die Worbe Mussolinis zu zitieren, nicht eine Haltung einzunehmen, in der manche eine Drohung sehen werden. Oesterreich könne sich nicht aus eigener Kraft zur Wehr setzen und niemand könne den guten Willen des Bundeskanzlers bestreiten, der sich zweifel los ohne Hinterhalt an den Geist und den Buchstaben der Ver träge hält, und entschlossen ist, jedes Menteuer zu vermeiden. Das Blatt schließt: Oesterreich fühle

sich zweifellos in seiner Sache von der öffentlichen Meinung Deutschlands gestützt und so habe sich die Rede des Duce über Oesterreich hinweg an Deutschland gewendet. Darüber könne sich niemand täuschen. Es sei möglich, so erklärt das Blatt, daß die Worte des italie nischen Ministerpräsidenten nicht eben gerade die Befriedigung in jenen Gegenden erleichtern werde, in denen alle politischen Leidenschaften entfesselt sind; aber diese Rede bedeute eine ernste Warnung für alle großdeutschen Bestrebungen

, die eine ständige Gefahr für Europa bilden. Der sozialistische „Populaire' betont die seltene Heftig keit der Reoe Mussolinis. Der italienische Ministemräsident habe mit jedem einzelnen Worte das kleine Oesterreich bedroht, indem er ihm das große Italien mit seinen mehr als 50 Millionen Ein- wohnern gegenüberstellte. Der limsstehende „S o i r' schreibt, in seiner Rede im öster reichischen Nationalrat hätte sich Bundeskanzler De. Seipel mit kluger Mäßigung darauf beschränkt» «ine humane Politik in Südtirol

militärische und wirtschaftliche Er wägungen waren für die Zuweisung Kärntens an das kleine, entwafsnet.e Oesterreich statt an das erstarkende Ju- goflawien maßgebend. Daß wir Oesterreicher dieses Inter esse Italiens an der Wahrung der Wahlfreiheit benützt und verwertet haben, kann uns niemand übel nehmen, das war selbstverständlich. Aber daraus oder aus der Dankdepesche < des Staatskanzlers ein Recht auf Verletzung der Minder- ; heitsrechte in Südtirol abzuleiten, das ist denn doch eine > gewagte Logik

. Die zweite Wohltat betrifft die Frage des Bur gen! and es. Täuscht mich da mein Gedächtnis und lügt , die Geschichte der Nachkriegszeit — oder war es gerade ! Italien, durch dessen Vermittlung ein Teil des dem neuen ! Oesterreich mit Ver.rag, Brief und Siegel zugewiesenen Burgenlandes im Wege der Oedenburger Volksabstimmung entrissen wurde? Es war Italien, das ds» Ungarn einen traditionellen Freundfcha t d c» t auf un'ewm Rücken erwiesen hat i und es ist wohl mehr als befremdend, wenn hieraus

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 12
Datum: 13.06.1926
Umfang: 12
Seite Z .Zllpenzellong' Kanniag, den IS. Juni IVA. Wiener Srief Von unserem Wien, 11. Juni. Das Ergebnis von Genf kann heute in allen seinen Einzelheiten betrachtet und beurteilt wer den. .lieber Oesterreich ist die Kontrolle aufgeho- be» worden, der Holländische Bürgermeister und bisherige Generalkommissär verläßt das Land, dagegen bleibt sein Sekretär, von Rost, noch in Wien und wird hier zwar nicht mehr überwa chen, dafür aber die Staatsge-barung auch weiter nock beobachten-. Außerdem

wird er, in unofsi- zieller Form, den Verbindungsoffizier zwischen Oesterreich und dessen Geldgebern spielen. Da durch hat Oesterreich seine politische und wirt schaftliche «Unantastbarteit wieder erreicht. Di« finanziellen Ergebnisse der «diesmaligen «Völker- bundstagrmg sind dagegen etwas geringer, als man allgemein angenommen hatte. Oesterreich hat aus den noch unverbrauchten! Nestkrediten einen Betrag von 27 Millionen Schilling für den Ausbau seines Kabà'tzes und für den Anschluß an das große europäische

kann die Bedeutung des Ausbaues restlos anerkennen!, wenn er nicht mehr «gezwun gen! sein wird, an manchen! Tagen! stundenlang auf die Verbindung mit seiner Zeitung in der ,fremden Stadt zu warten oder manchmal von der durch die Nichtbenutzung der Leitung be dingten sofortigen Verbindung überrascht ist. Man hat im Effekt Oesterreich 27 Millionen aus den Völkorbundskrediten zur Verfügung gestellt. Dieses Wold > bildet aber den ersparten, von Oesterreich im Vorjahre erübrigten Betrag. Der Völkerbund hat demnach

Oesterreich das ge geben, mas uns ohnehin gebührt hat. Der zweite finanzielle Punkt betrifft àie Ausgabe von Schatzschàeni 'im Betrage von 70« MM onen«. Unsere Delegierten erhofften sich aus der heuri gen Tagung die Erlaubnis eines langfristigen Kredites und auf «dessen Tenor war mein etzter Brief gestimmt. Statt dessen wurde vom Fi-- nanztomrtee im Völkerbund der Ausweg gefun den, daß Oesterreich Schatzscheine ausgibt, von denen Zwei Drittel an Ne Nationalbant zur Be zahlung der Schulden «des Staates

, die als Käuferin von Schatzscheinen auf treten wird, aber für den Staat einen gewissen, nicht zu unterschätzenden Verlust der aus der divergierenden Zintsenhähe resultiert. Das Er gebnis von Genf wurde bei uns in neutraler Pose aufgenommen, desto freundlicher wurden die Reden der anwesenden Großmachtvertreter glossiert. Der italienische Delegierte erklärte, daß Ita lien zu Oesterreich Freundschaft halten will. Dlese Mitteilung wirkte hier ausnahmsweise günstig, und zwar zu einer Zeit, wo noch einen Tag vorher

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 13.05.1863
Umfang: 6
d. Js. veröffentlichten Kund machung wird zur Kenntniß gebracht, daß das k. k. Finanzministerium über Einschreiten des k. k. Mini steriums für Handel« und Volkswirthschast den öster reichischen Landwirthen, welche bei der internationalen landwirthfchaftlichen Ausstellung in Hamburg neue oder verbesserte in Oesterreich noch nicht verbreitete Maschinen in nicht mehr als je Einem Eremplare oder zur Veredlung der inländischen Rayen geeignetes Zuchtvieh anzukaufen beabsichtigten, die Befreiung von der Entrichtung

. Das konstitutionelle System, das in Oesterreich, wenn auch noch nicht in allen Konsequenzen durchgeführt, dock) Regierungsmarime ge worden, hat auch auf unsere Stellung bei den Ereig nissen im Nachbarlande eingewirkt, schreibt die »Ocst. Const. Ztg.' Bei dem Gedanken einer Erhebung im russischen Staate zittert Oesterreich nicht mehr, und selbst Entdeckungen straffälliger Handlungen können Unbeachtet bleiben. Es ist nicht mobilisirt, es ist nicht gerüstet worden, die Staatskasse hatte keine besondern Ausgaben

zu bestreiken, denn man verließ sich einmal auf das eigene Volk und hatte anderseits die Aussicht, alle ungewöhnlichen Ausgaben vor dem Parlamente vertheidigen zu sollen. Das Parlament würde keine Politik unterstützen, wodurch ein Nachbarvolk gedrückt und geknechtet wer den soll, das Parlament würde keinen Tendenzen seine Mithilfe zusichern, welche zur h. Allianz hintreiben, darum müssen alle Anstrengungen, Oesterreich in's russische Fahrwasser zu treiben, von der Regierung fern bleiben. Im Gegentheile

kann das Ministerium zum Vorhinein darauf rechnen, daß die Abgeordneten ihm Beifall zollen werden, wenn es vor sie Eintritt und saqt: Wir haben zwar gute Nachbarschaft mit dem nordischen Koloß gehalten; denn wir wollen eben so wenig Krieg als Ihr selbst; aber wir haben auch nicht jene Passivität beobachtet, welche den Leiden Anderer ruhig zusieht; wir haben gesprochen, so weit wir dazu ein Recht hatten, und wir haben mit Ernst und mit Würde gesprochen. Man verlangt von Oesterreich «Rücksicht' für Ruß land

; Rücksicht für „die alte Monarchie'. Das ist der alte verrostete Heller, den man aus der Spar büchse des Legitimitätsritterthums genommen. Hat denn Rußland Rücksicht genommen für die alte öster reichische Monarchie in ihrer jüngsten Nothlage? Hat es nicht alles gethan, was deren Stellung erschweren konnte? Wie holdselig hat man den panslavistischen Bestrebungen zugelächelt? Wie viel Kußhändchen hat man Frankreich zugeworfen, wo es galt, Oesterreich Verlegenheiten zu bereiten, und selbst dem großen

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 20.02.1863
Umfang: 6
„Botschafter' in einem von I. Fröbel verfaßten Artikel sehr zutreffend die An- sichten der kaiserlichen Regierung ausspricht, wenn gewissen abgeschmackten oder perfiden Znsinuationen gegenüber, welche gegen Oesterreich zu erheben der polnische Aufstand den Vorwand bietet, dieses Blatt sagt: />Cs ist lächerlich anzunehmc», oder sich den Schein zu geben, als ob man annehme, daß Oesterreich — selbst daS jetzige liberale Oesterreich — für die Re volution, wo es auch sei, in der Nähe odcr Ferne, Partei nehme

. Selbst im amerikanischen Bürgerkrieg, au dessen Anschürung russische Agenten mitgeholfen haben, hat sich die österreichische Regierung unzwei deutig ans die Seite der legitimen Staatsgewalt gestellt. Um wie viel weniger wird Oesterreich für eine Nevo- lntivn Partei nehmen, welche unmittelbar an seiner Gränze vor sich geht, und man wird von unserer Re gierung doch wohl nicht voraussetzen, daß sie erst durch Berliner Zeitungsartikel über die Verlegenheiten auf geklärt werden müsse, die aus dem polnischen Auf stand

für sie selbst entspringen können. Nein, dadurch daß Oesterreich liberal, daß es konstitutionell gewor den, ist es nicht revolutionär geworden; im Gegentheil beginnt, mit den verfassungsmäßigen Zuständen, in welche wir gekommen sind, für Oesterreich erst die Periode einer wahrhaft couservativen Politik. . . . Aber, nachdem an allen Orten und Enden die Revo lution gegen Oesterreich aufgestachelt worden ist, nach dem Rußland und Preußen sich beeilten, das durch den Raub österreichischer Gebietstheile entstandene

Königreich Italien anzuerkennen; nachdem Preußen, feiner eigenen Zusammensetzung zum Hohn, das Na tionalitätsprinzip gegen Oesterreich zu kehren gesucht, indem es die erste deutsche Macht als eine undeutsche aus Deutschland hinaus zu doctriniren nnd intriguiren bemüht gewesen ist , nachdem bis auf die allerletzten Tage Rußland alles gethan, um an der untern Donau Aufstäube zu bewirken, welche voraussichtlich durch ihre Rückwirkung auf die benachbarten österreichischen Länder den innern Frieden unsers

Staats auf die ernsteste Weise bedrohen mußten — nach allem dem und vielem andern anzunehmen, Oesterreich werde sich bereit finden den Wächter russischer Macht abzugeben, ohne dabei seine eigenen Convenienzeu zu berücksichtigen, ist der Gipfel politischer Lächerlichkeit.' Schließlich wird ge sagt : „Eine Rückkehr in «ine heilig« Allianz mit Preußen und Rußland unter Bismarck und Gortfchakoff man müßte ein Neactionär in der dritten Potenz ge worden fein, ehe man alS Oesterreicher

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Volksbote
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Seite 2 von 12
Datum: 07.09.1922
Umfang: 12
auf den europäischen Festland, die derzeit unbestritten ist, sehr unangenehm. Sie suchen darum alles zu stärken, was den Franzosen Verlegenheiten bereiten kann. Das ist der Grund warum sie Oesterreich den Italienern ausliefern möchten. Die Ita liener, welche in der europäischen und noch weniger in^der Weltpolitik etwas zu reden haben, sind eben ein Stein im Schachspiel Lloyd Georges mit Poincare. Es ist klar, daß die Franzosen mit einem Gegenzug nicht zurückhalten werden. Mit Recht wird man -nun aber fragen: Mas

sagt man denn in Oesterreich zu der nekten Bescherung? Den Oesterreichern geht es diesbezüglich wie, Leuten, die sich erst den Schlaf aus den Augen reiben müssen. Obwohl schon seit einiger Zeit davon geredet wurde, daß un- ' ter Umständen ein Wirtschaftsbündnis uns Italien von einigen Politikern in Aussicht genommen werde, zu diesen gehört u. a. auch der ehemalige österreichisch-ungarische Außenminister Graf Czernin, der aus seiner früheren Tätigkeit am meisten wissen könn te, wie wenig Verlaß

über die Lage Oesterreichs reinen Wein einzufchänken und sie insbe sondere darüber aufzuklären, daß man, jetzt keine Anschlußpolitik machen könne, sondem daß sich Oesterreich mit seinen andern Nach barn auf guten Fuß stellen müsse. In Berlin erfuhr Dr. Seipel auch, daß Deutschland der zeit für Oesterreich gar nichts tun könne. Das ist, wenn man die Quälereien kennt, denen Deutschland seitens der Entente ausgesetzt ist gar nicht zu verwundern. Von Berlin reiste Dr. Seipel direkt nach Verona. In Bozen stieg

die Verhandlungen mit dem österreichischen Vertreter fortgesetzt, wobei wegen der Auszahlung des italienischen Kre dites von 70 Millionen Lire an Oesterreich ein Uebereinkommen erzielt wurde. Nach einer italienischen Blättermeldung wird das Schatzamt die Hälfte dieser Summe bereits am 8. ds. auszahlen. Ferner sollen die Grund züge für einen Handelsvertrag in, gegensei tigen Einvernehmen festgelegt worden sein. Weiters wird berichtet, daß Italien neuer dings einen 40 Millionen-Kredit an Oester reich gewähren

wolle, der ausschließlich zur Fundierung der neuen Notenbank bestimmt sein soll. Dafür wolle Italien innerhalb des Gründer-Konsortiums die Stimmenmehrheit haben, also sozusagen das große Wort führen. Diese italienische Politik, die darauf aus geht, sich in Oesterreich Einfluß zu oerschas- fen, selbst unter schweren Geldopfern, ist Deutschland hat dadurch wenigstens wieder etwas Zeit gewonnen. Der französische Ministerrat hat die Ent scheidung der Wiederguttnachungskommission zurKenntnis genommen

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Der Bote für Tirol
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Seite 4 von 6
Datum: 25.05.1866
Umfang: 6
Rede in Zln«rrr sei eiu KricgSmaniscst; sie ist die Verkündigung de» Eintritts Frankreichs >n die bevor, stehende Astion und straft Lögen die französischen Mini ster. Preußen und Jlalim sind in der Hand Napo- leon'S >L!aschinen ,ur Zerstörung der Vertrage von 1315. allein es frägt sich wie England und Rußland diese Manifestation gegen die Vertragsrechte hmnehmen werden. Was Oesterreich betrifft, so i,t dieses eine politische Nothwendigkeit für Deutschland und Europa. Dieses Oesterreich

will man nun aber aus Deutsch land verdrängen, es schwächen, zerreißen und dazu bewegen daß es auf feine europäische Machtstellung verzichte Und bei allen, diesen fragen wir, ist nun auch Oesterreich der aggressive Theil? — Oesterreich achtet die Verträge, auf Grund derer der Rhein an Preußen gefallen, der deutsche Bund in seiner jetzigen Gewalt geschaffen wurde, es achtet die Rechte, die zu vertheidigen es berufen ist. es will den Frieden fiir Deutschland, sowie speziell sllr Oesterreich. Diesen jedoch

will man uns nicht lassen, weil man auf unsern politischen, finanziellen und volkswirthschastlichen Ruin spckulirt, und in der That, wie die kriegerische Politik der drei Alliirten gegen Oesterreich in den Ersparnissen der Franzosen, Belgier, Holländer und Deutschen arge Verwüstungen angerichtet hat, so hat diese Politik un sern Nationalwohlstaud und den StaatSkredit hart an gegriffen. Unsere Börsenzeitungen konstatiren in einem Zeitraume von drei Monaten eine Werlhverminderung von 250 Millionen; die mühseligen

a»S dem unheimlichen Labyrinthe, in das wir verwickelt sind. Und wenn wir ihn betreten müssen, so werden wir ihn betreten und kämpfen, gegen unsere Feinde, und der Gott der Gerechtigkeit wird unsern Waffen, wie in allen Stürmen, die Oesterreich nm- brausten, zum Siege verhelfen. Wir wollen kämpfen gegen den Uebcrmuth, gegen das Unrecht »nd die Treu losigkeit, für die Freiheit und das Glück Oesterreichs und Deutschlands, wie es eines großen starken Volkes und seiner Geschichte würdig ist, nicht aber unsern

Nachkommen die traurigen Konsequenzen einer schmach vollen Friedenspolitik vererben, in Folge welcher Staa ten und Völker zu Grunde gehen müßten. Der Kampf, zu welchem Oesteneich nun provocirt wird, ist aber auch ein Kampf um die Existenz. Der österreichische Staat will aber existiren und die Völker wollen, daß Oesterreich bestehe. (Schluß folgt.) Telegraphische Depeschen des ^Bothen'. Frankfurt, Lt. Mai. In der heutigen Nun» destagssktznnfl wurde der »Zlntrag der Baniberger Konferenz , Staaten

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Volksblatt
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Seite 3 von 8
Datum: 20.09.1899
Umfang: 8
20. September „Ttroler Volksblatt Serie 3 Hauptinhalt des Blattes aus. Dasselbe Organ der religiös-politischen Freibeuterei wurde bei uns in Oesterreich das Postdebit entzogen. Nichtsdestoweniger wird es noch in Massen verbreitet und auch uns ist es als ständigen Glossatoren eine der charakterlosesten Erscheinungen in der Parteiengeschichte schwer gefallen, die ganze Reihe dieser Blätter auf den Tisch geweht zu erhalten. Es dürfte nicht uninteressant sein, zu er fahren, wie der Vertrieb

dieses Organes, das den „Scherer' an Cinismus, Verlogenheit und diabolischem Hass hoch überbietet, in Oesterreich trotz der Post debitentziehung erfolgt. Das Blatt geht in dicken Massen jedesmal an die verschiedenen schönerianischen Vereine, welcher jeder ein eigenes Abonnenten-Ver- zeichms hat, nach welchem die Zustellung durch per' sönliche Uebermittelung erfolgt. In diesem Dienst stehen , nicht nur die verschiedenen politischen Vereine, sondern eine Anzahl von Turn-, Sing-, Fecht- und .Studentenvereinen

der Druckerschwärze zu erblicke« Aussicht hatten, arbeitsbereit fanden. Für die Ernsthaftigkeit, mit der von den öster reichischen Behörden die Ausschließung des „Ooin' be sorgt wird, ist das eine Factum kennzeichnend, dass die protestantische Buchhandlung Friedrich Schalk in Wien immer noch ganz ungehindert als Verlagsstelle für Oesterreich fungiert, ja sogar als solche am Kopf des Blattes angegeben erscheint. Diese Buchhandlung besorgt auch die Zustellung an die schönerianischen Ver eine in Oesterreich, dei

ein Fahlkanonier die Czismen als „Stallstiesel' und die Sache war erledigt. Neugeboren athmete auf. Die Stiefel, die er sich aus dem Depot genommen, waren ihm freilich um einige Quadratmeter zu groß, allein besser große Stiesel, als langen Kasernarrest. Zur Lage in Oesterreich. Augenblicklich sind sämmtliche Parteien in Oesterreich mehr oder weniger mit der Frage beschäftigt, wie sie sich der Einladung des Dr. v. Fuchs zur Beschickung der Verständigungs-Conserenz gegenüber verhalten sollen

unter dem Vorsitze des Grafen Thun abgehalten. Dieselbe dauerte dritthalb Stunden. Man dürfte sich in eingehender Weise mit der Besprechung und Beschlussfassung über die Lösung der politischen Wirren in Oesterreich beschäftiget haben. Auffallend ist es. dass die Einladung zur Verstän- digung?conserenz auch an den Abg. Wols, als den vermeintlichen Führer der Schönerergruppe gerichtet wurde, während man es nicht der Mühe wert fand, dieselbe auch dem Führer der Christlichsocialen, Bürger meister Dr. Lueger

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 17.11.1900
Umfang: 16
. Annoncen sind in vorhinein zu be zahlen. Manuskripts wer den nicht zurückge sendet. Mit 52 Unterhaltungs-Beilagen, 52 humoristischen Beilagen und 24 Mobebeitagcn. Hlr. 26 ! w Samstag, den 17. Hlovember 1S<1V. Schriftleitung: Rornplay. Die heutige Zlun»«»rr ist IS Seite« stark. Zur inneren Lage. In unserem parlamentlosen Oesterreich scheinen nicht mehr wir, sondern die Ungarn zu diktiren. Die letzten Verhandlungen über vie bosnischen Bahnen haben deutlich gezeigt, daß man sich auf unseren

Ministerpräsidenten nicht so sehr verlassen soll. Herr v. Körber mag ja aufrichtig und guten Willen haben, aber wo es sich darum handelt, stramm für eine Sache einzutreten, wo es sich handelt, den bis ans Ungeheuerliche grenzenden unga rischen Ansprüchen ein „Bis hieher und nicht weiter' zuzurufen, da versagt seine Kraft. Wir können und wollen Herrn o. Körber für die sen speziellen Fall nicht verantwortlich machen, denn so lange Oesterreich sich selbst seiner Kraft nicht bewußt wird, wird kein Minister präsident

, mag er sein wer er will, im Stande sein, Oesterreich vor den ungarischen Ueber griffen zu schützen. Daß die ^Entscheidung in der bosnischen Bahnfrage zu Gunsten Ungarns ausfallen werde, war schon vorher als sicher anzuneh men, denn dort sind die politischen Verhält nisse ganz andere. Dort ist die Negierung einem Parlamente verantwortlich, das eifer süchtig und stolz das Prestige Ungarns wahrt, was neuerdings auch die interessante Debatte über die Eheschließung des Thronfolgers Erz herzog Franz

, daß Oesterreich jeder Demüthigung, die Ungarn ihm zumuthet, wehrlos gegenübersteht. Immer neue Opfer, nicht nur finanzieller, sondern auch Opfer des Intellektes muß Oesterreich tragen, um eines Ausgleiches willen, dessen Handhabung und Auslegung uns überall Nachtheile und Scha den bringt. Solche Verhältnisse erschüttern auf die Dauer die größte Langmuth und nöthigen zur ernstlichen Erwägung der Frage, unser Verhältnis zu Ungarn nicht länger in einer Weise gestalten zu lassen, welche Oester reich zur Rolle

werthlos macht, wie die Zufuhr rumänischen Viehes, welche dem Arbeiter in Wien ein billigeres Fleisch ver schaffen könnte, verhindert. Und jetzt sollen wrr noch für die Ungarn eine Weltbahn bauen helfen und dazu fast zwei Drittel der Kosten beitragen. Wie lange wird sich Oesterreich diese plan mäßige Unterdrückung noch gefallen lassen müssen? Oesterreich hat an Ungarn genug zu kauen, und nun gibt es Leute, die da meinen, was soll denn das schaden, wenn auch Böhmen ein selbstständiges Königreich

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 4
Datum: 05.11.1850
Umfang: 4
ist weiter davon entfernt, in die innern An gelegenheiten Deutschlands eingreife» zu wollen, alS der kaif. russische Hof, Niewand ist weiter davon entfernt, eine solche fremde Einmischung selbst zur Unterstützung der gerechtesten Ansprüche hervorrufen z» wollen, alS Oesterreich. So gewiß aber auch die inncrn Angele genheit,» Dentfchlands in feinrm Schoße selbst mit Aus schließung jedweden fremden Einflusses ausgetragcn wer den müssen, so gewiß ist auch, daß der dciitschc Bnnd nach Außen als politischer Körper

vergrößern will- findet sehr selten eine zweite Macht, die an solchen Plänen ein gleiches Interesse wie der eroberungssüchtige Staat selber findet. Oesterreich,daSan d,n Verträgen festhält, daökeine Vergrö ßerung und keine Vortheile sucht, das jeden, sein Recht läßt und sein eigenes wahrt, Oesterreich stößt nirgends auf Mißtranen oder Eifersncht. ^ Seine Stärke liegt eben in der Rechtlichkeit und Uneigennützigkeit seiner Politik. Wir können auch a il f d a S Bestimmteste versichern, daß diese Politik

bei in r u s s. K a b i n ettc nicht nur l n i h r e n all gemeinen Umrissen, sondern an ch i n einzelnen Maßregeln nn getheilte 3 u st i m m il n g g e f il 11 d e n hat. Rußland als Garant der Wiener Verträge wird Ha n d in Hand mit Oest erreich in allen Eventualitäten geben, die sich in Aufrech t Haltung und Vertheidigung diefcrVerträge allenfalls ergeben sollten. Oesterreich ist entschlossen, die Bundesakte als die ge setzliche Basis festzuhalten, auS der die zeitgemäße Neu gestaltung Deutschlands sich auf gesetzlichem

Wege zu entwickeln hat. Aus der Bundesakte wird auch Oester reich das Recht lind die Miltel ableiten, einstweilen ein tretenden Schwierigkeiten und Bedürfnisse» in Hesse» oder Holstein zu begegnen. Preußen bat allerdings bestimmte Drohungen für den Fall der Verwirklichung dieses Entschlusses ausgespro chen. Es freut uns) die Versicherung anssprechen zu können, daß eine solche Drohung nicht den mindesten Eindruck gemacht bat. Was 'wäre Oesterreich, wenn es seine Rechte vor Drohungen hingäbe

, und eben nur so viel in Europa zu gelten einwilligte, als ein übermüthiger Nachbar ge stattet. Oesterreich hat sich auch sogleich in die Ver fassung gesetzt, um solchen Drohungen gcwachsen zu sein. Nachdem die für die Mobilmachung einer großen Armee unvermeidlichen Opfer gebracht sind, begreift wir jeder, daß Oesterreich auch nicht um einen Schritt von seinem Rechte zurücktreten wird. Wir dessen, man werte auch in Berlin sich über diese» Punkt keiner Täu schung hingeben. So träumerische Pläne von Macht

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 12.02.1868
Umfang: 6
. DaS verbrannte Kind erlag nach 3 Stunden der heftigsten Schmerzen den Brandwunden. Vom k.k. Bezirksamte wurde wegen dieses Falles die gericht liche Untersuchung eingeleitet. ZVien. (DaS österr. „Rothbnch'.) DaS dem „Rolhbuch' vorgedrnckte ErPose beginnt mit den deutscheu Angelegenheiten: „Ans den Ereignissen deS Jahres lLöti mit schweren Opfern hervorgegangen, hat Oesterreich das Heil seiner Gegenwart und Zukunft in dem festen Ent schluß erblickt, im Innern wie auch Außen eine Politik des Friedens

und aufrichtiger Nersöhnnng zu befolgen. Sr. Majestät und allen Völkern ist das Bewusstsein ge blieben, daß der Kampf, den Oesterreich gegen zwei mäch tige Gegner anfuehmcn mußte, weder ungerecht noch rubm- los war. Aber dieses Bewusstsein ist frei von jedem Ge danken der Vergeltung: Oesterreich liegt seit dem Prager Frieden gegenüber Preußen und Italien dieselbe Frie densliebe und freundschaftliche Gesinnung, die es in sei nen Beziehungen zu allen andern Mächten bethätigte.' DieS zn beweisen, bot

die gefahrdrohende Spannung zwi schen Frankreich und Preussen wegen Luxemburg Anlaß. „Wenngleich der Verlust der geschichtlichen Stellung Oe sterreichs in Deutschland nicht auch das Ende der Sym pathien des KaiserstaateS für seine ehemaligen Bundes genossen bedeutet' — so konnte Oesterreich doch in diesem Konflikte nur parteilos vorgehen. ES werden nun die Erfolge dieser Bemühungen dargelegt und erwähnt, daß die Veröffentlichung der Trutz- lind Schutzbündnisse über das Verhältnis! zwischen Prenßen nnd

den süddeutschen Staaten gewisse Beunruhigung verbreitete, weil sie die Frage anregte, ob die internationale unabhängige Existenz der süddeutschen Staateil im Sinne des Prager Friedens gewahrt sei. Jene Verträge können den früher verein barten nnd später besiegelten Präger Frieden nicht alte- riren. Oesterreich erhob keine Einsprache. In Berlin und deu süddeutschen Residenzen wurde übrigens in Abrede gestellt, daß jene Verträge den Fall der Offensive vor sehen. Wie sich Oesterreich 'in dieser Frage

mancher ernste Blick nach demselben Oesterreich'gewendet wnrde, dessen Verbindung mit Deutschland vor wenigen Monaten frü her gelöst worden war. Doch waren Andeutungen anf ein neues Bundesverhältniß zu nnbestimint und zn ein seitig, <ilz daß Oesterreich ihnen jene Freiheit der Be wegung hätte opfern können, die es anö der abgeschlosse nen Epoche herübergenommen. Diese Freiheit, so schließt das Exposö, ist für den Frieden Enropa's nicht beunrnhi- gend, sie deckt keine Gedanken deS Ehrgeizes

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