Bauplatz ausfindig zu^machen, will man nicht die schönsten Bauplätze für Wohnhäuser dazu verwenden. * Trient» 12. Okt. Der „N. Fr. Pr.'wird aus Trient Nachstehendes geschrieben: Der aufmerksame Beobachter hiesiger Zustände muß leider eingestehen, daß eS in Wälschtirol wohl eine einflußreiche, weil rührige, Oesterreich feindliche Partei, ferner eine große Menge parteiloser Individuen gibt, dagegen nur eine spärliche Anzahl für die Regierung auftretender Per sonen
, die aber, unter sich in keinem Zusammenhange, kaum Partei genannt werden können. Die erstge nannte Gruppe hat, was sie auch immer zur Ver tuschung ihrer Bestrebungen vorbringen mag, die Ver einigung WälschtirolS mit Italien zum Ziele und arbeitet fleißig darauf los, indem sie die Geister nach Italien gravitiren macht und Oesterreich immer mehr entfremdet. Sie hat ihre Anhänger zumeist in den Ständen der Advokaten, Aerzte, in der Handelswelt, sowie bei den Grundbesitzern, die in den Städten oder größeren Ortschaften wohnen
aber sich auf jene Seite neigen, gegen welche hin der Druck stärker ist, pflegt man zwar öfters als Regie rungspartei hinzustellen, vorzüglich deßhalb, weil daS größte Kontingent derselben, nämlich die Bauern, doch noch ein Herz für Oesterreich und die Dynastie hat. Doch ist diese Folgerung irrig, denn der Bauer bekun det und bethätigt hier jenes Gefühl nur dann, wenn der gegnerische Druck gehörig von ihm genommen und eine kräftige Leitung ihn für die RegierungSfache zu gewinnen wüßte — Bedingungen, welche aber beide
dieser Gruppe möchten wir eine ge wisse Anzahl von Personen hinstellen, die sich wohl regierungsfreundlich geberden, wenn nämlich tavoradi- !i.i von der Regierung zu erlangen sind, sonst aber verschwinden. Wenn wir endlich Jener erwähnen, die sich gerne und aufrichtig als gute Oesterreicher bekun den, so müssen wir, wie oben gesagt, den Mangel an Parteidisziplin unter ihnen bedauern. Aus dieser Darstellung geht hervor, daß es in Wälschtirol sür Oesterreich wohl noch Boden gäbe, daß aber die Regierung
energisch vorgehen muß, um ihre Feinde aus den wichtigen Positionen, die sie innehaben, zu verdrängen, und daß die Anhänger Oesterreichs weit thatkräftiger auftreten sollten. Die Mittel und Wege möge man den Gegnern ablernen; der Zweck ist ein guter, denn Wälschtirol wird sich bei Oesterreich materiell immer besser befinden, als bei Italien, und seine sonstigen wahren Bedürfnisse könnte wahrlich auch Italien nicht mehr, als eS Oesterreich thut, respektiren. M5ien» I5.Okt. (Die Delegationen.) Be reits