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Volksblatt
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Seite 10 von 20
Datum: 31.05.1893
Umfang: 20
in Oesterreich, «it uns gemeinsam Hand anzulegen an die Schaffung und schrittweise Ausbildung des neuen christlichen Volksblattes „Reichspost' , das kämpfen soll unter der Devise: „Mit Gott für Oesterreich und sein christliches Vollk!' Mas wir wollen. (Unser Programm.) -s- Ein neues Tagblatt in Wien, das Centralorgan für das katholische Volk in Oesterreich und die christlich- sociale Reformbewegung sein soll: das ists, was wir «it der Begründung der „Reichspost' wollen. Die Presse ist in der Gegenwart

und vertreten will. Von Wien ausgehend, vollzieht sich gegenwärtig in Oesterreich ein großer Umgestaltungsproceß. Die liberal-centralistische Partei, die sich „deutsch' nennt, seit jeher aber unter jüdisch-antichristlicher Be vormundung stand und in den letzten Jahrzehnten in Oesterreich förmlich allmächtig in der Bestimmung der- öffentlichen Meinung geworden war, ist vom Volke seit neuester Zeit ebenso als wirthschaftlich verderblich erkannt worden, wie sie seit jeher in gehässiger Art die christ liche

es um s o- cialdemokratischen Umsturz «Zielen sich zu verschrei ben. Die liberal-jüdische Machtpartei schmilzt deßhalb im deutschösterreichischen Volke zusammen, wird altersschwach und treibt sichtlich der Auflösung zu. Würde sie nicht durch die zumeist in jüdischen Händen befindliche Großpresse und die Macht des Börsen- und Banken- Capitalismus noch über Wasser gehalten, so wäre sie auch in Oesterreich schon bis zur Bedeutungslosigkeit der «atioualliberalen Trümmer in Deutschland her ab gesunken. Angesichts

der machtvollen socialpolitischen im Rheinland aus 36.000 und in Westfalen auf je 25.000. Bayern ist den österreichischen Verhält nissen insbesondere durch die Art seiner Bevölkerung am verwandtesten, und darum ist die Vcrgleichung am lehrreichsten. Bayern zählt 4 Millionen Katholiken, also gerade die Hälfte der deutschen Katholiken in Oesterreich. Während Oesterreich nur 32 deutsche Zeitungen katholischer Richtung besitzt, hat Bayern deren 59, darunter 3l Tagblätter (Oesterreich »ur 6). ferner 8 dreimal

wöchentlich erscheinende (Oesterreich nur 1). In Bayern kommt schon auf 72.000 Katholiken eine Zeitung (in Oesterreich auf 250.000). In Bayern zählt die katholische Presse 202.000 Abonnenten (in Oesterreich nur 102.000). In Bayern kommt auf 20 Katholiken ein Abonnement, bei uns in Oesterreich auf 80. So zeigt sich, daß die halbe Zahl von Katholiken in Bayern fast doppelt so viel katholische Zeitungen überhaupt hat, 5 Mal so viel Tag blätter aufweist, Doppelt so viel Abonnements stellt, und eine 4 Mal

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksbote
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Seite 2 von 12
Datum: 12.10.1922
Umfang: 12
Firmenschild, sowie eine Tafel vom Gemeindehause herunterge- rissen und mitgenommen zu haben. Um Äefteneichs Rettung. Oesterreich erhäls 850 Millionen Schwei zer Franken. Es hat einmal ein Staatsmann den Aus spruch getan: Wenn Oesterreich vor seinem unvermeidlich scheinenden Ende stehe, ziehe es jedesmal ein Wunder aus seiner Tasche und sei wieder gerettet. Dieses Wort war vom alten Oesterreich gesprochen, bei dem das „Wunder' schließlich doch auch einmal versagt hat. Man ist nun versucht, das nämliche

Wort auch auf das neue, verkleinerte Deutsch- Oesterreich' anzuwenden. Man hatte auch die sem bereits das Totenglöcklein geläutet, man sprach und schrieb von seinem bevorstehenden Ende, es hatten sich schon die „Leidtragen den' bereitgestellt zum Begräbnis zu kommen und die „lieben' Nachbarn, die Nord- und Südslawen und die Italiener, sahen sich, ivenn auch ohne Testament, schon als Erben eingesetzt. Aber siehe da das totgeglaubte Oesterreich zog nun wirklich so etwas wie ein Wunder

Oesterreich beschäfttgten. Cs kam zu den Ver handlungen im Völkerbunde in Genf, wo dessen Rettung beschlossen und angebahnt werden sollte. Die Genfer Verhandlungen haben zu cinom-günstigen Ergebnis geführte Oester- ■ reich erhält in der Tat 650 Millionen Schwei zer Franken. Das Verdienst gebührt un streitig dem Bundeskanzler Dr. Seipel. Was noch.keinem vor ihm gelungen ist, mit allem Bitten und Betteln, hat er mit seinem kräfti gen Auftreten erreicht. Sehr in das Zeug gelegt haben sich England (Lord

Balfour) und die Schweiz (Bundesrat' Motta), wäh rend Italien Schwierigkeiten machte; es ver langte so eine Art Oberherrschaft über Oester reich. Nach der Auffassung des Völkerbundes wäre Oesterreich ohncweiters .in der Lage, eine Anleihe in der obgenannten Höhe auf- zunehrnpn und zu verzinsen. Die Schwierig keit liegt aber im „Mangel an Vertrauen zur österreichischen Wirtschaft'. Deswegen. ha ben England, Frankreich, Italien und die Tschechoslowakei die Bürgschaft für 80 Pro zent dieser Summe

übernommen. In die restlichen 20 Prozent werden sich kleinere Staaten teilen. Die Schweiz hat sich bereits hiezu bereit erklärt. Run werden Oesterreich die genannten 650 Millionen nicht so ohne- weiters übergeben, sondern es werden durch greifende Reformen verlangt. Das Finanzkomitee ist der Ansicht, daß Oesterreich imstande sei, seine Ausgaben in solchem Maße einzuschränkcn und seine Ein- .nahmen in solchem Maße zu vermehren, daß sein Haushalt innerhalb zweier Jahre ins Gleichgewicht gebracht

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 5
Datum: 16.10.1879
Umfang: 5
erhalten, deren mög lichen Wirkungen, auch im Interesse Rußland's selbst, vorzubeugen jener Defensivbund geeignet erscheint, wie er durch die jüngste Annäherung zwischen Deutschland und Oesterreich geschaffen ist. „Der Bund zwischen Oesterreich und Deutschland, dessen friedlicher Zweck klar zu Tage liegt, wird keine feindliche Gegengruppe, Wohl aber den Anschluß anderer Mächte, namentlich den von England, zur Folge haben. Vereint werden Deutschland und Oesterreich - Ungarn im Centrum Europa's

den Kernpunkt einer Friedensliga bilden, die in sich stark genug ist, um Angriffe abzuwehren und Ruhe störungen vorzubeugen.' Wörtlich heißt es weiter in dem Plaidoyer der „K. Ztg.': „Deutschland hat ein dreifaches eigenes Interesse, sich mit Oesterreich zu verbinden: um Oesterreich als einen wesentlichen Factor des europäischen Gleichgewichts stark zu erhalten — um bei Oesterreich Anlehnung im Falle ruffisch - französischer Angriffe zu finden — um endlich zu verhindern, daß Oesterreich sich mit Frank reich

oder Rußland verbinde Ein Bündniß mit Deutschland schützt Oesterreich - Ungarn gegen slavische und italienische Eroberungsgelnste; ein Bündniß mit Oesterreich entfernt für Deutschland die Gefahr ruffi schen oder französischen Angriffs. Beide Länder haben eines an des anderen Wohlfahrt gleiches Interesse; sie sind „natürliche' Verbündete, von denen keiner dem Anderen ein Opfer zu bringen oder Zugeständnisse zu machen hat. Sie würden eine Gesellschaft zur Sicherung gemeinschaftlicher Interessen bilden

und sich aus diesem Grunde gegenseitig Schutz angedeihen lassen, wenn die besonderen Interessen des einen oder des anderen Bundesgenossen bedroht werden sollten. Deutschland und Oesterreich - Ungarn vereint sind stark genug, um keinen Angriff von außen zu fürchten. Weder die russische' noch die französische Regierung würden den Gedanken eines Krieges gegen diese vereinte Macht mit Vorliebe cultiviren. England aber würde sich einem Bündniß zwischen Deutschland und Oesterreich, weil eS den russischen Eroberungsgelüsten

einen Damm entge genstellt, gern anschließen. Rußland endlich, wenn eS auch in der Defensivallianz zwischen Deutschland und Oesterreich zunächst eine Unbequemlichkeit erblicken würde, dürfte mit der Zeit zu der Erkenntniß gelangen, daß dieses Bündniß thatsächlich zu seinem eigenen Nutz und Frommen geschlossen wird. Es würde sich der Wahr nehmung nicht für immer verschließen können, daß es mit erobernder Politik sich selbst am meisten schadet, und daß es den Mächten zu Dank verpflichtet

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 01.10.1924
Umfang: 6
bemchten Waffen, die ihnen von dem serbischen Avsenal geliefert wurden. Oesterreich verlangte für dies« blutig« Herausforderung Genugtuung. Mit Ausnahme HrantrelH, erkannten all« zivilisiert«» Staaten an, dag Serbien »«züchtigt werden müsse. Dennoch entschloß sich dle Triple« Entente — «in Ergebnis der Reise Poineare» nach Petersburg — Oesterreich dies« rechtmä ßig« Genugtuung zu verweigern. Damit begin nen alle Verwicklungen, aus den«» der Krieg hervorging. Am 2g. Juli hat Oesterreich sein Ultimatum

Form: Der Marcsuis dt San Mulimio drahtet Bar- rere, meint, Serbien hätte klüger getan, das Ultimatum uneingeschränkt anzunehmen; noch heute würde nichts anderes übrig bleiben, da er tGiuliano) «überzeugt ist, daß Oesterreich leine seiner Forderungen zurückziehen, sondern selbst auch die Gefahr eines allgemeinen Krieges hin an ihnen festkalten wird. Er zweifelt an der /Bereitwilligkeit Deutschlands, sich zu einer Ver mittlung bei seinem Bundesgenossen herzu geben. Doch stellt er fest

unannehmbar. Mindestens drei der zu Schiedsrichtern vorgeschlagenen Machte waren Oesterreich, dem der serbische An greifer volle Genugtuung für die ungeheuer liche 'Herausforderung schuldete, feindlich ge sinnt. Warum sollte Oesterreich die Mächte über ein Recht, da» niemandem zweifelhaft war, zu Gerichteten lassen? Die Spuren der italienischen Anregung sin« den wir (nach dem englischen Blaubuch) indem ziemlich säumig behandelten Telegramm Sir G. Rodds, des englischen Botschafters in Rom; es besagt

unter anderem: Nach Ansicht San Gtulianos würde sich Oesterreich auch jetzt noch, bei Annahme der Note durch Verbieg befrie digt erklären und auf den Rat der Machte seine Artton einstellen. Vielleicht könne Serbien da« bin gebracht werden, da» österreichische Ultima- tum ohne Einschränkung nach d«n Gutachten der vier zur Konferenz gela«nen Mächte an zunehmen; es könne dann erklären, daß es nicht Oesterreich» sondern dem gesamten Europa nachgäbe. So gibt Italien am 27. Juli einer bestimm- t«n, praktischen, völlkvmmen

fei. wenalflen» so vi«! er wisse, von derartigen Dingen überhaupt nicht gesprochen worden und «r tonnt« «» übri gen« nlemal» zugeben, daß Oesterreich ln di« Klein« Entente oder sonst irgend «in« Donau- konfvd«rallon hineingezwängt werde. Zm übri gen halt« Venesch gar keinen Auftrag, solch« Kragen zur Verhandlung zu bringen. Hieraus sprach Dr. Seipel Über vi« MililLrkoa- trolle und erklärte, daß die Durchführung einer solchen recht wenig zur Völkerbund- Idealist» passe. Selbstverständlich müsse

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Der Burggräfler
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Seite 2 von 8
Datum: 16.11.1912
Umfang: 8
2 lokale, angeblich den Frieden zu erhalten, in Wirk lichkeit um den Serben und Russen oorzudemon- strikten, vor Oesterreich-Ungar» brauchten sie sich nicht zu fürchten, diesem könnten sie aller Unrecht antun und er in seinen vitalsten Interessen schädigen, es dürfe sich seiner Haut nicht wehren, die Sozialdemo kraten würden er nicht zugeben und allenfalls eine Kriegführung gegen Außen, gegen Serbien, durch Anzettelung innerer Unruhen unmöglich machen oder wenigsten« sehr erschweren

. Diese Sozialdemo kraten demoultrterten dagegen, als Oesterreich-Ungarn wegen der Unruhen und Wirren am Balkan sich gezwungen sah, dir seit 1878 besetzten und mit vielen Opfern gesicherten und kultivierten Länder Bosnien und Herzegowina in dauernden Besitz zu übernehmen, sie demonstrieren jetzt wieder, wo er gilt, österreichische Lebeurinteressen gegen Serbien zu verteidigen und wollen unserer Monarchie den .Frieden um jeden Preis' diktieren, Oesterreich soll sich nicht wehren dürfen, mögen seine Rrchte

und Interessen noch so sehr mißachtet, verletzt und mit Füßen getreten werden, mag selbst der Fortbestand der Monarchie in ihrem vollen Umfange gefährdet sein, indem die Serben ja offen drohen, südlichen Ländrrbesitz Oesterreich« nächsten« sich anzueigneu. Durch ihre „Friedensdemonstrationen' schüren die Sozialdemo kraten die Kriegsgefahr. Sie wollen offenbar die äußere Kriegsgefahr heraufbeschwören, um so leichter den Krieg gegen die österreichische ackerbautreibende Bevölkerung führe

» zu können. Daß den roten „Genossen' mit ihrer Friedenshrtze nicht ernst ist, erfleht man schon au« der Tatsache, daß ihr Führer Abg. Schuhmeier bei den Hrtzoersammlungeu am Sonntag die Friedeusoersuche Oesterreich« vor Aus bruch de« Baikankrieges in der schäbigsten Weife verhöhnte: „Der Beginn de« Kriege« am Balkan war die größte und schallendste Ohrfeige, die die österreichische Diplomatie erhalten hat.' Also darüber freut sich der „Geoosse»'häuptltng, daß die Balkan- stauten die Mahnungen Orsierreich« zum Frieden

in dr» Wind geschlagen, den Krieg begonnen und da» furchtbare Blutbad am Balkan aogerichtet haben. Und diese Herren Genossen reden vom F.iedev! Was wollen sie den elgenilich? Oesterreich zugrunde richten! Warum? Weil e« ein katholischer Slaat mit einem katholischen Herrscherhaufe ist. Degen Jiie Monarchie demonstrieren überhaupt wollen die Gevösstü, die Gevosseuhttde aufhetzen, zu gelegener Stunde Dinge zu vollbringen, die in Frankreich einmal geschehen sind, die in Portugal verübt wurden, Dinge

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 17.11.1866
Umfang: 6
. Als das natur- geinäßeste Gegengewicht eines solchen Bundes erscheint wohl eine Allianz zwischen Frankreich und Oesterreich. Dieselbe hat denn auch bereits vielseitig Befürwortung gesunden. Entschiedener als irgendwo wird dieselbe in der fran zösischen Broschüre verfochten, die in den jüngsten Tagen unter der Pariser Firma Dentn bei Zamarski in Wien gedruckt worden ist. — Der Verfasser dieser Broschüre perhorreScirt mit aller Energie den Rathschlag, daß Oesterreich sich gegenwärtig von allen äußern Händeln

fern halten solle. Das hieße, nach seiner Meinung, als Großmacht abdanken und zum Range einer zweiten Türkei herabsinken. Oesterreich müsse seine verlorene Stellung in Deutschland wieder zu erlangen suchen und in der polnischen und orientalischen Frage, die dasselbe unmittelbar berühren, seinen ganzen Einfluß wahren. Jeder Augenblick könne in Europa die hef tigsten Erschütterungen, den Umsturz von Thronen und Kriege herbeiführen; im Hinblick auf alle diese Even tualitäten müsse Oesterreich

sich schon jetzt seine Allianzen sichern. Von allen möglichen Allianzen erklärt der Ver fasser nur einzig und allein jene mit Frankreich als ersprießlich für Oesterreich. Er sagt diessallS: Frank reich braucht Oesterreich, sowie Oesterreich Frankreichs zur Lösung aller schwebenden großen europäischen Fragen bedarf. Eines ohne das andere vermag nichts, als höchstens fruchtlose Kriege hervorrufen ; beide durch eine Allianz vereint, können auf leichte Weise Mitteleuropa beherrschen und die unruhigen

Nationen zum Frieden nöthigen. Sehen wir einmal, was Oestereich bei einer Allianz mit Frankreich zu gewinnen oder zu verlieren hat. Vor Allem, was will, was muß Oesterreich ernstlich wollen, nach all' den Umstaltungen, welche die Karte von Mitteleuropa erfahren hat, und in Voraussicht der Ereignisse, die sie noch weiter umstalten können? Wir wollen hier nicht sagen, waS Frankreich will, denn Jedermann weiß dies. Was aber Oesterreich betrifft, so muß eS jedenfalls feinen Rang als deutsche Großmacht

als katholische und konservative Macht wollen, daß die römische Frage in einer den allgemeinen Interessen Europa's sowie den Interessen des Katholicismus entsprechenden Weise gelöst werde. Wenn Oesterreich dies Alles nicht ernstlich wollte, dann wäre es nicht würdig, daß große Oesterreich zu sein, dann wäre es nichts mehr als ein slavisäi-illyrisch- deutsch-ungarischeS Reich, das keinen andern Grund des Daseins hätte, als den, daß man die durch Jahr hunderte bestehende und konsolidirte politische Ordnung

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Der Burggräfler
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Seite 2 von 14
Datum: 21.12.1898
Umfang: 14
den Herzog gaben. Bon Marbod dem Markomannen, dem Oester- reichec, spricht man nicht, nicht von den späteren Markomannen, die seit Markus AureliuS faktisch die Macht der Römer in Schach gehalten und endlich bezwungen haben. Bon der niederöster reichischen Herulerburg aus hat Odoaker das rö mische Weltreich endgiltig den Deutschen gesichert. Oesterreich war da» immer umbrandete Bollwerk gegen Hunnen, Avaren und Ungarn; hier hat es sich nicht wie in Sachsen, Thüringen, Preußen, Mecklenburg nur um mehr

oder weniger gründ liche Germanisirung gehandelt, hier wurde mit blutigen Würfeln um die Existenz der deutschen Nation, um die Existenz der abendländischen Ge sittung gewürfelt. Diese Vorzugsstellung von Oesterreich kam im deutschen Staatsrecht zum Ausdruck. Dem Herzog von Oesterreich gebührten schon längst, ehe er deutscher König und römischer Kaiser war, höhere Rechte und Privilegien. Oesterreich glich in dieser Beziehung einem Bannwald, dessen Erhaltung und Pflege wichtiger

ist als alles Andere, die weil er allen darunter Wohnenden Schutz sichert gegen unberechenbare feindliche Gewalten. Es lag daher in der Natur der Sache, in der Vernunft der Weltgeschichte, daß seit Rudolf von Habsburg es sich immer herausstellte, der deutsche Kaiser müffe im Besitz von Oesterreich sein, oder, war dasselbe ist, der Herzog von Oesterreich müffe Kaiser werden. DaS ist der Grund, wes halb auch heute noch Rudolf von Habsburg im Andenken und in der Auffassung des ganzen deutschen Volkes der typischeste deutsche König

ist. Er war der deutsche Kolumbus, der die natür liche politische Geographie von Deutschland be gründet hat. Und al» nach langer Zeit des Irren» und der vergeblichen Versuche die deutsche Krone wieder an Oesterreich und Habsburg ge langte, blühte in Maximilian, dem letzten Ritter, wieder dem ganzen deutschen Volke ein noch lie benswürdigerer TypuS des deutschen Fürsten auf. Nur von hier, von Oesterreich auS, ward es nun möglich, das Ideal des mittelalterlichen hei ligen römischen Kaiserthumes deutscher Nation

zu verwirklichen. Nun erst gelang es dem deutschen HauS Oesterreich, der „Casa d’Austria“, in der That, ein Weltreich zu begründen, wie es feit den Zeiten der Römer Europa nicht geschaut hatte. Burgund, also halb Frankreich und Belgien, die Niederlande, Spanien, halb Italien, Böhmen, Ungarn ward habsburgisch, ward kaiserlich und Karl Y. durfte es sogar wagen, die Inschrift ayf den Säulen des Herkules „Nec plus ultra“ zu verändern, in das stolze „Plus ultra!“ und ein Reich zu vereinigen, in dem die Sonne

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Volksblatt
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Seite 1 von 8
Datum: 26.11.1870
Umfang: 8
in der Gemeinde-Kanzlei der Zwölfmälgreien in Empfang zu nehmen. . ? / . / Die ?. Mitglieder, welche den Jahresbeitrag noch nicht ent richtet haben, werden ersucht/das möglichst bald thun zu wollen. Zur Lage. . ^ (Schluß.) Vor diesen Gefahren steht heute Europa und in demselben zu meist Oesterreich. Denn was sollte dieses Nationalitäten-Reich, was sollte diese alte Monarchie neben den vogelneuen National- Republiken, die eS umgeben? Offenbar, wäre kein Platz für Oester reich. Es liegt also wohl

erschüttert, an Oesterreich war eS bisher und ist es in diesem Augenblicke augen scheinlich wieder, der Beschützer dieser Ordnung zu sein. Diesen Beruf hat Oesterreich Jahrhunderte hindurch erfüllt, daher einer der größten Kenner der Geschichte den Ausspruch gethan: Gäbe eS kein Oester. reich, im Interesse deS europäischen Friedens müßte es geschaffen werden! — ein AuSspruch, der die Behauptung, daß dieser Friede durch eine erkünstelte M a ch t stellung der einzelnen Staaten zu einander

, bestehen kann, so wenig kann Oesterreich daS in religiöser, nationaler und staatsrechtlicher Beziehung daS Europa im Kleinen ist, mit demselben bestehen. Oesterreichs Existenz ist sohin an den Beruf gebunden, der Hort der Gerechtigkeit zu sein. Um aber diesem Berufe gerecht zu werden, um seine Existenz-Berechtigung und seine Existenz-Nothwendigkeit vor Europa nachweisen zu können, muß Oester. reich zuerst im eiaenen Hause die Bedingungen erfüllen, die ihm die Macht geben, die eS braucht, um vor Europa

alS Hort der Ge rechtigkeit geachtet oder aber gefürchtet zu sein. Was sind das für Bedingungen? Man spricht neuestens von einer Allianz Oesterreichs- mit Preußen. Betrachte ich diese Allianz lediglich vom Standpunkte deS Interesses so kommt mir vor, jene, welche sie anrathen, geben dem Lamme den Rath, mit dem Löwen auf Raub auszugehen. Be trachte ich die Allianz vom altösterreichischen Standpunkte, so erscheint sie mir als der Todesstoß, den Oesterreich sich selber gibt. Oester reich muß

wieder werden, waS es war; das katholisch^ Oesterreich ! Was heißt daS? Das katholische Oesterreich leugnete nicht die Eigenberech tigung der Länder, eS kannte nicht die Herrschaft einer seiner Nationalitäten über die anderen, und es wußte nichts von einer schein- baren Reichseinheit. DaS katholische Oesterreich war wahrhaft daS Reich der Reiche, in dem alle Völker ihre liebe Heimat hatten, eS Äai das Reich, dessen Beherrscher in aller Welt als die Erben, wenn nicht der Würden, so doch des Berufes und der Macht der deutschen .Kaiser

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 23.05.1935
Umfang: 6
, der sich auf die Nicht- einmengung und den Donaupakt bezieht. Hitler, Ichreibt er, schlägt eine Difinition der Nichteinmi schung vor. die es ihm ermöglichen soll, Oesterreich und die Tschechoslowakei weiter von innen her zu bearbeiten. „Nur jene Regierungen, die nicht se hen wollen', schließt Pertinax, „werden sich durch derartige Sophismen täuschen lassen.' Der offiziöse „Petit Parisien' meint, daß 5ie Rede Hitlers zugleich geschickt, unübersichtlich, widerspruchsvoll und herrisch gewesen sei. Man 'Nüsse jedenfalls abwarten

die Ausschaltung gewisser Waffen feien ein Bei trag zu einer allgemeinen Erörterung. Im übri gen habe Hitler wenig Neues gesagt und vielleicht zu viel die friedlichen Absichten Deutschlands be tont. Die Welt sei davon tibersättigt und fordere etwas Substanzielles, zum Beispiel die Abschwä- chung des militärischen Geistes in Deutschland. Oesterreich Wien, 22. Mai Die „R e i ch s p o st^ schreibt zu den Ausfüh rungen des Reichskanzlers Hitlers u. a.: „Die Berufung , auf die natürliche geistige Ver-, bundenheit

zwischen dem Deutschen Reiche Und Oe sterreich wirkt gerade von dieser Seite wenig über zeugend, da es dem Nationalsozialismus vorbe halten war, den Austausch von Ideen/ der so viele Jahrhunderte lang befruchtend und für beide Tei le zur Bereicherung gedient hat, zum ersten Male in der Geschichte, des deutschen Volkes zu unterbre chen. Auch den nationalsozialistischen Ideen war die Freiheit in Oesterreich nicht verwehrt. Man scheint in Berlin vollkommen darauf vergessen zu haben, daß sich der Nationalsozialismus

anfäng lich in Oesterreich unbehindert entfalten konnte und Dr. Seipel mit der nationalsozialistischen Partei einmal sogar auch ein Wahlbündnis geschlossen hat. Auch noch nach der-Mchtechreifung der Na tionalsozialisten im Reiche hatte Dr. Dollfuß in einer viel beachteten Rede erklärt, Oesterreich weh re sich nicht gegen das, was gut sei und ihm ange messen scheine in der nationalsozialistischen Bewe gung. Wäre damals unter den österreichischen Na tionalsozialisten ein Mann gestanden

, der das na tionalsozialistische Gedankengut sozusagen in das Oesterreichische übersetzt, es der österreichischen Eigenart angepaßt und so ziemlich das österrei chische Selbstbestimnningsrecht gewahrt hätte, wä re es möglich gewesen, daß die politische Entwick lung eine durchaus andere Richtung genommen hätte. Die Wendung zum Bruche datiert von der Entsendung eines reichsdeutschen Statthalters nach Oesterreich, von dem Versuch, mit fremdem Geld Oesterreich einen fremden Willen und einer frem den Führung auszuliefern. Hitler

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 30.07.1870
Umfang: 6
reich und dle deutschen SSdstaaten zu streitet,; wer die «eschichte kennt, weiß, welche Ziele dle fran- »vflsche Politik seit langer Zeit »«folgt, und die ste vuch im gegenwärtigen Kri g; f.st im Auge behal- ten wird, Frankreich will k-tn starke» Preußen neben stch. aber auch kein starke» Oesterreich, am wenigsten ein geeinigtes Dculschland; sein Wunsch ist: ein schwache« Preußen, ein schwache» Oesterreich und die übrigen Trümmer Deulschland» unter seinem, d.h. Frankreich» gnädigem Protektorate

, wie einsten» der Rheinbund schmachvollen Angedenken». Und wir wir Deulschösterreicher — sollten den Sieg wün schen den französischen Waffen, — den Sieg wün übe,die« TnthSllungen über diplowatisch« franzvfllch- preußifche Verhandlungen vor deck Kriege-von 1866. au« welchen hervorgeht, wie wohlwollend Frankreich unser Baterland in'« Auge faßle. Für verschiedene Gebietsabtretungen am Mhein erklärte stch Frank reich berei». Oesterreich mit 300 000 Mann anzu- greifen. Ein stattliche» Arme.korp» flrwahr

, da« gewiß nicht ermangelt HZtte, die Wohlwoll-nde Freund schaft Frankreich» für Oesterreich zu besiegeln. Man hat seit dem Jahre 1866 immer davon gemunkelt, daß Frankreich Preußen zum Kriege gegen Oester reich aufgemuntert und seine Neutraliiät zugesichert habe, wodurch Preußen in die Lage gesetzt wurde, schen dem alten Erbfeinde Deutschland» und O-ster- die Rhelngegenden von Truppen zu entblößen und reichs? Wie lange ist eS denn her seit Solserino? diese im Kampfe gegen Oesterreich zu verwenden

, daß Oesterreich wieder I darüber hinaus, denn darnach hätte Frankreich die ihm gebührende Stellung in Deutschland ein- Preußen sogar seine aktive Unterstützung im Kriege nehmen werde — wie abkr wäre dies möglich, wenn gegen Oesterreich angeboten. Oesterreich als Alliirter Frankreichs Schuld trüge, Wir können es uns versagen, die Betrachtungen daß Deutschland auj'S Neu- durch den walschen auSzusprechen, dle sich ohnehin Jcdem aufdrängen. Erbfeind verwüstet, beraubt und an der wichtigsten Die Ueberzeugung

düifte wohl schon von allen Gränze geschmälert würde!— Patrioten getheilt werden, daß e» ein unverzeih- „Was könnte, frägt der „Wanderer', da» sieg- I licher politischer Fehler wäre, das Schicksal der öfter- reiche Frankreich uns (Oesterreich) bieten? Nichts. I reichisch ungarischen Monarchie an die unberechen- Durch dieses nach Deutschland zurückgeführt, wä- bare Politik Napoleons zu knüpfen und die Ueber» ren wir mit dem Haß von ganz Deutschland bela- macht Frankreichs begründen zu helfen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 01.09.1908
Umfang: 8
ge- nommen hal und die industriellen wie auch die agrarischen Kreise in Aufregung hielt, seinen Abschluß. Zum Schlüsse war die ganze Ange legenheit nvch dadurch verwickelter geworden, das: die polnischen Verhältnisse aus dem Balkan - durch die Proklainierung der Versassungs- reform in der Türkei — aus eine Beendigung des Zollkonfliktes hindrängten. Bekanntlich war Oesterreich gezwungen, seinerzeit den Handelsvertrag und die Veterinär- konoentivn mit Zerdien zu kündigen, da die Herren Serben unseren

- haben die Kündigung des alten Vertrages mit Serbien wiederholt begehrt, damit durch neue Abmachungen zwischen den beiden Staaten die landwirtschaftlichen Inter essen bessere Wahrung finden könnten. Es ist noch in Erinnerung, daß man in Serbien auf Oesterreich sehr ungünstig zu sprechen war, als Oesterreich das frühere Abkommen mit diesem Staate kündigte. Sofort fetzten die Oesterreich feindlichen Parteien in Serbien mit ihrer Agitation gegen Oesterreich ein und es ist ein offenes Geheimnis, daß man im auswärtigen

Amte damit zu rechnen begann, daß der Zoll- konslikl mir Serbien auch nvch weitere Wirren, die Oesterreich in seiner äußeren Politik in sehr unangenehme Verwickelungen zubringen drohten, heraufbeschwören könnte. Die Serben waren durch den Zollkrieg aller dings in eine sehr ungünstige Position gekom men. Der Export ihres Viehes geht zum größten Teil? nach Oesterreich. Serbiens Vieh markt stand durch die Unterbindung des Vieh exportes vor einer finanziellen Krise. Trotzdem muß aber gisagt

die Großindustriellen heute in Oesterreich nicht mehr die Diktaturen und eS gelingt doch auch ab und zu, andere Einflüsse als großindustrielle in Oesterreich zur Geltung zn bringen. Die Verhandlungen mit Serbien behufs Abschlusses eines neuen Handelsnectrages zog?n sich gar sehr in die Länge. Oesterreich konnte und wollte in der Sache nicht drängen, da die Serben durchaus wollten, es sollen in den neuen Handelsvertrag alle jene Benefizien wieder ausgenommen werden, die in den alten Ver trägen gewährt

waren und die die österreichische Landwirtschaft so böse geschädigt hatten. Die Not mußte in Serbien erstgespürt werden, die ein vertragsloser Zustand zwischen Oesterreich und Serbien hervorruft, bis diese halbzivilisierten Nachbarn zur Einsicht kamen, daß Oesterreich die stärkere Partei in diesem Zollkriege ist. Ansänglich stand die öffentliche Meinung in Serbien vollständig in einem feindlichen Ver hältnisse gegenüber Oesterreich. Es fehlte nicht an Drohungen, welche diplomatische Verwickelungen befürchten ließen

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 26.03.1866
Umfang: 6
Sis aber, Herr Direktor, bin ich genöthigt zu bitten, gefälligst mein Mittelsmann sein zu wollen, um dieses meinen unbekannten Freunden zu entbieten und ihnen mein heißestes Dankeswort auszudrücken. Mit dem Ausdrucke meiner vollsten Hochachtung habe ich die Ehre zu zeichnen Euer Wohlgeboren ergebenster Sebastian v. Froschauer, Landeshauptmann. Bregenz den 10. März 1866. W i en, 22. März. Indem Oesterreich in der fchleswig- holstcinifchcn Angelegenheit an den Bund geht, beweist

cS, daß es nichts unversucht lassen will, was den Frieden erhalten und Deutschland vor den nur zu be- klagenswerthen Folgen eines Krieges bewahren könnte. Der Schritt zum Bunde ist aber auch eine Bethäti gung jener bundestrenen Gesinnung, die für Oester reich in seinem Verhältniß zu Deutschland immer maß gebend war. Während Preußen sich mit einen« kühnen Sprunge über das Bundesrecht hinwegsetzt und den Bund, als für nicht existirend, bei Seite schiebt, will Oesterreich dem Bunde die ihm gebührende Stel lung wahren

und eS überläßt ihm das entscheidende Wort, trotzdem eS gewiß nicht in Verlegenheit wäre, auch ohne den Bund die der Sachlage entsprechenden Entschlüsse zu fassen. Ist aber Oesterreich einmal an den Bund herangetreten, hat es den letztern aufgefor dert, Position zu nehmen in einer Sache, die ihn sehr nahegeht, und die über seine Weilerexistenz und Fort entwicklung für immer entscheiden muß, dann wird nach zwei Seilen hin die lang entbehrte und lang erwünschte Klärung in die setzt so verwickelte Situation

kommen. Für Preußen wie für den Bund ist dann der Moment da, Farbe zu bekennen, und die Halbheiten müssen endlich ihr Ende erreichen. Am Bunde und mit Oester reich dürfte Preußeu wahrscheinlich erlangen, waö eS ohne den Bund und gegen Oesterreich zu erlangen hofft, aber ohne große Aussicht aufEifolg. Weigert sich aber Preußen, dem Bunde zu gewähren, waö des Bundes ist, dann ist alles unnütze Gerede überflüssig geworden, und an Jene, die den Bund wollen und die in ihm eine Institution sehen

, kann er sich nicht zu der Höhe jener Initiative erheben, die von Oesterreich in seine Hand gelegt wurde, so ist eS Zeit, daß er sein Testa ment macht, und er wird dann auch Fassung genug besitzen, um nicht in unnütze Klagen auSzubreche», wenn die Geschichte über ihm zur Tagesordnung hin weggeht. Im entgegengesetzten Falle aber wird er an der Seite Oesterreichs, und getragen von der öffent lichen Meinung Deutschlands, die ihm nicht immer zur Seite stand, einer wahrhaften Wiederbelebung entgegen gehen. Nach der Beschaffenheit

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Volksblatt
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Seite 1 von 8
Datum: 21.09.1867
Umfang: 8
<S«lder «erben franco erbeten. Sechster Jahrgaug. Bozen, Samstag, dcu 21. September. Oesterreich und Frankreich. ' BIRI. Man gebe sich keiner Täuschung hin, dieser Prager Friede ist das Werk Bismarks und Napoleons. Süddeutschland, das haltlos zwischen Oesterreich und Preußen hin- und herschwankt, indem eS Preußen zu sehr fürchtet und Oesterreich zu wenig liebt, als daß es sich an das eine oder andere entschieden anklammerte, ist der durch den Prager Frieden geschaffene wunde Fleck Deutschlands

, d. i. der deutsche Reichs minister der Zukunft, keine Gelegenheit, um den „freiwilligen Anschluß' Süddeutschlands an Preußen zu betreiben, was Napoleon gleichgültig läßt, indem dieS gegen den Prager Frieden nicht verstößt, wogegen Oesterreich eben dadurch schon sehr empfindlich getroffen, weil von Deutschland moralisch völlig getrennt wird. Die Handlanger zur Be treibung dieses „freiwilligen Anschlusses' — der Einverleibung zur gänzlichen Entfremdung Süddeutschtands von Oesterreich hat Herr v. Bismark

in den süddeutschen Regierungen und was uns gefährlicher scheint, in einer kleinen aber rührigen, geheim und offen wirkenden Partei des süddeutschen Volkes schon längst gefunden, während Oester reich bisher mit sich selbst vollauf beschäftigt, nichts tbun konnte, um sich den großen Theil des deutschen Volkes zu gewinnen, der mit Be geisterung für Oesterreich einstehen würde, wenn eS einmal den Muth faßte, mit seinem ganzen hohen Berufe zu allererst bei sich selber Ernst zn machen. Katholisch zu sein. Wahrheit

und Recht zu schirmen, daS ist der Beruf Oesterreichs! Wie lange noch wird man in Oesterreich AlleS thun, damit die Monarchie ihren Beruf — den Beruf des alten deutschen Kaiserstaates nicht erfüllen könne? Oester reich selbst hat bisher Alles gethan, um die Wirksamkeit der Katholiken in Deutschland lahm zu legen; Oesterreich selbst hat bisher alle seine besten Freunde im Auslande von sich abgestoßen, anstatt daß es ihre Begeisterung für die Mission deS Donaureiches am Rhein, an der Tiber und am Bosporus

entflammt hätte. Bedeutet die Allianz des starken Oesterreichs mit Napoleon in der That nichts anderes als den Bund Oesterreichs mit dem katholischen Volke in Frankreich wie wir hoffen, so gibt der alte deutsche Kaiserstaat eben auch dem katholischen Volke in Deutschland das Zeichen, sich enge an ihn anzuschließen. daS eine und das andere kann aber erst dann der Fall sein, wenn man in Oesterreich bereits angefangen hat, konsequent und energisch katholisch Zu regieren, d. h. wenn man in Oesterreich weiß

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 9 von 20
Datum: 29.09.1900
Umfang: 20
Samstag, 29. September I9V0 „Der Tiroler' Seite 9 Donauwörther katholische Aalender für das Jahr 19V1. Monika-Kalender. strationen, einem prächtigen Farbendruckbild: „Die leiblichen Werke der Barmherzigkeit von M. Fuhr mann, mit kernigen Erzählungen und kurzen Be lehrungen aus dem Leben und für das Leben, Märkte- Verzeichnis usw. usw., sowie mit einem Gratis- Wandkalender. preis 5l> Pfg. oder 65 Cts., in Oesterreich-Ungarn 60 Heller. AonauwSrlher Heilig - Kren? - K l PN 5 Jahrgang. 17 Bogen

stark, F» »»», ! » vl. t.. mit emem prächtigen Titelbild in lithographischem Farbendruck, schönen Erzählungen u. Illustrationen, ferner einem Gratis-Wandkalender, Märkte-Verzeichnis usw. Preis 50 Pfg. oder 65 Cts., in Oesterreich-Ungarn 60 Heller. Kalender für katholische Lehr amtskandidaten. Taschenbuch für alle, die sich auf den Lehrerberuf ' vorbereiten. In eleg. Leinwandband, preis Mk.1.— oder Fr. 1.25, in Oesterreich-Ungarn Kr. 1.20. Kinder-Kalender. Märchen/Gedichten, Rätseln usw., vielen

Textbildern und emem farbigen Titelbild, preis 20 Pfg. oder 25 Cts., in Oestereich-Ungarn 24 Heller. Katholischer Lehrer-Kalender. XXHI Jahrg. Illustriert. Mit Lehrer-Biographien und Abhandlungen für und über den Beruf. In eleg. Leinwandband, preis Mk. 1.— oder Fr. 1.25, in Oesterreich-Ungarn Kr. 1.20. Nalburga-Kalender besonders für Dienstmädchen. XXIII. Jahrg. Mit lehrreichen Erzählungen, vielen Textbildern und einem hübscheü Farbendruck-Titelbild, preis 20 Pfg. oder 25 Cts., in Oesterreich-Ungarn

24 Heller. Kaphael-Kalender einem farbigen Titelbilde, schönen Erzählungen und lehrreichen Abhandlungen, preis 20 Pfg. oder 25 Cts., in Oesterreich-Ungarn 24 Heller. Der Soldaenfreund. Ä-uA-T daten. XVI. Jahrgang. Enthält hübsche Bilder, sowie nützliche Schilderungen aus dem Soldatenleben und für dasselbe, preis 20 Pfg. oder 25 Cts., in Oesterreich-Ungarn 24 Heller. Taschenkalender für die stu dierende Jugend. Studierende äußerst belehrend und wertvoll. Der Kalender kann zugleich als Notizbuch benützt

werden. Einband in Leder-Imitation, preis 40 Pfg. oder 50 Cts., in Oesterreich-Ungarn 48 Heller. Deutscher Tierschutz-Kalcndcr. XIX. Jahrgang. Mit unterhaltenden und belehren den Geschichten aus der Thierwelt und vielen Bild chen. preis 10 Pfg. oder 13 Cts., in Oesterreich- Ungarn 12 Heller. Her;-Iesu-Kalender. 15 Farben ausgeführt, mit verschiebbaren Monats tafeln mit Raum für kleine Notizen, preis 50 Pfg. oder 65 Cts., in Oesterreich-Ungarn 60 Heller. Nonatstafeln des Herz-Jesu-Wandkalenders könnm

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 10
Datum: 22.02.1849
Umfang: 10
gung aus Italien, als um Herstellung der Ruhe in demselben zu thun. Allein jede Einmengung in Oesierreichisch-Jtalien heißt den rechtmäßigen Besitz, Vie Verträge und die Ordnung in Europa in Frage stellen, und dann gibt es ganz andere Dinge zu verhandeln, als bloß Jtali-n; d,inn wollen wir zuerst eine Untersuchung wegen Elsaß und Lothringen anstel len , in wie ferne Frankreich dazu giltigere Rechtstitel habe, als Oesterreich auf die Lvmbardie und Venedig. Deren Besitz Oesterreichs beruht auf Recht

die Nothwendigkeit unserSAesitzcsdeö nördl.Italiens; und jetzt, wo wir das empörte Land mit dein Schiveite zur Psticht zurückgeführt» ist wahrlich - kein Grund vorhanden, dort mit derZerstücklung Oesterreichs zu beginnen, oder Anderen die Ordnung unserer inneren Ange legenheiten zu überlassen. Gegen solche Einmischung in seine Rechte und in sein Haus kann sich Oesterreich doch wohl nur verwahren. Darüber gibt's keine Verhandlungen, Brüs sel wäre sonst nichts Anderes, als ein neues Frankfurt gegen Oesterreich

. In Frankfurt will man mit Professorenwcishcit Oesterreich In Trümmer schlagen oder mindestens von Klein- deutschland scheiden; in Brnsselwürde man dieß unterstützen, indem man Oesterreichs Kraft lahmte und seine Macht in Italien schwächte. In Frankfurt haben wir allbereits die Jertrümmerungsbeschlüsse, welche Preußen in seinen Schutz nimmt; in Brüssel würden wir denselben Beschluß wegen Italien erleben, und diesen würde Frankreich in Schutz neh men. Durch Frankfurt will Preußen in Deutschland

und durch Brüssel würde Frankreich in Italien an die Stelle Oesterreichs treten wollen. In Frankfurt würde auf diesem Wege der deutsche Bürgerkrieg, in Brüssel der Krieg zwischen Frankreich und Oesterreich, in beiden Fällen aber zugleich der verhängnißvolle Wellkrieg angebahnt werden. In Frankfurt schiebt man bereits alle Schuld auf Oesterreich, weil es die sauberen Beschlüsse des Selbstmordes nicht annimmt; in ^rüssel würde man gerade so vorgehen und für alle Unbill und Rechtsverletzung gegen Oesterreich

brittischen Markt zu behalten, das ge schwächte Oesterreich aber ferner am englischen Schlepptau als seinen alten Verbündeten zu führen, den man bald unter» stützt, bald verräth, wie eS gerade in die brittische Politik taugt. Aus dem englischen Königsschlosse kam sogar ein Gedicht in diesem Geiste, ans welchem hier eine Strophe Platz fin den möge: Germania an Borussia. «Rückwärts gekehrt nach meiner Thaten Wiege, Von meinem Stamm ein abgelöstes Reis, Versammelt um das Szepter ihrer Siege Dort Austria

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 10
Datum: 28.06.1849
Umfang: 10
, daß das sogenannte deutsche Oester reich , welches zum großen Theile nicht-deutsche Einwohner zahlt, gar keinen Trieb verspürte, eine Trennung von dem österreichischen Gesammtstaate zu wünschen oder anzubahnen; als das deutsche Volk — eine Macht, die wir respectiren und anerkennen — fest aus der Jcee eines gemeinsamen Volkshauses bestand; als bei allen Denkenden, und in die Zukunft Blickenden die Ueberzeugung sich kundgab, daß ein Deutschland ohne Oesterreich, ein Deutschland mit einem ihn» gegenüber stehenden

Oesterreich, keinen Bestand, keine Zukunft haben könne, da entsprang die unglückliche Idee, alle deutschen Staaten dem Königreiche Preußen in dem so genannten engern Bunde unterzuordnen, und Oesterreich in den weiteren Bund aufzunehmen. Man war kindisch genug» zu ignoriren, daß Oesterreich nie einen solchen Bund schlie ßen würde, daß Oesterreich mit aller seiner Macht dem Aus gehen der deutschen Staaten in Preußen entgegentreten müß- ie > und daß eine ewige Feindschaft zwischen Veiten Staaten

, nicht eine ewige Freundschaft aus einer solchen Ordnung der deutschen Verhältniße entspringen müßte. Diejenigen, welche unsere Worte bezweifeln, mögen sich den Fall für einen Augenblick denken, daß ein engerer deut scher Bund Oesterreich und alle anderen teutschen Staaten mit Ausnahme Preußens umfasse, daß die Fahnen des enge ren Bundes In Rostock und Lübeck, in Hamburg und Em- dcn, in Braunschweig und Kassel, in Köthen unv Dresden, wie in München und Karlsruhe flattern, und daß dann die Zuinuthung au Preußen

gestellt werde, ein ewiges Bünd- niß zu Schutz und Trutz mit teinseiden zu schließen. Kön nen Wie glaube», daß in Berlin eine solche Zumuthung an ders , als wie ein bitterer Hohn würde betrachtet werden? Ist cS nicht wahrscheinlicher, daß eine Kriegserklärung, als daß ein Fnedenstractat Antwort auf diesen Antrag gebt», daß die erste Gelegenheit bcniitzi werden würde, um im Bunde mit Frankreich oder init Nußland, oder mit irgend einem andern sremden Staate Oesterreich und seine Verbün dete zu bekämpfen

. Was Preußen nickt dulden würde, das DMder auch Oesterreich nicht. Eben so wenig, wie Preu- iugeden w.rv .,.,d kann, daß Oesterreich sich an die welcher Hamburg und Hessen, wachsen umfasse, ebkn so wenig wird Ot» st,»»rkch,klauben, VaKPreußen Vorstaat werd» in ei»»« andern nxlcher vaiern und Wnrtembera der S«rr- sHakt^s-««-cht unterordnet. ' ^ 5 «»»«blick» GreOSK» tradaldkel. l»r Ehrgeiz uitv ungemessen» Herrschsucht überall, t« «Sü den wir im Westen geschäftig ist, die kleineren deutschen Staaten

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 11.08.1874
Umfang: 8
u. Tailina pudljcjst. Äureau, Wien, Äanheusteillgaiie 7. DienstW Seit 11. August 1874 England und Oesterreich. Die Anwesenheit der Kaiserin von Oesterreich aus der Insel Wight, wo sie auf Steephill sehr komfor tabel eingerichtet ist, gibt einem Londoner Journale, dem „Dailly Telegraph' vom 4. August Veranlassung, das Verhältniß England's zu der österreichischen Monarchie zu erörtern. Das genannte Blatt, wel ches das eigentliche Organ des Volkes ist, bietet zunächst der Monarchin einen herzlichen

Willkomms gruß und bemerkt, daß die durch ihre Schönheit, die Güte ihre» Herzens und ihre erlauchte Abstammung bekannte Dame, auch wenn sie nicht Kaiserin vor» Oesterreich wäre, für Engländer ein Gegenstand des Interesses sein würde. „Aber' — fährt dos genannte Blatt fort — „eS gibt noch besondere Gründe, warum die Vertreterin des Hauses HabSburg eines Willkommens unter uns sicher sein sollte. Von allen Alliancen zwischen England und fremden Ländern ist die gewisseste, festeste und zuverlässigste

diejenige, welche die Monar chien England und Oesterreich seit vielen Generationen verbündet.' Die ersten zwanzig Regierungsjahre des Kaisers Franz Joseph — fährt das Blatt ungefähr fort — sind allerdings in England nicht populär gewesen, aber die Tage find vorüber, da die Habs- burgische Monarchie Despotismus im Staate und in der Kirche repräfentirte. Die Loyalität der Wiener Regierung hat die italienische Einheit bestätigt und als ein Factum acceptirt. Ungarn ist wieder zufrie den und „Oesterreich

selbst, statt von einem autokra tischen und priesterbeeinflußten Despotismus regiert zu werden, genießt jetzt eine ordnungsmäßige und konstitutionelle Freiheit, wie sie in keinem der großen festländischen Staaten größer oder auch nur gleich groß existirt.' Zwar hat Oesterreich «noch große Schwierigkeiten zu überwinden, ehe es innerlich wie äußerlich consolidirtist,- „indessen in allen Schwierig- leiten, mit welchen sie noch ;u kämpfen haben wird, hat die österreichisch-ungarische Monarchie die herz liche

Sympathie diese« Landes auf ihrer Seite, und jedes Ereigniß, welche« die Integrität des Kaiser reiches bedrohen würde, würde von Engländern aller Parteien als voll von Gefahren für die Interessen Großbritanniens angesehen werden ' Oesterreich und England — heißt eS im weiteren Verlaufe — haben ein gemeinsames Interesse an dem beiderseitigen Wohlbefinden. Oesterreich ist keine Seemacht, und kann mit uns daher nicht in den Calvinen collidiren, und wir haben kein Motiv den österreichischen Einfluß

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Tiroler Volksbote
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Seite 2 von 40
Datum: 22.11.1912
Umfang: 40
Seite 2. 5,Tiroler BolkSVote.' XX. Icchrqcmg. vnseren Südgrenzen einmal ordentlich zu züchtigen, daß wir Fri^en bekommen. Schon 190S hätte den .Serben die Rute gehört. Leider hat man sie ihnen da mals erspart; wir hätten sonst nicht die gegenwärtigen Wirren. Im übrigen ist die Weltlage, wie gesagt, seit eini. gen Tagen viel weniger gespannt, aber die Gefahr eines großen Weltkrieges, in dem Oesterreich in erster Reihe steht, ist immer noch sehr nahe. Wir wären fast ganz sicher vor einem Kriege

, wenn wir nicht Feinde im Innern hätten, die in unseren eigenen Reihen Verwirrung anrichten, uns vor dem Ausland verleumden und unseren Feinden Vorschub leisten. Da ist es neben einigen tschechischen Hitzköpfen, die weniger Bedeutung h^ben, die gesamte öster reichische Sozialdemokratie, welche ge genwärtig buchstäblich Vaterlandsverrat betreibt. Die Sozialdemokraten vollführen in zahlreichen Versamm lungen und in ihren Blättern ein endloses Geschrei, Oesterreich sei der Störer des Weltfriedens — Oester, reich wolle

den Krieg — Oesterreich rüste fürchterlich und gehe auf Ländererwerb aus usw. Alle diese Be hauptungen sind rem erlogen. Kein Staat ist fried licher gesinnt als Oesterreich, kein anderer Staat hat für den Frieden so große Opfer gebracht. Oesterreich tut nichts anderes, als Vorsichtsmaßregeln treffen, daß es nicht in seinen Lebensnotwendigkeiten geschä digt, nicht dem Untergang geweiht werden könne. Aber die Alarmrufe der Sozialdemokraten haben die Folge, daß das Ausland beunruhigt wird und glaubt

aus dieser Gefahr zu schlagen und Wahlstimmen sich zu ergattern. Ist das nicht ein niederträchtiger Standpunkt? — Alle gutgesinnten Oesterreicher wollen den Frieden; aber den Frie den umjedenPreis, das heißt, den Frieden auch um den Preis, baß Oesterreich da- bei zugrunde geht, kann kein Ehrlicher wün schen. Ehevor wir unser schönes Vaterland untergehen und von Fremden aufteilen lassen, chevor wir uns unter die russische Knute begeben, wollen wir doch kämpfen und uns um unsere Freiheit und um unsere Ehre wehren

. . Es ist gerade beispiellos, und einzig dastehend, mrt welchem Haß, mit welcher Todfeindschaft die Sozial demokratie gegen unseren Kaiserstaat Oesterreich ar beitet. Neben dem Geschrei nach Frieden um jeben P r e i s verbreiten unsere großen sozialdemokrati schen Blätter taglich die niederträchtigsten Verleum-, düngen gegen Oesterreich-Ungarn in der Welt. Sie schreiben, Oesterreich habe eine tyrannische Regierung jobwohl nirgends milder regiert wird als in Oester deich), in Oesterreich sei alles faul

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Der Burggräfler
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Seite 1 von 4
Datum: 14.03.1922
Umfang: 4
Dr. Georg Helm schreib unter dem 'iichwort „Austria Phönir' im „Bayr. Kur.' vom 9. läiz: .Oesterreich hat seine Airslandskredite. Darob eitel reude in fast allen österreichischen Blättern und rrest ehender Optimismus in der Wiener Kresse. Während n der Züricher Börse für Auszahlung Wien am 31. 'czember 192 t 0.10 notierte, steht heute im Kurszettel ie Krone nur noch mst 0.10. Aehulich ist dis Verän- erung von der Mark zur Krone. Ter Finanzminister Gürtler, so wird wüster gemeldet, fort der Presse inen

. Der Vorgang ist genau stzuholten. Wichtig sind alte wirtschaftlichen Veränderungen in nserem Nachbarland Oesterreich besonders für uns in zyern und lehrreich ist das Ereignis, weil ja Oester- sie uns mehr oder Minder zum Anschauungsunterricht ient. Wir stehen heute für die wichtigsten Gebrauchsgegen- ändc bei den gleichen Preisen wie Oesterreich vor ist ahren. Tie Angloichung hat sich nun in den letzten lonatei^ in immer rascherein Tempo vollzogen. Wenn 'Per uns so weitergehl und wenn in Oesterreich ivirk

- ch infolge der Kredithilfe die Zahlkraft des Geldes eigt, so müßte sich ja alsbald eine ganz wesentliche Annäherung der Preisverhältnisse und im Wirtschafts- ben zwischen beiden Ländern vollziehen. Ter Vorgang heischt volles Interesse, weil er Gelegenheit zu beo li chten gibt, ob die Hilfe von außen, d. h. die Kredii- ilfe, auf Oesterreich dauernde Wirkung hat. Ich für »einen Teil möchte das oernainen. Mt Krediten nn wirtschaftlich erschütterten Ländern wie Rußland, esterreich. Deutschland überhaupt

nicht geholfen wer- cn, ebensowenig wie man einem verschuldeten, schlecht irtschaftcnden Geschäftsmann damit hilft, wenn man n wüsteres Geld pumpt und somit seine Schuldenlast höht. Diese Ileberschätzung des Kapital s wird ch verhängnisvoll rächen. Auslandskredite bringen Län- r in Hörigkeit der Kredstgeber — Oesterreich hat ja rests seinen Auslaudsfinanzkontrolleur, der die Derfü- ungeir über die Ausiandskredite mit zil^nt-rzeichnen tt. Eine dauernde Hilfe bringen sie nicht, wenn nicht on innen heraus

reformiert wird. Ein Land wie Oesterreich, das hunderltausende von Drohnen beherbergt, die nicht von der Arbeit, sondern vom Handel leben, mst einer Hauptstadt, in der sich hunderstmisende von Nichtstuern hexumtreiben. die mst der Mittagssonne aufstehen, deren ganze Tätigkeit sich im Kaffeehaus, das die Winkelbörse ersetzt, abspielt, kann nicht gesunden. Ein Land, auf dem der Mehlta»» de; Marxismus liegt, der jede Einsicht ins Einkehr verhin dert. dessen doktrinäre Halsstarrigkeit die Umkehr ver hindert

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 10.10.1922
Umfang: 8
. Da kam der entscheidende Schritt des Bun deskanzler Dr. Seipel, des ersten wirklichen Leiters Deutschösterreichs. Er spielt« den ein zigen Trumps aus, den Oesterreich hat. der freilich einer von jenen rst, die immer stechen. Er drohte mit dem Zusammenbruch Oester reichs und mit dessen Anschluß an einen ande ren Staat. Do ober Oesterreich den Nord-, Süd- und Ojt-West-Verkehr in Europa be herrscht, neideten es sich alle Siegerstaaten gegenseitig, Herr in Oesterreich zu sein. Sie mußten daher

in den sauren Aepfel beißen «nd Oesterreich eine Anleihe in einer Höhe ge währen, wie sie sich bisher auch die rosigste Phantasie auch nicht träumen ließ. Italien versuchte noch ein letztes Mal, Vormacht in Oesterreich zu werden, aber seine Bemühun gen scheiterten kläglich, denn die Entente- Freunde erklärten sofort, den auf Italien ent fallenden Ateil der österreichischen Anleihe zu ^übernehmen. So hat Oesterreich jetzt Geld, seine Wäh- rungsverhöltnisse zu ovdnen, den Beamienob» bau durchzuführen

und noch vieles andere, was notwendig ist, um feststellen zu können, ob es noch weitestgehenden Reformen lebens fähig ist. Oesterreich rst unter Kuratel gestellt. Ein Gonovalkomnnsär des Völkerbundes ist sein eigentlicher Herr. Italien wollte eine Ko» trollkommission eingesetzt wissen, welche in Wien die Sanierungsaktion und die Finanz- oerwaltung in Oesterreich hätte überwachen sollen. Damit ist es nichts geworden. Denn diese Kommission, in welcher Italien den Vorsitz beanspruchte

und aus welcher es die Herrschaft m Oesterreich erhoffte, hat heute nur die Aufgabe, die Bürgen-Interessen der die Anleihe garantierenden Staaten zu schüt zen. Es heißt, daß der Völkerbund-Geiieral- kommissär in Oesterreich der Bürgermeister von Rotterdam, also ein Niederländer sein wird. Die Niederländer sind bekannt dafür, ruhige und kühle Geschäftsleute zu sein. Es wird das den Oesterreichern nichts schaden, denn ihr Staat hat vielfach die Eierschalen der Revolution noch nicht abzustreifen ver mocht. Beweis dafür

ist die rein sozialistische Wehrmacht, ist das Beamtenheer, dessen Um fang größer ist als das des alten Oesterreich. Auch der Parlamentarismus ist in Oesterreich vielfach in leere De?nagogie ausgeartet. All diese Mängel zu beheben, braucht Osterreich einen Vormund, braucht aber auch Geld. Bei de wurden ihm jetzt dank dcm Geschick des Bundeskanzlers Dr. Seipel. Tagesneuigkeikeu. t. Ein Vergiftungsversuch an den Mördern Rai Henaus. Gegenwärtig wird vor dcm Reichsgerichte in Leipzig die Verhandlung

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Südtiroler Heimat
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Seite 3 von 8
Datum: 15.03.1928
Umfang: 8
Innsbruck, 15. März 1928. Seite 3. Nr. 6. „Der Südtiroler' Die Presse aller Kullurnalivnen an -er Seile Südlirvls. Auslandsstimmen. Wf England. „Verweigerung allgemeiner Menschenrechte'. Der römische Korrespondent des „Daily Telegraph' schreibt seinem Blatte, daß man in Italien von einer Bedrückung der Deutschen in Südtirol nichts zu wissen vorgebe, und daß „die von Alldeutschen in Deutschland und Oesterreich systematisch ausgestreuten Meldungen über die Zustände in Südtirol völlig unzutreffend

seien'. Dazu ist zu bemerken, daß solche Meldungerl keineswegs nur in Deutschland und Oesterreich, sondern u. a. auch in England Zirkulieren. Die Zeitungen haben wiederholt über die antideutsche Gewaltpolitik und Polizeiwirtschast der italienischen Regierung in Südtirol berichtet. Daß Oesterreich allein machtlos ist, sollte für Mussolini noch kein Grund sein, über österreichische Rechte mit dem Eifen- tritt des Cäsaren hinwegschreiten. Man weist in London aus den verwickelten Fragenkomplex

. Wenn man aber mit einem neuen Korftl bedroht werde, würde Mussolim und seine Methode durchaus eine internationale Angelegenheit. Glücklicherweise stehe Oesterreich viel direkter unter der Obhut des Völkerbundes als Griechenland, und es sei zu hoffen, daß sich der Völkerbund weniger nachgiebig als die Botschafterkonferenz gegenüber der Doktrin erweisen werde, daß eine brutale Machtentsaltung ein befriedigender Ersatz für richtiges Urteilen sei. Und zur Mussolinirede schreibt dasselbe Blatt: Seit dem Ultimatum Oesterreichs

-italienischen Zwischenfall unter anderem: Die Rede Mussolinis wird in der City wie auch in New- yort einen ungünstigen Eindruck Hervorrufen. Im Falle von ern sten Schwierigkeiten zwischen Italien und Oesterreich würde es zu bedeutenden Verkäufen von italienischen Werten für fremde und sogar für italienische Rechnung kommen, so daß es der Bank von Italien, deren Devisenvorräte geringer sind als die der Bank von Frankreich, unter Umständen schwer fallen könnte, den gegenwärtigen Kurs der Lira aufrecht

sehen, so werde ich vom Fleck weg nach den Inseln verbannt werden.' Amerika. „Rhetorische Spiegelfechterei'. „Baltimore Sun' hält die Drohungen Mussolinis für rhetorische Spiegelfechterei, die in Wirklichkeit mehr bezwecken, seine Haltung gegenüber Tirol zu verteidigen, als daß er an einen Krieg mit Oesterreich denke. „Philadelphia Public Ledger' meint, die Rede dürfe nicht ernst genommen werden. Mussolini wisse sehr gut, daß der Uebersall aus das wehrlose Oesterreich sofort Frank reich

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