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Volksbote
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Seite 2 von 12
Datum: 31.07.1924
Umfang: 12
wir als ein Ausnahmegesetz und daher doppelt hart. Denn dasselbe- gilt nur für die deutschen, la» dinischsn und slawischen Grenzbewohner, nicht aber auch für die italienischen. Der größte Teil Italiens ist vom Meere begrenzt, nur der Norden des Reiches hat Festlandsgrengen und zwar grenzt es dort an Frankreich (im Nordwesten), Schweiz, Oesterreich und (im 'Nordosten) an Jugosla wen. Gegen Frankreich hin und dem größ ten Teile der Schweizergrenze entlang ist die Grenzbevöckerung italienisch. Dort, wo das Dinschgau

an die Schweiz grenzt, sowie gegen Oesterreich hin ist die Grenzbevölle» - ruug deutsch, gegen Jugoflavien hin s l a- visch (slovenisch und kroatisch). In jenen GrenzgÄieten nun- die von Italienern- be wohnt sind, also »an der französischen -; und einem Teil der Schweizergrenze finden die Bestimmungen des neuen Dekretes keine An wendung, sondern nur in den Grenzgebieten, di», von Deutschen und Slaven bewohnt sind. Auf diese auffällige Ungleichheit hat der sla- vische Abg. Besedniak in einer entschiede nen

; am 28. erklärte Oesterreich den Krieg an Serbi.en. Die Würfel waren gefal len. Wenn man sich an all das erinnert, drängt sich unwillkürlich die Frage auf: Wer trägt die Schuld? an diesem furchtbarsten aller Kriege. Die Gewaltmenschen der Entente sind um die Antwort nicht verlegen. Im Friedensver trag von Versailles Mangen sie die Deut schen-das Bekenntnis zu unterschreiben, D-outsch- lcmd allein sei am Kriege schuld. Wohl sträubten sich die Deutschen, die Lüge zu un terschreiben, aber man setzte

, die einen mehr» di« anderen weniger. . Der unmittelbare Anlaß zum Kriege aber war der, daß Oesterreich in seiner geplan ten und nur zu gerechten Strasaktion gegen die serbischen Mörder von deren Beschützern behindert wurde. Diese Beschützer der serbischen Mörder, allen voran Rußland und Frankreich, sind die unmittelbaren Schuldigen am Weltkrieg und nicht Oesterreich und auch Deutschland nicht, das seinem -bedrohten Bundesgenossen an die Seite sprang. Rufen wir uns die damaligen Ereignisse kurz in Erinnerung

, die Waffen über die Grenze zu schmug geln. Daraufhin hat am 25. Juli der österrei chische Gesandte in Belgrad das bekannte, mit 48 Stunden > befristete Ultimatum überreicht. Darin wurde die Erlassung eines Armeebefehles, dessen Text dem serbischen Jfö» nig von Oesterreich porgeschrioben wurde, die Auflösung der Derschwörerovganisation „Ro- oadna Odbrana', der die Mirder angehör ten, und Mießlich di« Verhaftung und Be strafung der an dem Mord beteiligten serbi schen Offiziere und Staatsbeamten verlangt

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Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 25.07.1934
Umfang: 6
als Mitglied der Kleinen Entente, der Jugoslawien und Rumänien angehören, ausge dehnt werden. Der neue Patt soll aus der Basis einer gegenseitigen Hilfeleistung im Falle des An gusses von Dritten abgesaßt werden, welche Sicher- Der Nazi-Terror in Oesterreich Vor einem Schrtt cker Mächte in Berlin? Roma, 24. Juli. Die Attentate in Oesterreich tragen nach wie vor deutlich die reichsdeutsche Fabriksmarke an sich. Dazu ersährt man aus jüngsten Angaben, daß die Vorbereitnng der Terrorakte

, die zum Schaden unschuldiger Bürger verübt wer den, die keine andere Schuld Habens als daß sie —Oesterreicher sind, d. h. einem Staate anzu gehören, der gegenüber dem gewalttätigen Deutsch land, das es annektieren wollte, nicht kapituliert hat. , . Kein Tag vergeht in Oesterreich, , ohne daß nicht in Deutschland, vorbereitete Terrorakte mit deutschen Explosivstoffen , und oft auch von aus Deutschland gekommenen Delinquenten, reichs deutsche» Staatsbürgern oder österreichischen Na- zionalsozialisten

, ausgeführt werden. Ungeheuer ist, abgesehen von den Opfern an Menschenleben, der angerichtete Sachschaden. Deutschland behandelt Oesterreich, als wenn es mit diesem Lande im Kriege stünde. Wer einige der vielen Bücher gelesen hat, die ehemalige deutsche Ossiziere über ihre Kriegsoperationen ge schrieben habe», findet i» ,den Attentaten von Oesterreich die Anwendung der deutschen Kriegs methode wieder. All das dauert schon seit Wochen nnd Monaten an. Soll dies noch lange so weitergehen

? Da alle Ermahnungen und Winke nichts ge buchtet haben, wird man dulden müssen, daß Deutschland Oesterreich erbarmungslos umbringt und es. vor lauter Attentate in eiuen Trümmer hausen verwandelt! Es handelt sich um ein Problem, um das sich Europa annehmen muß, nicht bloß aus politischen Gründen, wie wichtig diese auch seien, sondern auch und in erster Linie aus moralischen Grün den, aus dem puren Gesühl der Menschlichkeit. Es ist kein Geheimnis, daß sich Hitler in Venezia verpachtet hat, Oesterreich in Ruhe

zu lassen. Er hat somit den Beweis erbracht, verstanden zu haben, warum Oesterreich unabhängig bleiben müsse. Seit der Begegnung von Venezia aber haben die Attentate in Oesterreich jedoch nur zu genommen, desgleichen auch die Rundfunkpropa- gauda gegen Oesterreich. Da sind nur zweierlei Annahmen möglich: ent weder ist die deutsche Regierung mit alledem ein verstanden oder sie ist außer Stande, es zu ver hindern. Im elfteren Falle ist sie verantwortlich. Im^ zweiten ist sie sie eine ohnmächtige, diskredi

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Volksblatt
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Seite 15 von 16
Datum: 23.01.1892
Umfang: 16
von einem Expörtinteresse Oesterreich - Ungarns nach Italien, welches ebenfalls gefördert werden müsse. Nun, meine Herren, dieses Expörtinteresse kann höchstens für minimal kleine Grenzländer und Grenzbezirke bestehen, im Allgemeinen existirt es nicht. Es ist ja auch ganz begreiflich. Italien ist nach allgemeiner Annahme heute das erste Wein produ- cirende Land in Europa, feine Production nimmt den ersten Rang in Europa ein. Oesterreich-Ungarn ist nach Matlekovits der vierte weinbautreibende Staat in Europa

sprechen, so brauchen wir ^ ja nur die Ziffern anzusehen und die werden sagen, daß es kein solches gibt. Oesterreich hat kein Interesse an dem Exporte nach Italien. Die größte Ziffer, meine Herren, Hat mcht jene Summe erreicht, um welche der Export ^Italiens in die kleine Schweiz in einem Jahre gestiegen ist. Italien exportirte nämlich im Jahre 1887 in die Schweiz 165.000 Hektoliter, im Jahre 1890 274.000 Hektoliter. Diesen geändertem Bedingungen aber, nämlich der er höhten Weinproduction

und dem mangelnden Absätze, ent spricht auch thatsächlich die Stimmung der Bevölkerung in Italien, die Angst der Bevölkerung in Oesterreich. Ich weise hin, meme Herren, auf die italienischen Zeitungen, die ja bereits in allen Tonarten von dem Markte in Oesterreich sprechen, ich weise darauf hin, daß bereits vor wenigen Tagen nach Bozen Weinhändler aus dem Veronesischen gekommen sind, welche dort für weäio März italienische Weine zoll- und frachtfrei offerirt haben. (Hört ! Hört! rechts.) .v Ich weise

, ^ bei welcher in Gegenwart einer Menge von Abgeordneten, ^ Senatoren und Negierungsvertretern die berufenen Fach männer Jtatiens über den Absatz der italienischen Weine gesprochen haben. Ich werde mir erlauben, die Aeußerungen zu verlesen. Es sagte nämlich der bekannte Generalsecretär Cavaliere Cerletti, von dem ich nebenbei bemerke, daß er seit Jahren bereits für den Ezport nach Oesterreich thätig ist und als Director der Fachschule in Connegliano an der österreichischen Grenze die österreichischen Verhältnisse

sehr gut kennt (Hört! Hört! rechts. — liest): „Bei anderen Gelegenheiten wurde uns schon die Möglichkeit der Rückkehr zum Specialtarise gegenüber Oesterreich gezeigt, das ja von der Reblaus so geschädigt ist. Man hat noch immer in Italien Furcht vor ^e« österreichischen Weinen: aber, meine Herren, diese Furcht lst ganz ungerechtfertigt; die Differenz der Preise wacht sich bereits so sehr fühlbar, daß es nur unser Vortheil Mn kann, von diesem Vertrage Gebrauch zu machen.' (Hört! Hort! rechts

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Südtiroler Heimat
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Seite 3 von 8
Datum: 15.03.1928
Umfang: 8
Innsbruck, 15. März 1928. Seite 3. Nr. 6. „Der Südtiroler' Die Presse aller Kullurnalivnen an -er Seile Südlirvls. Auslandsstimmen. Wf England. „Verweigerung allgemeiner Menschenrechte'. Der römische Korrespondent des „Daily Telegraph' schreibt seinem Blatte, daß man in Italien von einer Bedrückung der Deutschen in Südtirol nichts zu wissen vorgebe, und daß „die von Alldeutschen in Deutschland und Oesterreich systematisch ausgestreuten Meldungen über die Zustände in Südtirol völlig unzutreffend

seien'. Dazu ist zu bemerken, daß solche Meldungerl keineswegs nur in Deutschland und Oesterreich, sondern u. a. auch in England Zirkulieren. Die Zeitungen haben wiederholt über die antideutsche Gewaltpolitik und Polizeiwirtschast der italienischen Regierung in Südtirol berichtet. Daß Oesterreich allein machtlos ist, sollte für Mussolini noch kein Grund sein, über österreichische Rechte mit dem Eifen- tritt des Cäsaren hinwegschreiten. Man weist in London aus den verwickelten Fragenkomplex

. Wenn man aber mit einem neuen Korftl bedroht werde, würde Mussolim und seine Methode durchaus eine internationale Angelegenheit. Glücklicherweise stehe Oesterreich viel direkter unter der Obhut des Völkerbundes als Griechenland, und es sei zu hoffen, daß sich der Völkerbund weniger nachgiebig als die Botschafterkonferenz gegenüber der Doktrin erweisen werde, daß eine brutale Machtentsaltung ein befriedigender Ersatz für richtiges Urteilen sei. Und zur Mussolinirede schreibt dasselbe Blatt: Seit dem Ultimatum Oesterreichs

-italienischen Zwischenfall unter anderem: Die Rede Mussolinis wird in der City wie auch in New- yort einen ungünstigen Eindruck Hervorrufen. Im Falle von ern sten Schwierigkeiten zwischen Italien und Oesterreich würde es zu bedeutenden Verkäufen von italienischen Werten für fremde und sogar für italienische Rechnung kommen, so daß es der Bank von Italien, deren Devisenvorräte geringer sind als die der Bank von Frankreich, unter Umständen schwer fallen könnte, den gegenwärtigen Kurs der Lira aufrecht

sehen, so werde ich vom Fleck weg nach den Inseln verbannt werden.' Amerika. „Rhetorische Spiegelfechterei'. „Baltimore Sun' hält die Drohungen Mussolinis für rhetorische Spiegelfechterei, die in Wirklichkeit mehr bezwecken, seine Haltung gegenüber Tirol zu verteidigen, als daß er an einen Krieg mit Oesterreich denke. „Philadelphia Public Ledger' meint, die Rede dürfe nicht ernst genommen werden. Mussolini wisse sehr gut, daß der Uebersall aus das wehrlose Oesterreich sofort Frank reich

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Tiroler Volksbote
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Seite 3 von 36
Datum: 22.08.1913
Umfang: 36
'niedergeschmettert und von Nuß- isand'AWüft und' betraten.'>,Wenn' öer Herr das Müs. nicht baut, bauen die Bauleute umsonst', dies Wort der Heiligen.Schrift gilt auchfür die Politik. ' / ' , ' 7 ' > ' Was sagt Oesterreich zu diesem Handel? i Oesterreich ist in erster Linie sroh, daß das Kriegführen und unchristliche Gemetzel da drun ten einmal aufhört. .' Es hat lange genug ge dauert und hat sicherlich e i n e r' Million /^eute das Leben gekostet/hat uns'viel Sorge und Gefahr gebracht, unseren Handel

ist. Aber mit dem Ende vom Liede- können wir ganz und gar nicht zufrieden sein. Oesterreich ist d e r Staat, der als Nachbar die ser kriegführenden Völker in erster Linie am Ausgange des. Krieges und an der. Neuordnung der .Dinge. und Länder am Balkan. .interessiert ist. - Oesterreich hat gleich zu Ansang des ersten und zweiten. Krieges, erklärt, es werde sich, wenn es. nicht gezwungen werde, nicht einmischen/ Wohl aber behalte es sich das Recht vor,, bei der endgül tigen Ordnung der Dinge ^ ein entscheidendes Wort

mitzureden. . Uns Oesterreichern muß in erster Linie daran liegen, daß da drunten ein mal-Ruhe herrsche, damit wir nicht fortwährend Habtacht stehen müssen und Handel und Wandel Schaden leide. Oesterreich muß ferner verlan gen, daß unsere jederzeit feindlichen Nachbarn, die Serben/ nicht allzu groß werden, damit uns von serbischer Seite nicht eine ernstliche Gefahr drohe.. Sowohl > unsere Bundesgenossen, als auch unsere Gegner haben uns zu verstehen ge geben, daß Oesterreich mit seiner Anschauung

vollständig im Rechte sei und daß man Oester reichs Wünsche selbstverständlich im weitestgehen den'Maße beim endgültigen Friedensschlüsse er füllen werde; Oesterreich möge nur von einem eigenmächtigen Vorgehen absehen, damit nicht etwa aus einem Balkankriege ein Weltkrieg ent stehe. Oesterreich glaubte und vertraute. Des wegen ließ es sich mit seinen Forderungen nach einem selbständigen Albanien aus die Londoner Botschasterkonserenz locken. Oesterreich ließ sich mehr denn fünf Monate - hinhalten

, und an der Nase führen, bis es endlich erklärte, selbständig vorzugehen; das wirkte endlich. Noch viel schlim mer ist es aber Oesterreich mit dem eben ge schlossenen Frieden in Bukarest gegangen. Oesterreich hat von allem Anfange an drauf hin gearbeitet, daß Rumänien und Bulgarien sich friedlich verständiges leider vergeblich. Man hat uns das Wohlwollen zu Bulgarien in Ru mänien mehr denn verübelt und es uns beim Friedensschlüsse bitter fühlen lassen: Rumänien hat Bulgarien gründlich gedemütigt und ge zwungen

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Alpenzeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 12.07.1936
Umfang: 8
. Die deutsche Reichsregierung und die Regierung von Oesterreich haben beschlossen, die normalen freundschaftlichen Beziehungen wieder aufzuneh men. mit der Ueberzeugung. damit einen wert- vollen Beitrag für die Regelung der allgemeinen Lage Europas im Hinblick auf die Aufrechlerhal tung dyk Friedens zu leisten und in der Hoff nung, so in bester Weise den mannigfaltigen In teressen der beiden deutschen Staaten zu dienen. In diesem Zusammenhang wird erklärt: 1. „Zm Sinne der Erklärungen des Reichskanz lers

vom 31. Mai 1SZS anerkennt das Deutsche Reich die volle Souveränität des österreichischen Bundesstaates. 2. Die beiden Regierungen betrachten die inner politische Lage und Entwicklung der beiden Län der inklusive das Problem der Nationalsozia- listischen Partei in Oesterreich als rein interne Angelegenheiten, in die sie sich weder direkt noch indirekt einmischen werden. Z. Die österreichische Regierung wird ihre Politik im allgemeinen wie im besonderen gegenüber dem Deutschen Reich in jenen Linien hallen

Wien, 11. Juli. Eigener D r a h t b e r i ch t Als gestern der deutsche Botschafter Herr von Papen zu einer Berichterstattung nach Berlin be rufen wurde, hat man dies mit den vor einigen Tagen von ausländischen Nachrichtenagenturen verbreiteten Gerüchten über ein bevorstehendes Abkommen zwischen Oesterreich und Deutschland in Zusammenhang gebracht. Herr v. Papen ist mittags nach.Wien, zurück gekehrt und bereits in den Nychmittagsstunden kündete die Presse an, daß Bundeskanzler Dr. Schuschnigg

um 9 Uhr abends im Rundfunk wich tige außenpolitische Erklärungen abgeben würde. Die Blätter betonten, die bevorstehenden Mittei lungen seien von außerordentlicher Bedeutung. Der Ankündung schloß sich dann eine Mitteilung über den Bericht an, den der deutsche Außen minister v. Neurath Reichskanzler Hitler, erstattete. Aus den verschiedenen Berichten konnte man be reits entnehmen, daß sich die Erklärungön des Bun deskanzlers auf nichts anderes als auf ein Ab kommen zwischen Oesterreich und Deutschland

be ziehen würden. Daher wurde auch die Rundfunk rede in allen Kreisen mit größter Spannung er wartet. Die Erwartungen wurden auch nicht ent täuscht. , Dr. Schuschnigg kommentierte in seiner Rede vorerst das offizielle Kommuniques über die Wie derherstellung der normalen Beziehungen zwischen Oesterreich und Deutschland, das kurz vorher eben falls im Rundfunk durchgegeben wurde. . Die einzelnen Punkte erläuternd, brachte Bun deskanzler Dr. Schuschnigg seine Genugtuung über die unterzeichneten Abkommen

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 06.11.1906
Umfang: 8
. Oesterreich-Mgir» auf drm Sslka«. Em soeben erschienenes Buch von Freiherrn v. Chlumecky könnte als äußerst interessantes Lehrbuch der Geschichte österreichischer und italienischer Politik seit 1866 jedem Interessenten gute Dienste leisten. Zuerst werden wir in die Entwicklung des Dreibundes eingeführt. Diese ist kurz folgende: Schon elf Tage nach der für Oesterreichs Marine so glorreichen Seeschlacht sprach der damalige italienische Minister des Aeußern Visconti-Venosta, um die Stimmung im europäischen

Großstaatenkonzert zu sondieren, in einer Note an den damaligen Pariser Botschafter Nigra von den „wichtigen Gründen einer Grenz regulierung, durch welche insbesondere das Trento den mit Italien zu vereinigenden Gebietsteilen angegliedert werden' müsse. Als später Oesterreich- Ungarn von dem Berliner Kongreß das Mandat zur Okkupation Bosniens und der Herzegowina erhielt, war man in Italien verstimmt, weil man mit „leeren Händen' von Berlin heimgekehrt war. Die dort von Bismarck und Andrassy den Italienern

gegebene Anregung, daß seitens Deutsch lands und Oesterreich-Ungarns einer Okkupation von Tunis durch Italien nichts im Wege stehe, blieb damals unbeachtet. Als dann aber Frank reich auf Tunis die Hand legte, war Italien für den Dreibund reif geworden. Als erstes Experiment unternahm Italien den Kolonialversuch in Abesstnien, der bei Assua ein so unrühmliches Ende fand. Die Schuld will man in Italien noch heute den Alliierten beimessen. Im Jahre 1896 zeigten sich die ersten Anzeichen einer Annäherung

, daß sie „in allererster Linie darauf bedacht sein müsse, daß unser ernstester Konkurrent am westlichen Balkan, Italien, nicht die Zeit (des Ausschubes der Lösung durch das österreichisch russische Zusammenwirken) benütze, um auf Ziele hinzuarbeiten, die unsere Wege durchkreuzen'. Jetzt droht nicht aus dem russischen Osten, sondern aus dem Westen die Entwicklung eines Jnteressen- konfliktes. Oesterreich-Ungarn könne eher noch ein russisches Konstantinopel als ein italienisches Valona oder Salonichi dulden

. Durch eine künstliche italienische Agitation wurde in Albanien Mißtrauen gegen Oesterreich-Ungarn wachgerufen. Das war die erste Etappe. Dann kam die Losung vom „adriatischm Gleichgewicht'. Und Oesterreich-Ungarn selbst war es, das den ersten und lebensfähigsten Keim zur Jtalianisierung Albaniens legte, indem es kraft des ihm zustehenden Rechtes der Ausübung des katholischen Protektorates in den konfessionellen Schulen den Albanesen die Kenntnis der italienischen Sprache vermittelte. Nicht bloß auf die katholische

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 12
Datum: 12.12.1912
Umfang: 12
Seite 2 „Der Tir ole r.' Donnerstag, den 12. Dezember töl^ uuchtt, imd FML. Scheniua zu seinem Nachsolger crimnnt wurde. war man in Oesterreich allgemein der Überzeugung, das; Schemua mir als Platzl>altrr fiir den General v. Hötzendo'.'f fungieren solle. Im Falle der Älvt sollt.- dieser, d^r inzwischen zum Armee-Jn- sv-ekror ernannt war, die Leitung der Geireralstabs- gesäMr wieder in die Hand tuchmen. Die Schluß- folgenmgen t-er jetzigen Wicdervetrauung v. Hötzcn- dorfs mi: der Leitin

ein Übereinkommen getroffen, demzufolge 1?2/^'ge Schatz sc: >ei n e mit einer Laufzeit von 1!/ bis 2 Jahren im Betrage von l25> Millionen Kronen ausgegeben werden Wozu Oesterreich und Ungarn so rasch solche Summen ?ine Viertelmilli - nrde l'rmichen, in klar Südslawisch? Stimmung, Zettungssrimmungen und sonstige Äußerungen baben den Ansck>ein erweckt, als od ein Teil der süd slawischen Bevölkerung die monarchische Gesinnung in den letzten großen. Umwälzungen der slawischen Nachbarschaft verloren

Interessen. Die Frage ist ganz siei>er: Oesier-reich will keinen >irieg, eS ver steht sich aber auch Vau selbst, das; Oesterreich nicht um jeden Preis für den Frieden sein kann. Jeder, wer immer er ist. wird unsere Shntpaibien, seien sie noch so lebbaft. einbüßen, wenn er einen Krieg mit unserer Monarchie verschulden würde. Was ins besondere Serbien anlangt, so muß festgestellt wer den, daß es niel>t wahr ist, daß ein territorialer Be sitz an der allxinesiselien Küste für Serbien eine Le- bensbedeutung

Frankreich Italien oder Deutschland an, so werden alle Streit kräfte Deutschlands, Oesterreichs und Italiens ins Feld ziehen. ->) Der Dreibund steht zusammen, wenn der Zn<ibtmd sFrantreich tmd Rußland) gegen Oesterreich und Deutsshland oder gegen Deutschland allein kämpft, Greift Frankreich Deutschland an, so lnstct Italien Deutschland Hilfe. Oesterreich ist in diefem Falle gegenüber Deutschland mindestens zu wohlwollender Neutralität verpflichtet. > ) Greift Frankreich Italien an, so unterstützt

Deutschland Ita lien: Oesterreich in d-ann wohlwollend niiitral. «t? Grein Rußland Deutschland an, so steht Oester reich bei. Italien ist wohlwollend neutral gegen O-estermch. Mit Deutschland nnd Italien ist für die sen Fall nichts vereinbart. >-'i Greist Rußland Öster reich an, dann rreten analoge Verhältnisse ein wie bei l > Bei nnem Verteidigimgskr-iege Deutsch land:- oder O-nerreiclvs gegen eine andere Macht als Frantreich oder Rußland verpflichten sich beide Staa- ten ni irolilwollender Neutralität

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Alpenzeitung
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Seite 5 von 6
Datum: 04.11.1927
Umfang: 6
. Transporlur.iernehmungen: Ohne bedeutende Umsätze, leicht nachgebend. Cosulich 195, Rubat- tino 500. Tsxtjiwerte: Immer im Mittelpunkt der Spe kulation, verzeichnen teilweise neuerliche Kurs steigerungen. Die Kunstseidenwerte behaupten die in der Vorwoche erreichten Kurse. D?e Cas cami gewinnen neuerdings 43 Punkte und schlös sen am 31. Oktober 8S5, ine Tessuti Stampati 836, die somit ihren Kurs erhalten. Die Snia Aiscosa unverändert. 221 und die Chatillon 107. Produktion und Einfuhr von Wein in Oesterreich Aus dem letzten Hefte

der HandelsmIUeilun' gen des Nationalinstitutes für Exportwesen ent- nehmev wir die folgenden Daten zur Insonnie- rung unserer Exporteure, für welche der öster reichische Markt einen der wichtigsten bildet. Die Fläche, welche in Oesterreich im letzten Jahre für Weinkultur verwendet wurde, betrug 33.903 Hektar und zeigte e.ne kleine Zunahme im Verhältnis zum Jahre 1925, in der die mit Neben bebaute Fläche 33.432 Hektar betragen hat. .Trotz dieser größeren Anbaufläche vermin derte sich die Produktion um zirka

den, auf 21.9 Millionen Schillinge: auch die Neblaus soll im laufenden Jahre größere Schä den hervorgerufen haben als in den zwei vor hergegangenen Jahren. Für den Weinimport nach Oesterreich ist be deutungsvoll, daß der Jahresbedarf Oesterreichs in runden Ziffern 780.000 Hektoliter beträgt, von denen zirka 320.000 Hektoliter aus dem Aw «K> >» wu,!chwnd D.- »7 u°chllch-rmchI« bewegung der Textiliengruppe teilnehmen, und ist es immerhin erfreulich, daß sie ihre Kurse be hauptet haben. Mechanische Industrie

über die Bekämpfung o>l Mißbräuchen bei der Herstellung und im Jahre 1926 149.070 Hektoliter Faßwein, wel ches einem Werte von 14,799.000 österr. Schil lingen, während der italienische Export im Jahre 1925 231.239 Hektoliter Faßwein, ent sprechend .einem Werts von 9,559.000 Schillin - gen betragen hat. Der Weinimport nach Oesterreich war in den, beiden Jahren 1925 und 1926 quantitativ, bei nahe gleich, während sich der Wert des gesamten nach Oesterreich importierten Weines um 10 Prozent erhöht hat. Die Stellung

Italiens im österreichischen Weinimport hat sich merklich Verschlechterl. ob wohl Italien noch immer an der Stelle des er sten Weinimportlandes in Oesterreich steht. Die quantitative Verminderung der italienischen Weineinfuhr nach Oesterreich im Jahre 1026 be trug 82.16 Hektoliter, entsprechend 35 Prozenl des Quantums von 1925. Diese Verminderung gereichte den anderen bedeutenderen Weinlieferanlen Oesterreichs zun« Vorteile, und zwar hat Spanien im Jahre 1926 um zirka 27.000 Hektoliter, Griechenland

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Volksblatt
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Seite 3 von 15
Datum: 29.07.1914
Umfang: 15
29. Juli 1914 Tiroler Volks blatt Seite S gegen Rußland gerichtete Provokation, auf die Rußland nicht nur in Worten, sondern auch m»t Taten antworten werde. Rußland wolle den Frieden; wenn aber ein Krieg kommen werde, werde daS ganze russische Volk daran teilnehmen. Dari»» 25. Juli. Die Blätter kritisieren die Von Oesterreich an die serbische Regierung gerichtete Note in scharfer Weise. Der „Tempi' fragt: „Hat die österreichisch ungarische Regierung, als sie dieS tat, gewiß ihre günstige

, die Oesterreich anwenden, hat sich überlebt und eine neue Anwendung ist in jeder Hinsicht unzu lässig.' Fast noch schärfer äußert sich das „Journal des DebatS': Die österreichisch ungarische Regierung hat nun den großen Schlag ausgeführt, den sie seit dem Mord von Sarajevo vorbereitet hat. Dieser Schlag überschreitet an Brutalität alles, was man an Brutalität besürchten konnte. Es scheint unzweifelhaft, daß man in Wien den Krieg wünscht. ES handelt sich darum, diesen seit einem Monat vorbereiteten Krieg

nicht stehen bleiben, von der Waffe Gebrauch machen. Der Kelageru«g»znsta«d i« Gesterreich. Mie«, 26. Juli. Der „Berliner Lokalanzeiger' schreibt aus Wien: Mit heute nachts 12 Uhr tritt auf Grund einer kaiserlichen Verordnung eine Aus nahmebestimmung in ganz Oesterreich in Kraft, nach der die Aushebung des Versammlungsrechtes, der Preßfreihett, Einstellung der Wirksamkeit der Ge schworenengerichte, Ueberwachung des Telegraphen- und Telephondienstes verfügt wird. Weiter wird der ReichSrat und die Landtage

aller Länder in Oesterreich geschloffen. Achtung ans de« „Halt!'-R«f! Vom MilitärstationSkommando Bozen werden wir ersucht, bekannt zu geben, daß '.die Bahnen militärisch bewacht werden, ebenso wie die wichtigen Objekte. Die Bevölkerung wird aufmerksam gemacht, den Forderungen der Posten und Wachen unbe dingt Folge zu leisten. Auf den Ruf „Halt!' ist sofort stehen zu bleiben, widrigenfalls die Posten von der Waffe Gebrauch machen müßten. Zuruckberufuug der Eruteurlauber. Ueber Auftrag

dem serbischen Gesandten in Wien der Ab bruch der diplomatischen Beziehungen zwischen Oesterreich Ungarn und Serbien notifiziert. Gleich zeitig wurden dem Gesandten die Paffe zugestellt. Der Gesandte ist in später Abendstunde über Buda pest abgereist. Die Urheber der österreichische« N»te? Kelgrad, 26. Juli. Allgemein herrscht in Serbien die Auffassung, daß der Text der öster reichischen Note von Kaiser Wilhelm und dem un garischen Ministerpräsidenten Grasrn TiSza zusam mengestellt sei, weshalb auch Serbien

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Volksblatt
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Seite 4 von 8
Datum: 25.02.1920
Umfang: 8
weiblichen Geschlechts. Der gesamte Frauenüberschuß stieg von 5 2 Milli- onen auf rund 15 Millionen. In den Altersklassen von 13 bis 45 Jahren ist das Verhältnis noch Weit ungünstiger. In Deutschland, Oesterreich-Un- garn, England, Frankreich und Italien kamen in diesen Altersklassen vor dem Kriege auf 1000 Män ner durchschnittlich 1045 Frauen. Nach dem Kriege ist das Verhältnis 1000 zu 1205. Die jüngsten von 1914 bis 1919 geborenen Jahrgänge bleiben um mehr als ein Drittel hinter der normalen Frie

in allen Erdteilen wird auf über 40 Millionen bei 12 Millionen Kriegstoten berechnet. In Oesterreich-Ungarn ergibt sich in den Iah- ren 1915 bis 1918 ein Geburtenaüsfall von 8,305.000. In den Monaten Jänner bis Juli 1919 ist der Verlust mit rund 481.000 einzuschätzen. Der gesamte Geburtenausfall betrug also im Ver gleich mit dem letzten vollen Friedenjahr 3,785.000 oder annähernd 3'8 Millionen. Ueberhaupt stehl in diesem Kapitel der traurigen Statistik Oesterreich- Ungarn mit 53 Prozent des durchschnittlichen

Jah resverlustes im Vergleich zu der normalen Friedens zahl an der Spitze. Frankreich und Deutschland bleiben nicht viel dahinter zurück, während England nur wenig mehr als ein Drittel des durchschnittli- chen Verlustes der Mittelmächte und Frankreichs erlitten hat. Die Mehrsterblichkeit betrug in Oesterreich-Un garn einschließlich Bosniens uns die Herzegowina bis Ende 1918 1'5 Millionen. Diese Zahl aber, demerkt das Bulletin ausdrücklich, ist sicher viel zu niedrig, da nach allen neueren

Meldungen die Wir kungen der Blokade noch weit schlimmer waren, als ursprünglich angenommen wurde. Da anch die Zahl der Kriegsgefallenen größer sein dürfte, wird eine Steigerung auf 17 bis 1'8 Millionen der Wirklichkeit näher kommen. Auch im ersten Halb jahr 1919 wur die Sterblichkeit in Oesterreich-Un- garn noch immer eine sehr hohe, so daß das ge samte Mehr an Gestorbenen in Oesterreich U garn bis Mitte 1919 auf annähernd. 2 Millionen einzu schätzen ist. Davon sind etwa 1'5 Millionen Kriegs gefallene

: 1. Kann Oesterreich selbständig existieren? 2. Wenn mcht, wem wird es sich anschließen? 3. Wenn zu Deutschland, wird es zum Deut schen Reiche, oder zu einem süddeutschen katholischen Staat wollen? Uns interessiert an diesen drei Schicksalsfra gen vor allem die Fragestellung selbst. Der Ver trag von Staint-Germain verbietet Ö sterreich, der von Versailles den Brüdern im Reiche den An schluß. Diese drei Fraqen aber geben zu, daß Oesterreich die Anschlußfrage selbst in die Hand nehmen

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Zeitungen & Zeitschriften
Maiser Wochenblatt
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Seite 7 von 16
Datum: 25.10.1913
Umfang: 16
' vom 23. Oktober J9J3 8. Jahrgang. Mnot iiiiö WelWlilik. Das politische Ergebnis der beiden Balkan kriege, ist für Oesterreich-Ungarn nicht gerade hervorragend gewesen, und das wirtschaftliche ist zum mindesten nicht besser. Oesterreich muß, so schreibt der Wiener Korrespondent ,der „N. Zürcher Ztg.', weil es in Europa auch zu hohem Zinsfuß kein Geld mehr auf treiben kann,. amerikanischen Banken uner hörte Zinsen zahlen, muß Schatzscheine aus- gebcn, die den Besitzern fast 7 Prozent cin- bringen

werden. Sorget nicht für den andern Tcrg, heißt es in der Bibel; aber für die Fi nanzminister gilt dieses Wort nicht; und des halb haben die Leute, die in Oesterreich für die Geldbeschaffung verantwortlich sind, über Mittel und Wege nachgedacht, wie sie die 450 Millionen hereinbekommen werden in einer Zeit da niemand Oesterreich Geld leihen will, oder doch nur zu Wucherzinsen. Und sie haben das Mittel gefunden. Oesterreich besitzt eine Bahn, die zugleich außerordentlich aktiv und insolvent ist: die Südbahn

noch eine weitere zugestehen wird: Vom vcrkchrs- politischcn Standpunk: aus ist das zwar be dauerlich, da die Südbahn an und für sich schon ein Monopol auf den Verkehr an die Adria besitzt; aber finanziell und politisch läßt sich gegen dieses Vorgehen nicht viel ein wenden. Vor allem erhält Oesterreich das nötige Geld oder wenigstens den größeren Teil des nötigen Geldes zum Ausbau seiner Flotte. Die Mittelmeerpolitik der Tripelentente, die auf eine Zurückdrängung Oesterreich-Ungarns und Italiens hinwirkt

— das französisch-spa nische Einverständnis bewegt sich in dieser Richtung,, und die französischen Bemühungen um Griechenland sind bekannt genug - zwingt Oesterreich und Italien zu großen Anstren gungen. Auch Italien sieht sich gezwungen, seine Flotte wesentlich zu vermehren, ist aber dazu aus eigenen Mitteln imstande. Es ist nun ein ganz hübscher Gedanke, den fran zösischen Geldmarkt die Kosten für die öster reichischen Schiffsbauten tragen zu lassen; der Humor liegt darin, daß man mit dem Gelds der Konkurrenz

wird gleich falls eine sehr hübsche Summe kosten, und. die Regierung weiß offenbar noch nicht, wo sie die nötigen Mittel aufbringen soll. Es ist für einen Staat, der mehr passive als aktive Provinzen hat. für einen Staat, der für die innere Kolonisation ungezählte Milli onen verwenden muß, eben ungeheuer schwie rig, unter den jetzigen Verhältnissen sich in der Wellpolitik zu behaupten. Oesterreich-Un garn befindet sich augenblicklich in einer Si tuation wie nach einem verlornen Kriege. Die Erhöhung

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 6
Datum: 04.09.1922
Umfang: 6
der gefürchteten Monarchie Sa reitz Italien im lang ersehnten Besitz ver Adria. Allein gar bald siel Reif auf solch: Träume und der Vertrag von Rapallo ließ die italienische Oessentlichkeit aus ihrem Sie gesrausch erwachen; die Adria blieb geteilt zwischen Italien und den Jugoslawen! Iih »kannte man. daß die Monarchie zwar zer schlagen, der Feind an der Adria aber ge blieben war. Die Südslawen aber sind heute noch iso liert; ein Staatenriegel von der Schweiz bis zum Schwarzen Meer — Oesterreich, Un garn

des Riegels würde nicht nur einen mächtigen Staat schaffen, sie würde dem Marsch aller Elawen gegen die Adria einen Weg öffne,i! knd diese würde mit Leichtigkeit eine slawi sche Beute werden. Die Gefahr für Italien wäre also eine ungeheure.' Diese düsteren Betrachtungen lassen den tiesen Ernst erkennen, mit welchem viele ital. Kreise die Lage in Mitteleuropa betrachten. Und urwa'ir! Der die Slawen trennende staatenriegel ist in Gefahr. ^>ie wichtigsten Pfeiler dieses Riegels find Oesterreich und Ungarn

; durch diese Staaten führen die Hauptverbindung-linic' zwischen Nord un) Süd. Und nun wird die Bedeutung der Lage Oesterreichs klar: di »-ser Hauptpfeiler des Riegels wankt und droht zu sammenzubrechen! Oesterreich ist am Ende. Es muß etwas geschehen: entweder kommt rasche Hilfe vom Völkerbund, welche den Fortbestand des Staates sicherstellt, oder der Kampf um den wichtigen Brückenkopf beginnt; weder Italien noch die Slawen wer den auf seinen Besitz freiwillig verzichten wol len. Kann Italien diesen Kampf wagen

? Ge gen die kleine Entente und Frankreich? Ohne Verbündete? Italien will und braucht den Frieden. Seine Politik ist darum auch auf die Erhaltung Oesterreichs gerichtet, wenn auch die ?ufe mancher Kreise nach einem po litischen Zusammenschluß mit Oesterreich — Zoll- und Münzunion sind Deckmantel und Lockspeis? n!cht verstummen. Kann und wird Oesterreich vom Völker bund wirklich so geholfen werden, daß es ^bestehen kann? Diese schwerwiegende vrage braucht trotz des Hilsswillens Italiens

, welcher den angeführten Gründen entspringt, nicht unbedingt bejaht zu werden: denn die Kräste, welche Oesterreich in den Bann der Kleinen Entente ziehen wollen, werden gewiß das Ihrige hinter den Kulissen des Völker bundes beitragen, um eine radikale Hilfe für Oesterreich zu verhindern. So hängt das Schicksal Oesterreichs wie im Damoklesschwert über der Zukunft Ita liens. Und es ist eine der grausamsten Ironien Weltgeschichte, daß Italien für Oester- Aichs Erhaltung eintreten m weil die Neuestes vom Tage. Die ital

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 09.08.1922
Umfang: 8
der einander bekänrp- senden Parteien gewonnen. Durch diese Erfolge erscheint die Position des rekonstruierten Kabi- nettes gefestigt. Es wird der Regierung durch die heute erfolgende Abgabe des, wie man sagt, energischen und Unparteilichkeit zusichernden Programmes allem Anscheine nach gelingen, sich die Zustimmung einer ausreichenden Mehr- heit in der Kammer zu demselben zu sichern. M. Österreich neben Deutschland. Wie in den ersten Augusttagen 1914 stehen heule Deutschland und Oesterreich nebeneinan

der wiederum der Welt gegenüber. Das Schick sal beider soll sich in London entscheiden, über Deutschland sitzr die Konferenz der Staatsmän ner zu Gericht, Oesterreich soll sein Urteil von den Finanzgetüiilttgen emgegennehmen, bei denen Sektionsches Dr. Schüller einen letzten Bittgang versucht. Es ist ein von Oesterreich aus keineswegs beabsichtigtes Zufamnrentveffen, aber eben deshalb eine merkwürdige Fügung, daß beide Länder von den Ergebnissen- der Londoner Verhandlungen, in diesen gleichen ÄugusttageN

ihre Zukunft abhängig sehen. Von Deutschland weiß es die ganze Welt, daß ihm in London die Rettung oder die Katastrophe bringen witd, auf Oesterreich jedoch -hat man in der letzten Zeit kaum mehr ein Augenmerk gerichtet und man beachtetdaher im allgemei nen auch die Anstrengungen nicht mehr, die es jetzt noch aufbietet, um doch noch die Kredite herbeiznzwingen,-die es in drei Jahren nicht zu erbetteln vermochte. Diesmal geht Oesterreich mit dem- Mittel der Erpressung zuwege, es droht der Will UMerhohlen

mit dem Selbst mord, und das schwere Wort ist diesmal von dem Mann gesprochen worden, der als der stärkste und entschlossenst« Träger des Lebens willens Oesterreichs anerkannt ist, vom Bundes kanzler Dr. Seipel selbst, so daß ihm drüben wohl Glauben geschenkt -werden muß, wenn man auch vordem ähnliche Drohungen aus Oesterreich nicht ernst nahm. Dr. Seipel hat Ls ausgesprochen, Oesterreich steht vor seinem Ende, und um diese Tatsache oer Weltfinanz in -ihrer Wirklichkeit und ihren Folgen noch ein mal

, wie sich wohl voraus sehen läßt, wieder nur Versprechen oinheimst, an deren Wertlosigkeit niemand zweifeln kann, und sich daraus für die großen Politiker die Aussicht ergibt, daß es mit Oesterreich tatsächlich zu Endo gehen werde, dann könnte das. auf die Besprechungen über Deutschland sehr bedenklich einwirken. Poincarö weih sehr gut, daß mit den anderen Vorschlägen zur Unterbringung Oester reichs nichts airzufangen ist, daß es nicht aufge- teilt werten kann, . weil keinem Nachbar om deutscher Zuwachs

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 26.07.1919
Umfang: 8
hat die Erlaubnis, Kriegsmaterial herzu stellen. Ein- und Ausfuhr von Kriegsmaterial ist verboten. Der „Temps' glaubt, daß Oesterreich sich freuen müsse über diese Abrüstung, welche jede Gefahr der Rückkehr zum Militarismus fern hält. Im Bergleiche zu den 100.000 Mann, welche man dem zehnfach stärkeren Deutschland gelassen hat, kann das österr. Heer als sehr stark bezeichnet Verden. Man kann aber sowohl bezüglich Deutsch lands als auch Deutschösterreichs begründete Zweifel haben, ob die Aufstellung

von Berufsheeren die richtige Art und Weise ist, um den Militarismus niederzuhalten. Die Entschädigungen. Der 8. Punkt des Vertrages behandelt die Wiedergutmachung der Kriegsschäden und beginnt in der Einleitung wie folgt: Die Regierungen der Alliierten und Assoziierten erklären und Deutsch österreich anerkennt, daß Deutschösterreich und seine Verbündeten verantwortlich sind für alle Verluste und Schäden, welche die Völker der Entente in folge des Krieges, den Oesterreich und seine Ver bündeten

ihnen durch ihren Angriff aufgezwungen haben, erlitten. In der Erkenntnis, daß Oester reichs Kräfte unzulänglich sind, um eine voll ständige Gutmachung zu leisten, fordern die Alliierten und Assoziierten von Oesterreich die Wiedergutmachung der Schäden welche den Zivil personen zugefügt worden sind und Oesterreich ver pflichtet sich dazu. . Die Höhe der EMchädiguttgen Wird wie im Vertrage mit Deutschland von einer Kommission festgesetzt. An dieser Kommission nehmen teil Vertreter der Vereinigten Staaten, von Eng land

, Frankreich, Italien, Griechenland, Polen, Rumänien, Jugoslawien und Tschecho-Slowakien. Die vier ersten Staaten ernennen je einen Abge ordneten mit je 2 Stimmen, die andern fünf einen gemeinsamen Abgeordneten. Die Kommission wird vor dem 1. Mai 1921 Deutschösterreich die Höhe seiner Schuld bekanntgeben. Nach dem 1. Mai 1921 und nach dem Studium über Oesterreichs Hilfsmittel und Zahlungskraft hat diese Kommission das Recht, den Zahlungstermin und die Art und Weise der Bezahlung zu bestimmen. Oesterreich

meinte, er wäre zu alt zum Stu dieren, und wollte. das Vorhaben nicht billlgen; seine Frau aber drückte ihrem Sohne freudig die Hand und sprach: „Gott gebe dir meinen Segen dazu. — Und wenn du dann in unserer Kirche die hl. Messe läsest, gelt! das wäre eine glückliche Stunde l Wenn ich das erleben könnte, dann möchte ich gleich darauf sterben.' Tiroler Volksblatt. * eine angemessene, von der Kommission näher zu be stimmende Summe zahlen. . Fernee 'muß Oesterreich innerhalb zweier Monate

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 06.05.1913
Umfang: 8
.rtrolkk' erscheint jeden vlenttas, Dsnnerttag und SamStag. vru-k und Verlag: r,rolta*. Bozen, MnliilM- str-b- 42. «ezugipretse: Utr Oesterreich-Ungarn mit PoSversendung: --»»i ihrig . . ü 12— k-llsidrig ... . « « »lerteliihrig ... IM USr Sojen samt Zustellung: ,-uMhrig . . . X 11'20 Z-Mdriz . . . . b «0 rierteliährig . . , » »dr alle anderen Linder unter tlsiechnunz der höheren Vaft- gebühren. Einzelne Nummern IS i> »«sende Sezngsanmeldungen zeUen bis zur Absage. SchrtMeituug und Zk«no»rtu

, Mai. Die politischen Berhältuisfe am Balkan gestalten sich für Oesterreich-Ungarn immer heikler, Weite Kreise der Bevölkerung scheu unsere Lage für miß- lich an und sind verbittert und vergrämt. Ein greis barer Erfolg unserer Außenpolitik ist bisher nicht wahrzunehmen gewesen, weshalb alleurhallieu Zwei fel an der Richtigkeit des eingeschlagenen Weges anf- tauchen und die Bekrittelung immer dreister hervor tritt. Als gleich zu Beginn des Kampfes der Krieg eine Wendung nahm, die niemand voraussah

, so fand sich Oesterreich-sofort mit der neuen Lege ab, indem es nicht in den Fehler verfiel, die Türkei zn stützen. „Der Balkan den Balkanvölkern', so lautere die geänderte Losung; das heißt, Oesterreich-Ungarn verzichtete im Vorhinein ans etwaige Gebierserwer billigen, wollte aber anch niemand anderen gestatten, sich dorr festzusetzen. Die von Serben bewohnten Gebiete sollten an Serbien nnd Montenegro fallen, die bulgarischen an das Königreich Bulgarien und die griechischen Gebiete an Griechenland

gnnauert, dabei aber sehr unregelmäßig aufgeführt; ^hr viele Holzbalken sind in das Mauerwerk einge- ^ An den vielen angebrannten Balken icks - cingeniauert befinden, kann man Liegen, daß die ursprüngliche Kirche eiust einem rmide znm Opfer gefallen sein mußte. österreichische ^eeweg dadurch vor gegnerischen Ein griffen gesichert erschien. Bis hieher ging alles gut vonstarien, und es schien, als ob Oesterreich seine Wünicne erreichen würde ohne einen einzigen Soldaten zu opsern, Ge- iviß lvar

Polksstamm. obwohl verhältnis mäßig gering an Zahl, trug sich schau seit langem mir dem Gedanken und setzte sich in den Kopf. an un serer Südgrenze ein Großserbischl s Reich zu schaf fen, Diese Idee spukte wie erinnerlich schon zur .'>eit. als Oesterreich-Ungarn Bosnien nnd die Herzego wina einverleibte. Seit damals herrsche große Er bitterung im serbischen Polke gegen Oesterreichs trotz dem dieses niir allem Wohlwollen dem serbischen ^cachhar begegnete, Da aber innerhalb der ll.'ion- archie doppelt

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Volksblatt
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Seite 2 von 12
Datum: 07.12.1912
Umfang: 12
ist dieser Grundgedanke der richtige; darüber läßt sich nicht sprechen noch — streiten; warum aber gerade Exzellenz Conrad v. Hötzendors mit dieser Mission betraut wurde, — darüber sollen hier zur Orientierung einige Worte verloren werden in der Voraussetzung, daß man sie zu gelegener späterer Zeit wiederfinden wird zum Beweise, daß die Rechnung stimmt. Oesterreich Ungarn muß sich in diesen Tagen, in denen ganz Europa mit kriti schem Blicke jede Bewegung, jedes leiseste Zucken seiner Nerven beobachtet, doppelt hüten

. Die siegenden Balkanbündler hatten bisher nicht sie Absicht, diese Interessen zu berücksichtigen und erblickten in der reservierten Haltung des industriell, wirtschaftlich und finanziell hestsundierten Staatsgesüges Rumä niens eine Gefahr, welche man auf die Freundschaft Oesterreich-Ungarns zurückführte, wahrscheinlich auch auf das Schuldkonto unserer „Außenpolitiker' buchte. Am unsympatischesten waren seit Beginn des Balkan krieges den bulgarischen Nachbarn die engeren Be ziehungen militärischer Natur

großen Manöver von Sr. Majestät dem Kaiser zu Gaste gebeten wurde. Dies alles vorausgeschickt, mag eS in den jetzigen Zeiten stärkster politischer Spannung nur natürlich erscheinen, daß Rumänien im Falle einer ernsteren Verwicklung zur Wahrung seiner Interessen darüber klar sein müsse, welche militärischen Gesichtspunkte für Oesterreich-Ungarn bestimmend fein könnten — oder müßten. Dies festzustellen war der Zweck der Reise Conrad von Hötzendorf nach Bukarest, welche vollbesriedigend endete

als Kriegs- ansang anschauen. Die Zahl der russischen und serbischen Emmissare, die das platte Land besuchten, nahm bedenklich zu. Kundschafter trachteten zu er fahren, wieviel Truppen Oesterreich an der Grenze von Montenegro und Serbien bereithalte. Unsere Patrouillen fingen jedoch die Kundschafter stets auf und die politischen Behörden schoben sie sosort ab. ES sollen über dreißig serbische Osfiziere sich in der Herzegowina herumgetrieben haben. Einen monte negrinischen Offizier erkannte

werden kann und allen Stürmen Trotz zu bieten vermag. Die Reise Conrads von Hötzendors hat das militärische Zusammen gehörigkeitsgefühl nur vertieft und Se. Majestät hätte kaum eine subjektiv wertvollere Persönlichkeit zum Ueberbringer eines Handschreiben? an seine königlichen Freund erwählen können, als gerade diesen hervorragenden Vertreter der traditionellen Ritterlichkeit unserer erstklassigen Armee. Oesterreich- Ungarn hat derzeit süns Armee-Inspektoren, von denen einer in Sarajewo und vier ihren Sitz in Wien

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Dolomiten
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Seite 2 von 16
Datum: 02.04.1932
Umfang: 16
werden wird und daß für dieselbe Zeitspanne die Zinsen für die genannten An leihen uin 25 Prozent werden herabgesetzt werden. Oesterreich. Vizekanzler Winkler ist am 3t. März zur Besprechung einer Reihe von wirt schaftlichen Fragen in Berlin eingetroffen. Getter», den 1. April, waren seit dem Tode des Kaisers Karl zehn Jahre verstrichen. Aus diesem Anlass gedenken die österreichischen Zei tungen seiner in Leitartikeln und Lebens beschreibungen. Spanien. Die Kammer nahm am 31. März den Hauohaltpla» des Justizministeriums

und Stand der wirtschaftlichen Ver hältnisse, insbesondere mit Hinsicht auf den Export der Landwirtschaftsprodukte unseres Ge bietes. Er zeigte den verheerenden Kampf auf, der seit den Friedensschlüssen zwischen den Staaten Europas zum angebliche» Schutze der eigenen Wirtschaften geführt wird, und wie all mählich doch die Einsicht überhand nimmt, dass man mit dem System der Autarkie, d. i. der geschlossenen Eigenwirtschaft im Gegensatz zum freien Welthandel einfach nicht auskommen könne. Oesterreich

hat das Beispiel einer Autarkie und zugleich auch die Unmöglichkeit der Durch führung derselben demonstriert. Im Waren verkehr war sie nicht Möglich, weil Oesterreich auf Einfuhr gewisser Waren angewiesen ist, und so wurde die Autarkie auf finanzieller Basis durch eine Zahlungssperre versucht. So zusagen das kleinste Land Europas weigerte sich, die ausländischen Warenlieferanten zu zahlen. Dass man Oesterreich dazu nicht zwingen konnte, das haben alle Regierungen bald ein- aesehen

, welche sie für ihre Lieferungen «ach Oesterreich noch y, bekommen haben, damit zugleich auch der«, Liquidierung betrieben weerden kann. Diese Meldungen werden natürlich mtt grösster Dis kretion behandelt. Jedenfalls find die Vorschläge sehr rasch ausznarbeiten und Rom bekannt z, geben. H. C a d s k o betont weiters, daß di« Er- stattung von Vorschlägen an die Regierung sehr dringend sei. insbesonders hinsichtlich der Frage, wie die Bezahlung der Guthaben aus Oesterreich zu organisieren fei, welcher ... . . hilling- turr

» in Betracht kommt und wie die Schillinge im Auslände überhaupt realisiert werden könne». Denn heute ist eine Ausfuhr de? Schillings aus Oesterreich überhaupt nicht möglich. Die Art und Weife, wie der Clearingverkehr sich als numöglich erwiesen hat. zeigt auch, dass der heutige Warenaustausch nicht allein mass. gebend sein kann und der Fall Oesterreich b«. sihästigt jetzt alle Großmächte. Es ist zu hoffen, dass »vir bis Sommer eine Lösung haben wer den. Unsere Negierung hat als erste die prakti. schen

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 12
Datum: 02.03.1878
Umfang: 12
ein Verlassen der bisherigen Politik, und daß diese keine kriegerische war und ist, soll doch jedem klar vor Augen stehen. Daher bedeutet auch der Credit- Auspruch der Regierung durchaus nicht den Krieg, sondern nur den Entschluß Oesterreich-Ungarns Interessen auf der Conferenz z» schützen nnd dem Auftreten der Vertreter Oesterreich-Ungarns auf dieser den gehörige» Nachdruck zn geben. Soll etwa die Monarchie auf dieser Staatsmänner - Versammlung, wo neben dem bis an die Zähne bewaffneten Ruß land

, das gepanzerte England auftreten wird, soll Oesterreich-Ungarn bloß mit Federstielen gerüstet er scheinen und die Berücksichtigung seiner Interessen der Gnade anderer überlassen? Ich glaube nicht, daß ein echter Oesterreichs dieö wünschen wird und darum glaube ich, daß die Delegationen der Regierung den verlangten Vertraueus-BeweiS nicht abschlagen dürfen und werden. ÄVien, 23. Febr. Die Frage der Creditbewil- lignng wird von mehreren Blättern mit einer even tuellen Oecnpation Bosniens und der Herzegowina

zu occnpiren, um alle« Eventualitäten gegenüber die militärisch-poli tische Position in jenem Gebiete factisch einzunehmen, welches Oesterreich stets als vorzugsweise in seine Macht- und Interessensphäre fallend bezeichnet hat. Diese Besitzergreifung könnte ja mich im „Interesse der Humauität' erfolgen. Nach der „Vorstadt-Zeitg.' soll der Credit die Möglichkeit schaffen, ohne zeitrau bende Procedur zur Mobilisiruug und Occupation schreite» zu können. Wenn die Wahl zwischen Krieg oder Annexion bliebe

, so würde das Blatt sich für letztere entscheiden, jedensallö aber Klarheit verlangen. Die „Deutsche Zeituug' meint gleichfalls, es sei ans die Occupation von Bosnien und der Herzegowina abgesehen und fordert deßhalb, Oesterreich möge offen und loyal seine Absichten und Ziele erklären. Die „Morgen Post' warnt Oesterreich vor der Occupa tion Bosniens, vor diesem östlichen Schleswig-Holstein oder einer slavischen Lombardei. DaS Blatt votirt die 60 Millionen Gulden, wenn man Oesterreich mit Bosnien verschont

. Die „TageS-Presse' negirt die Existrnz von Differenzen zwischen dem Ministerium AuerSperg und dem Grafeu Audrassy in der auswär tigen Politik. Graf Audrassy könne vielmehr auf die gleiche Unterstützung beider Regierungen zählen. DaS „Fremden Blatt' empfiehlt die letzte Rede deS Fürsten Biömarck über die patriotische Disciplin aller franzö sischen Parteien in den auswärtigen Fragen auch den Parteien in Oesterreich zur Beachtung und Nutzan wendung. Hoffentlich werden die parlamentarischen Führer

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 13.08.1889
Umfang: 4
sich auch der Reiseverkehr nach dem cisleithauischen Oesterreich unter Umständen billiger über Pest als auf dem gewöhnliche» Wege. Wer in Zukuuft eine Reise »ach Wien vorhat und bei der Gelegenheit Pest sehen möchte, dem kann oicht dringend genug empfohlen werden, die Reise in folgender Reihe zu machen: erst Pest, dann Wien und über Pest wieder zurück. Man spart mindestens SV Mark auf jeder FahrtI Ebenso empfiehlt es sich, für einen Besuch von Pest allein Wie» ganz zu überschlagen und direkt über BreSlau Oderberg

nach Pest zu fahren. Dieser Weg erspart, bei gleicher Schnelligkeit, dem Reisenden für Hin- und Rückfahrt ungefähr 45 Mark (in der II. Klasse). Man steht hieraus, welche außerordentliche Ge führter ungarische billige Tarif für Wie» und die österelchischeu Kronlünder mit.sich führt. Das heißt »ur dann, wenn Oesterreich sich lange besinnt d<H ungarische Beispiel nachzuahmen. Zaudert stark besucht und hatten sich auch viele Metzger eingefunden, welche das vorhandene Mastvieh zu guten Preisen aufkauften

ist über die Großartigkeit des BaneZ. Oesterreich, so vollzieht sich die Verschiebung Wiens in die zweite Front, hinter Pest, in einem Maße, von dem sich zur Stunde die guten Wiener »och gar keine rechte Vorstellung machen, sonst würden fie nicht so gleichmüthig zusehen, wie Ungarn drauf und drau ist, den ganzen westeuropäischen Verkehr von Wien und Oesterreich ab und auf sich hinzu lenken. UebrigenL verdie»t hervorgehoben zu werden, daß die österreichische Südbahn die Gefahr, die ihr durch die billige Concnrrenz droht

verlautete, Ungarn trage sich mit der Absicht einer großartigen Reform des Personen verkehrs, da schüttelte man bei uns in Deutschland und Anfangs auch in Oesterreich die wohlweisen Köpfe und sagte: was kann das kleine Ungarn damit erreichen? Jetzt schüttelt man die Köpfe in Oesterreich schon über etwas durchaus Anderes, nämlich darüber, daß die österreichische Verkehrs verwaltung Ungarn den Vortritt läßt! Hat nämlich Ungarn einmal durch seinen kühnen Entschluß das Publikum an den sehr interessanten

Weg über Pest gewöhnt, so kann hinterher Oesterreich einen die zweckentsprechenden Einrichtungen, die günstige Lage des Asyls mit dem großen und herrlichen Garten verwundert. Da finden die armen Waisen ein Heim, wie sie es besser nirgends haben kön- nen. Eine solche Stiftung ist nicht hoch genug anzuschlagen. Möge der edle Stifter Nachahmer finden; derlei Werke sind unvergänglich und ehren ihren Schöpfer für alle Zeiten. Schwaz, 12. August. Unser Herr Bürger meister Josef Spornberger versteht seine Stelle

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Volksbote
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Seite 2 von 16
Datum: 15.03.1934
Umfang: 16
. Gin Eisenbahn» UOich Schutzbundführer war, ver- - e in Oberoftetreich Selbstmord, indem er stch Steyregg vo, einen fahrenden Zug auf die Schienen warf. . Auch die -Zertrümmerung der sozialdemokatischen Vereine hat einen außer» »»^Eichen Umfang erreicht,- nachdem soziali sozialdemokratischen Touristenvereins „Statut» j^utibe'■ der im Elsaß, in , der Schweiz und der ÄA°ch?!iow.arei noch einige Ortsgruppen unter- ML *®|t bie Frage entstehen, wer die Konkurs- malse Äernimmt. die in Oesterreich

... sondern dem Irr tum unterliegen, daß tm ständischen Oesterreich, dessen Regierung sich als Treuhanderin der Volksgesamtheit fühlt, eine Opposition zweck- mäßig oder gar wünschenswert fei. BttiastunoSsrase Bezüglich der Verfassungsfrage hat man im Regierungslaaer erkannt, die enogiltige Stande- verfasiung könne noch nicht erlassen werden,'weil - Der jetzige Hauptaugenmerk der auswärtigen Politik Deutschlands. nämlich die gegenseittge itairemsch-ftajWsche Annäherung zur Hintan- Haltung-jeder Form des AnMusses

«, sie zu einer wirtschaft lichen Einheit zu gestalten, mißlungen sind, daß die Stellung Ungarns sich erheblich verschoben hat und daß — vor': allem — im -Hinblick auf Oesterreich die Meinungen der drei Staaten der Kleinen Entente auseinandergehen. Während ? ir die Tschechoslowakei Benefchs und Mafaryks ie Frage der Verhinderung jeder Form öfter» reichifch-oeutscher Gemeinschaft eine Frage der nationalen Machtgeltung,, überhaupt ist, stellen sich für Südslawien und Rumänien die Meinun gen genau umgekehrt dar, nämlich

, die sich am 14. März für Rom vor» bereiten, könnten unter diesem Gesichtspunkt dis Bedeutung rechtfertigen, die man ihnen in Paris -»schreibe. ; T Deutschland un-Kletlielitente? In Berliner politischen Kreisen wird als Folge der zu erwartenden Abmachungen zwischen Ita lien, Oesterreich und Ungarn eine etwaige An näherung zwischen Deutschland und der Kleinen iiilifiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiHiiiiiiliiliiiiliiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii Entente für nicht;ünmöglich

gehalten. Obgleich -Me Kleine Entente herkömmlich'an Frankreich '.'gebunden ist, seien, wie erklärt wird, gewisse ge meinsame Interessen mit Deutschland vorhanden, besonders^ feit Italien in/Oesterreich stärkeren Einfluß-äusübe und dadurch eine -Stellung im .Donaugebiet gewonnen habe, die stärker fei als diejenige Deutschlands und der Tschechoslowakei. Es. scheint, daß man'. in deutschen-Regierunss- kreifen versuchen will,-aus dieser Lage einen Ge winn'zu ziehen; wenigstens vZrlaM,. daß zur zeit

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