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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 03.06.1862
Umfang: 4
ist nun angeregt, ich will nun darauf antworten. Der Standpunkt deS geehrten Vorredners ist ein natür licher. er selbst gehört in hoher hierarchischer Stellung der Kirche an. welcher das Concordat Rechte eingeräumt hat, die in Oesterreich glücklicher Weise früher nicht bestanden. Er gehört der Kirche an. die ihm zu Folge seiner hierar. chischen Stellung als Bischof persönliche Bevorzugung ein- geräumt hat. die früher auch in der katholischen Kirche in Oesterreich den Bischöfen nicht zugestanden ist. Es mag

mir gegönnt sein, den entgegengesetzten Standpunkt, den des Staatsbürgers. deS RechtSverständigen und daher auch nicht den eines Vertreters einer Kirche, sondern den der Staats bürger in Oesterreich überhaupt hier einzunehmen und das offen zu sagen, was nach meiner Ueberzeugung gegen das Eoncordat spricht. Man sagt. eS sei ein StaatSvertrag und man will die Znviolabilität desselben behaupten und speciell in der Richtung behaupten, daß die Volksvertretung nicht berechtigt ist. daran zu rütteln. Es fällt

ja noch, wenn auch an der Spitze eineS kleineren Staates — und mit unserem cvlauchtcn Oberhaupte einen Vertrag eingegangen ist, aber nicht als Oberhaupt deS rö mischen Staates mit dem Kaiser von Oesterreich, sondern nur als Oberhaupt der katholischen Kirche geschah dies. Das liegt auf flacher Hand; denn nehmen wir nun an, dem Oberhaupte der katholischen Kirche würden morgen Land und Leute entrissen und es würde der römische Papst wieder zum römischen Bischof werden, würden dann die auS dem Concordate entsprungenen Rechte

des Papstes auch auf den Nachfolger in der Herrschast von Rom übergehen? Und doch wäre das die natürliche Folge, wen» durch den Vertrag zwischen dem Oberhaupte der romischen Kirche und dem Kaiser von Oesterreich ein völkerrechtlich zu beurthei lender Staatsvertrag geschlossen worden wäre. Ja das Concordat selbst nennt den Vertrag nirgends einen StaatSvertrag. „eonveutiv' heißt es sowohl in der Einleitung als in mehreren Artikeln; in dem letzten Artikel hcißr es noch insbesondere lex status

, das ist ein Uebereinkommen, das ist ein Staatsgesetz. Es ist auch die ser Vertrag nicht für die katholische Christenheit geschlossen worden, sondern eben nur für die österreichische Christen heit und rücksichtlich für jenen Theil der römischen Christen- heit, welche sich in Oesterreich befindet, woraus abermals folgt, daß es nicht ein Staatsvertrag, sondern ein Vertrag zwischen dem Kaiser von Oesterreich und dem Oberhaupte der katholischen Kirche bezüglich der Stellung und Rechte der katholischen Kirche

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Meraner Zeitung
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Seite 9 von 20
Datum: 24.07.1908
Umfang: 20
! sind. meister Handle und Pfarrer Prugg. Man ver- auch andere Nationalitäten jn Oesterreich bereits einbarte, den Huldigungsakt anfangs September gestellt undsieglänzend gelöst. Was die Tschechen abzuhalten. Das Programm verspricht Zapfen-- imstande waren, indem sie aus dem ethnogra- streich und Bergfeuer am Vorabend; am! Festtage Phischen Museum in Prag sich ein/National- Tagreveille, Empfang der Jestgäste, Feldmesse, Festzug, hieraus Eröffnung des Schießens knd Nachmittag großes Volksfest im Garten

des Gasthofes „Schrofenstein'. Zur Durchführung des Festes wurde ein vorbereitendes Komitee gewählt. museum schufen^ das müs>en wir Deiutsche tu Oesterreich in der Schaffung eines deutschen Na- tional-Atuseums für Oesterreich Mitaus gläns zender durchführen können, soll das stete Betonen der kulturellen Stellung, der StekerteiKmg, nicht bloße Phrase sein. Wird sich nun, unser zu gründeiides deutsches National-Museum inr allgemeinen Rahmen eines deutschen KulturnMseums zu halten haben, so dürfte

es doch reich an provinziell«: und lokalen Verschiedenheiten sein. Sind, nicht die Tiroler Holzschnitzereien weit über Oesterreich hinaus be rühmt, weisen wir nicht herrliche Kunsterzeugnisse Deutsch-Oesterreicher auf, hat nicht ein Mam Eck (Boshafte Beschädigung.) Aus Kal tem, 21. ds., schreibt man Ms: In der Nacht zum 20. ds. wurden dem Bauer Alois Peterlin in Mitterdorf, Gemeinde Kaltern, in einem seiner Weinberge im Reviere Kornellen von ruchloser Hand nahezu 300 Stück dicht mit Trauben be- hangene

zum! „Schrofenstein' zwecks Abhaltung einer Gedenkfeier anläßlich des 60jährigen Regierungsjubiläums des Kaisers eine Versammlung ein, die aus allen Teilen der Be völkerung sehr stark besucht war, anwesend' waren au'ch Bezirksh'auptmanN Schweiger, Bürger Deutsches National-Museum für Gesterreich. Unter diesem Titel schreibt Dr. Ed. Stepan in der „Deutschen Heimat', Blatt für deutsche Volkskunde und Kulturgeschichte in Oesterreich: > Zwei Jahrtausende sind verstrichen, seit ger manische Völker Oesterreichs Boden

betraten; in Eger die deutsche Relief-Intarsia erfunden, em Jahrtausend ist dahingeflossen, seit die ist nichr ein Niederösterreicher Johann Moser der Deutschen den Grund legten zu Unserem heutigen Begründer der Fayence in Salzburg und brachte Staatengebilde. Mühsam und ruhmreich ist die nicht erst der Wiener Maler Herold in Meißen Arbeit zu nennen, die die Deutschen im Lause die berühmte Meißner Porzellansabrik zu ihrer der Jahrhunderte in Oesterreich geleistet. Jedes Blüte. ' ' ^ ^ geschichtliche

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 05.07.1893
Umfang: 4
Stimmen abgelehnt und der erste Artikel der Vorlage ge nehmigt. Die Sitzung wurde sodann aufgehoben. — Senator Perantoni brachte den Antrag im Senate ein, den Legalknrs bis Ende 1893 zu ver längern, damit der Senat sich nicht bei so vorgerückter Jahreszeit mit den Bankgesetzen beschäftigen müsse. Frankreich. (Eine österreichisch-französische Weinfrage.) In der Kammersitzung vom 2. Juli richtete Turrel an den Minister des Aeußern die Frage über die Zollbehandlung der französischen Weine in Oesterreich

. Er erinnerte daran, daß die fran zösische Regierung Oesterreich gegen gleichartige Be handlung den Minimaltaris zugestanden habe. Aber trotz der Meistbegüiistigungsklauscl gewähre Oester reich-Ungarn den italienischen Weinen mehr Be günstigung, als den französischen Weinen. Die ita lienischen Weinc bezahlen 8 Francs Zoll, während die französischen trotz der Meistbegünstiguiigsklauscl 5V Francs bezahlen müssen. Das sei unzulässig, denn die Folge sei, daß Frankreich nur noch für 25 Mill. Francs Wein

nach Oesterreich-Ungarn exportirt, während Oesterreich-Ungarn für 134 Millionen nach Frankreich importirt. Der Minister des Aeußern möge die größte Energie entfalten, damit der fran zösische Handel in Oesterreich eine entsprechende günstige Behandlung erlange. — Der Minister des Aeußern, Devellc, antwortete, die Regierung habe von Oesterreich verlangt, daß den iranzösischen Weinen die gleiche Behandlung wie den italienischen Weinen zutheil werde. Korrespondenzen. Bruneck, 3. Juli. Alljährlich finden

. Feuerwehrkapelle am Johannsplatze. Turnverein „Iahn'. Heute Abends nach dem Promenadekonzert fliegende Kneipe in Bacher's „Rosen garten'. Neu angekommene Fremde im Stadtbezirke Bozen vom 3. auf den 4. Juli 27 Personen. Literarisches. „Freiherr Dr. Eduard v. Grebmer, Posthalter und Bürgermeister zu Bruneck im Puster- Ital als Verfassungskämpfer in Oesterreich — Ein Vortrag von Dr. Christian Hutzelmann' betitelt sich eine kürzlich im Verlage von Georg Rosenberg iu Fürth i. B. erschienene 26 Seiten starke

Broschüre, worin in kräftigen Strichen ein Lebens - und Charakter bild des am 11. Januar 1875 zu Bruneck verstorbenen Landeshauptmannes v. Grebmer entworfen wird. Zugleich wird in dieser Publikation auch ein Abriß der konstitutionellen Aera in Oesterreich geboten und speziell das kulturhistorische Moment hervorgehoben, .vt'deinalls ist diese Schritt für uns Tiroler von Interesse und ganz besonders n.r alle diejenigen, welche den verewigten Landeshauptmann von Tirol Dr. Eduard v. Grebmer persönlich

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 4 von 6
Datum: 30.04.1923
Umfang: 6
Seite 4 »Der Tiroler' Montag, den Al. April ISA. BolkswirtschaltliÄer Teil. Der ssterr.-ttal. Handelsvertrag. S0 Goldkronen österr. Aoll für ISprozenKge Weine. — 5S.0W Hektoliter Wew, S0.000 Hektoliter Most Kontingent für die ganze Provinz Trient zum Zollsatz von 30 Goldkronen. Die Agentur Stcsani meldet: Rom, 3V. April. Am Samstag um 6 Uhr abends wurde im Palazzo Chigi der ersre ordentliche Handelsvertrag zwischen Italien und Oesterreich in der Nachkriegszeit unter fertigt. Für Italien

, die Südtirol beson ders interessieren, seien hervorgehoben: a) Oesterreich gesteht eine Ermäßigung des Zolles für Wein in folgendem Ausmaße zu: alle Deine mit mehr als 13 Grad Alkoholge halt zahlen bei der Einfuhr aus Italien nur mehr 30 Goldkronen Zoll pro Ouintal. b) Eine besondere Erleichterung wurde für das Gebiet der veaezia Tridentiaa erzielt: dieses darf nämlich ein Kontingent von 50.000 Hektolitern Wein und außerdem von 50.000 Hektolitern Most zu dem obigen erniedrigten Zollsatz (also 20 Goldkronen

pro Ouintal) nach Oesterreich einzusühren, ohne daß da für die Mindest grenze von 13« Alkoholgehalt gelten würde. c) Für die Cinsubr von „Papierwaren' aus Oesterreich hat Italien das Zugeständnis gemacht, das; es aus die Anwendung des Mehrhcitskocsfizienlen zu dein Grundzoll sür diese Waren verzichtet. d) Für Packpapier wurde italienischerseits der Mehrheitskoessizient verkleinert. e) Hinsichtlich der Einsuhr von Siidsrüchten wurde das österreichische Einsuhrverbot aus gehoben

: Bekanntlich besteht zwischen Italien und Oesterreich der Zolltarif vom Jahre 1921, der sich «ms Grundzöllen und Zuschlagskoesfizien- ten zusammensetzt. Die von Italien in Han delsverträgen in der Regel gemachten Zuge ständnisse bestehen gewöhnlich in Ermäßi gungen des Zuschlagskoeffizienten. Im vor liegenden neuen Handelsvertrag wird der Zu- schlagskaeffizient bei Bier, landwirtschaftlichen Maschinen, Möbeln, anderen Holzworen. Papier, Galanterie waren, Kupferblechen usw. vollständig beseitigt. Es bleutet

sind die Waren zusammen gefaßt, deren Einfuhr zu kontingentieren sich Italien vorbehalten hat, falls durch diese Ein fuhr eine ernstliche Schädigung der Eigen» Produktion erfolgen sollte. Oesterreich ver pflichtet sich, nach Italien weiter ZS.YVU Ton nen Rundholz ausführen zu lassen und der diesbezügliche Zoll wird von 6 auf 4 Gold kronen herabgesetzt. Nunmehr liegen die ersten Meldungen über die Ergebnisse der österreichisch-italienischen Handelsoertragsoerhandlungen vor. Mit gro ßer Spannung haben gerade unsere Süd

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Meraner Zeitung
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Seite 5 von 14
Datum: 12.10.1898
Umfang: 14
wir «ine bemerken» werthe Studie üb» den offiziellen Namen unseres Reiches; der Verfasser kommt hiebei nach Darlegung der geschichtliche» Entwicklung zu dem Schlüsse, daß der Oesterreich» eigentlich gar kein Oesterreich» ist, weil »S überhaupt «in Oest»rr«ich nicht gibt. »Aber wir heißen doch Oesterreich'; wird man entrüstet ein wenden. Ja, wir heißen so: im täglichen Sprach gebrauch, in den Zeitungen, in den Lesebüchern der Schule — ab» nicht offiziell. In staatsrechtlichen und diplomatischen

Aktenstücken gibt es seit 1863 kein Oesterreich mehr. Der .vereinigt« österreichisch« Staatenköcper', wie man sich 1304 ausdrückt, hatt« sich 1863 (nach dem Wortlaut« des allerh. Hand schreibens vom 14. November 1863) in die .unter meinem Szepter verfassungsmäßig vereinsgten König- reiche und Ländir' verwandelt; und aus dem „Katser- tbum Oesterreich' war die ..O-sterreichisch-ungarisch« Monarchie' geworden. Aber was war mit Oesterreich geschehen? An diese Kleinigkeit scheint

man. wie an so manche andere, beim Abschluß des ersten Ausgleiches mit Ungarn rein vergessen zu haben. Von unserem Oesterreich ist nichts übrig geblieben als »in Adjek- tivum im Gesammttitel der „Oesterreichisch-ungarischen Monarchie'. Ein Oesterreich für sich ab» besteht nicht mehr, es lebt nur noch als historische Erinnerung im Titel des Monarchen. ich Arrest verurtheilter Prinz.) Prinz Alexander Radziwill, der in Posen begütert ist, wurde auf der Durchreise durch Kcakau wegen Be schimpfung deS dienstthuenden Bahnbeamten

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 31.01.1922
Umfang: 6
zu gewinnen. Als der kommende Mann für den vakanten Josten des Außen ministers wird in manchen Kreisen der Berliner Ge sandte Riedel genannt. In dem neuen Kabinette ersehen wir ein farbloses Beamtenministertum, das von ckristlichsozialer Seite geschaffen wurde, jedoch außer Dr. Gürtler keine Parlamen tarier enthält. Man hat in letzter Zeit viel gegen die Partei» polittk geschrieben, die besonders in Oesterreich dazu angetan war, die Gesamtinteressen in den Hintergrund zu rücken und parteimäßige

, indem er den Staat mit einem schwimmenden Eisberge ver glich, der verankert werden müsse, wenn er nicht auch die übrigen vorübersegelnden Schiffe gefährden soll. Man hat Oesterreich in letzter Zeit vielfach auch als die Eiterbeule am europäischen Kontinent bezeichnet oder in ebenso wenig liebenswürdiger Weise die Dynamitvatrone genannt. Alle diese Vergleiche zeigen wohl das «ine, daß man sich in weiten Kreisen der Gefahr bewußt ist. die in einem Krank heitsherde inmitten^der übrigen Staaten gelegen ist. Niemand

aber hat noch die Mit t-e l gezeigt, das Kra ----- len und abzustelle dem Kranken auf die Beine zu verhelfen, da man ihm doch den einzig möglichen Weg zur Gesundung nach wie vor verschlossen hält: den Zusammenschluß mit dem Deutschen Reiche. Drahtnachrichten. (Eigenberichte der »Südtiroler Landeszeitung'.) Die österreichische kreditfrage. Nauen, 30. Jänner. Der Präsident der französischen Republik, Millerand, anerkannte gegenüber dem österreichischen Gesandten die Dringlichkeit der Finanzhilfe für Oesterreich und betonte

die französische Hilfsbereitschaft. Paris, 30. Jänner. Der diplomatische Redakteur der „Agence Haoas' glaubt zu wissen, daß das Finanzministerium augenblicklich einen Gesetzentwurf ausarbeitet, der darauf hin ausläuft, Oesterreich einen Kredit zu eröffnen, um die Konsoli dierung der Krone zu sichern. Diese Anleihe würde durch die Zolleinnahme gesichert werden, genau so wie die Vorschüsse, die von England an Oesterreich gewährt werden sollen. London. 30. Jänner. In einem längeren Artikel be- a en die „Times

' die Lage Oesterreichs. Das Problem fei o einfach. Nach dem Kreoitplan des Völkerbundes werden Oesterreich größere Kredite sofort gewährt werden können, so bald die Vereinigten Staaten das Pfandrecht auf die österrei chischen Aktiven aufgehoben haben werden. Jnzw scheu brauche Oesterreich ein kleineres Darlehen von 2y, Millionen Pfund Sterling, um die Noteninflation und die Steigerung der Wechselkurse zu bekämpfen und um ihm die Ausnahme einer inneren Anleihe zu ermöglichen. Das Blatt ist der Ansicht

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 21.10.1913
Umfang: 8
ist aber nur rin künstlicher, weil man die Anleihen unter die Einnah men stellt. Da aber eine Zchnld niemals eine Ein nahme ist, so wird der Voranschlag mit einem vetrag von etlichen hundert Millionen abfchlieszen. Militärpflichtigen-Verschleppung im Groszen. Der Generalvertretung der amerikanischen Eistn^ bahnnnternehmung Eanadian Paeifie Railway Ce,, die sich mit Verschleppung von Militärpflichtigen auö Oesterreich befaszte, wurde soeben die Konzessiv!! in Oesterreich entzogen, sämtliche Bnreans, wmob

! die Wiener Zentrale, als auch die Filialen in Oesterreich wurden gesperrt. Im ganzen sind :-,i Filialen bewilligt worden, von denen 1^ erriäW find. Im Hauptdureau wurden die Kassen nnd sie Korrespondenzen beschlagnahmt nnd die Siegel an dem Bureau augelegt. Zugleich wurden iii Vicn der Geuerairepräsemant Scnnnel Altmann, die berbeamtcn Pinkas Kapellcr, David Kapeller. ?a- vid Fischer, alles Juden nnd Angestellte der Caiu- dian Paeifie Railway Eo., die in Kanada ihren Ziy hat. verhaftet. Zeit Monaten

,-, Oesterreich-Ungarns, sofort aus dem Gel'ic:.' Alhaniens die serbischen Truppen zurückzugehen, >?'- autivortet, es hänge von den Umständen ab. welit? Massnahmen Tcrbicn gegenüber Albanien werde. Diese boä'miinge Sprache will man in Wien wie es scheint, nnn doch nicht einfach so ohne weitere hinnehmen. Der Minister des Aeuszern, Graf Berä' told, hat nämlich nach einer Audienz beim Äai'er und einer Besprechung des Thronfolgers am 17 ^ tobcr dein österreichisch-iiitgarischeit Geschäftsii'.t?^ in Belgrad

den Auftrag erteilt, die serbische rnug zn verständigen, dasz Oesterreich-Ungarn dcr einmal gesorderten Räumnng der von serbi''cw! Truppen besetzt gehaltenen Gebiete Albaniens ii'«!'.' iv ievor be st ebt. und Serbien eine Frist e n acht Tagen gibt, innerhalb welcher die Räiimuiu tatsächlich volliogen ''ein mns;. Oesterreicb-'U 'ia^n gebt im vollen Einvernehmen mit den beiden a»d>' reu Drcibnndmächteu vor. Oesterrcich-Ungarn bat. indem cs an Serbien eine befristete Aufforderung zur Ränmnng

der den serbischen Tropen besetzten Gebiete richtete. ?c- zeigt, das; es entschlossen ist feinem Willen der ua' mit dem ans dcr Londoner Konferenz znm Ansdriü? gebrachten Witlcn Europas deckt, auch den nöti gen Nachdruck zu geben. Hoffentlich wird mm sich in Belgrad der besseren Einsicht nicht verfällt szen, nnd den iu den Londoner Peschlünen ',in» drucke gebrachten Willen Europas respektieren. D' radikale Press? in Belgrad läszt allerdings nocli im mer nicht nach. Oesterreich zu beleidigen. Der jiM- radikale

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 10
Datum: 30.06.1885
Umfang: 10
, 30. Juni 1885. XIX. Jahrg. politische Rundschau. Meran, 29. Jnni. Wer Zeit wieder mehrfach aufge üchte über angebliche Pläne Oester 1, die eine Ausdehnung der zn Bosniens über Mitrowcha lkm sollten, beztp. nach Salonichi zu sind schon wiederholt als jedes 'cchrend bezeichnet worden. Kürz- dcr Minister für Bosnien-Herzego- -finanzmimster v. Kallay, bei einer Ilgenheit veranlaßt, den Oesterreich zugemuteten Marsch nach dem ietie in den Bereich der grundlosen zu verweisen. Und um diesem rTmenti

einen durchaus verlaß- .im Nachdruck zu verleihen , fügte >2, daß dieser Marsch so lange nicht als er Minister sei. Die .Presse' geht nun noch weiter bestimmteste, daß der Marsch A euch dann nicht stattfinden werde, ^ den kallay nicht mehr Minister Ausdehnung Oesterreich-Ungarns nach Salonichi, führt das Blatt 'M Stärkung, fondern nur eine «r Machtstellung der Monarchie ^Lw das Gebiet südlich des Sand- ^-Äbazar auch nur vom ethnogra phischen Standpunkte beurtheilt, Äschen Rücksichten beifeite läßt

, so H nicht des Eindruckes erwehren, fr«olker beisammen wohnen, welche ^- bestehenden politischen Balkan- ! .Mse Attractionscentren besitzen. ^ nach Belgrad, die Bulgaren V die Griechen nach Athen ihre öas ganz begreiflich, und - ^.Oesterreich-Ungarn hat gewiß der von Zeit zu Zeit ^^lsugal gravitirenden Natio« drei zu vermehren, betrifft, so würde unsere Herrschast dieser aller- ^ durchaus unbot- ^^wirenden Provinz so die nächstbeste! ni^^ußten, um dieses Land 7^ Nrfnißlosen ^völke- 2.PreU- 5-?! ^ und ledig

zu ^ gegenüber den aus- es für ihre Pflicht, in Oesterreich nach p befreie^°?^ °der von der > Pürtei n?' es irgend eine Persönlichkeit in der den MarsF nach Salo- ^ w!, Erfolg befürwortm i->>- die 5?ve ^evtpvliNi 'lcht verschließen, i??' keine Anarchie keinen ' MalschF^lichere Unterstell-, > meilich^ wch Salonichi unter- ^vr »>:.Man »>^Q l „Marsches von diesem Marsche sprechen (?), so könne man schon daraus die Ueberzeugung schöpfen, daß die Absicht zu einem solchen Eroberungszuge nirgends besteht

, weil dieser eben Oesterreich-Ungarn keinen Gewinn, sondern nur unabsehbaren Schaden bringen würde. Nach diesen kategorischen offi- ciösen Erklärungen ist wohl zir hosftn, daß die Ente von »salonichi vorerst wenigstens in ange sehenen deutschen Blättern nicht wieder aus- taucherwwird. ^ Am vergangenen Donnerstag ist Marquis von Salisbury zum erstenmale als Minister vor das englische Parlament getreten- Er hat hiebei einige Aufklärungen über die Verhandlungen gegegeben, die zum Zustandekommen des neuen Cabinets

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Meraner Zeitung
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Seite 4 von 18
Datum: 14.06.1903
Umfang: 18
Seite 4 zcugung fest, daß es auch in der Politik eine Mo ral geben müsse. Oesterreich und Deutschland. Tic an dem Vorgehen aus dem Balkan direkt beteiligten Mächte, Oesterreich-Ungarn und Ruß land, werden alsbald zu diesen blutigen Vorgän gen und zu diesem Thronwechsel amtlich Stellung nehmen müssen. Vor allckir ist es das Wiener Kabinett, zu dessen nächster Interessensphäre das Königreich Serbien gehört, das sich verpflichtet suhlen wird, der Revolution in Serbien

stets mit hie sigen Kreisen die besten Beziehungen unterhielten. Oesterreich-Ungarn hat nur den einen Wuusch, daß Serbien zu besseren Verhältnissen und freund licherer Zukunft sich erhebe.' Im Abgeordnetenhause ersuchten die Deutsche Fortschrittspartei und die Deutsche Volkspartei den Ministerpräsidenten v. Körbcr, den ihm ver- sassWgsmäßig zustehenden Einfluß dahin geltend zu' umchen, daß geeignete Maßregeln zum Schutze der österreich-amgarischen Staatsbürger in 7. Serbien, zur Wahrung

'. Im Ab aÄrdneMnchause ' brachte? am Dienstag dM^adikaleHTscheche Klofac seine Interpellation über Mäze d 0 n ien ein und for derte Aufklärung, warum Oesterreich nicht auf die Durchführung des Berliner Vertrages dringe. Er griff Goluchowski und die ^österreichische Balkanpolitik heftig an und sagte, apf der Balkan- Halbinsel komme keine Niederträchtigkeit vor, in der Oesterreich nicht feine Finger habe. Klofac nannte die Oesterreicher Räubxr und Mörder und behauptete, daß ^ die österreichische Politik eigent lich

die Urheberin der Mengte in, Salonichi und - der 'Ermordung Schtscheickmas' sei. Merkwür digerweise ließ ihn der Präsident ungestört reden. Nr. . 7, Ministerpräsident Körb e r erlviderte, daß alle Großmächte die von Oesterreich und Rußland eingeschlagene Politik über Mazedonien billigen. Klofacs Erzählungen seien Phantasiegebilde. Der Minister nahm in vollem Maße den verfassungs mäßigen Einfluß auf die äußere Politik wahr. Bezüglich der Angriffe Klofacs auf die Tynastie sagte Körber, diese Beleidigungen

tion gegen die Militärvorlage schwere Bedenken bezüglich der internationalen Lage gegenüber den befreundeten Staaten hervorruft. Nicht nur die Kroaten beginnen sich gegen Ungarn zu regen, auch die i t a l i e n i s ch e I r r e- dzenta ist gegen Oesterreich in Bewegung. Die Feinde erspähen die Achillesferse der Monarchie mrd suchen sie zU verletzen. Die italienische Jrre- d^nta ist besonders gefährlich, weil wir nie sicher darüber sein können, ob sie nicht so stark auftritt, Hß sie die italienische

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 08.07.1913
Umfang: 8
zu versichern, das; Bulgarien nichts unterlas sen wolle, um mit Rumänien in gutnachbarlichen Be ziehungen zu verbleiben. Bei diesen Verständigungsversuchen bestrebt sich Oesterreich-Ungarn zu Gunsten eines Aus gleiches zu v e r m i t t e l n, mit welchem Erfolg, ist noch nicht bekanni. Die Wiener „Politische Kor respondenz' veröffentlicht eine hochosfiziöse Kundge bung, die sich mit der Hallung Oesterreich-Ungarns gegenüber Rumänien und Bulgarien beschäftigt. Es heißt darin! Oesterreich-Ungarn

hat seine Bemühun gen stets dahin gerichtet, anf die rumänisch-bulgari schen Beziehungen in einer Weise Einsluß zu neh men, das; Rumänien ohne Schädigung seiner Inter essen der Notwendigkeit enthoben wäre, an einem etwaigen Balkankonflikl teilzunehmen. Diese Ak tion Oesterreich-Ungarns ist auch noch derzeit im Gange und es kann mit Befriedigung konstatiert >verden, das; sowohl Rumänien als auch Bulgarien die Geneigtheit zeigen, hierbei die sreundschaftlichen Dienste Oesterreich-Ungarns in Anspruch zu nehmen

. Rußlands diplomatische Schlappe. In Rußland cinpsindet man den Ausbruch des Krieges unter den Balkanverbüudeteu als eine di plomatische Schlappe und als eine noch fatalere po litische Unannehmlichkeit. Der Balkanbund, den man vach dem türkischen Kriege dauernd gegen Oesterreich aufzurichten gedachte, hat ein einziges Lebenszeichen von sich gegeben, nämlich das eine, das; er mit sel tener Einmütigkeit sich um Rußlands Willen nicht kümmerte und selbst die Autorität des angerufenen Zarcnschiedsrichters

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 8
Datum: 18.10.1872
Umfang: 8
, welche das Haus Oesterreich gegen innern Abf.ll und äußere Feinde bestand, Momente einer großen Erhebung und Befestigung seiner Macht geworden. Die Neuzeit hat die Macht diese» Staates in ihren materiellen und geistigen Grundlagen zu einem lebendigen, allgemeinen Bewußtsein gebracht, das nur von jener Seite getrübt und angefochten wird, der wir die Fundamentalartikel zu verda ken haben. Ja eS wurde und wird immermehr ossenbar, daß Oesterreich kein alternder Staat mit abnehmender Lebenskraft

, sondern daß er in eine neue lebende Entwicklungsphase getreten sei. Es pulsirt ungeachtet der Zähigkeit mancher widerstrebenden Stoffe eine neue öffentliche Meinung durch alle Adern des Volkes, und zwar die, daß man nach allen Bedin gungen des Lebens zusammengehöre, und daß alle Nationalitäten niit einander durch geineinsame StaalS- und Kulturinleressen verknüpft sind. Der Glaube an die Dauer unseres Staates ist sonach wieder gekräsligt, und eö hat auch die Ueberzeugung, daß Oesterreich für Deutschland, wie für Europa

eine Nothwendigkeit sei. ibre volle Anerkennung gefunden. In dem historischen Lebenslange Oesterreichs waltet ein eigenthümlicher Geist. Es ist nicht durch einen schöpferischen Akt. durch die Gewalt einzelner Per>önlichkeiten gegründet werden: eg ist das Werk der Geschichte, und gegen ein solches Werk ist die individuelle Laune des MensckeugeisteS macht- und willenlos. Oesterreich ist kein gemachter, sondern ein gewor- dener Staat; er ist geworden in langsamer, aber stetiger und desto kräftiger, gesunder

Entwickelung. Ein Jahrtausend ist vorübergegangen, seitdem die Gestaltung Oesterreich» im Flusse ist. Schon Carl der Große hat den österreichischen StaatSbau durch die Gründung der Ostmark begon« neu; die Schöpfung zerfiel in den Händen seiner Nachfolger, und Niemand ahnte damals noch, welche Bedeutung in diesem Akte lag, und daß sich von diesem Länderstriche zwischen der Enn» und Erlaf eine starke Defenfivmacht an den Gränzen dreier Nationen und im weltern Fortschreiten ein Staat von europäischer Macht

und Größe erheben n ürde Das Geschlecht der Babenberger begründete kräftig und glücklich die künftige Größe und Bedeutung deS neuen Staate». Unter ihnen vergrößerte sich die kleine Ostmark durch die Landstriche bi» zur Leiiha und March, durch da» Land ob^der Enn», durch Steiermarck, Theile von Kärnthen und Krain. Und al» das Geschlecht der Babenberger erlosch, war Oesterreich eine Macht von europäischer Wich tigkeit, so daß die vornehmsten Fürsten der Zeit, Friedrich II. und PrzemySl Ottokar

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 13.02.1868
Umfang: 6
der Diskussion in den hiesigen Blättern. DaS „N.Fr.-Bl.' begrüßt die stunde, wo das konstitutionelle Staatsleben in Oesterreich Eingang gefunden, und sagt: „Durch feine geographische Lage, die Zahl seinerVcvölkerung, durch seine großen Hilssqnellen, den Einfluß seiner Staats männer vermochte Oesterreich den politischen Fort schritt zn hemmen, um wie vielmehr wird eS ihm ge lingen, denselben überall zu fördern, wenn zn allen diesen Kraftmittelu noch daö stärkende FreiheitSgesühl, die Einigkeit zwischen Bolk

» Fortschritte?' in Oesterreich sich darstellt. In richtiger Interpretation der Reden deö ReichS- rathS -Präsidenten Hrn. v. Kaiserseld und deö Mini- ster-Präsidenten Fürsten AncrSperg erwartet dieses Blatt von dem Ministerium, daß eS, wie eS ans ver fassungsmäßiger Bast'S emporgewachsen, dieser Ver- iassnng auch die nöthige 'Achtung werde zu ver schaffe« wissen, und daß eS seine Nachsicht nnd Ver- ohnlichkeit nicht bis zu jene», Grade steigern werde, der als Schwäche gedeutet werden könnte, und am wenigsten

iu einem Staate am Platze ist, wo nicht die Gnade, sondern daS Gesetz, das gleiche Recht für Alle waltet, wo nicht persönliches Wohl- oder Uebel- wollen maßgebend ist, sondern der Wille der Gesammt heit, der seinen Ausdruck in den vereinbarten ver fassungsmäßige» Normen sindet. Die „N. fr. Pr.' wünscht schließlich anch, daß mit dein gestrigen Tage in Oesterreich eine Epoche glückli cher konstitutioneller Entwicklung beginnen möge. ^— Der „Boh.' wird vom 9. Febr. geschrieben: Eine sehr sicher auftretende

, dann ans die Pflicht, friedens- gefährlichen Verwickelungen vorzubeugen, keinerlei mora lische oder materielle Unterstützung zu geben. Anderseits sind sür Oesterreich die iuuern Angelegenheiten der Pforte von erhöhtem Interesse durch die Theilnahme der christ lichen Stainmcsgenossen innerhalb der Monarchie. Oester reich müsse den Bestrebungen derArudervölkcr, soweit sie berechtigt, daö Wort reden. Es that dies iu dem Kon flikte mit Montenegro und anläßlicl, der Räumung der türkischen Garnisonen

in der ein leitenden Uebersicht, daß Oesterreich den Uebergang vom Prohibitivsl'stem zn jenem des freien Verkehrs auf dem Wege internationaler Uebereinkünste glücklich bewerkstelligt habe und weist aus die Ersolge der Weltausstellung hin. Er erörtert sodann die 5, Verträge mit Frankreich, die Verhandlungen mit Preuße», deren bevorstehender befrie digender Abschluss signalisirt wird, die Handelsverträge mit Italien, Belgien, Holland, die Verhandlungen mit England ze. uud die Vereinbarungen in Bezug auf Post

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 25.06.1903
Umfang: 8
Verhältnis zwischen Oesterreich und Ungarn umstoßen und an Stelle der dualistischen Gemeinsamkeit die Personal union setzen wollen. Wie stark diese Bestrebungen in Ungarn sind, beweist der Rückzug, welchen die Regierung in der Wehrvorlage angetreten hat. Die Armee war bisher der kräftigste Ausdruck der Ge meinsamkeit; cben deswegen wurde in Ungarn die Wehrvorlage bekämpft und weil das Ministerium Szell des Sturmes gegen die gemeinsame Armee nicht Herr werden konnte, mußte es weichen, um voraussichtlich

einem Kabinette Platz zu machen, das mit Zugeständnissen auf Kosten der Geuicinsamkeil der Armee seine Tätigkeit beginnen wird. Jü Un garn tut sich mit nicht mißzuverstehender Deutlich- keit der Wille kund, die Trennung von Oesterreich durchzuführen. In Oesterreich hat man bisher an der dualistischen Verfassung zäh festgehalten und das österreichische Parlament hat das höhere Rekruten- kontingent bewilligt, ohne die staatsrechtliche Frage zu streifen. Ja Oesterreich ist der Ausgleich mit Ungarn

. Wo es sich um'S zahlen handelt, überläßt Ungarn bereitwillig den größeren Teil der Leistung uns Oesterreich»!!, die Vorteile will es wo möglich allein haben. Nun er scheint es aber doch fraglich, ob die österreichische Gutmütigkeit noch lange anhält. Die Frage, zu welchem Zwecke wir in Oesterreich an der dualistischen Gemeinsamkeit und noch dazu auf unsere Kosten festhalten sollen, während sie in Ungarn systematisch durchlöchert wird und sich als unhaltbar zeigt, tritt mit allem Ernste an unsere politischen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 16
Datum: 19.12.1908
Umfang: 16
Seit» 2 „D z r X i r o I s r' SamStag, 19. Dezember 1SL8 so langsam erstarkt. Aber wer da weiß, wie schwer daS Parlament erkrankt war, so daß immer wieder der Paragraph 14 als Doktor Eisenbart aufrücken mußte, der muß zugeben, daß dieser schwer kranke Patient nicht in Mo naten zur vollen Kräfteentfaltung kommen konnte, besonders, wenn mächtige Leute in Oesterreich — ein Teil des Hochadels und die Juden — sich zu einem Bunde vereinigten, die Gesundung des Parlamentes zu verhindern. ^Die letzten

Anstürme, die dadurch kompli zierter wurden, weil Oesterreich von äußeren Gefahren bedroht ist, haben aber den Heilungs prozeß bedeutend gefördert. Gegenüber den Baterlands verrätereien eines Klofac haben sich Gegensätze überbrücken lassen, die früher un überbrückbaren Klüften glichen. Klofac und Genossen haben somit gerade das Gegenteil von dem erreicht, ivaS sie wollten. Die Schwächung Oesterreichs im Innern ist ihnen nicht gelungen. Wenn es wahr ist, daß Klofac von Serbien bestochen und bezahlt

hat, was das Volk in Oesterreich unausgesprochen s chon lange in der Brust herumtrug. Daß aber der Herr Ministerpräsident im Parlamente keinem beachtenswerten Widerspruche begegnete — die Opposition von Staatsverbrechern ä Is Klofac kann man nicht ernst nehmen —, das beweist nur auch wieder, daß Beck sich in seiner Regierungszeit immer auf falsche Kräfte verließ. Beck glaubte, wenn er den Bock zum Gärtner mache, dann werde der parlamentarische Garten vor Verwüstung bewahrt bleiben. Bienerth, den man schon

Ministern jetzt schon den Weg zeigen würde, den sie im Interesse des Volkes und des Staates zu wandeln haben. Die Bestechungspolitik eines Körber und die Politik der widersprechendsten Versprechungen, mit der sich Beck, dieser vor zügliche Jongleur, Jahre hindurch halten konnte, haben schließlich Oesterreich auf jene schiefe Ebene gebracht, die die Schüsse in der Wiener Universität lösten, in Prag die antiSsterreichi- schen Demonstranten großzog und Katilinarier, wie Klofac, zu gefeierten Männern

in — Serbien machen konnten. Wer in Oesterreich unter den jetzigen über nommenen traurigen Verhältnissen mit Erfolgen für die Völker und den Staat regieren will, der muß die Wege des Gesetzes zu wandeln wissen, der Staatsautorität Respekt verschaffen und mit ruhiger sicherer Hand die Geschwüre aus schneiden, die sich in unserem öffentlichen Leben, im Parlamente und nicht zuletzt an unseren Hochschulen gebildet haben. Wenn diese Bemühungen aber dazu dienen werden, die Rechte dem Volke zu bewahren

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 10
Datum: 22.09.1889
Umfang: 10
so wackeren Antheil nehmen an Bestrebungen, die in erster Richtung unserem engeren Vaterlande zum höchsten Vortheile gereichen, und an idealen Thaten mitwirken, die uns die große Vergangenheit unse res heute auf dem ganzen Erdenrunde wieder macht gebietenden Volkes so klar vor Augen führen. Be sonders uns Deutschen in Oesterreich gereichen solche ereignißvolle Tage, wie das Bozener Alpenvereins und Waltherfest sie brachte, und denen kaum eine geringere Bedeutung innewohnt, wie der impo santen Kundgebung

der geistigen Wehrkraft unseres Volkes m Karlsbad, zum Troste und zur Genug thuung in der jetzigen Lage. So politisch ungün stig dieselbe für die Sache des deutschen VolksthumS und für die Idee des Fortschrittes in Oesterreich sein mag, so sicher wird bei solchen Anlässen bei uns die Ueberzeugung, daß schließlich doch uns und unseren Ideen der endgiltige Sieg über all' die feindlichen Mächte beschieden sein wird, die sich gegen uns zusammen thun. Hat sich doch diesmal, wenn auch etwas zaghaft

Oesterreichs es schwer und tief einpfinden, wie sehr bei ihnen die ungehinderte, öffentliche Bekundung ihrer Stammes- und Jdeen- gemeinschast mit der italienischen Nation beengt ist. Die geschichtliche Entwicklung der Dinge hat es leider mit sich gebracht, daß die Art des Werdens des italienischen Nationalstaates in Oesterreich einen Bodensatz des Mißtrauens zurückgelassen hat, der italienischerseits zu oft und zu häßlich aufgerührt wurde, als daß man sich bisher der Hoffnung hin geben durfte, es sei

in dem Gefäße, aus dem der Italiener Oesterreichs den Trank der heiligen Begei sterung für feine nationalen Ideen trinken wollte, kein Bodensatz mehr vorhanden. Einer so engen Verbrüderung Ausdruck geben zu können, wie sie zwischen den Stammesgenossen in Deutschland und Oesterreich besteht, die sich in Vereinen und deren Festlichkeiten offen kundthut, ist den Italienern Oester reichs bisher nicht beschieden gewesen. Ihre Vereine, wie Turnvereine, Gesangsvereine, alpine Vereine, Schulvereine

haben nichts gemeinschaftliches mit den ähnlichen in Oesterreich bestehenden, ja die italienischen Vereine gefallen sich darin, sich ab sichtlich abzusondern. Dies erklärt sich aus natio nalen und politischen Gründen, da ja alle diese Gesellschaftsgebilde seit j-'her ihre sachlichen Zwecke in streng nationaler Form zu verwirklichen strebten und demgemäß nur in Italien auf Verständniß stoßen konnten. Daß die Vorbilder zu diesen Vereinen von dm im Nationalstaate bestehenden ähnlichen Einrichtungen genommen und dieselben oft

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 22.06.1889
Umfang: 6
Mtmnrr Hkituilg. «era«: Zum Abholea vierteljührig fl. 2S0: halbjährig fl. S^-z ganzjährig fl. !0.—. Mit täglicher Zustellung i»'S Haus in Rcra» und Vozen: ÄierteljShrkg fl. S.S0; halbjährig fl. ganzjährig fl. 11.—. Oesterreich-Ungar«: M,t täglicher Zusendung vierteljährig fl. 3.Z0: halbiährig sl. ganzjährig s!. . »tttttlne Nummern kr. iR>N?ss»I? Jasertisnspreis nach Tarif. Annahme von JnsertionS-Aufträgen in allen Inseraten-VüreanS des In- ttttd Auslandes. M. 41. Samstag, den SS. Juni 1889

. 23. IllhlMg. Die deutsche« Kauern. (Orig.-Corr. der »Mer. Ztg.-) Wien, 18. Juni. Ein ungeheurer Uebelstand für das deutsche Volk in Oesterreich ist seine politische Zerfahrenheit. Namentlich der Bauernstand nimmt weniger Antheil an dem politischen und socialen Leben des Volkes und in den Alpenländern erwies er sich unter dem Einflüsse einer starren Kirchlichkeit unzugänglich für Alles, was die ganze übrige Nation bis in die Tiefen aufwühlte. Der Bauer der deutschen Alpen länder wurde bis vor Kurzem

an ihm vorüber gegangen sein können. Der politische Kampf in Oesterreich, welcher nach und nach alle Volks schichten heranzieht, hat es mit sich gebracht, daß alle Parteien eifrig bestrebt sind, um den Bauer zu werben. Die Bauern versuchten es, sich ganz auf eigene Füße zu stellen. Aber die Zeitfragen mußten sich doch mit der Zeit auch bei ihnen geltend machen, da ja heute kein Stand in völliger Abgeschlossen heit von allen übrigen seine Wege verfolgen kann. Daß der Tag der Entscheidung, der Stellungnahme

im politischen Leben auch für den Bauernstand ge kommen ist, das hat sich an dem oberösterreichischen Bauernverein erwiesen. Welche Partei immer aber versuchen würde, diesen Proceß der Klärung durch einen gewaltsamen „Einschlag' herbeizuführen, die würde die Erfahrung machen: „Gut Ding braucht Weile'. Der Bauer handelt nur nach seiner Ueberzeugung, und eine Ueberzeugung muß reifen. Die große deutsche und fortschrittliche Partei in Oesterreich, welche sich im Neichsrathe in der „Vereinigten Deutschen Linken

. Es hat sich gezeigt, daß der oberösterreichische Bauer eine rasche Auffassungsgabe hat und sich rasch zurecht findet. Die Angriffe anf den Obmann Klötzl des Vereins wurden leicht zurückgewiesen. Die auch vou liberalen Blättern aufgebauschte» Nachrichten über die Thätigkeit Klötzl's in Wien konnten leicht auf das Richtige zurückgeführt werden. Klötzl suchte im Einverständnisse mit dem Vereine eine Berührung desselben mit der größten und wich tigsteil deutschen Partei in Oesterreich. Dieselbe er wies sich der Natur

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 05.01.1889
Umfang: 8
ist stets durch Mäßig ung im Streben und Handeln, durch ernstes Zu sammenfassen aller dem Staate und nicht sich selbst dienenden Elemente auf der ihm von der Geschichte vorgezeichneten Bahn fortgeschritten und Deutschland hat sich zu den gleichen Grundsätzen bekannt.' Ver setzen wir diese Worte nach Oesterreich und nehmen wir an, von irgend welcher maßgebenden Seite wäre etwas Aehnliches gesprochen worden, also etwa: „Wohl gibt es bei uns extreme Richtungen mit eifersüchtigen Hoffnungen

, aber dergleichen liegt nicht im Rahmen unserer „Versöhnungspolitik.' Wir haben uns stets durch Mäßigung im Streben und Handeln ausgezeichnet und so wollen wir denn durch ernstes Zusammenfassen aller dem Staate und nicht sich selbst dienenden Elemente auf der Oesterreich Don der Geschichte vorgezeichneten Bahn fortschreiten.' Glaubt Jemand, daß eine solche Redeweise mit unserer thatsächlichen inneren Politik, auch wenn diese sich solcher Worte bedienen wollte, in Einklang wäre? Sehen wir uns den großen Dreibund

ererbten nationalen Besitz, selbst aus ihrem wirth schaftlichen Stand zu verdrängen? Zusammenge nommen, bewegen sich alle die „Richtungen' aus der für Oesterreich von der Geschichte vorgeschriebenen! Bahn? Seit zwei Jahrhunderten suchte Oesterreich sich zu festigeil und zn einigen; seit einem Decenninm ist der Föderalismus, welcher sich verschämt: „Auto nomie' nennt, zn Ehren gekommen — eine Richtung, welche der historischen Entwickelung Oesterreichs gerade entgegengesetzt ist. Das deutsche Gepräge

in Oesterreich noch nm eine zu vermehren. Diese Glieder des Dreibundes — dienen sie in der That dem Staate und nicht nnr sich selbst? Und die Deutschen, haben sie dem Staate gar keine Dienste geleistet und bedeuten sie in demselben heute so gar nichts, daß man über sie, wie im böhmischen Landtage, so in ganz Oester reich, einfach zur Tagesordnung übergehen kann? Mögen Andere anders denken, wir sind der Ueber zeugung, daß eine solche Neujahrsbemerknng, wie jene der „Nordd. Allg. Ztg.', bei uns ganz

mir Deutschland in der Art Tisza's sprechen würde? Der Unterschied zwischen Drüben und Hüben ist schlagend, er ist nieder schmetternd für uns Deutsche in Oesterreich; er ist demüthigend, denn er zeigt uns, wie weit wir Deutsche in diesem Reiche heruntergebracht wurden, wie tief wir iu der Bedeutung unter den Uugarn stehen. Möge dieser gewaltige Abstand uns auch zeigen, was wir zu thun haben, um uns aus dieser demüthigen Lage wieder zu befreien. Meran, 4. Januar. Der Telegraph meldete uns gestern die List

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 19.10.1868
Umfang: 6
Bauplatz ausfindig zu^machen, will man nicht die schönsten Bauplätze für Wohnhäuser dazu verwenden. * Trient» 12. Okt. Der „N. Fr. Pr.'wird aus Trient Nachstehendes geschrieben: Der aufmerksame Beobachter hiesiger Zustände muß leider eingestehen, daß eS in Wälschtirol wohl eine einflußreiche, weil rührige, Oesterreich feindliche Partei, ferner eine große Menge parteiloser Individuen gibt, dagegen nur eine spärliche Anzahl für die Regierung auftretender Per sonen

, die aber, unter sich in keinem Zusammenhange, kaum Partei genannt werden können. Die erstge nannte Gruppe hat, was sie auch immer zur Ver tuschung ihrer Bestrebungen vorbringen mag, die Ver einigung WälschtirolS mit Italien zum Ziele und arbeitet fleißig darauf los, indem sie die Geister nach Italien gravitiren macht und Oesterreich immer mehr entfremdet. Sie hat ihre Anhänger zumeist in den Ständen der Advokaten, Aerzte, in der Handelswelt, sowie bei den Grundbesitzern, die in den Städten oder größeren Ortschaften wohnen

aber sich auf jene Seite neigen, gegen welche hin der Druck stärker ist, pflegt man zwar öfters als Regie rungspartei hinzustellen, vorzüglich deßhalb, weil daS größte Kontingent derselben, nämlich die Bauern, doch noch ein Herz für Oesterreich und die Dynastie hat. Doch ist diese Folgerung irrig, denn der Bauer bekun det und bethätigt hier jenes Gefühl nur dann, wenn der gegnerische Druck gehörig von ihm genommen und eine kräftige Leitung ihn für die RegierungSfache zu gewinnen wüßte — Bedingungen, welche aber beide

dieser Gruppe möchten wir eine ge wisse Anzahl von Personen hinstellen, die sich wohl regierungsfreundlich geberden, wenn nämlich tavoradi- !i.i von der Regierung zu erlangen sind, sonst aber verschwinden. Wenn wir endlich Jener erwähnen, die sich gerne und aufrichtig als gute Oesterreicher bekun den, so müssen wir, wie oben gesagt, den Mangel an Parteidisziplin unter ihnen bedauern. Aus dieser Darstellung geht hervor, daß es in Wälschtirol sür Oesterreich wohl noch Boden gäbe, daß aber die Regierung

energisch vorgehen muß, um ihre Feinde aus den wichtigen Positionen, die sie innehaben, zu verdrängen, und daß die Anhänger Oesterreichs weit thatkräftiger auftreten sollten. Die Mittel und Wege möge man den Gegnern ablernen; der Zweck ist ein guter, denn Wälschtirol wird sich bei Oesterreich materiell immer besser befinden, als bei Italien, und seine sonstigen wahren Bedürfnisse könnte wahrlich auch Italien nicht mehr, als eS Oesterreich thut, respektiren. M5ien» I5.Okt. (Die Delegationen.) Be reits

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Volksbote
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Seite 8 von 10
Datum: 27.07.1922
Umfang: 10
gelebt habe. Zu rau chen begann ich erst vor 30 Jahren Für Reifende nach Oesterreich bringt das österreichische Konsiilat in Venedig neuerlich die Bestimmungen über die Geld-Aus- und Einfuhr im Reifeverkebr nach Oesterreich in Erinnerung. Danach ist die Ausfuhr von österreichischen Banknoten im Werte von mehr 200.000 Kronen, von Schecks und Tratten auf österreichische Kronen, von Gold- und Silbermünzen jeder Art, von 'Sowjetrubeln und fremden Banknoten aus Oesterreich verboten. Jene Reifenden

, welche fremdes Geld nach Oesterreich mitbringen und die Absicht haben, das ganze oder einen Teil genannten Geldes wieder von Oester reich wegzubringen, müssen bei der Einreise beim österreichischen Zollamte sich eine ent sprechende Bestätigung in ihren Reisepaß über die von ihnen eingeführte Summe be schaffen. Mit diesem Vermerk können sie s dann innerhalb 4 Wochen ohne weitere For- . malität eine höchstens gleichgroße Summe j wieder aus Oesterreich wegbriugen. Für die i Einfuhr fremder Banknoten

nach Oesterreich ; besteht keine Beschränkung. Was ist das Geld wert? In Zürich zahlte man am 25. Juli in Schweizer Franken: Für 100 deutsche Mark 1.05 Franken, für 100 Lire 24.45 Franken, für 100 österr. Kronen 0.02 Franken. In Bozen zahlte man am 26. Juli in Lire: Für 100 deutsche Mark 4.20 bis 4.40 Lire, für 100 öst. Kronen —.— Lire (1 Lira — 1505.— Kronen), für 100 franz. Franken 181 bis 183 Lire, für 100 Schweizer Fran ken 410 bis 415 Lire, für 1 Dollar 21.40 bis 21.90 Lire. Briefkasten. Mnnehold

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 10
Datum: 26.08.1922
Umfang: 10
Die Zusammenkunft von Verona. Das Ergebnis. Die Besprechungen zwischen der österreichi- schen und italienischen Delegation in Verona be gannen gestern um 10X Uhr vormittags im Präfekturpalast. Für Oesterreich nahmen an denselben außer Dr. Seipel der Botschafter beim Ouirinal Kwiatkowsky sowie Finanzminister Segur, Dr. Schüller und Dr. Wilder teil. Die Unterredung währte bis 1 Uhr nachmittags. Um 3 Uhr wurden die Besprechungen wieder aus genommen und um 7 Uhr abends geschlossen. Zu Beginn

der Unterredung legte Dr. Sei- p « l dar. daß die Signatarmächte des Vertrages von St.Germain versprochen haben, Las Nötige zu tun, um Oesterreich vor einem finanziellen oder wirtschaftlichen Ruin zu bewahren. Hierauf aing er zur Schilderung der gegenwärtigen schweren Lage Oesterreichs über und betonte die Notwendigkeit einer sofortigen Hilfe. Er legte einige Vorschläge über eine Hilfsaktion, die in ihrer Hauptsache finanzieller und erst In zweiter Linie politischer Natur märe, vor und e » wähnte

auch die Möglichkeit einer Union Oesterreichs mit anderen Staaten. Zum Schlüsse stellte der Kanzler noch einmal die absolute Notwendigkeit einer raschen Hilfe fest und erklärte, cs müsse unbe dingt ein Mittel gefunden werden, durch das der Zusammenbruch und das Entstehen einer für den Frieden Europas gefährlichen Lage in Oesterreich verhindert werde. Schanzer legte in seinen Ausführungen erst die Richtlinien der italienischen Politik ge genüber Oesterreich dar. Unter allen Umstän den halte sich diese Politik

zwischenJtalien uiü> Oesterreich übernahm Schanzer die Verpflichtung bei seiner Regierung darauf hin zuwirken, daß dies« Frage raschestens erwogen und eventuell zu einer praktischen Lösung geführt werde. Es stehe aber fest, daß Italien erst endgültig handeln könne, wenn der Bölkerbundsrat feine Antwort auf das von London an ihn überwiesene Memoran dum gegeben und die italienische Regierung fich mit allen anderen interessierten Staaten ins Einvernehmen gesetzt habe. Da, Dankelk. Der Präfekt von Verona gab

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