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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 15.02.1924
Umfang: 4
, dessen Angriffsziel die Kleine Enten>te bilden könnte, hat mitten in Europa ein «deutscher Voiksftamm, der -auf dem Gebiete des heutigen Oesterreich wohnt, sein Wirtschaftliches und wohl auch fein »lchti, , jeeltfches Gleichgewicht «gefuniden. As ist nicht allzulange her — «kaum «rs ' ' ' ägli- mftl icht t zwei Iah« —, da ich den völligen Au di« Welt täglich und stiind sammenbmch Oesterreichs erwartete. Heute zeigt Oesterreich «das BIG eines, durch den Weltkrieg woihl schwer geschädigten, bis in feine Innersten

Grundfesten erschütterten Gemeinwesens, das aber ,von Monat zu Monat an innerer Konsoli dierung zunimmt. Man «muh in der Geschichte weit zurückgreifen, um Äne ver hvuttgen ahn» iche BoNsstimmung zu entdecken. Wiederholt tand Oesterreich im MttslpuNkt der europäi schen Interessen und des vuroväischen Ge- chicks. So zur Zeit Maximilians >., zu Zeiten der Tiirkenkriege und Türkenbesisgung und im Zeitalter Metternichs, der mit Recht der Kut scher Europas genannt wurde. Bis güm Jahre 1848 etwa

kann man die He«!t ausspannen, in der Oesterreich >in «Europa führend war. Damals begann der Niedergang obwohl der in Oester reich führende deutsche Wolksteil sich damals wie wie «auch heute noch kulturell im Aufstiege be fand. Die 600 Jahre lang dauernde Herrschaft der Habsburger, die zugleich die Kaiserkrone des heiligen römischen Reiches deutscher Nation trugen, hatten in Wien und Jnnerosterreich un geheure Kulturschätze aufgestapelt: an ihrem Hofe war eine mächtige Äarockkultur, vor allem aus dem Gebiete

in der Richtung einer weit gehenden nationalen Autonomie unter Aufrecht erhaltung der 'berechtigten Gemeinsamkeit ge macht hatte. Die seit dem Emporkommen der kapitalistischen Wirtschaftsmeiihode schroffer wer denden soziailen Gegensätze spielten im alten Geisamtösterreich nicht die maßgebende Rolle; wie denn «auch! der 'Umsturz von ISIS «auf natio nale, Nicht auf soziale Bewegg-rüinde zurückzu führen ist. Seit ISIS !ist Oesterreich Republik. Dem Bei spiel Deutschlands -vom 9. November 1918 folgte Oesterreich

drei Tage später. Mr sich allein hätte sich Oesterreich wobl kaum der republika nischen Staatsform zugewendet,' wie «man auch heute noch Oesterreich eine „Republik ohne Re publikaner' bezeichnet. Das Staatsgebiet war aNf den Umfang der Zeit vor 1526 zurückge schraubt worden. Die Zerschneidung des großen früheren Wirtschaftskörvers Oesterreich-Ungarn hatte schwere wirtschaftliche Nachteile im Ge- folge. Klein-Oesterreich war Merindustriiallslert. die Berufsgliederung war, wie man schon

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 03.08.1889
Umfang: 6
der Ultramontanen auf Bayern vernichtet, gute Miene zu machen — sich deutsch und reichstreu zu zeigen! Dieselbe welfische „Germania,' welche die besten Beziehungen zu den österreichischen Ultramontauen und ihrer clerical- seudal-slavischen Politik unterhält, welche an den Deutschen in Oesterreich mit Rücksicht auf diese Politik kein gutes Haar läßt — dieselbe „Germania' nimmt diesmal auf diese Verbündeten in Oesterreich nicht die geringste Rücksicht. Sie weiß wohl, daß das deutsche Volk jeden offenen Versuch

Bundesgenossen in den Kauf nehmen. Was die „Germania' überlegt hatte, das be griffen die seudal-clericalen Schwarzen in Oesterreich sofort, und das „Vaterland' gab den Ton für Oesterreich an; nach einigem Zögern der Verblüffung über die Rede des Prinzen begann es mit den „Welsen' zu heulen. „Selbst ist der Mann,' be ginnt das Organ für Entwickelung der Schafsnatur ini Menschengeschlechte, für Massenzntreibnng zur Wahlurne durch die Caplanokratie. Mit „Stolz' nimmt das „Vaterland' die ehrenden Worte

des Prinzen Ludwig über das Haus Oesterreich entgegen, und es läßt sich sogar die Mahnung des Prinzen an die Deutschen in Oesterreich, ihre Sprache und Gesinnung festzuhalten, „freudig' gefallen. „Sind doch auch wir Deutsche und müßten wir uns selbst verachten, wenn es uns je einfallen wollte, an un serem Deutschthum zu Verräthern zu werden,' sagt das Organ des Fürsten Schwarzenberg, von welchem Graf Nostiz vor Kurzem behauptet hat, daß er zwar deutschem Geschlechte entsprossen, aber treu zu den Czechen

und päpstlich, dann slavisch, dann österreichisch, endlich auch deutsch sind. Die Schwarzen in Oesterreich fanden es also ebenfalls für gut, gleich den Brüdern in Deutsch land der Rede des deutschen Wittelsbachers gegen- Mau bedenke: sür 5,M fl., also für 10 Mark, kann man fortan nach Überschreitung der preußischen Grenze bei Oder berg behaglich in der ll. Classe fast bis an die Grenze des türkischen Reichs reisen I Eine Reise von Bresla» wird sich in Zukunft namhaft billiger gestalten

den Weg über Pest und von dort weiter mit der ungarischen Staatsbahn nach Fiume wählt. Ebenso läßt sich Trieft in Zukunft viel billiger über Pest als über Wien erreichen und Dalmatien wird, rein finanziell gerechnet, zugänglicher als Norderney! Damit aber nicht genug, gestaltet sich auch der Reise verkehr nach dem cisleithanischen Oesterreich unter Umständen billiger über Pest als auf dem gewöhnlichen Wege. Wer in Zukunft eine Reise nach Wien vor hat und bei der Gelegen heit Pest sehen möchte

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Brixener Chronik
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Seite 5 von 8
Datum: 23.05.1916
Umfang: 8
MS Dienstag, den 23. Mai Seite S Me mit den eigenen Italienern, die im Felde »-ts zuerst ins Feuer gesandt würden („Arena' vom September 1914), so verfahre man in Oesterreich Mck mit den Reichsitalienern barbarisch. In Kufstein man elf von diesen verhaftet, ausgeraubt und zu schwersten Arbeiten gezwungen. Einigen sei es Ölungen, ihre Machen zu überwältigen, die anderen seien gewiß gehängt worden. (Messaggero' vom 29. September 1914.) Oesterreich, heißt es weiter, habe es darauf ange legt

Italien zu überfallen; es habe mit Deutschland «ckl'mmen gegen jenes einen Angriffsplan ausgeheckt, s Nopolo d'Jtalia' vom 4. Februar 1915.) Der Krieg aÄen Oesterreich sei denn auch unvermeidlich. Selbst unter den Sozialisten, die im allgemeinen gegen den Krieg waren, ließen sich Stimmen für ihn vernehmen; ?o die des Sozialistenführers Cipriani, der dies in so phistischer Weise damit zu rechtfertigen sucht, daß der Krieg den Irredentismus zum Schweigen bringen wer de der die Hauptgefahr sür

. ^ Giornale d'Zta lia' vom 16. März 1915.) In ähnlicher Weise, nur mit anderen Programmpunkten sucht der „Secolo' ^vom 8. April 1915) die Notwendigkeit des Krieges zu begründen. Die „Stampa' (vom 28. September 1914) ober gräbt für denselben Zweck einen 20 Jahre alten Brief Salandras heraus, in dem er geschrieben hatte, ein Bündnis zwischen Italien und Österreich sei nie In einem Atem mit den Beschuldigungen, daß Oesterreich der böse Störenfried sei, ergeht sich die ita lienische Presse aber in Aeußerungen

; es brauche auch Bozen, Meran und Brixen dazu. Derselben Ansicht ist „Giornale d'Jtalia' (vom 20. März 1915). Es fin det, das italienische Problem werde nur zur Hälfte ge löst, wenn Italien Tirol nicht bis zum Brenner erhal te. Desgleichen äußert sich „Stampa' (vom 9. Februar 1915), die überdies davor warnt, sich mit den Abtre tungen bis auf den Frieden vertrösten zu lassen, weil Oesterreich sich dafür auf dem Balkan entschädigen könne und dort dürfe eine österreichische Hegemonie nicht geduldet

werden. „La Concordia' (vom 9. März 1915) nennt es ein Unglück, daß man in Berlin und Wien nicht einsehen wolle, wie notwendig die Elimi nierung der alten Differenzen zwischen Österreich und Italien sei; Oesterreich schulde Italien längst seine italienischen Landschaften, die für dieses notwendig seien. Inmitten.dieser Hetze gegen Oesterreich kommt dem „Corriere della Sera' (vom 31. Dezember 1914) ein Bedenken, das ihm Unbehagen verursacht! Oesterreich könne ein Rotbuch veröffentlichen, in dem es den Nach weis

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Volksblatt
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Seite 2 von 6
Datum: 18.07.1877
Umfang: 6
weiß, waL der morgige Tag bringt. So tritt z. B. das officiöse „Fremdenblatt' (auswärtiges Amt) den Meldungen entgegen, daß die „österreich-englische Verständigung' die Spitze gegen Rußland kehre. In .diesen wenigen Worten haben wir zwei Dinge: die eingestandene Thätsache, daß Oesterreich und England Eins geworden sind, sodann dieHndliöhe Behauptung, dieses sei beileibe nicht böse gegen Rußland gemeM.; Wir haben darüber keine Worte zu verlieren. Somit ver- öffeWicht

die^N. Fr. Pr.' ein nur allzu begründetes Telegramm aus Pest, wonach „notorisch vom auswärtigen Amte inspirirte Eorre- spondenten dortiger Blatter die auswärtige Lage als äußerst düster darstellen.' Und so ist es auch. Rußlands Appetit wächst beim Ver schlingen türkischer Strecken, man muß sich auf Alles gefaßt machen. Oesterreich fühlt, was ihm droht; es weiß zwar, was es thun sollte und müßte, aber es sucht den Zeitpunkt des Handelns möglichst hin auszuschieben, bis der Gegner sich gehörig geschwächt

haben intime Verhandlungen mit dem Londoner Kabinete, ja sogar eine gewisse Annäherung an dasselbe , stattgefunden und es wird von offiziöser Seite eingestanden, es werde' der Plan verfolgt, England näher an den Drei-Kaiser-Bund heran-! zuziehen und die Aufgabe sei Oesterreich zugefallen. Denn jetzt ist! auch in England die Ueberzeugung durchgedrungen, daß die türkische Herrschast in Europa nicht erhalten werden könne. Und da es Oesterreich eben so unerwünscht sein könnte, wenn der heutige Zu-- stand

, und da eine solche nur durch serbisches Gebiet im Timokthale möglich wäre, verlangt Rußland hierzu die Genehmigung Oesterreichs. Nun ist es noch fraglich, ob Graf Andrassy ein solches passives Hineinziehen Serbiens in den Kampf genehmigen werde. Aber es scheint bei den Russen festzustehen, daß sie ohne des Grafen Einwilligung keinen Fuß breit serbischer Grenzen berühren werden; sie wissen zu gut, daß sie „im Oriente mit Oesterreich Alles , ohne Oesterreich Weniges, , gegen Oesterreich nichts erreichen können.' Dieser Sachlage

widerspricht nicht die neuestens vom Grafen Andrassy ertheilte Erlaubniß, daß die Türkei ihre zahllosen Verwundeten aus den montenegrinischen Kämpfen über den Hafen von Klek transportiren dürfe. Diese Er laubniß war die einfachste Pflicht der Menschlichkeit.' -Oesterreich. Laut der von der Quoten-Deputation über die Steuereingänge dem Reichsrathe vorgelegten Tabelle haben wir in Oesterreich vom Jahre 1863 bis Ende 1875 — also in 8 Jahren — an direkten Steuern (Brutto) 684 Millionen, an indirekten Steuern

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 07.05.1866
Umfang: 6
Kriegsrüstungen von der Re gierung in Florenz selbst offiziell eingestanden worden sind, verstimmen die früher so zahlreich geflossenen Mit theilungen ptivätiver Art^, mnd es hat daher den An schein, als ob seitens der italienischen Postämter eine scharfe , und bezüglich der Wahrung des Briefgeheim nisses nicht allzuviel Vertrauen erweckende Kontrolle der Korrespondenzen nach Oesterreich gehandhabt würde. ES würde dadurch nur die, wenn ich nicht irre, in meineni letzten Schreiben angedeutete Verfügung

, auf >die briefliche Mittheilung seiner Angehörigen über die:erfolgte Einberufung hin, sogleich seinen einträglichen Dienftplatz verließ, und sich in die Heimat zurückbegab, um seiner iFahnenpflicht zu,folgen. 4S8 Arider köknt» Kh Vei«, Namen dt«seG braven Kaiser- jägers Micht ierpchri» > der wirklich »ine Annkennunz verdiente. - »Innsbruck, 6. Mai. (Zur TageSgeschichte.) Jndeni die „Nordd. Allg. Ztg.' die letzten zwischen Oesterreich und. Preußen gewechselten Depeschen bringt, lügt sie neuerlich in die Welt

zu Gunsten Oesterreichs verändern zu lassen. Die von Oesterreich in der Depesche vom 26. v. M. in der schleswig-holsleinischeu Frage gestell ten Z um »thu n g e n, wie das BiSmarck'sche Journal die von Oesterreich in. loyalster Weise gemachten, für Preußen höchst vortheilhaften AnerbictuNgen nennt, im Falle der Bund für. die SouveränetätSrechte eines Dritten entscheiden würde, — setzen das Blatt vollends in Erstaunen. Wie? — Platzt eS heraus — Preußen soll auf seine, durch einen blutigen Krieg mit Däne

mark gemachten Erwerbungen zu. Gunsteni eines Drit ten verzichten? und eine solche Znmnthung an eine Großmacht, wie Preußen, nennt Oesterreich einen ehren vollen Vorschlag? Alle diese österreichischen Vorschläge sind, im Grunde betrachtet, nichts Anderes, als die Forderung einer, ganzen Reihe dan ernder Leistun gen Preußens für .die Herzogthümer, und diese Lei stungen muthet.man Preußen zu, einem neu zu grün denden souveränen Staate zuzusichern, dessen von Oesterreich, in. Aussicht genommener Fürst

die entschie denste Abneigung gegen Preußen gezeigt hat. (?)' So die „Nordd. Allg. Ztg.' — Die„Krzztg.' betont ebenfalls die Wichtigkeit der Stellung Preußens zu Italien. Während wir entwaffnen sollen — ruft sie aus — setzt sich Oesterreich auf den Kriegsfuß und vollends erregt ihr das Benehmen Sachsens- und BaiernS die Galle, natürlich weil es ein bundestreues ist. Die „Nat.-Ztg.' versichert, daß auf die österreichische Depe sche vom 26. v. M. wegen Schleswig-Holstein eine Antwort preußischerseitS

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 09.05.1866
Umfang: 6
ersetzt. ''/. ' . ^ ! 3. Daß neben .der bisherigen Umlaufsiiienae aij Banknoten in Folge des neuen Gesetzes-noch im Maxi- nium loO Millionen Gülden <i-taatSn'olcn'ä1 flj und'5 fl. zirkuliren perden. bedingt - allerdings eine nanihaste Vermehrung sämmtlicher l in ^Oesterreich im dieser Vermehrung wird wesentlich.durchnden Umstand abgeschwächt, daß diese kleinen, Noten einem dringendes Bedürfnisse des Tagesverkehrs- entsprechen und voii Hand zu Hand gehen. . . ^ Würden die sämmtlichen Noten.zu

/hin aufzuschrauben sich bemühen sieht! .! Schlecht'muß ! die Sache sein,'für die man aus solchen bei einer Täfet. ge sprochenen Aeußerungen politisches.Kapital niachenniüßi .... Die preußische' „Nationäl-Zeitung' rüstpathetisch aus: . „So weit hat! eS das Wiener Kabinet nun ge bracht, daß pon! der Ostsee bis nach SiräkuS die Völker in 'Waffen ./stehen!! Man habe sich anfangs Vexwund'ert?. fährt sie fort, .daß Oesterreich die deut schen Mitttlstaaten. mit welchen es. noch auf dem Für- stentäge herkömmlich

zusammen ge^^ngen !war, plötzlich zurückstieß. und sich. mit. Preußen rn ein'überraschendes Einvernehmen ' setzte, . als. der König. Dänemarks! ge storben war. Nun! des Räthsels Lösung ist , ' daß Oesterreich mit!. seiner Allianz .die Schwächung Preußens, herbeiführen wollte; recht ^absichtlich habe es diese von vornherein gewollt / das zeige seine .nachherige Politik.' Preußen wisse m'nn jedenfalls wie es mit Oesterreich! daran ist. Es sei ein -Berthe!-! digungHkampf »!!), zu welchem, das Wiener

Kabinct Preußen' herausfordere, und Preußen habe nun.die Wähl, an Macht zu gewinnen, oder zu verlieren, auf der bisherigen Stufe käNn cS nicht stehen bleiben ic..lc.' Wir erfahren mithin aus der „National-Zeitung'. daß das finänziclt. bedrängte Oesterreich seine Truppen in Wafsenbruderfckiaft mit den.Preußen nach. den Elbe- herzogthümeru niarfchiren. ließ, um letzteres zu schwä< chen ; — blos um Preußen zu.-schwächen, bluteten sie dort , auf den. Schlachtfeldern; um . Preußen zu' schwächen wurde dcr

auch, daß Preuß en eS war,- daÄ die Allianz Oesterreichs suchte, aus. Gründen, die^ ihm selbst am besten bekannt sein werden. . '. .! . ! . Hat es ^sich in seinen Hoffnungen getäuscht, so ist es lediglich seine Schuld ; das! aber hätte sich Preußen doch gewiß voraus sagen, können. daß Oesterreich, die erste Großmacht Deutschlands, seine Würde und.seine deutsche StellMg nicht vergessen kann , - am wenigsten aber mit seinem Gelde/ünd Blut den. Handlanger für preußische AnnexionS-Gelüste'machen werdet ' - Wien

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 10.11.1924
Umfang: 8
, durch die wirtschaftliche Schwächung des ganzen Staates unmöglich. In Wien kam es wegen des drohenden Eisenbahner streiks zu einer Massenflucht der Fremden. Es liegt auf der Hand, daß der Fremdenver kehr, für Oesterreich eine wichtige Einnahms quelle. schwer geschädigt wird, wenn der Fremde stets österreichische Eisenbahnerstreiks fürchten muß. Di« innerpolitischen Folgen treten durch den Rücktritt des Bundeskanzlers scharf her vor. Die „Neue Freie Presse' nennt diesen Rücktritt Fahnenflucht, ein Beweis

Züge mit eigenen Mitteln über österreichische Strecken zu führen, aber die Staaten werden auf die Dauer die Lahmlegung des inter nationalen Derkehs nicht vertragen, sie wer den irgendwie eingreifen und einem so schwa chen Staat gegenüber werden sie ihren Por teil leicht zu wahren wissen: die Versuchung wird für sie sehr groß sein, dabei auf Kosten Oesterreichs möglichst viel für sich herauszu schlagen. Wird die ausländische Finanz unter solchen Umständen Lust zu Kopitalsanlagen in Oesterreich

verspüren? Und wenn der Völ kerbund dieses Land einfach fallen ließe, wäre es verwunderlich? Und was dann? Man vergesse nicht: Seipel übernahm seinerzeit die Regierung, um Oesterreich vor Einmarsch der Nachbarn und Aufteilung zu retten! Die „Germania' berichtet, der Rücktritt des Bundeskanzlers Seipel sei nur vorüber gehend. Sollte Seipel die Regierung wirk lich wieder übernehmen, so würde es uns nicht wundern, wenn er mit der Sozialdemo kratie den Kampf bis aufs Messer aufnähme

letztere sich ini Frieden von St. Stefano zu großen Gebiets» «l'ketunoen an RuUand bereit «Flüren. Dadurch llätte es die Oberberrschcrit über dic Aal? an- halbinlel erlangt. Da dies England. Oesterreich und Deutschland nicht dulden wollten, weil da durch das Gleichgewicht unter den Großmächten Europas ?estör, worden wäre, taate im Juni und Juli 1878 der Berliner Kongreß unter dnn Vorsitze des Fürsten Bismarck, durch dessen Be schlüsse Rußland gezw-unflen wurÄe, aus einen Großteil der eroberten Gebiete

zu verzichten. Sonst hätte es sich in einen Krieg mit England und Oesterreich verwickelt. Letzteres besetzte da mals Bosnien und die Herzegowina. Dadurch wurde Nußland größtenteils um die Früchte sei nes Sieges über die Türkei gebracht. Die Schuld schrieb es vor allem Oesterreich, teilweise auch Deutschland zu. Damit verwandelte sich die frü here Freundschaft dieZer drei monarchischen Groß- mächte m eine Feindschaft Rußlands gegen Oesterreich und Deutschland, die bis zum Welt krieg anmurrte, DaW kam

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 13.12.1856
Umfang: 8
, und zwar die einzige glorreiche Zukunft, die ihm blühen kann, nämlich die der Ausdehnung und Verbreitung über ganz Mittel- und daS südöstliche Europa, angebahnt vermit, telst einer brüderlichen Verbindung mit einem italienischen Zollver- ein und mit Oesterreich an dessen Spitze. —So wird der zweiköpfige Doppelaar dereinst mit dem einen seiner Fittiche Italien decken, und Deutschland (daS sog. Reich) mit dem andern, wie eine Henne ihre Küchlein unter ihre Flügel sammelt, und wie eS dem HabS- burgischen Erzhause

, daß ein jugendlich frischer Geist über Oesterreich waltet, ein« jeste^Hand muthig die Zügel führt und daß mit richtigem Scharfblick tüchtige Männer ans StaatSruder berufen wurden, von eine» charakter vollen energischen Fürsten, der die besten Kräfte zuerst u» den Thron vereinigt, damit er dann mit vereinten Kräften zum Wohle seine« Volkes und Lande» die besten, weisesten und heilsamste» Sk- gierungSmaßregeln durchführt und in Oesterreich einen staten Fortschritt der Aufklärung. Volksbildung und Nationalwyhlfahrt

, s- wie einen unerhörten Umschwung der Ideen hervorruft, «elcher, die Ration aus stagnirendem OuietiSmu» wachrüttelt, fie um ein halbes Jahrhundert in der Cultur vorandrängte. Wahrlich um daS junge «der „nme Oesterreich-, daS große Da, naureich, da» früher deutsch-römische, und nun europäisch« Mittel» reich, in lebensfähiger Form zur Revgestaltung zu dringen und alle schönen, in Oesterreichs großen Monarchen, in österreichischen und deutschen Staatsmännern schlummernden Aden in die Wirklichkeit zu übertragen, bedürfte

eS der schöpferisch«« Phantasie und besee lenden Kraft eines jungen. khatkWige«, beharrlichen uud «itknS- starken Monarchen, wie Kaiser Kranz Zvstzf, «u dessen ThroodeHn- gung ein neues, glänzendes Gestirn am Horizont erschien u«d üb« Oesterreich und Deutschland leuchte«. Folgen wir uÄ>esorgt da» lichten Strahlenglanzt, der sich u» die Schwingen deS Doppclaar» ausbreitet, vertrauen wir diesem glücklichen Gtei« der Äeu« Mera; verehren «nd preisen wir die Verdienste der hohen PerstnlichM, welche berufen ist, unsere

' erst sein Scepter ganz in Oestreichs Haut: „Der Stämme Groll und Hader wär' vergessen. „Hoch ragte dann empor der Kaiserthrori — ..Ae> einigend die Kraft der Nation!' Oesterreich. Bozeu, 12. Dezember. Vorgestern Mittags 12'/, Uhr trafen Se. kais. Hoheit der Großherzog von ToSkana mit Ge folge hier,ein, stiegen im Gasthofe -zur Kaiserkrone- ab und fetz ten am 1l. Morgens halb 8 Uht Höchstdero Reise nach Florenz wieder fort. — Ihre k. k. Hoheiten der Erbgroßherzog von ToS- cana und Höchstdesscn

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 8
Datum: 30.09.1864
Umfang: 8
Clarendon in Wien knü pfen sich allerlei unklare Boraussetzungen, die so weit gehen, daß offiziöse Stimmen demselben „umfassende Bollmachttn für ein Zusammengehen EndlandS mit Oesterreich' zuschreiben. So lange noch die dänisch- deutsche Friedenskonferenz im Borbergrunde der Begeben heiten stand, sollte der Earl gekommen sein, um für die Dänen ein gutes Wort einzulegen; hente, wo alle an deren brennenden Fragen über die Konvention vom 15. d. MtS. vergessen sind, wird dem edlen Lord eine zeitgemäßere

Mission in die Schuhe geschoben: er habe unsere Regierung deS englischen Beistandes zu versichern für den Fall, daß das mit Italien abgeschlossene Ueder- cinkommen doch einen gegen Oesterreich gerichteten Sta chel enthalte. Wir glauben, in dieser Fassung ist die Vollmacht dein reisenden Diplomaten sicher nicht er theilt. Andererseits aber müssen wir die Thatsache konsta- tiren, daß in unseren gonvernementalcn Kreisen die An wesenheit des Lord Clarendon sehr hoch aufgenommen

wird, und man will an gewissen Persönlichkeiten, die in letzterer Zeit sehr unmulhig dreinsahen, einen sehr rosigen Humor bemerken. Auch die Finanzwelt scheint Winke bekommen zu haben, die sie in eine gute Stim mung versetzen. Sollte Lord Clarendon, der als ein den Tuilerien wohlgeneigter englischer Staatsmann be kannt ist, sich bei seiner Anwesenheit nicht dahin be- mühen, stall Oesterreich den Schlitz Englands gegen die Konsequenzen deS sraneo italienischen Vertrages anzu bieten, vielmehr dem Wiener Kabinet den Beitritt

ruhig und ungefährdet von der ita lienischen Regierung friedlich herrschen. WaS der Kaiser der Franzosen von Oesterreich wünscht, ist, daß eS ihn seines Wortes und seiner Unterschrift rücksichtlich deS BerlragS von Zürich entbinde. Ihn zu verwirklichen, machen die Thatsachen unmöglich; ihn offen verleugnen mag der Kaiser nicht. Es ist an Oesterreich, der fran zösischen Regierung die Hand zu bieten, um sie auS dieser Zwitterstellung zu befreien. Dafür werde Kaiser Napoleon sich danlbar zeigen

und AlleS thun, um die Herrschaft Oesterreichs in dem Gebiete, das eS in Italien noch inne hat, zu stützen und zu sichern. I'imeo v-maos! ruft man von entgegengesetzter Seite. Die Uebereinkunft vom 15. Sept. «st mit seiner Spitze gegen Oesterreich gerichtet. Napoleon III. kann eö nicht vergessen, daß man in Wien sein Kongreßprojekt zurückgewiesen und mit England ging, statt mit Frankreich. Die Zusammen» künste in Kissingen und Karlsbad, wenn sie auch zu keiner wirklichen Koalition führten, seien

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 8
Datum: 11.12.1854
Umfang: 8
in Schönbrunn wurde gestern durch 4 Stück Schneehirsche vermehrt, welche mittelst Eisenbahn aus Frankreich hieher gesendet wurden. — Am 5. Dez. sind an der Brechrudr 9 Individuen erkrankt, 14 genesen und 2 gestorben. In der Be handlung befinden sich noch 174 Kranke. Seit dem Ausbruche der Epidemie sind 4972 Individuen er krankt, 3233 genesen und 1365 gestorben. Wien, 5. Dez. Nebst dem am 2. Dez. zwischen Oesterreich und den Westmächten abgeschlossenen Alliauzvertrag kam noch ein zweiter Vertrag

zwischen Oesterreich und Frankreich zu Stande, der den Fall des Ausbruchs vok Unruhen in Italien während des orientalischen Kriegs behandelt. Beide Regierungen haben sich vereinigt, mit allen möglichen ibnen zu Gebot stehenden Mitteln jedem revolutionären Versuch in Italien sich zu widersetzen. (Allg. Z.) W i e n, 4. Dez. Die Allianz zwischen Oesterreich und den Westn-ächten hat feste und weitreichende Grundlagen. Der zwischen den Westmächten und der hohen Pforte bestehende Vertrag vom 12. März

d. I. und die Allianz zwischen Frankreich und England zur Unterstützung des osmanischen Reichs vom l0. April d^ Js. lieferten das Material für die neue Allianz, die so zu sagen den Anhang zu den beiden erwähnten Verträgen bildet. Oesterreich verpflichtet sich nach Verlauf von 3 Monaten (welche Zeit gegönnt ist, um Rußland für den Frieden zu stimmen) an Nuß land den Krieg zu erklären und, wenn feine Friedens bemühungen erfolglos bleiben, die Westmächtr in ihren Maßregeln zur Erreichung der Bestimmungen

der 4 Garantiepunkte mit dm Waffen zu unterstützen. An Preußen und an den deutschen Bund werden von Seite der drei Atkiirten, Oesterreich, Frankreich und England, Aufforderungen ergeben von dem letzten Punkte der Allianz, durch welchen dieselbe für andere Mächte vffengehalten wird, mittelst Anschluß Gebrauch zu wachen. Die Ratifikation der Allianz wird bis Mitte Dezember allseitig erfolgt und ausgewechselt sein. Mit den zu ratifizirenden Verträgen sind abge- Mngen: nach Paris der kaiserl. Legationsattachö Graf

auf dem Spiele stehen, wäre nach der treffenden Meinung des Ver fassers eine ganz und gar ungerechtfertigte Auslegung. Ist diese Ausführung meisterhaft zu nennen, so gilt dieß nickt weniger von jener Parthie der Schrift, welche die politischen Momente der großen schweben den Tagesfrage zusammenfaßt. Müßte Oesterreich zur Wakrung seiner Rechte und seiner Machtstellung in der Gegenwart und Zukunft zum Kriege gegen Rußland schreiten/ so gebieten dem deutschen Bunde Ehre und Vortheil, Oesterreich darin treu

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 30.08.1865
Umfang: 6
Von der „Ostdeutschen Post' wird die Sachlage, wie sie die Convention geschaffen hat, dahin zusam mengefaßt, daß Oesterreich die Ausübung seines Mt- besitzrechts auf Schleswig gänzlich aufgegeben hat, während es die Ausübung des Condominats in Hol stein, da Preußen Kiel behält, Etappenstraßen be kommt und über Eisenbahnen, Telegraphen und Post verfügt, mit diesem noch fortgesetzt theilt. Da Preu ßen, setzt das Blatt hinzu, Schleswig nunmehr ohne alle Beschränkung besitzt

, so ist nicht im geringsten zu zweifeln, daß es dasselbe bald durch Befestigungen uud innere Organisationen zu einer preußischen Pro vinz wird umgewandelt haben. Dann wird sich das „Auf ewig ungetheill' nur dazu nützlich erweisen das schon jetzt von Preußen umklammerte Holstein auch zu einer preußischen Provinz zn stempeln. Aus Schles wig und Lauenburg ist Oesterreich bereits vollständig entfernt, Holstein theilt es mit Preußen; wie lange wird es dauern bis eine neue Convention das Gastei- ner Werk bezüglich Holsteins

ein verhältnißmäßig leichtes Werk. Ueber die Abtretung Lauenburgs an Preußen ge gen einc Geldentschädigung an Oesterreich sind nament- lich „Presse' und „N. Fr. Presse' übel zu sprechen, und keineswegs beschwichtigt durch die Erklärung der Gen.-Corr., daß eine Zusammenstellung des sernen Laucnburgischen Milbesitzes mit dem venetianischen Vollbesitz und der damit zusammenhängenden Inte grität der Monarchie nicht passe. Der „Wanderer' widersprach in dieser Hinsicht und meinte: daß Oester reich sein Eroberungsrecht

. Wenn aber die Lauenburger gern zu Preußen wollen, so hüt Oesterreich keinen Grund sich der Erfüllung dieses Wunsches zu widersetzen. Damit aber diese Erfüllung möglich werde, mußte ein Krieg gesühri werden, und dieser Krieg hat Geld ge kostet, auch österreichisches Geld! Nun sehen wir aber wahrhastig nicht ein weßhalb Oesterreich aus purem Platonismus sich ein Vergnügen daraus machen sollte sein Geld zu opfern, damit Preußen sich vergrößere, und die Wünsche der Lauenburger erfüllt werden kön nen! Allein, daß Preußen

in der ganzen Abmachung den Löweuantheil erhalten habe, will auch der „Wan derer' nicht in Abrede stellen. Das bisher zu glei chen Theilen geübte Besitzrecht ist jetzt, meint er, zu Mindestens drei Biertheilen an Preußen übergegangen. Außerdem bringt der 'Wanderer' die ausschließliche Be setzung Schleswigs durch Preußen mit dem bekann ten Plan Nordschleswig bedingungsweise an Däne mark zurückzugeben in Zusammenhang. Gegen die Abtretung selbst könne Oesterreich Einsprache erhe ben

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 13.09.1882
Umfang: 4
. in Wien, I, Wollzeile 12 und Frankfurt a. M. Rudolf Mosfe in Wien, Berlin und München, Notier nnd Comp. in Wien, I, Riemergasfe 12. 208. Mittwoch, den 13. September 1882 Zwei Nachbaren Oesterreich Ungarns. König Milan von Serbien hat sich zur Eur nach Gleichenberg begeben und Fürst Nikita von Montenegro ist nach St. Petersburg weirergereist; es ist vielleicht bei der großen Ruhe, die augen blicklich aus dem Gebiete der inneren Politik herrscht, von Interesse, den Besuch dieser beiden Fürsten in Wien

etwas näher iu's Auge zu fassen. Sowohl der König als auch der Fürst sind als Freunde unserer Monarchie gekommen, und doch besteht ein großer Unterschied zwischen der Be deutung dieser beiden Besuche. Während das Ver hältniß zwischen Oesterreich und Serbien zur Stunde ein derartiges ist, daß die Begegnung der Regenten auch nicht durch einen Schatten des Mißtrauens oder Vorwurs's getrübt werden konnte, trennt Oesterreich und Montenegro der mehrfach besprochene Fund von Kaliuowicz, und auch die starke

in einem Grade nach St. Petersburg gravitirt welcher die Vewerkstelliguug eines aufrichtigen^ freundnachbarlichen Verhältnisses zwischen Oester reich und den Schwarzen Bergen zur Unmöglich keit macht, während andererseits die Politik der serbischen Regierung eine so enrschieden österreich freundliche Richtung angenommen hat, daß hin sichtlich derselben nur eine einzige ungelöste Frage besteht, die Frage nämlich, welches der Preis ist, den Serbien für seinen Anschluß an Oesterreich fordert. Es hieße

sich einer Täuschung hingeben, wollte man behaupten, daß Oesterreich diesen Preis be reits bezahlt habe und daß Serbien mit dem ent-- scheidenden Einflüsse, den Oesterreich zu Gunsten der Erhebung dieses Landes zum Königreiche in die Wagschale geworfen hat, bereits für seine An sprüche quittirt sei. So billig läßt sich die Freund schaft ein:s Landes, das sich mit großen histori schen Prätensionen und nationalen Machterweite rungsgelüsten trägt, nicht erkaufen. Das Eabinet Pirotschanac hat eineu starken Anhang

würde sich die jetzige Regierung Serbiens schwer auf die Länge halten können, wenn sie der Nation mit dem Geständnisse gegenübertreten müßte, daß sie von Oesterreich nichts Anderes als die goldene Krone erlangen konnte, welche das Haupt des Königs Milan schmückt. Was Serbien von Oesterreich erwartet, das ist die Abtretung Bosniens und der Her- zowina. Wie England seinerzeit die ionischen Inseln an Griechenland abgetreten hat, so soll auch Oesterreich-Ungarn dem Nationalitärspriu- cipe ein Brandopser bringen uno, sei

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 22.03.1866
Umfang: 6
nach Spanien, sowie die wiederholt auftauchenden Gerüchte von einer angeblichen neuern Neise Allerhöchst Sr. Majestät deS Kaisers nach Pesth ist die „Gen.-Corr.' in der Lage als vollkommen unbegründet zu bezeichnen. — Der Krieg zwischen Oesterreich und Preußen ist unvermeidlich, aber er ist unmöglich, schreibt die„Allg. Zeitung' in einem Wiener Artikel. Dieser Satz dürste die Lage ganz zutreffend zeichnen. Die folgende Dar legung wird dieß ergeben. Die preußische Regierung hat, allerdings

noch nicht in Wien, jedoch in nichl mindcr feierlicher und bindender Weise, erklärt, daß ein perem- torisches Interesse Preußens ihm die Erwerbung der Hcrzogthümcr vorschreibe; Oesterreich seinerseits hat, wenn auch gleichfalls nicht in Berlin, wozu noch keine Veranlassung gegeben war, die Erwerbung der Herzog thümer durch Preußen nicht als verträglich erklärt mit den Zwecken, die seine schleSwig-holsteinische Politik unabänderlich verfolgt. Zwischen jener Forderung und dieser Verneinung ist ein Ausgleich

durch irgendwelche 'Abfindung, die nur Oesterreich zu gute käme, nicht möglich, eben weil Oesterreich nicht wie Preußen ein Sonderintercsse in der schwebenden Frage verfolgt, und weil überhaupt die ursprünglichen Standpunkte der beiden Mächte in derselben ganz und gar verschiedene sind. Demzufolge war auch eine Verständigung zwischen ihnen nur in provisorischer Weise und für ein provi sorisches Verhältniß möglich, aber jeder Versuch mußte scheitern, darüber hinaus zu einem Definitivum zu ge langen

nicht anerkennen, der dagegen Oesterreich, die Präsidialmacht im Bunde, sich unbedingt unterwerfen wird, so kann eö doch nicht wohl auch die erweiterte schieds richterliche Instanz, die Wiener Vertragsmächte, unter deren Garantie die Bundesinstitution steht, verwerfen, falls dieselben oder eine derselben, angerufen oder nicht angerufen, einschreiten. Und eben hiednrch wird der Krieg unmöglich, welcher allerdings, wenn es auf Preußen allein ankäme, unvermeidlich sein würde.WaS man aber auch hierüber denken möge

in allen Kabineten die Ueberzeugung platzgegriffeu, daß eine entschiedene Parteinahme für Oesterreich von dem eigenen Interesse der Mittelstaaten erheischt werde. Wien, 19. März. Auf telegrafischen! Wege er hält das .Fremden-Blatt' folgende interessante Mit theilung: Frankfurt. 19. März. In GesaudtschastS- Ireisen erwartet man, Oesterreich werde Angesichts der preußischen Versuche, welche bereits die Gränze der Provokationen überschreiten. den Bund zur Interven tion nunordern und unter Berufung auf den Artikel

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 24.05.1866
Umfang: 6
, den er in un glücklicher Stunde für Preußen geworben, viel zu niedrig geschätzt hat, und «S gehörte zu den vielen Taktlosig keiten seiner Presse, daß sie beharrlich von der An nahme ausging, Oesterreich vermöge einen großen Krieg nicht zu führen. Das Gegentheil ist der Fall. Preußen hat seit 50 Jahren das Glück gehabt, in Frieden zu gedeihen, das gesammte setzt lebende Geschlecht kennt Krieg in, Lande nur vom Hörensagen. Oesterreich hat seit >848 zwei schwere Kriege gesührt. Dort ist das Volk daran gewöhnt

, und der Regierung ist der Ent schluß nicht neu. Die Finanznoth hat zu keiner Zeit den Krieg gehindert. Gustav Freytag stellt den, Kriege von Seiten Oester reichs große Ziele: „Ein Krieg gegen Preußen hat für Oesterreich nur Sinn, wenn er die völlige Vernichtung des preußischen Staats durchsetzt und wie zur Zeit Wallensteins nicht nur am Hasen von Kiel, auch an der Odermündung und an dem Pegel die kaiserlichen Standarten aufrollt.' „Das neue Abgeordnetenhaus muß vor Allem die Einsetzung eines Ministeriums

. ES bestätigt sich , wie der „Jndependance« gemeldet wird. daß Oesterreich daö bekannte Kongreßprogranun osficiös verweigert. Man sieht voraus, daß der Kongreßplan völlig scheitern wird, da gerüchtweise verlautet, auch England lehne es ab, sich dem Vorschlage wegen Abtretung VenetienS anzuschließen. Italien. Florenz, 20. Mai. Die Blätter glauben, der Senat werde die Nentenstrucr verwerfen. Scialoja hat sein Entlassungsgesuck noch nicht definitiv in der Kammer zurückgezogen. Der Handelsstand von Neapel

weltgeschichtlicher Ereig nisse. Die Gefahren, die Oesterreich wiederholt so sieg reich bestanden, bedrohen, wie bereits erwähnt, die Monarchie in erneuerter Gestalt und die Feinde, die sich lieute gegen uns und Deutschland erheben, sind dieselben mit eben denselben Tendenzen, die wir zur Zeit Maria Theresia's und Kaiser Franz heldenmüthig bekämpft haben. Eine große Coalition steht uns ent gegen: Frankreich, Preußen und Italien. Napoleon III., der feine „Ideen' Stück um Stück durchzuführen sticht

, er, der traditionelle Feind Oesterreichs und der be stehenden Ordnung in Europa, führte im Jahre 1854 Italien in das Blutbad bei Solserino und entriß Oesterreich die Lombardei. Heute führt er Preußen und Italien gegen unS; er behauptet in dem Kampfe, den er unterstützt, neutral zu bleiben, seine Rede in Auxerre ist jedoch eine offene Kriegserklärung gegen Oesterreich, der volle schlag gegen die Verträge von 1815, die bestehende Ordnung. Ein neues Gleichge wicht soll geschaffen werden^ mit der Zerstückelung

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 4
Datum: 24.10.1849
Umfang: 4
müs sen unsere Verhältnisse wahrlich nicht als unerfreulich bezeichnet werden. Briefen aus Paris zufolge findet das neue Spcrzcntige sardinische Zlnlehen, welches in Paris mit 81 Prozent aufgelegt ist, gar keine Theilnahme! Dies, so wie der Umstand, daß die französische Regie rung noch immer nicht dabin gelangen kann, ihr neues bperzcntiges Anlehen zu dem Conrsc abzuschließen, zu welcher Oesterreich fei» neues 4 V-pcrzentiges Anlehen zn cmittiren und auch sogleich aufzubringen im Stande

Beziehung auf Oesterreich und feine Zustände, die sich durch Schärfe der Auffassung und warme Sympathie sür die Interessen unseres Kaiserstaates vortheilhast auszeichnen. Wir haben nenlich cincn dieser Feder entflossenen Aufsatz über die zweideutige Politik deS englischen Kabinets gegenüber Oesterreich in unsere Spalten ausgenommen. Der Kor respondent kommt nun in einem neuern Artikel >I>Z. IS. d. M. auf diesen allerdings einer umständlichen Be sprechung werthen Gegenstand noch einmal zurück und stellt

dabei dcm Leiter des engl. Kabinets in so treffen- den Zügcn das Perfide seiner gegenüber Oesterreich be obachteten Politik vor Augen, daß wir uns nicht ent- halten können, unsern Lesern auch diesen Aufsatz seinem vollen Inhalte nach mitzuthcilcn. Er lantct: „Die «Heils ans den Widerstreit der In teressen gegründete, theils durch Ueberlieferung fortgepflanzte Feindschaft, welche ein halbes Jahrtausend lang Frankreich und England, und seit den Tagen Lud wigs XI. und Franz I. Frankreich

und Oesterreich entzweite, führte diese beiden, von französischer Ucber- macht gleich stark bedrohten Staaten naturgemäß zu einer Annäherung, die endlich in ein enges Bündniß überging. Engen und Marlborough fochten vereint gegen Lud- wig XIV.; Maria Theresia fand in ihrer ärgsten Be- drängniß bei England Hülfe, und trotz der Wendung, welche Kannitz der österreichischen Politik gab, gestaltete sich das alte Verständniß inniger denn je, als es galt, der Revolution entgegenzutreten. Den Kampf gegen diese führten

Oesterreich und Eng land allein mit unerschütterlicher Beharrlichkeit durch; als aber der Sieg errungen war und die Vertheilung der Beute neuen Zwist zu entzünden drohte, waren es wieder Oesterreich und England, die fest zusammen hielten. Ebensowenig wurde das gute Einvernehmen beider Mächte während der Rcstanrations-Periode ernst lich gestört, und hatte auch Oesterreich gewichtige Gründe, jene Politik, welche zur Ablösung Griechenlands von der Türkei sührte, nicht zu unterstützen, so wußte

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 28.04.1860
Umfang: 6
Staaten dürfen nicht wie Krämer speculirciu Und sollte ein Schlag in Deutschland nothwendig werden, so müßte sich jeder Oesterreicher Ichämrn. wenn nicht daS Bsterreich ische Eontingent auf dem Schlachtfelve sich cnifände. da es keine deutsche Schlachtfelder ohne österreichisches Blut in der neuern Geschichte gibt, und zwar in Zeiten, wo Oesterreich sich in viel grö- Hern Nöthen befand. Zeder wahre Österreicher wird um so bereitwilliger zn jedem Opfer sich herbeilassen, je zuverlässiger er weiß

. daß im Völkerkampfe mit Frankreich. Oesterreich und Deutschland ein solidarisch verbundenes Ganzes sind. — Das letzte Hinderniß einer Aktion Oesterreichs in und für Deutschland, während es in Italien engagirt ist. findet der Gegner in den Reformen, die in Oester reich eben durchgeführt werden, und die noch einige Zeit für sich in Anspruch nehmen, wodurch der Armee kaum die volle Aufmerksamkeit zugewendet werden könne. «Es kann ihr (der Hälfte der Armee, die für Deutschland bestimmt wäre) wegen der so nothwen

. Somit wird dieses Bedenke» des Gmners durch die offenkun dige Wirklichkeit aufgehoben. Vielmehr sucht die StaatS- Regierung während der Zeit des gegönnten Waffen stillstandes nach allen Seiten hin Ersparnisse durch zuführen, den Haushalt zu regeln, um sich für den nahenden Entschcidungskampf zu rüsten. — Mebr Sinn hätte der Einwnrf des Gegners gehabt, wenn er ge sagt hätte, daß Oesterreich eben jetzt bei der Durch führung der staatlichen Reformen in Verlegenheiten kommen könnte, weil dazu ruhige

Tage zur Festbe gründung nothwendiger Neuerungen am zuträglichsten sind. Da aber der Gegner hievon nichts sagt, so ist auch keine Gegenrede nothwendig. — Das Resultat der gegnerischen Beweisführung ist: «Kurz Oesterreich ist nach diplomatischem AuSspruche jetzt nicht kriegsbereit und kann es auch ohne die un geheuersten Anstrengungen so bald nicht werden.' — Rechberg Hat nur gesagt, daß Oesterreich nicht kriegs bereit sei. und wohlgemerkt. in diesem Momente. Oestev reich ist nicht kriegsbereit

, um wegen des Vertrags' brucheS von Billafranca und Zürich allein einen neuen Krieg gegen Frankreich und Piemont wegen der italienischen Herzogthümer zu beginnen Oester reich ist nicht kriegsbereit, sich wegen Savoyen im Bunde mit RuM'schen Drohworten und Schleinitz'schen Phrasen in einen Krieg mit Frankreich zu stürzen. Oesterreich ist aber kriegsbereit, wie es von oberster Stelle ausgesprochen wurde, jeden Angriff auf die Minciolinie mit Kraft zurückzuschlagen. Oesterreich wird und Muß

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 11.12.1855
Umfang: 6
Oesterreichs. Pe- lilnerS Rückkehr aus der Krim. Ernennungen. Bera thungen über die Organisation der Donaufürstenthümer. Eröffnungenl über Canroberts Mission an Oesterreich. Der fardinifch-toSkanische Konflikt beigelegt. Die Rück kehr des Königs von Sardinien. Graf Hatzfeldt. London, der Aufenthalt teS sardi'n. KöiiigS. Fahnen-lleber- gäbe an vie deutsche Legion. Modena, — Parma, — Turin, — Genua, — L i- vorno,— Neapel, tel. Dep. Gl. Petersburg, Plane zur. Befestigung; Moskaus und St. Petersburgs. Äthen

, daß .Preußen an den abgegebenen Erklärungen festhalte, aber keine neue Verbindlichkeiten eingebe, deren politische und militärische Tragweite nicht zu übersehen wäre. In der Stellung, welche Preußen, Oesterreich und Deutschland in dieser Frage eingenommen habe, liege eine Bürgschaft für die fernere Wahrung jener unab hängigen Haltung, welche mit unparteiischer Wür digung der Verhältnisse nach allen Seiten hin vorzüg lich der Anbahnung eines gerechten und dauerhaften Friedens förderlich ist. Befremdend

ist, daß der von Oesterreich am 26. Dezember 1854 abgeschlossene Vertrag mit den Westmächten ganz vergessen zu sein scheint. Dieser Vertrag gibt denn der deut schen Großmacht Oesterreich doch eine ganz andere Stellung, alö ihr in Preußen eingeräumt werden zu wollen scheint. Oesterreich ist nicht neutral, es ist Verbündeter des Westens, und die Stipulation be steht in voller Kraft, daß Oesterreich nur einem Frieden beitritt, der die vierGarantie- Pvnkre, nach welchen Nußlands aggressiver Politik im Osten ein dauernder Damm

entgegengesetzt wer den soll, in sich faßt. Wenn mithin die Westmächte das Schwert er mattet auS der Hand legen würden, wozu es keinen Anschein hat, wird Oesterreich sein erprobtes Schwert aus der Scheide ziehen, wenn Rußland in Betreff der'vier.Garantiepunkte nicht genügende Zusicherungeu gibt. Welche große Kluft, welche wesentliche Diffe renz zwischen der Stellung Oesterreichs und Preußens! Der frühere englische Schatzkanzler wollte es vermieden wissen, zur Kriegführung mit neuen An teilen vors Parlament

, aber nicht nach Paris reisen. — Es ist eine Thatsache, die sich auch in dein ge, besserten Stande unserer Valuten kund gibr, daß enorme Quantitäten Getreide aus Oesterreich, insbe sondere nach Norddeutschland, geschafft werden. Der hierdurch den österreichischen Exporteurs erwachsende Gewinn kommt mittelbar der gesammten Nation zu Guten. In den ersten drei Wochen des letztverflosse- nen Monats wurden über Oderberg allein 3l,352 Säcke mit 112.333 Centner Getreide, worunter 37,283 Ctr. Roggen sich befanden

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 4
Datum: 21.10.1850
Umfang: 4
. geh. Ratk'Frh. v. Kübeck ist von Frankfurt hier angekommen. f.s— Der kaiserl. russische Staatsrath, Friedrich Bobr, ist gestern nach Warschau abgereist, um die Ankunft Sr. Mai. des Kaisers von Oesterreich zu melden. — Se. Ma/. der Kaiser bat angeordnet, daß jede durch dir Zeitverdältnisse gebotene Abänderung in Stif tungsbriefe» ausnahmsweise der Entscheidung der Land tage vorzubehalten sei. — Dem Vernehmen nach werden, zur Hebung des Volksunterrichts, im kommenden Schulfahrt in den Schulen

derselben ausgeschrieben werden. — Das Neiligkci'tsburcau meldet: Der hiesige kathol. Verein wird einen Aufruf an alle kathol. Schriftsteller und Gelehrten erlassen, um Aufsätze gegen die Eivilehe und deren Einführung einzusenden. Die Aufsätze müssen 4—6 Öktavdruckfeilen füllen, und es werden die zwei vorzüglichsten derselben mit SS und 1g sl. CM. honorirt. „Die Gefahr der Einführung der sogenannten Eivilehe, die im gegenwärtigen Augenblicke über Oesterreich schwebt', hat, wie sich der Verein ausdrückt

behandelt werden müssen; die Patental-VerpflcgS- gebühr fällt aber während der Kurzeit dem betreffenden Spitalsfonde zu. — Der öster. Korresp. schreibt man auS Florenz vom 12. d. Ein stark verbreitetes, obwohl noch nicht verbürgtes Gerücht will, wissen, daß die sardinische Re gierung im Einvernedmen mit England bezüglich der ap Oesterreich zu leistenden Kriegsentschädigung von 75 Millionen Franks auch die Regierungen von Neapel, Toskana und Rom haftbar machen wolle. Der Grund, welcher dafür geltend

gemacht werden soll, besteht darin, daß auch diese Länder eine kurze Zeit im Kriege mit Oesterreich verwickelt waren. Allein die Urheber dieses Planes vergessen, daß die kriegerische Attitüde in Neapcl nur wenige Wochen dauerte, und fast von gar keinem thatsächlichen Erfolge begleitet war. Sie übersehen fer ner, daß die genannten drei Länder sich durchaus nicht im Besitze legitimer und geordneter Regierungen befan den, und daß, wie in Rom in der That der Fall war wider den eigentlichen Willen

, nichts ist sicherer, als daß die toskanischen und römi- chcn Freischaaren im Jahre 1L43 eher hemmend alö fördernd auf den AnSgang deS piemontesischen FeldzugeS einwirkten. Oesterreich hat es für gut befunden, sich iu . »«so , Betreff d«r Entschädigung bloS an Piemont ,u halten. Piemont bat sich zur Zahlung der erwähnten Summe völkerrechtlich verpflichtet, und somit wäi'e e< »ine durch aus unzulässige Forderung Seitens Piemont«, eine völkerrechtswidrige Anmaßung Seitens England, wenn die Regierungen, von denen

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 10
Datum: 14.05.1859
Umfang: 10
deS Gegentheils zweifelt hier übrigens im Ernst kein Mensch daran.' daß daS frag liche Bündlilß wirklich besteht, und nach der Antwort des Fürsten Gortfchakoff auf die Anfrage des englischen Ministeriums, nach den von russischen Zeitungen selbst gebrachten Mittheilungen, daß Rußland sich wegen deS zwischen Oesterreich und Frankreich auSgebrochenen Krie- geS in der Lage sehe, je zwei allerdings immobile Armee korps an der österreichisch-preußischen Grenze zusammen zuziehen, vor allem aber nach den neuesten

Maßnah men .Preußens an der Wahrheit jener Nachricht noch länger Zweifel hegen zu wollen, hieße in der That die Augen vor dem blendende» Lichte verschließen. Allein die Rückwirkung von der anfänglichen Überschätzung der Gefahr durch Frankreich, Rußland allenfalls auch Dänemark, vielleicht Oesterreich und Preußen oder viel mehr ganz Deutschland von drei Seiten der zugleich angreisen zu sehen, fängt aber schon an sich geltend zu machen. Beim besten Willen kann unS Napoleon III- jetzt höchstens

nur noch die Ueberrafchung bereiten, einen Ausstand gegen Oesterreich und die Türkei in'S Werk setzen zu lassen, was schwerlich Erfolg für ihn in Aus sicht stellt; seine höchsten Trumpfe sind demnach bereits ausgespielt, ihm, dem übetschlauen Politiker, könnte da gegen noch manche und vielleicht sehr unangenehme und unvorhergesehene Ueberraschung bevorstehen. -— Gestern soll in den Tuilerien die „recoMon cl'sclieu statlgesun- den haben, wie hier eingetroffene Privai-Depcschen mel den. Angelegenheiten der innern

sie nicht. Franzosen und Russen agitiren schon seit Jah ren in den Ländern am Balkan und an den schwarzen Bergen. Die Interessen Rußlands dort sind bekannt, die Frankreichs sind der Hauptsache nach allerdings nicht gegen Oesterreich, sondern gegen England gerichtet, wenn auch die Waffen zuerst gegen?Oesterreich gekehrt werden. Frankreich sucht die Macht Englands im mittelländischen Meer zu brechen. Sind ihm die Kämpfe in Italien ein Mittel, um den deutschen Einfluß auf daS Mittelmeer zu zerstören

Streiche gegen Oesterreich, und wenn eS ihm gelänge, dieses alte Reich bis in seine innersten Grnndvesten zu erschüttern, glaubt man, daß Europa ven Streich nicdt mitempfände? Man sehe, welche Verheerungen der gegen Oesterreich ange stiftete Krieg jetzt schon in den gcsammt-europäischen Ver hältnissen angerichtet hat. Oder meint man. die einer Politik der Verzweiflung geopferten materiellen Inte ressen, daS Tarniederliegen von Handel und Wandel, die Nothwendigkeit, welche alle Staaten zu Anleihen

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 25.05.1866
Umfang: 6
Gesandten Hohcnthal. Der Kongreßvorschlag ist noch nicht einge troffen, die osficielle Notifikation desselben soll erst Donnerstag von Paris abgehen. Oesterreich erklärte aber die venetianische Frage auf Grundlage einer/ Territorialkompensation ausdrücklich für diskutirbar,(? > und stimme, in der Voraussetzung, daß ein Pro gramm aufgestellt werde, der Einladung zum Kon greß „prinzipiell' bei. — Das Kongreßprojekt wurde bei einer Zusammenkunft der Berliner Aktions - Ele mente mit Mißmuth aufgenommen

. Officiöserseits wird eingestanden, daß die Elbe-Herzogthümer-Frage blos der äußere Anlaß zu dem Streite mit Oesterreich sei, dessen Hauptzweck Preußens Suprematie über Deutsch land bilde. Anlangend das BundeSreform-Projekt soll vornehmlich die Revision der Bundes-KriegSverfafsung im preußischen Sinne unverbrüchlich festgehalten wer den. Nach dem Scheitern des Kongresses werde der Kampf desto heftiger entbrennen, (^iehe unsere heu tigen Depeschen.) — 23. Mai. Die Zahlung des KricgsznfchlagS ist bei der Nord

- und Südarmee angeordnet. Eine An näherung zwischen Oesterreich und Rußland ist ange bahnt. — Von hier aus wird der „Kölner Ztg.' telegra- phirt: Frankreich, England, Rußland und Oesterreich stimmen mit der Pforte darin übcrein, daß die Wahl des Prinzen Karl zu Hohenzollern zum Fürsten von Rumänien nicht anzuerkennen ist. Wien, 22. Mai. SamStag um 8 Uhr Abends vcrsaiiinicltcn sich beini „alten Strobelkopf' nahezu an 200 Vorarlbergs und Tiroler, um sich behufs der Bildung einer Scharfschützen-Kompagnie

Kompagnie sechs neue Stutzen zugesagt. — Unter dem Titel „Oesterreich fertig.' ist in der Jakob Dirnböck'fchen Buchhandlung in Wien ein kleines Brofchürchen (der Aufsatz ist nicht länger als ein ge wöhnlicher Leitartikel) erschienen. Die Broschüre hält Preußen ..sein Sündenregister' vor und ruft: Oester reich iei „fertig.' jedoch nicht in dem Sinne des Gra fen Bismarck, sondern „fertig' wie der Soldat, der auf das Kommando „„Feuer!'' wartet. Napoleon sei es darum zu thun, Preußen, daß auf feine Siege

über die Franzosen so stolz thue, durch Oesterreich zu demüthigen und deshalb werde Napoleon im bevor stehenden Kriege nicht gegen Oesterreich auftreten. Dem Brofchürchen liegt eine lithographirte Karte des muthmaßlichen Kriegsschauplatzes bei. Grönländer. Prag, 23. Mai. Ein heute hier eingelangter Pri- valbrief aus Nachod meldet: Eine preußische Kaval lerie-Abtheilung ist bis zu dem preußischen Gränz städtchen Lewin, eine Stunde von Nachod entfernt, vor geschoben worden. Brünn, 22. Mai. In der heutigen Sitzung

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 31.05.1860
Umfang: 6
müssen sich vorbereite» allein vorwärts zu gehen und ohne Hülse des 'Auslandes. Der Nedner stimmt gegen den Vertrag. Hr. lZarutti ver theidigt den Vertrag, und weiSt »ach, daß die Allianz mit Frankreich nothwendig sei, um die Oesterreich?? zu verjagen. Die Gefahren SavohenS und Nizza'S seien schon sehr alt. AIS Vmmanuel Philibert seine Hauptstadt dies-- . seits der Alpen verlegte, legte er de» Grundstein zu dein Werk, das wir vollende». Seit jener Zeit war daZ Be streben des HauseS Saroyen

Verraih und zu Blutvergießen führte. (A. Z h Turin, 27. Mai. Natazzi (nach Telegrammen der Pariser Blätter auch Guerazzi) griff die Abtretung an Frankreich an, Eavour vertheidigte sie mit dem Bemerken, ein Opfer für die französische Allianz sei bei der schwie» rigen Lage nöthig gewesen. Oesterreich habe die Annexion Mittel-JlalienS nicht anerkannt. Piemout sei von allen Seiten bedroht gewesen, der Papst habe alle Eröffnungen abg,wiesen, Kreuzzüg« gegen Italien gepredigt, schwere Kriegsgefahr sei

, wenn eS Napoleon beifallen sollt?, mit Oesterreich die Scene von Spanien zu wiederholen. Dies war um so mehr zu besorgen, da sraiizösischcrseitS wiederholte zu, dringliche Aufforderungen zur Theilung eineS bcnach, Karten Reiches, mit dem Oesterreich in freundschaftlichen Verhältnissen stand, gemacht worden waren. Kaiser Franz ergriff nun alle Maßregeln, um die Armee auf einen furchtbaren Stand zu bringen und zugleich' die Nationalkrast zu b-Ieben. Er fand bei feinem Volk- eben daS Gefiibl

. Er rief für die Infanterie eine Reserve auS rekrutirungspflichtigen Leuten in'S Leben, welche sogleich — und dann jährlich durch einige Wochen — in den Waffen geübt werden und nach dieser Uebung wieder in ihre bürgerlichen Verhält nisse zurücktreten sollten. Zu gleicher Zeit bildete Karl zur Vertheidigung des Inlandes aus nicht rekrutirungs pflichtigen Individuen eine Landwehr, und so wurden in Böhmen, Mähren, Ni:der- unv Iimer-Oesterreich 15l),W0 Mann in den Waffen geübt. Es war ein erhebender

Anblick, mit welcher Freudigkeit, ohne alle Störung der inneren Ordnung, dies- Anstalten von den patriotischen Völkern Oesterreichs aufgenommen wurden. So sehr jedoch die Landwehr nur aus Vertheidigung deS eigenen HeerdeS berechmt war, so übel nahm Na poleon diese Anstalt aus. In seinem gewohnten gebie terischen Tone drang er auf Abstellung dieser ihn beun ruhigenden Neuerungen, ja er schlug in Erfurt dem russischen Kaiser Alcrander vor, Oesterreich gemeinschaft lich mit Krieg zu überziehen

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