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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 10
Datum: 26.08.1922
Umfang: 10
hin abschlachten ließ. In mehrjährigem Hel- dcnkamps haben die Türken unter Kemal Pascha ihre Existenzberechtigung '^wiesen. In nächster Zeit wird unter ihrer Mitwir kung eine neue FriÄenskonferenz in Vens- iig stattfinden. Auch die Zerreißung Oesterreichs hat den Zeteiligten nicht viel Glück gebracht. Am schwersten litt unter dem, was man Friedens vertrag von St. Germain nennt, wohl der jämmerliche Ueberrest des alten Oesterreich, das man zu allem Hohn noch zwingt, den citm Namen zu führen. Dreieinhalb Jahre

dcuerte das Elend, bis endlich die Londoner Konferenz durch ihren Beschluß, nichts mehr zur yilse für Oesterreich zu tun. zugab, daß es mit dem Oesterreich, wie es der Friedens- l vertrag schuf, zu Ende sei. ^ Die Regierung Seipel. wohl die erste ziel- ! dewuhte des neuen Oesterreich, spielte jetzt > ihren Trumpf aus, den einzigen, der noch zur i Verfügung steht. Es ist aber einer von denen, < die immer stechen. Seipel drohte mir der ^ Aufgabe der staatlichen Selbständigkeit

. , Da hatten sie auf einmal Geld, die bisher ^ si zugeknöpften Friedensmacher, die Tfche- ! chen, die Franzosen und Italiener. Sie woll- ! kn die Lösung der österreichischen Frage wei- ' ter hinausziehen. Aber Seipel läßt sich nicht ' hinhalten und er nimmt zwar die finanzielle > Hilfe gerne an, arbeitet aber an seinem Plan weiter. Oesterreich ist als staatliche Einheit in sei ner jetzigen Gestalt lebensunfähig. Es hat leine Kohle, viel zu wenig Getreide und eine Hauptstadt, die ein Drittel der Gefamtbe- »ölienmg des Staates

als Einwohner hat. Die Jahre des Hungers, des winterlichen Heizmaterialmangels und der Bahnbetriebs- einstellungen haben bewiesen, daß Oesterreich sich wirtschaftlich an «in anderes, größeres Land anlehnen muß. Die Verbindung mit Deutschland ist heute nicht möglich. Gleich unmöglich ist ein enges Verhältnis mit der kleinen Entente. Sehr «ohl und ohne Aufgabe ' Zünftiger idealer ^ Ziele ist die Zollunion mit Italien durch- j führbar. denn diefes gehört ja nicht zu den ^ Mächten, welche das deutsche Volk

erheblich herabgesetzt wer den. zSrenz m Verona. Schanzer erklKck, datz Il^Usn unbedingt für die Erhaltung des vtstvL szuo m Oesterreich ist. Der Empfang Dr. Seipels. Verona, 25. August, heute !0 Uhr vorm. fand in der Präfeklur der Empfang Seipels statt. Auf dem Platz vor dem GeKIude hal len sich einige hundert Personen eingefunden, welche neugierig den „Kanzler von Oester reich- erwarteten. Earabinieri in Gala bil deten Spalier, kurz vor w Uhr fuhr Schauzer im Auto ein-, um t0 Ahr Seipe'. Segur

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Volksbote
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Seite 2 von 12
Datum: 31.07.1924
Umfang: 12
wir als ein Ausnahmegesetz und daher doppelt hart. Denn dasselbe- gilt nur für die deutschen, la» dinischsn und slawischen Grenzbewohner, nicht aber auch für die italienischen. Der größte Teil Italiens ist vom Meere begrenzt, nur der Norden des Reiches hat Festlandsgrengen und zwar grenzt es dort an Frankreich (im Nordwesten), Schweiz, Oesterreich und (im 'Nordosten) an Jugosla wen. Gegen Frankreich hin und dem größ ten Teile der Schweizergrenze entlang ist die Grenzbevöckerung italienisch. Dort, wo das Dinschgau

an die Schweiz grenzt, sowie gegen Oesterreich hin ist die Grenzbevölle» - ruug deutsch, gegen Jugoflavien hin s l a- visch (slovenisch und kroatisch). In jenen GrenzgÄieten nun- die von Italienern- be wohnt sind, also »an der französischen -; und einem Teil der Schweizergrenze finden die Bestimmungen des neuen Dekretes keine An wendung, sondern nur in den Grenzgebieten, di», von Deutschen und Slaven bewohnt sind. Auf diese auffällige Ungleichheit hat der sla- vische Abg. Besedniak in einer entschiede nen

; am 28. erklärte Oesterreich den Krieg an Serbi.en. Die Würfel waren gefal len. Wenn man sich an all das erinnert, drängt sich unwillkürlich die Frage auf: Wer trägt die Schuld? an diesem furchtbarsten aller Kriege. Die Gewaltmenschen der Entente sind um die Antwort nicht verlegen. Im Friedensver trag von Versailles Mangen sie die Deut schen-das Bekenntnis zu unterschreiben, D-outsch- lcmd allein sei am Kriege schuld. Wohl sträubten sich die Deutschen, die Lüge zu un terschreiben, aber man setzte

, die einen mehr» di« anderen weniger. . Der unmittelbare Anlaß zum Kriege aber war der, daß Oesterreich in seiner geplan ten und nur zu gerechten Strasaktion gegen die serbischen Mörder von deren Beschützern behindert wurde. Diese Beschützer der serbischen Mörder, allen voran Rußland und Frankreich, sind die unmittelbaren Schuldigen am Weltkrieg und nicht Oesterreich und auch Deutschland nicht, das seinem -bedrohten Bundesgenossen an die Seite sprang. Rufen wir uns die damaligen Ereignisse kurz in Erinnerung

, die Waffen über die Grenze zu schmug geln. Daraufhin hat am 25. Juli der österrei chische Gesandte in Belgrad das bekannte, mit 48 Stunden > befristete Ultimatum überreicht. Darin wurde die Erlassung eines Armeebefehles, dessen Text dem serbischen Jfö» nig von Oesterreich porgeschrioben wurde, die Auflösung der Derschwörerovganisation „Ro- oadna Odbrana', der die Mirder angehör ten, und Mießlich di« Verhaftung und Be strafung der an dem Mord beteiligten serbi schen Offiziere und Staatsbeamten verlangt

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Der Burggräfler
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Seite 1 von 12
Datum: 13.08.1902
Umfang: 12
man nur an die Administration deS „Burggrüffer, Meran, Berglaubeu Nr. 62, zu richten. — Telephon-Rnknnmmer S4Ä. Nr. 65. Mera n, Mittwoch, am 13. August 1902. XX. Jahrgang. Kalender: Donnerstag, 14. EusebiuS Pr. Freitag, 18. Maria Himmelfahrt. Samstag, 16. Joachim, Rochus. Märkte: 14. Prefsano (LaviS). 16. Mass D- u Getr.; Schwaz; Ämpezzo; Civezzano 3 Tage; Cler. VV' Des hohen Aesttages wegen erscheint die nächste Anmmer des „Wurggräster' schon Don nerstag, 14 . August, znr gewöhnlichen Stunde. Oesterreich und die — Politik

der „zwei Köpfe'. Die Politik der „zwei Köpfe' war für Oesterreich immer sehr verhängnisvoll, und es besteht die Gefahr, daß es durch dieselbe endlich völlig ruiniert werde. Als der deutsche Kaiser Sigmund aus dem Hause Luxemburg (1410—1437) ohne männliche Nach kommen aestorben war, erbte sein Schwiegersohn Albrecht H. von Oesterreich seine Länder Böhmen und Ungarn und wurde von den Kurfürsten 1438 zum deutschen Kaiser gewählt. Von da an ist das Haus Oesterreich durch fast 400 Jahre im Besitze

der deutschen Kaiserwürde geblieben. Kaiser Maximilian, der „letzte Ritter' (1493—1519), ver mählte seinen Sohn Philipp mit Johanna, der Erbin von Spanien, und bereitete dadurch die Verbindung dieses weiten, auf drei Weltteile aus gedehnten Reiches mit Oesterreich vor. Der nach malige Kaiser Karl V. entsproß aus dieser Ehe. Es schien, daß die Sonne im Reiche der Habs burger nicht mehr untergehen solle. Aber zuviel Glück ist oft das größte Unglück. Oesterreich hatte nun „zwei Kö^fe', einen in Wien

in Verbindung zu treten. An eine aufrichtige Einheit Deutsch lands unter einem Kaiser war seitdem nicht mehr zu denken, bis endlich das Jahr 1806 dem öster reichischen Hause die ehrwürdige deutsche Kaiser krone vom Haupte nahm. Die Wurzel dieser Katastrophe liegt in der Politik der „zwei Köpfe'. Hätte Oesterreich von Spanien nie etwas gewußt, so stünde es heute um seine.Machtstellung in Deutschland wahrscheinlich anders. Friedrich List sagt in seinem „System der politischen Oekonomie': Hätte Karl

Kriege zerütteten Staaten geregelt. Anstatt des röimsch-deutschen Reiches winde der „Deutsche Bund' errichtet. Er bestand aus 39 deutschen Fürsten, welche zur Wahrung der Bundesangelegenheiten eine ständige Versamm lung in Frankfurt unterhielten. Oesterreich sollte den Kopf des Bundes bilden und den Vorsitz in der Versammlung führen. Aber» o wehe! es zeigte sich, daß dieser Bund noch einen zweiten Kops habe und zwar einen sehr raffinierten, zielbewußten und rücksichtslosen Kopf, und der war Preußen

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Der Burggräfler
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Seite 1 von 4
Datum: 14.03.1922
Umfang: 4
Dr. Georg Helm schreib unter dem 'iichwort „Austria Phönir' im „Bayr. Kur.' vom 9. läiz: .Oesterreich hat seine Airslandskredite. Darob eitel reude in fast allen österreichischen Blättern und rrest ehender Optimismus in der Wiener Kresse. Während n der Züricher Börse für Auszahlung Wien am 31. 'czember 192 t 0.10 notierte, steht heute im Kurszettel ie Krone nur noch mst 0.10. Aehulich ist dis Verän- erung von der Mark zur Krone. Ter Finanzminister Gürtler, so wird wüster gemeldet, fort der Presse inen

. Der Vorgang ist genau stzuholten. Wichtig sind alte wirtschaftlichen Veränderungen in nserem Nachbarland Oesterreich besonders für uns in zyern und lehrreich ist das Ereignis, weil ja Oester- sie uns mehr oder Minder zum Anschauungsunterricht ient. Wir stehen heute für die wichtigsten Gebrauchsgegen- ändc bei den gleichen Preisen wie Oesterreich vor ist ahren. Tie Angloichung hat sich nun in den letzten lonatei^ in immer rascherein Tempo vollzogen. Wenn 'Per uns so weitergehl und wenn in Oesterreich ivirk

- ch infolge der Kredithilfe die Zahlkraft des Geldes eigt, so müßte sich ja alsbald eine ganz wesentliche Annäherung der Preisverhältnisse und im Wirtschafts- ben zwischen beiden Ländern vollziehen. Ter Vorgang heischt volles Interesse, weil er Gelegenheit zu beo li chten gibt, ob die Hilfe von außen, d. h. die Kredii- ilfe, auf Oesterreich dauernde Wirkung hat. Ich für »einen Teil möchte das oernainen. Mt Krediten nn wirtschaftlich erschütterten Ländern wie Rußland, esterreich. Deutschland überhaupt

nicht geholfen wer- cn, ebensowenig wie man einem verschuldeten, schlecht irtschaftcnden Geschäftsmann damit hilft, wenn man n wüsteres Geld pumpt und somit seine Schuldenlast höht. Diese Ileberschätzung des Kapital s wird ch verhängnisvoll rächen. Auslandskredite bringen Län- r in Hörigkeit der Kredstgeber — Oesterreich hat ja rests seinen Auslaudsfinanzkontrolleur, der die Derfü- ungeir über die Ausiandskredite mit zil^nt-rzeichnen tt. Eine dauernde Hilfe bringen sie nicht, wenn nicht on innen heraus

reformiert wird. Ein Land wie Oesterreich, das hunderltausende von Drohnen beherbergt, die nicht von der Arbeit, sondern vom Handel leben, mst einer Hauptstadt, in der sich hunderstmisende von Nichtstuern hexumtreiben. die mst der Mittagssonne aufstehen, deren ganze Tätigkeit sich im Kaffeehaus, das die Winkelbörse ersetzt, abspielt, kann nicht gesunden. Ein Land, auf dem der Mehlta»» de; Marxismus liegt, der jede Einsicht ins Einkehr verhin dert. dessen doktrinäre Halsstarrigkeit die Umkehr ver hindert

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 8
Datum: 23.05.1916
Umfang: 8
181S Dienstag, den 23. Mai Seite 3 Wie mit den eigenen Italienern, die im Felde stets zuerst ins Feuer gesandt würden („Arena' vom V12. September 1914), so verfahre man in Oesterreich auch mit den Reichsitalienern barbarisch. In Kufstein habe man elf von diesen verhaftet, ausgeraubt und zu den schwersten Arbeiten gezwungen. Einigen sei es gelungen, ihre Wachen zu überwältigen, die anderen aber seien gewiß gehängt worden. (Messaggero' vom 29. September 1914.) Oesterreich, heißt

es weiter, habe es daraus ange legt, Italien zu überfallen; es habe mit Deutschland zusammen gegen jenes einen Ängrisfsplan ausgeheckt. („Popolo d'Italia' vom 4. Februar 1915.) Der Krieg gegen Oesterreich sei denn auch unvermeidlich. Selbst unter den Sozialisten, die im allgemeinen gegen den Krieg waren, ließen sich Stimmen für ihn vernehmen; so die des Sozialistenführers Cipriani, der dies in so phistischer Weise damit zu rechtfertigen suchl, daß der Krieg den Irredentismus zum schweigen bringen wer

der Mittelmeerfrage. ^ Giornale d'Ita lia' vom 16. März 1915.) In ähnlicher Weise, nur mit anderen Programmpunkten such? der ..^ecolo' (vom 8. April 1915) die Notwendigkeit des Krieges zu begründen. Die „Stampa' (vom 28. September 1914) aber gräbt für denselben Zweck einen 29 Jahre alten Brief Salandras heraus, in dem er geschrieben hatte, ein Bündnis zwischen Italien und Osterreich sei nie möglich. In einem Atem mir den Beschuldigungen, daß Oesterreich der böse <2lörensried sei. ergeht sich die ita lienische

könne sich mit dem Trentinü nicht begnügen: es brauche auch Bozen, Meran und Brixen dazu. Derselben Ansicht ist ..Giornale d'Italia' (vom 29. März 1915). Es fin det. das italienische Problem werde nur zur Hälfte ge löst. wenn Italien Tirol nicht bis zum Brenner erhal te. Desgleichen äußert sich „Stampa' (vom 9. Februar 1915), die überdies davor warnt, sich mit den Abtre tungen bis auf den Frieden vertrösten zu lassen, weil Oesterreich sich dafür auf dem Balkan entschädigen könne und dort dürfe

eine österreichische Hegemonie nicht geduldet werden. „La Concordia' (vom 9. März Z915) nennt es ein Unglück, daß man in Berlin und Wien nicht einsehen wolle, wie notwendig die Elimi- nierung der alten Differenzen zwischen Österreich und Italien sei: Oesterreich schulde Italien längst seine italienischen Landschaften, die für dieses notwendig seien. Inmitten dieser Hetze gegen Oesterreich kommt dem „Corriere della ?era' (vom 31. Dezember 1914) ein Bedenken, das ihm Unbehagen verursacht: Oesterreich könne

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Brixener Chronik
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Seite 5 von 8
Datum: 23.05.1916
Umfang: 8
MS Dienstag, den 23. Mai Seite S Me mit den eigenen Italienern, die im Felde »-ts zuerst ins Feuer gesandt würden („Arena' vom September 1914), so verfahre man in Oesterreich Mck mit den Reichsitalienern barbarisch. In Kufstein man elf von diesen verhaftet, ausgeraubt und zu schwersten Arbeiten gezwungen. Einigen sei es Ölungen, ihre Machen zu überwältigen, die anderen seien gewiß gehängt worden. (Messaggero' vom 29. September 1914.) Oesterreich, heißt es weiter, habe es darauf ange legt

Italien zu überfallen; es habe mit Deutschland «ckl'mmen gegen jenes einen Angriffsplan ausgeheckt, s Nopolo d'Jtalia' vom 4. Februar 1915.) Der Krieg aÄen Oesterreich sei denn auch unvermeidlich. Selbst unter den Sozialisten, die im allgemeinen gegen den Krieg waren, ließen sich Stimmen für ihn vernehmen; ?o die des Sozialistenführers Cipriani, der dies in so phistischer Weise damit zu rechtfertigen sucht, daß der Krieg den Irredentismus zum Schweigen bringen wer de der die Hauptgefahr sür

. ^ Giornale d'Zta lia' vom 16. März 1915.) In ähnlicher Weise, nur mit anderen Programmpunkten sucht der „Secolo' ^vom 8. April 1915) die Notwendigkeit des Krieges zu begründen. Die „Stampa' (vom 28. September 1914) ober gräbt für denselben Zweck einen 20 Jahre alten Brief Salandras heraus, in dem er geschrieben hatte, ein Bündnis zwischen Italien und Österreich sei nie In einem Atem mit den Beschuldigungen, daß Oesterreich der böse Störenfried sei, ergeht sich die ita lienische Presse aber in Aeußerungen

; es brauche auch Bozen, Meran und Brixen dazu. Derselben Ansicht ist „Giornale d'Jtalia' (vom 20. März 1915). Es fin det, das italienische Problem werde nur zur Hälfte ge löst, wenn Italien Tirol nicht bis zum Brenner erhal te. Desgleichen äußert sich „Stampa' (vom 9. Februar 1915), die überdies davor warnt, sich mit den Abtre tungen bis auf den Frieden vertrösten zu lassen, weil Oesterreich sich dafür auf dem Balkan entschädigen könne und dort dürfe eine österreichische Hegemonie nicht geduldet

werden. „La Concordia' (vom 9. März 1915) nennt es ein Unglück, daß man in Berlin und Wien nicht einsehen wolle, wie notwendig die Elimi nierung der alten Differenzen zwischen Österreich und Italien sei; Oesterreich schulde Italien längst seine italienischen Landschaften, die für dieses notwendig seien. Inmitten.dieser Hetze gegen Oesterreich kommt dem „Corriere della Sera' (vom 31. Dezember 1914) ein Bedenken, das ihm Unbehagen verursacht! Oesterreich könne ein Rotbuch veröffentlichen, in dem es den Nach weis

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 17.07.1897
Umfang: 4
gebildet hat, um Oesterreich zu beherrschen. Der anerkannte Feind der Deutschen, der bittere Hasser der selben, dieser polnische Graf, welchen sie als „Athener' bezeichnen, weil er sich einbildet, ebenso viel zu wissen, als zu können, gibt in der Broschüre ein Rezept an, nach welchem Oesterreich zu Tode kurirt werden müsse. Man kann sich an den Fingern ablesen, was der Pole empfiehlt. Einen kaum ein wenig verhüllten Föderalis mus, bei welchem die Landtage jede Bewegung der Reichsregierung

und des Reichsparlaments verhindern würden. Die „von den Landtagen beschlossenen Gesetze sollen gleiche Geltung haben mit den Reichsgesetzen und sie dürfen durch ein Reichsgesetz nicht alterirt werden'. Das Oesterreich, welches nach diesem Plane ausgebaut wäre, möchten wir einmal sehen! Da sich diese schönen Sachen sowie die Veränderung der Schule, damit die Klerikalen auf diesen föderalistischen Schwindel eingehen, nicht ohne Zweidrittelmehrheit machen lassen, will der edle Pole vorläufig wenigstens alles gemacht

der Verfassung in der Art arbeiten, daß alles unterhöhlt wird und schließlich von selbst zusammenstürzt, auch ohne Zweidrittelmehrheit. Das ist der schlaue Plan dieser Majorität, die Oesterreich schon im Sack zu haben vermeinte; das ist der schlaue Plan, den eine österreichische Regierung an zuerkennen im Begriffe war, blos um eine augenblick liche Verlegenheit mit dem ungarischen Ausgleiche auf diese Art zu besiegen. Gewiß dachte Graf Badeni, er würde, hätte er nur einmal seinen Ausgleich, schon dafür

sie nur einmal die Verländerung der Schule er reicht, dann würden sie schon dazusehen, daß Oesterreich nicht vollständig zerrissen werde — es ist aber ebenso sicher, daß das Programm der „Mehrheit', wie' es Schwarzenberg und jetzt Dziedusczicky entwickelten, die Einleitung zum Verfalle und zur Vernichtung Oester reichs sein würde. Die Opposition der Deutschen hat den schönen Plan in Fetzen gerissen. Sowie diese herrschsüchtige Majorität nur durch die Sprachenoerordnungen des Grafen Badeni geschaffen wurde

, so ist sie auch dahin mit der Vernichtung dieser Sprachenverordnungen. Die Herren dieser Augenblicks majorität brauchen daher gar nicht so stolz zu thun. Ein Augenblick hat diese Majorität geschaffen, der nächste hat sie schon zerstört. Die Herren bilden sich aber noch immer ein, sie hätten die Fäden in der Hand und sie machen in ihrem Uebermuthe noch immer Programme, wie Schwarzenberg und Dziedusczicky — ohne die Deut schen in Oesterreich. Niemals werden diese die Sprachen verordnungen anerkennen

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 7
Datum: 01.06.1921
Umfang: 7
jahrelang fernblieben, vermochten die Liberalen doch nicht, deutsch zu regieren. Die Schulden- und Korruptions wirtschaft stieg dabei stetig. Das Ministerium Taaffe mußte kommen und 2V Jahre, wenn auch unter dem Programm des „Fortfrettens', weiterarbeiten. Und vom polnischen Finanzminister Dunajewski mußte sich Oesterreich, und zwar glänzend, die Finanzen einrenken lassen! Polen und Slawen und Konservative re gierten — regierten gut! Da kamen die Deutsch nationalen an Stelle der Liberalen auf den Plan

: Das deutsche Volk in Oesterreich ist gegenwärtig wirtschaftlich krank und elend. In seiner Not späht es hilfesuchend nach allen Rich tungen aus. Und die in- und ausländischen Quack salber und Bader, die am Bett des Kranken stehen, verordnen nicht die richtigen Mittel, weil sie um hervor, daß er sich mit Kleinigkeiten nicht abgab, daß es ihm auf einige Hunderte von Gulden mehr oder weniger nicht ankam, und daß er alle Details dem Gutdünken seines Vertrauensmanns überließ, der am 13. Marz 1733 mit Theodor

gegen einen ähnlichen Plan. Dagegen wäre der Schade gerade für das Deutschtum in Oesterreich unberechenbar, wenn die es umgebenden und aufgestachelten Machte es national und wirtschaftlich bedrängten. Zudem liegt die wenn auch nur scheinbare Stärkung Deutschlands gar nicht in den Absichten der Sieger und wenn theoretisch auch Italien und Jugo slawien'ihre Sympathie wegen der Anschlußab stimmungen kundgaben (wohl nicht deswegen, um das deutsche Südtirol oder Teile von Kärnten wieder abzugeben!), so konnte

! Und es ist jetzt interessant, zu erfahren, wie dieselben deutschnationalen Blätter, die monatelang das Volk für die An schlußstimmung bearbeiteten, jetzt scheinheilig, als ob sie stets vor den Folgen einer Anschlußaktion gewarnt' hätten, die folgende Nachricht aus Wien bringen. Ohne Erläuterung! Sie schreiben: „Wie die Abendblätter von zuständiger Seite erfahren, entwickelt sich die Anfchlußbewegung zu einer wirklichen politischen und wirtschaft lichen Gefahr für Oesterreich. Sollte (auch) die Salz burger Abstimmung

, wenn auch als private Ab stimmung der Parteien, stattfinden, so ist nach der gegenwärtigen internationalen Lage, wie man sie auch in den Parlamenten der Entente zutage treten sieht, kaum ein'Zweifel, daß die Burgen länder sofort dafür büßen müssen Weitere Abstimmungen in den Ländern würden nach zuverlässigen Meldungen die Kredit aktionen für Oesterreich, die in dem vorge sehenen Rahmen gute Fortschritte macht, auf das äußerste gefährden und in den Ländern fremde Aktionen schwerster Natur veranlassen. Die Regierung

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Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
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Seite 3 von 10
Datum: 02.12.1898
Umfang: 10
Ja hrg.. XI. Freitag, Wo die Rebellen auf dem Reichstag von De- Aeczm am 14. April 1849 die Dynastie Habs burg für abgesetzt erklärt hatten. Kossuth ließ sich zum „Gubernaior der provisorischen Republik' ernennen. Am 21. Mai erstürmte der ungarische General Görgey die von Lentzi bis AM ^Heldentods vertheidigt Festung Ofen. Ungarn schien rettungslos für Oesterreich verloren. Da bot Russland dem bedrängten Wiche seine Hilfe an, und so wurde der- Auf stand in einer Reihe von Schlachten, niederge

- war für Oesterreich ein schweres Unglücksjahr. Feldmarschall Radetzky war im Jahre 1858 hochbetagt gestorben. So lange er lebte, fürchteten ihn die Piemontesen, gewitzigt durch die Schläge von 1848 und 1849. Nach seinem Tode drängte aber König Victor Emanuel sofort im Bunde mit der Revolntions- Partei Italiens auf Krieg gegen Oesterreich, und Kaiser Napoleon III. lieh dazu französische Hilfs truppen. Die Entscheidungsschlachten bei Magenta und Solftrino verlor Oesterreich, obwohl nach Feindeszeugnis unsere

würdig.^ Gegen 40.000 Todte von beiden Seiten deckten die Schlacht felder. Unter dem furchtbaren Eindrucke dieser mörderischen Blutopfer schloss unser Kaiser mit Napoleon HI. den Frieden von Villafranca und Äat die Lombardei sür Piemont ab. Napoleon hatte unserem Kaiser den Vorschlag gemacht, er wolle auf die Lombardei verzichten und sie bei Oesterreich lassen, wenn der Kaiser einwillige, dass Frankreich das linke Rheinufer erhalte. Aber entrüstet wies Franz Josef dieses ab und sprach: „Niemals

Bundesländer unter Preußens Führung, kurz, der Aufrichtung eines deutschen Kaisertums — ohne Habsburg. Der preußisch-österreichische F-ldzug gegen Dänemark im Jahre 1864 galt von Bismarcks Seite der- Ausspionierung der österreichischen Waffentüchtigkeit. Oesterreich that dabei gewiss seine Schuldigkeit. Unter der Führung des tüch tigen Generals Freiherrn von Gablenz hatten die österreichischen Truppen das Danewerk, eine starke Grenzfestung in Schleswig, genommen. Bei Oherselk, bei Oeversee, bei Veile

wurden die Dänen geschlagen, und am 9. Mai erfocht unser Tegetthoff einen Sieg bei Helgoland. Allein die Früchte dieses Feldzuges riss Preußen gänzlich an sich. Um Oesterreich zwischen zwei Mühl steine zu bringen, setzte Preußen in Turin alles in Bewegung, um Sardinien in den Kampf gegen Oesterreich zu verwickeln. Selbst die Ungarn wurden gegen Oesterreich aufgehetzt, ja alle Unzufriedenen in Oesterreich suchte man sür Preußen zu gewinnen. Der preußisch-österreichische Bruderkrieg in Böhmen vom Jahre

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 05.11.1861
Umfang: 4
<!s>ss-^.nsss,i)s: küi- 42 Icr. — ^ostv. 52 I^r. Oesterreich. A Innsbruck, 31. Oct. Tie „Presse' veröffentlicht ill ihrer gestrigen Nummer ein Aktenstück, das Herzog Ernst von Kobnrg-Gotha an einen mittelstacitlichen Diplomaten ge sandt habe, und das einen Vorschlag zur Regelung der deutschen Frage enthält; ähnliche Mittheilungen seien von derselben Hand an die Hose von Berlin und Wien ergan gen. Wenn es schon einerseits erfreulich ist. die Meinung, die bisher über die Politik des nationalvercin

beseitigen, wie es ihm eine unantastbare Machtstellung gegen außen sichern würde. Oesterrei!' zumal, welche imponirende Stellung würde es, Deutschland in seinem Rücken, den aufrührerischen Ungarn, Italienern und Czechen gegenüber einnehmen, und gegen französische und polnische Gelüste wäre Preußen gleicher, maßen mit Oesterreich gedeckt. Der preußische König hat gelegentlich seiner Krönuugs- feier unumwunden gezeigt, daß ihn der Besitz seiner Preu- ßenkrone. die er von Gott hat. für alle erdenklichen pro

fanen Würden und Errungenschaften saMam entschädige, und bat gewiß dadurch ebensosehr die Sympathien - und das Vertrauen des deutschen Volkes als eine werthlose Waare verschenkt, als der Kaiser von Oesterreich durch sein ernstbegonnenes Besreiungswerk im Innern die Aufmerk samkeit Deutschlands auf sich gelenkt hat. Möge er bald und mit gleichem Ernste durch entschiedenes Vorangehen in dem großen deutschen Einigungswerke diese Aufmerk samkeit des deutschen Volkes bis zu dem Grade des Zu trauens

des Herzog Ernn von Koburg mit. das ein deutsches Programm ent hält und die folgenden Punkte umfaßt: Der Kaiser vou Oesterreich und der König von Preußen sollten sich dahin einigen: t. Daß das jetzige Bundesverhältiiiß, gegründet auf die BuudeSakte. aufzuhören habe. 2. Daß fäinmiliche Staaten des bisherigen Bundes so weit in ein neues Bundesverhältniß treten, als sie germa nisches Element in sich tragen. (Hienach würde der neue Bnnd bestehen auS Preußen olnie Posen, Oesterreich

der Kronen Oesterreich und Preußen. 4. Bei den von dem Fürsten-Collegium als Centralge walt zu fassenden Beschlüssen würde auf das rein deutsche Machlverbältnig der Stimingebenden entscheidendes Gewicht zu legen sein. 5. Dieser Centtalgewalt zur Seite würde ein Parlament stehen, gebildet auS ständischen Ausschüssen der obengenann- ten BunveSstaateu nach Verhältniß ihrer Bevölkerung. 6. Die Oberaufsicht und das Oberkommando des Bun- desheeres, sowie die Gesammtvertretung des neuen Bundes nach Außen

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Meraner Zeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 13.03.1923
Umfang: 6
Merarver Weinmesse sich ausgestalten lassen sollte. Wird erst der Zoll auf Weine nach Oesterreich um ein Bedeutendes er mäßigt oder gar aufgelassen, wozu sckon fiir die näslvste Zeit begründete Aussicht zu sein scheint, so bekommt unser Weinmarkt, mit dem sich unser Mitlnirgei' Herr Pillon . wieder so viele Miil'e gibt, erst recht erhöht.? BedeutungI Ein rcchk bedenklicher Sport wird setzt von 'n'er'r Schulsugend betrieben: Das Pfeilschie- l>en. Man sieht überall' solche „Scbiitzen'. W'e leicht

hat in den« letzten! Monaten Wirt schaftsoertrage mit Kanada, Spanien, Frank reich, der Tschechoslowakei und der Schw^z ab geschlossen, aber die' wirtschaftspolitischen Bezie hungen gu «seinen beiden nördlichen. Nachbar staaten, Jugoslawien und Oesterreich, «blieben bisher ungeklärt. Nun sind auch die Handelsvertragsverhand lungen mit diesen beiden Ländern aufgenommen worden. Italien und Jugoslawien gehen nach allzu langem Zögern endlich daran, die Be schlüsse des Vertrages von S. Margherita zur Ausführung

des Absatz gebietes der Borkriegszeit verloren gegangen. Jugoslawien, könnte wieder nach Italien namentlich Vieh, Schweinefett und von Jndu- strieartikeln, beispielsweise Kalziumkarbid, Ze ment und andere Artikel, deren Einfuhr durch den Zolltarif vom Juli 1921 überaus erschwert wird, zum Export bringen. Nach dem Abschluß des Handelsvertrages mit Jugoslawien will Italien dann die wirtschaft lichen Verhandlungen mit Oesterreich aufneh men. Auf Grund des Artikels 217 des Vertrages von Saint Germain

ist Oesterreich verpflichtet, italienischen Waren die Meistbegünstigung ein zuräumen, während österreichische Waren in Italien diesen Borteil nicht genießen. Die jetzi gen «Verhandlungen sollen in der Weife geführt werden, daß die daraus resultierenden Avma- chungen auf dem Boden der volländlgen Gegen- feltigkeit stehen. Sowohl Italien als auch Oester reich «halten trotz der gegenteiligen Beschlüsse der Konferenz von Portorose an dem Verbotsnstem und an dem System der «speziellen Ausfvyrbe- dingungen fest

, das von der Kaufmannschaft bei der Länder einmütig verurteilt wird, da es der Protektionswirtschaft und noch ärgeren Miß ständen Tür'und Tor öffne. Der Wunsch der Handelswelt geht dahin, daß die gegenwärtigen Verhandlungen dazu benützt werden mögen, dieses System, wenigstens Im wirtschaftlichen Verhältnis Mischen lItalien und Oesterreich aus zumerzen. Nach der.Italienischen Statlstif hat Italien Im ersten Semester 1982 Waren im Werte von 343,741.923.— Lire nach Oesterreich ausgeführt, dagegen österreichische

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 06.02.1935
Umfang: 6
mit der Welt für ! ist. - /^indesstaat Oesterreich, als Erbe eines alten M. ->' l. - 'nd einer internationalen Wirt- ^ Ranges, kann auf den Zusam- der Umwelt nicht verzichten. Für den vià 5 Binnenlandes mit der großen Welt I ^ man aber aroße Schiffabrtshäken. Ein Land, das eigene Häfen besitzt, kann durch diese den Zusammenhang mit der übrigen Welt auf recht erhalten. Ein Land ohne Seeküste, wie der jetzige österreichische Bundesstaat, wird sich auf den nächftgelegenen Großhafen stützen müssen, voraus

gesetzt, daß die sonstigen Bedingungen für eine solche Verbindung vorliegen. Für Oesterreich ist Triefte der nächstgelegene Großhafen. Aber nicht nur die relativ geringe Entfernung, sondern auch eine Reihe anderer Voraussetzungen sprechen da für, daß Oesterreich seine überseeischen Beziehun gen über Triefte sucht. Ein Großhafen kostet Geld. Die Organisation ei nes solchen Hafens kann- mit Erfolg nur aus einem stark Herzweigten Verkehr aufgebaut werden. In Triefte fipdet Oesterreich alle Einrichtungen

vor, die es benötigt, ohne unnütze und unerschwingliche finanzielle Opfer zu bringen: Schiffahrtsdienste und' Hafenorganisation. 'Die Triester Schiffahrts dienste leiten sich aus deii alten Verkehrsbeoürfnis- sen her, als Triefte noch österreichischer Seehafen war. Die Schiffahrtsorganisation ist der wirtschaft lichen Struktur des Donauraumes und insbeson dere Oesterreichs angepaßt. Oesterreich findet daher gerade in Triefte das, was es braucht. I In kurzer Äeit kann eine alte Reederei wie der Lloyd Triestino

auf ein Jahrhundert seines Bestan des zurückblicken. Die Triester Reedereien sind in hundertjähriger Arbeit das geworden, was sie sind. Besonders unter den gegenwärtigen wirtschaftli chen Verhältnissen kosten die Schiffsdienste schweres Geld. Italien gibt an Subventionen viele Millio nen aus. Der kleine Bundesstaat Oesterreich könnte von sich aus weder eine große Reederei-Organisa tion allein schaffen, noch könnte er derart schwere finanzielle Ovfer, wie sie Italien heute für die Schiffahrt bringt, ertragen

zu vermitteln und welche daber für den österreichischen Uebecles- dienft mehr als ausreichend find. Diese Anlagen stehen der österreichischen Wirtschaft zu den gleichen Bedingungen zur Verfügung, «wie dem nationalen italienischen Verkehre, ohne daß der Bundesstaat Oesterreich hiefür besondere Opfer zu bringen hätte. Die besonders eng gewordenen österreichisch-ita lienischen Beziehungen sichern dem österreichischen Verkehre eine prinzipielle Behandlung, die sich nicht,nur in den Tarifen

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Maiser Wochenblatt
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Seite 2 von 10
Datum: 01.11.1912
Umfang: 10
MOll-MlliWlI. Oesterreich -Ungarn *om MotMndott$. Das Haus setzte am 29. d§. die erste Le sung des Budgets fort. Der tschechische So zialist Smeral bezeichnet«; den 8tatu8 quo auf dem Balkan als unhaltbar. Der Redner wandte sich entschieden gegen eine etwaige Einmischung der Monarchie in die Balkan-Angelegenheiten und trat für eine friedliche Regelung der ver schiedenen Streitpunkte ein. Smodlaka (Dal matiner) betonte die Notwendigkeit einer freund schaftlichen Annäherung Oesterreich-Ungarns

an die Balkanstaateu. die für die Monarchie vorteilhafter sein werde als die türkischeFreund- schaft. Der tschechich-klerikale Schillinger er klärte, die Sympathien aller Slawen seien auf der Seite der Batkanstaaten. Der 8trrtu8 quo sei unhaltbar. Oesterreich - Ungarn solle sich an die Spitze des Balkanbundes stellen und nicht immer ein Anhängsel der deutschen Politik bleiben. Es sei unrecht, den Balkan staaten das zu nehmen, was sie mit blutigen Opfern gewinnen. Die Regierung müsse ihren ganzen Einfluß daran

Schüsse auf den Postenab. Der Soldat feuerte und verletzte einen der Verdächtigen, der sodann festgenommen wurde. Wie verlautet fand man bei ihm eine größere Menge Dynamit, mit dem er wahrscheinlich ein Pulvermagazin in die Luft sprengen wollte. Die Identität des Verhafteten konnte noch nicht festgestellt werden. Deutfchland. Stellung der Mmüte. In diplomatischen Kreisen gilt auch jetzt noch die Gefahr eines kriegerischen Zusammen stoßes zwischen Oesterreich und Rußland nicht als sehr groß, besonders

deshalb, weil die inneren Zustände Rußlands einen Krieg mit Oesterreich als höchst bedenklich erscheinen lassen, da dieses auf die westlichen und süd- russischen Gouvernements einen unmittelbaren Druck ausüben kann. Dagegen wuchs die Möglichkeit eines Zerwüfnisses zwischen Eng land und Rußland, so daß Frankreichs größte Sorge zuzeit auf die Ausschalung die ser Bedrängnis gerichtet ist. Als Vorbeugungs mittel soll eine möglichst baldige Friedens- ■ Vermittlung der Großmächte zwischen dem Worte

, dieser, kaum daß er sie ausgesprochen, zu bereuen schien, kennzeichnen am besten die Bestrebungen der Balkanvölker. Die Lage in Serbien war unhaltbar ge worden. Lieber untergehen, als unter den Be dingungen wciterleben, die uns gezogen waren. Eingekeilt zwischen Oesterreich-Ungarn und der Türkei drückten diese beiden Staaten mit ihrem ganzen Gewichte auf uns. Oesterreich hat immer die wirtschaftliche Entwicklung Ser biens zu hemmen gesucht, um es in politi scher Abhängigkeit zu erhalten. Es setzte

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Der Burggräfler
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Seite 9 von 16
Datum: 02.04.1898
Umfang: 16
Beilage zu Nr. 27 des „Burggräflcr' vom 2. April 1898. Unser Abgeordneter Baron Dipanli. (Schluß.) Meine Herren! Es würde zu weit führen, noch einen großen Rückblick auf die Bergangenheit zu werfen. Aber das ist absolut nicht zu leugnen: wie vielleicht nirgends auf der Welt, stoßen sich hart im Raume die Nationen, wie in Oester reich. Oesterreich ist kein einheitlicher nationaler Staat; in Oesterreich hat die Geschichte, hat vie Monarchie, haben die Verhältnisse die verschieden sten Nationen

mit einem Bande verbunden. Losen Sie dieses Band, meine Herren, und Sie lösen Oesterreich. — Es würde zu weit führen, hier einen geschichtlichen Rückblick zu machen, aber ich möchte doch Folgendes erwähnen. Zu einer Zeit, wo die Nationalitätenpolitik in Mittel- europa eigentlich, ich möchte sagen, ihren ersten Vorstoß gemacht, ihren ersten Triumph gefeiert hat, war es in Oesterreich die Verfafsungspartci, welche einzig und allein über das politische Leben Oesterreichs entschieden hat. Heute, meine Herren

, wird es wohl wenige unter Ihnen geben, die die Fehler dieser Partei nicht ebensogut kennen, wie wir sie kennen, und, meine Herren, eS war einer der Besten der Ihrigen, einer Derjenigen von Ihnen, die noch vor kurzer Zeit unter Ihnen gesessen sind, und für den ich immer die höchste Achtung habe, der den Ausjpruch gethan hat: „Mehr als jedes andere Reich ist Oesterreich nicht naturrechtlich konstruirl, sondern im langsamen Werdeprozesse historisch ausgebaut und zusammen gewachsen. Oesterreichs letzte Aufgabe

, der ja eigentlich das einzige ist, was heute '!> dieser Frage eine gesetzliche Richtschnur bietet, so ist es fast unglaublich, wie es möglich war, oaß in einem Staate wie Oesterreich nun über 20 Jahre dieser armselige Art. 19 ohne Aus- legung, »ohne Erweiterung, ohne Interpretation dasteht. (So ist es!) , Ja, meine Herren, die Geschichte war sehr kMfach. Bei dem Art. 19 hat sich jede Partei, die an der Macht war, daS gedacht, was sie ge wollt hat, oder vielmehr das, was in ihrer Macht

bei der Entwicklung, die das czechi- sche Volk kulturell und wirthschaftlich genommen hat, man Forderungen ausstellen konnte, die mit der bisherigen Auslegung und dem bisherigen Rahmen des Art. 19 nicht mehr in Einklang zu bringen waren. Da muß man einfach an eine gesetzgeberische Arbeit gehen, aber das ewige Flicken und Leimen mit Verordnungen kann in Oesterreich nichts helfen Nun, meine Herren, wenn wir einfach mit den Thatsachen rechnen, so werden Sie mir doch zugeben, daß Oesterreich weder ein deutscher

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 17.10.1922
Umfang: 8
2V Tent. ?ür per Post monatl. L. 4 .50, Ausland!— Filr Bozen zum Abholen monatl. L. 4.» Zustellgebiihr monatl. 2»z«n S0 E««t. für Sries, Ztentsch, Boznerdode» SO Tent. PM-Sout»-«ontitt. Me Rettung Oesterreichs. ^Mie schön, meine Herr«», wird es sein. MW noch wenigen Jahren wieder ein öfter- »ichischer Bundeskanzler vor dem Wlker- dlild oder seinem Rat wird erscheinen kmr- »n. um ihm zu sagen: Oesterreich ist saniert, san Staatshaushalt ist in Ordnung, sein Loik lebt, wenn auch nicht in Reichtum

, so doch fs, daß nicht mehr die schwersten All- »zssorgsn es wederdrücken: ss Hot bewiesen, tag es sein« Geschäfte sÄbst sichren bann, habt darum die Finanzkontrolle wieder auf! Jas wird ein Ehrentag für Oesterreich sein. «t«r auch ein Ehrentag für den Völkerbund.' Diese Worte hat der östorr. Bundeskanzler t« der Schlußsitzung de» BSllerbmides ge- hmchen. Sie beleuchten klar das österreichi sche Leid. Seipel wußte, dag das Joch, das «en Oesterreich auferlegt, schwer und drük- lmd ist, aber er hofft, daß sowohl für Oester

reich als auch für den Völkerbund der Tag kommt, an dem die Finanzkontrolle aufge hoben wird — dies wick ein Ehrentag für beide sein. Für beide liegt in diesen Worten eine leise Mahnung und Erinnerung an eine ieiderssitige Schuld. Wird nun Oesterreich wirklich gerettet wer ten? Ohne Rücksicht auf Volts-, Staats-oder Porteiangehörigkeit muß gesagt werden, daß Oesterreich durch eine Reihe von Jahren eine Kolonie fremd?r Staaten sein wird. Nicht die Aktion Seipel ist daran Schuld

— denn der Bundeskanzler tat, was er verantworten konnte und mußte —, sondern die Schuld trägt Et. Germain. Oesterreich muß mn des KrÄites Willen — der allerdings noch nicht d- ist — auf seine vornehmsten politischen Ntch'e verzichten. Das Wiener Parlament dsrs sich in den nächsten zwei Jahren nicht mehr mit den Finanz- und Budgetfragen be fassen. Das wird die Entente tun. Es hilft Ächte, aber auch das muß betont sein, daß der Widerstand der österr. Sozialdemokratie, tiefer aufgefaßt als von einem bloßen Par

, well kein anderer Weg zur Rettung offen stehe; wenn man dem Bundeskanzler Verrat vorwerfe und fordere, daß er vor den Lerfassungsgerichtshos gestellt werde, so mo- K er h'mtretsn und sagen: „Das habe ich er reicht, soviel hat noch k--m Bundeskanzler von Visterrelch erreicht!' Der Sprecher der Groh- irutschen erklärte, Oesterreich stehe nicht nur »or einer Staats?r-'se, sondern auch vor einer Nchsn der Volkswirtschaft. Niemand könnte es verantworten, durch Ablehnung des Gen fer Abkommens Oesterreich

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 23.05.1866
Umfang: 6
. würden demselben mit ungebundenen Hän den beitreten. Preußen stimme für eine Revision der Verträge von 1815. Die, Politik der Mittelstaaten strebe neutrale Bundestagsbeschlüsse an und werde dieselben auch auf Oesterreich ausdehnen. Die morgige BundeStagSsitzung werde den Beweis führen, daß auf der Bamberger Konferenz die. Mäßigung , Oberhand 'gewonnen habe. Benedek's Tagesbefehl, konstatire nicht nur die österreichische Priorität in dieser Richtung, son dern auch Preußens Defensive (?). — Halboffiziöse Gerüchte melden

die Bildung einer ungarisch- (?) ita lienischen Legion in Preußisck-Schlesien. Ein weiteres Gerücht meldet die Abreise des Königs nach.Schlesien.: — 20. Mai. Die „Kreuzzeitung' sagt in ihrem Festtags-Extrablatt: Wenn die Meldung des. „Mein.. Dipl.' wahr ist, daß Oesterreich eine mit den Mittel staaten vereinbarte Lösung der Hcrzogthümerfrage dem Bundestage überweisen will, so ist anzunehmen, daß es keine Verständigung wolle, da Preußen auf: jene Bedingung nicht eingehen kann. Berlin, 21. Mai

^ als einen. Kampf. der 'Civilisation Und. des Fortschritts, gegen die Knechtsch'äst und die Unwissenheit bezeichnet habe.. Ditz Münchner Polizei lasse die Studenten gewähren» jä iii Lindau i soll die? Jugend die Garibaldi-Hychne singend die Straßen der Stadt durchziehen. Nnßland. St» Petersburg, 20. Mai. Das „I. d.e St^ Petershourg dementirt die Nachricht , daß der Kaiser Alexander Oesterreich' die Abtretung Venetiens ange lrathen ünd^ Unterstützung gegen Preußen versprochen habe. Rußlands Bemühungen bezwecken

Beschwichtigung, Versöhnung, es erblicke in dem Kongreßprojekt die Möglichkeit eines friedlichen Verlaufes, es fei aber falsch, ihm eine andere Haltung beizulegen, als völlige Unparteilichkeit. . Oesterreichs Gefahren und Stellung. Llut der vcuii'cdcn «Nordsce-Zlg.« II. Ein Halbjahrhundert ist kaum verflossen und wir sehen Oesterreich von neuen Gefahren > bedroht. Na poleons I. Herrschsucht kannte keine Gränzen. Sich auf die Bajounette stützend, wollte er eine ^ neue Staaten ordnung in Europa einführen

. Ein Feind der Freiheit und der Legitimität^ suchte, er das Bestehende zu stürzen, Europa sich Unterthan zumachen. Oesterreich mit'seinem ältesten Fürstenhause in Europa war^ vor Allem zu meist von Napoleon bedroht,, der auf dessen Ruin'und Zerstückelung spekulirte, wie Kardjnal Fleur»^ zur Z^it Maria Theresia'S. Napoleon drang mit seinen Kriegern bis in das Herz der Monarchie, er machte die gewalt- thätigsten. Eingriffe in die Besitzungen der österreichU fchen Familien, er stiftete den Rheinbund, wobei

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 22
Datum: 22.12.1897
Umfang: 22
in die Angelegenheiten eines fremden Staates wurde, getreu dem Sprichwort: „Wenn Zwei daifelbe thun, ist es nicht dasselbe', keinerlei Einsprache erhoben. Was man bei einem Deutschen unrecht findet, ist ja einem Tschechen erlaubt. Man braucht diese Thatsachen der letzten Tage nur nebeneinander zu stellen, um zur Ueberzeugung zu gelangen, daß sich seit dem Sturze Badeni's eigentlich 'nicht das Geringste geändert hat. Nach wie vor bedarf es des engsten Zusammenhaltens aller Deutschen in Oesterreich

. Der Dreibund wurde von den Feinden Deutsch lands stets mit scheelen Augen angesehen und die gegenwärtigen Wirren in Oesterreich bieten ihnen willkommenen Anlaß, den Werth und den Bestand desselben in der öffentlichen Meinung Europa's in Frage zu stellen. Allen voran suchen die rache- lüsternen Franzosen an dem verhaßten Bündnisse zu rütteln, indem sie ihre Presse zum Herde aller im In- und Auslande gegen die deutschen Nation gerichteten Angriffe machen. Der Pariser „Figaro' wurde das Sprachrohr

der Nmhussiten in Böhmen, welche in diesem Blatte ohne Scheu ihre weitgehenden Pläne und politischen Kombinationen enthüllen. Demzufolge soll die Politik Badeni's darauf gerichtet gewesen sein, durch das den Slaven zu verschaffende Uebergewicht Oesterreich in einen Föderativstaat um zugestalten und infolge der slavischen Präponderanz das Bündniß mit Deutschland zu lösen, woraus sich dann von selbst die im Wunsche der Völker gelegene Verbindung Oesterreichs mit den deutsch feindlichen Mächten Frankreich

Verbrüderung?- festen in Toulon und Paris kundgegeben haben. Ueber die gegenwärtig in Rußland herrschende Strömung, soweit sie sich im öffentlichen Leben manifestiert, giebt uns ein unter der Aufschrift: «Oesterreich und die russische Presse' in der österreichischen „Reichswehr' vom 15. ds. enthaltener Artikel dankenswerthe Auskunft. Nach einer Uebersicht der russischen Preßstimmen von gouvernementaler, liberaler und panslavistifcher Färbung, von denen jede große Volksmassen hinter sich hat und führt

, wird „Nowoje Wremja' als das größte, einflußreichste Blatt in Rußland be zeichnet, welches zugleich ausschließlich sranzosen- freundliche Gesinnung vertritt. Sein inlcrnationales Programm beruht auf folgender Erwägung: Als Oesterreichs Interesse im Orient bedroht war, erklärte Deutschland, daß, da deutsche Interessen dort nicht in Mitleidenschaft gezogen wären, Oesterreich allein die Folgen seiner Politik tragen müsse. Dadurch sei für Oesterreich die Minderwerthigket der deutschen Freundschaft gegenüber

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 04.08.1870
Umfang: 4
Regierungen sich aneignen zu wollen. Prüft man genau die Grnppiruug der Meinungen und An schauungen, wie dieselben hinsichtlich der von Oester reich in der obschwebenden europäischen Krisis zu be- «bachtenden Haltung sich im Volke kundgeben, so wird man nach allen Seiten hin eine weit über daS zuträgliche Maß hinausgehende Dosis von Snbjtctr- vität und Voreingenommenheit des Gefühles als lei tendes Motiv vorwaltend erkennen. Deutsch-nationales Gefühl übersprudelt auf der einen Seite und möchte Oesterreich

gegen den Erb-- frind in den Heeresbann des Hohenzollern treiben. Ein nur zu berechtigtes Rachegefühl auf der andern Seite drängt mit derselben Glnth Oesterreich auf die Seite des Franzmannes, um das meuchlerische Atten tat von 1866 heimzuzahlen^ Nichts als Gefühls- Politik! Und doch ist der Moment weniger denn je ein Augenblick in der Geschichte Oesterreichs danach angethan, den kühl berechnenden Verstand auch nur für einen einzigen Schritt von Sympathien oder Anti pathien in'S Schlepptau nehmen zu lassen

zu sehen, welchen der tiefe Ernst des Augenblicks unbedingt er heischt. Frei von jeder Regung sinnberückender Ge fühle, verstanden sie eS, Oesterreich bisher den unbe rechenbaren Vortheil der vollkommen freien Hand zu wahren; wir wollen keinen Augenblick zweiftln, daß es ihnen gelingen werde, diesen Vortheil auch ferner hin festzuhalten und zum Besten der Monarchie im entscheidenden Momente ebenso unbeeinflußt von vor gefaßten Zu- oder Abneigungen lediglich im Interesse des Staates voll auszunützen

. Um dies zu können, muß die österreichische Regierung für die äußersten Consequenzen der am Rheins sich entwickelnden Action auf alle Fälle feste Ziele in'S Auge fassen, dann aber auch nach Thunlichkeir für Mittel gesorgt haben, jenen Zielen mit Entschiedenheit und Macht nachzugehen. ES thut vor Allem noth, mit leidenschaftslosem Blicke zu prüfen, wie die streitenden Mächte, für deren eine Partei zu ergreifen, Oesterreich nur durch ein Wunder erspart werden könnte, wie jene Mächte zu Oesterreich von jeher standen

, wie sie heute stehen, und wie die selben, nachdem das Kriegsglück einmal entschieden haben wird, zu Oesterreich Sellung nehmen mußten? Wie Frankreich und Preußen zu Oesterreich früher stanven, darüber geht man am besten kurz hinweg. B-ide haben Oesterreich so viel blutige Feindschaft erwiesen, so viel Verrath und Treulosigkeit an uns geübt, als sie eben gekonnt. Höchstens im Punktd des LerraihS und perstder Heuchelei gebührt Preußen der Vorrang unbestritten. Frankreich handelt- als ossener Feind. eS konnte

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 6
Datum: 29.08.1922
Umfang: 6
selsch waren. Nun beginnen die — o Ironie! — so wie damals einen Wett lauf zur Zerstörung Zentraleuropas nun mehr einen Wettlaus zu seiner Neugestal tung. Die Zerstörer wollen die Erbauer Än. Oesterreich ist die Warte, von der aus sie Plan und Situation überschauen müssen. Zwei Mächte werden in Zukunft ihre Pro jekte entwickeln müssen. Italien und die kleine Entente mit ihrem Protektor Frank reich. Die Frage, ob diese beiden aus natür lich gegebenen Grundlagen dazu berufen sind, ist müßig

, denn sie mutz ohne weiteres schon semeint werden, weil jener Staat, der vorbe stimmt zum Aufbau Zentraleuropas, nämlich Teutschland, in der Jetztzeit zufolge seiner schweren Lage ausgeschaltet ist. Mögen sich die Beziehungen zu den beiden nichtdeut- schen Nachbarstaaten gestalten wie sie wol len. Mitteleuropa wird ohne Deutschland ewig ein Balkan bleiben und Oesterreich ein Zankapfel. Deutschland allein ist be stimmt. im Verein mit Oesterreich Bau führer zu sein. Jetzt aber hat es als Außen stehender

Urteilen für den Po- linker wird es sein, nicht haftend an den Krampferscheinungen unserer Tage, sich von der Unterströmung stetig und nach bestimm ten Gesetzen sich vollziehender Historie tra gen zu lassen. Italien verfolgt mit der „Rettung' Oesterreichs weitgehende politische Pläne, die es zunächst durch das Projekt einer Zoll union wohl zu verbergen weiß. Es ist sich klar, dag einer wirsck)aftlichen Durchdrin gung Oesterreichs auch die politische folgen wird. Es ist sich klar, daß wenn Oesterreich

sich der kleinen Entente anschließt, immerhin die Möglichkeit einer Donaufödsration ins Auge gefaßt werden muß- es geistert in den italienischen Staatsmännern wie im Volke noch immer das Gespenst des ehemaligen Oesterreich-Ungarn. Hätte Italien freie Hand — aber eben die Friedensmacher ha ben sich selbst gebunden — so hätte es nicht nach Belgrad versichert, es stehe streng auf dem Standpunkt der Verträge — eine Ver sicherung, die ein pro für die kleine Entenie enthält aber auch ein contra gegen Oester reich

und Deutschland, dag sich Italien nicht Wird um die Früchte seines nationalen Sie ges bringen lassen. Die mitleidigen Stim men also aus der ital. Presse mit der Laqe Oesterreichs klingen fast wie: Helft dem Sterbenden um seiner — Erbschaft und sei nes Nachlasses willen! Hier zeigt sich leine ^ösung — sondern nur eine Auflösung. Wie sich Italien die Lösung seiner Auf- Labe vorstellt, einerseits Oesterreich an sich Zu ketten — um es vor dem Sturz in die kleine Entente zu bewahren, aiQerseits Oesterreichs

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 13.09.1922
Umfang: 8
! Als die «hreckenskunde in die Dörfer und Gaue des ^b^gen Gordischen gelangte, weinten die Mutter und K'inder. Selbstverständlich maßte auch die ver- .groß« Sühneseier' und Neuenrwsi- ^g trotz Sturm und Wetter im Beisem der 'Acrineister usw. stattfinden. In Karfreit ußte eine italienische Staatsfabne unter A^ger Feierlichkeit mit vielem Evvwa ze» ''t werden. Neuestes vom Tage. Sie österreichische Frage. Oesterreich und Italien. Rom. 13. September. Im gestrigen Mi- nislerrat sprach Außenminister Schaazer

über die Richtlinien der italienischen Politik gegen über Oesterreich. Italien bestehe unbedingt auf der territorialen Integrität Oesterreichs und trete dafür ein. daß von den Mächten der notwendige 15 ZMllionen-Pfui-.dkredit be willigt und garantiert werde. Es sei selbst verständlich. daß zur lleberwachung der Der- Wendung dieses Geldes eine Kontrolle einge setzt werde. Das Geld soll von einem Bank- koasortium aufgebracht werden. Falls der Plan des Völkerbundes nicht gelingt, wird Italien an die am Bestehen

Oesterreichs am meisten interessierten Staaten herantreten u. zur Unterstützung der Rettungsaition auffor dern. Imperialis Rettungsprogramm für Oesterreich. Genf- 13. September Der italienische De legierte im Völkerbund. Marchefc Imperial«, hn: ein neues Projekt zur Sanierung Oester- reichs vorgelegt. Es umfaßt folgende fünf Punkte: 1. Regelung der finanziellen und wirtschastlichea Angelegenheiten. 2. Regelung des Geldwesens und der Verwaltung. Z. Ge währung einer internationalen Anleihe für Oesterreich

! hergestellt werden. Eine französische Stimme gegen das An- schlußverboi Oesterreich an Deutschland. Paris. 13. September. Der „Temps' schlägt eine Kollektivregelung der österreichischen Frage vor. indem alle Staaten zur Rettung Oesterreichs Opfer bringen sollen. Eine Kon trolle. die natürlich eingesetzt werden müsse, verstoße absolut nicht gegen die staatliche Hoheit Oesterreichs. Weilers wendet sich das Blatt ziemlich scharf gegen das Verbot des Anschlusses Oesterreichs an Deutschland. Zas RHamtwmvrMem

noch nicht geleistet, ebensowenig Sesterreich als internationales Problem. «Von unserem römischen X Vertreter.) Das lebhafte Interesse der italieni schen Presse für Oesterreich Ist nach dem Be suche des Bundeskanzlers bald ivieder abge flaut. Auf die starken Hoffnungen, w^che di>- rechtsftehenden Blätter in den von Oesterre-.li ausgehenden Plan einer Münz- und Zoll union letzten, ijt dichter Reif gefallen. Sicher lich hätte Italien diesen politischen Vor marsch in das Donaubecken gerne angetreten. Die europäische

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 09.08.1922
Umfang: 8
der einander bekänrp- senden Parteien gewonnen. Durch diese Erfolge erscheint die Position des rekonstruierten Kabi- nettes gefestigt. Es wird der Regierung durch die heute erfolgende Abgabe des, wie man sagt, energischen und Unparteilichkeit zusichernden Programmes allem Anscheine nach gelingen, sich die Zustimmung einer ausreichenden Mehr- heit in der Kammer zu demselben zu sichern. M. Österreich neben Deutschland. Wie in den ersten Augusttagen 1914 stehen heule Deutschland und Oesterreich nebeneinan

der wiederum der Welt gegenüber. Das Schick sal beider soll sich in London entscheiden, über Deutschland sitzr die Konferenz der Staatsmän ner zu Gericht, Oesterreich soll sein Urteil von den Finanzgetüiilttgen emgegennehmen, bei denen Sektionsches Dr. Schüller einen letzten Bittgang versucht. Es ist ein von Oesterreich aus keineswegs beabsichtigtes Zufamnrentveffen, aber eben deshalb eine merkwürdige Fügung, daß beide Länder von den Ergebnissen- der Londoner Verhandlungen, in diesen gleichen ÄugusttageN

ihre Zukunft abhängig sehen. Von Deutschland weiß es die ganze Welt, daß ihm in London die Rettung oder die Katastrophe bringen witd, auf Oesterreich jedoch -hat man in der letzten Zeit kaum mehr ein Augenmerk gerichtet und man beachtetdaher im allgemei nen auch die Anstrengungen nicht mehr, die es jetzt noch aufbietet, um doch noch die Kredite herbeiznzwingen,-die es in drei Jahren nicht zu erbetteln vermochte. Diesmal geht Oesterreich mit dem- Mittel der Erpressung zuwege, es droht der Will UMerhohlen

mit dem Selbst mord, und das schwere Wort ist diesmal von dem Mann gesprochen worden, der als der stärkste und entschlossenst« Träger des Lebens willens Oesterreichs anerkannt ist, vom Bundes kanzler Dr. Seipel selbst, so daß ihm drüben wohl Glauben geschenkt -werden muß, wenn man auch vordem ähnliche Drohungen aus Oesterreich nicht ernst nahm. Dr. Seipel hat Ls ausgesprochen, Oesterreich steht vor seinem Ende, und um diese Tatsache oer Weltfinanz in -ihrer Wirklichkeit und ihren Folgen noch ein mal

, wie sich wohl voraus sehen läßt, wieder nur Versprechen oinheimst, an deren Wertlosigkeit niemand zweifeln kann, und sich daraus für die großen Politiker die Aussicht ergibt, daß es mit Oesterreich tatsächlich zu Endo gehen werde, dann könnte das. auf die Besprechungen über Deutschland sehr bedenklich einwirken. Poincarö weih sehr gut, daß mit den anderen Vorschlägen zur Unterbringung Oester reichs nichts airzufangen ist, daß es nicht aufge- teilt werten kann, . weil keinem Nachbar om deutscher Zuwachs

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