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Alpenzeitung
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Seite 7 von 8
Datum: 03.04.1938
Umfang: 8
Sonntag, den S. April 1938-XVI »«nzsllang- Leite? im Rahmen der wlrtschasttchen Vezle Hungen zwischen Grohdeukschwnd Die Handelsbeziehungen Italiens mit dem ehemaligen Oesterreich waren seit Jahren dadurch gekennzeichnet, daß Ita lien Vesterreich erhebliche Vergünstigun gen in der Einfuhrbehandlung gewähr te. Diejs Priiferenzpolitik, die ihren Hö hepunkt in den Römischen Protokollen fand, war im November 1936 noch ein mal bekräftigt worden, als Oesterreich zum Ausgleich seiner verschlechterten

Konkurrenzlage nach der Abwertutta der Lira eine weitere Ausdehnung seiner NorzugsbehanSlung erreichen tonnte. Zu gleicher Zeit wurde Oesterreich eine be sondere Berücksichtigung durch die italie nische Devisenpolitik — für den Zah lungsverkehr galt das Abkommen vom Dezember 1935 — zugesichert worden. Es läßt sich ohne uebertreikmng sä en, daß der Handel mit Oesterreich für Italien kein gutes Geschäft gewesen ist. Zwar war es lìicht möglich, die italie nischen Bezüge in wenigen Jahren auf das Mehrfache

zu erhöhen, doch bueb die Gegenleistung Oestereichs aus; es zeigte fich. daß die sinnlose wirtschaftliche Ab schnürung dieses Rümpfstaates eine Ent wicklung der Kaufkraft nicht zuließ. In folgedessen blieb die italienische Ausfuhr nach Oesterreich weit hinter den österre,- chischen 'Lieferungen nach Italien zurück. Die Fehlbeträge im Handelsverkehr, die so von 66.6 Mill. Lire 1934 auf 177 Milk. Lise 1S37 anwuchsen, waren um so schwerwiegender, als hier nicht, wie beispielsweise im Verkehr zwischen Ita

, wäre diese Frage wieder zur Spra che gekommen. Oesterreichs Rangstelluag im italienischen Außenhandel. Um einen Ueberblick über die Größen ordnungen des italienische^ Handels mit Oesterreich zu geben, seien die folgenden Zahlen erwähnt: Während Oesterreich noch 1934 an 11. Stelle der Lieferländer und an 12. Stelle der Abnehmerländer lag, rückte es 1936 auf den 3. Platz nach Deutschland und den Vereinigten Staa ten als Lieferant und auf den 3. Platz als Kunde. 1937 noch den Sanktion«! nahm

es die 4. bezw. 8. Stelle ein. Die absoluten Zahlen dieser Jahre lauten für die italienische Einfuhr aus Oester reich 1934: 190 Mill.. 1936 370 Ml., 1937 631 Mill. Lire, und für die Aus fuhr nach Oesterreich: 1934 123 Mill., 1936 193 Mill. und 1937 289 Mill. Dem nächst hat sich die italienische Einfuhr aus Oesterreich von 1934 bis 1937 um 333 ''Prvz^-.àiWt^èie^Emfuhk-^Sch Oester reich aber nur um 236. Prozent. 'Der An teil der Einfuhr aus Oesterreich an der gesamten Einfuhr Italiens stieg von 2,5 Prozent

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 8
Datum: 05.05.1866
Umfang: 8
blick, ii» wtlchtt» OestrrrÄch diese S»el/»«g u« fti-rr Uncmzeu willr» ausgibt», wollte, würde sein Kredit nicht nur ein noch viel geringerer sein, er wurde auf Null herabsinken, denn ver Großstaat Oesterreich Halle dann aufgehört zu existiren.' Das ist doch gewiß etwas Neues! Also l^rnn sterreich seiner Staatsschuld quitt werden will, muß es auch aufhören zu cxistircn. Aber Wie wäre denn diesem entsetzlichen Entweder — ^der auszuweichen? Leicht l Herr- v. BiSmarck weiß dafür ein Mittel

! Welches denn? Es war. fährt sein Organ fort, „ein anderes Geschäft denkbar, war sogar möglich. Preußen zahlt die ganze österreichische Staatsschuld, 2600 Mill., in einer Anwei sung auf feine Allianz'! . ^ Hai das wäre ein Wort! Aber die Sache hatte doch ein Häkelchen! Diese schulden bezahlende Allianz, die Oesterreich in den Stand setzen würde, jedes Jahr 5V Millionen an seinem Kriegsbudget zu sparen — macht in 50 Jahren 2500 Mill. bei Kreu zer und Pfennig aus — ist ebenfalls nichts weiter als die deutsche Frage

, Versichertuns die „Nordd. Allg. Ztg.' Denn Oesterreich müßte für eine so kost bare Allianz natürlich ein Aequivalent zahlen, und diese einfache Gegenleistung ist, Preußen im deutschen Bunde jene Stellung einzuräu men, die eS verlangt So sagt uns trocken das Journal BiSmarckS. Da bei der Zahlung einer solchen Aequivalenz Oesterreich als Großmacht aufzuhören in sicherer Aussicht hätte, so wird der Mann von Blut und Eisen die solcher Frechheiten und Insolenzen einzig würdige Antwort mit GolleS Hilfe

sich hoffentlich bald einholen. Die Telegramme an der Spitze unseres Blattes, die unH während wir dies schreiben, zugekommen sind, zeigen den furchtbaren Ernst der Lage, und daß auf eine fried liche Lösung nicht mehr zu hoffen ist. Sachsen, dem Griffe Preußens zuerst bloSgestellt, bittet um Bundes- hilfe. Wenn Oesterreich nun sein stets erprobtes Schwert zieht, so zieht es selbes in der gerechtesten Sache der Welt, für seine und für seiner deutschen Bundes genossen Vertheidigung gegen Gewaltthat, ruchlosen

für 1866 dafür eine besondere Rubrik eröffnet werden soll. Aus Roveredo und Trient erhält das „Neue Fr. Bl.' Briefe, in denen gemeldet wird, daß seit mehrern Tagen zahlreiche Flüchtlinge aus Piemout nnd dem Mailändischen nach Südtirol kommen, die sich der in Italien äußerst streng betriebenen Rekrnlirung ent ziehen wollen. Die Tiroler Behörden sind unschlüssig, ob sie die Flüchtlinge, deren Zahl einige Besorgnisse einflößt, nach Italien zurückschicken oder in Oesterreich interniren sollen

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 8
Datum: 22.03.1878
Umfang: 8
, der Krieg das Zehnfache kosten würde. Bulgarien könne Oesterreich doch nicht gefähr licher sein als Nninänien. Oesterreich habe seinen Ein fluß im Orient, seine bevorzugte Stellungen Bosnien und Serbien dnrch eigene Schuld verloren. Ein Krieg mit Nnßland bietet keine sehr günstigen Chancen, da überdies anch Italien auf das Trentino lauert und England ein unverläßlicher BnndeSgcnoffc ist. Graf Coronini (für) weist nach^ daß alle anderen Staaten, Nnßland, England, Italien, ja anch Frank reich gerüstzt

find nnd daß Oesterreich nicht zurückblei ben könne. Der Antrag der Majorität fei etwas Greif bares, während die Minorität sich in Allgemeinheiten bewegt. Die Politik Andrafsys sei lobenSwerth, indem er zn den alten österreichischen Traditionen zurückkehrte. Durch eine Unterstützung der Türkei wäre das oSma- nische Reich doch nicht zn halten gewesen, während wir den Fluch der gräkoslavischeu Völker geärntet hätten. Die Chancen eines Krieges sind günstig, denn nicht nnr England würde an unserer

Seite sein, sondern anch manche durch Rußlands Uebermuth verletzte Völ ker an der Donan. Redner würde befriedigt sein, wenn einmal auch Oesterreich eine Ländererweiterung erfahren würde, und sei eS bis znm ägäifchen Meere, besonders da die südlichen Gebiete dem österreichischen Staate homogen sind. Doch müßte dieser Zuwachs mit der Zu stimmung der Bevölkerung geschehen. Er schließt mit den Worten: Hier stehe ich, ich kann nicht anders! (Beifall.) Dr. Giskra (gegen) erinnert daran, wie die Bertre

- tnngSkörper fortwährend bemüht sind, den Finanz-Stein bergauf, zu rollen, während andererseits plötzlich dieser Stein .iüinicr wieder ins Rollen gebracht wird. Ist der Eremit jetzt nothwendig ? Nirgends ist eine Bedrohung, eine Ueberraschuug; sollte eil» kritischer Moment ein treten, so könnte die parlamentarische Bewilligung ja in wenigen Tagen crsolgen. Ein Beispiel hiefür gibt nns Deutschland im Jahre 1870^ Wenn Noth im Ver züge ist, wird Oesterreich sofort Alles aufbieten, wie einst, als die Ungarn

liegt nicht vor, da der Reichsrath noch immer das Recht hat, das Budget zu verweigern. Ein Auftreten Oesterreichs ge gen Rußland vor dem Krieg durch eiue Aufstellung am Pruth hätte ganz gewiß zu einer Aufstellung Deutsch- lands in Schlesien geführt. Wo hätte Oesterreich in Enropa Bundesgenossen gesnnden für eine Aufrecht- Slaven dazu gesagt? Und was die Deutschen, wenn Oesterreich die BnndcSgenossenschast hätte mit der HeereSfolge gegen das deutsche Reich bezahlen nn'issen. Ein Zusammengehen

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 8
Datum: 22.12.1860
Umfang: 8
LoniS Napoleons für Ibött, irelcheS dieSinal speziell Oesterreich gemidipet ist? Diese Broschüre scheint mehr als ein bloßer Fühler, sie scheint wie die Broschüre: „Der Papst und der Kon greß' ein Programm zu sein, ein im Winler gestreutes Saatkorn, daS im Sommer zu reifen bestimmt ist. Leider muß man sürchlki», daß die trügerischen Berechnungen die ser Broschüre in einer Zeit ni,v in einer Gesellschaft, deren Gewissen der Geldsack n«d deren höchstes LebenS- prinzip die liebe Bequenilichkeil

ist, nur zu viele Apostel finden werden. Daß Oesterreich, so lange es noch ans feine Ehre hält, den ihn» in dieser Broschüre hingewo» jenen Köder mit Verachlung zurückweisen muß, braucht nicht erst gesagt zu rrerden unv wir hören schon znnr Boraus die Siiinrnen, welche die Hart»äckigkeir Oester reichs, daS aus ein so gutcö Geschäft nicht eingehen wolle, als die Ursache eines neue» Krieges anklage». Die offi ziösen Blätter läugnen zwar wiederholt den offiziösen Nr- IpruNg der Broschüre, nichts rcstoireniger

zu retten. Gott sei Dank! Es ist hohe Zerr! Die Sache ist außerordentlich leicht. Europa ist von der Gefahr eines allgemeinen Krieges bedroht, weil eS Oesterreich »och nicht eingefallen ist, Venedig a» Viktor Emmanuel abzutreten. Aber Oesterreich entschließe sich dazu und alsbald konstitliiri sich Italien zum Einheitsstaat, der allgemeine Frirde ist sofort verkündet, die Völker um armen stch, Ungarn ist befriedigt, Oesterreich neu befestigt, Polen segnet leine Fessel», die Revolution ist entzückt

und die Könige sinken in ihren sanfien Schlummer zurück. Der 'Anonymus ist übrigens großinüihig. Er verlangt Venedig von Oesterreich nicht geschenkt, er will ihm KVtZ Millionen zahlen und das ist noch nicht lein leyteS-Worr. Auö der 'Art, wie er eS sagt, erräth man, daß er anch eine Milliarde geben würde Rom sah einst die Präivrianer daS Reich feilbieien. Die Prätorianer sind heute Finanzmänner, ober ei» Staat oder ein Staatsge biet wird henie nicht im Felde, sondern aus der Börse feil geboien— Wer steht

des Vertrags wurden in Tien-tsin ausgewechselt: Ent schädigungen 60 Millionen an Frankreich bezahlt. Die Auswanderung der CulieS autorisirt. Die Kirchen und Friedhöse und deren Zugedör, die einst den Christen im ganzen Kaiserreich gehörten, werden zurückgegeben. Domino sslvumetv. ward in Peking gesungen. (A Z.) Paris, 20. Dez. Der „Constiiutionnel' enthält einen Artikel von Grand,»uillot über Oesterreich und Venetien. Der Versuch ein-r internationalen Lösung dieser Frage, sagt er, zeigt

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 30.06.1925
Umfang: 6
«n eb»n --- dl« Antwort war «tn« Ablehnung »in n»u»r langatmig«? Tad»l. Da» war d«m rr»ichisch«n Volt« zu viel. Lmm«r nur Rti- . immer nur Ermahnuna»n und niemal» »In rt d»rM»rk»nmmg für dl» unsäglich»» mögeßfer, di» furchtdar«n Entbehrung«» o»r B«- kerung in d»r Sonlerung»p«riod«, ni«mal» Wo« d«r Aufmunt»rung, «in Fünkchen ffnvng»fr«udiak«It. Dies» grob» Taktik hat ) schlecht bewahrt, zumal der Völkerbund sich rllber -klar sein mW«, daß Wohltun Zins«» gt und bei aller dankbar«» Empfindung !r dt« Oesterreich

in Oesterreich cm, sich an Deutsch- nd anzuschließen. Ernste Wirtschaftspolitik«!, !i« bisher keine unbedingten Anhänger de» An» ' luhgedanken» waren, -wurden nunmehr durch a» Vorgehen de» Völkerbundes umgestimmt. So sah sie Situation au», al» der Völker- rat im Juni zu der Tagung zusammentrat, », Zbel Iletie - , Vo! !i Zi sj >b»n. ZI leren Hauvtprogramnwunkt die österreichische frage bildet«. Di« österreichische Regierung satt« da» Ersuchen gestellt, den Betrag von 1l>ö illüvnen GoMromn

für dt« Eleikttifizieruns er Bundesbahnen au» den Restkrediten der >ölte?bu>ndanleihe frei zu geben und eine Wirt- ' i>ft»«xpert!se «inzubemf«», welche geeignet« itte Vorschlag«» sollte, Von Wstrtschoiftl>l«ben ederaufbau Oesterreich» in die Wege zu lei» n. Es ist kein Geheimnis: so groß war die offnungslosigkeit infolge der früheren Enttäu schung«»!, daß man sich von Genf auch diesmal Nicht viel versprach, zumal e» bekannt war, daß Per Generalkommistär Dr. Zimmermann Be enden gegen die nreitaaib« «me« so hohen

» vor den offiziellen I Verhandlungen traf ich tn Gentf «in und erlebte Ischv«, in der eristen Stunde, die mich mit »imm yemorragend«« englischen Gnanzmann zusarn- > menftchrte, «in« groß« U«b«rraschuna, welche sich am s«lb«n Tage in Unterredungen mit i Nss nl Mitgliedern de» SMterblmde» noch steigern ^ sollt«. Derselbe englisch« FinanMann, der «mis dt« Beratungen de» Wölkerb-mrde» großen Ein fluß hat, hatt» sich im Yebruar reckt unaünstig über Oesterreich au»a«sproch«n. gch «ollte an« fang» meinen Ohren

nicht recht trauen, al, ich > di«s»n klugen, nüchtern«» u. bedächtigen Mann diesmal smr s HSrt«. «r De »athtfch von Oesterreich reden tete, man könne tn Genf dt« »speratton de» österreichischen Volte» umso weniger versteh«», al» ja die finanzielle Sanie rung bereit» nahezu volAdmmen gegMckt und dämm die Hoffnung nur zu berechW lei, daß auch dt« wimschialMiche SanieMNg, dt« der AWerbund letzt al» zweite Ttavoe Hiner Auf« bauattion ftir Oeisterretch in Angriff mehmen werde, ebenfalls aelwgen und da» Land

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Volksblatt
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Seite 3 von 8
Datum: 04.07.1923
Umfang: 8
der Nothelser. Mit der Völkerbundanleihe für Oesterreich 5st es nun wirklich ernst. Je näher aber die Ver wirklichung kommt, desto mehr gewinnt man in Oesterreich den Eindruck, daß es sich bei die ser Hilfe, die dem armen Staat geboten wird, damit er weiter fein Leben friste, um ein recht ergiebiges Geschäft der Helfer selbst handelt. Insgesamt soll Oesterreich den Betrag von 605 Millionen 'Goldkronen erhalten. Ueberwäl- tigend groß ist diese Summe wohl nicht, wenn man bÄ>enkt, daß fast die halbe Welt

an die sem Kreditgeben beteiligt ist und die kapital kräftigsten Länder Europas Gutsteher für jene sind, die ihr Geld sür Oesterreich wagen wollen. Wie geht es aber bei der Durchführung dieser Kreditanleihe praktisch zu? Das Nomi nale der Anleihe beträgt 745 Millionen Gold kronen. Es fließen also gleich vorweg 140 Mil lionen Goldkronen, da Oesterreich ja bloß 605 Millionen Golidkronen, tatsächlich bekommt, auf die Seite. Die neuen Gläubiger Oesterreichs borgen ihm also 605 Millionen Goldkronen

, Oesterreich aber muß ihnen 745 Millionen zu rückzahlen. Dazu kommt noch die recht ausgie bige Verzinsung, die den Zinsfuß, der sonst bei solchen Anleihen üblich ist, um ein Bedeuten des übersteigt. Zuerst also ein recht fette Kom missionsgebühr, dann mehr als 8 Prozent Zin sen, und schließlich bekommen die Gläubiger, wenn es an das Zurückzahlen gehen wird, auch noch um ein Viertel mehr als Oesterreich tat sächlich erhielt. Um die Rückzahlung und Verzinsung den Gläubigern zu sichern, hat Oesterreich

machen können. Wenn man dabei von einem großen Vertrauen spricht, das sich in der ganzen Welt sür das arme Oesterreich kund gibt, so ist das ein vollständig übel angebrach ter Ausdruck. Das ist kein Vertrauen, sondern das ist die Nutzbarmachung eines überaus gu ten Geschäftes, bei dem der arme Staat Oesterreich ordentlich in Mitleidenschaft gezo gen wird. Es darf auch nicht übersehen werden» daß von dem ganzen Betrage von 605 Mil lionen Goldkronen, die Oesterreich erhalten soll, Oesterreich selbst eine recht ausgiebige

Quote auf sich nehmen mußte. Der neunte Teil dieser Summe muß in Oesterreich aufgebracht werden. Es ist also gar nicht wahr, daß zur Rettung Oesterreichs aus dem Auslande 605 Millionen Goldkronen hereinkommen sollen. Die Fertigstellung der Kreditanleihe hat nun zu einer Stabilisierung der Krone ge führt. Das ist ein gewiß nicht zu unterschätzen der Vorteil. Obwohl aber schon seit Monaten diese Stabilisierung eingetreten ist, will es trotzdem mit dem Besserwerden im allgemei nen nicht recht vorwärts

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Der Burggräfler
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Seite 3 von 10
Datum: 04.07.1923
Umfang: 10
für das arme Oesterreich kund gibt, so ist das ein vollständig übel angebrach ter Ausdruck. Das ist kein Vertrauen, sondern das ist die Nutzbarmachung eines überaus gu ten Geschäftes, bei dem der arme Staat Oesterreich ordentlich in Mitleidenschaft gezo gen wird. Es darf mich nicht übersehen werden, daß von dem ganzen Betrage von 605 Mil lionen Goldkronen, die Oesterreich erhalten soll, Oesterreich selbst eine recht ausgiebige Quote auf sich nehmen mußte. Der neunte Teil dieser Summe muß in Oesterreich

sich in arger Zwangslage, Bewilligt sie die Forderungen der Staatsange stellten nicht wenigstens zum Teil, so droht ein Ausstand. Bewilligt sie dieselben, dann kom men die Staatsfinanzen in arge Unordnung und die weitere Folge davon ist, daß auch alle anderen Berufskreise mit erhöhten Ausgaben Mit der Völkerbundanleihe für Oesterreich ist es nun wirklich ernst. Fe näher aber die Ver wirklichung kommt, desto mehr gewinnt man in Oesterreich den Eindruck, daß es sich bei die ser Hilfe, die dem armen Staat

geboten wird, damit er weiter sein Leben friste, um ein recht ergiebiges Geschäft der Helfer selbst ^handelt. Insgesamt soll Oesterreich den Betrag von 605 Millionen Goldkronen erhalten. Ueberwäl- tigend groß ist diese Summe wohl nicht, wenn man bedenkt, daß fast die halbe Welt an die sem Kreditgeben beteiligt ist und die kapital kräftigsten Länder Europas Gutsteher für jene sind, die ihr Geld für Oesterreich wagen wollen. Wie geht es aber bei der Durchführung dieser Kreditanleihe praktisch

zu? Das Nomi nale der Anleihe beträgt 745 Millionen Gold- j gedrückt werden. Kronen. Es fließen also gleich vorweg 140 Mil- ' lionen Goldkronen, da Oesterreich ja bloß 605 Millionen Goldkronen, tatsächlich bekommt, aus die Seite. Die neuen Gläubiger Oesterreichs borgen ihm also 605 Millionen Goldkronen. Oesterreich aber muß ihnen 745 Millionen zu rückzahlen. Dazu kommt noch die recht ausgie bige Verzinsung, die den Zinsfuß, der sonst bei solchen Anleihen üblich ist, um ein Bedeuten des übersteigt. Zuerst

also ein recht fette Kom missionsgebühr, dann mehr als 8 Prozent Zin sen, und schließlich bekommen die Gläubiger, wenn es an das Zurückzahlen gehen wird, auch noch um ein Mertel mehr als Oesterreich tat sächlich erhielt. Um die Rückzahlung und Verzinsung den Gläubigern zu sichern, hat Oesterreich die ge samten Einnahmen aus seinen Zöllen und aus dem Tabak Monopol verpfänden müssen, das ist eine Sicherstellung, die weit Über den Zinsenbetrag und die Amortisations quoten hinausgeht. Bei solcher Lage hätte

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 22.11.1900
Umfang: 6
sind in vorhinein zu be zahlen. Manuskripte wer den nicht zurückge sendet. Mit 52 NnttrhMungs-Beilagcn, 52 humoristischen Beiligen und 24 Modctcilagcn. Wr.2S8 5--»,?---»«-°------ Donnerstag, den 2Z. Hlovember 190». -ch-f>->,»>.» «>0. Iaür^ Vom Prcilßenhosst.^ (Schluß.) Das geflügelte Wort „Preußenseuchlerei' ist spezifisch österreichischen Ursprungs. Es ist Rom gelungen, Oesterreich wieder zur Heimath des wüthendsten Preußenhasses zu machen. Daß ihm dirs zu einer Zeit gelang, lvährend Oesterreich

als Bundesgenosse des Deutschen Reiches — gilt, spricht für die außerordentliche Raffinerie des päpstlichen Stuhles. Man fühlt sich ja in Rom seiner Sache bereits so sicher, daß man sich ge stattet, leisen Tadel über das wenig muthoolle Vorgehen der Wiener Regierung laut werden zu lassen, wie die jüngsten Berichte über einen Slusspruch des Papstes zu berichten wissen. „Das Geschäft ist richtig', wäre man Ange sichts dessen mit Freund Giesecke auszurufen berechtigt. Heute gibt es in Oesterreich keine politische

, das Machwerk eines der frivolsten, charakterlosesten Gesellen der heuligen österreichisch-politischen Welt, deren Verdienst die Bezeichnung des Ausdruckes „Preußenseuchler' ist, darf man mit gutem Gewissen als die Wiener Regierungspartei be zeichnen. Den Stempel der „Preußenseuchlerei' drückt man im heutigen Oesterreich ohne Wei teres jeder Partei auf, die nicht verläßlich reichsdeutschfeindlich gesinnt ist. Es ist dabei eine gewisse Spekulation auf die preußenseind- lichen Elemente des Deutschen Reiches

gar nicht zu verkennen. Warum spräche man denn sonst in Oesterreich nur von Preußen- seuchlerei und nicht von Reichsseuchlerei? Man will eben die allen partikularistischen Gegen sätze ausnützen, um Unfrieden unter den Deutschen zu stiften und so den deutschen Reichsgedanken hohenzollernscher Schöpfung vernichten. Auf diesem perfiden Wege soll ein Theil der Deutschen für das fromme römische Werk der Reichszertrümmerung ge wonnen werden, welches von Oesterreich aus gehen soll. Rom hält die Fäden

für dieses tückische Gespinnst sowohl im Deutschen Reiche wie in Oesterreich in seinen Händen. Hoffent lich sind die Deutschen von heute aber doch klüger geworden und lassen sich in römischen Schlingen nicht mehr so leicht fangen wie anno dazumal. Man nennt in dem mit dem Deutschen Reiche „noch immer' verbündeten Oesterreich das Deutschgefühl schlechtweg Preußenseuch- lerei. Es läßt ja wahrlich an Freimüthigkeit nichts zu wünschen übrig, wenn man in Oesterreich die Sympathie süc Preußen — *) Auszug

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 8
Datum: 23.12.1901
Umfang: 8
ihrer Ttiätigkeit einbezozen haben nnd somit der gesammten Menschheit, namentlich aber dc» Aerm- sten die wesentlichsten Dienste zu leisten. Es ist all gemein die Ansicht verbreitet, dass Oesterreich an Orden und Congregationen übersättigt ist. Prüfen wir ein mal diese Ansicht auf Grund der Wahrheit. Den ge» fammten Erdkreis bewohnen gegenwärtig 1540 Mil lionen Menschen. Davon sind 270 Millionen Katho liken und unter denselben wirken 251.510 Weltpriester, 190.049 Regularpriesier nnd 457.660 Klosterfrauen

. Auf Europa entfallen ungefähr 180 Millionen Katho liken uiit 35 321 Pfarreien und Stationen mit 184-535 Weltpriestern, mit 146.257 Klosterindividnen männlichen Geschlechts, davon über 21.000 Regular priesier in 6050 Niederlassungen und 329.311 Kloster frauen in 25.043 Niederlassungen. Es kommen also durchschnittlich in Europa auf 10.000 Katholiken 26 44 oder beinahe 26'/, OrdenSleute männlichen und weiblichen Geschlechtes. Oesterreich besitzt in 35 Diöcesen 23,709 383 Katholiken — davon 2,978.611

griechisch-katholische und 3378 armenisch-katholische — mit 17.554 Wcltpriesiern, so dass auf 10.000 Katho liken in Oesterreich 7 4 Wcltpriester kommen. An Mäiinerllöstern zählt Oesterreich 44 Ordens-Fainilien in 580 Niederlassungen mit 8376 Individuen, davon 4801 Priester. Die Frauenklöster enthalten 70 ver schiedene Ordens Familien mit 1740 Niederlassungen und 21.059 Individuen. Zusammen sind das also 29.935 Individuen beiderlei Geschlechtes. Aus 10.000 Katholiken kommen also in Oesterreich

49 73, in Australien und Neuseeland 59 63, in Ostindien mit Ceylon uud Britisch Birma 16 92 OrdenSleuie. Ziehen wir nun das Resultat, so kommen wir zu dem Schlüsse, dass Oesterreich unter den Ländern der Erde den aller geringsten Procentsatz an Ordensleuten, ja nicht ein mal die Hälfte der Durchschnittszahl in Europa besitzt. Redner will nun das Wirken der Congregationen in Oesterreich beleuchten. Von 4801 Regularpriestern sind 1809 Priester in 627 Pfarreien thätig, über 200 im Lehramte beschäftigt

beträgt 24.000 Kronen, während der Auswand für die drei weltlichen Facnltäten 773.l70 Kronen jährlich beträgt. (Hört! HörtI rechts.) Das GesammtersorderniS der Gymnasien Oesterreichs beträgt 14.615.624Kronen, mithin entfällt auf ein Gymnasium in Oesterreich ein Betrag von durchschnittlich 90.000 Kronen. Nur zu 80000 Kronen gerechnet, erspart der Staat bei den 13 Gymnasien einen Auswand von 1,040 000 Kronen, weil diese 13 StistSgymuasien mit sehr wenigen Ausnahmen keine Dotation von Seite des Staates

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 18.04.1907
Umfang: 8
Episode zeigt, daß die unvereinbaren Ge gensätze sich noch imnrer schroff gegenüberstehen, aus denen diese Zkisgleichskrise geboren wurde. Diese Gegensätze bestehen darin, daß Ungarn in Wahrheit keinen Ausgleich schließen will, sondern einen Herrschastsvertreg. ES will Oesterreich Ailin gen, die volle Selbstständigkeit Ungarns anzuer kennen, zugleich aber fordert es, daß Oesterreich ihm jene Benefizien der Genieiufanikeit gewähre, die mir als Leistungen der reellsten GeILN'eiiig- keit denkbar

sind. Für den Schein einer Geinein- samkeit, die mit Worten zugestanden, durch die Tai aber aufgehoben wird, soll Oesterreich alle Opfer bringen, die selbst bei einer tatsächlichen Aufrechterhaltung der Gemeinsamkeit nahezu nn- erschtvinglich wären. Vergegenwärtigen wir uns, lvaö bisher von den ungarischen Forderungen aus dem Geheimnisse der schnvtenden Verhairdlung^ir bekannt gieworden ist: 1. Auf finanziellem Gebiete: Zustinumlng Oesterreichs zur Konversion der Blockrente auf Grund einer Kapitalisierung

Einfuhr mindestens von 1917 ab. - 5. Auf politischem Gebiete: Verzichtleistung Oesterreichs auf den Abschluß eines Zoll- und HandelsbündnisseZ und Ersetzung dessen durch einen Handelsvertrag: Zustimmung Oesterreichs, daß alle Handelsverträge künftig von Ungarn als selbständigem Staat neben Oesterreich rarifizicrt werden, so daß die staatliche Smweränität Un garns »ach außen zur unbedingten Anerkennung kommt- Aufstellung und gesetzliche Jnartikulie- rulig eine's selbständigen ungarischen Zolltarifes

. Es ist nicht sicher, daß in dieser langen Liste alle von Ungarn in den bisherigen Verhandlungen erhobenen Forderungen enthalten sind. Auf die St,»» den Mhmen der genannten priWrprellen Foroe» rungen gehören, haben wir verzichtet. Und nun angesichts dieser Forderungstiste die Frage: Was bietet Ungarn dafür? Die Antwort kantet kurz und ttocken: Nichts! Denn nach der ungarischen An'ckauung sind alle diese Forderun gen Zugeständnisse an> Oesterreich. Denn Unzarn i<t ^virtschaftlich selbständig, es Vann am 1. Jänner

13V8 seine Grenzen gegen Oesterreich sperren, und damit es ans diese Möglichkeit verzichte. sM eben Oesterreich die genannten Forderungen erfüllen. Hierdirrch bliebe eine Art von Gemeinsamkeit auf recht. ein bloßer Schein, und diesen Schein soll Oesterreich durch diese Zugeständnisse bezahlen. Aber die Großnnrt Ungarns ist Hierdurch noch nicht erschöpsjt. für Sie imbedingte Deklariorung der tvirischastlichen Selbständigkeit Ungarns ist de? „Ich had' müssen. Er HR? die Ungsvißheit nicht abgehalten

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Bozner Nachrichten
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Seite 2 von 8
Datum: 02.07.1923
Umfang: 8
Seite 2 „Bozner Nachrichten', den 2. Juli 1923 Nr. 147 wenn es an Bas Zurückzahlen gehen w-krd, auch noch um ein Viertel mehr als Oesterreich tat sächlich erhielt. Um die Rückzahlung und Verzinsung den Gläubigern zu sichern, hat Oesterreich die . ge samten Einnahmen aus seinen Zöllen und aus dem Tabak Monopol verpfänden müssen, das ist eine Sicherstellung, die weit über den Zinsenbetrag und die Amortisations quoten hinausgeht. Bei solcher Lage hätte es wirklich nicht des umständlichen

in wenigen Stunden stark überzeichnet war, um dann sofort mit 85—90 und mehr gehandelt zu werden. Es haben also alle jene, welche die ersten bei den Schaltern waren und österreichi sche Rreditanleihe bekommen konnten, inner halb weniger Stunden ein recht ausgiebiges Geschäft machen können. Wenn man dabei von einem großen Vertrauen spricht, das. sich in der ganzen Welt für das arme Oesterreich kund gibt, so yt das ein vollständig übel angebrach ter Ausdruck. Das ist kein Vertrauen

, sondern das ist die Nutzbarmachung eines überaus gu ten Geschäftes, bei dem der arme Staat -Oesterreich ordentlich in Mitleidenschaft gezo gen wird. Es darf auch nicht übersehen werden, öaß von dem ganzen Betrage von 605 Mil lionen Goldkronen, die Oesterreich erhalten soll, Oesterreich selbst eine recht ausgiebige Quote auf sich nehmen mußte. Der neunte Teil dieser Summe mutz in Oesterreich aufgebracht werden. Es ist also gar nicht wahr, daß zur Rettung Oesterreichs aus «dem Auslande 605 Millionen Goldkronen hereinkommen sollen

Betriebe, aus genommen die Dienstboten, das leitende Per sonal der Unternehmung und die Handlungs reisenden. Die näheren Bestimmungen des genannten Gesetzesdekretes werden in den nächsten Mit teilungen der Handelskammer verlautbart werden. das Geschäft öer Nothelfer. Mit der Völkerbundanleihe für Oesterreich ist es nun wirklich ernst. Je näher aber die Ver wirklichung kommt, desto mehr gewinnt man in Oesterreich den Eindruck, daß es sich bei die ser Hilfe, die dem armen Staat geboten wird, vamit

er weiter sein Leben friste, um ein recht ergiebiges Geschäft der Helfer selbst handelt. Insgesamt soll Oesterreich den Betrag von 605 Millionen Goldkronen erhalten. Ueberwäl- tigend groß ist diese Summe wohl nicht, wenn man bedenkt, daß sast die halbe Welt an die sem Kreditgeben beteiligt ist und die kapital kräftigsten Länder Europas Gutsteher für jene sind, die ihr Geld für Oesterreich wagen wollen. Wie geht es aber bei der Durchführung dieser Kreditanleihe praktisch zu? Das Nomi nale der Anleihe beträgt 745

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Volksbote
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Seite 2 von 16
Datum: 21.07.1932
Umfang: 16
Seite 2 — Nr. 29 „D o I f« 6 o f e* Donnerstag, den 21. Jüli 1982 bedeutende Summen in Oesterreich zu riskieren, die Tredit-Anstaltsaffäre hatte leicht ohne lange Zwischenstufen in einem allgemeinen österreichischen Finanzchaos enden „ können. Durch die Anleihe wird nun zunächst die Oesterreichische Nationalbank von der Not« wendigkeit befreit werden, da» sonst unver« veidliche gänzliche Transfermoratorium aus» Inlich w''^ ' it etwa ieaierun„ „ wärtige Hilfe die Hoffnung, sine innere An leihe

yon 200 Millionen Schilling oder etwas mehr begeben zu können. Kurz, oie 809 Mil lionen, die neben europäische Staaten — darunter Italien — zusammen für Oesterreich aufzubringen gewillt find, bringen ihm wesent liche Erleichterungen und stärken seinen Mut. Eine endgiltige Hilfe können sie nicht sein; sie find eben nur ein Notverband — darüber ist sich alles klar. Das eigentliche Kauvtvwblem Es ist deshalb von größtem Interesse, zu wissen, wie es mit dem eigentlichen^ Haupt problem

der ~ ' ““ Oesterreichs “ scheu Lage _ w geben hierfür einen gewissen, allgemein ge haltenen Rat. »Um oas Vertrauen in die Zahlungsfähigkeit Oesterreichs wieder herzu- stellen, muh man fich energisch dahinter machen', erklären sie, „seine Handelsbeziehun gen zu seinen Nachbarn und sonst enger zu knüpfen'. Doch find die Finanzdottoren in diesem speziellen Punkte widersprechend. In ihrem Berichte vom 2g. März d. Z., worin diese Empfehlungen wiederholt werden, raten sie gleichzeitig Oesterreich an, zu prüfen

Grundproblems wäre es mit Notwendigkeit zur Donaufrage ge kommen. Wie verhalten sich diese beiden Probleme zueinander? Di» Wirtschaftszweige» die fich nach Herauslösung der Republik Oesterreich aus dem politischen und wirtschaftlichen Gefüge der Doppelmonarchie auf ihrem Boden vorfanden, hingen nur lose zusammen; sie bildeten kein volkswirtschaftliche« Ganzes. Dieses hat sich erst unter dem Druck und Gegendruck der Zoll politik Oesterreichs und seiner Gegenpartner einigermaßen herausgebildet

. Doch ist das ~ 1 eichischen Volkswirtschaft mit angeborenen Schwäche Leastet Erfah rung . . . aller bisherigen . . keine isolierte Aktion Österreichs beheben läßt. Oesterreich hat nicht genügend Erze u Kohle für' feine Erze und seinen übrigen Jndustrieapparat; es hat auch nicht genügend Nahrungsmittel. Beides, sowie sonstige unent behrliche Rohstoff«, kann es nur mit seinen Jndustrieprodukten bezahlen. Allerdings hat seine Fremdenindustrie angefangen, ein wichti ger Ausgleichposten zu sein. Doch ist die Tat sache

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Volksblatt
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Seite 1 von 10
Datum: 09.12.1899
Umfang: 10
Erscheint jeden u»v Samstag früh. Pränumeratt«« für Bozen: halbjährig fl. ISO, ganzjährig fl. «.SO. Fran« per Post für Oesterreich» Ungarn halbjährig fl. »60, ganzjährig fl. k.—; für Deutschland ganzjährig M. IB.—; für die übrige» Länder d. Weltpostvereine» ^inzewe ^imnmern 10 kr. — vnverstegelte Reclama- tionm find portofrei. Aür Gott, Kaiser und Watertand! Briefe und Gelder werd« franco erbeten. Manu- skvipte nicht zurückgestellt. — Jnfertion»-<Se- bühr für die fünfspaltig« Petitzeue

zu erneuern, da mit in der Zustellung unseres Blattes keine Verzögerung eintrete. Die herabgesetzten Abonne mentspreise sind nachstehend in der Kronenwährung angesetzt. Bei Anssüllung der Postanweisungen sind aber vorläufig noch die entsprechenden Gulden- und Kreuzer -Beträge einzusetzen. Abonnementspreise für Bozen: ganzjährig Kr. 6.60 — fl. 3.30 halbjährig Kr. 3.30 --- fl. 1.65 vierteljähr. Kr. 1.70 — fl —.85 1 Monat Kr. —.70 — fl. —.35 für Oesterreich-Ungarn: ganzjährig Kr. 9.— — fl. 4 50 halbjährig

, welche noch unter dem ersten Eindrucke der Schlachten steht. Preußen-Deutschland zehrt noch immer an den Erfolgen der Jahre 1866 und 1870 bis 1871. In änderen Ländern studiert man uns und macht uns vieles nach. ES giebt wohl kaum ein Land, w» man mcht in der einen oder der anderen Beziehung nach Preußischem Muster gearbeitet hat, nirgends mehr aber als in Oesterreich. Mit wirtschaftlichen Gesetzen und Maßnahmen, HeereSref»rmen, verwaltungstechnischen Dingen u. s. w., aber auch in der politischen Ideen- richtung

ist man uns gesslgt. Als wir die Maigesetze machten, kam Oesterreich mit den „confessionellen Ge setzen' hintendrein, und wir entsinnen uns noch, dass ein liberales Blatt hervorhob, die Copie sei so treu, dass man sogar die Zahl der „antirömischen' Gesetze — nämlich vier — mit übernommen habe. Wenn die Gesetze in Oesterreich anders wirkten, bezw. nicht zur Durchführung gelangen konnten, so lag das an den andesSgearteten Verhältnissen. Auch die .alldeutsche' Bewegung haben die Oester reicher uns nachgemacht

; ja, sie haben sogar unseren ZickzackkurS übernommen. Das österreichische Abbild davon ist ganz naturgetreu, und wenn es ein Trost ist, Genossen :m Leide zu haben, kann diese Wahrnehmung bei Betrachtung unserer Verhältnisse versöhnend wirken. In Oesterreich pendelt man in allen wichtigen poli- tischen Fragen genau so hin und her wie bei unS; der Unterschied ist nur, dass bei jedem CurSwechsel in Oesterreich ein »eue» Ministerium auf der Bildfläche - erscheint, während mau bei uns das Geschäft mit dem alten, mehr

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Volksblatt
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Seite 2 von 6
Datum: 03.11.1873
Umfang: 6
in Wien war und sich mit dem Grafen Andrafsy berieth. Aus! N e w - I o r.k theilt man« mit, daß Nachrichten aus allen Landestheilen zufolge die Arbeit in den Baumwollspinnereien eingestellt und die Ar beiter entlassen worden sind. Von der Talfer, 30. Oktober. (Warum mag man in Preußen den österreichischen K aiser mit Lobsprüchen überhäufen.) Die „Unitä cattolica' bringt in Nr. 251 vom 26. Oktober einen Artikel, der um so bemerkenswerther ist, weil sie immer Sympathien für Oesterreich hegt und nie

aufgehört hat, an ' allem, was in Oesterreich vorgeht, den. wärmsten Antheil zu nehmen. Der Artikel lautet: „Die „Provinzial-Correspondenz' von Berlin,' das Organ des Fürsten Bismarck, überschüttet in ihrer Nummer vom 22. Oktober den Kaiser Franz Joseph mit außerordentlichen Lobes erhebungen und sagt, daß alle deutschen Herzen von den wärmsten Gefühlen der Dankbarkeit gegen den Kaiser von Oesterreich durch drungen sind für die großmüthigen Gesinnungen, von denen er in den neuen Beziehungen Oesterreichs

zn Deutschland so.deutliche Be weise gegeben hat. Die Geschichte wird das Verhalten des österreichi schen Kaisers als einen Akt wahrhaft fürstlicher Großmüthigkeit verzeichnen.' - Diese Lobpreisung aus der Feder eines Preußen erinnerte uns an jene andere, welche Napoleon III. dem. „ritterlichen' Kaiser Franz Joseph im Jahre 1854 spendete; denn am 2. Dezember jenes Jahres war es dem Bonaparte gelungen, Oesterreich von Rußland loszu reißen, mit jenem merkwürdigen Vertrag, welcher der Ursprung alles Unheils

des Reiches, und man kann wohl sagen auch aller Revo lutionen in Europa wat'. Als Napoleon III. dem gesetzgebenden Körper am 26. Dezember 1854 diesen Vertrag Mündete, sagte er: .„Ein großes Kaiserthnm, neu auflebend durch die Ge sinnungen seines „ritterlichen' Kaisers hat sich von jener Macht (Rußland) losgetrennt, welche seit 40 Jahren die Unabhän gigkeit Europa's bedroht. Der Kaiser von Oesterreich schloß mit uns für jetzt ein Schutz-, und vielleicht auch bald ein Trutzbündniß, welches die drei Mächte

: Oesterreich, Frankreich amd England zu einem Bunde vereint. So ist's meine Herren ! je mehr sich der Krieg in die Länge zieht, desto mehr gewinnen wir an Bundesgenossen. Das nächste Jahr hoffe ich, sollte der Friede noch nicht unterzeichnet sein, Oesterreich und Deutschland, deren Einigkeit und Wohlergehen wir herzlich wün schen/ meine Danksagungen darzubringen, wie ich sie soeben England gemacht habe;' ^ Nachdem im Jahre 1856 der Friede geschlossen war, hörte für Napoleon der Kaiser Franz Joseph

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 16
Datum: 22.03.1913
Umfang: 16
Seite 2 „Der Tirol e r.' Samstag, den 22. Aiärz IlM. Aber lassen ivir einnial dies? Erwägnilgen bei Seite. Wenn schon Oesterreich ein versehltes Ziel gewählt, so bäüe es vielleickn doch nicht so übleFol gen gezeiiigi, ivenn mindisteus dieses m i: Be I, a r r- lichkeit im Ange behalten worden iväre. Acanch- inal ivurden doch ivieder die Freiheitsbesirebnngcn der Balknnchristen unterstützt. To kain es, daß wir schließlich kein e n Freuild inehr halten, .111 e ivur- den von Mißtrauen

-ser großsprecherischen, zu allem eher als zur Einlösung von Versprechungen fälligen (Ge sellschaft zuliebe sah man ruhig zu, wie die A!- banesen, für die Oesterreich und sein Kaiserhans so vieles geopfert. hingeschlachre: wurden, Da wäre der richnge Augenblick gewesen, wo Oesterreich hätte eingreifen sollen. Mit dem unbeug samen nachdrücklichen Verlangen nach voller Autonomie Albaniens haue Omerrnch sol- gendeS erreicht: die unbedingte Gefolgschaft der Al- banesen - jetzt hat sich gezeigt

gewesen, so mit unferer Attthilfe die Türkei aufzulösen. Was tun ivir denn l>eute? Hat nicht Oesterreich nach dem ersten Siegen der Bulgaren selbst dieses Legitimitätsprinzip feier lich zu Grabe getragen? Ist jetzt etlva die Sache ge rechter geworden'? Nur der Unterschied besteht, das; jetzt nach den Siegen der Serben und Bulgaren uns dieses Zugeständnis als Schlväche ausgelegt wird, während uns im letzten Sommer noch dasselbe Vor gehen dauernde Sympathie und materiellen Gewinn gebracht hätte, wahrscheinlich

. Eines jedoch möge man endlich glauben 1 mit fortwährendem Säbelgerassel lassen sich bei den auf strebenden Balkanvölkcrn leine Sninpathien gewin nen. Und diese Sympathien brauchen wir wirtschaft lich und politisch wie das tägliche Brot. Wir brau chen keinen Zoll breit Lairdes ans dem Balkan, wir haben an Bosnien vollauf genug, wobl aber brauchen wir Sbinparhien ans dem ganzen Balkan. Oesterreich fordert von Monte negro Genugtuung! Die Montenegriner gebärden sich geradezu >vahu- witzig

. zeigt wohl ein flüchtiger Blick in die russischen Blätter, wo im Ceinnier Stimmuugsdc- richke gan z offen erklärt wird, wenn Oesterreich Un garn in der Frage von Skutari nicht bald einlenke so werde Nönig Nitita Oesterreich-Ungarn ganz einfach den Krieg erklären. Aber all diese Schändlichkeit«.'!: waren den un- zivilisierten Montenegrinern nicht genug, sie schiene), es sogar auch noch extra darauf abgesehen zu Hab?!?, einmal einen rech: kräftigen Beweis dafür zn iii fern, >vie unendlich genug

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Volksbote
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Seite 2 von 16
Datum: 02.08.1934
Umfang: 16
und volkswirtschaftlichen Gründen so dringend benötigt. Der Bundes- S ent hat mit dieser Formulierung den auf den Kopf getroffen. Oesterreich, da» im Laufe von wenigen Monaten zwei so furcht bare Belastungsproben zu ertragen vermochte, wie die Februarrevolte und den Jultputsch, kennt keinen lebhafteren Wunsch und kein dringenderes Bedürfnis, als so bald wie möglich sein Tagewerk in geordneten Bahnen vollziehen zu dürfen, mit dem Einsatz aller Kräfte die Wunden zu heilen, die durch die Verblendung und den Wahnwitz

»..ch werden, daß an die Spitze der Vaterlän dischen Front nun Vizekanzler Fürst Starhem berg tritt, der damit einen Aufgabenkreis Über nimmt. dem die besondere Liebe und Fürsorge de» verewigten Staatsmannes galt. Die Regierung Schuschnigg kann mit ihrer Aufnahme im In- und Auslände zufrieden sein und aus den aufmunternden Stimmen schließen, wie sehr man sich danach sehnt, das Steuerruder de» Staatsschiffe» Willensstärken, zielficheren Per sönlichkeiten anvertraut zu sehen. Wien und Oesterreich find in den letzten Tagen

zu bringen und sie zuM Jnnehalten auf ihren gefährlichen Wegen und zur Umkehr zu veranlassen, den erhofften Erfolg vermissen ließen, steht sich die Regierung nach den K baren Erlebnisten des 25. Juli und nach den hen in Steiermark und Kärnten gezwungen, zur scharfen Waffe von Ausnahmsverfügungen zu greifen. Wohl konnte km Mlnisterrat fest- gestellt werden, daß die letzten Flämmchen des Aufruhrs bereits erloschen sind und daß überall in Oesterreich Ruhe herrscht. Die strengen Maß regeln haben jedoch

und die Hetmwehren niedergeworfen wurden. An manchen Orten mutzte sogar die Artillerie eingesetzt werden. Flüchtig erwähnt seien hier die Kämpfe bei Judenburg, bei Leoben, bei Donawitz und bet Kapfenberg in Steiermark, ferner ein Gefecht bei Liefering im Salzburgischen. Bei Kollerschlag an der Grenze wischen Bayern und Oberöster- reich versuchte ein Trupp österreichischer Legio näre nach Oesterreich einzudringen, sie wurden jedoch durch Gendarmerie zurückgewiesen und be kamen

der natio nalsozialistischen Partes zu schaffen. Die Absetzungen von Beamten und Lehrkräften sowie die Derhaftugnen sind in diesen Tagen in Oesterreich natürlich sehr zahlreich. Pape», Riech, Habicht Reichskanzler Hitler hat in einem Schreiben vom 26. Juli den bisherigen Vizekanzler v. Papen unter Enthebung von seinem Sitz tm Reich»« kabinett und gleichzeitiger Entbindung von dem Amt des Saarkommisiars zum Gesandten in Wien ernannt. Nach dem mißlungenen ' der nationalsozialistischen Terroristen tn Wien

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 09.07.1914
Umfang: 8
Seite 4. — Nr. 77. Donnerstag, ,B rixener Chronik/ 9. Juli. Ar Mrr.-!NW.-dellM MMertm. — 7. Juli. Unser Handelsvertrag mit dem Deutschen Reiche läuft am 31. Dezember 1917 ab und hat Geltung seit dem I. März 1906. Er kann Ende 1914 sür Ende 1915, müßte aber jedesmal am Ende des Borjahres gekündigt werden, wenn er nicht still schweigend stets ein Jahr weiterlaufen soll. Der Ver trag ist diesmal ausgebant auf dem guten Gedanken selbständiger Zollsätze, die Oesterreich und das Deutsche Reich

, jedes für sich, aufgestellt haben, und stellt sich dar als das Ergebnis gegenseitigen Entgegenkommens bei gewissen Gegensätzen. Die sogenannte Meist begünstigungsklausel wurde beibehalten, d. h. es kommt jedem der beiden vertragschließenden Staaten jeder Vorteil zu, der irgend einem anderen Staate von Oesterreich oder Deutschland gewährt wird. Als beide Staaten den neuen Handelsvertrag abschlössen, glaubten die beiderseitigen Unterhändler, gewiß gewiegte und erfahrene Fachmänner, das unter den gegebenen Verhältnissen

manches Wichtigere übersehen. Denn im Laufe der Jahre traten für Oesterreich- Ungarn Verhältnisse ein, die geradezu unerträg lich werden und für unseren Staat von den ver hängnisvollsten Folgen sein können, wenn es nicht gelingt, bei der so bald als möglich er wünschten Erneuerung des Vertrages gründliche Abhilfe zu schaffen. Während nämlich 1902 unsere Ausfuhr nach Deutschland noch die Einfuhr um fast 300 Millionen überstieg, war sie im Jahre 1910 um fast ebensoviel geringer, so daß sich die Verhält nisse

Bolksvermögen, das jährlich teilweife zugrunde geht, doch so besorgnis erregend, daß man ernstlich nach den Ursachen solcher Mißstände forschen muß. Nach einem Berichte des Regierungsrates Dr. v. Tayenthal in der „Handelspolitischen Kom mission der k. k. Reichshaupt- und Residenzstadt Wien' dürfte die erste Ursache darin zu suchen sein, daß »Oesterreich-Ungarn aufgehört hat, ein Boden erzeugnisse ausführender Staat zu sein. Der Nahrungs- mittelüberschnß, den er seinerzeit hatte, hat sich (wohl

vom Wert der nationalen Arbeit vorgesungen, er fühlt sich als Angehöriger eines seiner Kraft sich bewußten Volkes, das die Schlachten jenseits des Rheins nicht deswegen siegreich ge schlagen hat, um selbstvergessen aus seinen Lorbeeren auszuruhen, sondern um ein Reich zu schmieden, das sich politisch, landwirtschaftlich und industriell selbst genügt und womöglich auch anderen von seinem Ueberschuß geben kann. In Oesterreich-Ungarn ist das anders. Ist schon seit Jahrzehnten nichts zu verzeichnen

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 11.02.1882
Umfang: 16
Getreide. Dampfer ,CoSmoS' ist unweit Kilia unter gegangen. Kapitän und Mannschaft erttanken. Die Dynastie Nothschild und Oesterreich. Nachdem der Rivale Rothschild'S. Herr Bon. toux heute zerschmettert am Boden liegt und im Gefängnisse seinem Schicksale eotgegenfieht. wird vielfach' behauptet, Rothschilds habe einzig und allein mit Hilfe der Opposition den Sieg über Bontoux errungin. Wir müssen gestehen, daß uo» der jüdische und der christliche Geldmakler höchst gleichgiltig find und wir ein FiaSko

deS HauseS Rothschild mit derselben Seelenruhe aufgenommen' hätten, > wie wir den«Sturz Bon- li^ux aufnahmen. Allein von Interesse ist eS doch, da Rothschild « heute wieder obenauf' ist, zu sehen, wie so eS denn kam, daß dieser Financier Mn Europa, vorzüglich aber, in Oesterreich, zu l »iy-r solchen dominirenden Stellung gelangen ^.Pe, wie er, oder »ielmehr sein Hau», sie zur 6» „ in Wahrheit einnismt. Die D. Z. bringt hierüber eine Reihe von. Daten,' denen wir Fol gende» entnehmen

:.'. . Z Der östeneichische Staat hatte bekanntlich a» >5 Schlüsse der Kriege mit Napoleon I. eine ge» waltige Schuldenlast. Nach einer fünfzigjährigen Periode großartiger Reform-Arbeit unter Maria Theresia und Josef II. besaß dieser Staat eine so wunderbare Lebenskraft, daß er trotz wieder- holter Niederlagen immer wieder den Kampf für die Freiheit Europas aufnehmen konnte. Die Monarchie Friedrich'S deS Großen stürzte nach einer verlorenen Schlacht zusammen; Oesterreich überdauerte alle Niederlagen. Während dieser Zeit

besaß Oesterreich fast gar keinen Credit auf dem europäischen Geldmärkte; es konnt? nur Anleihen abschließen, wenn England sie garantirte. Aber ein Staat, der Krieg führen will, findet immer Geld — wie daS die Geschichte Oester reichs und selbst der Türkei beweisen. Geldnoth herrscht stets nur zur Zeit d-S Friedens. Im Kriege wird Papiergeld sabricirt, ZwangSanlehen werden ausgeschrieben, oder — wie nach den Kämpfen von 1809 in Oesterreich geschah — der gesammte Silbervorrath der Nation confis cirt

. Bankerotte helfen dann auS den größten Verlegenheiten. Wir legen in diesem Augen blicke keine Kritik an ein solches Verfahren an, wir zählen nur die Thatsachen auf. Nach dem Frieden von 1315 ging man in Preußen und in Oesterreich an die Ordnung der Finanzen. Preußen zahlte alle keine Staatsschulden zurück, indem eS seine Armee reducirte; Oesterreich »liquidirte' durch den Bankerott von 1316 «inen Theil seiner alten Schulden und appellirte seitdem fast jedeS Jahr an den Geldmark. Damals warfen

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Lienzer Zeitung
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Seite 5 von 14
Datum: 19.03.1898
Umfang: 14
Erste Beilage zu Nr. 9 der „Lienzer Zeitung' vom 19. März 1898. Die Stellung der Deutschen in Oesterreich. Durch die deutschfeindliche Politik, die ihre Erklärung zum Theile in der Erinnerung an Sadowa findet, ist ein steter Rückgang des Deutschtums in Oesterreich zu verzeichnen. Nun muß man sich doch fragen: Ist dieser Rückgang des Deutschtums in einem Niedergange, im Verblühen des deutschen Ost markvolkes zu suchen? Hat das deutsche Volk in Oesterreich auf natürlichem Entwickelungs gange

ausgelebt und den Höhepunkt der Kul tur überschritten? Ist das deutsche Volk etwa nicht mehr imstande, an Negierungsgeschäften nach seiner kulturlichen Wertmessung theilzunehmen? Keineswegs; das deutsche Ostmarkvolk ist noch immer das bedeutendste; es wird aber gewaltsam niedergerungen. In einem Völkergeinengsel wie Oesterreich ist der Bestand des Staates in seiner derzeiti gen Form nur durch den Zusammenhalt aller Völker gesichert. Deshalb wird jede völkische Regung des der Negierung am gefährlichsten

erscheinenden Volksstammes zn vereiteln gesucht. Oesterreich bedient sich zu diesem Zwecke eines längst erprobten, sattsam bekannten Mittels: es wird Volk gegen Volk ausgespielt. Nach dem bekannten Sprichworte: „Wenn sich zwei streiten, freut- sich der dritte', hat auch der österreichische Staat bis her nur einen Vortheil gehabt, wenn sich die Völker Oesterreichs in deu Harm gelegen sind. Ein Blick in die jüngste Geschichte Oesterreichs bestätigt dieses. Das Bestreben, das derzeitige Verhält niß

wir heute eine deutsche Vorherrschaft in Oesterreich. Die Deutschen sind also nicht etwa im Niedergange begriffen, sondern unser Aufstreben ist verhin- 'dert worden. In Oesterreich leben 8'5 Millionen Deutsche gegenüber 15 Millionen slawischer uud romanischer Einwohner. Diese 15 Millio nen bilden aber nur als Menschenmasse ein Uebergewicht; denn in kulturlicher Beziehung stehen die 8 5 Millionen Deutsche hoch über den anderen 15 Millionen. Es darf auch nicht vergessen werden, daß diese Deutschen, mögen

sie noch so zerstreut wohnen, durch die gemeinsame deutsche Sprache ein einziges Kulturvolk bilden, während die slawisch-roma nische Mehrheit in nahezu ein Dutzend Völk chen zerfällt, denen das Gemeinsame, die ein heitliche Sprache, fehlt. Der Wert eines Volkes für den Staat besteht aber^ unstreitig in der Bei tragsleistung der Erhaltnngskosten, in der Abgabe der Steuern'. Es zahlen nun in Oesterreich: ^ - Millionen'Gulden ' Direkte Indirekte Steuern Steuern Zusamm. 8.5 Mill. Deutsche 66.3 169.2 23S S 5.5

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Volksbote
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Seite 1 von 12
Datum: 11.09.1924
Umfang: 12
Einzelne Nummern 30 Ccntcfimi. Lonto correnre con w postcu Besuch bei den Rachbarn. Es steht noch in aller Erinnerung, wie sich beim Zusammenbruch die Führer der ver schiedenen Völkerschaften, aus denen das alte Oesterreich-Ungarn bestand, von der Mon archie losgesagt und neue Staaten gegründet haben. Ist es da nicht interessant, einmal nachzuforschen, wie sich das Schicksal dieser Völker seither gestaltet hat? Ob es ihnen heute besser geht als einst? Ob sie im Be sitze der Freiheit sind, wegen

der sie sich vom alten Staate trennten? Ob sie jene Borteile erlangten, derentwegen sie aus dem „Völker- terker', wie sie Oesterreich-Ungarn nannten, hinausstrebten? Beginnen wir mit dem heutigen Oesterreich. Zwar ist es nicht freiwillig a us dem alten ßDMWWMbWWMWWWMOWDWWHW es von 'allen anderen Nationen verlassen allein dastand und sich daher selbständig machen muhte, hat es auch da viele Leute gegeben, die auf einmal der Meinung waren, es sei ein Glück, daß der Me Staat nicht inehr bestehe. Die in Oesterreich

eines eigenen Militärs (es führt den Namen Republikanischer Schutzbund) in jenen Gebie ten, wo sie stark sind, das ist hauptsächlich Ober- und Niederösterreich, den Nichtfozial- demokraten vorschroiben. was sie zu tun und zu lassen haben. Im Parlament sind die Sozialdemokraten auch so mächtig daß sie Einfluß aus alle Entscheidungen ausüben. Dann ist auch noch «ine andere Macht seit dem Umsturz in Oesterreich groß geworden: das Bankkapital. Die großen Geldleut« kom mandieren die Regierung und das Parla- ment

, wie es ihnen gefällt. Sie haben den großen Borteil der Geldverschlechterung eben so wie die Vorteile der Sanierung für sich auszunützen verstanden und dem arbeitenden Volk das Geld aus der Tasche gezogen. Um die Freiheit in Oesterreich ist es also gar nicht Mt bestellt. Und wie steht es mit der Wirt schaft? Jeder, der über dem Brenner war, weiß, daß es den Leuten durchwegs schlechter geht als früher. Der Bauer wird von einer neuen Schuldknechtschast bedroht, Gewerbe, Industrie und Handel halben wenig Absatz

und werden vom hohen Zinsfuß erschlagen. Die Produkte aus Böhmen, Ungarn und EMzien, die man wegen der Gemeinsamkeit des Staatsvorbandes früher billig und ohne Schwierigkeiten erhielt, müssen heute in frem. dem Geld und unter Leistung von allerlei Zöllen und Auflagen bezogen werden. Das, Leben ist fo viel teurer geworden als es frü- ’ her war. Nicht nur den.Verlust des Krieges und die Geldverschlechterung, sondern vor allem die Zerreißung des gemeinsamen Wirt schaftsgebietes ist für das heutige Oesterreich

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 12
Datum: 11.01.1899
Umfang: 12
recht gut besetzt, besonders daS deS Auswärtigen, aber — Es ist bei Bismarck selbstverständlich, daß er sich nicht damit begnügte, die Zustände in Oester reich richtig zu erkennen und zu charakterisieren, sondern daß er auch die Konsequenzen aus denselben zog und sich klar machte, wie sich die Dinge ge stalten würden, wenn Oesterreich, auf dem zu seinem Unheil betretenen Wege der Unterdrückung deS Deutschthums fortschreitend, naturgemäß die Beziehungen zum Deutschen Reiche mehr und mehr erkalten

lasse und zu uns in Opposition trete. Mit diesen Gedanken beschäftigen sich die beiden nachfolgenden Erörterungen: „Als ich daS Bündniß mit Oesterreich schloß, war ich keinen Augenblick im Zweifel darüber, daß wir mehr der gebende, als der empfangende Theil seien, und daß dieses Verhältniß in Zukunft sich noch verschlechtere werde. — — — — Man könnte da das Wort von den Jesuiten umkehren, statt: „Lmt ut sunt, sut von siat!' sagen: „Lint ut noa sunt, aut non smt!' Je mehr man in Oesterreich

den Tschechen gewährt, desto mehr verlangen sie; jemehr sie verlangen, desto mehr giebt man ihnen. Aus diesem circulus vitiosus kommt Oesterreich nicht mehr heraus, und daS Taass'sche System war, wenig stens für einen Mann, der nicht die Kraft in sich fühlte, die Verantwortlichkeit einer Reform an Haupt und Gliedern auf sich zu nehmen, das Natürlichste. — — — — — — Die Slaven werden schließlich einmal die öster reichische Regierung zwingen, sich so zu kompro mittieren, daß wir nicht mehr mit ihr gehen

die Verlassenheit zog mich zu diesen Arbeits losen. Jedenfalls gehören die Arbeitslosen uns, dem ganzen Volke, an, weil wir — daS ganze Volk— ihre Arbeitslosigkeit verschulden. Wer eine Ver sammlung von Arbeitslosen mit Parteiaugen ansieht, ist «in Nr. 5 Schärfer noch werden die Konsequenzen in Folgendem gezogen: „Der dümmste Streich, den jemals ein öster reichischer Minister machen könnte, wäre der, eine Lösung deS Bündnisses mit uns herbeizuführen. Denn uns stehen jederzeit andere Bahnen offen, Oesterreich

zwar auch, allein wenn irgend eine europäische Großmacht die Wahl zwischen unS und Oesterreich hat, so wird sie uns den Vorzug geben, nicht allein, weil wir im Kriegsfalle ein größeres Gewicht in die Wagschale werfen können, sondern auch, weil wir nach Außen hin stetS ein geschlossenes Ganze bilden, was bei der österreichisch- ungarischen Monarchie scheinbar ja auch der Fall ist, aber eben nur scheinbar. Rußland sowohl alS England würden, wenn sie die Wahl hätten, keinen Augenblick zaudern, uns vorzuziehen

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