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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 16
Datum: 01.08.1920
Umfang: 16
aller Anzeigen außer halb Tirol und Vorarlberg erledigt unser Anzelgen-Büro. W.en Moll- MeiS. für den Dal kan Dakkanifche Vnnonren-Erprdltion A.-G. Sosia. Alle Nachrichten. Berichte sowie an dere Nritiellungen lind zu schlSen cm Sie Schrtsitritung des ..AipenIÄnder Bote", D a u m l t r ch e n ttlnterinn- tal) Teleahon Baumkirchen Nr t. le - l Nr. 31. Innsbruck, Sonntag den L. August " 3fl Oesterreich lebenöfühlg? Wie für den einzelnen Menschen, io gibt es auch für einen Staat keine wichtigere Frage

, das heißt, st es ein derartiges, daß feine Bürger in dem selben ihr Fortkommen unmöglich finden lönnen, mag man nun tun und regieren wie tian will, dann bleibt nichts anderes übrig, ils das Gebilde aufzulöfen und die Teile oder has Ganze einem anderen Staatswesen anzu- zliedern. Von unserem Staate Oesterreich jagen nun viele der eigenen Staatsbürger, daß er von der Friedenskonferenz derart un glücklich gestaltet worden fei, daß er unmög lich leben könne, das heißt, daß wir Oester reicher unbedingt

. Wir waren der Meinung, daß un ser Vaterland, unser Oesterreich zwar durch Iben Elendssrieden von St. Germain miserabel ^'.'gerichtet worden sei, daß wir aber trotzdem sieben können und könnten, wenn auch nur jmtt Aufgebot unserer ganzen Arbeitskraft und bei "Anwendung großer Sparsamkeit. Wir haben dargetan, daß eine Reihe von Staaten in ganz ähnlicher Lage sind inbezug auf Größe, Bod'enbeschaffenheit und derglei chen, wie wir, die aber ganz gut leben. Wir haben auch der Meinung Ausdruck gegeben, baß es nicht gut

scheut, die Wahrheit zu spre chen und die Dinge mit dem rechten Namen zu nennen. Es werden daher seine Ausfüh rungen Zweifellos interessieren. Seine Rede zerfällt in drei Teile. Vorerst legt er dar. daß es eigentlich ein Unding sei, fortwährend neue Gesetze zu machen, die verschiedenen Aemter anzunehmen und zu bekleiden, wenn man der Ansicht sei, daß Oesterreich nichts le bensfähig fei. .Alle Gesetze und die ganze Amtierung bezwecke doch nur die Erhaltung und Förderung des Staates. Sei

aber dieser nicht lebensfähig, so müßte man denselben auflösen und nicht tun, als ob ihm zu helfen wäre. Im weiterene führt er dann den Be weis, daß Oesterreich lebensfähig ist, wenn es will, aber wollen muß man,- die Mittel sind vorhanden. Kunfckak fügt dann zum Schluffe hinzu, ein lebensfähiges Oesterreich sei ge radezu die Vorbedingung für einen ArUckluß an Deutschland, ein lebensunfähiges Oester reich könne sich Deutschland unmöglich anglie- dern lassen. Im Nachstehenden geben wir seine Rede der Hauptsache

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Der Arbeiter
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Seite 2 von 12
Datum: 01.12.1912
Umfang: 12
Muß man denn wirklich den deutschen Schrift stellern im Reich erst noch sagen, was sonst alle Welt weiß, daß es ein Oesterreich nnd Oesterreicher gar nicht gibt, daß Oesterreich ein bloßer Name für eine Verwaltungseinheit ist und Oesterreich-Ungarn nicht einmal dies? Daß von österreichischem Gefühl, von öster reichischen Empfindungen, von österreichi schen Gedanken reden so viel heißt wie von Oesterreich weniger wissen als von den Marsbewohnern? Was für österreichische Empfindungen

denn? . . . Von österreichischen Wünschen reden: welche Tollheit, welcher Wahn witz! . . . Und da schreibt man in Deutschland von Oesterreich! Was bleibt von diesem Oester reich denn noch übrig? Hat das deutsche Volk sich deshalb 1866 aus den Umarmungen der Hofburg losgerungen, um heute von ihr als gehorsamer Landsknecht verwendet zu werden? . . . Das deutsche Volk, das selbst feine Freiheit und Selbst ständigkeit im Kanrpf gegen Wien errungen hat, sollte auch die Selbständigkeitsbestrebungen, die Bestrebungen

nach staatlicher Ausgestaltung der Völker auf dem Balkan verstehen und es würde durch eine loyale Politik gegen die Slaven sich auch nach Osten besser sichern, als es durch fal sche Einschätzung eines Bündnisses heute tut. So wagt ein österreichischer k. k. Staats beamter i. P. sein eigenes Vaterland zu besudeln. Noch trauriger aber rst, daß man solche Indivi duen in Oesterreich tun läßt was sie wollen, wo durch sie natürlich noch dreister werden. Wie die ausländischen Sozialisten gegen Oesterreich hetze

«. Der „Vorwärts" in Berlin, das Hauptorgan der deutschen Sozialdemokratie, hetzt und schürt gegen Oesterreich, indem es erklärt, daß die deutschen Arbeiter nicht gewillt sind, für Habs- burgS Hausmacht zu kämpfen. Die Sozialisten führer arbeiten offen auf die Zersprengung des Bündnisses zwischen Deutschland und Oesterreich hin. Daß die denkenden Arbeiter in Deutschland anderen Sinnes sind, beweist folgendes aus dem Münchener „Arbeiter": „Ja, wenn wir Oesterreich im Stich lassen dann wird Oesterreich gegebenen

Falles auch uns im Stich lassen. Das ist es doch gerade, was England, Frankreich und Rußland schon lange anstreben. Was hat sich der verstorbene König Eduard von England für große Mühe gegeben, um Oesterreich von Deutschlands Seite wegzubrin gen und zu England und Frankreich hinüberzu ziehen ! Aber Oesterreich blieb unser einziger, zu verlässiger Bundesgenosse seinerzeit in der Marorko- krise; aus Italien war ünd ist irg Ernstfall kein Verlaß. Stimmen, die in sozialistischen Blättern

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 14 von 16
Datum: 25.07.1931
Umfang: 16
es zu einigen Zusammenstößen. Mgn zählt« am Ende des Tages 10 Tote. Wettere krgebnifse der Sldmpiade. (Eigenbericht der „Volks-Zeitung".) Kraftsport. Stemmen: Bantamgewicht: Stöckl (Oesterreich! 255 Kilogramm; Cscher (Oesterreich) 237.50; Kadisch (Oester, reich) 232.50 Kilogramm. Halbschwergewicht: Wala (Oesterreich) 310 Kt logramm; Huhfar (Oesterreich) 310 Kilogramm; Heitzmanv (Oesterreich) 295 Kilogramm. Schwergewicht: Leppelt (Oesterreich) 325 Kilo gramm; Mödlagl (Oesterreich) 307.50 Kilogramm; Kehr (Deutschland) 300

Kilogramm. Wasserballmeisterschaften. Oesterreich—Düsseldorf 9:5 (6:3). Deutschland—Tschechoslowakei 8:2 (4:1). Ungarn—Frankreich 5:3 (3:1). Radfahren. Straßenfahren über 10 Kilometer: Oesterreich 16:29. Paarsahren über 20 Kilometer: Ungarn 33:16,6. Straßenfahren Wer 50 Kilometer: 1.26:27,4. Faustballmeisterschaften. Männer: Aussiger Verband—Oesterreich 46:36. Frauen: Oesterreich—Schweiz 73:32. Handballmeisterschaften. Deutschland—Schweiz 20:2 (14:1). Polen—Ungarn

5:2 (4:1). Fußballmeisterschaften. Deutschland—Ungarn 9:0 (2:0). Oesterreich—Schweiz 8:1 (5:0). Polen—Tschechoslowakei 3:2 (3:2). Belgien—Frankreich 5:0 (2:0), Geräteturnen. Siebenkampf der Männer: Rödl (Deutschland) 259.! Punkte. Sechskampf der Frauen: Schäfer (Deutschland) 223 P Wehrsport. Stafette: 1. Lettland, 7:40,5; 2. Wehrturner Oesterrerck 7:56,1. Keulenwerfen: 1. Wehrturner Oesterreich, neun Mann 781.48 Meter; 2. Republikanischer Schutzbund Oesterreich neun Mann, 770.46 Meter. 100-Meter-Hindernislaufen: Wehrturner Oesterrerch 27.8

Sekunden (Durchschnittsleistung). Die Boxkämpfe. Der erste Tag brachte folgende Ergebnisie: Fliegen gewicht: Weigl (Oesterreich) gegen Schubert (Deutschland) Sieger Schubert. Schärf (Deutschland) gegen Penker (Deutschland); Sieger Schärf. Tuovinen (Finnland) sieg gegen Wünsch (Deutschland). Dolgicers (Lettland) sieg gegen List (Deutschland). Bantamgewicht: Sandstvön (Finnland) siegt gegen Gulbranson (Norwegen). Bartosche (Oesterreich) siegt gegen Olzsewsky (Polen). Schape (Deutschland) siegt gegen Kunz

(Schweiz). Färber (Deutsch land) siegt gegen Dehof (Deutschland). Federgewicht: Ku konen (Finnland) siegt gegen Muttik (Estland). Weinec (Oesterreich) schlägt Grettler (Oesterreich). Taverne- (Deutschland) schlägt Despeaud (Frankreich). Richter (Deutsch land) schlägt Preiseke (Deutschland). Kraak (Deutschland schlägt Biakowfky (Oesterreich). Jiu-Jitsu. Bantamgewicht: Papesch (Oesterreich) schlägt Hammer stigl (Deutschland). Federgewicht: Nimmsühr (Oesterreich, gegen Gogela (Oesterreich) unentschieden

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 12
Datum: 05.07.1925
Umfang: 12
Erscheint wöchentlich Bezugspreis: Aür Oesterreich durch die vvst oder »m Valet vaibjavrig 8 4 (X 40.000)» Für Deutschland yalbs. Nentevm. 3.—. f. Ungarn 42.000 ung. K, für Tschechoslowakei 20 rschech. Kr., sstr Jugoslawien 80 Dinar, f.vo len Älotn4—. sstr Italien 20 Lire, für die Schweiz und Liechtenstein 6 schw. Ar., für Amerika 1 Dollar, för das übrige Ausland 6 schw. Fr. Die Dezugsgebtlhr ist Im vorbinein zahlbar. Einzelnummer 20 Groschen (K 2000) Entgeltliche Antltiidiguagra

unzweideutiger Weise geäußert, so daß über wissen kann, was die große und kleine Entente mit uns vorhat. Ich habe gesagt über die österreichische Frage und Oesterreichs nächste Zu kunft. Wir habeil schon mehrfach dargelegt, daß man in manchen Kreisen sowohl im In- als auch im Auslande in letzter Zeit der Meinung begegnen konnte, mit Oesterreich könne es so nicht mehr weiter gehen. Auch wir haben dieser Meinung oft Ausdruck gegeben und unsere Ansicht damit be gründet, daß wir gesagt haben, Oesterreich

ist nur einseitig saniert, das heißt, es ist nur die Währung stabilisiert (gesichert) und die Staatsausgaben und -einnahinen oder der Staatshaushalt aus Gleich gebracht worden. Es ist damit viel geschehen, aber es ist zu lvenig, wir brauchen notwendig eine wirtschaftliche Sanierung im Innern, das ist He bung der Produktion und bessere Ausfuhrsmöglich keiten. Aus der Erkenntnis, daß es mit Oesterreich nicht so weiter gehen könne, haben nun die einen den Schluß gezogen, Oesterreich müsse sich unbe dingt

an Deutschland anschließen, anders gehe es nicht, andere wieder glauben, man müsse wieder eine Vereinigung mit den früher zu Oesterreich ge hörigen Ländern (Nachfolgestaaten) suchen, oder, wie man sagte, eine Donauföderation bilden. Wer die derzeitigen staatspolitischen Verhältnisse mit klarem Auge betrachtet, muß zugeben, daß bei des eine Unmöglichkeit ist. Zu letzterem (Donau föderation) fehlt die Bereitwilligkeit der anderen Staaten, dem ersteren stehen die Bestimmungen des Friedensvertrages entgegen

. Es war daher ganz überflüssig, eine Agitation dafür und da gegen zu entsalten. Wenn ganz Oesterreich bis auf den letzten Mann sich für das eine oder andere er klären würde, so würde im Ausland doch kein Hahn darnach krähen. Oesterreich ist zu klein, als daß sich die Nachbar staaten um unsere Wünsche kümmerten. Wir haben deswegen auch zu wiederholten Malen auf merksam gemacht, daß mit uns das geschieht, was die Auslandsmächte für gut halten, und zwar in ihrem Interesse und daß darüber in Genf heuer

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 25.08.1922
Umfang: 8
" aus, die Besuche des Bundeskanzlers in Prag und Berlin hätten bedeutungsvolle kon krete Tatsachen ergeben. Abgesehen von politi- scheu Vorbehalten, die Oesterreich unter allen Umständen machen müsse, würde es von dem Er folg des Völkerbundes in der ganzen Kredit- aktion für Oesterreich abhängen, inwieweit die Prager Pläne für das zunächst wichtige Ret- tungswerk in Betracht kommen können. Immer hin wäre es ein Gewinn für die Zukunft, wenn die Prager Besprechungen einen freieren und zielbewußter gepflegten

an die dem Deutschen Reiche in jeder seiner Verhandlungen gesetzten Schranken, die wirtschaftlich hoch genug gezogen und politisch unübersteigbar sind. Die größte Bedeutung komme aber wohl den Besprechungen des österreichischen Bun deskanzlers mit dem italienischen Minister für Auswärtiges Schantzer in Verona zu. Ein großer diplomatischer Apparat ist ausgeboten, um die Beratungen von Verona zu sichern. Das bestätigt, daß Italien ganz be stimmte Vorschläge für Oesterreich im Plane hat, die offenbar wirtschaftlicher

Natur sind und poli tisch von jedem Verdachte der anderen Nachbarn ft eigeh alten werden sollen. Es ist in der gestri gen Berliner Meldung von einer Zollunion mit Oesterreich gesprochen worden, die Italien im Auge habe. Eine Zollunion würde auch eine künftige Münzgemeinschaft bedeuten. Die öko nomischen Auswirkungen gehen sehr weit. In Verona werden sich voraussichtlich die wichtigsten Entscheidungen vorbereiten, vor denen Oester reich in nächster Zukunft stehen wird. » Italien

ist für alles vorbereitet* Rom, 24. Aug. In einem Leitartikel: „Rettet Oesterreich" stellt „Giornale di Roma" fest, daß die Reise des Bundeskanzlers Tr. Seipel ganz Europa alarmiert habe. Italien müsse unbeirrt auf‘ dem eingeschlagenen Wege fortichreiten, Oesterreich neu beleben und lvieder aufrichten .und ihm dinMittel zu seiner Erhaltung und Ver teidigung bieten. Das Blatt stimmt der in Belgrad abgegebenen Erklärung der italienischen Regierung und der Ankündigung zu, daß für alle j Eventualitäten die notwendigen

Maßnahmen j getroffen werden. —- Der italienische Botschafter i in Paris, Gras Sforza,.ist nach Italien abm- ' reiü. i vfirvifmi«« FVMÄgl «» W. AÄAUfl IVW Sör. I9S „Oesterreich!, der König im Schachspiel^. Rom, 24. Aug. „Il Mondo" führt aus, das eigentliche österreichische Problem und die Ver antwortlichkeit der Entente bestehen in der Schaffung eines abstrakten Landes mit dem Erbe der moralischen und materiellen Verant wortlichkeit zum Zwecke der Isolierung eines Teiles des deutschen Volkes

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 08.11.1928
Umfang: 16
der Obersten deutschen Heeresleitung leider unbenützt verpaßt worden. Den Weltkrieg mußte die österreichisch-ungarische Monarchie mit ihrer Auflösung und mit ihrem Unter gang bezahlen. «Es wird so oft «behauptet, der Weltkrieg sei Oesterreich-Ungarns wegen aus-gebrochen und durch Oesterreich-Ungarn fei auch Deutschland in Krieg und Niederlage verwickelt worden. Wahr ist eher das Gegen teil. Oesterreich-Ungarn hatte bloß zwei «Erbfeinde, näm lich Italien und «Rußland, welche beide auf «Grund

des Nationalitätsprinzipes auf den «Untergang der Donau monarchie hinarbeiteten. Italien wollte «sich die noch un- erlösten Provinzen angliedern, die Alleinherrschaft auf dem Adriatischen «Meere an sich reißen und auf dem west lichen Teile der Balkanhalbinsel maßgebenden «Einfluß gewinnen. Rußland aber wollte mit «dem Panslawismus Ernst machen und deshalb die «slawischen Völkerschaften in Oesterreich und «Ungarn sowie auf dem «Balkan unter seine Oberherrschaft bringen. Die Interessen dieser zwei Erbfeinde Oesterreich-Ungarns hätten

'sich gar bald ge kreuzt und so hätten sich deren Kräfte teilweise gegen kreuzt und «so hätten sich deren Kräfte teilweise gegen seitig aufgehoben. Es wäre nicht im Interesse Italiens gelegen gewesen, den russischen Einfluß bis an die Küsten des Adriatischen «Meeres «Vordringen zu lassen. Bei aller Erbfeinschaft hätte «Italien ohne Zweifel das friedfertige Oesterreich-Ungarn dem eroberungssüchtigen Rußland als Nachbar vorgezogen. Anderseits lag es nicht im In teresse «Rußlands, den italienischen Einfluß

auch aus den Balkan «sich erstrecken zu lassen. Ueberdies «war es das Interesse «Frankreichs und «Englands, Italien und Ruß- Jahren. landland nicht übermächtig werden zu lassen. Niemals hätten sie es zugeben können, daß «Rußland alle Balkan staaten und überdies noch die slawischen Völkerschaften Oesterreich-Ungarns unter feine «Botmäßigkeit bringt. Bei «solcher Lage der «Dinge hätte sich Oesterreich-Ungarn bei einigermaßen kluger Politik unschwer zu «behaupten vermocht. Wesentlich anders stand es bei Ausbruch

das ebenso unkluge «wie heraus fordernde «Auftreten des «Kaisers Wilhelm II. und vieler seiner von ihm instruierten «Staatsmänner. Der Weltkrieg ist nicht wegen «O «e st e r r e i ch-U n- g a r n, sondern «wegen Deutschland zum Ausbruch gekommen. Die «Feindschaft jener Mächte, welche den Krieg «gewonnen haben, nämlich die Feindschaft Frankreichs, «Englands und Nordamerikas, richtete «sich gegen Oesterreich-Ungarn nur aus dem Grunde, «weil letzteres «der «Bundesgenosse und der bril lante Sekundant

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 22.01.1957
Umfang: 8
Zum Problem dor Ungarnflüchilinga: Oesterreich gibt der ganzen Welt ein Beispiel Innenminister Helmer und Staatssekretär Grubhofer hielten im Verband der Ausländs korrespondenten in Wien eine außerordentlich stark besuchte Pressekonferenz ab. Wie der Innenminister einleitend erklärte, habe er die Ausländskorrespondenten deshalb um ihr Kommen gebeten, um zu einigen Problemen der ungarischen Flüchtlinge Stellung zu neh men. Das Problem der Ungarnflüchtlinge in Oesterreich habe in letzter Zeit

die Welt be schäftigt, und der Minister halte es für not wendig, gerade der ausländischen Presse ge genüber Aufklärungen zu geben, damit keine falsche Auffassung darüber entstehe, wie sich Oesterreich zu den Flüchtlingen verhält. Der Minister verwies darauf, daß sich Oesterreich nach wie vor zum Grundsatz des politischen Asylrechtes bekenne und dieses Bekenntnis nicht nur eine demokratische, son_ dem eine menschliche Verpflichtung sei. Die gewaltigen politischen Umwälzungen der letz ten Jahrzehnte

zwangen Millionen Menschen, ihre Heimat zu verlassen und in anderen Staa„ ten Zuflucht zu suchen. Innenminister Helmer sprach dann über die Deklaration vom 10. Dezember 1948, der sich auch Oesterreich angeschlossen hat. Die Repu blik Oesterreich hat sich seit jeher zu der aus dem Begriff der Demokratie erwachsenden Verpflichtung bekannt, den Asylsuchenden Zuflucht zu gewähren. Ueber die Verpflich tung der Genfer Konvention hinausgehend, gewährt die Republik Oesterreich auch jenen Personen Zuflucht

, die aus wirtschaftlichen Gründen ihre Heimat verlassen haben oder der Unfreiheit und dem Zwang entflohen sind, Insgesamt eine Million Flüchtlinge . . . 8o haben seit dem Ende des Zweiten Welt krieges, wie Innenminister Helmer feststellte, nahezu eine Million Menschen in Oesterreich entweder dauernd oder doch vorübergehend, bis zur Auswanderung in ein anderes Land, Asyl gefunden. Der Minister betonte, daß der Flüchtlingsstrom, der Ende Oktober 1956 von Ungarn seinen Ausgang genommen hat, unge heure Anforderungen

an unsere Republik stellt. Die Unterbringung wird in improvisier ten Auffanglagern durchgeführt. Neben dem Innenministerium gibt es eine Reihe von pri vaten und karitativen Organisationen, die hilfreich zur Seite stehen. Der Minister er wähnte mit Worten des Dankes ganz beson ders die Tätigkeit der Gesellschaft vom Roten Kreuz. Einige Länder, wie z. B. Frankreich, haben Flüchtlinge wieder nach Oesterreich zurückge. schickt. Diese Flüchtlinge haben in ihrem Gastland die Erklärung abgegeben

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Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 4
Datum: 25.02.1936
Umfang: 4
, um die arbeitsfähige Bevölkerung, ins- besonders in den bekannten Notstandsgebieten unseres Landes zu Verdienst zu bringen. Die Landesregierung wird mit der Bundesregierung in Verbindung treten, um die erforderlichen Kreditzuweisungen zu erwirken. n 70 Jahre Rotes Kreuz in Oesterreich. Heuer werden es 70 Jahre, daß in Oesterreich ein Rotes Kreuz dauernd besteht. Egt). Daß in diesem Iahre Wettbewerbe der FIS, die Weltmeisterschaft im Skilauf 1936, statt gefunden haben, ist auf die bekannte Tatsache zurück zuführen

von Garmisch,! Birger Ruud, Norwegen. In der Mannschaftswertung aber vermochte sich Oesterreich an die Spitze zu stellen. Die Damen starteten am gleichen Ablauf wie die Herren, rückten nur etwas höher. Von den 27 Teil nehmerinnen erreichten 25 das Ziel. Eine Engländerin holte sich den Sieg. Die Oesterreicherinnen liefen dies mal etwas besser als in Garmisch. Nachstehend ein Teil der Ergebnisse: Abfahrtslauf für Herren: .1. Romminger Rudolf, Schweiz, 4:29.8. 2. Sertorelli Giacinto, Italien, 4:43.2. 3. Almen

, Heinz v., Schweiz. 4. Ruud Birger, Nor wegen. 5. Kneißl Eberhard, Oesterreich 4:52.8. 6. Matt Rudi, Oesterreich. 7. Walch Willi, Oesterreich. 8. Allias Emile, Frankreich. 9. Lunn Peter, Groß britannien. 10. Schlunegger Hans, Schweiz. 11. Pfeifer Friedl, Oesterreich. 12. Fossum Per, Norwegen. 13. Sö- rensen Randmod, Norwegen. 14. Durrance Richard Henry, Amerika. Abfahrtslauf für Damen: 1. Pinching, Groß britannien, 4:45. 2. Arr-Zogg Nini, Schweiz. 3. Osir- nig Elvira, Schweiz. 4. Klara Frieda

, Italien. 5. Paurn- garten Gerda, Oesterreich. 6. Steuri Erni, Schweiz. 7. Keßler Jeanette, Großbritannien. Mannschaftswertung im Herren - Abfahrtslauf: 1. Oesterreich. 2. Schweiz. 3. Norwegen. 4. Großbri tannien. 5. Italien. 6. Amerika. 7. Jugoslawien. Mannschaftswertung der Damen im Abfahrtslauf. 1. Schweiz. 2. England. 3. Oesterreich. 4. Amerika. Der Torlauf wurde am Samstag in Anwesenheit des Bundespräfiden- ten Miklas, des Vizekanzlers Fürst Starhemberg, des Obersten Sportführers, vor 6000

Zuschauern in See feld bei strahlendem Sonnenschein ausgetragen, wo am Gschwandkopf von Weltmeister Seelos ein ausgezeichneter Slalom-Hang abgesteckt war. Die Leistungen der Läufer waren ausgezeichnet. Besonders erfreulich ist, daß die Tiroler im Torlauf ihre Ueberlegenheit an den Tag ge legt haben. Ergebnisse der Torläufe: Herren: 1. Rudi Matt (Oesterreich), Gesamtzeit 138.1. 2. Eberhard Kneißl (Oesterreich) 138.6. 3. Rudolf Romminger (Schweiz) 142.3. 4. Heinz v. Allmen (Schweiz). 5. Willi Walch

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 16
Datum: 29.02.1920
Umfang: 16
, den Him mel voller Baßgeigen. Zur Zeit ist unser Fi- nanzminister und mit ihm die gesamte Re- gierung wieder einmal katzvergnügt; sie glaubt, es wird demnächst für Oesterreich das goldene Zeitalter anbrechen und alle Not wird ein Ende haben. Die Gründe sind mehrfach. Erstens beginnt man in Paris in Wirklichkeit einzusehen, daß man mit Oesterreich — ich meine das alte und das neue Oesterreich — eine haushohe Dummheit gemacht hat. In vierjährigem Kampfe war man nicht imstande, ^das alte Oesterreich

niederzuwerfen. Also ver sucht man, es auseinanderzureißen. Man legte zu diesem Behrste in die Völker Oester reichs den Keim der Unzufriedenheit hinein, machte ihnen vor, sie seien die Unterdrückten usw. Was der Krieg nicht zuwege brachte, brachte diese Hetze und das schwere Geld zu wege. Oesterreich zerfiel. Den Zerfall hat man durch den Friedensvertrag sich bemüht, in einer Weise zu verewigen, daß es höher an Ungeschicklichkeit nicht mehr geht. Man zer legte Oesterreich in eine Reihe von Staaten

, ohne Rücksicht, ob sie so leben können, und die einzelnen Teile zusammenvassen oder nicht. Mit dem sogenannten Selbstbestim mungsrecht der Völker ist wohl niemand so elendiglich genarrt worden, als die Völker Oesterreichs. Wie elend hat man nicht die Deutschen des ehemaligen Oesterreich herum verteilt. Einen Teil wies man den Tschechen zu, einen Teil den Italienern, einige Tausend beließ man Ungarn, einige Tausend überlie ferte man den Jugoslawen, und aus dem Reste schuf man einen selbständigen Staat

und nannte ihn Oesterreich. Daß dieses Mißge bilde eines Staates nicht lebensfähig fein könne, war jedermann klar, außer den Her ren bei der Friedenskonferenz, allen voran dem Professor aus Amerika, genannt Wilson. Am allerwenigsten konnte ein solckes Gebilde lebensfähig fein unter einer sozialdemokrati schen Regierung, wie sie bei uns obenan kam. Aber eine demokratische Regierung, oder bes ser gesagt, sozialdemokratische Regierung, war ja nach dem Wunsche unserer Feinde. Hatten die Sozialdemokraten

den Feinden geholfen, Oesterreich zu zerstören, so waren sie selbstver ständlich die richtigen Männer, um ein solches Mißgebilde gänzlich zu ruinieren und zu ver hindern, daß wir jemals uns wieder erschwin gen. Da nun dieses Jammerbild eines Staa tes gänzlich in Elend zu versinken droht, schei nen den Franzosen doch die Augen auszuge hen und sie stellen sich, gleich den bösen Bu ben Max und Moritz, die Frage: Was ist nun hierzu tun? Im Ausschuß für Aeußeres des französischen Parlaments wurden

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 1 von 12
Datum: 08.08.1896
Umfang: 12
der Habsbnrgischen Mo narchie und ihrer dualistischen (zweitheiligen) Ge staltung beginnt sich eine merkwürdige Wandlung zu vollziehen. Seit dem ersten Ausgleich von 1867 ist Ungarn immer entschiedener als der stärkere Reichs- theil hervorgetreten, trotzdem es in Bezug aus Be völkerung, Kultur und Reichthum hinter Oesterreich zurücksteht. Es hat auf Grund seiner Verfassung die Machtbefugnisse des Königs eingeengt und es erzwungen, daß die auswärtige Politik im Einver nehmen mit dem ungarischen Ministerium

geleitet wird, während das österreichische Ministerium gar keinen Einfluß nach dieser Richtung hin ansübt. Nachdem es so den magyarischen Politikern nahezu gelungen ist, Ungarn zum Schwerpunkte der Habsbnrgischen Monarchie zu machen, sind sie von ihren früheren vielfach und lebhaft bethätigten Be strebungen nach weiterer Lockerung des Verhältnisses mit Oesterreich abgekommen und betonen mit einem früher nie bemerkten Eifer die Nothwendigkeit des Zusammenhaltens der beiden Reichstheile, angeblich

im Interesse der europäischen Machtstellung der Monarchie, in Wirklichkeit aber aus anderen Er wägungen, die der Oeffentlichkeit, soweit es angeht, vorcnthalten werden. Die Magyaren suchten möglichste Unabhängig keit von Oesterreich zu erlangen, so lange sie sich als schwächerer Theil fühlten, so lange sie fürchteten, in dem Bunde mit Oesterreich den kürzeren zu ziehen, oder gar von Oesterreich verschlungen zu werdend Nachdem Ungarn der stärkere Theil geworden ist, kann Oesterreich nicht daran denken

, Ungarn aufzn- saugen, es muß alle Kräfte aufwenden, um sein eigenes Haus in Ordnung zu halten. Ungarn hat demnach keinen Grund mehr, sich von Oesterreich loszulösen, im Gegentheil, es muß auf den Zu sammenhang mit Oesterreich bedacht sein, um daraus für sich Nutzen zu ziehen, um als stärkerer Theil in der Habsbnrgischen Monarchie die Führerschaft zu erlangen. In diesem Sinne haben sich wiederholt, wenn auch vertraulich, die Führer der gemäßigten Opposition ausgesprochen, in diesem Sinne ist kürz lich

Koloman Tisza, der frühere Ministerpräsident, für Befestigung des dualistischen Verhältnisses zwischen Oesterreich und Ungarn eingetreten. Dergleichen Tendenzen verräth auch ein kürzlich in Paris erschienenes Buch des seinerzeckigen ungarischen Reichstagsabgeordneten Gust. v. Beksich, der jetzt Ministerialsekretär im ungarischen Ministerpräsidium ist. v. Beksich wirst in diesem Buche anläßlich der Millenniumsfeier einen Rückblick auf die Entwicklung der Habsburgischen Monarchie seit dem ersten

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Alpenländer-Bote
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Seite 2 von 16
Datum: 07.09.1913
Umfang: 16
Macht auf einen ungenügenden Stand herabgebracht. Napoleon war be- siegt und hatte eine große Armee, verloren; aber die unerschöpflichen Hilfsmittel eines ausgedehnten Rei- ches standen ihm zu Gebote, und was sein Kriegstalent vermochte, das hatte Oesterreich hinreichend erfahren. Von England, Rußland und Preußen wurde Oester- reich gelockt, dem Bunde gegen Napoleon schnell beizu treten, im eigenen Lande verlangten dies die meisten mit brennendem Ungestüm und kamen gegen den be- vächtigen Metternich

, ist der höchsten Bewunderung wert. Metternich wollte die Wiederherstellung der früheren Größe Oesterreichs /licht als'großmütiges Geschenk, sei es von Napoleon, 'lei es von dessen Gegnern, er wollte sie von Oester- reich selbst als Erfolg seiner wiedergewonnenen Macht errungen wissen; auch war er vollkommen im Rechte, venn er Rußlands Anwachsen ebenso gefährlich hielt für Oesterreich wie Napoleons Willkür. Oesterreich wollte Europa einen dauernden, annehmbaren Frie- sen schaffen und blieb daher

auf dem Standpunkte der bewaffneten Vermittlung, war aber auch bereit, zu den Waffen zu greifen, wenn kein anderer Weg zum Ziele führen sollte. Napoleon, der von sei ner Höhe durchaus nicht herabsteigen wollte, war natürlich nicht sehr erbaut von dieser Haltung Oester- ceichs. Als Schwarzenberg zu ihm nach Paris kam, bot Napoleon ihm Schlesien an. „Denn Preußen dürfe nicht länger bestehen," erklärte Napoleon. Schwarzen berg antwortete, von einem solchen Raubsystem will Oesterreich nichts wissen. Bezeichnend

mit Oesterreich zu erhalten, so ging Napoleon, welcher eine Vereini gung der drei Mächte zu verhindern suchte und auch sein durch starke Verluste geschwächtes Heer ergänzen mußte, einen Waffenstillstand ein, vom 4. Juni bis 20. Juli, in der Hoffnung, Oesterreich noch für sich ge winnen zu können. Während dieser Pause bemühten sich sowohl die Verbündeten als Napoleon, Oesterreich entschieden auf ihre Seite zu ziehen. Kaiser Franz Josef und Fürst Metternich wollten solange als möglich die Geißel . Klemens

Wenzel- Lothar-fiirtf-v. Metternich. eines neuen Krieges von dem ohnehin hart mitgenom- menen Oesterreich ferne halten und es wenn möglich vor neuen Opfern bewahren. Beide wurden nicht müde, in friedlichem Sinne auf Napoleon einzuwirken. Oesterreich hatte auch nach all dem Vorgefallenen gar keinen Grund, den beiden Verbündeten vielmehr zu trauen als Napoleon und wie ungewiß das Glück im Krieg mit dem Schlachtenkaiser sei, das hatten die vorausgegangenen Kämpfe im Mai wieder bewiesen. Auch war Preußen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 20.05.1955
Umfang: 6
(SK). Vizekanzler Dr, Schärf wurde vom Bayrischen Rundfunk gebeten, sich zum Abschluß des Staatsvertrages zu äußern. Seine Ausführungen wurden Mittwoch um 20.15 Uhr von München ausgestrahlt. Der Vizekanzler sagte u. a.: „In der Moskauer Erklärung der Groß möchte vom Jahre 1943 wurde Oesterreich zwar die Wiederherstellung seiner Unabhän gigkeit verheißen, jedoch daran eine Be merkung gefügt, die es zum Mitschuldigen des Zweiten Weltkrieges erklärte. Demge mäß war auch der erste Entwurf zum Oester reich-Vertrag

kaum von den Verträgen mit jenen Staaten verschieden, die als Verbün dete Hitlers besiegt worden waren. Man er klärte zwar, daß Oesterreich nicht verpflich tet sei, Reparationen zu bezahlen, man ver langte bloß: das Deutsche Eigentum in Oesterreich als Reparationsleistung .... Deutschlands. Dies, obwohl man wußte, daß in der Zeit des Anschlusses das ganze Eigen tum des Staates Oesterreich, darunter die Anlagen seiner Post- und Telegraphenanstalt und seine Eisenbahnen Reichseigentum ge worden

, er könne sich nicht vorstellen, daß das amerikanische Volk auch nur eine Minute lang glauben könne, er werde auf einer Viermächtekonferenz auf eine sowjetische Beschwichtigungspolitik hereinfallen. Er nahm damit zu diesbezüg lichen Erklärungen der Senatoren Know- land und Bridges Stellung. Der Präsident wies dann auf die wachsende Tendenz hin. von der Errichtung eines Deutschen Eigentum in Oesterreich war in Wahrheit eine Forderung auf Reparatio nen gegen Oesterreich. Die Ungeduld der Oesterreicher

bereit sei und sie entschlos. sen sich deshalb, zu den Moskauer Verhand lungen mit dem Forderungsprogramm nach vollständiger wirtschaftlicher Freiheit Oester reichs zu gehen. Die Sozialisten hatten, wie sich später zeigte, die Lage richtig eingeschätzt. Die Un terhändler der Sowjetunion fanden sich ver hältnismäßig rasch dazu bereit, alle wirt schaftlichen Stützpunkte in Oesterreich auf zugeben. Sie knüpften daran eine Bedingung, nämlich die, daß jenes Deutsche Eigentum in Oesterreich

, das ihnen ihre Alliierten im nisse, wie zum Beispiel die Einigung über die Gewährung der Unabhängigkeit an Oesterreich gebe der Hoffnung Raum, daß die Vereinigten Staaten neue Beziehungen mit den Sowjets eröffnen könnten, die ge eignet wären, die Hoffnung auf den Frieden zu stärken. Abschließend verwies Dulles darauf, daß auch Präsident Eisenhower sich der Tat sache wohl bewußt sei, daß eine Zusammen kunft der Großen Vier ihre Gefahren und ihre Vorteile habe. Die größte Gefahr liege darin, daß vielleicht Hoffnungen

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 12.07.1933
Umfang: 8
in der Verwaltung sowie in allen Annoncenbüros des In- und Auslandes. Die entgeltl. An kündigungen im redakt. Teile pnd mit Nummern versehen Mittwoch 12. Fllli »33 Nummer 87 Großmächte intervenieren wegen der Reisesperre? Paris. 11. Juli. Die Korrespondenz Havas bemerkt in einem Wie ner Brief über den deutschen Fremdenverkehrsboykott gegen Oesterreich: „Die Politik des Reiches in seinem Kampfe gegen die Regierung Dollfuß ist nicht nur vom morali schen und j u r i st i s ch e n, sondern auch vom Stand punkt

der Tatsachen aus nicht zu rechtferti gen. Welchen wirtschaftlichen Schaden der Boykott Oesterreich auch zufügen mag, wird doch kein gutgläu biger Mensch in Oesterreich oder anderswo den Bun deskanzler für diesen Schaden verantwortlich machen. Ein Tiroler Bauer hat erst vor kurzem dem Bundeskanzler gesagt: „Für eine Fremdenverkehrs- faifon verkaufen wir uns nicht." Schließlich weiß man, wie negativ die politische Kampagne des Nationalsozialismus in Oesterreich ver laufen ist. Sollten sich die österreichisch

-deutschen Be ziehungen weiter zuspitzen, so würde die europäische Paris, 11. Juli. Finanzminister Dr. B u r e s ch, der gestern nachmit tags Paris verlassen hat, empfing vorher den Vertre ter der Amtlichen Nachrichtenstelle und machte ihm u. a. folgende Mitteilungen: „Es erfüllt mich mit Genugtuung, daß es mir als Fi- nanzminister gelungen ist, die Lau sann er An leihe nach einem so langen Leidensweg nun zu p e r- fektionieren. Wir wissen, daß Oesterreich auf die Freundschaft der großen Staaten zählen

kann. Die Re gierung Dollfuß, die mit eiserner Energie die Ruhe im Innern aufrecht erhält, wird durch die Erledigung der Anleihe in ihren - Bestrebungen unterstützt werden, Brot u n d A r b e i t zu schaffen. Ich freue mich, auch sestzustellen, welchen Umfang die Fremden verkehrswerbung für Oesterreich im Aus land heute angenommen hat und welch st a r k e s E ch o sie findet.' Wir.sind alle überzeugt, daß die Frem den, die Oesterreich aussuchen, die b e st e A u f n a h m e finden und alle unsere Freunde bleiben

wer den. Das Ausland ist, wie ich mich überzeugen konnte, zur Erkenntnis gekommen, daß Oesterreich, so klein es ist, eine große Aufgabe in Mitteleuropa zu erfüllen hat. Wir haben die Hoffnung, daß wir diese Aufgabe erfüllen und daß die großen Staaten das ihre dazu beitragen werden, um Oesterreich als Bol l- werk des Friedens und der deutschen Kul tur zu erhalten." Diplomatie ihnen zweifellos mehr Aufmerksamkeit zuwenden als bisher. Es ist wirklich nicht einzusehen, welches Interesse das Reich

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 13.07.1906
Umfang: 16
für Kriegsschiffe errichten. Die Delegierten billigten diese Vor schläge, trotzdem das wieder Millionen kosten wird, weil z. B. Italien ganze Unsummen ausgibt, um sein Heer und seine Ma rine — man weiß ja gegen wen — zu verstärken. Sehr interessant und des Merkens wert ist, was der Minister des Aeußern ant wortete auf die Frage, „ob Oesterreich-Ungarn ein gemein samer Staat sei". Der Minister sagte, ein gemeinsamer Staat Oesterreich-Ungarn bestehe nicht. Das gehe schon daraus her

- vor, weil es eine österreichische und eine ungarische Staatsbürger- schaft gebe. Ter Minister kennt nur eine „österreichisch-ungarische Monarchie" auf Grund der pragmatischen Sanktion, die so ande ren Staaten gegenüber als ein Ganzes dastehe. Man sieht, w e verhängnisvoll uns der Ausgleich wurde, den Andrassy und Beust 1867 schlossen. Seit diesem Jahre zerfiel Oesterreich in zwei Hälften und wer weiß, ob in einem halben Menschenleben unser Vaterland Oesterreich nicht noch mehr gespalten sein wird. Pie Mühkeninduflrie

Stellungnahme zu der von den Budapester Mühlen geplanten Er- richtung einer eigenen Schiffahrtsgesellschaft auf der Donau behufs Verbilligung der Mehlsrachten von den ungarischen Donaustationen nach Oesterreich, weiter die Einführung einer Surtaxe (Zollauf- .schlag) auf ungarisches Mehl, sowie Stellungnahme gegen die Wiedereinführung des Mahlverkehres, in welcher Form immer, insbesondere auf Grund von Einfuhrscheinen. Die t ir o lischen Vertreter der Abordnung forderten eine energische Stellungnahme

Handeln. Die Steuerfreiheit oer Freilager der ungarischen Mühlen in Oesterreich wurde als Bevorzugung der ungarischen Mühlenindustrie bezeichnet. Per Kandeksvertrag mit der Schweiz liegt nun dem Abgeordnetenhause vor. Was die Zölle für öster reichisch-ungarische Artikel bei der Einfuhr in die Schweiz anbe langt, so sind Ermäßigungen hauptsächlich bei Malz, für das statt des bisherigen Vertragssatzes von einem Franken nur 60 Zentimcs zu zahlen sein werden, ferner bei Hopfen, dessen Zoll sogar von vier

von den Arbeitern ferne gehalten worden. Es macht überhaupt den Eindruck, daß die Fabrikanten vor der An kündigung einer Arbeitseinstellung keine Angst mehr haben, seitdem manche Arbeiter immer mit Arbeitseinstellungen drohen. Per Zollkrieg mit Seröien. Wir haben seit dem 6. Juli den Zollkrieg mit Serbien. Oesterreich'Ungarn hat die Grenzen für serbisches Vieh und ser bisches Fleisch gesperrt. Es ist dies die härteste Maßregel, die Oesterreich gegen Serbien machen konnte, da Serbien auf die Ausfuhr

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 23.08.1922
Umfang: 8
. ZumALHolenin Innsbruck monatlich 4500 K. Auswärts durch die Kolporteure und durch die Post für Deutsch-Oesterreich: monatlich 4800 K. Deutschland 6000 K. Uebrig. Ausland 8000 K. Einzelnummer zum Abholen 300 t(, durch die?Post 400 K. Rr. 191 ZunsSruck. «ittwsch den LZ. Ansust 1922 38. Fahr». Wer weiß etwas? In Oesterreich herrscht wieder einmal politi sche Hochkonjunktur. Die Kanzler reise nach Prag, Berlin und Rom, das mysteriöse Schweigen der Regierung — die offiziellen Berichte darüber be sagen ja gar

Form hierbei zuführen. Ist Europa wird in großen Umrissen allmäh lich eine politische Machtkonstellation sichtbar, die England und Italien auf der einen, Frankreich und die Kleine Entente auf der anderen Seite zeigt. Zwischen diesen beiden Mächtegruppen wird der Kampf um die Hegemonie in Europa geführt werden. Das Kampfobjekt ist Deutsch land, Oesterreich und wahrscheinlich in weiterem Abstande dann auch Rußland. Wer in diesem gigantischen Ringen Sieger bleiben wird, ist heute sehr, sehr unbestimmt

, sicher aber ist das eine, daß der Kampf auf dem Rücken des deut schen Volkes ausgetragen wird. Oesterreich ist nun nicht in der Lage, sich heute schon offen auf die Seite des einen oder anderen Kontrahenten zu stellen, da der Aktivität der österreichischen Außenpolitik durch den Frichens- pertrag von St. Aermain erstens enge Grenzen gezogen sind, zweitens aber deswegen,, weil man heute noch gar nicht sagen kann, welche Mächte gruppe in Europa die Oberhand erringen wird. Heute ist es jedenfalls

Bedrohung Italiens" bezeichnet und bei einer militärischen Intervention „von aude- re-r 1>?<> 1 r>fnr'fi a? Eutsckeidnnn Italiens „auf demselben Gebiete" in Aussicht stellt. Die ser Wink mit dem Zaunpfahl geht über Prag nach Paris, man wird ihn an beiden Orten zu verstehen wissen. Bildlich ausgedrückt, könnte man die Sache so darstellen: Oesterreich ist ein Knochen, der allmählich in Fäulnis überzugehen droht. Rings um den Knochen fletschen ein paar hungrige Hunde, von denen jeder gern den gan zen

und versprochen, bei die sem Bund für Oesterreich 311 intervenieren. Das ist alles, lvas in Prag bis jetzt erreicht werden konnte. In Berlin wurde Seipel recht nett emp fangen; die Zeitungen bringen, die eine mit mehr, die andere mit weniger starken Worten, eingehende Berichte über Oesterreich; mehr ist bis zur Stunde nicht bekannt. Jedenfalls aber ist das eine sicher, daß die deutsche Regierung die österreichische Frage mit der allergrößten Vor sicht behandeln wird und muß und sich in keine gewagten

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Lienzer Nachrichten
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Seite 5 von 12
Datum: 28.02.1936
Umfang: 12
Akrobatische Höchstleistungen. In Anbetracht der aus der Witterung herzuschreibenöen Ge fährlichkeit der Bahn hatten sich die Fahrer mit Sturzhelmen ausgerüstet. FiS-Toclaus. Herren: 1. Rudi Matt (Oesterreich): 69.5, 68.6. 2. Kneihl Eberhard (Oesterreich): 71.1, 67.5. 3. Romminger Rudolf (Schweiz): 71.8, 70.5. 4. Allemen Heinz (Schweiz): 73.2, 69.3. 5. Willi Walch (Oesterreich): 73.5, 74.3. Toni Seelos absolvierte den Vorlauf mit 65.2 Sekunden und unterbot hier wie bei den Olympischen Spielen die Zeiten

der Sie ger. Fiü-Toclauf. Damen: 1. paumgarten Gerda (Oe sterreich): 69.5, 67.6. 2. pinching Evelin (Eng land): 69.9. 69. 3. Grete Weikert (Oester reich): 70.2, 70.4. 4. Osirnig Elvira (Schweiz): 71.9, 72.4. 5. Steuri Erni (Schweiz): 74.2, 75.1. Die weiteren Oesterreicherinnen liegen an 6. (Stiller), 10 . (Rosmini) und 12 . (Ripper) Stelle. Kombination: Herren : 1 . Romminger (Schweiz). 2 .Al lemen (Schweiz). 3. Kneuhl (Oesterreich). 4. Rudi Matt (Oesterreich). 5. Sernorelli (Ita lien). 6. Birger Rund

(Norwegen). 7. Willi Walch (Oesterreich). Damen: 1 . pinching (England). 2 . Osir nig (Schweiz). 3. paumgarten (Oesterreich). 4. Arx-Zvgg Nini (Schweiz). 5. Steuri (Schweiz). An 9 . Stelle rangiert Rosmini, an 11 . Weikert, an 13. Ripper und an 14. Stiller. * Mannschaftswertung im Toelans: Herren: 1. Oesterreich, 2. Schweiz. 3. Norwegen. 4. Italien. Damen: 1. Oesterreich. 2 . Schweiz, 3. Großbritannien. 4. Amerika, Absahrtslans: Herren : 1. Romminger Rud. (Schweiz): 4:29.8. 2 . Sertorelli Giacinlo

(Italien) :4:43.2. 3. Allmen (Schweiz). 4. Birger Ruuö (Nor wegen). 5. Kneihl (Oesterreich): 4:52.8. 6. Rudi Matt (Oesterreich): 4:56.2. 7. Walch Willi (Oesterreich). An 11. Stelle liegt Friedl Pfeiffer (Oesterreich). Damen: 1. pinching (England): 4:45. 2. Osirnig (Schweiz): 4:55. 3. Arx-Zogg (Schweiz). 4. Clara Frieda (Italien). 5. paumgarten Gerda (Oesterreich): 5:08.8. Die Oesterreich,erinnen stehen weiters mit Rosmini an 11 ., mit Ripper an 13., mit Weikert an 15. und mit Stiller an 17. Stelle

. Mannschaftswertung im Absahrtölaus. Herren: 1 . Oesterreich. 2 . Schweiz. 3. Norwegen. 4. England. Damen : 1.Schweiz, 2 . England. 3. Oesterreich. 4. Amerika. Im Wettbewerb um die Seeselder Silberku gel besetzte Walter Dellekarth (Wien) den ersten und zwei Tiroler die anschließenden 2 Plätze. Dellekarkh sprang außer Konkurrenz 63.5 Meter und erzielte damit die größte Weite des Tages. Beim großen internationalen Skispringen in Seefeld, das in Innsbruck hätte stattfinden sollen, ging Birger Ruuö als erster Sieger

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Alpenländer-Bote
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Seite 2 von 12
Datum: 13.08.1933
Umfang: 12
Seite 2. Nr. 32. wenn sich Italien und Frankreich miteinander verständigt haben. Unter der Decke wird über diese Verständi gung eifrig verhandelt. „Ja", so hackte das fran zösische Bamhakel ein. das stimmt. Ich weiß es aus erster Quelle. Und die Hauptsache bei diesen Ver handlungen ist euer Oesterreich. Frankreich will von dein Anschluß Oesterreichs an Deutschland auch nichts wissen, und zwar aus zwei Gründen. Einmal deshalb nicht, weil dadurch die Macht Deutschlands in unheimlicher Weise ver

- inehrt ivürde. dann aber auch deshalb nicht, weil die Freunde Frankreichs, die Kleine Entente (Tschecho slowakei, Jugoslawien. Rumänien), besonders aber die Tschechoslowakei gefährdet wären. Schau ein- inal die Karte an! Wenn Oesterreich zu Deutschland gehört, dann ist der Tschechenstaat eingezwickt. Er kann sich nicht mehr rühren und ist militärisch nicht zu halten. Bricht dieser Stein aus dem Gebäude der Kleinen Entente heraus, dann verschlechtert sich auch die militärische Lage Polens

in Mitteleuropa. Italien will möglichst viel Einfluß haben und Frankreich will ihn auch haben. Noch etwas wird gar zu gerne ver gessen. Die einzige freie Bahnlinie, die Frankreich init den ihm verbündeten Staaten des Ostens ver bindet, geht über den Arlberg durch Oesterreich. Ist diese in den Händen Deutschlands, dann fehlt Frankreich die direkte Verbindung. Die Hauptsache aber ist: Jeder weiß, daß man in Deutschland offen und im geheimen an einen Rachekrieg gegen Frank reich denkt, daß man dabei Italien

gerne auf seiner Seite hätte und umgekehrt. In Italien war die Stimmung gegen Frankreich mehrmals schon so, daß man einen Krieg mit Frankreich begrüßt hätte. Das weiß man alles, auch in Paris sehr wohl. Aus Sorge um die eigene Machtstellung und aus Eifer sucht gegeneinander sind sich daher Frank reich. wie Italien einig darin, daß Oesterreich sich nicht anschließen darf und daß es vorteilhaft wäre, wenn Oesterreich und Ungarn zusammenkamen. Mwn meint, beide Länder zusammen wären lebens fähig

, während sie getrennt, wie sie heute sind, zu einem Fretterdasein gezwungen sind. Soweit wäre man grundsätzlich zwischen Rom und Paris einig. Schwieriger ist es, über die Eifersucht hinwegzu- kommen. Die Kleine Entente sagt: wenn Oester reich und Ungarn beieinander sind, dann bedeutet das nichts anderes als die Festsetzung des italieni schen Einflusses im Donauraum. Diese Gefahr werde nur dann beseitigt, wenn ein großer mittel europäischer Wirtschaftsblock, an dem nicht nur Oesterreich und Ungarn

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 09.04.1947
Umfang: 4
erzielt worden wäre, stand nunmehr die Rückerstattung des alliierten Eigen tums, das während des Krieges enteignet wurde, zur Debatte. Dabei ergab sich der in der bisheri gen Chronik der Konferenz seltene Fall, daß Rußland uifd die USA im Gegensatz zu Frank reich und Großbritannien standen. Rußland stimmte der amerikanischen Auffas sung zu, daß Oesterreich den Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen keine Kompensation für Schäden zu leisten habe, die durch Nazis oder durch Kriegseinwirkung an deren

, das nach dem Anschluß enteignet worden ist, während Rußland der Auf fassung ist, daß lediglich jene Vermögenschaften znrückzuerstatten seien, die nach dem Beginn der Feindseligkeiten in deutsche Hände übergegangen sind. Muß Oesterreich die Hilfslieferungen be zahlen? Die Beratungen über die Bezahlung der durch die Alliierten nach der Befreiung an Oesterreich gelieferten Lebensmittel führte zu einem neuer lichen Zusammenstoß zwischen dem amerikani schen Delegierten General Clark und dem sowjet russischen

Beauftragten Gusew. Der durch Clark vorgelegie Antrag sab die völlige Streichung der durch die Lieferung von Lebensmitteln an Oesterreich auf gelaufenen Schulden vor. Dagegen wandte Gusew ein, daß er der vorbehaltslosen Streichung dieser Schulden nicht zustimmen könne, da zunächst der Um fang der Lebensrnittel, die an Oesterreich gelie fert werden, genau f estgelegt werden müsse. Er lehnte den amerikanischen Vorschlag, Oesterreich von der Bezahlung für die „impor tierten Lebensmittel zu befreien

, ab und schlug vor, statt dessen die Worte der österreichischen Regierung übergebenen Lebensrnittel zu setzen." General Mark Clark erklärte wörtlich: Ich kann nicht glauben, daß es der Wunsch der Sowjetunion sei, Oesterreich zusätzlich zur Be zahlung seiner im Inland hergestellten landwirt schaftlichen Produkte zu verpflichten. Von diesen Produkten, die im Inland herge stellt wurden, sind einige, wie wir wissen, durch die sowjetrussischen Besatzungbehörden der österreichischen Regierung übergeben worden

. Eine weitere Debatte in dieser Frag? wurde durch Gusew abgelehnt. Vorberatungen beendet Moskau, 8. April (AFP). Die Sonderbeauf tragten für Oesterreich haben ihre Beratungen abge schlossen. Der Entwurf für den Oesterreich-Vertrag wird jetzt vom Redaktionsaus schuß im einzelnen aus gearbeitet. Dabei wird eine Anzahl von Punkten fest gehalten, über die keine Einigung erzielt werden konnte und über die daher der Außenministerrat ent scheiden muß. Die wichtigsten dieser Punkte sind die Definition des Begriffe

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Der Arbeiter
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Seite 5 von 10
Datum: 04.05.1913
Umfang: 10
für alle Zeiten zu tiefstem Danke verpflichtet. Als die Franziskaner nicht mehr imstande waren, allein das weitausgedehnte Mifsionsfeld zu be sorgen, entschloß man sich, der Heranbildung einheimi scher Priester größeren Eifer zuzuwenden. Mit Freu den übergab Bischof Guiglelmi die Leitung eines Prie sterseminars in Skutari einigen Jesuiten aus der sizilianischen Ordensprovinz, die im Jahre 1842 in Skutari eingetroffen waren. Oesterreich sagte der neuen Anstalt seinen Schutz zu. Aber kaum war das Seminar

eröffnet, als es auch schon (1843) von fana- tischen Mohammedanern zerstört wurde. Die Jesuiten mutzten flüchten. Erst nach dem Krimkriege erhielten die Katholiken Albaniens durch Frankreichs und Oester reichs Bemühungen wirklich größere Religionsfreiheit. Seitdem hat Oesterreich nicht aufgehört, die Kirche Al baniens in der freigebigsten Weise zu fördern. In einer längeren Ausführung lesen wir im 8. Heft der »Katholischen Missionen" (Freiburg und Wien, Her der), wie die Hilfe Oesterreichs

sich nicht nur auf das Kirchenwesen Albaniens beschränkte, sondern wie auch mit östrreichischem Gelde überall Schulen eingerichtei wurden. Aber auch die caritativen Anstalten Alba niens, ein Waisenhaus unter Leitung der Schulbrüder und verschiedene Hospitäler der Barmherzigen Schwe stern werden entweder vollständig oder doch Mm grö ßeren Teil von Oesterreich unterhalten. Fast unzählig sind ferner die Fälle, in denen österreichische Diplo maten bei der Pforte für katholische Albanier, Priester und Laien, eintraten; stets

hat Oesterreich die Pflichten, die ihm das Protektorat auferlegte, mit Kraft und Er folg erfüllt. Es wäre ein schwerer Verlust für die ka tholische Kirche Albaniens, wenn sie den starken Arm Oesterreichs in Zukunft entbehren müßte. Erhält das Volk Autonomie, dann werden die Katholiken eine kleine Minorität bilden gegenüber den Mohammedanern, die eingefleischte Feinde der katholischen Kirche sind. Hält dann Oesterreich nicht seine Hand über die Katholiken, so dürfte die jetzt schon so schwer geprüfte Kirche

, welche als Millionäre gelten können oder ein denselben gleiches Einkommen besitzen. In Tirol waren im Jahre 1911 42.699 Persona>leinkommensteuerpflichtige mit einer Steuervorschreibung von 2,056.214 K 30 h, von welcher Summe 231.022 Kronen auf die Millionäre entfallen. — In ganz Oesterreich lebten 1,404.703 Personen mit einer Steuervorschreibung von 93,191.886 K. 565 Personen hatten ein Einkommen von mehr als 200.000 Kronen, 39 ein Einkommen von über eine Million. Der größte Steuerträger hatte ein Einkommen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 23.05.1935
Umfang: 8
insbesondere den Passus der Hitlerrede, welcher sich mit Oesterreich befaßt. Die „Reichspost" bezeichnet die Stellungnahme Hitlers über das Verhältnis zwilchen Oesterreich und Deutschland als einseitig und tendenziös. Die Berufung auf den natür lichen geistigen Kontakt zwischen den beiden Staaten wirke wenig überzeugend, da es dem Nationalsozialismus Vor behalten war, den jahrhundertealten Ideenaustausch zum erstenmal in der Geschichte des deutschen Volkes zu unter brechen

. Die nationalsozialistischen Ideen wurden in Oesterreich erst verboten, als ein reichsdeutscher Statthalter in Oesterreich die Fremdherrschaft errichten wollte, als man mit Bomben und Verbrechen und schamlosem Terrorismus bis zum Kanzlermord Oesterreich zur Kapitulierung unter das Berliner Diktat beugen wollte. Hitler hat mit der Rede über Oesterreich der gesamtdeutschen Sache keinen guten Dienst erwiesen. Wir hätten gewünscht, daß der Konflikt, den nicht Oesterreich hervorgerufen und nicht gewollt hat, wenigstens

als innerdeutsche Angelegenheit behandelt wor den wäre. Die ablehnende Stellungnahme zu dem Nicht einmischungspakt ist ein Schuldbekenntnis, das nicht da durch ritterlicher wird, daß es vor ganz Europa äbgelegt wurde. Das demokratische „Neue Wiener Tagblatt" erklärt, Hitlers Bemerkungen über Oesterreich werden in allen Tei len der patriotischen österreichischen Bevölkerung in Erinne rung an den Naziterror und die Ermordung Dr. Dollfuß' eine tiefe Erbitterung erregen. Die Einstellung Hitlers zu Oesterreich

hat sich nicht im geringsten geändert. Auch der übrige Teil der Rede hat für den- Frieden und die Sicherung des Friedens fast nichts gebracht. Die „Neue Freie Presse" hält den Hitlerworten über Oesterreich die Worte Dollfuß' entgegen, welcher sagte: „Oesterreich hat sich immer nur gewehrt und niemals an gegriffen". Das Blatt fügt hinzu, Oesterreich hat sich nie mals von der Demokratie grundsätzlich abgewendet, son dern sich nur unter dem Druck der außerordentlichen Ver hältnisse die besondere Staatssorm gegeben

. Der Vergleich zwischen der Schweiz und Oesterreich ist sabsch, denn die innere Ordnung der Schweiz wurde niemals gestört, wäh rend Oesterreich zweimal an den Rand des Bürgerkrieges gedrängt wurde, und zwar durch die Hetze von außen. Auch die übrigen Blätter lehnen die Stellungnahme Hitlers über Oesterreich ab und bemerken, Oesterreich ist deutsch und will und wird ewig deutsch bleiben. Oesterreich läßt sich aber sein Deutschtum nicht von außen vorschreiben und verlangt die gleiche Achtung wie andere Staaten

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 4 von 10
Datum: 28.07.1914
Umfang: 10
beschlossen. Die Haltung Deutschlands. Aus Berlin wurde gemeldet: Nachdem die serbische Regierung offenbar durch die Hoffnung auf den Beistand anderer Mächte den Abbruch der Beziehungen mit Oesterreich-Ungarn heraufbe schworen hat, wird es die Aufgabe der europäischen Mächte und insbesondere Deutschlands Aufgabesein, dieEinmischungweiterer Staaten in die Auseinandersetzung Oesterreich-Ungarns mit Serbien zu verhindern. Deutschland hat nirgends einen Zweifel darüber aufkommen lassen, daß die beiden

streitenden Teile allein gelassen werden müssen und daß der An griff eines Dritten auf Oesterreich- Ungarn Deutschland auf der Seite seines Bundesgenossen finden wird. Indessen ist die Hoffnung keineswegs ausge schloffen, daß schnelle Erfolge der österreichischen Truppen Serbien doch noch zum baldigen Einlen ken bewegen werden. Von ganzem Herzen muß man daher den Waffen Oesterreich-Ungarns einen baldigen Sieg wünschen, um das Umsichgreifen des Konflikts zu verhindern. Man meldete aus Berlin, 26. Juli

in die Hoheitsrechte des serbischen Staates bedeutet. Oesterreich tritt als die Polizei aus, die es übernimmt, in Serbien Ordnung zu schaffen, da die serbische Regierung nach Oesterreichs Aus sage nicht imstande ist, die „subversiven Elemente", die Oesterreichs Ruhe stören, in Schach zu halten. Aber Oesterreich kann sich eben nurdurchsolchePolizeiaktionenvonden Verbrechern befreien, die von Serbien aus nach den Gebieten der habsburgi schen Donaumo narchie entsendet werden. Jede Rücksicht gegenüber Serbien entfällt

, da es Oesterreichs erste Pflicht ist, sich selbst zu schützen. Oesterreich-freundliche Annd gedungen im Deutschen Reiche. Aus Berlin meldete man am 25. Juli: Als heute abend kurz nach 8 Uhr unter den Linden die ersten Extrablätter über die Ablehnung der österreichischen Note bekannt wurden, erschollen aus der Menge Hoch rufe auf Oesterreich-Ungarn. Gegen 2000 Menschen zogen vor die österreichisch-ungarische Botschaft und stimmten unter wiederholten Hochrufen die Lieder: „Deutschland, Deutschland

und so Man meldete aus München, 26. Juli: Gesterns ^weitgehende Befehle hinausgehen lassen, daß im fanden während der Nacht große Sympathiekundgebungen r für das befreundete Oesterreich statt. Tausende vonl Menschen durchzogen in langen Zügen die Straßen der^ Stadt und sangen die Volkshymne und „Die Wacht aml' Rhein". Vor der österreichischen Botschaft wurden^ begeisterte Ansprachen gehalten, die am Schluffe in stürmisch aufgenommene Hochs auf den österreichischen Kaiser und das Deutsche Reich ausklangen

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