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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 16
Datum: 30.03.1924
Umfang: 16
Zeitungen und Redner, daß Oesterreich Deutschland verraten habe cHer wenig stens verraten wollte. Ob der Vorwurf Berechti gung hat oder nicht, das ist Nebensache; er wird so oft wiederholt, bis er geglaubt wird; das ist ja die Hauptsache. Was wird damit bezweckt? Stimmung ivill man machen gegen das eigene Vaterland in Österreich selbst, damit Oesterreichs Deutsche ihr eigenes Vaterland und vor allem ihr Herrscher haus verachten und sich sehnen nach dem Zusam menschluß mit dem „vieledlen Preußen

", das bei Oesterreich ausgehalten hat bis zum Aeußerften. Wenn großdeutsche Bierbankpolitiker oder Zei tungsschreiber den Vorwurf ständig Wiederkäuen mt der Ochs das Heu. so kann man schließlich mit dem Worte darüber hinaus kommen u. sich trösten, datz sie es halt nicht besser verstehen u. daher ein- mal Gehörtes ihr Lebenlang nachplappern wie der Papagei, wenn sozialistische Redner und Zeitungs- Weiber den alten Kohl immer wieder austvärmen, jo versteht man das; bei ihnen heiligt der Zweck das Mittel, zu deutsch

, ihnen ist kein Mittel zu schlecht, um das katholische Kaiserhaus Habsburg schlecht zu machen. Anders liegen die Dinge, wenn Herren wie Ludendorsf kürzlich beim Hitlerprozetz in München, der die Tatsachen wissen muß und einen Charakter wenigstens haben sollte, mit sol chen Vorwürfen daher kommen. Wie hat sich die Cache in Wirklichkeit verhalten? Kein Vorwurf ge genüber Oesterreich ist unberechtigter als dieser. Oesterreich hat im Weltkriege an der Seite Deutsch lands ausgehalten bis zum Verbluten, obwohl es öfters

Gelegenheit gehabt hätte, einen für sich über aus günstigen Frieden zu schließen. Dreünal haben unsere Feinde ihre Fciedenssühler nach Oesterreich ausgeftreckt, dreimal suchten sie Oesterreich von seinem Bundesgenossen zu trennen, jedesmal hat Oesterreich die Friedensverhandlungen abgebro-- chen. als es sich zeigte, daß die Feinde wohl Oester reich den Frieden geben wollen, aber nicht auch Deutschland. Schon im Jahre 1915, als die Russen in den Karpathen standen, trat der Flügeladjutant des in russischen

Diensten stehenden Herzog von Oldenburg, der in Familienangelegenheiten in der Schweiz weilte, mit einem österreichischen Verwand ten in Verbindung und ließ durch diesen dem öster reichischen Gesandten von Montlong melden, Ruß lands Verluste seien so groß, daß es den Frieden Ensche. Der Herzog von Oldenburg machte da- dei den Vorschlag, Zwischen Oesterreich und Ruß land solle der status quo (die alte Größe der bei den Staaten) aufrecht erhalten bleiben, ja, Ruß land wollte Oesterreich sogar freie Hand

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 08.11.1928
Umfang: 16
der Obersten deutschen Heeresleitung leider unbenützt verpaßt worden. Den Weltkrieg mußte die österreichisch-ungarische Monarchie mit ihrer Auflösung und mit ihrem Unter gang bezahlen. «Es wird so oft «behauptet, der Weltkrieg sei Oesterreich-Ungarns wegen aus-gebrochen und durch Oesterreich-Ungarn fei auch Deutschland in Krieg und Niederlage verwickelt worden. Wahr ist eher das Gegen teil. Oesterreich-Ungarn hatte bloß zwei «Erbfeinde, näm lich Italien und «Rußland, welche beide auf «Grund

des Nationalitätsprinzipes auf den «Untergang der Donau monarchie hinarbeiteten. Italien wollte «sich die noch un- erlösten Provinzen angliedern, die Alleinherrschaft auf dem Adriatischen «Meere an sich reißen und auf dem west lichen Teile der Balkanhalbinsel maßgebenden «Einfluß gewinnen. Rußland aber wollte mit «dem Panslawismus Ernst machen und deshalb die «slawischen Völkerschaften in Oesterreich und «Ungarn sowie auf dem «Balkan unter seine Oberherrschaft bringen. Die Interessen dieser zwei Erbfeinde Oesterreich-Ungarns hätten

'sich gar bald ge kreuzt und so hätten sich deren Kräfte teilweise gegen kreuzt und «so hätten sich deren Kräfte teilweise gegen seitig aufgehoben. Es wäre nicht im Interesse Italiens gelegen gewesen, den russischen Einfluß bis an die Küsten des Adriatischen «Meeres «Vordringen zu lassen. Bei aller Erbfeinschaft hätte «Italien ohne Zweifel das friedfertige Oesterreich-Ungarn dem eroberungssüchtigen Rußland als Nachbar vorgezogen. Anderseits lag es nicht im In teresse «Rußlands, den italienischen Einfluß

auch aus den Balkan «sich erstrecken zu lassen. Ueberdies «war es das Interesse «Frankreichs und «Englands, Italien und Ruß- Jahren. landland nicht übermächtig werden zu lassen. Niemals hätten sie es zugeben können, daß «Rußland alle Balkan staaten und überdies noch die slawischen Völkerschaften Oesterreich-Ungarns unter feine «Botmäßigkeit bringt. Bei «solcher Lage der «Dinge hätte sich Oesterreich-Ungarn bei einigermaßen kluger Politik unschwer zu «behaupten vermocht. Wesentlich anders stand es bei Ausbruch

das ebenso unkluge «wie heraus fordernde «Auftreten des «Kaisers Wilhelm II. und vieler seiner von ihm instruierten «Staatsmänner. Der Weltkrieg ist nicht wegen «O «e st e r r e i ch-U n- g a r n, sondern «wegen Deutschland zum Ausbruch gekommen. Die «Feindschaft jener Mächte, welche den Krieg «gewonnen haben, nämlich die Feindschaft Frankreichs, «Englands und Nordamerikas, richtete «sich gegen Oesterreich-Ungarn nur aus dem Grunde, «weil letzteres «der «Bundesgenosse und der bril lante Sekundant

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 1 von 20
Datum: 04.04.1924
Umfang: 20
des Weltkrieges folgendermaßen zurecht: „Den Krieg angefangen hat Oesterreich. Deutsch land wurde in den Krieg nur deswegen hineingezogen, weil es seinem österreichischen Bundesgenossen die Treue halten wollte. Im Verlauf des Krieges haben sich die österreichischen Soldaten nicht annähernd so tapfer ge halten, wie die deutschen, und darum ist der Krieg nach vierjähriger Dauer verloren gegangen. Oesterreich, das doch dm Krieg angefangen und Deutschland in den selben verwickelt hatte, wollte während der vier

Kriegs- jahre wiederholt ausspringen und Frieden schließen und hat dadurch den unglücklichen Ausgang des blutigen Krieges verschuldet!" Es ist notwendig, daß diesen ganz irrtümlichen Auf fassungen immer wieder die Wahrheit ent^egengehalten wird. Oesterreich und sein Kaiserhaus haben im^ Weltkriege die Treue an Deutschland nicht gebrochen, sondern sie haben dieselbe gehalten bis zum eigenen Untergang. Oesterreich hatte vor der« Kriege hauptsächlich deswegen so viele Gegner, weil es vom Bündnis

mit Deutschland nicht lassen wollte. Nicht gegen Oesterreich, sondern gegen Deutschland haben die vereinigten Gegner den Weltkrieg angezettelt. Oesterreich hatte nur Deutschlands wegen Frankreich, England, Amerika, Japan und zahlreiche andere Staaten zu Feinden. Ohne das Bündnis mit Deutschland hätte es Oesterreich bloß mit der Gegner schaft Rußlands, Italiens rmd Serbiens zu tun gehabt. Und im Inneren Oesterreichs hätten ohne das Bündnis mit Deutschland auch die Slawen und Rumänen mit mehr Treue zu Kaiser

und Reich gehalten. Der Auf lösungsprozeß'und der Nationalitätenhader in Oesterreich wurden von Frankreich, England und Amerika deswegen so eifrig und beharrlich geschürt, weil Oesterreich der Bundesgenosse Deutschlands gewesen ist und weil man dieses in seinem Bundesgenossen treffen wollte. Ohne das Büudrns mit Deutschland wäre von Frankreich, England und Amerika aus den Unterwühlern des öster reichischen Kaiserstaates Hält geboten worden, und Ser bien hätte gegenüber Oesterreich klein beigeben müssen

, hatte ja der englische König Eduard VII., der eigent liche Urheber der Einkreisung Deutschlands und damit des Weltkrieges, dem Kaiser Franz Joseph ein Bündnis angetragen unter der Bedingung, daß sich Oesterreich vorn Mndnisse mit Deutschland zurückzieht. Deutschland hatte, obwohl es wissen mußte, daß Frankreich in seiner Rachsucht ununterbrochen sprungbereit lag, das Wagnis unternommen, Weltpolitik zu treiben, und hatte sich durch die wenig kluge und oft auch rücksichtslose Art seines Vorgehens die Eifersucht

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 27.02.1931
Umfang: 6
er. mit einigen hun dert Tirolern nach Südamerika auszuwanöern, ist unser ganzes Ausmanderungsproblem wieder in den Vordergrund der allgemeinen Interessen gerückt. Die Regierung soll diesen Auswanderern ganz ansehnliche Beträge zur Verfügung stellen, Beträge, die hinreichen würden, auch in Oesterreich sich ein kleineres Gut anzu- schaffen. Ob der Plan allerdings bei der Erörterung aller solks p ol i ti s ch e n und v o l k s w i r t s ch a f t l i ch e n Zeiten der Angelegenheit den verschiedenen Einwendun gen

Stand halten kann, ist eine andere Frage, die vorerst noch nicht erörtert werden soll. Bezeichnend aber ist es, Saß zur gleichen Zeit, in der in Oesterreich für dieses Auswanderungsprojekt Stimmung gemacht wird, in der Schweiz ähnliche Stimmung gemacht wird für — die Einwanderung nach Oesterreich. Da sich das Interesse in den Schweizer landwirtschaft lichen Kreisen für eine Auswanderung nach Oesterreich in der letzten Zeit immer mehrte, ließ die „Schweizerische Bereinigung der Jnnenkolonisation

und industrielle Landwirtschaft" durch ihren Direktor Professor Dr. Hans Bernhard Studien über dieses Problem anstellen. Diese Studien veröffentlichte Bernhard nun in einer Zchrift „Die Landbauzonen und ländlichen Ansiedlungs- iedingungen in Oesterreich". Da es auch für uns von jcößtem Interesse ist, zu beachten, wie man im Aus lände die österreichischen Siedlungsfragen sieht, geben vir nachstehend die Mitteilungen wieder, die die „Neue .Micher Zeitung" über den Inhalt der Bernüardschen Ztudienschrift

veröffentlicht: Tie österreichische Landwirtschaft bat seit dem Kriege trotz Kriegsfolgen und Vertrag von St. Germain ganz gewaltige Anstrengungen gemacht. Dazu ist die Berkehrslage des larrdwirtschaftlichen Wirtschaftsraumes ungünstig. Wien als Hauptmarkt liegt exzentrisch an einem Zipfel nahe der Landesgrenze. Das heutige Oesterreich be- tieht aus etwa drei Viertel Bergland und einem Viertel Flachland. Der unproduktive Boden umfaßt 90 Prozent gegenüber 75 Prozent in der Schweiz. Oesterreich führte 1928

österreichische Land wirtschaft fast aller Kultnrarten zeigt überhaupt eine stark extensive Bewirtschaftung, mrd die Güter sind meist nach unseren schweizertschenBegriffen m herabgemirtschaftetem Zustande. / Für den Schweizer Siedler handelt es sich daher in der Regel darum, das übernommene Gut heraufzuwirtschaf ten. Während die Güter in der Schweiz überkapitalisiert sind, sind sie in Oesterreich außerordentlich billig und kommen im Durchschnitt je nach Lage und Bonität etwa

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Alpenland
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Seite 2 von 4
Datum: 11.05.1934
Umfang: 4
" vom 5. d. M. zufolge, eine französische Reporterin, Odette Arnaut, die dafür seitens einer gewissen mauschelnden Presse, die wir alle kennen, als „gewissenhafte, scharfsinnige Frau" gefeiert worden ist, über Oesterreich „geplaudert". Sie schrieb unter anderem folgendes: „Hundertfünfzig Jahre sind es her, daß Andreas Hofer die Bergbewohner Tirols zum Ver- teidigungskampf gegen die bayrische Invasion aufries. Was heute geschieht, ist ein Gegenstück zu jener großen Zeit: Oester reich kämpft für seine Unabhängigkeit

Oesterreich" erschienen. Nach der einleitenden Feststellung, daß die österreichisch-deutsche Auseinandersetzung nunmehr ein Niveau ereicht habe, das für jeden Angehörigen unseres Volkes — gleichgültig welcher weltanschaulichen Einstellung — immer unerträglicher werden müsie, wird eine neue Schrift des Haupt mannes a. D. Dr. Vodo Kaltenboeck* besprochen. Ohne sich mit dem allen einverstanden zu erklären, was dieser Autor, ein gebürtiger Württemberger, bereits bekannt durch sein Werk „Armee im Schatten

", das eine Ehrenrettung der alten Armee Oesterreichs darstellt, in deren Reihen er sich im Weltkrieg die Goldene Tapferkeitsmedaille errungen hat, über das uns allen so nahegehende Problem „Deutschland-Oesterreich" aus führt, zitiert das besagte Blatt besonders eine Stelle aus ge nanntem Buch, worin es heißt: „Oesterreich hat eine deutsche Aufgabe. Seine alte Aufgabe aber, sich des gesamtdeutschen Schicksals, derzeit also sich des großen Reichsgedankens anzu nehmen, wird viel zu wenig erfaßt. Außerordentliche Zeiten

erfordern außerordentliche ÄZege und Mittel. Im Reiche, dem Oesterreich noch vor 70 Jahren angehörte, kämpft eine Revo- lution um ein neues Deutschland, um den ewigen Sinn der deutschen Sendung, um die Frage „Reich" oder „Staat". * „Deutschland — Oesterreich!" Irrtum und Richtung. Alfred- Luser-Verlag, Wien 1934. Oe st erreich aber schweigt und spricht von den Auf gaben der „Ostmark"! Kaum ein politisches Schlagwort hat im Oesterreich unserer Tage größeres Unheil angerichtet

als dieses: Das verhängnisvolle Wort führt dazu, die Stellung des alten und des neuen Oesterreich in der Erfüllung einer östlichen und südöstlichen Aufgabe allein zu sehen und aus dieser eine abseits der Reichsausgabe liegende Spezialaufgabe für sich abzuleiten. Heute, wo Oesterreichs eine große deutsche Aufgabe harrt, wäre das Ostmarkbekenntnis nachgerade der Beweis dafür, daß der Oesterreicher selbst in einer Zeit vaterländischen Aufschwun ges i m H a l b e n st e ck e n b l e i b e n und sich damit absinden wolle

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Neueste Zeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 24.04.1921
Umfang: 6
ausgingen, daß das Interesse Frankreichs nicht darin gelegen sei, die alte Monarchie Zn. Zerstören. Man müsse die Verstünmrelung Oesterreichs mtf das Minimum reduzieren. Frankreich würde in Zukunft ruhig sein können, wenn Deutschland in die Grenzen non 1815 zürückgewiesen wmv. Italien müsse sich mit dein Trentino und der istria- nischcn Küste begnügen. Weirn die Monarchie bestehen bleibt, würde der gegenwärtige Thronerbe in Oesterreich jenen Zweig seiner Familie entfernen, der das Spiel Preußens

begünstigt. fyetr Frei^cinet teilte diese Ansicht und führte den Prinzen Sixtus beim Ministerpräsidenten Briond ein. Der Prinz sagte dem Chef der Regierung: „Mein größtes Glück wird es immer fern, Frankreich auf irgendeine Weife zu dienen, denn das ist die erste Pflicht eines jeden Boufbonen." Kaiser Franz Josef starb am 21. November. Sixtus' Schroager war mm Kaiser von Oesterreich. Zwei Tage später, am 23. November, erschien der Prinz beim Di rektor des Auswärtigen Amtes Jules

C a m b o n, um mit diesem einflußreichen Staatsmann die weitere Aktion zu besprechen. Aus den Unterredungen ergab sich, daß Frankreich bei einem Friedens schluß die Absicht hatte, die Perpflichtungen getzenüber den Alliierten zu erfüllen. Canrbon meinte, wir haben Wechsel unterschrieben und müssen sie einlösen: Für Italien mit Triest und dein Tren- tina. für Rrmmnien mit Siebenbürgen, für Serbien mit Bosnien und der Herzegowina. Wenn wir diese Wechsel eingelöst haben, wollen wir Oesterreich nicht mehr schwäcl

>en und es nicht an Deutsch land ausliesern. Es klingt heute wie Hohn, wenn Cambon davon spricht. Schlesien an Oesterreich zu übergeben. Oesterreich solle ein verstärktes Kaisertum bleiben und Preußen auf sein Königtum re duziert sein. Prniz Sixtps oerLmkgte in seiner UuterhÄtung mit Cambon, daß der Friede mit jedem der Leiltschen Staaten abgesondert zu ver handln sei/ Sixtus meinte, die ganze österreichische Politik j-m 1864 müsse umgeworfen werden. ■ Wir haben nur einen Zweck, sagte Canrbon, und das ist, Preußen

Czernin auf dem Ballplatz ein. Im Interesse der Friedensache entschlossen sich Prinz Sixtus uird sein Bruder, zunächst in die Schweiz zu fahren, wo sie den Gesandten des Kaisers, Grafen Thomas Erdödy, trafen, der ein« Rote Czernins über brachte urrd ferner eine andere, in der der Kaiser selbst di« Schriftstück« Czernins richtigstellte. Nach der Meimmg des Prinzen Sixtus war die Note Czernins ungeschickt, weil sie den Satz cm di« Spitze stellte: Die Allianz zwischen Oesterreich-Ungarn, Deutsch land

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 1 von 10
Datum: 03.07.1897
Umfang: 10
dieses zum neuen Abonnement ein und ver weisen auf die am Kopf des Blattes ersichtlich ge machten Bezugsbedingungen. Die Administration. I«r politische« Geschichte ««serer Monarchie. (Fortsetzung.) Große innere Zerwürfnisse hatte in der deutsch- habsburgischen Monarchie die Reformation herbei geführt. Die Lehre des Dr. Martin Luther hatte auch in den österreichischen Ländern ihre Anhänger gefunden und manchen zum Abfall von der katho lischen Kirche bewogen. Als dann unter Fer dinand II. in Oesterreich

; Oesterreich, Böhmen, Mähren und Schlesien wurden unterworfen und der Weiterbestand der österreichischen Monarchie war wieder gesichert. Der traurige und in seinen Folgen so verderbliche dreißigjährige Krieg hatte für Oesterreich wenigstens die eine gute Folge, daß durch ihn das Gefühl der Zusammengehörigkeit der einzelnen durch das Haus Habsburg vereinigten Königreiche und Länder immer lebendiger wurde. Durch den dreizehnjährigen spanischen Erbfolge krieg, in welchem hauptsächlich deutsch- österreichische

und böhmische Truppen in Verwendung kamen, erhielt Oesterreich einige italienische Länder und Belgien. Infolge der letzteren Erwerbung wurde ihm aber in Frankreich eine gefährliche Nachbarschaft und durch die italienischen Erwerbungen wurde es in alle Geschicke der unglücklichen Halbinsel verflochten und gerieth durch das erklärliche Streben, sich seinen welschen Besitz zu sichern, mit begehrlichen Nachbar mächten, sowie mit der noch heute bestehenden natio nalen Abneigung der Italiener gegen jede Fremd

herrschaft in Konflikt. Seit 1550 hatten auch mit nur geringen Unterbrechungen die Kä pfe um Ungarn mit dem Erbfeinde der Christenheit, den Türken, fortgedauert. Durch zwei Jahrhunderte mußte I Oesterreich seinen Ansprüche auf Ungarn durch ge- waffnete Hand Nachdruck verleihen, aber es er forderte der größten Kraftanstrengungen, und zeit weilig war das türkische Ungarn größer als das österreichische. Die Türkenkriege bilden glorreiche Blätter in Oesterreichs Annalen, welches damals Europas Vormauer

die Erbfolge der weiblichen Nachkommen des regierenden Kaisers in Ermangelung männlicher sichergestellt werden. Die pragmatische Sanktion war bei Lebzeiten Karls nicht nur von den österreichischen Ländern, sondern auch von den europäischen Mächten Europas anerkannt worden, wurde aber sofort ig- norirt, als Maria Theresia den Thron bestieg. Bayern, Frankreich, Spanien und Preußen griffen gleichzeitig zu den Waffen, um Oesterreich zu zer- stücken. Da zeigte sich, daß es den Habsburgern in der That gelungen

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Alpenland
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Seite 3 von 4
Datum: 21.11.1931
Umfang: 4
Experiment und für solche Versuche ist die die Zusammenfassung aller Kräfte die Ret tung. Auf daher zur befreienden Tat, noch ist Oesterreich in unserem Besitze! Wie Kaiser Karl der Letzte Deutschlaad hintergmg. Zn der in Deutschböhmen erscheinenden „Sudetendeutschen Tages zeitung" fand sich kürzlich folgender Artikel, der auch die Oesterreicher interessieren dürfte: „Lügner, Feigting und Verräter" — so nennt Fürst Bülow in seinen „Denkwürdigkeiten" den toten Kaiser Kart und ruft durch diese scharfe

-! Oesterreich. Da brach der Krieg aus! Millionen von „Söhnen" der tur, die ich so verstehe, daß künftighin nicht mehr die politischen! künftigen „Landesmutter", der katholischen Erzherzogin Zita, wurden Parteien zu reden haben, sondern - ein Mann, der nichts an-! um Habsburgs Ehre willen unter die Waffen gezwungen. Den leib- deres als das allgemeine Volkswohl kennt und in j lichen Brüdern jener „Landesmutter" aber hat der spätere Kaiser diesem Srnne dann selbstverständlich rücksichtslos re- j Karl

. Sie hat sür Oesterreich kein Programm, dieses verkörpert sich für sie in dem Namen „Hitler". Sie ist! letzten Endes eine sozialistische Arbeiterpartei! auf nationaler Grundlage, daher also nicht jene eigentliche; Volksbewegung, wie die Heimwehr, welche alle Schichten des! Volkes, alle Stände und Berufe umfaßt. Auch die National-' sozialisten bekämpfen das jetzt herrschende parlamentarisch demokratische System und wollen mit dem „Dritten Reich" den wahren sozialen Volksstaat errichten. Ob dies Hitler

taten sie Dienst und nannten in ihren Feldpostbriefen an ihre Schwester, der Kaiserin von Oesterreich, die verbündeten Deutschen grundsätzlich nur VERBRflMÜHBSFELLE PELZMANTEL PEHMEN IN REICHER AUSWAHL KÜRSCHNER INION OBHOLZER INNSBRUCK, HERZOG-FRIEDRICH-STRflSSE NR. 32 Mit seinen im Auftrag Kaiser Karls unternommenen Schritten bei den Regierungen in Paris und London verfolgte Sixtus — seinem eigenen Bekenntnis nach — nur den einen Zweck, durch V e r m i t t- v lungeines Sonderfriedens

und eines Bündnisses zwischen leisten vermögen, bevor sie sich bei uns in die Reihe der Staats-! Oesterreich-Ungarn und der Entente das Deutsche Reich retter stellen. Ein Vergleich zwischen hüben und drüben ist nicht zulässig, denn bei uns geht es um Sein oder R i ch t- s ei n, dreht es sich um eine rein deutschösterrei- chische Frage und in diesem Existenzkämpfe, dessen Ent scheidung in kurzer Zeit fallen muß, kann uns Hitler nichts sein. Für unsere Nationalsozialisten gelten aber nur die Be fehle Hitlers

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Neueste Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 29.08.1916
Umfang: 4
getreten. Es ist einleuchtend, daß zwischen der italienischen Kriegserklärung an Deutschland und der der rumänischen Kriegserklärung an Oesterreich-Ungarn ein innerer Zusammenhang besteht, und daß das ge rn e i u s a m e Vorgehen der beiden V e r r ä - t e r das Ergebnis eines Komplottes ist. Par nobile fratrum! Wie die Hilfe Italiens iv vorigen Jahr den osterr.-Ungar. Siegeszug im Osten nicht aufzuhalten vermochte^ wie trotz des Eidbruches König Viktor Ema- rruels die Befreiung Polens

. Sie bezeichnen den Ver such, der Kriegserklärung das Mäntelchen von Berech tigung umzuhängen, als vollständig verunglückt. Seine Entschließung ist nich>t anderes als die Konsequenz des schon früher verübten Treubruches. An der Kriegs lage wird nunmehr der zwischen Deutschland und Ita lien geklärte Zustand umso weniger ändern, als die italienische Heeresmacht bis heute keine irgendwelche entscheidende Rolle spielte. Betr. die Kriegserklärung Rumäniens an Oesterreich heben die Blätter hervor, daß das zeitliche

Zusammen fallen beider Kriegserklärungen aus eine gemein same Regie Hinweise. Oesterreich-Ungarn und seine Verbündeten, welche die bis zum letzten Moment aüf- rechterhaltene lichtscheue Komödie Bratianus kannten, mag die Kriegserklärung nicht überraschen. Die Zen- man wird ja durstig, wenn man viel spricht. Und der Beamte geht in das Wirtshaus, um ein bißchen Zu trinken. Wie er wieder zurückkommt, sind die Ge fährte alle fort, keine Wagen, keine Ochsen, gerade als hätte sie der Boden verschluckt

. rr Kriegserklärungen. Die lange Reihe der Kriegserklärungen wurde nunmehr durch 3 weitere ergänzt, so daß deren Zahl jetzt 30 beziehungs weise 32 beträgt. Der Reihe nach sind seit Ausbruch des Weltkrieges folgende Kriegserklärungen erfolgt: 1914 1. Oesterreich-Ungarn an Serbien 28. Juli; 2. Deutschland an Rußland 1. August: 3. Deutschland an Frankreich 3. Auaust; 4. Deutschland an Belgien 4. August; 5. England an Deutschland 4. August: 6. Oesterreich-Ungarn an Rußland 5. August; 7. Serbien an Deutschland 6. August

; 8. Montenegro an Oesterreich-Ungarn 7. August; 9. Montenegro an Deutschland 11. August; 10. England an Oesterreich-Ungarn 13. August; 11. Frankreich an Oesterreich-Ungarn 13. August; 12. Japan an Deutschland 23. August; 13. Oesterreich an Japan 26. August: 14. Oesterreich an Belgien i7. August; 15. Rußland an die Türkei 31. Oktober ; 16. England an die Türkei 5. November; warten. Das scheint Habsucht, ist es wohl auch, aber nicht Habsucht allein, sondern auch Vorsicht und Angst. Die Bauern und Kausleute

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 15.05.1918
Umfang: 4
nach Ratifikation des Friedensvertrages mit den Regierungen Deutschlands und Oesterreich-Ungarns in Verhandlungen darüber eintreten wird, in welcher Weise der Ueberschuß Rumäniens an Erdölen und Erdölerzeugnissen Deutsch land, Oesterreich und Ungarn zur Verfügung gestellt wer den könne, ohne daß die Lebensinteressen Rumäniens ge fährdet werden. Der zweite Teil enthält das wirtschaftliche Abkommen. Danach verkauft Rumänien an Deutschland, Oesterreich und Ungarn die Ueberschüsse des Landes an Getreide aller Art

sich Rumänien, die Ueberschüsse obgenannter Artikel an Deutsch- laüd» Oesterreich und Ungarn zu liefern, falls diese es ver langen. Dieses Verlangen kann auf den Gesamtüberschuß »der auf bestimmte Mengen dieser Erzeugnisse gerichtet fein. Machen die Vertragsstaaten von dem Uebernahms- recht für ein Jahr keinen Gebrauch, so erlischt die Ver pflichtung Rumäniens auch für die folgenden Jahre. Für andere als die erwähnten landwirtschaftlichen Erzeugnisse, wie Obst und Wein, bleiben besondere Vereinbarungen

Vor behalten, mit der Maßgabe, daß Rumänien sich bereit er klärt. die Ueberschüsse von 1918 an Deutschland, Oesterreich und Ungarn zu liefern. Für die aus diesem Vertrag zu liefernden Erzeugnisse wird Rumänien Ausfuhrverbote er lassen. um die Erfüllung des Vertrages sicherzustellen. Falls Deutschland, Oesterreich und Ungarn nur Teile der Ueberschüsse verlangen, wird die Ausfuhr so lange nicht gestattet, als die beanspruchten Teile des Ueberschusses nicht geliefert oder die Lieferung nicht gesichert

ist. Die Feststellung der Ueberschüsse erfolgt grundsätzlich durch die rumänische Regierung unter Mitwirkung der Vertreter Deutschlands und Oesterreich-Ungarns. Hiebei werden die Verhältnisse der durchschnittlichen Ausfuhr in den Jahren 1908—1913 der Gesamterzeugung unter entsprechender Be- rückfichtigung der Veränderungen im rumänischen Wirt schaftsgebiete zugrunde gelegt. Die Art der Aufbringung, Uebernahme, Zahlung wird durch die von Rumänien zu er richtende Ausfuhrstelle einvernehmlich mit der in Rumänien

von Deutschland und Oesterreich-Ungarn zu errichtenden Stelle geregelt werden. Letztere ist frei, insbesondere von Abgaben und Gebühren. Deutschland und Oesterreich-Un garn werden bestrebt sein, die Ausfuhr aller in Rumänien benötigten Waren, Ganz- und Halbfabrikate, Rohstoffe usw., insbesondere der zur Hebung der landwirtschaftlichen Erzeugung nötigen Gegenstände zu fördern. Um den Be dürfnissen des Landes Rechnung zu tragen, sind sie bereit, sogleich nach Ratifikation des Friedensvertrages in Ver handlungen

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 16
Datum: 04.04.1937
Umfang: 16
Bezussvreise m f 1 wöchentlichem „W e l t g u ck". ein» schlietzl. Postzust.. oiertelj. für Oester reich 8 4.50. Tschechoslowakei Kc 24.—. Bezugspreise ohne „W el 1 gu ck", einschlietzl. Post zust., für Oesterreich, Viertels. 8 3.10, Tschechoslowakei vierteljährig Xe 15.—, Die Bezugsgebühren sind im voraus zu entrichten. Einzelpreis m Groschen Entgeltliche Ankündigungen im redaktionellen Teil sind mit einem Stern und einer Nummer versehen. Anzeigenannahme durch d. Verwaltung in Innsbruck

von Madeira Am 1. April begeht Oesterreich einen schmerzlichen Gedenktag. Vor fünfzehn Jahren starb an diesem Tage Kaiser Karl auf der Insel Madeira in Verbannung und Not. Dieser Herrscher, auf den sich die Fülle des Unglückes gehäuft hatte, litt und starb mit dem Mute eines Christen, der ganz mit Gott einig geworden ist. Erinnern wir Aelteren uns — und den Jüngeren sei es hiemit vorgestellt: Als der greise Kaiser Franz Joseph die müden Augen schloß, stand Oesterreich- Ungarn mitten im Toben

? — unter den Lasten seufzte, die ihnen der Krieg auferlegte. Er wußte auch, daß es politisch falsch war, den Krieg fortzusetzen, weil die Ueberspannung der Kräfte den zu sicheren Zusammenbruch herbeiführen mußte. Oesterreich hatte sich in diesen Krieg nicht be geben, um Eroberungen zu machen, sondern weil es von jenen, die ihm nach dem Leben trachteten, zu einem Existenzkampf herausgefordert worden war. Kaum hatte Kaiser Karl den ehrwürdigen Thron seiner Väter bestiegen, so stellte er seinen Verbünde ten

gelassen werden. Ganz besonders verübelt wurden die edlen Bemühungen des Kaisers um einen für alle er träglichen Frieden von deutscher Seite. Vom deutschen Hauptquartier aus wurde gegen den Kaiser und die Kaiserin eine wüste Hetze entfesselt. Nicht nur in der reichsdeutschen Presse, sondern vor allem durch die Ausspendung reicher Geldmittel an gewisse „nationale Kreise" in Oesterreich, die als Gegenleistung für diese bare Münze die Lüge vom „Verräter" und von der „Verräterin" aufbrachten

Kaiser aus dem Hause der Habsburger im Auftrag der sreimaurerischen Weltverschwörung seiner Rechte zu berauben und nun nach dem Sturze des Thrones, zum Sturze des Altares vorwärtszu- ! stürmen. Oesterreich wurde zur Republik erklärt. Das ! Volk wurde natürlich nicht gefragt. Nicht genug da- ! mit. Der Haß gegen das Kaiserhaus ging sogar so weit, 1 daß der Kaiser samt seiner Familie aus Oesterreich ausgewiesen wurde. Und noch nicht genug damit. Man beschlagnahmte das Privateigentum der Habsburger

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 18.08.1932
Umfang: 16
, 22. M. Himmelfahrt Okt. Dienstag, 23. Philipp. Mittwoch, 24. Bartholomäus. Donnerstag, 25. Ludwig. Der Kampf um Oesterreichs Kohlenversorgung. Das jetzige Oesterreich hat einen jährlichen Kohlen* bedarf von rund acht Millionen Tonnen. (Eine Tonne ---- 1000 Kilogramm.) Steinkohlengruben besitzt es nur zwei, und zwar in Grünbach und am Schneeberge. Die dort gewonnene Kohle ist aber nicht gerade sehr hochwertig und auch der Menge nach können diese Gruben den Be darf bei weitem nicht decken. Außerdem aber verfügt

Oesterreich über ausgedehnte Draunkohlenreviere, welche eine gut brauchbare Kohle von hohem Kaloriengehalt liefern, nachdem die Kohle einem Trocknungsprozeß unter* warfen worden ist. (Unter Kalorie versteht man jene Wärmemenge, die notwendig ist, um einen Liter Wasser um ein Grad zu erwärmen.) Aber alle Kohlengruben zusammen 'können auch bei höchster Ausbeute von fünf Millionen Tonnen liefern, während die jetzige Leistung etwa 3 y 2 bis 4 Millionen beträgt. Drei Millionen Ton* nen müssen daher

aus dem Auslande bezogen werden. Frachtlich bietet Oesterreich als Abnehmer für Kohle besonderes Interesse den tschechoslowakischen, polnischen, deutschen und ungarischen Gruben, aber auch englische und zum Teil auch französische Gruben zeigen ein ge* wisses Interesse an -der Belieferung des österreichischen Marktes mit Steinkohle. Als in den ersten Nachkriegs, fahren Deutschland infolge des Verlustes von Ober* schlesien und des Saargebietes sowie der Besetzung des Ruhrgebietes in der Kohlenversorgung stark

beschränkt war, konnte es nicht an einen Export nach Oesterreich denken. Und so war es nur eine Selbstverständlichkeit, daß eine Gruppe tschechoslowakischer und polnischer (ober* schlesischer) Gruben den österreichischen Markt für ihre Kohle eroberten. 4 bis 4l4 Millionen Tonnen Kohle kamen jahraus, jahrein aus diesen Revieren nach Oester* reich, besser gesagt, hauptsächlich nach Wien und eine sehr straff gehandhabte Preisvereinbarung hat bis vor kurzem trotz der sinkenden Weltmarktpreise

in Oesterreich, des Generaldirektors Dr. Seefehlner von der A. E. G. Union in Wien zu, der in einer Zeit der günstigsten Konjunktur und verhältnismäßig billigem Geld vor den Kohlen* baronen die Waffen strecken mußte. Nun ist Generaldirektor Dr. Seefehlner von der Leitung der A. E. G. Union in die Direktion der Oester* reichischen Bundesbahnen übersiedelt und hat die Kennt nis von den Vorgängen auf dem Kohlenmarkt zu diesem neuen Posten mitgebracht. Fast vom ersten Augenblick seiner Tätigkeit

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Tiroler Grenzbote
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Seite 2 von 8
Datum: 09.04.1932
Umfang: 8
. Unter den An geklagten befindet sich der Verwalter des Arbeiterheimes und ein Beamter des Städt. Gaswerkes. Die Zahl der Arbeitslosen in Oesterreich ist in der zweiten Märzhälfte um rund 7560 auf 352.444 zurück gegangen. Aufgabe des Goldstandards in Oesterreich? „Echo de Paris" will nähere Angaben über die zwischen Frank reich und England in London getroffenen Vereinbarungen machen können. U. a. sei englischerseits vorgeschlagen worden, daß die fünf Donauländer den Gold standard aufgeben sollten. Bis einschließlich

31. März 1932 hat die Kommission des Kleinrentnerfonds in 984 Sitzungen über 63.236 Fälle entschieden. In 31.511 Fällen ist der Anspruch anerkannt worden. Der Reiseverkehr Deutschland—Oesterreich. Der öster reichische Vizekanzler Winkler hatte in Berlin eine Besprechung mit Reichsfinanzminister Dietrich. Auch der Reichsfinanzminister ist von der Notwendigkeit überzeugt, den Reiseverkehr mit Oesterreich von all- len Erschwerungen freizuhalten, die ihn wei ter einschnüren könnten. Ein Holzabkommen

zwischen Oesterreich und Frankreich sichert Oesterreich das bisherige Kontingent von rund 38.000 Tonnen pro Quartal zu. Oesterreich verzichte! seinerseits auf die Bindung des französischen Schutzzolles und bewilligt außerhalb des Vertrages die Freigabe fran zösischer Schillingguthaben zum Zwecke der Bezahlung der Holzlieferungen. Eine neue Note der Signatarmächte ist am Dienstag in Kowno überreicht worden. Die Mächte fordern dir Wiederherstellung des Status quo in Litauen (Memel- Gebiet). Das amerikanische

, Salzburg, Kärnten und Steiermark noch der Landbund für Oesterreich, bezw. der Unabhängige Bauernbund und Ständevertretung, die Ständische Bauernvereinigung und der Heimatschutz. Wiederum einmal wird um die „Entscheidung" gerungen. Daß diesesmal hüben und drüben große Erbitterung herrscht, ist durch die schwere Krise bedingt, die nicht nur un sere wirtschaftlichen, sondern auch die politischen Verhältnisse vergiftet. An Wahlschlagern ist kein Mangel; dafür sorgen schon die steten

Korruptionserscheinungen in allen Lagern, an erster Stelle aber das Gespenst der Kreditanstalt, das Oesterreich nie zur Ruhe kommen lassen will. Daß die Angelegenheit der Uebernahme der Bundes haftung für das notleidende Bankunternehmen hier eine große Rolle spielen und von denjenigen Parteien weidlich aus genützt werden würde, die den betreffenden Regierungsenlwurf entweder im Nationalrat ab gelehnt hatten, wie dies be kanntlich seitens des Heimatblocks geschah, oder wenigstens, wenn sie die parlamentarische Punze noch nicht tragen

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Alpenländer-Bote
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Seite 2 von 20
Datum: 15.01.1928
Umfang: 20
man in England für die Wiederherstellung des alten Oesterreich überhaupt sein, sondern ganz ein ande rer. England braucht Italien als Gegengewicht gegen Frankreich und Jugoslawien, Italien braucht Ungarn, um die Jugoslawen im Rücken zu belä stigen. und, wie man sieht, für den Kriegsfall auch ernstlich zu bedrohen. Daher liefert man den Un garn Waffen, deswegen sieht man es gerne, wenn in Ungarn der Irredentismus in die Halme schießt, das heißt, wenn man an allen Grenzen Propa ganda für die Wiedererwerbung

ländern so grausam behandelt und dem Tode über liefert wurde. Deswegen ist England genau fo wie Italien gegen die Rückkehr Kaiser und König Ottos. Die Sache geht auch uns an, und zwar viel mehr, als man glaubt. Auch wir haben ehemals ungarisches Gebiet, das Burgen land oder Westungarn. Westungarn wurde uns im Friedensvertrage zugesprochen, und zwar das ganze. Ungarn machte aber gar keine Miene, das Land freiwillig herauszugeben. Oesterreich hat nun bedauerlicherweise nichts besseres zu tun gewußt

, als Westungarn sich mit Gewalt anzuelg- nen. Die Friedensverträge sind Rechtsbrüche; dar über ist sich heute alles einig. Wenn es unrecht war, uns Südtirol zu nehmen, dann war es aucy unrecht, den Ungarn das Burgenland zu nehmen und uns Zuzusprechen. Es wäre daher gerecht und staatspolitisch klug gewesen, wenn Oesterreich ge sagt hätte, das Burgenland nehmen wir nur dann, wenn wir dazu gezwungen werden. Statt dessen ist Oesterreich mit Militär ins Burgenland gerückt unk hat sich desselben zu bemächtigen

gesucht. Da mit hat es eigentlich durch die Tat die Rechtmäßig keit der Friedensverträge anerkannt und das er reicht. was die Gegner wollten, daß die beiden Staaten, die mehr denn je nach dem unglücklichen Kriege aufeinander angewiesen waren und die durch Zusammenhalten sich die Lage gegenseitig wesentlich hätten erleichtern können, zu Feinden wurden. Oesterreich war zu schwach, um das Burgenland militärisch zu besetzen. Die Folge war ein halb jähriger verdeckter Kriegszustand, und das Ende

. Wie brenzlich die Sache ist, geht aus folgendem hervor Vor zirka sechs Wochen wurde der Bundeskanz ler Dr. Seipel im Parlament gefragt, wie es denn eigentlich mit dem Burgenland stehe, da sehr ver dächtige Nachrichten von dorther kommen: Dr. Seipel erklärte dazumal, er habe von der ungari schen Regierung die formale (förmliche) Versiche rung erhalten, daß sie die Frage der Grenze zwi schen Ungarn und Oesterreich als ein für allemal bereinigt ansehe. Der ungarische Außenminister Dr. Valko behauptete

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Alpenländer-Bote
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Seite 3 von 16
Datum: 11.06.1933
Umfang: 16
ttt. 28 . em « Bolschewik die menschenfreundliche Güte hat ihn tot zuschlagen, mit der Aussicht auf vollkommene Straf freiheit! Und trotz alledem — wie hat denn Kaiser Karl Oesterreich, sein Oesterreich „verlassen"? Etwa wie ein Dieb in dunkler Nacht, oder wie ein „Verräter-Kaiser" in ausgeliehenem Zivil, der seine kaiserlichen Abzeichen auf den Wagen entfernen ließ ? Nein —. Als Kaiser undKönig, in Uniform, unter Benützung des Hofzuges trat Kaiser Karl ungewollt die weite Reise

hat Arthur Gras Polzer-Hoditz ein für Oesterreich-Ungarn außerordentlich günstiges Separat friedensangebot der Entente in Händen gehabt, das sofort greifirar gewesen wäre, das aber der „Verräter- Kaiser" Karl mit den Worten zurückwies, e s f e t f ü r ihn wertlos, da dessen Annahme seinen Bündnispflichten widerspräche. Demgegenüber ist es aber höchst interessant festzu stellen, daß man sich an einer ganz anderen Stelle als in Wien mit dem Gedanken eines Separatfriedens trug, und zwar ausschließlich

von Oesterreich ist sei tens Oesterreichs etwas Neues. Bisher sind den Alliierten nur die deutschen Vorschläge über mittelt worden. Diese Vorschläge waren: Konstantinopel und die Bukowina den Russen, Siebenbürgen den Rumänen, Rus sisch. und Oesterreichisch-Polen zu einem un abhängigem Königreich vereint, indes Deutsch-Polen bei Preußen zu verblei ben hätte; Rückgabe Serbiens und über dies Albaniens an die Serben, Trient und Triest an Italien; für Frankreich keiner lei formelles Verspreche», für Belgien

keineswegs ausschlossen . . . Ich wiederhole, so steht es zu lesen im Buche des Prinzen Sixtus! Und da wagen Nationalsozialisten zu behaupten, die Verratsabsicht liege beim Kaiser von Oesterreich! Die Kreise, in denen der Haß zu Hause ist, verfolgen mit steigendem Mißbehagen das heute in Oesterreich allenthaDen erwachende In teresse am Oesterreichertum, denn von der Geschichte dieses Oesterreichertums ist ja die Geschichte der habsburgischen Dynastie nicht zu trennen. Daher die rastlose Wühlarbeit

; der aber im Geiste kräftiger denn je in der Weltgeschichte und in den Seelen der Menschen weiterlebt! Und gegen dieses Weilerleben sinkt selbst der so mächtig inszenierte Ansturm des preußischen Nationalsozialismus gegen Oesterreich, mit all seinen Gewalttätigkeiten, wie Ausreisesperre, 1000-Mark-Ab- gabe, „Gleichschaltungsgelüsten", unzähligen Ver sammlungen und Aufklärungsreden usw. usw. zu einer Lächerlichkeit herunter! Von dieser Lächerlichkeit wird sich Oesterreich und sein österreichisches Volk zu befreien

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 12
Datum: 06.11.1921
Umfang: 12
Oesterreich, wenn auch nicht heute oder morgen, so doch im Laufe der Zeit wie der erstehen würde. Damit wäre nämlich ein Zen trum, ein Mittelpunkt geschaffen, um den sich im Laufe der Zeit die zum ehemaligen Oesterreich-Un garn gehörigen Länder allmählich wieder gruppie ren könnten und auch gruppieren würden. Daß dem so sein würde, darüber besteht kein Zweifel. Beweis dessen nur die eine Tatsache, das; all' die von Oesterreich losgerissenen Staaten und Völker bei der neuen Ordnung der Dinge weder zur Ruhe

gegen jegliche Gefahr oder Möglich keit der Wiederaufrichtung der Ordnung durch eine feste Reaierungsgewalt. Daß diese Möglich keit vor der Türe stehen würde durch die Wieder aufrichtung des rechtmäßigen Königtums in Un garn durch den Kaiser von Oesterreich, liegt auf j der Hand. Nicht viel glücklicher ist Böhmen oder die Tschechoslowakei. Böhmen ist infolge des Geld- unterschiedcs kaum mehr in der Lage, seine Kohle und seinen Zucker nach Oesterreich auszuführen. Dazu kom>^ nock die Unterdrückung

der anders sprachigen Staatsbürger in diesem unglückseligen Staatsgebilde. Nie find die Deutschen, die Slowa ken, Magyaren und Ruthenen so gedrückt und ge hetzt worden, als wie sie es von der gegenwärtigen tschechischen Regierung werden. Nie war daher die Unzufriedenheit mit einer Negierung so groß als wie sie es gegenwärtig seitens dieser Völker mit der tschechischen ist. Es ist weiters bekannt, daß Galizien heute lieber als morgen bei Oesterreich wäre. Von den Ruthenen in Ostgalizien gar nicht zu reden

; sie haben an der polnischen Regierung einen derartig harten Herrn eingetauscht, daß das Volk nach den alten Zeiten seufzt und weint. Von den ehemals zu Oesterreich gehörigen Gebieten, die heute unter Italien stehen, brauche ich gar nichts zu sagen. Man gehe einmal nach Südtirol und höre, was die Leute sagen, man gehe nach Görz. man höre, was in den verlassenen Straßen der ehemaligen österreichischen Handelsstadt, im wel schen Triest gesprochen und beklagt wird. Kommen wir zu den Gebieten des ehemaligen Ungarn

Regierungsmänner sofort in die Höhe, wie von einer Horniß gestochen. Die Tschechen und Serben drohten sofort mit dem Einmarsch, und der aalglatte Italiener steckte sich hinter England und — Horthy. Zum zweiten darf man nicht verges sen, daß hinter dem Weltkrieg die Freimaurerei steckte. Ihr handelte es sich darum, namentlich das katholische Oesterreich mit seinem katholischen Herrscherhaus zu zertrümmern. Deswegen sehen wir auch eine ganz merkwürdige Erscheinung ge gen Kriegsende und beim Friedensschluß

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 08.11.1912
Umfang: 8
Seite 2 DolkS-Zeitung Gegner Oesterreichs verbündet. Um diese Forderun gen durchzusetzen, droht Oesterreich mit der Kraft seiner Waffen. Das also ist Oesterreichs letzte Ab sicht; oas sind die „Bürgschaften", die es fordert, die „legitimen Interessen", die es „unter allen Umstän den" schützen will. Bismarcks Ratschlag war für seine Zeit ein kluger -Fingerzeig. Oesterreich hätte ohne Krieg, ohne Schwertstreich den Balkan eng an sich gekettet und wirtschaftlich erobert, wenn sich unsere

Machthaber je von der engherzigen Politik, die nur Rücksicht nimmt auf die Profitinteressen einer Handvoll Großagra rier, zu einer großzügigen Wirtschaftspolitik aufzu schwingen vermocht hätten. Schon nach dem Berliner Kongreß von 1878 hat Serbien Oesterreich Zollunion und Bündnis angctragen. Serbien selbst wollte also den Gedanken Bismarcks verwirklichen. Oesterreich hat das Angebot abgelehnt — weil die ungarischen Grafen gegen die freie Einfuhr serbischen Viehes protestierten! Später wiederholte

sich oft die Gele genheit, Serbien durch eine Zollunion mit uns zu verknüpfen. Aber immer hat Oesterreich diesen Ge danken von sich gewiesen, weil die handelspolitische Ar.gliederung Serbiens den agrarischen Profit be drohte! Und als die Agrarier die volle Herrschaft über die Regierung erlangten, als die grüne Fahne der Lebensmittelwucherer vom Giebel des Ackerbau ministeriums wehte und der Ackerbauminister die Negierung verkörperte, hat man gegen Serbien, das uns freiwillig werden wollte, wozu

, was wir durch eine verblendete Agrarpolitik verloren haben! Denn, und darüber kann kein Mensch auch nur einen Moment im Zweifel sein: die Idee Bismarcks kann heute nur durch Blut und Eisen verwirklicht werden. Serbien und die übrigen Balkanstaaten haben durch ein gan zes Menschenalter, sa seit dem Bestände ihrer staat lichen Selbständigkeit, wirtschaftlich zu sehr den öster reichischen Haslinger verspürt, als daß sie jetzt noch willig mit ihrem Wirtschaftsleben in Oesterreich aufgehen würden. Ihr Ziel ist heute die volle

Un abhängigkeit, die Vereinigung aller Balkanstaaten und der von der Türkei eroberten Gebiete zu einem großen, militärisch durch ein Bündnis und ökono misch durch eine Zollunion vereinigten Wirtschafts gebiet. Dieses der Ausdehnung nach sehr respektable Wirtschaftsgebiet, das alle Aussicht zu einer raschen Entwicklung seiner Produktionskräfte und damit die beste Hoffnung hat, die „siebente Großmacht" zu werden, ist von Oesterreich wirtschaftlich ungleich unabhängiger als die früheren miteinander verfein deten

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Tiroler Grenzbote
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Seite 2 von 8
Datum: 15.09.1917
Umfang: 8
entwickelte im ungarischen Abgeordnetenhaus sein Pro gramm. Er betonte neuerlich die Friedensbereitschaft der Zentralstaaten, versprach die Durchführung der Wahlreform, wies die Ansprüche der österr. Slawen auf ungarische Gebiete scharf zurück und erklärte. Un garn könne sich zur Sicherung der Oesterreich zu lie fernden Lebensmittelmengen nicht verpflichten. Ein selbständiges ungarisches Heer? „Az Eft" bringt die sensationelle Meldung, daß im Programm der neuen Negierung auch ein Punkt aus genommen wurde

Jahren vevoacylen, nicht z-itigen können. Auch eine Kürzung um das Vierfache, also um ein Fünftel, hätte es nicht ver mocht. Woher also stammt der tatsächliche Mangel an Mehl- und Körnersutrer in Oesterreich? Man sage nicht, daß andere Nahrungsmittel nurmehr in ge ringerer Menge zur Verfügung stehen, also ersetzt wer den müssen! Wenn von Ersatz überhaupt die Rede sein kann, so ist es doch sicher, daß Halm- oder Hülsen- srüchte ebenso wenig wie Mais u. dgl. dazu herangezogen werden. Aver

auch ein angeblicher Mehrverbrauch in folge Einstellung großer Menschenmafsen in das Heer kann den in Oesterreich herrschenden Mangel an Mahl produkten und Hartsutter nicht erklären. Die Ver wendung der Gerste, des Hafers und anderer Getreide arten zur menschlichen Nahrung, die vorgeschriebene hohe Ausmahlung des Getreides und die Benützung von Mais u. dgl. als „Streckungsmittel" könnte viel leicht den Futtermangel begründen, müßte aber jeden falls dazu führen, daß wir nicht allein genug Mehl

einer, nämlich Ungarn, sich gegen den anderen, nämlich Oesterreich, immer mehr abzuschließen begann, so daß gegenwärtig nicht ohne Berechtigung be hauptet wird, die ungarische Sperre der Ausfuhr von Nahrungsmitteln nach Oesterreich sei vollkommener als die wirtschaftliche Abschließung der feindlichen Mächte gruppen Europas gegeneinander. Nun war das Land diesseits der Leitha immer auf die ungarische Mehl- und Getreideeinfuhr angewiesen. In welchem Maße, das lehrt besser als jede Statistik das Streben Ungarns

nach möglichst hohen Getreidezöllen für das „gemein same" Zollgebiet. Das führten aber auch die Aus hängschilder aller Krämerläden mit der Aufschrift: „Ungarisches Mehl" deutlich genug vor Augen. Man kann annehmen, daß im Frieden weit mehr als ein Dritteil des österr. Heeresbedarfes aus Ungarn stammte und daß auch-der weitaus größte Teil der Einfuhr aus dem Zolläuslaude in die Mvnarchie von Oesterreich allein verbraucht wurde. So erklärt sich nur. daß wir in Oesterreich in höherem Maße Mangel leiden

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Alpenland
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Seite 1 von 4
Datum: 02.03.1934
Umfang: 4
Unter verschärfter Vorlagepflicht! ftür Oesterreich halbjährig 8 4.—, Einzelverkaufspreis 8 —.20 — Im Deutschen Reiche halbjährig Goldmark 2.60. - Ausland halbjährig Schweizer Franken 6.—. — Die Bezugsgebühr ist stets im vorhinein zahlbar — Vorauszahlende Bezieher sind bei Erhöhungen zur entsprechenden Aufzahlung verhalten. — Für unaufgefordert eingesandte Manuskripte wird keine Haftung übernommen. — Abbestellungen nur mit Ende eines Kalendervierteljahres durch eingeschriebene Karte

folgende Mitteilung: Die diplomatischen Kreise nehmen die bis jetzt nicht nachge prüften Pressemeldungen über die Lage in Oesterreich mit einer gewissen Skepsis auf. In den Jahren 1920 und 1921 hatte die Botschafterkonfe- renz den Regierungen von Wien und Budapest mitgeteilt, daß die Wiederherstellung der Monarchie als in Wider spruch mit den Grundlagen des Friedens stehend betrachtet und weder hingenommen noch geduldet würde. Jeder Ver such einer Restauration der Habsburger würde übrigens

gegenüber sehe. Eine Wiederaufrichtung der Monachie in Wien könne nur mit der Zustimmung aller in- lereffierten Mächte in Aussicht genommen werden. Italien. Das halbamtliche „Giornale d'Ztalm" dementiert die aus Prag stammende Nachricht, daß in Oesterreich eine Restau- - ration der Habsburger im Gange sei und daß Italien diese . Aktion unterstütze. Das Blatt schreibt, daß diese Nachricht nur , von Leuten in die Welt gesetzt werden könne, die Mussolinis Politik nicht verständen. Ungarn «nd die Habsburger

und eine Verletzung der Anabhängigkeit, welche sowohl Frankreich wie Italien aufrechtzuerhalten wünschen. Als unabhängiger Staat hat Oesterreich das unbedingte Recht, seine wirtschaftliche Stellung zu verbessern und die wirtschaftlichen Beziehungen mit seinen Nachbarstaaten, und insbesondere mit Italien und Angarn, auszubauen. Die italienische Regierung wird Oester reich ihre Hilfe gewähren unbekümmert der Ansichten, die hierüber in Berlin und Paris bestehen. gefterreich—Ungarn—Italien. Der Wiener Vörsen-Kurier

in Angarn behandelt wird. „So weitgehende Pläne, wie sie in letzter Zeit insbeson dere in einigen Vudapester Blättern erörtert wurden, und die nicht mehr und nicht weniger als eine Zollunion zwi schen Italien, Oestererich und Angarn zum Gegenstände haben, sind im Augenblicke jedenfalls nicht aktuell. Für Oesterreich wird wenigstens im Augenblicke ein Hinausgehen über die Vrocchiverträge nur in bescheidenem Amfange möglich und wahrscheinlich sein, eine Auffassung, die auch durch alle bis herigen

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Alpenländer-Bote
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Seite 2 von 20
Datum: 11.10.1936
Umfang: 20
zu machen und damit die Konkurrenz der ab- gewsrteten Staaten zu bestehen. Alle Länder, die in starken Wirtschaftsbeziehun gen mit jenen Ländern stehen, die jetzt abgewertet haben, sind durch diese Abwertung in Mitleiden schaft gezogen. Aus diesem Grunde hat soeben auch die Tschechoslowakei um 16 Prozent abwerten müssen. Oesterreich wertet nicht ab Unser Schilling bleibt, was er ist. Die Befürch tungen, daß nunmehr auf dem Weltmarkt Frank reich, Holland und die Schweiz als starke Konkur renten auftreten werden, trifft

für Oesterreich nicht zu. Die Waren, die von diesen Ländern exportiert werden, stehen mit den hauptsächlichsten Ausfuhr artikeln Oesterreichs, nämlich Holz, Papier und Pa pierwaren. Eisen und Eisenwaren, Garne, Magne sit usw., nicht in Konkurrenz. Vornehmlich werden Luxuswaren. Maschinen, Uhren und Lebensmittel von diesen drei Ländern ausgeführt, an welcher Ausfuhr Oesterreich nicht sehr viel Interesse hat. Was den Fremdenverkehr anbelangt, so könnte höchstens die Gefahr bestehen, daß die Schweiz einen Teil

der bisher nach Oesterreich gezogenen Fremden abnimmt. Aber auch in dieser Richtung hegt man an den maßgebenden Stellen keine Befürchtungen. Ein sehr großer Teil der Fremden, die in den letzten Jahren nach Oesterreich gekommen sind, stammt aus den Nachfolgestaaten, mit denen Clearingver träge auch hinsichtlich des Fremdenverkehrs abge schlossen worden sind, so daß diese Fremden, vor allem die Besucher aus der Tschechoslowakei und Ungarn, nicht ohne weiteres die Möglichkeit be sitzen, anderswohin

zu reisen als nach Oesterreich. Dieser Stock von fremden Besuchern wird wohl er halten bleiben. Was die Besucher aus England, Frankreich, Holland und Amerika anbelangt, so wird sich bei den französischen und holländischen Besuchern allenfalls die Währungsverminderung in einer geringeren Kaufkraft geltend machen, wäh rend bei den Engländern und Amerikanern keine Aenderung eintreten dürfte. Die meisten dieser Besucher reisen nach Oesterreich wegen der Eigen art des Landes und seiner Bewohner

, und man glaubt nicht, daß etwa im Wintersportverkehr ein Ausfall dadurch eintreten wird, daß nunmehr in der Schweiz die Währung herabgesetzt worden ist. Für den öffentlichen Haushalt bedeutet die Ab wertung in der Schweiz, in Frankreich und in Hol land geradezu einen Glücksfall. Man nimmt "an. daß Oesterreich 500 bis 700 Millionen Schilling in solchen Währungen hat. Daraus ergibt sich infolge der Abwertung eine Schuldenverminde rung um etwa 150 bis 200 Millionen Schilling. MiiMervrSsiöeilt Sömbös gestorben

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Alpenländer-Bote
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Seite 2 von 16
Datum: 24.08.1919
Umfang: 16
Seite 2. Nr. sä)e Gefahr, oder ist beabsichtigt, Oesterreich wieder zu einem Kaisertum zu machen? Tat sache ist folgendes. Es besteht der Plan, so wohl in England als in Frankreich, die früher zu Oesterreich-Ungarn gehörigen Länder in § irgend einer Form wieder zusammenzubrin- I gen. Als Beweis, daß dieser Plan tatsächlich | besteht, mag der Umstand gelten, daß Deutsch österreich der Anschluß an Deutschland in Pa- | ragraph 80 des deutschen Friedensvertrages 'unmöglich gemacht und Deutschland

direkt verboten ist. Die Nichteinhaltung dieser Be dingung würde für uns und Deutschland den Kriegsfall bedeuten. Das dürfte doch ge nügen für jeden, der nicht mit Gewalt einen neuen Krieg herausbeschwören will gegen das ohnmächtige Deutschland und Oesterreich. Als weiterer Beweis mag gelten, daß man in Pa ris die endgiiltige Entscheidung über die Frie densbedingungen für Deutschösterreich von Woche zu Woche hinausschiebt. Der Grund, warum man in Frankreich und England das tun will, ist nichl

die Liebe zu uns oder etwa gar zum Hause Habsburg, sondern die Ein stcht, daß man Oesterreich gegenüber zu viel gesiegt. Man wollte uns niederzwingen, und zwar als Bundesgenossen Deutsch lands, nicht aber das Reich gänzlich zerstö ren. Ferners die weitere Einsicht, daß die früher zu Oesterreich gehörigen Völker in i-e- sonderten Staaten nicht lelei. können; sie sind wirtschaftlich und vrliusch aufeinander angewiesen. Man sieht es ia. Bis zur Stunde sind die Kämpfe zwischen denselben noch nie zur Ruhe

gekommen; gerade wir kön nen am allerwenigstens wirtschaftlich existie ren. Wir brauchten .wollten wir im Frieden miteinander auskommen, einen ständigen Schiedsrichter, sonst würde es in Oesterreich zugehen wie. am Balkan, wo die Kriege und gegenseitigen Bandenkämpfe jeden Frühling wieder auflebten. Die Richtigkeit dieser An sicht bricht sich allmählich sowohl bei den Süd slawen, als auch bei den Kroaten Bahn. In Böhmen hörte man schon vor einem halben Jahre vereinzelte derartige Stimmen. In letzter

nicht; na, dann ist ja in Gottes Namen der Verlust, den wir an unserer sogenannten Republik erlei den, auch kein unersetzlicher. Oesterreich ging es unter dem Kaisertum nicht schlechter als jetzt. Mas sollen wir tun? Das 'was ein klu ger Mann tut, wenn er vor etwas Unvermeid lichem steht. Wir dürfen nicht vergessen, wir können uns nicht wehren, und mögen wir to ben und wettern und protestieren, wie wir wollen; ja selbst wenn wir mit dem Kopf ge gen die Mauer rennen nicht. Es ist daher das Gescheiteste, wir suchen

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