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Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Wastl
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Seite 4 von 12
Datum: 13.10.1907
Umfang: 12
, und den vor Gericht moralisch Entehrten auf meine Kosten außerzu putzen. Das ist ein publizistischer Skandal ohne Gleichen, und darum ist er den breiten Platz wert, den er einnimmt. ven CaKt macht die Muüg. sagen die Leut, und wem: das richtig ist, braucht man sich net zu wundern, daß die Redakteure der Nachrichten schlechte Musikanten sein, denn denen geht der Takt net nur selber ab, sondern sie merken net amal was, wenn an anderer ko an hat. Um das zu beweisen, will i bloß darauf Hinweisen, daß sie neulich

einen Dank Kranewitters für den vom Militär- Platz-Kommando besorgten Schmuck der Grabstätte Senns ausgenommen haben. Wenn sich schon dafür wer zu bedanken ghabt hätt, so wär das Sache der hier lebenden Verwandten des Dichters gewesen und net dö Kranewitters, der sonst auf die Offiziere net genug schimpfen kann und sich durch seine Mitwirkung am bekannten literarischen „Tattele"-Spiel von entriibmter Caruso, gez was ist Enk eingfallen, den Zorn der weithin gefürchteten Innsbrucker Nachrichten zu erregen

! Jetzt habts es, denn am letzten Donnerstag ist darin zu lesen gewesen, wie folgt: „Der Caruso-Rummel war uns zu fad, und wir habe:: diesmal (hör es armer Caruso!) von dem Auftreten des Sängers in Wien keine Notiz genommen, obgleich oder weil gewisse Wiener Blätter in ihren Besprechungen der Vorstellungen sogar lange „Präsenzlisten" bringen". Das ist ein journalistisches Meisterstück! allerersten Ranges. Nachdem die Nachrichten des New-Vorkerstückl Ca rusos bis auf den letzten Knochen abgenagt

Haben, ist es ihnen jetzt, wo sichs net um. la.n attaquiertes, molletes Frauen- zimmer vor an Affenkäfig, sondern um die phänomenale Kunst des Sängers handelt, zu fad, darüber etwas zu schreiben, und zwar mit der unerreicht komischen Begründung, daß net der Künstler so oder so gesungen hat, sondern weil Wiener Zeitungen, für deren Artikel der Caruso so wenig etwas dafür kann, wie die Innsbrucker für die Purzelbäume der Nachrichten zum Ruhme des Sängers, kann sein auch aus minder guten Gründe:: mitgeteilt haben, wer bei deu

: Kunst ereignis allerersten Ranges dabeigewesen ist. Wenn sichs um eine, den Nachrichten befreundete Casehauskunstgröße handelt, und von so etwas, wie von einer Präsenz die Rede sein kann, dann sparen die Grissemannritter ihre Tinte net, aber bei::: Weltkünstler Caruso ist das ganz was anderes. Kann man sich lächerlich machen? Na, werden viele sagen dear Seite eine Wertung zugezogen hat, dö zu seiner aufdrmg- lichen Dankbarkeit für etwas, was ihn nix angeht, in einem sehr starken Kontrast steht

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Tiroler Wastl
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Seite 3 von 12
Datum: 01.11.1908
Umfang: 12
vom Bretter- und vom Felsenkeller, wie der vom Peter- brünnl, und doch ist es keiner von all diesen gewesen, wie ich sehr bestimmt behaupten kann, weil mir der Name des Pechvogels, den die Nachrichtgeier gepackt haben, bekannt ist. So eine Entgleisung kann schließlich und endlich jedem Menschen passieren, nicht zuletzt auch den publizistischen Geiern der Nachrichten, die doch auch für brave Menschen, die bekanntlich einen Rausch gehabt haben müssen, angesehen sein wollen. Dell Wirten aber traut

man so was iroch eher zu, als andern Leuten, weil sie sich zu ihrer großen Erntezeit nix vergunnen können und sich druin hinterher net ungern einmal dafür schadlos halten. Aus allen diesen Gründen, die für jedermann mit Ausnahme der Nach richter sonnenklar uns der Hand liegen, das; man sie grad nur herzunehmen hat, hat dieser unterordinäre Skandalartikel der Nachrichten alle die genannten Wirte in alle bösen Tratschmäuler gebracht. Die grenzen lose Unanständigkeit der Nachrichten stinkt

nur ein unbescholtener, sondern auch ci» ehrlicher und fleißiger Arbeiter gewesen ist. Durch die Jilsanlie der Nachrichten, die doch scholl so mailche Bestrafung ehedem angesehener Leute restlos verschluckt haben, ist dieser ehrliche und fleißiger Arbeiter itct nur vor .Gericht, sondern auch vor der breitesten Oeffentlichkeit als ein Taschenräuber gebrandmarkt worden, lvas er doch auf gar feilten Fall verdient hat. Ist der Schimpf des Grabmayr und des Statthalters net schon angesichts dieser einen publizistischen

du bist, lautet ein bekanntes Sprich wort, das wahrer ist wie irgend ein anderes, denn nichts kennzeichnet einen Menschen schärfer und genauer, als sein frei gewählter Umgang. Da gesellt sich nach einern andern sehr zutreffenden Sprichwort stets Glei ches zu Gleichem. Das Licht dieser Wahrheit, die wohl niemand bezweifelt, geschweige den mit Erfolg ansechten kann, will ich benützen, um den noch lange nicht genug erkannten Charakter der „Innsbrucker Nachrichten" wieder um ein weniges deutlicher zu ma chen

, zu welchem Zwecke ich eine Korrespondenzkarte abdrucke, die mir von einem anonymen Freunde der „Nachrichten" aus Mezolombardo zugekommen ist und also lautet: Du wärest ein recht ivackerer Mann, wenn Du deinen Privathaß gegen die „Innsbrucker Nach richten" nicht in so eckelhaster Weise zeigen würdest. — Bei Gott, es gebe in Tirol — int schwarzen Blät terwald — hinreichend Stoff, mit dem Du dich als freiheitlicher Schriftsteller beschäftigen könntest. Viele können Deinen Haß gegen obiges Blatt gar nicht verstehen

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Tiroler Wastl
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Seite 1 von 12
Datum: 04.08.1907
Umfang: 12
4 Kr. Die jüngste lileyeriade ist als eine der ebleften Früchte vom Baum der publizistischen Erkenntnis der „Innsbrucker Nachrichten" gfallen, aber i Han Sorg, daß dö süße Frucht für den Pöbel verfault sein wird, so bald sie vom Zustand der Betrachtung in den des Gfressen-werdens übergehen soll. Ohne den feigen Angriff der welschen Tagdiebe, denn nur um solche handelt sichs, und net um Leut, dö nach dem harten Bibelwort ihr Brot im Schweiße ihres Angesichtes verdienen und essen müssen, muß doch gesagt

werden, daß die Pilgerfahrt Meyers als eine Provokation der welschen Tagediebe aufzufassen ist. Da für haben schon die „objektiven" „Innsbrucker Nachrichten" ausgiebig gesorgt, dö jeden Tag an saudummen und ordinären Hetzartikel gegen die Welschen und glei darauf an Einladung zu einem Mas senausflug in die angeblich deutschen Gebiete Welschtirols gebracht haben. Wenn das net a Provokation ist, nar muaß man dös Wort aus dem Lexikon streichen, oder war das viel leicht koa Provokation, wenn ein welscher Turnverein

hat, daß er net ruhig „ schlafen kann, wenn net in den Zeitungen zu lesen ist, daß er da und dort eine aus Pfaffen und deren Gegenfüßler bestehende Ortsgruppe des Volksbundes ge gründet hat. Das macht ihm dermalen halt amal mehr Spaß, als das Bildermalen und des Menschen Wille ist sein Himmelreich, und er net verpflichtet, sich darin aus- zulennen, aber eine Zeitungsredaktion könnt dös schon ver stehen, wenigstens einigermaßen. Der Umstand, daß die Nachrichten im Dunstkreis ihrer Abonnenten nirgends hin hauen

dürfen, als höchstens aus die Arbeiter, ist zwar ein Milderungsgrund, weil eben jeder Zeitungsmensch gern irgendwo und irgendwie den Wauwau spielt, aber als eine Entschuldigung kann man sie net gelten lassen, denn so weit sollt ein Zeitungsschreiber denn do über den politischen Dilettantismus hinaussein. Welch beschränkte Gehirnver- hältuisse da gegen die Welschen ihr Unwesen treiben, mag man mitunter auch daraus entnehmen, daß die Nachrichten mit den ihnen eigenen tragikomischen Ernst gemeldet

haben, daß der Meyer a zwei Eentimeter großes Loch im Kopf hat, was ihn aber net hindert, das Ereignis aus seiner Burg festlich zu begehen, Das ist grad so, als ob koaner der Re dakteure selber an Kopf aufhütt, denn sonst müßten sie zwei Centimeter-Lug denn do greifen können, dö sich trotz ihrer Kürze sehr gut neben dem Großglockner sehen lassen kann. Kurz und gut, was der Meyer als Maler net zu wissen braucht, das könnten die „Nachrichten" wenig stens einigermaßen wissen, und es steht ihnen sehr schlecht

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Tiroler Wastl
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Seite 5 von 12
Datum: 29.09.1907
Umfang: 12
können, ein tiefernstes Fragezeichen, stramm und aufrecht lvie die Nachrichten selber da, so daß es eigentlich mehr wie ein revolutionäres -Rufzeichen- wirkt und gebietet, dir deine Frauenehre erbarmungslos abzuerkennen. Jetzt -wirst du deine fürchterliche Lage hoffentlich in ihrem ganzen Umfange erkennen,-denn bei der siebten Weltmacht der Nachrichten -mit Ucrlicbfc ti werden aufmerksam gemacht, daß sie ihrer jungen Glück seligkeit a' schönes und dauerndes Denkmal setzen

, wenn das Leben Herbstelt und das Glanzgold der Erinnerung auf das Bildl fallt, wird der Zauber der schönen Zeit der jungen Liebe wieder wirksam werden, und so dem Denkmal neuen Wert verleihen. Die ihrem unbändigen unh-unbeugsamen Stolz vor fremden Kö nigsthronen, hast du auf keine Milde zu hoffen, weil gegen die Sittenstrenge der Nachrichten ebensowenig ein Kraut gewachsen ist, wie gegen den Tod. Arme, arme Exkronprin zessin ! jetzt erst bist du endgiltig aus der Liste der Menschheit gerstichen. id Verlobte

, als die größten Oeldruckschwarten in protzigen Goldrahmen. Aus all den aufgezählten Gründen Hab i mir vorgenommen, den Versuch zu machen, der feinen Kunst auf dö Weis an Weg ins Volk bahnen zu helfen und stehe jedem gern zur Ver fügung, dear dem wichtigsten Augenblick seines Lebens auf dö Weis mit wenig Geld ein dauerndes Denkmal setzen will. lvenns Koane Innsbrucks Nachrichten und koan Cöffel geb müaßt man erstens die Suppe trinken und zweitens.könnt nachher die arme Volksseele nie erleichtert aufathmen

. Das letztere haben die „Innsbrucker Nachrichten" neulich quasi „veranlaßt", wie in der hiesigen Tintenburg der Staatsbahn das fliegende Wort lautet, wenn was getan werden soll, und die Arbeit oaner dem andern mit den Worten zuaschupft: Veranlassen Sie das. Die arme Volksseele hat nämlich nach der Behauptung der den profitablen Zeit geist so ausgezeichnet verstehenden Innsbrucker Nachrichten darum quasi an einem hartnäckigen Asthma gelitten, weil die Theaterdirektion wohl ans Rücksicht auf das Exltheater

, wo sich dann allerdings sehr viele interessieren, wer für ein bekanntes, beliebtes Mitglied engagiert wird. Bei uns ist das aber net der Fall, aber die Nachrichten affen den Groß stadtbrauch nach, und bilden sich dabei ein, daß sie das größer macht, ein Wunsch, der den Gernegrößen eben über alles geht. Das lustigste Buach, das ein Mensch über Tirol schreiben könnt, wär zweifellos eine Ausschrotung der Kunst berichte der Nachrichten, denn was sich dö in dem Punkt für unglaubliche Albernheiten leisten, das ist ganz

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Tiroler Wastl
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Seite 3 von 16
Datum: 24.11.1907
Umfang: 16
, und darauf klar und deutlich zur Antwort bekommen: „Hier Innsbrucker Nachrichten. Ich will mit bld bld bld sprechen." Das bld bld bld soll nämlich andeuten, daß der Name unverständlich geklungen hat. Da nun der angerufene Schnapsbrenner mit beit Nachrichten net das mindeste zu tuan hat, hat er aus dem bld bld bld geschlossen, daß die Ratschkathl mit jemand anderem zu sprechen wünscht und drum höflich zur Antwort gegeben: „.Eier so und so, wir sind unrichtig verbunden, entschuldigen

wollen oder können, hat er die Nachrichten aufgerufen und gfragt, wer von dort grad vorher mit ihm gesprochen hat, und da antwortet ihm die gleiche Stimme: „Meier, ohne aber dazu eine Halsweite oder sonst was anzugeben. Der Schnaps brenner hat aber damit genug zu wissen gemeint, und seinen Advokaten beauftragt, die strafgerichtliche Verfolgung oder so was einzuleiten. Der Advokat hat darauf den Nachrichten einen zweckentsprechenden Brief geschrieben und die nach folgende Antwort erhalten: gM" Sehr geehrter Herr Doktor! Ans Ihr geehrtes

, sondern er hat sein Fahrkarten-Abenteuer gleich nach dem geben, daß ein £>err Meyer in unserer Redaktion nicht ist, daß von der Redaktion heutenurHerrNe u n e r beim Telephon war, daß dieser ganz entschieden erklärt, das Wort vom Schnapsjuden nicht gebraucht zu haben, und daß Herr Neuner, wie er bestimmt sagte, heute eine falsche Verbindung überhaupt nicht hatte. Hochachtungs voll W. Jakob, verantwortlicher Schriftleiter der Inns brucker Nachrichten. "HW Damit steht der gewünschte Herr Adam wohl schon splitternackt

vom Anrufer, der sich als ein Sprecher der „Innsbrucker Nachrichten" gemeldet hat, zugerufen worden ist, und ebenso merkwürdig ist, daß der anonyme Feigling sich grad mit jenem Buchstaben unterschrieben hat, mit dem auch der Name ansangt, den sich der angebliche Sprecher der Nachrichten fälschlich beigelegt hat und drittens endlich ist kaum minder merkwürdig, daß der Brief ganz kurz nach dem Eintreffen des Advokatenbriefes in den „Innsbrucker Nach richten" aufgegeben worden sein muß

. Sonst ist an der ganzen G'schicht nichts merkwürdig, als höchstens das, daß fick sehr zum Glück Neuners ganr wer anderer als er am Televhon ohne jeden Grund und Anlaß für einen Sprecher der Innsbrucker Nachrichten ausgegeben haben soll. Wenn a' jeder, der das net glaubt, für den Rntthofer-Buaben a' Sechserl zahlt, ist er für sein ganzes Leben aus dem Wasser. Daß man das auch vom Neuner sagen kann, möcht i net behaupten. i;M. Greil Aussteigen einem Freund, der ihm begegnet ist, mit den Worten mitgeteilt

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 22.05.1907
Umfang: 8
gegen die Sozialdemokratie. Wenn auch nicht ganz nach obigem Muster, aber nicht minder eindringlich- war die Jeremiade, welche die „Innsbrucker Nachrichten" bei Be kanntwerden des Wahlresultates anstimmten. In ihrer Herzensangst, daß vielleicht der überwälti gende Erfolg verderblich und ansteckend auf die Wählerschaft von Innsbruck I wirken und so die Wahl Erlers gefährden könnte, verschwieg das sonst über alles „gut unterrichtete" Blatt den vollen Wahlerfolg unserer Partei. Man hörte wohl, daß etwa 58 Sozialdemokraten

gewählt seien und etwa 60 in Stichwahl stehen; aber daß 114 Sozialdemokraten in Stichwahl sind, dieses durften die Leser nicht erfahren — fürch teten die „Nachrichten" etwa, daß dieser glänzende Wahlsieg ein zu mächtiger Ansporn für Inns bruck I werden könnte. Doch die „Nachrichten", wie alle unpartei ischen" Blätter, hat gleich einen Trost heraus gefunden. In ihrer Herzensangst ließ sie sich aus Wien drahten: Das Parlament werde in Bälde aufgelöst und bei den Neuwahlen werden sich alle bürgerlichen

es den Sozialdemokraten nicht besonders gut. Die Sozialdemokratie ist nach den „Nachrichten" zwar ein „sehr beachtenswerter Faktor geworden". Dies beweisen „die Stimmen verhältnisse in beiden Wahlbezirken Innsbrucks, wo die Sozialdemokraten 3138 Stimmen be kommen haben"; also „fast" so viel, wie die Deutschfreiheitlichen, „die mit den Schöne- rianern" (sonst rechneten die „Nachrichten" die fff Schönerianer nicht zu den Deutschfreiheit lichen) zusammen „mit 3145 Stimmen an der Spitze marschieren". Eine recht fade

Geschichte für uns Sozialdemokraten, daß wir „fast" so stark sind, wie die Deutschfreiheitlichen und die Schönerianer. Daß die „Nachrichten", um ihr geschraubtes „fast", das nach der Berechnung der „Nachrichten" eine Minorität der Sozialdemo kraten von 7 Stimmen darstellt, aus dem Wahl ergebnis konstruieren zu können, einen kleinen Aditionsfehler machen müssen, sei nur nebenbei bemerkt. Eine genaue Zusammenzählung der Stimmen ergibt nämlich für unsere Partei 3148 und nicht 3138 Stimmen

. Die Deutschfreiheit lichen sind mit den Schönerianern also „fast" so stark wie wir Sozialdemokraten. Damit aber die „Deutschfreiheitlichen" wenig stens bei der Stichwahl die stärkste Partei werden, betteln die „Nachrichten" die Chrichsozialen, die Konservativen und die Alldeutschen, bei der Stich wahl für Dir. Erler zu stimmen. Die rote „Ge fahr" müsse — so sagen die „Nachrichten" — von Innsbruck abgewendet werden. Wir gratu-, lieren heute schon dem Blatte zu dem Kuddel muddel" von Freisinn, Klerikalismus

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Tiroler Wastl
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Seite 5 von 12
Datum: 19.08.1906
Umfang: 12
Die untertänige Dierrstkeflijsercheit der angeblich unparteiischen „Nachrichten" gegenüber allen größeren politischen Parteien ist scholl oft bewundert, aber auch durchschaut worden, denn sie ist eiu Frucht der beständi gen Todesangst der Nachrichten, daß sich sonst die wellig gelesenen Parteiblätter ausbauen und ihnen, den Nachrichten nämlich, nlit der Zeit am End über den Kopf wachsen könn ten. Die Parteiführer wissen das sehr genau, und weil ihnen ihr persönlicher Ruhm immer wichtiger

ist, als das Partei- interesse, servieren sie dem Publikum ihre fettesten Bissen allzeit auf dem stets bereitstehenden Präsentierteller — grobe Leute sagen Sailtrog — der Nachrichten und benützen ihre Parteiblätter nur zur Versendung ihrer allerduftensteu Par tei-Quargeln. Die höchst natürliche Folge davoll ist, daß sich weder die deutschvölkischen Noch die christlichsozialen Blat- teln entwickeln können. Die dadurch gestärkten Nachrichten erkennen das dankbar an, tuan aber in ihrer Nutzfreude manchmal des Guaten

zll viel. So ist's ihnen auch dö Woche mit ihrem Artikel über das Volksbundflugblatt gegangen. Wenn die Nachrichten in ihrem Diensteifer net verraten hät ten, daß der Volksbund einen doppelten Zweck hat, nämlich den offen zugestandenen bezw. vorgeschützten der Erhaltung der Landeseinheit, ulld den wirklichen aber geheimen der Erhaltung des Glaubens unserer Väter, so ivüre natürlich alles schön und recht gewesen. Dear unfreiwillige Verrat hat aber unsere schwarzrotgoldene Bürgermeisterei

begreiflicher Weise m die allergrößte Verlegenheit gebracht. Direkt ver leugnen kanll und will sie den geheim gehaltenen Programm punkt net, lind allerkennen kann sie ihil erst recht net. Da ist der guate Rat teurer gewesen als je, und drum ist sie auf den zwar gefinkelten aber dabei doch äußerst durchsichti- gen Ausweg verfallen, von der Bundesleitung durch die all zeit dienstfertigen Nachrichten den: sehr stutzig gewordenen Publikum vorschwefeln zu lassen, daß das besagte in Tau senden von Exemplaren

an der allzu gro ßen Dienstbeflissenheil der Nachrichten elendiglich krepiert, vor er no recht älsl a ganzer das Zwielicht seiner Welt er blickt hat. inv den kranken, angeuiosen Mann sind im Lallfe der letzten Woche noch eingegangen: Von ungenannt sein wollenden Wohltätern 20 Kr., 3 Kr., 2 Kr., 2 Kr., unter Barmherzigkeit 20 Kr. und unter dem Kennwort von guten Leuten 7.50 Kr., in Summa also Kr. 44.50, macht mit den früher ausgewiesenen Kr. 64.— daher im Ganzen Kr. 108.50 und ein vollkomnrenes Unterbett

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Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Wastl
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Seite 3 von 16
Datum: 09.12.1906
Umfang: 16
„Tiroler Wastl." Es ist kein Knaklein so fnng unk klein mi\%$ daß es, wenn es Welsche anbellen oder aber ans die Juden schimpfen kann, in den „Nachrichten" net sei Stimmerl erheben dürft. Das Anbellen der Welschen ließ sich mit dem Bier zipfel der angeblichen Gesinnung der „Nachrichten" zur Not noch erklären, was man aber vom öden Geschimpf auf die Inden net behaupten kann, weil das Blatt von Judenannoncen wimmelt und im gleichen Jahr hin war, in dem die Juden aufheareten, drin zu inserieren

. Ein guater alter deutscher Spruch lautet: „Weß Brot ich iß, deß Lied ich Pfeif," aber die „Nachrichten", denen die gute alte deutsche Sitte angeblich so heilig ist, stellen den Spruch auf den Kopf, indem sie vorn im politischen Teil auf die Juden pfeifen, und zwar unver schämt, während sie im Inseratenteil das jüdische Brot essen. Ja noch mehr; seit neuerer Zeit flegeln sie die Juden sogar schon im knnstkritischen Teil an. Den Sport betreibt besonders der neue Musikkritiker. Im Frühjahr

abgschrieben. Weil ihm nun. das alles nü- gstraft hingangen ist, hat sich das besagte-Giftnigele-fetzt nach einer langen kritischen Hungerkur gar über den berühmten Pianisten Grünfeld hergemacht und koa guates-Haar nnd-cköstü ganzen Faden an ihm gelassen, obwohl der -große, bescheidene Künstler als solcher schon an Weltruf genossen hat, wie. is Giftnigele no ins Bettl gemacht, hat. .Es.-ist wirklich weit'ge kommen mit den Nachrichten, daß so was: möglich ist, und jetzt braucht mau sich auch nimmer

wie durch seine Gesühlssüßigkeit und.seine sprudelnd.heitere Laune weiß er seine Wiener in Entzücken zu versetzend. . Das hat der berühmte Hanslick, der König der Musikkritiker, ge schrieben, aber das Giftnigerl der „Nachrichten" versteht.das natürlich viel besser. Der Grünfeld hat nämlich das Un glück, einem anderen Volksstamm anzugehören als bas Dreiste Kritikasterl der „Nachrichten", und drum fehlt ihm die Empfin dung, dö das Giftnigerl zu seinem Gschäft dringend brauchet. ‘#4 Wi<i Wieder amol frei-spräche

« Die von der Meraner Dienstvermitilerin Psurtschsller ! veranlaßte und vorher zweimal vertagte Schwurgerichtsver- i Handlung gegen mi hat nun am letzten Montag in a ler Stille stattgfunden, das letztere darum, weil die „Innsbruck er Nachrichten" entgegen ihrer sonstigen Gewohnheit dies mal jede Voranzeige unterlassen haben. In Anbetracht der Tatsache, daß die „Nachrichten" sonst nix-lieber tun, als Gerichtsbluat lecken und selbst den Ver handlungstermin der dreckigsten Unzuchtsprozesse liebevoll ver merken

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Tiroler Wastl
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Seite 2 von 12
Datum: 04.10.1908
Umfang: 12
, ist die, daß seiner Ratsch-Kathl eine Konkurrenz er wachsen könnt. Deswegen hat er seinerzeit, wie die „Post" ins Leben getreten ist, seinen liberalen Anhauch durch den pestilenzisch stinkenden christlich sozialem Athem ersetzt, um die „Post "dadurch jquasi über flüssig zu machen, und wirklich hat sich Schraffl der Nachrichten weit mehr, und auch mit iveit mehr Erfolg bedient als der „Post", und infolgedessen sind seine An hänger so gewachsen, daß die Gründung des Anzeigers möglich geworden ist, und es ist ganz

zweifellos, daß daß das von den Nachrichten ausgebrütete christlichsozi ale Kuckucks-Ei der ängstlichen Bruthenne sehr gefähr lich werden und sie ganz umbringen wird, sobald der junge Kuckuck besser schreien gelernt haben wird. Dieser dereinst sichere Tod der Nachrichten wär beim konservativen Sinn der Zeitungsleser in abseh barer Zeit nicht zu befürchten gewesen, wenn der Wag nerische Verlag den Preis der Nachrichten net unter dem Papierwert angesetzt 'hätt, was er wiederum nicht aus Liebe zuin Volke

der schwarzen Bande aufs Nackte geht und i bin tückisch genüg, diesen Pfaffenverdruß meinen Lesern mitzuteilen, um sie dadurch zu immer größerer Verbreitung dieser ausgezeichneten, von einem berühmten Bischof geflochtenen Pfaffenpeitsche an- zuspornen. dem verhungern im Herrn entschlafene Tagblatt gefährlich werden könnt. Das unsaubere Kvnkurrewzmanöver hat sich nus führen lassen, iveil dazumal die Nachrichten als An noncenblatt konkurrenzlos dagestanden sind, aber es wird im gleichen Augenblick darauf

zahlen, als ihm ein anderes Blatt nur einen Teil der Annoncen abjagt. Das wird dem Anzeiger, je nach Durchführung der Redaktions-Reform früher oder später sicherlich ge lingen und so wird sich der aus nackter Profilgier durchgeführtc Gesinnungswechsel der Nachrichten ganz voll selber bitter rächen, aber niemand wird dies be dauern. Einen noch minder lauteren Wettbewerb hat der Wagnerische Verlag auf dem Gebiet der Fahrpläne eingeschlagen. Ter von ihm seit Menschengedenken herausge gebene Glonner

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Tiroler Wastl
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Seite 2 von 12
Datum: 20.10.1907
Umfang: 12
Charakter der dem Kaiser ausgelogenen Krankheit und den wie durch einer Verabredung bewirkten Stillstand der Mäuler aller Betbrüder und Betschwestern, wird man fast mit Gewalt zum Glauben gezwungen, daß der, von der Reichspest ver breitete, böse Gedanke einen teuflischen Wunsch zum Vater Me der Rerr, lautet ein bekanntes Sprichwort, das man auch mit Bezug auf die Redaktion und Administration der „Innsbrucker Nachrichten" mit vollem Recht anwenden kann, denn wie die erstere mit der Ehre

anderer Leut ganz nach Gunst und Mißgunst umspringt, so auch die letztere. Das beweist fol gender Fall aus der allerjüngsten Zeit. Am letzten Sams tag hat nämlich ein boshafter Mensch eine Annonce in die „Innsbrucker Nachrichten" einrücken lassen, deren Inhalt auf den ersten Blick als ein küpplerischer zu erkennen ist und also lautet: AM" „Achtung! Erstes Tiroler Auskunftsbureau für Herren. Karmeliter- gasfe 1, 2. Tür links." Daß die Leser der „Innsbrucker Nachrichten" das so verstanden

will. so der Knecht Leut nie was zu tuan ghabt hat, außer irr den einem Fall, in dem er einen gewissen Agenten Gräupel oder Kräupl, von dem schon amal im Wastl unguat die Red gangen ist, den Verkehr mit einem Madl, zu dem er, der Handwerker Vormund ist, verboten hat, ist ihm der Verdacht kemmen, daß die infamose Annonce vielleicht von denr besagten Agenten aufgegeben worden sein könnt. Er hat sich darum in der Administration der „Innsbrucker Nachrichten" er kundigt, und da ist der Aufgeber der Annonce richtig

so ge schildert worden, daß die Beschreibung auf den besagten Agenten paßt. Damit ist natürlich no nix bewiesen, aber die Sache ist immerhin bemerkenswert. Nun aber zur Moral der „Innsbrucker Nachrichten". Ein jedes halbwegs an ständige Blatt, das so eine schmutzige Annonce aus Versehen aufnimmt und hinterher erfahrt, daß dadurch die Fa milienehre eines anständigen Menschen schwer verletzt wor den ist, wird ganz natürlich bereit sein, die Sache nach Möglichkeit gnat zu machen. Anders aber die edlen Nachrich

ten. Sie haben den Wiederruf verweigert und sich nach längerer Debatte nur bereit erklärt, einen solchen gegen die Hälfte der üblichen Gebühr aufzunehmen. Das ist um so schmählicher, als die schmutzige Natur der kupplerischen An nonce für jedermann auf den ersten Blick zu erkennen ist, und darum braucht über den Grad der Unanständigkeit der Nachrichten weiter wohl kein Wort verloren zu werden. mg des „Ciroler PoTt“=0rifTenmann Brettern verschlagen hat, wohl fast blindlings vertrauen

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Unterinntaler Bote
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Seite 2 von 8
Datum: 27.07.1900
Umfang: 8
Polenclub haben deshalb ihren politischen Charak ter auch nur um eines Haares Breite geändert, wenn sie die Obstructionstaktik der Böhmen verur- theilten. Wenn aber den Czechen wirklich an der Er neuerung des, Bundes der autonomistischen Rechten gekegen ist, dann haben sie den Weg zu deren Rectivierung offen — aber nur im lebendigen Par lamente." Nachrichten aus T r i e n t zufolge fand dort Mitte dieses Monats eine Versammlung der welsch- tirolischen Reichsraths- und Landlagsabgeordneten statt

hat, welche ihren Beamten die offizielle Betheiligung an den Feierlichkeiten untersagen. Es ist noch immer eine große Frage, ob die Gesandten und die übrigen Europäer in China mit Ausnahme des Freihern von Ketteler noch am Leben sind, denn widersprechende Nachrichten kommen aus der Hauptstadt des himmlischen Reiches. Die amtlichen chinesischen Stellen sind außerordentlich freigebig, ja zudringlich mit Nachrichten und Ver sicherungen, daß die Gesandten sich wohl be finden. Aber jede Bestätigung von Seite einer amtlichen

europäischen Persönlichkeit fehlt. An der Verbindung zwischen Europa und China fehlt es nicht, sonst könnten auch keine chinesischen Nachrichten herüber kommen. Außerdem läge es ja ganz im Interesse Chinas, wenn seine Angaben vor Europa eine Bestätigung erhielten. Aus diesen Gründen müssen die chinesischen Beschwichtigungs-Depeschen als Irreführungs-Versuche bezeichnet werden. Das ist auch die Meinung der meisten Staaten und der Presse. Bis jetzt hat China mit seiner Schlauheit das Ziel, die Einigkeit

Wahrscheinlichkeit, daß diese verlogenen Kerls versuchen, mit Europa ein freches Spiel zu treiben. Die Nachrichten, daß die Gesandten, mit Ausnahme des deutschen, und die übrigen Europäer am Leben seien, finden keinen Glauben. Man meint, die Chinesen wollen damit, sowie mit den Vermit- telungsvorschlägen nichts anders als die Mächte auf halten . und möglicher Weise ihre Einigkeit stören. Bis jetzt ist dieser Plan noch nicht gelungen. Das Vermittlungs an suchen Chinas haben sowohl Japan, als auch Deutschland

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Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Wastl
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Seite 5 von 12
Datum: 14.07.1907
Umfang: 12
mit der Tapferkeit ist a' mit der Moral. Die Nachrichten bemühen sich allweil so altjüngferlich als nur möglich zu sein und man wird kaum amal a Notiz oder a' Fieulleton oder sonst was drein finden, was net ebenso guat a' Schulermadl g'schrieben haben kunnt. I moan natürli nur oans, das nit zum Bekanntenkreis der Maria Theresienstraßen-Ritter g'hört, und dann moan i, daß epper net am End gar in Bezug auf 'n Stil, sondern dem Inhalt nach. So weit wars ja ganz recht. A Blatt muaß an Charakter haben. Anders freili

machen wird, weil da dazua niemand mehr geeignet war, als die Exl-Leute. Mit der behaupteten Gleichgiltig keit scheints aber do net sehr weit her zu sein, denn sonst war dö nach mehrfacher Hinsicht unqnalifizierbare Ueber- gehung Exls net so umständlich zu begründen versucht worden, als es am letzten Donnerstag von den für alle faulen Sachen allzeit dienstfertigen „Nachrichten" geschehen ist. Die Exl ist der Dichter Anton Wildgans, der unlängst in der „M u s - kete", dem österreichischen Sinrpel, ein wundervolles

, indem er die Sozialdemo kratie mit einer „syphilistischen Maitresse" verglich, bei der jeder an Gehirnerweichung stirbt, der sich mit ihr abgibt. Und siehe da, die „Innsbrucker Nachrichten" haben in dein sonst doch stark gekürzten Reichstagsbericht ausgerechnet diesen Satz feinsäuberli wortwörtlich abgedruckt. Abgesehen von der Geschmacklosigkeit, die sich darin zeigt, ist dös do der Be weis, daß die „Nachrichten" jede Gelegenheit hintertückisch benützen, um den Arbeitern, dö leider no immer einen großen Teil

ihres Leserkreises ausmachen- oans aufs Zeug zu flicken und sie mit krampfhaften Bemühungen zu verunglimpfen. Eine solche Gelegenheit ist die Münze mit der die „Inns brucker Nachrichten" selbst ihre „vornehme Reinheit" sich ab- kaufen lassen. A Weibsbild, das dös tuat, dös hoaßt ma a' —. gleichgültig" Leut sein nämlich gegenwärtig net nur die berufensten Anzen gruberspieler, sondern obendrein auch noch Mitglieder, zum Teil sogar gründende Mitglieder, des hiesigen, deutschen Turnvereins gewesen. Der Herr Frank

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Tiroler Wastl
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Seite 6 von 12
Datum: 29.05.1904
Umfang: 12
, und was das für au kaiserlicher Rat sagen soll, das wüßt's eh. So weit kann a Blatt durch a rechthaberische, bockboanige Leitung und durch an perfiden Reporter, wia der Prechtl oaner ist, kommen. Es ist vielleicht nützlich, das Laufbahn! des letzteren a bisst Zu beleuchten. Z'erst ist er der Re dakteur des Vorarlberger Amtsblattes gewesen, nach her, und zwar grad zur ärgsten Blütezeit des Anti semitismus, Mitredakteur des ,,Tir. Tagblattes" und iatzt, wv er von den vielverlästerten Judenannoncen der Nachrichten ernährt

als dö der neuesten Großstadtteater, und es hätten drin net nur zwoa Kassiere ganz leicht Platz, sondern a' a dicker Kibitz. Daraufhin hat oaner den Zwischenruf gemacht, ,,der Nornengünstliug", und i Han ihm draus schlagfertig zur Antwort geben: Sehr richtig! Da ist er a' drin gewesen, der dicke Kibitz, und darauf hat alles g'lacht. Das stellen nun die Nachrichten so dar, als ob die Wühlerver- sammlung so dumm gewesen war, über den nackten Zwischenruf ,,dcr Nornengünstling" und damit quasi über mi und mein Stück

zu lachen. Es steaht den Redakteuren der Nachrichten, dö jahraus jahrein nur mit der Schere und dem Papptops arbeiten, entschieden sehr schlecht an, sich über das Werk der Feder eines andern lustig zu machen, und zwar um so weniger, als mein Werk sehr zum Verdruß der Schürmeister der Nachrichten von der Schillerstiftnng mit einer Ehrengabe ausgezeichnet worden ist. Die ohnmächtige Wnat dear kläglichen Mander ist so groß, daß sie sogar trotz der Berichtigung von Seite der sozial demokratischen Partei

von ihnen von mir und no oan als Kandidaten namhaft gemacht worden sein. Angesichts dear Tatsache grenzt die hals starrige Behauptung, die Sozialdemokraten hätten meine Kandidatur quasi dankend abgelehnt, ans Unverschämte. Um der Redaktion a bessere Hand habe zu einer gerichtlichen Klage gegen mi zu geben, erkläre i hiemit sogar, daß dö Behauptung an ausgewachsene Unverschämtheit ist. So, iatzt können mi die Nachrichten klagen und i wear ihnen nachher beweisen, daß sozialdemokratische Vertrauensmänner mi als Kandidaten

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Unterinntaler Bote
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Seite 2 von 10
Datum: 22.06.1900
Umfang: 10
zu sehr den parlamentarischen Anstand, als daß wir zu derartigen Mitteln greifen würden. Aber auch in der Sache selbst sind diese Nachrichten falsch. Die Verhandlungen in der Trentinofrage befinden sich in einem Stadium, welches uns zu den besten Hoffnungen berechtigt. Es wird vielleicht noch einige Zeit vergehen, ehe sich concrete Erfolge ergeben, allein haben wir schon so lange gewartet, so können wir uns doch noch eine kurze Spanne Zeit gedulden. Die deutsche Majorität des Tiroler Landtages hat in der vergangenen

niederzuwerfen. Vielleicht kostet es auch der regierenden Dynastie in China den Thron! Die letzten Nachrichten melden noch immer die Aus breitung und das Fortschreiten des Aufstandes. Am 13. Juni sind die Boxer in Peking einmarschirt, haben verschiedene Missionsstationen zerstört und einen Angriff aus die Gesandtschaften gemacht. Das Gerücht von der Ermordung des deutschen Gesandten bewahrheitet sich nicht. Im übrigen liegen wegen Unterbrechung der directen Verbindungen, da die Aufständischen die die meisten

Telegraphenlinien zerstört haben, noch immer unsichere Nachrichten vor. So weiß man gegenwärtig immer noch nicht gewiß, wie es mit den europäischen Gesandten in der Hauptstadt Peking eigentlich steht. Es langten telegraphische Nachrichten ein, daß die Gesandtschaften von den Aufständischen im Vereine mit Chinesen gestürmt und eingenommen, die Gesandten in chine- siche Gefangenschaft gerathen sein sollen; der deutsche Gesandte wäre hienach von den Aufständischen sogar ermordet worden. Andere nähere Nachrichten

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Tiroler Wastl
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Seite 2 von 16
Datum: 09.12.1906
Umfang: 16
und die Balbierersgattin sein wohlweislich.'mäuschenstill ge wesen. Vor einiger Zeit ist nun die letztere eines seligen Todes verstorben, und weil koane Nachkommen nmmer ge wesen sein, hat der inzwischen schon alt gewordene Offizier die ganze Geschicht offen und ehrlich erzählt. Obwohl das nun in allen Blättern zu lesen gewesen und viel belacht worden ist, haben die freisinnig angehauchten „Innsbrucker Nachrichten", denen dö sensationelle Enthüllung unmöglich entgangen sein kann, in ihrer Nummer vom letzten Dienstag

Konfiskation anerkennt, und ein neues Dogma ist fix und fertig, cbwohl wir 1903 schreiben und die „Nachrichten" von den Häuptern der Deutschen Volks partei als ihr Hauptorgan betrachtet und behandelt wird. Ist das alles net lustig? Sprugg kann jetzt wieder ruhig schlafen denn die „Jnnsb. Nachr." vom letzten Dienstag geben in einem Artikel über die Annahme der Wahlresorm und über die möglichen Keilereien im künftigen Volksparlament die tröstliche Versicherung: „'Wir haben aber für den Augenblick gar

keine kriege rischen Gedanken, wir wollen im Gegenteile hoffen, daß das allgemeine und gleiche Wahlrecht den nationalen Kamps abschwächen und ungeahnte bisher gebundene Kräfte für den sozialen Fortschritt aller Klassen der Bevölkerung frei machen wird. Das walte Gott." Es war schrecklich gewesen, wenn sie, das heißt die drei Redakteure der „Nachrichten", ihre drei Kriegsbeile net eiu- gegraben hätten, denn beim Umstand, als die „Nachrichten" koa Parteiblatt sein, können mit dem großen Wir nur die drei

den kriegerischen „Nachrichten" am liebsten zu sein, denn dabei werden sie mitunter oft beinahe witzig, was auf einen gewissen inneren Frohmut deutet. Neulich ist es so gewesen. Da haben sie nämlich gemeldet, daß die Frau Rutihoser der Oberin des Gfangenhauses in Schwaz a saftige Ohrfeige versetzt hob, weil man sie hob zwingn wollen, sich die Haar schneiden zu lassen. Obwohl den „Nachr." nun mitge- teilt worden ist, daß dös net wahr ist, haben sie ihre Lug do net richtig gstellt, sondern humorvoll gemeldet

so viel beieinander Hab, als i zur Er ziehung des armen Buaben brauch. I bitt also weiter um freundliche Beiträge; vielleicht macht's dem van oder dem andern au Spaß, seine Spende mit einem b z ichi:enden Molto aus die „Nachrichten" einzusenden. Wer lieber mir oane versetzt, dear kann das ebenfalls tnan. I wear aust so ein Motto getreulich abdrucken. Also bitt schön: Freund wie Feind laß seinen Witz spielen.

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 10
Datum: 21.11.1908
Umfang: 10
aller Innsbrucker Parteiblätter müssen wir konstatie ren, daß keines sich auf Fährten begeben hat, wie die sogenannten „unparteiischen" „Innsbrucker Nachrichten". Man muß, um die Tiefe der Gemeinheit, welche im oben zitierten Erpressungsversuch der „Inns brucker Nachrichten" liegt, den Haß gegen die Arbeiterschaft, der aus ihr klingt, entsprechend würdigen zu können, mit kurzen Strichen die Art kennzeichnen, in der dies Blatt sich sonst gefällt. Scheinheilig, zwischen allen Parteien herum schwänzelnd, huldigte

es einer sensationslüsternen Schreibweise, durch welche es sich Eingang in fast alle Innsbrucker Familien verschaffte. Das Ge schäft, welches heute die „Nachrichten" für ihren Herausgeber bedeutet, konnte aber nur ein dauernd rentables werden, wenn auch die Masse der Ar beiterschaft zu Abonnenten gewonnen wird. Und so gefiel sich das Blatt ab und zu in einer Schreib weise, die sein Ansehen in Arbeiterkreisen be festigte; brachte hie und da hübsche Versammlungs berichte, welche sogar guten Parteigenossen das Urteil

entlockte: „Na, es ist eigentlich doch ein ganz rares Blatt, diese „Nachrichten"." So hat das Blatt seine Position gefestigt, und bei seiner Billigkeit war es bisher unmöglich, alle Genossen zu bewegen, die „Nachrichten" auf zugeben und durch ein Abonnement auf die „Volks-Zeitung" die Herausgabe eines billigen sozialdemokratischen Tagblattes zu beschleunigen. Die Hartnäckigkeit, mit welcher die Masse der Arbeiterschaft zu diesem Blatte hielt, erweckte bei seinen Hintermännern das Empfinden unbegrenz ten

für den Gemeinderatskandidaten Partei ergriffen. Und — was besonders vermerkt werden muß, wUlig Dr. Rohn seine Spalten geöffnet, damit die Eselsfust- tritte, die er der Arbeiterschaft zu versetzen für nötig hielt, durch die weite Verbreitung des Blattes recht wirksam werden. Aber nicht genug an dem! Die Rohn-Kandidatur berührte, trotz der Affenliebe, welche die „Nachrichten" für ihn bekundeten, das Gros ihrer Leser denkbarst un sympathisch. Insbesondere war die Beamtenschaft dem Kandidaten der Geldsäcke trotz aller Lobhude lei

, sein Fortkommen wird dadurch er schwert. Aber die Qualifikationstabellen bleiben geheim, die Oeffentlichkeit erfährt nichts über die Ursachen, warum dieser oder jener Beamte nicht vokrückt. M", Die „Nachrichten" aber droh- teil vor aller Oeffentlichkeit, ÜIP" jeden Beamten, der ihre Affen- liebe für Dr. Rohn nicht teilt, Mk" als Sozialdemokraten zu de- S0S r nunzieren, ihn also bei seinen PF Vorgesetzten anzukreiden, ihn PF wirtschaftlich zu schädigen. Die Er- MM" Pressung zielt sogar darauf ab, ZM" Beamte

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 13.02.1907
Umfang: 8
. Wir Tiroler — oder besser wir Innsbrucker haben nämlich selbst ein solches Blatt, das stets die „Unparteilichkeit" sich als eine Zierde anrechnet: Die „I n n s b r u ck er Nachrichten" Wie gesagt, die „Innsbrucker Nachrichten" rechnen stchs zur Ehre, keiner bestimmten Partei zu dienen. In den Pränumerations-Einladungen wird dies zumindeftens von Zeit zu Zeit versichert. Allein die gewissenhafte Genauigkeit, mit der die „Nachrichten" während der deutschen Reichstags- wahlbewegung den Fußftapfeu der Politik

der Scherl'scheu Zeitungen folgten, gestattet uns schon der Meinung Ansdruck, zu geben, daß wir an der von den „Nachrichten" selbst so viel gerühmten Unparteilichkeit etwas zu zweifeln beginnen und das Blatt fürderhin als eine kleine Freundin der Scherl'schen Organe, die samt und sonders dem deutschen Reichsverband zur Bekämpfung der Sozialdemokratie dienen, betrachten. Wer an der Wahrheit dieser Worte zweifelt, der möge nur die vom 26. Jänner bis heute er schienenen Nummern! der „Nachrichten" Nachlesen

, den Inhalt mit den Scherl'schen Blättern ver gleichen und der Ngchweis ist in jeder Hinsicht erbracht. ; Um unseren Lesern zu zeigen, mit welcher gegen die Sozialdemokratie gerichteten Verdrehungskunst die „Nachrichten" nach den schon erwähnten reichs- deutschen Vorbildern Politik machen, wollen wir unter den vielen Auslassungen nur eine annageln. In der Nr. 30 vom 6. Februar finden wir einen Artikel, betitelt: „D i e d e u t s ch e u R e i ch S rats- wahlen." In demselben wird vor alleul fest- gestellt

berühren dürfte, wie dessen Redaktion) als Tatsache zur Kenntnis. Allein mit dem allgemeinen Rück gang der Partei ist die Sache denn doch etwas anders, als die ,/Nachrichten" darzuftellen belieben. Wir sind bescheidene Menschen und diese Eigenschaft hat uns bis heute zurückgehalten, dem Blatte aus der Erlerstraße zu widersprechen. Heute aber, wo wir festftellen können, daß die sozialdemokratische Partei Deutschlands am 25. Jänner um eine Biertelmillion m ehr Stimmen a u f g e- bracht

hat, als bei den Wahlen am 16. Juni 1903 - siehe Politische Rundschau der heutigen Nummer wird denn doch an die „Nachrichten" die Frage erlaubt sein, ob sie in ihrem Freudenräusche über die Niederlage der Sozialdemokratie ganz vergessen hat, zu konstatieren, daß der allgemeine „Stimmenrückgang" eigentlich in einem Gewinn einer Viertelmillion Stimmen besteht. Nun ist aber die Sünde, daß die unparteiischen Parteien „vergessen", die Stimmenzahl zu kon statieren, die unsere deutsche Bruderpartei ge wonnen hat, gewiß

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Tiroler Wastl
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Seite 2 von 12
Datum: 12.04.1903
Umfang: 12
war, und bildet sich ein, das; sie schon durch das bloße Ausblasen was für die Menschheit getan hat. Dö Ginbildung an und für sich könnt jedem, der net ihr Hü ater und Wächter ist, furchtbar Wurst sein, wenn sie sich net erfrechet, sich über andere viel ältere und viel, viel bessere Blätter insofern zu überheben, als sie mit an halboffiziösen Nachdruck den Fremden-Jnteressenten offenbart, was; diesbezügliche An zeigen nur in ihr, den Münchner Neuesten Nachrichten und allenfalls no in an großen Wiener Blatt

, sondern in den Innsbrucker Nachrichten und zwar mit folgendem Satz: Weiler wurde — es ist von einer Gnstwirle-Uerfammtnng in Ulötz die Aede die Cirrrückimg von So mm er-An noncen für das ganze Genostenschaflsgebiel in der „Oesterreichischen Alpenpost", in den „Münchner Neuesten Nachrichten" und event. auch in einem großen Wiener Statte beschlossen. Damit die Innsbrucker Nachrichten dö sie selber schädigende Notiz leichter fressen, hat's weiter g'hoaß'n, daß das Fremdenverkehrs-Komitc in Silz die Annon- ciernng

in den Jnnsb. Nachr. i n A n s s i ch t genommen hat. Also die Annvneiernng in der Alpenpvst wird in Mötz und Silz fest beschlossen, dö in den Jnnsb. Nachr. im letzteren Ort nur in Aussicht genommen, woraus der ländliche Zeitnngsleser, dear sich im Zeitungswesen net recht oder gar net anskennt, wohl den Schluß ziehen soll, das; z'erst die Alpenpvst, nacher die M. N. N.. nacher lang, lang nix, nacher a großes Wiener Blatt, nacher wieder lang, lang nix und nacher erst die Innsbrucker Nachrichten kemmen

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Tiroler Wastl
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Seite 3 von 12
Datum: 18.10.1903
Umfang: 12
Artikels in der Nr. 186 ersehen können, das Eingesendet in den ..Nachrichten" grad das be weist, was i im bezüglichen Artikel von der Benehmi- tät des Rößlwirtes gegen seine ehemaligen, alten Stamm gäste, dem Handlungsdienerverein von Sprugg, be hauptet han, so han i wohl mit Recht annehmen dürfen, daß die ,,Innsbrucker Nachrichten" als anstän diges Blatt das Eingesendet, das, ganz der hohen Würde des Rvßlwirts entsprechend, gern mit Verach tung aus den Wastl oberblinzlen tat, zurückgewiesen

es begreiflich finden, daß i die ,.Nachrichten" für zu anständig g'halten han, aso a gehässiges Ein gesendet gegen mi anszUnehmen. Ich beichte und be kenne, daß i iatzt einsieh, daß i mi darin geirrt han. Es ist mir zwar schon neulich aufg'sallen, daß sie das mit Verachtung und Geringschätzung gegen mi ge spickte Eingesendet der Sennereigenossenschast in Santens ausgenommen haben, statt wia die ,, Meran er Zeitung" es getan, ans Grund meines bombensicheren Artikels in geharnischten Worten gegen bcn

Schleichhandel mit Kunstbutter zu protestieren, aber, han i mir in meiner Guatmüatigkeit und Anständigkeit gedenkt, dös ist viel leicht nur in der Hitze des Gefechtes g'sche'h'n. Iatzt aber woaß i, was i von den „Jnnvbr. Nachrichten" zu halten und zu erwarten han, und iatzt wear i mir nimmer als Fürbitter für sie das Maul derreißen, wenn oaner unter Bernasnng ans dö net den Zeitungs schreibern, sondern dem Volk gehörigen Preßfreiheit im Wastl gegen an Artikel der ,,Nachrichten" a Feuer werk abbrennen

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Tiroler Post
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Seite 5 von 20
Datum: 07.08.1908
Umfang: 20
werden nicht zurückgesandt. Inserate werden billigst nach Tarif berechnet und nehmen solche alle soliden Annoncenbureaus entgegen. Geldsendungen (Be stellungen) und Zeitungs reklamationen sowie alle anderen Zuschriften sind zu adressieren: „Tiroler Post", Innsbruck, Postfach 65 oder Andreas Hoferstr. 4. Nummer 32. Innsbruck, Freitag, 7. August 1908. 7. Jahrgang. Schmock an der Arbeit. Das tirolische Judenblatt „Innsbrucker Nachrichten" und im Vereine mit ihm die „Ti roler Stimmen" wißen ihre Spalten wahrend

„Stimmen" stets auf Seite der „Nachrichten", welche das Judentum in unserer Stadt groß ge züchtet haben und stets gegen die Katholiken Stellung nehmen, es wagten, dem ganzen Volke zum Hohn den Juden Wahrmund in einemfort zu verteidigen. Mit einem Blatte, wel ches an Charakterlosigkeit und Verlogenheit alles bisher Dagewesene überbietet, verbinden sich die patentkatholischen „Tiroler Stimmen". Oder ist es reiner Zufall, daß letztgenanntes Blatt über einstimmt mit Innsbrucks Schanddirne, wie ?. Kolb

die „Nachrichten" mit vollem Rechte ge nannt, in der Sparkassenfrage? Wie kommt es denn, daß vom Judenblatte und von der katholi schen Zeitung ganz genau dieselben Vorwürfe gegen Dr. Geßmanns Reise erhoben werden? Es müßte einen wirklich wunder nehmen, wenn alles das rein zufällig zusammentreffen würde und demjenigen, der es noch nicht glauben will, muß die Tatsache, daß zwischen den „Stimmen" und „Nachrichten" eingestandenermaßen das beste Verhältnis besteht, vollends die Augen öff nen, denn die Interessen

und wilden, beim Geldbaron und Parasiten, wie beim armen, verlotterten len Tintenjuden sofort begeifert und verdächtigt, während die Liberalen alles treiben dürfen, ohne daß sie sich vor einer Zurechtweisung durch die konservative Presse fürchten müssen, denn diese schweigt. Besonders die Reise des Ministers Dr. Geß- mann diente am Samstag beiden Organen, den „Stimmen" und Nachrichten", als Objekt zur Bekrittelung. Der Schmock jammerte, daß die ganze Reise politische Zwecke verfolgt hätte, die „Neue

Freie Presse" winselte in den kläglichsten Tönen über die christlichsoziale Agitation. Man sieht, die „Neue Freie Presse", „Inns brucker Nachrichten" und die katholischen „Stim men" hatten alle dasselbe Anliegen. Ein edles Trifolium, nicht wahr, liebe Leser? Nun eine Frage an diese Judenfreunde. Es wurde von ihnen nämlich behauptet, die christlichsozialen Abgeordneten hätten sich an den Minister heran gedrängt, ja, hat denn nicht das Statthaltereiprä sidium an die Abgeordneten die Aufforderung

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