Nr. 142 „Bozner Zeitung' kSlidtlroler Tagblatt) Dienstag, den 24. Juni 1302. Lavis gebaut werden sollte, so hört das natürlich auf, was für Bozen unangenehm, für Auer und Neumarkt eine schwere Schädigung wäre. Auer Würde zwar noch einen geringen Wagenoerkehr be-. halten, NeumarK aber läge in einem loten Winkel, unberührt vom Verkehr. Lavis dagegen würde durch die Bahn Neumarkt—Cavalese gar nicht ge schädigt werden, denn der Verkehr durch das Cim- berntal müßte ihm bleiben und er dürfte
sich even tuell noch steigern, sobald einmal im Fleimstale selbst ein regeres Leben pulsiert. — Man sieht also, daß das Projekt Lavis—Cavalese Bozen, Auer und Neumarkt schädigt und nur Lavis und Trient zugute kommt, während das Projekt Neumarkt—Cavalese allen nützt. . Was wird in nationaler Beziehung mit den jetzt so deutschfreundlichen Fleimstalern geschehen, falls eine Eisenbahn sie mit Lavis verbinden sollte, das nur 9 Kilometer von Trient entfernt
festsetzen, während andrerseits im Elschtale die Orte Auer und Neumarkt, diese Hochburgen des Deutsch tums, wirtschaftlich aufs schwerste geschädigt würden. Solche Aussichten erschließt uns die Bahn Lavis— Cavalese, während für die Bahn Neumarkt—Cava lese gerade das Entgegengesetzte gilt. Wir glauben nun, daß angesichts der von uns hier entwickelten Argumente wohl kein Deutscher mehr darüber im Zweifel sein könne, daß das Neu- inarkter Projekt als das allein richtige bezeichnet