will an den Grundsätzen eines christlichen und sozialen Programmes. D8MQMS der GaschlchtsfSlschung Die Kenntnis der Geschichte ist eine ideale Macht, die Volker zu höchstem Schwung begeistern, deren Fittiche sie aber auch zerbrechen kann. In diesem Sinne nimmt der Historiker, ausbauend oder zer störend, ebenso entscheidenden Anteil an der Gestal tung der völkischen Zukunft, wie der Politiker, der Stratege, Künstler und Priester. Während sich aber in Oesterreich liberale Historiker, wie Anton Sprin- g e r, Josef
, sie aber auch in gleichem' Maße der süd deutsch-katholischen Geisteshaltung und vor allem der alten Vormacht Oesterreich zu entfremden, die doch fünf Jahrhunderte lang in Not und Tod Deutschlands Sturm bock war. Im Gegensatz zur liberalen Geschichtsschreibung Oesterreichs, die nur die Mängel Oesterreichs sah und die ein vaterländisches Unglück wurde, indem sie der Jrredenta und dem Zerfall den Boden ebnete, waren die Gothaer bestrebt, alles für Hohenzollern Einneh mende besonders hecauszuarbeiten, alle Fehler, Miß
von Hausmacht- und Je suitenpolitik wurden geprägt. Diese Methode faßte in Oesterreich Fuß, verseuchte die Bücher der Mittelschulen und eroberte und be herrschte keine geringe Anzahl von akademischen Lehr stühlen. Die berühmte, in der Geschichte der Völker beispiellos dastehende österreichische Selbstbesudelung stand in hoher Blüte. Mit Recht sagte Richard Kra- lik in seiner „Oesterreichischen Geschichte": „Ein paar Lehrbücher in diesem unösterceichischen Sinne machen Milliarden, die für Festungen, Schiffe
, Waffen und Krieasvorrat ausgegeben werden, unnütz." Was Wun der, saß die brandende, tatendurstige Jugend, die nach Idealen hungert, unser Vaterland, dessen völkerver edelnden Sinn und Heldenglanz man chm vorenthielt, aufgab und als etwas Totes hasten lernte, das der ausgehenden Sonne im Wege stand; dabei aber gar nicht merkte, wie viel gesunde Iugendkraft durch ihre verirrte Lebensäußerung aus oiesem „morschen" Oesterreich zum Vorschein Kam. Wer von uns war Zwanzig und nicht zum „Hochverrat" bereit
? Was wußten wir von der österreichischen Staatsidee, von deren Notwendigkeit gerade für Deutschland auch Bismarck tief überzeugt war. (Bismarck: „Wer in Oesterreich deutsch fühlt, muß österreichisch fühlen!" „Ich wollte Krieg führen gegen die Deutschösterreicher, wenn sie sich Deutschland anschließen wollten.") Preu ßen war Dogma. Was Franz I. von Frankreich, was Soliman II., Gustav Adolf, Ludwig XIV. und Na poleon nicht gelungen war, Mutter Austria des Loc- beerkranzes zu berauben, der Gothaer