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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 03.06.1862
Umfang: 4
ist nun angeregt, ich will nun darauf antworten. Der Standpunkt deS geehrten Vorredners ist ein natür licher. er selbst gehört in hoher hierarchischer Stellung der Kirche an. welcher das Concordat Rechte eingeräumt hat, die in Oesterreich glücklicher Weise früher nicht bestanden. Er gehört der Kirche an. die ihm zu Folge seiner hierar. chischen Stellung als Bischof persönliche Bevorzugung ein- geräumt hat. die früher auch in der katholischen Kirche in Oesterreich den Bischöfen nicht zugestanden ist. Es mag

mir gegönnt sein, den entgegengesetzten Standpunkt, den des Staatsbürgers. deS RechtSverständigen und daher auch nicht den eines Vertreters einer Kirche, sondern den der Staats bürger in Oesterreich überhaupt hier einzunehmen und das offen zu sagen, was nach meiner Ueberzeugung gegen das Eoncordat spricht. Man sagt. eS sei ein StaatSvertrag und man will die Znviolabilität desselben behaupten und speciell in der Richtung behaupten, daß die Volksvertretung nicht berechtigt ist. daran zu rütteln. Es fällt

ja noch, wenn auch an der Spitze eineS kleineren Staates — und mit unserem cvlauchtcn Oberhaupte einen Vertrag eingegangen ist, aber nicht als Oberhaupt deS rö mischen Staates mit dem Kaiser von Oesterreich, sondern nur als Oberhaupt der katholischen Kirche geschah dies. Das liegt auf flacher Hand; denn nehmen wir nun an, dem Oberhaupte der katholischen Kirche würden morgen Land und Leute entrissen und es würde der römische Papst wieder zum römischen Bischof werden, würden dann die auS dem Concordate entsprungenen Rechte

des Papstes auch auf den Nachfolger in der Herrschast von Rom übergehen? Und doch wäre das die natürliche Folge, wen» durch den Vertrag zwischen dem Oberhaupte der romischen Kirche und dem Kaiser von Oesterreich ein völkerrechtlich zu beurthei lender Staatsvertrag geschlossen worden wäre. Ja das Concordat selbst nennt den Vertrag nirgends einen StaatSvertrag. „eonveutiv' heißt es sowohl in der Einleitung als in mehreren Artikeln; in dem letzten Artikel hcißr es noch insbesondere lex status

, das ist ein Uebereinkommen, das ist ein Staatsgesetz. Es ist auch die ser Vertrag nicht für die katholische Christenheit geschlossen worden, sondern eben nur für die österreichische Christen heit und rücksichtlich für jenen Theil der römischen Christen- heit, welche sich in Oesterreich befindet, woraus abermals folgt, daß es nicht ein Staatsvertrag, sondern ein Vertrag zwischen dem Kaiser von Oesterreich und dem Oberhaupte der katholischen Kirche bezüglich der Stellung und Rechte der katholischen Kirche

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Dolomiten
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Seite 2 von 16
Datum: 09.04.1938
Umfang: 16
SroßLeutschlanL und Lie Katholiken Die Geschichte zeugt gegen eia Schlagwort. Die „Erklärung' der österreichischen Bischöfe m dem am morgigen Sonntag stattfindenden Dolksentscheid in Oesterreich über den Anschluß Oesterreichs an das Deutsch)« Reich hat in der ganzen Welt größtes Aufsehen erregt. Wir sehen hier von der innerkirchlichen Stellung» nähme und der dadurch veranlaßten authen tischen Interpretation der „feierlichen Er klärung' durch einen im Namen des öster reichischen Gesamt

Verdächtigungen zum Trotz, »oll und ganz ihre vaterländische Pflicht ge tan, verstummen, so tauchten sie in den schaueren politischen Konflikten der letzten Jahr« mit erneuter Heftigkeit in Oesterreich wieder auf. Eine kräftigere Antwort auf diese Verleumdungen ist kaum denkbar als der Appell der österreichischen Bischöfe, der, wie Kardinal Innitzer französischen Auslegungen gegenüber ausdrücklich feststellt, nicht aus irgend welcher Berechnung heraus erfolgt ist — um «ine „Geste

man die Katholiken nicht ungerne bedenkt. Rach dem Wiener Kongreß. Gerade die Katholiken haben über die mit der Riederlegung der Kaiserkrone durch Kaiser Franz vollzogene Auflösung des Deutschen Reiches (1806) aufrichtig getrauert und mit Vorwürfen gegen den Kaiser und gegen Oesterreich nicht zurückgehalten. Bereits im Februar 1815, also zu einer Zeit, da der Wiener Kongreß versannnelt war, schreibt Josef G ö r r e s im „Rheinischen Merkur': „Oesterreich hat seines Vorteils wahrgenom men, wie alle dem Ihrigen

nachgegangen. Cs hat sich getrennt vom Reiche und irrig ge glaubt, es dürfe . . . selbständig abgeschlossen, für sich bestehen: Sott hat es dafür wie die andern heimgesucht: das Reich, wo es nicht mit Oesterreich ist, ist gegen Oesterreich.' Im Frankfurter Parlament von 1848 gehörten die Katholiken zu den entschiedensten Verfechtern Großdeutschlands. Und als die in das Parlament in der Paulskirche gesetzte Hoff nung zunichte geworden, wurde der groß deutsche Gedanke in den folgenden Jahrzehnten gerade

, als in jenem Augenblick, wo vor Leipzig die Kanonen donnerten.' Windhorst stellte den, von der Mehrheit dann angenommenen Antrag: Die Regierung möge „die Einigung Deutschlands mit Entschieden heit, Offenheit und Selbstverleugnung ver folgen'. Windhorst schließt seine Rede mit den Worten: „Mögen Oesterreich und Preußen sich, vergegenwärtigen, daß nur in engster Eintracht das Heil zu finden ist: mögen aber auch die Völker bedenken, daß Maß und Ziel gehalten werden müsse, daß ihre Wünsche und Forderungen nur in enger

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Volksblatt
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Seite 3 von 8
Datum: 04.07.1923
Umfang: 8
der Nothelser. Mit der Völkerbundanleihe für Oesterreich 5st es nun wirklich ernst. Je näher aber die Ver wirklichung kommt, desto mehr gewinnt man in Oesterreich den Eindruck, daß es sich bei die ser Hilfe, die dem armen Staat geboten wird, damit er weiter fein Leben friste, um ein recht ergiebiges Geschäft der Helfer selbst handelt. Insgesamt soll Oesterreich den Betrag von 605 Millionen 'Goldkronen erhalten. Ueberwäl- tigend groß ist diese Summe wohl nicht, wenn man bÄ>enkt, daß fast die halbe Welt

an die sem Kreditgeben beteiligt ist und die kapital kräftigsten Länder Europas Gutsteher für jene sind, die ihr Geld sür Oesterreich wagen wollen. Wie geht es aber bei der Durchführung dieser Kreditanleihe praktisch zu? Das Nomi nale der Anleihe beträgt 745 Millionen Gold kronen. Es fließen also gleich vorweg 140 Mil lionen Goldkronen, da Oesterreich ja bloß 605 Millionen Golidkronen, tatsächlich bekommt, auf die Seite. Die neuen Gläubiger Oesterreichs borgen ihm also 605 Millionen Goldkronen

, Oesterreich aber muß ihnen 745 Millionen zu rückzahlen. Dazu kommt noch die recht ausgie bige Verzinsung, die den Zinsfuß, der sonst bei solchen Anleihen üblich ist, um ein Bedeuten des übersteigt. Zuerst also ein recht fette Kom missionsgebühr, dann mehr als 8 Prozent Zin sen, und schließlich bekommen die Gläubiger, wenn es an das Zurückzahlen gehen wird, auch noch um ein Viertel mehr als Oesterreich tat sächlich erhielt. Um die Rückzahlung und Verzinsung den Gläubigern zu sichern, hat Oesterreich

machen können. Wenn man dabei von einem großen Vertrauen spricht, das sich in der ganzen Welt sür das arme Oesterreich kund gibt, so ist das ein vollständig übel angebrach ter Ausdruck. Das ist kein Vertrauen, sondern das ist die Nutzbarmachung eines überaus gu ten Geschäftes, bei dem der arme Staat Oesterreich ordentlich in Mitleidenschaft gezo gen wird. Es darf auch nicht übersehen werden» daß von dem ganzen Betrage von 605 Mil lionen Goldkronen, die Oesterreich erhalten soll, Oesterreich selbst eine recht ausgiebige

Quote auf sich nehmen mußte. Der neunte Teil dieser Summe muß in Oesterreich aufgebracht werden. Es ist also gar nicht wahr, daß zur Rettung Oesterreichs aus dem Auslande 605 Millionen Goldkronen hereinkommen sollen. Die Fertigstellung der Kreditanleihe hat nun zu einer Stabilisierung der Krone ge führt. Das ist ein gewiß nicht zu unterschätzen der Vorteil. Obwohl aber schon seit Monaten diese Stabilisierung eingetreten ist, will es trotzdem mit dem Besserwerden im allgemei nen nicht recht vorwärts

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Der Burggräfler
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Seite 3 von 10
Datum: 04.07.1923
Umfang: 10
für das arme Oesterreich kund gibt, so ist das ein vollständig übel angebrach ter Ausdruck. Das ist kein Vertrauen, sondern das ist die Nutzbarmachung eines überaus gu ten Geschäftes, bei dem der arme Staat Oesterreich ordentlich in Mitleidenschaft gezo gen wird. Es darf mich nicht übersehen werden, daß von dem ganzen Betrage von 605 Mil lionen Goldkronen, die Oesterreich erhalten soll, Oesterreich selbst eine recht ausgiebige Quote auf sich nehmen mußte. Der neunte Teil dieser Summe muß in Oesterreich

sich in arger Zwangslage, Bewilligt sie die Forderungen der Staatsange stellten nicht wenigstens zum Teil, so droht ein Ausstand. Bewilligt sie dieselben, dann kom men die Staatsfinanzen in arge Unordnung und die weitere Folge davon ist, daß auch alle anderen Berufskreise mit erhöhten Ausgaben Mit der Völkerbundanleihe für Oesterreich ist es nun wirklich ernst. Fe näher aber die Ver wirklichung kommt, desto mehr gewinnt man in Oesterreich den Eindruck, daß es sich bei die ser Hilfe, die dem armen Staat

geboten wird, damit er weiter sein Leben friste, um ein recht ergiebiges Geschäft der Helfer selbst ^handelt. Insgesamt soll Oesterreich den Betrag von 605 Millionen Goldkronen erhalten. Ueberwäl- tigend groß ist diese Summe wohl nicht, wenn man bedenkt, daß fast die halbe Welt an die sem Kreditgeben beteiligt ist und die kapital kräftigsten Länder Europas Gutsteher für jene sind, die ihr Geld für Oesterreich wagen wollen. Wie geht es aber bei der Durchführung dieser Kreditanleihe praktisch

zu? Das Nomi nale der Anleihe beträgt 745 Millionen Gold- j gedrückt werden. Kronen. Es fließen also gleich vorweg 140 Mil- ' lionen Goldkronen, da Oesterreich ja bloß 605 Millionen Goldkronen, tatsächlich bekommt, aus die Seite. Die neuen Gläubiger Oesterreichs borgen ihm also 605 Millionen Goldkronen. Oesterreich aber muß ihnen 745 Millionen zu rückzahlen. Dazu kommt noch die recht ausgie bige Verzinsung, die den Zinsfuß, der sonst bei solchen Anleihen üblich ist, um ein Bedeuten des übersteigt. Zuerst

also ein recht fette Kom missionsgebühr, dann mehr als 8 Prozent Zin sen, und schließlich bekommen die Gläubiger, wenn es an das Zurückzahlen gehen wird, auch noch um ein Mertel mehr als Oesterreich tat sächlich erhielt. Um die Rückzahlung und Verzinsung den Gläubigern zu sichern, hat Oesterreich die ge samten Einnahmen aus seinen Zöllen und aus dem Tabak Monopol verpfänden müssen, das ist eine Sicherstellung, die weit Über den Zinsenbetrag und die Amortisations quoten hinausgeht. Bei solcher Lage hätte

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Volksblatt
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Seite 3 von 12
Datum: 06.03.1901
Umfang: 12
nicht nur die Oberherrlichkeit über Deutschland, sondern auch über Oesterreich und Frankreich zufallen müsse. In diesem Streben war ihm kein Mittel zu schlecht, wie er ja nach eigenem Geständnis niemals über juridische Zwirnsäden zu stolpern gewohnt war, und aus solchen Anschauungen von Recht und Gerechtigkeit fußend, trug er kein Bedenken 1866 unser Vaterland schwer zu schädigen. Jeder Oesterreicher, der Bismarck verherrlicht, muss es sich gefallen lassen, dass man ihm Mangel an Liebe zu Oesterreich vorwirft und dass

man ihm zumuthet, gegebenenfalls fein Vaterland zu ver rathen. Die Ursachen des unseligen Krieges, dem ein besonderer Fluch anhaftet, weil er ein ausgesprochener Bruderkrieg war, blieben lange Zeit in völliges Dunkel gehüllt. Man wusste wohl, dass Preußens Könige seit jeher Oesterreich keine gute Gesinnung entgegenbrachten, doch gerade die Zeit vor 1866 trug den Stempel des Friedens und der Ruhe an sich. Die nächsten Streitigkeiten zwischen den beiden Staaten entstanden wegen des kleinen Herzogthums

Augustenburg, das Preußen 1863 seinem Eigen thümer zurückzugeben versprach; 1866 jedoch wollte es auf die Forderung Oesterreichs hin von einer Ein lösung des Versprechens nichts wissen. Das war im großen der Vorwand, die eigentlichen Gründe lagen viel tiefer. Schon durch längere Zeit vor dem Jahre 1866 wurde Vonseiten Preußens die Beschuldigung er hoben, dass Oesterreich zum Kriege rüste, obgleich alles andere eher als das der Fall war, und Preußen stellte kurzweg an Oesterreich das Ansinnen, dass

es abrüste. Nach Jahren ist durch ein Schreiben des Grasen La Marmora der ganze Bismarck'sche Humbug enthüllt worden. Das Schreiben stellt die Thatsache fest, dass Preußen unter Bis- marcks Leitung um ebendieselbe Zeit, wo es von Oesterreich die Abrüstung forderte, schon das berüch tigte Bündnis mit Italien fix und fertig hattet Nach diesem Vertrage aber sollte sich die Zukunf- so gestalten, dass Preußen mit Ausschluss Oester. reichs die Vorherrschaft in Deutschland, Italien die italienischen Theile

von Oesterreich zuge sprochen erhalte. Die fixe Idee des Borufficmismus hat den Gelegenheitspolitiker Bismarck veranlasst, die äußerste Verlegenheit, in die Oesterreich durch die schlauen Schach- und Winkelzüge Napoleos III. in Italien gerathen war, zu benutzen, um diesen alten Bundes genossen mit Hilfe der natioalen Revolution in Italien und Ungarn niederzuwerfen. Von der einen Seite durch die italienische Revolution angegriffen, von der anderen Seite durch die preußischen Heere bedrängt, von der dritten

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Der Bote für Tirol
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Seite 5 von 10
Datum: 06.06.1867
Umfang: 10
die letzteren sich von dem ErzHause Oester reich für immer ab - und losgekauft habe«. Der Vertrag erhielt von Kaiser Ferdinand III., von Prag auö, unterm 29. Juli 1652 die allerh. Geneh migung. ,. . . Die Einleitung zu dieser Trennung enthielt bereits der Westphälische Friede vom Jahre 1643, den Schlußakt hierzu aber bildete der bezogene Veitrag, durch welchen zehn österreichische Gemeinden Unteren gadin'S gegen ein bestimmtes Entgelt auS jedem wei tern staatsrechtlichen Verhältnisse zu Oesterreich traten

zusammen in 26,600 fl. — Tirol. Währung —. Schloß und Herrschaft Traöp waren darunter nicht begriffen. Seit diesem Loskaufe vom 3. Juli 1652 und seit dem spätern Loskaufe der acht Gerichte in Prätigäu vom 7. Juli 1652, sowie seit den oben erwähnten unglücklich geführten Kriegen, verblieben dem Erz Hause, Oesterreich von allen seinen frühereu Schweizer'- schen Besitzungen, wie diese oben in Nro. 112 dieser Blätter unter Lit. im Allgemeinen angedeutet wurden, nichts als die Herrschast NazinS

und die Herrschaft TraSp, erstere, (mit kurzer Unterbrechung in der Periode vom I. 1809 bis 13l<1), bis zum Ende des I. 1819, letztere bis zu der im I, 1604 stattge habten Vertanschung mir Neu-Navensburg. Eine der Hauptursachen, warum die österreichischen Be sitzungen in der Schweiz für Oesterreich verloren gingen, lag wohl in den Bündnissen, in welche der öster reichische Antheil der Schweiz sich mit den nichtöster- reichischen Gebieten der Schweiz eingelassen hatte. Die Bildung Eidgenossen'scher Büuvc fällt

, uamctnlich in Eugadiu, wo Oesterreich, wie gezeigt, bedeutende Besitzungen hatte, schon in das 14. Jahrhundert. Darauf »raten im I. 1429 Engadin, Münsterthal, sogar Fürstenburg, also wahrscheinlich auch die GotteS- hausleute iu Vintschgau und überhaupt die zehn Ge richte, diese unter einer eigenen Abtheilung, nämlich unter der der zehn Gerichte —, dem Grauen Bunde bei, welcher von vielen Herren, selbst vom Bischöfe Johannes besiegelt wurde. Und als überdies Grau- bündten sich im I. 1491

auch noch dem Schweizer- Bunde angeschlossen hatte, befanden sich dadurch die darin gelegenen österreichischen Besitzungen derart in der Gewalt ihrer Alliirte», daß erstere, selbst wen» sie gewollt hätten, nicht immer in der Lage waren, ihren Verpflichtungen gegen ihren angestammten Herrn gehörig nachzukommen, beim Abgange deö guten Willens aber in ihrer Doppelstellung stets einen Grund oder Vorwanv fanden, die von Oesterreich an sie ge machten Forderungen und dessen Rechte in Abrede zu stellen, oder zu bezweifeln

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 05.04.1924
Umfang: 8
. Samstag vorige Woche ist -der außerordent liche Gesandte und -bevollmächtigte Minister der Tschechoslowakei, Wlastmil Tuscrr, in Berlin ge storben. Nachdem er noch kurz zuvor die -Echtheit der Geheimdokumente entschiedenst bestritten hat. Tusar war schon i-m alten Oesterreich Ab geordneter und wurde dann ldurch die Reivolu- tionswelle empo-rge tragen. Zunächst war er der l»ovollmächtiate Vertreter der Tschechoslowakei in Wien. Ms das -allnationale Kabinett eines Kramarsch scheiterte, schuf

nicht bloß liebe, sondern sie 'auch -ausübe, und bat mich um bestimmte Noten, die ich ihm auch sofort zuschicken -werde.' Ausland. Reaktionäre Tätigkeit in Oesterreich. Mus Innsbruck schreibt man uns: Die Partei der Monarchisten in Oesterreich ist eine politische Gruppe mit Ztweigverbanden in den Bundesländern. Ihr Ziel ergibt sich aus der Pa-rteibezeichnunq selbst: sie arbeitet für die Wiedereinsetzung des Hauses -Habsbu-rg im Dcmaustaate und verficht das Nachfolgerecht des ältesten Sohnes des -letzten

Kaisers von Oester reich. Derzeit ist die Partei im Oesterreich stark beschäftigt, die Grundsätze allerorts zu verbreiten und unter der Gunst der Verhältnisse bei zu nehmender -Unzufriedenheit Mit den in Oester reich geübten republikanischen GirunlMtzen für die Wiederaufrichtung der Monarchie zu werben. In DiÄzil ist der Boden für den Monarchismus gut vorgebaut. Bischof Dr. Maitz hat nicht ver gebens große Mühlen darauf verwendet, aber es fehlen immerhin noch sta-vke Gnuppen der Erb« gesessenen

tonnte, fiel gänzlich ab, seine -aristokratischen Allüren mach ten -nicht dien! geringsten! Eindruck; hingegen ge fiel sein Partner, der Ex-Privatselretar Dr. Freiherr v. Schlager, infolge seines Freimutes tn der Rede -ausgezeichnet. Dietsem lag offenbar vor -aillem daivan. in Oesterreich -Über die schlechte materielle Lage der Familie des verstorbenen Kaisers Marl zu unterrichten und etwas vom früheren Privatbesitz der FamMe -aus der repu blikanischen Umklammerung zu retten. Der von Wir gewählte

Weg wird -aber nicht zum Ziele sichren. Durch Mzu starke Heftigkeit und per sönliche Angriffe aus Würdenträger der Remwltt wird lder «rchäWÜiche Prioatsökretär um» getreue AnwM der taisermhen Familie kein« «rzt«S»n. Mr ihn kxd «ut »t «Ä« Gegnerschaft, was nicht mit dem monxnMstischen Gedanken zuifammenhiSngt, der verfttcht« An- schvuH Oesterreich» an Deutschland, die DätigLeit der RegierumMleuite tn Oesterreich und Deutsch land, die Präfldmten dev beiden Voltsstaaten Oesterreich und Deutschland schätzt er nicht be sonder

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 12
Datum: 09.08.1849
Umfang: 12
„zur unbefleekteu Empfäng- niß,' liegt in dem Stadtthcile Mayfair, eine Seiten- kapelle derselben ist dem heiligen Jgnatius von Löjola gewidmet. Die innere Ausschmückung ist sehr reich. Oesterrcichische Monarchie. Wie«, 3. August. Die Antwort dcs französischen Ministers dcs AnSwärtigen, Herrn v. Toequeville ans die den Beistand Frankreichs gegen Oesterreich in der Frie- dciiSnntcrhandlungsangclcgcnhcit in Anspruch nehmende Note dcs piemontestschcn Ministers dcs Auswärtigen, Marquis d'Azcglio. lautet «ach

der bereits iu unserem gestrige» Blatte crwähnrc» Pariser Korrespondenz dcs „Lloyd' im Wesentlichen wie folgt: „Der Hof von Sardinien hat die wohlgemeinten Rath schläge, welche die französische Regierung dem König Karl Albert gegeben hatte, »in ihn abzuhalten, einen unmög lichen Kampf gegen Oesterreich zn erneuern, verkannt; die traurigen Folgen davon würde» lange auf Piemout lasten. Um so mehr darf die französische Regierung die Hoffnung hegen, daß die Erfahrung der jüngsten Zeit daz» beitragen

wird, den freundschaftlichen Rath Frank reichs in Turin vollends beherzigen zu lassen, und die letzten Hindernisse, welche sich der Abschließung des Frie dens mit Oesterreich noch entgegen setzen sollten, weg zuräumen.' Wer zwischen den Zeilen zn lese» versteht, der findet darin eine förmliche Mißbilligung, der vom Marquis d'Azcglio gegen Oesterreich ersonnenen Ehikanen, so wie die indirekte Warnung, auf keine fernere Unterstützung Frankreichs rechnen zu dürfen, falls Piemont so unklug wäre, die Unterhandlungen

mit Oesterreich i» eine» offe ne» Bruch ausarten zu lassen. Derselben, wie eS scheint, sehr gut und genau unter- richtcreu Pariser Korrespondenz zufolge, enthält das dem österreichischen Ultimatum angehängte Projekt des Frie- dcnSvertrages drei Haupt- und sechs Zusatz - Artikel. Die Haupt-Artikel sind: 1) Herstellung teS slstus >zuo auch belluni, bezüglich aus die wechselseitigen Gränzen von Ocsicrrcich und Sardinien in Obcritalicn, nach dem Territorial-Priucip der Wiener Finalakte vom Jahre ISIS

. 2) Entsagung allcr Ansprüche und Rcchtstitcl, welche Sardinien in Folge der Revolution vom Jahre 1843 auf irgend eiue» Theil Oberitalicns, mit Ausnahme der eigenen Staaten, erhebe» wollte. 3) Bezahlung zu Gunsten Oesterreichs cincr Kricgs- kostcncntschädiguug im Betrage von achtzig Millionen I^Iro italiaoe (Franken.) Die Zusatz-Artikel bestimmen: > > Daß von dieser angeführten «riegstostcnentschädi- dung gleich »ach der Ratifikation des ZriedeuSvertrag« zwanzig Millionen Lire baar an Oesterreich ausbezahlt

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 08.01.1920
Umfang: 8
sei Oesterreich günstig, auch die Englands. Die Ver handlungen betreffs Italien nahmen lange Zeit in Anspruch. Cambon schlug sogar vor, daß Oester- reich für das Trentiuo in Schlesien entschädigt werden solle. Am 6. und am 12. April gab es neue Verhandlungen. Minister Ribot verlangte un bedingt die Teilnahme Italiens an den Verhand lungen. Es wurde beschlossen, in Sm Giovanni di Moriana mit Sonnino iu Friedensverhandlnn- gen zu treten, ohne ihm vom Schritte Kaiser Karls Mitteilung

zu machen. Am 18. April kam der Prinz mit Lloyd George zusammen und der eng- ' lische Ministerpräsident vertrat die Ansicht, Italien müsse als Bundesgenosse an den Besprechungen teilnehmen. Bei dieser Gelegenheit meinte Lloyd Georges, Oesterreich müsse an Italien etwas ab treten, zum Beispiel ein Dreieck in Südtirol bis Bozen. Der englische Minister teilte das Mißtrauen der Franzosen gegen die Staatsmänner Italiens, Sonnino und Boselli nicht. Bei der Rückkehr ans San Giovanni dt Moriana empfing Lloyd Georges

der. Prinzen Sixtus wieder und sagte ihm, Ita lien fordere Triest, das Treutino, Dalmatien und die Inseln. Ueber Triest lasse sich sprechen und wenn Oesterreich das Trentino und die Inseln abtrete, werden Frankreich und Enzland ihre guten Dienste zur Verfügung stellen. Sonnino sei von der Gänze seiner Bedingungen nicht abzubringen gewe sen. Nach einer Unterredung mit Cambon schrieb der Prinz wieder an Kaiser Karl und beschwor ihn, für den Frieden sein Aenßerstes zu tun. Am 25. April reiste

selbst zu specheu. Von Wien Zrachte er ein Handschreiben des Kaisers mit, worin sich dieser bereit erklärt, den italienisch sprechenden Teil Tirols abzutreten, wenn Italien auf die slawischen Länder der Monarchie keinen Anspruch erhebe. Dies möge Frankreich und England bekanntgegeben werden. Graf Czernin gab ihm eine Note mit, in der erklärt war, daß Oesterreich nur gegen Ver- mit nicht. 90 Prozent der Chicagoreisenden mit der N. I. C. fahren, hat die Pensylvaniabahn einen Tunnel unter dem Hudsouflnß gebaut

profitiert jedermann, die dabei verausgabten Millionen sind ein Wohlfahrtsatt für die Nation und so gedeiht das Land, welches von dem Volk, für das Volk und bei dem Volk regiert wird. Der Vermittler dieser Nachrichten, ein Ameri kaner, welcher die Kriegszeit jedoch in Oesterreich verbracht hatte, war selbst von den in den letzten Jahren und insbesonders während der Kriegszeit in Amerika entstandenen großmächtigen Neuerungen und Entwicklungen erstaunt, woraus entnommen werden kann, daß dieses Land trotz

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 23.07.1914
Umfang: 8
uns die Nibelungentreue halten werde, so begrüßen wir das freudigst. Man hat aber im Deutschen Reiche auch ein Recht, zu verlangen, daß Oesterreich- Ungarn, welches sich im letzten Jahrzehnt als un übertreffliches Vorbild im Nachgeben und in der „besonnenen Mäßigung' erwiesen hat, jetzt einmal durch eine Tat beweise, daß es ein Bundesge nosse ist, der als Machtfaktor in eine groß politische Rechnung eingesetzt werden kann. Sobald die Monarchie allen Staaten zeigt, daß sie ihr Schwert nicht nur als Paradedegen

in den erhobenen Arm vonseiten irgend einer europäischen Großmacht fallen, dann haben wir abermals den großen Krieg zu befürchten. Die Diplomaten der europäischen Großmächte sind vor diese großen und heiklen Fragen gestellt und Europa erwartet von ihnen die baldigste Lösung. Die Fragen sind zum Vorteil der Welt und der Kultur zu lösen bei redlichem Willen aller Beteiligten; fehlt dieser, so können aus ihnen viel Jammer und Elend, viel Unglück und Schmerz über die Mensch heit kommen! Oesterreich-Ungarn

des Zwistes zwischen Oesterreich und Serbien. Die offizielle „Norddeutsche Allgemeine Zeitung' meldet: „In den Auslassungen der europäischen Presse zu der in dem Verhältnis Oesterreich-Ungarns zu Serbien obwaltenden Spannung machen sick immer mehr Stimmen geltend, die anerkennen, dH? Oesterreich-Ungarns Verlangen, eine Klärung seiner Beziehungen zu Serbien herbeiführen, berechtigt ist. Dabei schließen wir uns der an mehr als einer Stelle ausgesprochenen Hoffnung an, daß durch rechtzeitiges Einlenken

der serbischen Regierung das Entstehen einer ernsten Krise vermieden werde. Jedenfalls läßt es das solidarische Interesse Eu ropas, das bisher in der langen Balkankrise in der Wahrung des Friedens unter den Großmächten zur Geltung gekommen ist, erwünscht und geboten er scheinen, daß die Auseinandersetzungen, die zwischen Oesterreich und Serbien entstehen können, lokalisiert bleiben.' Serbische Hinterlist. Nach einer Meldung aus Belgrad traf die serbische Regierung in den letzten Wochen alle Vor bereitungen

, um einer eventuellen Untersuchung in den großserbischen Vereinen den Boden zu entziehen; in den Vereinslokalitäten fand in den letzten Tagen unter Aufsicht von Regierungsbeamten eine genaue Sichtung der dort befindlichen Papiere statt, von denen eine große Anzahl aus den Vereinslokalen übertragen wurde; auch die geheimen Kassabücher seien in Sicherheit gebracht worden. Gleichzeitig wird gemeldet, daß die serbische Regierung eine Anzahl Personen, die in einer von Oesterreich ge forderten Untersuchung eine Rolle

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 13.04.1872
Umfang: 6
kann eS unter denselben Voraussetzungen Südtirol und Theile von Jstrien haben, und wenn eö eine französische Partei in Italien gibt, die einen Krieg mit Frankreich zu verhindern bestrebt sein würde, so gibt eS absolut keine österreichische Partei in Italien. Mit Deutschland, gewiß nicht allein gegen Oesterreich zu gehen, würde Italien gar gar keine Ueberwindung kosten, und wenn französischgesinnte Blätter meinen: rS sei doch nicht italienisches Interesse, statt Oester- reich das mächtige Deutschland bei Verona und am Jsonzo zu sehen

, so haben sie eben den möglichen Fall vergessen, daß Südtirol und der Jsonzo als Preis der Hülfe Italien zukommen könnten. Als Prinz Friedrich Karl seine Reise nach Italien antrat, schien die öffentliche Mainung daselbst eS instinctiv zu fühlen, daß diese Reise für Italien etwas Gutes bedeute; gerade das Gegentheil empfand das große Publicum in Oesterreich, und eS bedürfte vie- ler Worte und manches Artikels in der Regierungß- prefse, um das Mißtrauen zu bannen. Analog fühlt jetzt jeder Italiener

« meinen wahren Namen verbergen muß.' Sie wandte ihre Auge», die sich mit Thränen ge früher mißtrauisch gewesene Oesterreicher fühlen, daß sein Gefühl ihn nicht getäuscht, und Oesterreich die Partie in Florenz gerade so ohne Erfolg gespielt hat wie.eine andere in Belgrad. Hat man die Zusam menkunft der beiden Kaiser in Salzburg als günstig für Oesterreich, als eine indirecte Stärkung derselben angesehen, und mit R^cht, so kann man logischerweise in dem Besuche des preußischen Prinzen bei Victor Emmanuel

nur eine indirecte Schwächung desselben Oesterreich sehen, indirect weil Oesterreich materiell zwar nichts verloren hat, sein „maßgebender Nachbar* jedoch, wie in parlamentarischen Kreisen Wiens D.'utsch» land genannt wird, noch stärker geworden ist als er bereits gewesen. Oesterreich konnte freilich Italien nichts als feine Freundschaft bieten, und Italien konnte sich schwer an Oesterreich anlehnen, welches selbst eine Stütze braucht, sondern mußte in dem Au» genblick fest nach der Hand des Mächtigen greifen

, in welchem ihm dieselbe dargeboten wurde. Italien kann man daher in Wien nicht gram sein.' Diese Combinationen sind ganz zutreffend ifür den Fall, ms in Oesterreich die politische Reaction jemals wieder zur Herrschaft kommen sollte; indessen durch Combinationen beweist man nichts, und so bleibt der Abschluß einer deutsch-italienischen Allianz noch immer eine offene Frage. TageSgefchichte. Wien, 10. April. (Die Landtagswah len in Böhmen und die Versassung.) Die An kunft deS Kaisers ist für den 18. d. M. signalisirt

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Volksblatt
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Seite 3 von 4
Datum: 08.08.1866
Umfang: 4
. Ztg. schreibt, folgendes: Die Oesterreicher werden das Land räumen und die Verwaltung den Gemeindebehörden überlassen, die italienischen Truppen lösen sie direkt ab und das Besitzrecht Frank reichs kommt somit gar zu keiner praktischen Betheiligung. Lamarmora würde womöglich Verona direkt aus den Händen der österreichischen Militärbehörden übernehmen. Im Friedensvertrage soll dann eben falls keine Rede von »einer Abtretung an Frankreich sein, vielmehr werde der Kaiser von Oesterreich einfach

aus die Provinz verzichten und die Übertragung derselben an Italien stillschweigend durch die Feststellung der neuen österreichisch-italienischen Grenze erfolgen.^ Ob Oesterreich dielen Modus annehmen wird, ist noch eine offene Frage. Frankreich hat i'.ichts dagegen einzuwenden. Zu den Waffenstillstands bedingungen mit Italien gehört auch, daß Italien den auf Venetien -entfallenden Antheil der Staatsschuld übernimmt. Deutschland. Ueber die Beschießung der Bischofsstadt W ürzb u r g in Bayern werden folgende

Riarritzer Badereise bedürfen. Kurze Nachrichten. In den nächsten Tagen steht die Unterzeichnung des F r iedeus zwischen Preußen und Oesterreich zu erwarten. Die Friedens präliminarien sind: „Oesterreich tritt Veuezien und den Mitbesitz Schleswig-Holsteins ab. Sachsen behält sein Staatsgebiet vorbe haltlich der Entscheidung bezüglich seiner Stellung im norddeutschen Bund. Oesterreich zahlt an Preußen 40 Millionen Thaler, wovon 20 als Kriegs- und Occupatiouskosten für Schleswig-Holstein ab gehen

. Bis die andern 20 Millionen bezahlt sind, bleiben Böhmen und Mähren in Preußens Besitz. Oesterreich tritt aus der bisherigen Verbindung mit den deutschen Staaten, anerkennt den Nordstaaten- buud unter Preußens Leitung. Die Einignng der Südstaaten und die Regelung ihrer Beziehungen zu den Nordstaaten ist beiderseitiger freier Vercinbarnng überlassen. Oesterreich anerkennt den in Nord- deutschland zu vollziehenden Besitzwechsel. Es handelt sich dabei um Preußens Maßregeln bezüglich Hannovers, Knrhessens. Großherzogthum

. Diese Angaben stehen nicht in den Präliminarien, welche Preußen diesbezüglich freie Hand lassen, indem in der Stipulation Oesterreich anerkennt, was Preußen diesbezüglich thut.' — Auch mit den süddeutschen Staaten werden die Friedensverhandlnngen beginnen, und zwar in Berlin, nachdem der König und Graf Bismark dorthin zurückkehren. Was Preußen mit Deutschland thnn will, sagen uns die preußischen Regierungs organe nur zu offen, so bespricht die „Nordd. Allg. Ztg.' das Recht Preußens auf Einverleibung

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Volksblatt
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Seite 2 von 8
Datum: 10.08.1904
Umfang: 8
des Strafausmaßes strengstens zu behandeln. Der hundertste Geburtstag des Kaisertums Oesterreich. Der 11. August d. I. ist ein bedeutungs voller Erinnerungstag sür unsere Monarchie. Am 11. August 1804 nahm Kaiser Franz, damals noch Franz It., Kaiser von Deutschland, den Titel und die Würde eines erblichen Kaisers von Oesterreich, als solcher Franz I., an. Zwei Jahre später legte Franz I. die Würde eines deutschen Kaisers nieder, das tausendjährige deutsche Reich, von Karl dem Großen errichtet, hatte zu bestehen

auch die politischen Verhältnisse eine solche Ablehnung nicht, Oesterreich wollte damals keinen Krieg mit Frankreich. Kaiser Franz nahm also wenigstens Gelegenheit, seine eigene Rangstellung gegenüber dem sranzösischen Kaisertum vorteilhast zu fixieren. Zwei Pläne wurden am Wiener Hose erwogen, den deutschen Kaisertitel in der österreichischen Monarchie erblich zu machen oder den erblichen Titel eines Kaisers „auf die eigenen Erblande zu radizieren'. Das letztere Projekt war leichter zu realisieren; man entschied

zu, in welcher gesagt wurde, daß „durch diese Maßregel die bisherigen Verhält nisse der kaiserlichen Person zum Reiche nicht ge ändert würden'. Die Proklamation, durch welche das Kaisertum Oesterreich entstayd, lautet: „Obschon Wir durch göttliche Fügung und die Wahl der Kur. sürsten des heiligen römisch-deutschen Reiches' zu einer Würde gediehen sind, welche Uns für Unsere Person keinen Zuwachs von Titeln und Ansehen zu wünschen läßt, so muß doch unsere Sorgsalt als Regent des Hauses und der Monarchie von Oester

Vorschriften und Normen zu verlangen haben. Durch diese Maßregeln gedenkt der Heilige Vater der katholischen Demokratie in Italien einen passenderen Weg vorgezeichnet zu haben, da solche sonst ohne eingreifende und ständige. Hilse der Bischöse, denen vom Himmel besondere Gnade und welche der Souveränität des Hauses Oesterreich sowohl in Hinsicht des uralten Glanzes des Erz Hauses, als vermöge der Größe und Bevölkerung ihrer so beträchtlichen Königreiche und unabhängigen Fürstentümer in sich fassenden

Unserer unabhängigen Königreiche und Staaten den Titel und Würde eines erblichen Kaisers von Oesterreich, als den Namen unseres ErzHauses, feierlichst anzu nehmen und dabei festzusetzen, daß Unsere sämtlichen Königreiche, Fürstentümer und Provinzen ihren ' bisherigen Titel, Versassung und Vorrechte serner- Hin unverändert beibehalten sollen.' An der Ver sassung' der Erblande wurde durch die Annahme des Kaisertitels nichts geändert. Es gab einfach ein Kaisertum Oesterreich, eine Einheit

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 27.02.1913
Umfang: 8
«!> unberuüüchtiSl. Donnerstag, den 27. Februar !9l3 32. Jahrgang. Nummer 25. Wochen-Kalender. Monat Febrnar. Donnerstag 27. Leander B., Honoria I. M. Freitag 23. -s Hl. 5 Wunder Chr., Roman A. Monat März. Samstag 1. Johanna I., Albin B. 3. 4. Fastensonntag. Jesus speist Mann. Jo!> >!, Sonntag K. Lätare, Simplizius P. M. Montag 3. Kunigunde K., Sekmrdilla I. Dienstag 4. Kasimir Bk.. Luzius P. M. Mittwoch 3. Johann ^osef Bk., Koletta I. Die Valkanpolitik Oesterreich- Ungarns. Oesterreich-Ungarn

jedoch wegen Unruhen, die zwischen Siena und Florenz ausbrachen, und den Adel in Siena bieder verhaßt machten, seine Studien nicht vollen den. 'iuerst wurde der sogenannte status auo am Bal kan als Programm .rufgrstellr, der dann allerdings ohne Schuld Oesterreich-Ungarns umgeworfen wur de. D<uur hieß es, daß die Monarchie sich freie Bahn nach deul ^legäischen M^ere offen halten wolle und zu diesem Zwecke den Sandschak Aovib.rzar weder von den Serben noch von den Montenegrinern be setzen lassen wert

-.-. Auch da folgt? sehr bald der Rückzug. Weilers wurde mi: dem Gruii^aß der Unenchiinerlichkeir beront. daß mair es linbedii'.qt nicht dulden werde, daß die Serben bis ans adrmn- sche Meer marschieren vrnd sich gar an der Kirste fest- ''e^elr. Nun. ne marschierten hin imd richten stck) dorr g.rtrz gemächlich häuslich ein, ohne daß Oester- reich-Ungarn jel>? auch nur nnen Finger rührt. Um des „lieven Friedens willen' ist nuur zit al lem srill. Nicht, daß wir sagen wollen, Oesterreich soll seine Ltanonen

dann auch von der wirtschaftlichen Krise verschont ge- blieoen. Die Maßnahmen aber, die in Oesterreich- Ungarn getroffen worden sind, l>aben die Österreich- feindlichen Hetzer im Allsland^' mit gutem Erfolge benützt, die Monarchie als triegSgefcihrliches Element hinzustellen. Die ganze auswärtige Politik der Monarchie, welch? in den Delegationen zu wiederholten Marlen so fest vorgezcichner und als im Jitteresse des Bestan des der Monarchie dargestellt wurde, zeigt sich lang sam in ihrer wahren Gestalt an Struktur

- als ein Kartenhaus, da-s nicht eimnal dem Winde, den kleine und kleinste B^rllanstaaten machen, standzrchalten vermag. Da ergibt sich denn von selbst die Frage, woher es kommt, daß die auswärtige Politik in Oesterreich so wankend ist wie ein Rohr rm Schilf? Während in anderen Staaten die ,j>rlnmg bei Ministerkonferen zen erörtert wird und dementsprechend Beschlüsse ge faßt werden, hat bei uns in Oesterreich erne ganz be sondere Art des Politikmachens platzgegriffen, welche sicherlich nicht geeimn't

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Volksblatt
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Seite 2 von 6
Datum: 10.08.1870
Umfang: 6
den Schritt loben wird, den er im Interesse des Friedens und des Wohles der christlichen Völker unternommen hat. Und ein Papst-König, der in der That ohne zu erröthen sich als Friedensstifter zwischen Königen und Völkern der civilisirten Welt Anbieten kann, und sich wirklich anbietet, sollte je Unterthan des italienischen Königreichs werden können? Das mag die Boz. Ztg. und'ihre Krähwinkler glauben!— Rundschau. An die liberalen Blätter in Oesterreich ging die Parole auS, erstens die gänzliche Zerreißung

werde sich wohl hüten, durch Nichtbestättigung der von der Regierung ernannten Bischöfe, Oesterreich zur förmlichen Trennung zu treiben. Lächerliche Drohung! Das Oesterreich des Grafen Beust ist bereits von der Kirche getrennt; das Oesterreich des katholischen Volkes läßt sich durch Beust nicht von der Kirche trennen. Nicht einmal in Baden hat man es zu einer Trennung gebracht, dadurch, daß die Regierung der Bischofswahl Hindernisse in den Weg legt; unterdessen verwaltet eben der Kapitelvikar das Bisthum

. Gott der Herr will seine Kirche nicht verlassen. Es ist gerade, als sollten alle Staaten Europas in den Krieg hineingezogen werden, so rüstet man allum und um in umfassendster Weise. Europa starrt in Waffen. Auch in Oesterreich rüstet man. Der ungarische Reichstag hat 5 Millonen für die Aufstellung der Honveds (Landwehr) bewilligt, und die Rekruten dieses Jahres werden früher einberufen. Pferdeankäufe werden gemacht. In Ober öfterreich, Böhmen, Mähren und Schlesien sollen drei Armeekorps

und Neuwahlen, dann werden sie handeln wie die Böhmen. — Der Krainer Landtag wird nach einer Mit theilung der „Tr. Ztg.' seine Thätigkeit mit einer Adresse an den Kaiser beginnen, worin er sich beschwert, daß alle Gesetze, welche zu Gunsten des Landes und der slovenischen Nation beschlossen worden sind, noch immer nicht genehmigt wurden. Unter solchen Umständen erklärt der Landtag es überhaupt für zwecklos, durch sein Tagen dem Lande nur neue Kosten aufzuerlegen. Mit den Rüstungen in Oesterreich geht

soll abberufen werden; der preußische Gesandte von Rom ist nach Haus, um Verhaltungsmaßregeln ein zuholen. Die Trippelallianz zwischen Italien, Oesterreich und Frankreich ist fertig, so heißt es. Das lebensschwache Italien ließ sich zur Allianz mit Frankreich anwerben um den Preis, von Rom, — und von Oesterreich? etwa durch Südtirol bis zum Brenner? Uebrigens scheint man in Italien von einer Allianz mit Frankreich nicht viel wissen zu wollen. Nach Privatnachrichten von Reisenden aus Italien

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 8
Datum: 14.05.1852
Umfang: 8
Protestanten, so reichlich ausge fallen stnd, daß daö nöthige Kapital fo ziemlich als aufgebracht anzusehen ist. Dabei wird auch darauf gerechnet, daö die in Oesterreich, Bayern und Por tugal angeordneten Kollekten ebenfalls ergiebig aus fallen. Die Kirche wird mitten in der Stadt er baut werden, während das jetzige katholische Gottes haus etwa eine Viertelstunde von derselben entfernt liegt. Hannover. Die amtliche „Hann. Z.' bringt einen Artikel »Zum Frieden», dem wir Folgendes entnehmen: «Verbittert

» durch Hin- wegräumuug der Zollschranken zwischen Oesterreich und den Ländern deS deutschen Zollvereins seiner vollständigen Verwirklichung nahe gerückt zu sehen, sobald in der Verschiedenheit der Ansichten, Verhält nisse und materiellen Interessen bisher bestandene Hindernisse sich werben beseitigen lassen. Beide^ Zwecke, werben nach der Ansicht der k. hannov. Re gierung sich durch ciueu zwischen Oesterreich nnd den Ländern des vorgedacl)ttn' Zollvereins' abzuschließen den Handels - und Zollvi?rtrag

behauptet wer, den. In welcher Beziehung aber Verhandlungen mit Oesterreich genau denselben Gegenstand haben würden, wie die Verhandlungen über die Erneuerung und Erweiterung des Zollvereins, hat diesseits, anch nach wiederholter Erwägung, nicht anerkannt werden können. Mag man hiernach die obige Erklärung tBapernS) entweder so auffasse», daß sie eine Ver handlung mit Oesterreich in deni Schoße der hier be gonnenen Berathungen, selbst bezwecke ,- oder daß'sie eine gleichzeitig, neben, Veit

hier, begonnene«. Be-> rathunZen hergehende Verhandltuig! «m'5 Oesterreich km Auge habe' — die' preuß. Regierung vermaA sich der unbedingten Besorgniß nicht zu' enthebe» , daß man. auf dem einen wie auf. dem andern der eben angegebenen Wege in Verwicklungen gerathen werde, deren Lösung sich nicht absehen lasse, daß man sich damit von. den Ziele, entferne, statt. Ent näher zu treten: Nach d«5, Ansicht der^ preuß. Regierung, wie' solche schon früher ausgedrückt worden,- wird man bei den' hiesigen Verhandknngen

? daS^ Augenmerk auch darauf zu. richteu bähen, daß eine engere' Vcr- einigunA mit Oesterreich auf dem Gebiet der mate riellen Interessen „in Aussicht zu. nehmen bleibt'; tue preaA Regierung hält fest, «n ven in dieser Be ziehung wiederholt abgegebenen Erklärungen, aber sie füblt sich gedrungen, ihrerseits! ebenso fest aii. der auch durch nenere Vorgänge nicht wankend gewor denen Ueberzeugung zu. halten, daß zunächst^ dik Er neuerung u»d> Erweiterung des Zollvereins unter Hinzutritt des SteUervereiuS

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Der Burggräfler
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Seite 3 von 14
Datum: 10.07.1915
Umfang: 14
ö den siegreichen Armeeführer v. Böhm-Ermolli zu Neun Monate lang hat unsere tapfere Armee Emanuel, weil dieser lange vor den Verhandlungen den glänzenden Leistungen seiner Armee, die durchs mit dem Deutschen Reiche dem an Zahl weit über- mit Oesterreich-Ungarn Italiens Politik an der die Einnahme Lembergs gekrönt wurden. Bon legenen Feinde gegenüber getrotzt und steht jetzt Seite des Dreiverbandes durch persönlichen Brief- noch wie eine Mauer dem Feinde gegenüber oder Wechsel mit dem König

in italienischen Städten angerichtet hätten, bedeutend größer seien, als es anfangs schien Fast vier Milliarden zweite Kriegsanleihe. Das Postsparkassenamt verlautbart das Resultat der Zeichnung auf die zweite Kriegsanleihe. Diese ergab für Oesterreich 2650 Millionen Kronen und für Ungarn 1200 Millionen Kronen, zusammen also 3850 Millionen Kronen. Von jetzt ab werden Zeichnungen nur mehr ausnahmsweise und direkt bei der Wiener Postsparkasse angenommen. Im Postsparkassenamtc fand am 6. ds. unter dem Vor sitze

wurden. Solch Pen auf dem italienischen Kriegsschauplätze mit- Dorf ohne Hirt war dann natürlich eine kämpfen läßt, bevor noch die Kriegserklärung er- ' ^ ' folgt ist, gibt die „Kölnische VolkSztg.' folgende Antwort: Salandra und Sonuino beganncil damit, an Oesterreich-Ungarn den Krieg zu erklären - aber beileibe nicht an Deutschland, obwohl dieses in festem Bündnis mit Oesterreich-Ungarn steht, gemäß dem Bundesvertrag schlechthin verpflichtet ist, Oesterreich-Ungarn gegenüber

dem durch nichts begründeten Angriff Italiens beizusteheu. Trotz dem lieben die Italiener Deutschland über alles und wünschen ihre Freundschaft mit ihm un wandelbar fortzuführcn. D.er Reichskanzler hat im Reichstage erklärt, Italien sei nicht darüber im Unklaren gelassen worden, daß cs bei einem An griff auf Oesterreich auch auf deutsche Trup pen stoßen werde. Italien möchte unter allen Umständen den Schein aufrecht erhalten, daß es mit Deutschland im besten Frieden lebt, während es Oesterreich-Ungarn zu vernichten strebt

. Hofft es vielleicht gar, daß es Deutschlands Hilfe finden werde, wenn die von ihm und dem Dreiverband ersehnte Austeilung Oesterreich-Ungarns endlich ins Werk gesetzt wird? Die Herren Salandra und Sonnino würden dabei übersehen haben, daß Deutsch land noch lange nicht reif ist, um die Größe ihrer Verräterpolitik mit einem italienischen Maßstab messen zu können. Deutschland hatkeinenGrund, an Italien den Krieg zu erklären, denn es ist ja bisher nicht angegriffen worden, und em prächtige

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Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
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Seite 2 von 14
Datum: 19.09.1897
Umfang: 14
Seite L Meruner Zett»«g. Nr. 113 leitenden Staatsmänner will zugeben und erkennen, welchem Abgrund wir zusteuern und wie höchste Zeit es ist umzukehren. Das illyrische Reich. Meran, 13. September. Der am Dienstag in Laibach abgehaltene all- slovenische Kongreß, welcher von etwa1700Delegierten aus Oesterreich, Kroatien und Slavonien besucht war, nahm Resolutionen an, in welchen das Pro gramm des südslavischen Reichsrathsklubs gebilligt und derselbe aufgefordert wird, nur solange in der Majorität

zur Genüge, welch neue und schwere Gefahren dem Staate nun mehr auch im Süden drohen. Sichtlich zeichnen sich am Horizonte der Adria bereits die Umrisse Groß-Jllyriens ab — auf dem allslovenischen Kongresse konnte man dieses neue Reich, welches aus Oesterreich und Ungarn zugleich herausgeschnitten werden soll, wie im Norden Oesterreichs das polnische und das Tschechenreich aus Oesterreich allein, als Luftspiegelung wahr nehmen. Die großartigste That des Grafen Taaffe „die Ueberlieferung Krains.an

und stellte sich „an die Spitze der nationalen Bewegung.' Ein deutscher Bischof in Oesterreich hat noch nie mals einen solchen Einfall gehabt. Die slovenische Geistlichkeit wurde fortan nicht mehr im österreichi schen, sondern im slovenischen Sinne erzogen, aus welchem sich von selbst der großkroatische Geist ent wickelte, dem diese, angeblich von Golt, — aber nicht von dem Gotte Oesterreichs — eingesetzten Lehrer und Rathgeber des Volkes nun auch diesem einimpfen. Daß dem Grafen Taaffe in Laibach

'er nach einer langen Pause, „und lieS das Kapitel weiter von den ,Göttermenschen'.' — Und dieweil sie mit zitternder Hand die Zünder an streicht, denkt er im Stillen: „Gut seid ihr Mütter, aber heldenhaft ist keine.' und der anderen Südslaven, die in Oesterreich eine Rolle spielen, als wären sie zehn Millionen. Die Verlogenheit hat übrigens auch diesmal in Laibach eine große Rolle gespielt; verlangten doch diese über Gebühr mit Reichsrathsmandaten ausgestatteten Südslaven eine — ausreichende Ver tretung

, welche durch nichts unterbrochen ist. Alles Volk, alle Stände stehen unter den Slaven in Nord und Süd in nationaler Beziehung zu sammen und die slavische Geistlichkeit bildet erst recht den Kern dieser slavischen Gemeinbürgschaft. Das große Loch in der deutschen Gemeinbürg schaft bildet aber der deutsche Klerus, der den größeren Theil der Deutschen in Oesterreich, die Deutschen in den Alpen, von jeder nationalen Thätig keit abzieht, ihn national entmannt und an die ver bündeten Slaven verräth. Dazu die Wiener Anti semiten

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 16.06.1855
Umfang: 6
des k.k. Infanterie-Regiments Großherzog von Hessen, der Genietruppe und der Pionier-Depvt-Kompagnie frei willig fürs den Fond zur Unterstützung invalider Krieger Ober-Oesterreichs aus den Jahren l.848 und 1849 gewidmet wurde. - Deutschland. St u t tgart, 1l. Juni. Se. Maj. der Kaiser von Oesterreich hat dem Buchhändler Eduard Hall- berger als Anerkennung für das in seinem Verlag er schienene Werk: »Erzählungen eines-österreichischen Veteranen, von Julius v. Wickede' die goldene Me daille: Viridus

Konferenzen zur Oeffentlichkeit gelangen, und über die Stellung der Theiinebmer, dieser Konferenzen sowohl zu einander als zu Rußland vollständige Auskunft geben, speciell auch, und darin liegt augenscheinlich das Hauptinte, resse der Situation, über die von Oesterreich nach rechts und nach links eingenommene und einzunehmende Position. Was man auch anderweitig berichten mag, und was auch hiesige für vfficiös geltende Organe von Zeit zu Zeit peroriren mögen — seyen Sie ver sichert

, daß man hier am entscheidenden Ort die öster reichische Politik sehr unbefangen und richtig würdigt. Von einem Aufhören oder auch nur einer Lockerung der engen und freundschaftlichen Bande, welche nament lich Frankreich — Frankreich jedenfalls mehr als Eng land — mit Oesterreich vereinigen, ist auch nicht ent fernt die Rede. Es ist allerdings sicher, daß sich die Verbündten vom 3. Dezember in Einem Garantiepunkt über das Maß der Beschränkungen, welche von Ruß land zu fordern seien, nicht baben

einigen können; aber principiell ist auch jetzt noch keinerlei Dissens vor handen , principiell will man ganz dasselbe. Der Wunsch der Westmächte, Oesterreich sofort oder doch baldmöglichst in die aktive Kooperation gegen Ruß land eintreten zu sehen, ist ein sebr natürlicher und gerechtfertigter; aber man verkennt hier nicht, daß die beiderseitige Stellung eine sehr verschiedene ist, daß die Westmächte, selbst wenn die Chancen des Erfolgs sich noch ungünstiger stellten, den Krieg fortsetzen müs sen, um der aufgeregten

Stimmung des Heeres und der Nation Genüge zu thun, während man Oesterreich zumuthen würde einen Kampf erst zu beginnen nur wegen eines Mehr oder Weniger auf dem Boden eines bereits errungenen und feststehenden Princips. Weil Oesterreich in diesen Kampf noch nicht eingetreten, feine Haltung als eine passiv neutrale zu charakterisi- ren — diese Ungerechtigkeit begeht man hier nicht. Mit der größten Offenheit hat sich Oesterreich zudem wiederholt über seine Stellung und Politik ausgespro chen

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 18.09.1869
Umfang: 6
. Wie der „Grazer Tagespost'.' von Wien geschrieben wird, hat sich daselbst soeben em ^Berer» der liberalen Oesterreich»' gebildet, welcher Ber lin sich die Aufgabe stellt, „mit alle» gesetzlich er? laubten Mitteln dahin zu.wirkn, daß Friede und Eintracht unter den Völkern LZesterreichs hergestellt, dadurch die wahre Freiheit, ja politischer und religiöser Beziehung für Alle ermöglicht und auch, wirtlich begründet, für den Begriff Oesterreich aber Liebe und Anhänglichkeit bei allen Völkern

. nationalen Selbstständig- keit zu kämpfen, und sogar Bündnisse mit freiheitS. feindlichen Elementen in politischer und religiöser Be ziehung einzugehen. Oesterreich muß daher naturgemäß im Geiste seiner Entstehung, ach Berücksichtigung, der seinen, Böllern theuern historischen Erinnerungen, nach dem bewähr ten Muster der Schweiz al» Föderativst««» mit monarchischer Spitze auf der Grundlage wahrer Freiheit und. Gleichberechtigung und mit vollkom mener Sicherstellung jeder nationalen Minorität

; die Ungarn fetzen sich die StephanSkrone auf den Kopf und mache» die Leitha zur unnatürliche» Grenze ; endlich die Klerisei in allen Farben schaut nach Rom und wünscht unS in allen Tonarten eine „geruhsame Nacht.' Und nun taucht plötzlich in Wien «in Verein auf, welcher den Frieden und die Eintracht unter den Völ kern Oesterreich« im Handumdrehen herstellt! Und wie macht er da»? Er macht aus Oesterreich eine» Föderativst««» mit monarchischer Spitze «ach dem Muster der Schweiz, indem er nebenbei beh

aller Achtung jeder anerkannten ReligionSgenossenschast die kirchlichen Uebergrisse energisch bekämpst. Vor dem Jahre 1848 haben die gewiegtesten Staatsmänner die Behauptung, aufgestellt, Oesterreich vertrage keine Verfassung, ohne zusammenzubreche» ; der „Verein de? liberalen Oesterreicher' sagt, Österreich» Heit seien nur Institutionen wie die dcr Schweiz; wer hat nun Recht? Die Schweiz aber besteht nur krast de« europäische» Verträge, welche ihre Unabhängigkeit garantiren. Man organisire

einmal daS centrisugale Oesterreich nach dem Muster der Schweiz; aber wer wird die nöthigen Garantien für dieses neue Staaten» gebilde übernehmen? Run, niemand Anderer als der „Verein der liberale» Oesterreich«!' in Wien. TageSgeschichte. Srün«, l4. Sept. (Erzherzog Kart Ludwig und der Bischof von Bßünn.) Ueber da« Schreiben, welche» der Brünner Bischof anläßlich seimS Nichterscheinens beim, Empfange des Herr» Erzherzog» Karl Ludwig auf dem Brünner Bahn« Hose nach Wen gerichtet hat, weiß der „Tagesb. a. M.' Folgend

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 16.07.1867
Umfang: 6
wieder erholt, hat sich nach Außen hin Achtung er> worden. Die von beredtem Munde empfohlene und bereits begonnene Umkehr wird das Ihrige thun. Oesterreich wird sich schnell wieder erholen. Redner schließt mit dem Ausspruche des DichterS: »Okortes, PeHoraPie psssi' u. s. W. Der Vortrag des Ministers schließt um 1 Uhr. Um 11 Uhr hatte er begonnen. Schindler stellt den Antrag, das Expose dem Finanz ausschüsse zuzuweisen. Angenommen. Abgeordneter Herbst erhielt hierauf das Wort zur Begründung

. (Freiherr v. Beust über Belgien.) Das neue, bekanntlich mit hannover- schem Gelde gegründete Pariser Blatt die „Situation' läßt sich Folgendes schreiben: Vor einigen Tagen unterhielt sich Freiherr v. Beust mit einem Herrn aus Belgien; Letzterer setzte dem österreichischen Pre mierminister die politischen Gründe auseinander, wes halb die belgischen Staatsmänner in Preußen eine Stütze gegen Frankreich suchten, was nicht geschehen würde, wenn Oesterreich deutsches Oesterreich geblie ben wäre. Herr v. Beust

soll darauf erwidert haben: «Ich fürchte sehr, daß Sie sich gewaltig irren; denn nicht bloß die gegenseitigen Interessen, sonder» vor allem die augenblickliche Lage der europäischen Politik rathen Frankreich und Oesterreich, eine feste Allianz zu schließen und gemeinsame Politik auf dem Konti- nente zu treiben. Glauben Sie nur, daß die Unab hängigkeit Ihres Landes durch die Freundschaft der Souveräne Frankreichs und Oesterreichs gesicherter fein wird, als wenn Sie sich auf Preußen zu stützen suchen. Hätte

ich eine Stimme in Ihrer Regierung, so würde ich dieselbe zu bewegen suchen, die alte Freundschaft mit Oesterreich zu erneuern, um dadurch in bessere und freundschaftlichere Beziehungen zu Frankreich zu gelangen. Geben Sie sich keinen Täu schungen hin; das sich au Preußen lehnende Belgien muß srüh oder spät seine Unabhängigkeit verlie. ren, weil es der Kriegseinsatz werden wird, und ich kann nur wiederholen, daß man Belgien bereits schon einmal Frankreich angeboten hat und noch ein- j mal anbieten

, bei der nächsten Allianzgruppirung als mit Oesterreich verbündet zu betrachten sein. Beweis dessen hat, auf die Nachricht, daß der Kaiser Franz Joseph seine Reise nach Paris vertagt habe, auch König Viktor Emonuel seine Reife nach Paris bis Ende August verschoben, um welche Zeit der Kaiser gewiß dvch nach Paris gehen wird. Auch der Ge danke der Verbindung des Prinzen Humbert mit einer österreichischen Prinzessin ist, wie in Hofkreiseu ver lautet, trotz des traurigen Endes der dem Prinzen zugedachten

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