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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 08.11.1928
Umfang: 16
der Obersten deutschen Heeresleitung leider unbenützt verpaßt worden. Den Weltkrieg mußte die österreichisch-ungarische Monarchie mit ihrer Auflösung und mit ihrem Unter gang bezahlen. «Es wird so oft «behauptet, der Weltkrieg sei Oesterreich-Ungarns wegen aus-gebrochen und durch Oesterreich-Ungarn fei auch Deutschland in Krieg und Niederlage verwickelt worden. Wahr ist eher das Gegen teil. Oesterreich-Ungarn hatte bloß zwei «Erbfeinde, näm lich Italien und «Rußland, welche beide auf «Grund

des Nationalitätsprinzipes auf den «Untergang der Donau monarchie hinarbeiteten. Italien wollte «sich die noch un- erlösten Provinzen angliedern, die Alleinherrschaft auf dem Adriatischen «Meere an sich reißen und auf dem west lichen Teile der Balkanhalbinsel maßgebenden «Einfluß gewinnen. Rußland aber wollte mit «dem Panslawismus Ernst machen und deshalb die «slawischen Völkerschaften in Oesterreich und «Ungarn sowie auf dem «Balkan unter seine Oberherrschaft bringen. Die Interessen dieser zwei Erbfeinde Oesterreich-Ungarns hätten

'sich gar bald ge kreuzt und so hätten sich deren Kräfte teilweise gegen kreuzt und «so hätten sich deren Kräfte teilweise gegen seitig aufgehoben. Es wäre nicht im Interesse Italiens gelegen gewesen, den russischen Einfluß bis an die Küsten des Adriatischen «Meeres «Vordringen zu lassen. Bei aller Erbfeinschaft hätte «Italien ohne Zweifel das friedfertige Oesterreich-Ungarn dem eroberungssüchtigen Rußland als Nachbar vorgezogen. Anderseits lag es nicht im In teresse «Rußlands, den italienischen Einfluß

auch aus den Balkan «sich erstrecken zu lassen. Ueberdies «war es das Interesse «Frankreichs und «Englands, Italien und Ruß- Jahren. landland nicht übermächtig werden zu lassen. Niemals hätten sie es zugeben können, daß «Rußland alle Balkan staaten und überdies noch die slawischen Völkerschaften Oesterreich-Ungarns unter feine «Botmäßigkeit bringt. Bei «solcher Lage der «Dinge hätte sich Oesterreich-Ungarn bei einigermaßen kluger Politik unschwer zu «behaupten vermocht. Wesentlich anders stand es bei Ausbruch

das ebenso unkluge «wie heraus fordernde «Auftreten des «Kaisers Wilhelm II. und vieler seiner von ihm instruierten «Staatsmänner. Der Weltkrieg ist nicht wegen «O «e st e r r e i ch-U n- g a r n, sondern «wegen Deutschland zum Ausbruch gekommen. Die «Feindschaft jener Mächte, welche den Krieg «gewonnen haben, nämlich die Feindschaft Frankreichs, «Englands und Nordamerikas, richtete «sich gegen Oesterreich-Ungarn nur aus dem Grunde, «weil letzteres «der «Bundesgenosse und der bril lante Sekundant

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Lienzer Nachrichten
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Seite 1 von 4
Datum: 14.05.1918
Umfang: 4
. Man darf sich des halb auch nicht wundern, wenn reichsdeutsche Blätter hie wmd da sich unvertraut mit den öster reichischen Begebenheiten zeigen. Umso mehr Freude empfinde ich darüber, daß viele rcichs- deutsche Zeitungen die Ereignisse, welche jetzt hier so starke Erregung Hervorrufen, maßvoll u. ruhig besprechen." — Ein anderer Politiker wieder bemerkte: „Das Bündnis zwischen Deutschland und Oesterreich-Ungarn ist ganz anderer Art als das unserer Gegner. Ter Krieg hat uns näher zu einander gebracht

sprach hierauf in begeisterten Worten von unserem Kaiser, seiner goldenen Natur und seinen Herzenseigenschaften und sagte dann: „Ge wiß müssen wir Deutsche in Oesterreich unsere Stellung gegenüber den Nichtdeutschen mit Ent schiedenheit behaupten, aber wir müssen und wir wollen schwarzgelb durch und durch bleiben. Von Schönerer trennt uns eine große Kluft. Dessen Wege wollen w i r nicht gehen." — Ein vierter bemerkte: „Deutschland bedarf, um selbst seinen vielen Feinden gegenüber bestehen zu kön nen

, eines starken Oesterreich-Ungarn. Dieses aber ist nur stark als Monarchie. Oesterreich- Ungarn als Republik oder auch nur aufgelöst in verschiedene Einzelstaatcn, wäre im Nu zerschla gen und eine Beute der wildesten Anarchie. Des-' halb ist jede dynastiefeindliche Bewegung für un ser Vaterland ein Verderben und geradezu ver hängnisvoll. Oesterreich-Ungarn bedarf aber wei ter, um stark zu sein, des Friedens zwischen sei nen Nationen. Der Völkerstreit zehrt an seinen Kräften und lähmt

seine volkswirtschaftliche Tätigkeit. Des wirtschaftlichen Auii-bwungcs aber bedarf Oesterreich-Ungarn als eines dritten Faktors, um stark zu sein. Dies jedoch nicht bloß die Gesamtmonarckne als solche, sondern auch Oesterreich im besonderen, um nicht gegen Ungarn zu verkümmern oder auch nur zurückzutreten." Dieser Gedanke: „Deutschland bedarf eines starken Oesterreich-Ungarn wurde noch weiter un ter voller Zustimmung aller besprochen ungefähr in folgenden Gedankengängen: Eine alldeutsche Bewegung, etwa im Bestreben

, die deutschen Ge biete Oesterreichs dem Deutschen Reiche anzuglie dern, wäre nicht bloß unheilvoll für Oesterreich- * Lienz, Dienstag, 14. Mai Ungarn, sondern ebenso für Deutschland. Die notwendige Folge wäre, daß immer mehr nicht deutsche Völker und Staaten feindselig sich gegen das Deutsche Reich wenden würden. Der Plan der Gegner, Deutschland einzukreisen, würde dann trotz der jetzigen militärischen Niederlage der En tente doch noch zur Verwirklichung gelangen. — Tie Polen haben in der Cholmer Angelegen

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 27.02.1931
Umfang: 6
er. mit einigen hun dert Tirolern nach Südamerika auszuwanöern, ist unser ganzes Ausmanderungsproblem wieder in den Vordergrund der allgemeinen Interessen gerückt. Die Regierung soll diesen Auswanderern ganz ansehnliche Beträge zur Verfügung stellen, Beträge, die hinreichen würden, auch in Oesterreich sich ein kleineres Gut anzu- schaffen. Ob der Plan allerdings bei der Erörterung aller solks p ol i ti s ch e n und v o l k s w i r t s ch a f t l i ch e n Zeiten der Angelegenheit den verschiedenen Einwendun gen

Stand halten kann, ist eine andere Frage, die vorerst noch nicht erörtert werden soll. Bezeichnend aber ist es, Saß zur gleichen Zeit, in der in Oesterreich für dieses Auswanderungsprojekt Stimmung gemacht wird, in der Schweiz ähnliche Stimmung gemacht wird für — die Einwanderung nach Oesterreich. Da sich das Interesse in den Schweizer landwirtschaft lichen Kreisen für eine Auswanderung nach Oesterreich in der letzten Zeit immer mehrte, ließ die „Schweizerische Bereinigung der Jnnenkolonisation

und industrielle Landwirtschaft" durch ihren Direktor Professor Dr. Hans Bernhard Studien über dieses Problem anstellen. Diese Studien veröffentlichte Bernhard nun in einer Zchrift „Die Landbauzonen und ländlichen Ansiedlungs- iedingungen in Oesterreich". Da es auch für uns von jcößtem Interesse ist, zu beachten, wie man im Aus lände die österreichischen Siedlungsfragen sieht, geben vir nachstehend die Mitteilungen wieder, die die „Neue .Micher Zeitung" über den Inhalt der Bernüardschen Ztudienschrift

veröffentlicht: Tie österreichische Landwirtschaft bat seit dem Kriege trotz Kriegsfolgen und Vertrag von St. Germain ganz gewaltige Anstrengungen gemacht. Dazu ist die Berkehrslage des larrdwirtschaftlichen Wirtschaftsraumes ungünstig. Wien als Hauptmarkt liegt exzentrisch an einem Zipfel nahe der Landesgrenze. Das heutige Oesterreich be- tieht aus etwa drei Viertel Bergland und einem Viertel Flachland. Der unproduktive Boden umfaßt 90 Prozent gegenüber 75 Prozent in der Schweiz. Oesterreich führte 1928

österreichische Land wirtschaft fast aller Kultnrarten zeigt überhaupt eine stark extensive Bewirtschaftung, mrd die Güter sind meist nach unseren schweizertschenBegriffen m herabgemirtschaftetem Zustande. / Für den Schweizer Siedler handelt es sich daher in der Regel darum, das übernommene Gut heraufzuwirtschaf ten. Während die Güter in der Schweiz überkapitalisiert sind, sind sie in Oesterreich außerordentlich billig und kommen im Durchschnitt je nach Lage und Bonität etwa

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 15.05.1918
Umfang: 4
nach Ratifikation des Friedensvertrages mit den Regierungen Deutschlands und Oesterreich-Ungarns in Verhandlungen darüber eintreten wird, in welcher Weise der Ueberschuß Rumäniens an Erdölen und Erdölerzeugnissen Deutsch land, Oesterreich und Ungarn zur Verfügung gestellt wer den könne, ohne daß die Lebensinteressen Rumäniens ge fährdet werden. Der zweite Teil enthält das wirtschaftliche Abkommen. Danach verkauft Rumänien an Deutschland, Oesterreich und Ungarn die Ueberschüsse des Landes an Getreide aller Art

sich Rumänien, die Ueberschüsse obgenannter Artikel an Deutsch- laüd» Oesterreich und Ungarn zu liefern, falls diese es ver langen. Dieses Verlangen kann auf den Gesamtüberschuß »der auf bestimmte Mengen dieser Erzeugnisse gerichtet fein. Machen die Vertragsstaaten von dem Uebernahms- recht für ein Jahr keinen Gebrauch, so erlischt die Ver pflichtung Rumäniens auch für die folgenden Jahre. Für andere als die erwähnten landwirtschaftlichen Erzeugnisse, wie Obst und Wein, bleiben besondere Vereinbarungen

Vor behalten, mit der Maßgabe, daß Rumänien sich bereit er klärt. die Ueberschüsse von 1918 an Deutschland, Oesterreich und Ungarn zu liefern. Für die aus diesem Vertrag zu liefernden Erzeugnisse wird Rumänien Ausfuhrverbote er lassen. um die Erfüllung des Vertrages sicherzustellen. Falls Deutschland, Oesterreich und Ungarn nur Teile der Ueberschüsse verlangen, wird die Ausfuhr so lange nicht gestattet, als die beanspruchten Teile des Ueberschusses nicht geliefert oder die Lieferung nicht gesichert

ist. Die Feststellung der Ueberschüsse erfolgt grundsätzlich durch die rumänische Regierung unter Mitwirkung der Vertreter Deutschlands und Oesterreich-Ungarns. Hiebei werden die Verhältnisse der durchschnittlichen Ausfuhr in den Jahren 1908—1913 der Gesamterzeugung unter entsprechender Be- rückfichtigung der Veränderungen im rumänischen Wirt schaftsgebiete zugrunde gelegt. Die Art der Aufbringung, Uebernahme, Zahlung wird durch die von Rumänien zu er richtende Ausfuhrstelle einvernehmlich mit der in Rumänien

von Deutschland und Oesterreich-Ungarn zu errichtenden Stelle geregelt werden. Letztere ist frei, insbesondere von Abgaben und Gebühren. Deutschland und Oesterreich-Un garn werden bestrebt sein, die Ausfuhr aller in Rumänien benötigten Waren, Ganz- und Halbfabrikate, Rohstoffe usw., insbesondere der zur Hebung der landwirtschaftlichen Erzeugung nötigen Gegenstände zu fördern. Um den Be dürfnissen des Landes Rechnung zu tragen, sind sie bereit, sogleich nach Ratifikation des Friedensvertrages in Ver handlungen

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Alpenländer-Bote
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Seite 3 von 16
Datum: 11.06.1933
Umfang: 16
ttt. 28 . em « Bolschewik die menschenfreundliche Güte hat ihn tot zuschlagen, mit der Aussicht auf vollkommene Straf freiheit! Und trotz alledem — wie hat denn Kaiser Karl Oesterreich, sein Oesterreich „verlassen"? Etwa wie ein Dieb in dunkler Nacht, oder wie ein „Verräter-Kaiser" in ausgeliehenem Zivil, der seine kaiserlichen Abzeichen auf den Wagen entfernen ließ ? Nein —. Als Kaiser undKönig, in Uniform, unter Benützung des Hofzuges trat Kaiser Karl ungewollt die weite Reise

hat Arthur Gras Polzer-Hoditz ein für Oesterreich-Ungarn außerordentlich günstiges Separat friedensangebot der Entente in Händen gehabt, das sofort greifirar gewesen wäre, das aber der „Verräter- Kaiser" Karl mit den Worten zurückwies, e s f e t f ü r ihn wertlos, da dessen Annahme seinen Bündnispflichten widerspräche. Demgegenüber ist es aber höchst interessant festzu stellen, daß man sich an einer ganz anderen Stelle als in Wien mit dem Gedanken eines Separatfriedens trug, und zwar ausschließlich

von Oesterreich ist sei tens Oesterreichs etwas Neues. Bisher sind den Alliierten nur die deutschen Vorschläge über mittelt worden. Diese Vorschläge waren: Konstantinopel und die Bukowina den Russen, Siebenbürgen den Rumänen, Rus sisch. und Oesterreichisch-Polen zu einem un abhängigem Königreich vereint, indes Deutsch-Polen bei Preußen zu verblei ben hätte; Rückgabe Serbiens und über dies Albaniens an die Serben, Trient und Triest an Italien; für Frankreich keiner lei formelles Verspreche», für Belgien

keineswegs ausschlossen . . . Ich wiederhole, so steht es zu lesen im Buche des Prinzen Sixtus! Und da wagen Nationalsozialisten zu behaupten, die Verratsabsicht liege beim Kaiser von Oesterreich! Die Kreise, in denen der Haß zu Hause ist, verfolgen mit steigendem Mißbehagen das heute in Oesterreich allenthaDen erwachende In teresse am Oesterreichertum, denn von der Geschichte dieses Oesterreichertums ist ja die Geschichte der habsburgischen Dynastie nicht zu trennen. Daher die rastlose Wühlarbeit

; der aber im Geiste kräftiger denn je in der Weltgeschichte und in den Seelen der Menschen weiterlebt! Und gegen dieses Weilerleben sinkt selbst der so mächtig inszenierte Ansturm des preußischen Nationalsozialismus gegen Oesterreich, mit all seinen Gewalttätigkeiten, wie Ausreisesperre, 1000-Mark-Ab- gabe, „Gleichschaltungsgelüsten", unzähligen Ver sammlungen und Aufklärungsreden usw. usw. zu einer Lächerlichkeit herunter! Von dieser Lächerlichkeit wird sich Oesterreich und sein österreichisches Volk zu befreien

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 12
Datum: 06.11.1921
Umfang: 12
Oesterreich, wenn auch nicht heute oder morgen, so doch im Laufe der Zeit wie der erstehen würde. Damit wäre nämlich ein Zen trum, ein Mittelpunkt geschaffen, um den sich im Laufe der Zeit die zum ehemaligen Oesterreich-Un garn gehörigen Länder allmählich wieder gruppie ren könnten und auch gruppieren würden. Daß dem so sein würde, darüber besteht kein Zweifel. Beweis dessen nur die eine Tatsache, das; all' die von Oesterreich losgerissenen Staaten und Völker bei der neuen Ordnung der Dinge weder zur Ruhe

gegen jegliche Gefahr oder Möglich keit der Wiederaufrichtung der Ordnung durch eine feste Reaierungsgewalt. Daß diese Möglich keit vor der Türe stehen würde durch die Wieder aufrichtung des rechtmäßigen Königtums in Un garn durch den Kaiser von Oesterreich, liegt auf j der Hand. Nicht viel glücklicher ist Böhmen oder die Tschechoslowakei. Böhmen ist infolge des Geld- unterschiedcs kaum mehr in der Lage, seine Kohle und seinen Zucker nach Oesterreich auszuführen. Dazu kom>^ nock die Unterdrückung

der anders sprachigen Staatsbürger in diesem unglückseligen Staatsgebilde. Nie find die Deutschen, die Slowa ken, Magyaren und Ruthenen so gedrückt und ge hetzt worden, als wie sie es von der gegenwärtigen tschechischen Regierung werden. Nie war daher die Unzufriedenheit mit einer Negierung so groß als wie sie es gegenwärtig seitens dieser Völker mit der tschechischen ist. Es ist weiters bekannt, daß Galizien heute lieber als morgen bei Oesterreich wäre. Von den Ruthenen in Ostgalizien gar nicht zu reden

; sie haben an der polnischen Regierung einen derartig harten Herrn eingetauscht, daß das Volk nach den alten Zeiten seufzt und weint. Von den ehemals zu Oesterreich gehörigen Gebieten, die heute unter Italien stehen, brauche ich gar nichts zu sagen. Man gehe einmal nach Südtirol und höre, was die Leute sagen, man gehe nach Görz. man höre, was in den verlassenen Straßen der ehemaligen österreichischen Handelsstadt, im wel schen Triest gesprochen und beklagt wird. Kommen wir zu den Gebieten des ehemaligen Ungarn

Regierungsmänner sofort in die Höhe, wie von einer Horniß gestochen. Die Tschechen und Serben drohten sofort mit dem Einmarsch, und der aalglatte Italiener steckte sich hinter England und — Horthy. Zum zweiten darf man nicht verges sen, daß hinter dem Weltkrieg die Freimaurerei steckte. Ihr handelte es sich darum, namentlich das katholische Oesterreich mit seinem katholischen Herrscherhaus zu zertrümmern. Deswegen sehen wir auch eine ganz merkwürdige Erscheinung ge gen Kriegsende und beim Friedensschluß

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Alpenländer-Bote
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Seite 2 von 16
Datum: 24.08.1919
Umfang: 16
Seite 2. Nr. sä)e Gefahr, oder ist beabsichtigt, Oesterreich wieder zu einem Kaisertum zu machen? Tat sache ist folgendes. Es besteht der Plan, so wohl in England als in Frankreich, die früher zu Oesterreich-Ungarn gehörigen Länder in § irgend einer Form wieder zusammenzubrin- I gen. Als Beweis, daß dieser Plan tatsächlich | besteht, mag der Umstand gelten, daß Deutsch österreich der Anschluß an Deutschland in Pa- | ragraph 80 des deutschen Friedensvertrages 'unmöglich gemacht und Deutschland

direkt verboten ist. Die Nichteinhaltung dieser Be dingung würde für uns und Deutschland den Kriegsfall bedeuten. Das dürfte doch ge nügen für jeden, der nicht mit Gewalt einen neuen Krieg herausbeschwören will gegen das ohnmächtige Deutschland und Oesterreich. Als weiterer Beweis mag gelten, daß man in Pa ris die endgiiltige Entscheidung über die Frie densbedingungen für Deutschösterreich von Woche zu Woche hinausschiebt. Der Grund, warum man in Frankreich und England das tun will, ist nichl

die Liebe zu uns oder etwa gar zum Hause Habsburg, sondern die Ein stcht, daß man Oesterreich gegenüber zu viel gesiegt. Man wollte uns niederzwingen, und zwar als Bundesgenossen Deutsch lands, nicht aber das Reich gänzlich zerstö ren. Ferners die weitere Einsicht, daß die früher zu Oesterreich gehörigen Völker in i-e- sonderten Staaten nicht lelei. können; sie sind wirtschaftlich und vrliusch aufeinander angewiesen. Man sieht es ia. Bis zur Stunde sind die Kämpfe zwischen denselben noch nie zur Ruhe

gekommen; gerade wir kön nen am allerwenigstens wirtschaftlich existie ren. Wir brauchten .wollten wir im Frieden miteinander auskommen, einen ständigen Schiedsrichter, sonst würde es in Oesterreich zugehen wie. am Balkan, wo die Kriege und gegenseitigen Bandenkämpfe jeden Frühling wieder auflebten. Die Richtigkeit dieser An sicht bricht sich allmählich sowohl bei den Süd slawen, als auch bei den Kroaten Bahn. In Böhmen hörte man schon vor einem halben Jahre vereinzelte derartige Stimmen. In letzter

nicht; na, dann ist ja in Gottes Namen der Verlust, den wir an unserer sogenannten Republik erlei den, auch kein unersetzlicher. Oesterreich ging es unter dem Kaisertum nicht schlechter als jetzt. Mas sollen wir tun? Das 'was ein klu ger Mann tut, wenn er vor etwas Unvermeid lichem steht. Wir dürfen nicht vergessen, wir können uns nicht wehren, und mögen wir to ben und wettern und protestieren, wie wir wollen; ja selbst wenn wir mit dem Kopf ge gen die Mauer rennen nicht. Es ist daher das Gescheiteste, wir suchen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 10.05.1927
Umfang: 8
K««»?«r Hettiter eit» ? Don S. A. Wtt haben in Oesterreich seit 20 Jahren einen starken Konsum an Ministern. Was nach Beck und Klein kam. war Dutzendware. Erst knapp vor dem Zusammenbruche 'berief der damalige Kaiser Karl den großen Recht slehrer Lama sch, aber er konn te «den zufammenbre chen d en alten Staat nicht retten, und erst Dr. Renner, der im neuen Bolksstaate als KanAer berufen wurde, ward nicht nur dem Namen nach, sondern ein wirklicher Staatskanzler, der aus den Trümmern des alten Oesterreich

den neuen VolÄ- staat Oesterreich ausbaute. Renner führte den verarmten Staat über die ungeheuren Klippen einer Leispiel liefen Nolksnot im Jahre 1919 hinweg, und wenn die ChrisKich- sozialen unter der Führung des Seipel nicht jeder Wieder- aufbauar'beit in Oesterreich passive Resistenz gemacht hät ten!, wären wir heute viel weiter, als durch den Sanierer Seipel! Renner war der Vater des Gedankens einer.durch- greifenden Vermögensabgabe und eines möglich raschen An schlusses an das Deutsche Reich

man hie Wirtschaftslage in Europa. Bei der Frage, wie man Oesterreich aufbaue, kam unser vergangener Vormund Dr. Zimmermann mit dem Vorschläge, für die Länder der ehe maligen Donaumonarchie die Zollunion herzustellen. Zwanzig Jahre sind es nun her, als Dr. Nenner in einem Buche und in der wissenschaftlichen Zeitschrift der Sozialdemokraten über Oesterreichs Erneuerung des alten Kaiserstaates schrieb. Dr. Renner untersuchte die lange Lebensdauer des vielsprachigen österreichisch-ungarischen Staates

. Demokratische Verfassung im Fö-derativstaate Oesterreich-Ungarn, gemein-, fame wirtschaftliche staatspolitische Rahmengesetze, reli<fiöfe und kulturelle Freiheit, sprachliche und nationale- Gleich- berechtiAmg aller Nationen — dann würde ein so moderni- fiertes Oesterreich-'Ungarn eine geliebte Heimat für alle. Sektionschess und Minister beglückwünschten Dr. Ren ner zu seinem Buche „Oesterreichs Erneuerung", käsen mit Aufmerksamkeit Renners überzeugende Darlegung dieser Aufftlsiung „Im Kampfe

", aber ^der alte Kaiser, damals schon über die Mitte siebzig hinaus, beraten von fast gleich altrigen Männern, wollte seine Ruhe haben, und so tor kelte dieser alte Staat Oesterreich-Ungarn mit überall un zufriedenen Volksschichten in den Weltkrieg. Der Kaiser und feine Ratgeber erhofften ein leichtes Spiel über die Serben, große Siegesfrende in der Bevölkerung sollte- dann die nationale Frage zurückdrängen. Es kam anders: Die alte Monarchie verschwand und unser Sechseinhakb-Millivuen-Vokksstaat Oesterreich

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Alpenländer-Bote
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Seite 5 von 16
Datum: 08.05.1927
Umfang: 16
, Ave, ewig-schöne. Holde, heil'ge Gottesbraut! S. A. Aus längstvergangemn Lagen. Die Früchte der Politik Preußens. Die Folgen der preußischen Machenschaften gegen Oesterreich und das katholische Haus Habsburg find eigentlich erst seit dem Ansgang des Weltkrieges, seit 1918, sichtbar geworden. Sie entwickelten sich langsam aiber sicher und verderblich, verderblich auch für das von Oesterreich losgerissene Deutsche Reich. — Er wägen wir zunächst die Lage d-er Politik in Oesterreich von 1866

an. Früher war ganz Oesterreich gewisser maßen ein beträchtlicher Teil des Deutschen Reiches, vor 1804 vor allem dadurch, daß die österreichischen Herrscher die deutsche Kaiserkrone inne hatten, wenn auch das Untertanenverhältnis der verschiedenen deut schen Fürsten ein sehr loses war; nach 1804 war Oester reich wenigstens Glied des „deutschen Landes", ja das hervorragendste Glied des Bundes, die anderen Natio nalitäten Oesterreichs fanden sich mit dem deutschen Oesterreich, mit dem ausgesprochen

deutschen Herrscher haus und der deutschen ReichsShauptstadt Wien ab, so gut es ging, man war es so gewohnt. Ganjz anders stand das Verhältnis nach 1866, nachdem Oesterreich aus dem Deutschen Bunde gewaltsam entfernt wurde. Die Monarchie stand als Großmacht da, allerdings, aber in ganz Oesterreich-Ungarn lebten nur 24 Prozent Deutsche» 76 Prozent gehörten anderen Nationen an. Diese anderen Nationalitäten wollten sich die Vor herrschaft der 24 Prozent nicht mehr gefallen lassen, es entwickelten

Blindheit stießen radikale Deutschmännev Oesterreichs die anders Sprechenden immer mehr ab. Einzelne Erscheinungen davon später. Diese unheilvollen Wühlereien Preußens legten, überhaupt schon viel früher die Bombe an. Friedrich IL von Preußen entriß, wie erwähnt, der Kaiserin Maria Theresia die reiche Provinz Schlesien. Wäre Schlesien bei Oesterreich geblieben, dann wäre nie die Tschecho slowakische Republik entstanden, oder mindestens wären die Deutschen in Böhmen nicht geknechtet, weil sie an Zahl

den Tschechen ebenbürtig wären. Durch den Raub Schlesiens wurden die Länder der Sudeten fla-? wisch Durch die Packeleien Bismarcks mit Italien im Jahre 1866 wurde ferner der Grund gelegt zur Zerrei ßung Tirols. Italien wurde zum Bundesgen-offen Preu ßens erhoben, um Oesterreich zu schwächen oder, wie derpreußisch «Gesandte v. Usedom in Florenz damals aufrichtig bekannte, die österreichische Monarchie bis ins Herz zu treffen. Schon damals wurde zwischen Preußen und dem italienischen Ministerpräsidenten

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 12
Datum: 02.10.1921
Umfang: 12
und nicht durchgeführt werden und daß man am allerwenigsten zu mili tärischen Gewaltmaßregeln greifen wird. Wer sollte es auch tun? Frankreich? Frankreich steift ja gerade den Ungarn den Rücken. Zweifellos im Einverständnis mit England will es die alte Donaumonarchie oder Oesterreich-Ungarn mit Kaiser Karl an der Spitze wieder ausrichten. Des wegen werden diese zwei sich in Ungarn ihre Finger nicht verbrennen. Es herrscht auch eine ganz auffallende Stille in den englischen Zeitun gen über die westungarische Frage

. Man rechnet in Frankreich und England zweifellos so: Oester reich ist nicht mehr zu retten. Die Staatswirt- schaft versinkt förmlich m einem Morast von Elend und Unfähigkeit. Von einer Regierung ist kaum noch zu reden, sie muß ja nur tun, was die sozialdemokratischen Organisationen wünschen. Die Währung verdient nicht mehr den Namen. Wozu also diesem Geistgebilde noch zu Hilfe kom men? Lassen wirs zusammen krachen und richten wir's neu auf. Mit der Republik ist so wie so bald keine Katz in Oesterreich

mehr zufrieden. In Un garn scheint man offenbar auch so zu rechnen. Aufrufe der Banden, die in Oedenburg durch Maueranschlag bekanntgegeben wurden, fordern die Wiedervereinigung Ungarns mit einem monarchistischen Oesterreich, die nur durch den Sturz der Republik Oesterreich und durch Wie dereinsetzung des gesetzmäßigen Monarchen in Wien möglich sei. Der alte magyarisch-deutsche Kamps gegen die zerrissenen Slawen und lateini schen Völker (gemeint sind Rumänien und Italien) müsse wieder ausgenommen

werden. Also von England und Frankreich dürfte Ungarn nichts zu befürchten haben. Bleibt von den Groß mächten nur Italien. In Italien weiß man das oben Gesagte gut genug, ärgert sich darüber grün und gelb, da man nichts so sehr fürchtet, als das Wiedererstehen Oesterreich-Ungarns, aber ein- greifen kann man nicht. Das Wagnis könnte Italien bitter büßen müssen. Frankreich würde mit Vergnügen die Gelegenheit wahrnehmen und den Wälschen ihre Großmannsucht austreiben. Die kleine Entente, das ist die Tschechen

oder eine engere Verbindung zwischen Tschechien und Serbien. Vorsichtshalber hat es daher 6 Bataillone um Wiener-Neustadt stehen, um eine Besetzung Westungarns durch eine der bei den Mächte zu verhindern. Was Italien anstrebt, ist eine vollständige Uebergabe Westungarns an Oesterreich, weil es weiß, daß das beste Mittel ist, Oesterreich und Ungarn dauernd zu verfeinden .und ein Wiedererstehen Oesterreichs zu verhin dern. Selbstverständlich ist auch unsere Sozial demokratie und unsere Berliner-Deutschen Feuer

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 30.10.1918
Umfang: 4
durch die olporteure u. durch . :e Post für Oester reich-Ungarn: monatl. K 170, viertelj. K 8.10. Halbjahr!. K 16.20. Für Deutschland monatlich K 2.90. Für die Schweiz monatlich K 3.40. Eiuzelu-Riimmer 14 h luaütgraa Erscheint täglich ahenvs mit Ausnahme der Soun» und Feiertage mit dem Datum de- darauffolgenden Tages SLr. 256 Mittwoch, 30. Oktober 1918 dör. MS Oesterreich in voller Auflösung Die Tschechen brottamieren den tschechoslovalische» Staat. Wien, 29. Okt. (Privat.) Nach vorliegenden Berichten, kam

nicht gekommen zu sein. Altösterreich ist in Prag eines sanften Todes gestorben. Bemerkenswert ist, daß im Laufe des Tages viele Häustr von Prag Farben der Entente an legten. Auch die Straßenbahnwagen waren mit amerikanischen Flaggen geziert. Der österreichische Staat ist übrigens noch ver ulkt worden. Am Nachmittag führte eine riesige Volksmenge einen Leichenwagen durch die Stadt. Der riesige Sarg trug auf der einen Seite die Auf schrift „Oesterreich", auf der anderen „Un garn". Dem Zuge voran schritt

der Humanität und im Interesse aller Völker, die in Oesterreich und Un garn leben, ein sofortiger Waffenstillstand an allen Fronten Oesterreichs und Ungarns herbeigeführt werde und die Einleitung von Friedensverhand lungen erfolge." Die österreichisch - ungarische Regierung hat gleichzeitig mit der an den Staatssekretär gerich teten Note den Inhalt derselben der französischen, großbritannischen, japanischen und italienischen Regierung mit der Bitte mitgeteilt, dem darin ent haltenen Vorschläge

auch ihrerseits zuzustimmen und denselben beim Herrn Präsidenten Wilson zu unterstützen. Zer „HgrwZrtr" Mr Zen ßonderfrieSe». Aus Berlin wird uns gemeldet: Der „Vorwärts"- schreibt zur Friede ns frage: Man kann mit einem hohen Grade von Wahrscheinlichkeit sagen, daß die Dauer des Weltkrieges jetzt nur noch nach Tagen zählt. Viel spricht dafür, alles! Vor zwei Tagen wurde gemeldet, Oesterreich habe kapituliert. Der österreichische Botschaft in Berlin bat damals die Presse, diesem Gerücht entgegenzutreten

. Heute ^ Aum mindesten nicht zu früh, zu überlegen, was daü heißt, wenn Oesterreich kapi tuliere. Wir haben es eben erst an Bulgarien erlebt: Die Kapitulation eines unserer früheren Bundesgenossen be deutet, daß sein Gebiet zum Aufmarschgebiet unserer Geg ner wird. Wenn Oesterreich kapituliert, ist die bayerische, die sächsische, die schlesische Grenze, ist München, Dresden. Breslau, Berlin nicht mehr sicher. Man glaubt zu träu men, aber nein, wir haben bis jetzt geträumt und wir beginnen zu erwaHen

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 31.08.1916
Umfang: 4
wina, Das seine Liebe zu 'Kaiser und Reich mit seinem Blute besiegelt hat, nach wie vor in unverbrüchlicher Treue zu Oesterreich. Die Begründung der Kriegserklärung. Die Kriegserklärung Rumäniens wird unter cm» öerem durch Folgendes motiviert: Erstens durch die Behauptung, daß durch den Austritt Italiens aus dem Dreibund die Verpflichtungen gegen die Mittelmächte hinfällig geworden feien. Zweitens, daß das Bünd nis Rumäniens mit den Mittelmächten nur für defen sive Zwecke galt. Drittens dadurch

III., zu ihrem Fürsten. Es war eine abenteuerliche Fahrt, die der junge Fürst in seine neue Heimat antrat. Oesterreich lag gerade im Kriege mit Preußen, und als verkleideter Kaufmann mit falschem Paß, legte Fürst Karl den langen Weg durch, Oesterreich, und Ungarn nach Ru» mnien zurück. Am 20. Mai 1866 traf er in Turn- Severin ein und wurde zum Fürsten ausgerufen. Es fiel dem Fürsten Karol zuerst schwer, sich der Oberherrschaft des Sultans Au unterwerfen. Mit großem Geschick aber wußte er immer

mehr die Klip- ten. König Kärol wünschte zwar, den Freundschafts und Bündnisvertrag mit Oesterreich-Ungarn und Deutschland zu erfüllen. Er vermochte aber nicht, seinen Willen gegenüber den verfassungsmäßigen Fak toren des Landes durchzusetzen. Die seelischen Erregun gen dieses Konfliktes haben den Tod des greisen Herr schers herbeigeführt. Rumänien beschloß zwar die Ein haltung strickter Neutralität) aber bald zeigte sich, daß es in wirtschaftlicher Beziehung die Feinde der Mittelmächte begünstigte

der Türkei erwuchsen, und seine Unabhängigkeit erstarkte allmählich soweit, daß er sich zur eigenmächtigen Abschließung von Handels verträgen mit den übrigen Mächten entschloß. Im Jahre 1875 kam der erste rumänische Handelsvertrag mit Oesterreich-Ungarn zustande. Damit war der Bann gebrochen und bald folgten auch andere Länder dem Beispiele Oesterreich-Ungarns^ Schon im Jahre 1873 machte Fürst Kärol den Grafen Andrassy mit seiner Absicht vertraut, eine spontane Unabhängigkeitserklärung herbeizuführen

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Alpenland
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Seite 15 von 18
Datum: 19.06.1920
Umfang: 18
im lieben Oesterreich ließen jedoch die wackeren Heimat verteidiger ohne Sukkurs und so mußten selbe einem erneuerten Anprall des Feindes weichen und weite Gebiete des Landes fremder Habgier preisgeben. Der gemeinsame und einträchtige Versuch zum Schutze der alten Grenzen hat jedoch auch bei den Friedensmachern in Paris solchen Eindruck hervorgerufen, daß dem Kürntnewolke wenigstens die „Selbstbestimmung" eingeräumt wurde. Wohl ist dis Abftimmungszone I dermalen noch vom Feinde be setzt

Kaiser hon * Oesterreich fort. O. o. Aniv.-Prof. Dr. Hans Kelsen. Ordinarius für allgem. und österr. Staatsrecht und für Rechts. Philosophie a. d. Universität Wien. Was die religiöse Seite der Frage betrifft, so kann ich als Jurist darüber keine Meinung äußern. ^ _ . Rechtlich liegt das Problem allerdings recht einfach. Der von den Offizieren oder sonstigen Organen aus Grund der a l t ö st e r r e i ch i s ch e n Verfassung dem Monarchen geleistete Eid ist vom Standpunkt der neuösterreichrschen

Verfassung, d. i. der Verfassung der Republik Oesterreich, keine rechtsverbindliche Willensäußerung und als solche überhaupt juristisch nicht existent. Wer von der Voraussetzung ausgeht, daß der Beschluß der deütschösterreichischen Nationalversammlung vom 30. Oktober 1918 über oie grundlegenden Einrichtungen der Staats gewalt und die aus ihn gegründeten Gesetze, Verordnungen und -sonstigen Rechtsakte geltendes Recht sind, für den kann es nicht einmal eine Frage nach der Gülkigkeft jenes Eides geben

'das alte Oesterreich-Ungarn nicht mehr. Daher gibt es auch keinen Kaiser von Oesterreich und König von Ungarn; ihm aber wurde seinerzeit der Eid geleistet, und zwar nicht für seine Person — wie etwa ein Lehenseid -» sondern als Staatsoberhaupt. Die auf dem Boden des alten Doppelstaates ent. standenen. Nationalstaaten sind nicht die Fortsetzung des alten Staates. Das gilt insbesondere auch für Deutschösterreich. Dieses ist eine Gründung hon wilder Wurzel gleich den anderen Staaten. Daran ändert

auch die Tatsache nichts, daß der Friede von St. Germain Deutschösterreich zur Nachfolge verpflichten will. Es handelt sich hierbei nur um eine Fiktion zu dem Zwecke, um das neue Oesterreich mit der Schuld und Verbindlichkeit des alten zu belasten. Von der Nachfolge in die Rechte ist dabei aber schon nicht die Rede. Mit dem Wegfall des StacttSgebildeS, zu dessen Ver teidigung Offizier uyd Mann den Eid der Treue geleistet haben, und infolgedessen auch des Herrschers dieses Gebietes kein Kaiser ohne Reich

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Oberländer
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Seite 3 von 12
Datum: 21.04.1932
Umfang: 12
ein Weib auf den Thron Oesterreich- Ungarns. Bon diesem Weibe erwartete Friedrich II. nur Schwäche. Er hoffte, jetzt sich leicht be reichern, das Gebiet seiner Herrschaft vergrößern zu können. Er erhob nun Ansprüche auf Schle sien, dessen heutiger preußischer Teil damals zum Hause Habsburg gehörte. Diese Ansprüche Fried richs waren durchaus ungerechte, weil sie sich auf ungültige Verträge stützten. Friedrich II. gestand selbst, daß jene alten Ansprüche ihm nur als Vor wand gedient hatten, die wahren

hat. Wir lesen in Werkmann: „Deutschland als Verbündeter" Seite 227 folgendes: „Im Jahre 1917 wurden von Paris aus Friedensverhandlungen mit Oesterreich eingeleitet. Ihnen lag anfangs eine verlockende Einladung Frankreichs an Oesterreich-Ungarn zu einem Son derfrieden zugrunde. Danach sollte Oesterreich- Ungarn aus dem Kriege ausscheiden und weiter hin strikte Neutralität beobachten; es sollte den Trentino und Triest an Italien abtreten oder aus hingestellt wurde, die man sich denken kann. Früher erfuhr

sollte einen Teil der österrei chischen Erblande bilden, Polen und Bayern aber in den Staatenbund eintreten, dessen Errichtung dem Kaiser obläge. Für den Fall der ehrlichen Erfüllung der ersten der beiden Bedingungen wurde Oesterreich-Ungarn die Unterstützung Frank reichs und Englands bei Einverleibung der ver sprochenen Beute verheißen. Auf dieser Grund lage konnte schon deshalb nicht verhandelt werden, weil Kaiser Karl jede Entschädigung oder Berei cherung auf Kosten Deutschlands immer

zum ersten Male die Sekt flasche durch eine Whiskyflasche ersetzt, die ebenso schön am Bug des Schiffes zerschellte. Wenn man sich nach dem Grund erkundigt, so erfährt man, daß der Sekt für die Engländer ein Aus landsprodukt ist, während der Whisky auf dem heimischen (englischen) Markt zu haben ist. Die Whiskyflasche bei der Schiffstaufe ist eine patriotische Geste zu der Devise: „Kauft britische Waren." Daß wir in Oesterreich jede unnötige Einfuhr vermeiden müssen, ist selbstverständlich und unsere

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 27.08.1925
Umfang: 8
Rist, die der Völ kerbund nach Wien entsendet hat, ihr Gutachten ausgear beitet und den allgewaltigen Rat vorgelegt. Es heißt, daß der Inhalt des Gutachtens für Oesterreich nicht ungünstig sei und die Aufhebung des Generalkommissariats erleichtern werde. Alle diese Berichte werden jetzt vom „Oekonomischen Komitee" überprüft, dann dem „Oesterveichischen Komitee" und in weiterer Folge dem „Finanziellen Komitee" zugewiesen, diese Kommissionen werden schließlich an den Völkerbund ihren Antrag stellen

Feldmarschall Conrad Hötzendors gestorben. Hötzendors war seit längerer Zeit an Verkalkung erkrankt und weilte im Bad Mergentheim zur Kur, wo vorgestern um 5 Uhr nachmittags ein Schlag- ansall seinem Leben ein Ende setzte. Conrad Hötzendors vertrat im alten Oesterreich, seit er m der Generalität eine hervorragende Rolle spielte, die kriegerische Richtung. Seine Ueberzeugung war, daß Oester reich-Ungarn nur bestehen könne, wenn es die kleinen Na tionalstaaten, die aus ihre Volksteile in Oesterreich

, den Hötzendors so lange herbeigesehnt hat, wurde erklärt. Oesterreich konnte tun, was Hötzendors stets als das einzige Mittel zur Rettung der Monarchie bezeichnete: 'das „Präve- nire spielen"! Conrad glaubte natürlich keinen Augenblick daran, daß die Monarchie den Krieg verlieren könne: er scheint zwar nicht 'der Auffassung gewesen zu sein, daß die Serben mit einem „nassen Fetzen" gezüchtigt werden kön nen, aber er war von den Vorzügen der von ihm geleiteten Armee so vollständig überzeugt

, daß er an eine Niederlage nicht glaubte. Die innerpolitischen Schwierigkeiten Oester reichs, vor allem die Auswirkungen des alles zersetzenden nationalen Zankes waren ihm fremd. Hötzenidorf gehörte zu jenen Toren, die da glaubten, das alte Oesterreich könne mit einer straffen Disziplin beim Militär. Polizei und Gendar merie die auseinanderstrebenden Völker fest zusammen binden. Aus dieser Auffastung, die alle im Volke leben digen Kräfte vollkommen ignoriert und den Staat eigent lich nicht mehr als eine große Kaserne

gewesen und es ist zweifellos, daß die kriegerischen Absichten Hötzendorss wesentlich dazu beigetragen haben, daß Italien schließlich zu den Feinden der. Zentralmächte überging und Oesterreich den Krieg erklärte. Hötzendors war ein richtiger österreichischer General. Ein General, der Menschen und Sachwerte nur als Hilfs mittel für die Durchsetzung der ehrgeizigen Pläne der Macht haber betrachtete. Ern General, der im Kriege nichts an deres sieht, als die Ausübung seines Handwerkes. Und der gewissermaßen einen Drang

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 30.12.1932
Umfang: 8
erscheinen: Im Frühjahr 1918 machte das italienische Hauptquar- ner Oesterreich und Deutschland ein geheimes Friedens angebot, das aus Deutsch-Südtirol, aus Triest und alle adriattschen Länder feierlich verzichtete. Dies Angebot 'cheiterte aber, da Kaiser Karl nicht bereit war. ein gering- ügiges territoriales Opfer im italienisch sprechenden Südtirol (Trento) zu bringen, sondern als Ausgleich die Annexion von Somaliland oder Erythrea forderte! Karl ftzmpathisiert mit Frankreich... Ueöer

die verräterischen Zusammenkünfte Karls von Habsburg mit dem Prinzen Sixtus von Bourbon berichtet dieser folgende Einzelheiten, die Karls vollendeten Hochver rat als Spion Frankreichs eindeutig zeigen. Es han delt sich um die beiden Besuche, die die Prinzen Sixtus und Lavier, von der s r a n z ö s i s ch e n Front kommend (!), dem Kaiser am 20. März und 5. Mai 1917 in Oesterreich mach ten: „In Laxenburg erklärte Prinz Sixtus, seiner eigenen Darstellung gemäß, er könne nur für einen französischen Frieden

eintreten. der Frankreich, das das Höchstmaß an Opfern gebracht habe, auch das Höchstmaß an Entschädigun gen sichere. Der Kaiser erwiderte, dies alles entspreche voll kommen auch seinen eigenen Wünschen. Oesterreich würde später mit Frankreich, durch dieses mit England und viel leicht auch mit Amerika ein Bündnis schließen, um sowohl feine Unabhängigkeit wie den Weltfrieden zu sichern . . . Oesterreich werde die französische Vorherrschaft im Orient unterstützen gegen entsprechende wirtschaftliche Hilfe

zu einem Bruch zwischen Oesterreich-Ungarn und Deutsch land kommen, dann müste er in der Lage sein, auf die Hilie der Entente rechnen zu können. Der Prinz hat denn auch dem Kaiser wiederholt die Hilfe von Ententetruppen gegen Deutschland zugesagt! Sein Meisterstück als Spion im Dienste Frankreichs lie-' ferte Kaiser Karl nach diesen Darstellungen am 12. Mai 1917. An diesem Tage ließ er durch seinen engsten Ver trauensmann, Graf Tamas Erdödy, in Neuchatel in der Schweiz den dort zusammengekommenen beiden

den Ententevertretern die Eröffn nung machen, er würde den Deutschen ihre Flottenbasts in der Adria entziehen, so daß die Ententemächte im Mittel meer von deutschen U-Booten nichts mehr zu fürchten hät ten, wenn erst der Sondervertrag mit Oesterreich geschlosten sei. Welche Belohnung man Habsbuvg im Falle des Ge lingens dieser Separatsriedensaktion für diesen furchtbaren Bruderverrat zukommen lasten wollte, das geht aus der Ge heimnote des Marschalls Foch vom 4. August 1917 hervor: Schlesien mit Breslau, Bayern

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 12
Datum: 22.09.1918
Umfang: 12
r. Woiizeiie i 6 t tai den Balkan BattoNische Annv«»«; cen-Ervedition A.-G. Sofia. Alle Rachrichim. Berschte sowie andere RNtteiiungen Nnd »u schicken an die Schristieitung des »Alpenlänber Bote". Daumkirchen (Unterlnutal. Triepvon: Baumkirchen Ar. 1. Nr. 38. Innsbruck Sonntag, den 22. September Jahrgang 1918 Ein großer Schritt zum Frieden hin. . Oesterreich-Ungarn ladet die Regierungen aller kriegführenden Staaten zu Friedensbe- sprechungen ein. Am 14. September hat die österreichische Negierung

an die Regierungen aller krieg- führenden Länder eine Note (Zuschrift) gerich tet, die darauf ausgeht, den Frieden in mög lichster Bälde anzubahnen- und die darum in öer ganzen Welt das größte Aufsehen hervor- gerufen hat. Man urteilt wohl richtig, wenn man diesen neuen Friedensschritt auf unmit telbare Veranlassung des Kaisers Karl zu- rückführt, der das Friedenswerk zur schönsten Aufgabe seines Herrschertums vom "Anfang an ausersah. Wenn Oesterreich diesmal auch den Friedensversuch allein unternimmt

, so ist doch klar, daß es im vollen Einvernehmen mit seinen Bundesgenossen, vorab mit Deutschland, handelt. Die Gewißheit davon wird schon durch das feste, unlösliche Bundes- verhältnis bedingt, außerdem haben die bei derseitigen Regierungsstellen erst vor weni gen Tagen erklärt, in allen schwebenden Fra gen herrsche zwischen den Verbündeten gänz liche Uebereinstimmung und unerschütterliche Einigkeit. Daß Oesterreich allein den Schritt unternahm, hat vielleicht seinen Vorteil; denn auf diese Weise

, der Papst werde das Unternehmen durch seinem Einfluß unterstützen. Wie beurteilt man den neuen Friedensschritts In Oesterreich-Ungarn wird er allgemein, mit ganz wenigen Ausnahmen, freudig de- grüßt, und in den meisten Blättern kommt btej Hoffnung zum Ausdruck, daß er nicht ohne! Erfolg sein werde. — In Deutschland findet er bloß zum Teil eine freundliche, warme' Aufnahme, löst aber fast g a r k e i n e H Öff nungen aus, einzelne Zeitungen erklären, die Note fei unzeitig erschienen, bilde einen Fehler

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 06.09.1918
Umfang: 4
zwischen den auf diese Weise organisierten Tschechoslowaken und Deutsch land und Oesterreich-Ungarn besteht. Auch erkennt sie den tschechoflowakischen Nationalrat als faktische Neaierung an, die genügend Autorität besitzt, um öie militärischen und politischen Angelegenheiten der tschechoslowakischen Regierung zu behandeln. Weiter erklärt die amerika nische Negierung, daß sie bereit ist, in formeller Weise mir der auf diese Weise faktisch anerkannten Regierung in Be ziehungen zu treten, mit dem Ziele, den Krieg

gegen den gemeinsamen Feind, nämlich dem Deutschen Reiche, und dem österreichisch-ungarischen Reiche fortzusetzen. Italienische Truppen für Sibirien. KB. Cßiallo» 4. Sept. Ein italienisches Kontingent ist nach englischen Blättermeldungen für Sibirien in einem nördlichen Hafen eingetroffen. Krisenluft in Oesterreich. Der „Vosi. Ztg." wird aus Wien. 3. September, be richtet: Wie Ihr Korrespondent aus parlamentarischen Kreisen erfährt, droht eine avernmlige österreichische Mtnisierkrise. Ministerpräsident Freiherr

von Husiarek war in der letzten Woche in Budapest, wo er wichtige Besprechungen mit dem ungarischen Minister präsidenten Dr. Wekerle hatte. Diese Besprechungen galten in erster Linie dem Föderalisierungs- p l a n, von welchem in der letzten Zeit vielfach öie Rede war. Ungarn hat ein begreifliches Interesse an diesem Plan, schon der südslawischen Frage wegen: denn die Schaffung eines südslawischen Staates innerhalv Oesterreich - Ungarns würde Unruhe bei den transleitha- nischen Südflawen Hervorrufen

und überdies die Pläne Ungarns stören, die auf die Anglrederung Bosniens und der Herzegowina sowie Dalmatiens im Austausch für die anstropolnische Lösung der polnischen Frage hinzielen. Ministerpräsident Dr. Wekerle hat überdies kein Hehl daraus gemacht, daß für Ungarn nur ein einheit liches, starkes Oesterreich in Betracht kommen könne, nicht aber ein in eine Reihe von kleinen Staaten aufgelöstes Reich. In hiesigen gutunterrichteten Kreisen nimmt man an, daß Freiherr von Husiarek, dessen Stel lung

, daß Steez- kowski das Finanzministerium behalten wird, wie denn überhaupt die Mehrheit der bisherigen Minister auf ihren Posten verbleiben -oll. Politische Rundschau. Die Zusammenkunft -es Kaisers mit dem Zaren der Bulgare«. KB. Wien, 5. September. Wie bereits gemeldet, stattete Zar Ferdinand von Bulgarien dem Kaiser einen Be such ab, der eine neuerliche Bekundung der Beziehun gen aufrichtigster Freundschaft bildet, welche Herrscher und Völker Oesterreich-Ungarns und Bulgariens ver bindet. Die' lange

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Tiroler Sonntagsbote
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Seite 1 von 8
Datum: 27.03.1887
Umfang: 8
) Oesterreich niederwarf und von Ingelheim bis Aachen die Kaiserpfalz verheerte. Der junge Prinz mußte also frühzeitig die Stürme des Krieges kennen lernen, die Tage von Austerlitz, Jena und Auerstädt, die Zeit der deutschen Schmach, aber auch die der Erhebung machten mächtigen Ein druck auf ihn. Er kämpfte mit im großen Kriege gegen Napoleon 1., er half ihn uiederwerfen und stand schon damals mit Blüchers deutschen Schaaren als Mitglied eines siegreichen Heeres auf Frankreichs Boden, den er im späten Alter

je einen solchen gesehen; der Festtag selbst begann mit dem Glockengeläute aller Kirchen. Die reichbeflaggten und prachtvoll geschmückten Straßeii waren von Hunderttausenden gefüllt, welche die zahlreich zur Gratulation auffahrenden Fürstlichkeiten, namentlich die Kronprinzen von Deutschland und Oesterreich, sowie Bismarck und Moltke, stürmisch begrüßten. Während der Gratulationen der in mehreren hun dert Wagen vor dem Palaste aufgefahr enen Studenten schwenkten die Volks massen auf der Straße Tücher und Hüte

war vielleicht die glänzendste, welche Berlin jemals geschaut. Einen herrlichen Anblick bot vor allem der Rathhausthurm dar. Wie ein rother, in seinem innersten Kern glühender Riese ragte der massige Thurm empor, umfunkelt von dem spielenden Licht geflimmer der aus allen Oeffnungen her vorbrechenden bengalischen und elektrischen Flammen, während von der Plattform Leuchtkugeln und Raketen geworfen wurden. So feierte das deutsche Reich den deut schen Heldenkaffer und auch bei Uns in Oesterreich und Ungarn fand

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Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 23.06.1920
Umfang: 8
der Habsburger nach Oesterreich ver bietet. Der Protest beginnt mit den Worten: „Die kaiser- und königstreue Bevölkerung Oesterreich-Ungarns erhebt durch das Unterzeich nete Präsidium der monarchistischen Partei in Oesterreich Protest gegen die Entschließung der Konferenz der Botschafter der alliierten Haupt mächte vom 2. Februar 1920, betreffend die Wiederkehr der Dynastie des Allerhöchsten Erzhauses Habsburg-Lothringen". In der Note, wird behauptet, daß es niemals der ernste Wille der Völker Oesterrüch

-Ungarns war, sich des ge meinsamen Herrsch'rs zu entledigen. Nach hefti gen Ausfällen gegen die jetzige Regierung, die sich auf verbrecherische Elemente stütze und ins besondere gegen den „ungekrönten Kaiser von Oesterreich" Dr. Friedrich Adler wird die Be hauptung aufgestellt, die Bauernschaft sei noch immer monarchistisch gesinnt und wünsche die Rückkehr Kaiser Karls. „Wer uns," heißt es wei ter, „unfern Kaiser nimmt, nimmt uns ein Stück unseren eigenen Jchs, und bei der fast reli giösen Verehrung

, die die gottgesalbte geheiligte Person bei uns genießt, auch einen Teil unserer Religion." Die Botschafterkonferenz wird daher gebeten, die angefochtene Entschließung aufzu heben. Mit den Worten „innig bleibt mit Habs- burgs Throne Oesterreichs Geschick vereint!" schließt die Protestnote. Jedes Tierchen hat sein Pläsierchen. Warum sollen die Monarchisten nicht ihren Karl haben? In Oesterreich wird es zwar n;*t mehr gehen, trotz des schönen Sprüchleins: „7 .ung bleibt mit Habsburgs Throne Ocsterrei.l o Geschick-ver

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