über sich selbst zu be stimmen haben... usw. Wir wollen uns heute über diese Frage, die für «ns naturlich von gleicher oder größerer Bedeutung ist. «ie für das Deutsche Reich, noch nicht eingehender äußern. Aber wir konnten manches Wohlüberlegte zu dieser Angelegenheit sagen, insbesondere ist es uns völlig klar, daß sich eme entsprechende Balkanpolitik ohne jede Bedenklichkeit wegen innerer Schwierigkeiten durchführen ließe. f.,Soldaten?^ tuny.') Gerüchte. Ist schon bei den «ahren Nachrichten Borficht am Platze, weil fie
, wo es in Form von „authentischen' und „ver bürgten' Nachrichten willkommene Aufnahme findet. Jeder hat es gehört, niemand kennt den Ursprung. Je der weiß, daß es nicht wahr ist, und jeder glaubt es und gibt es schleunigst weiter. Je unwahrscheinlicher das Gerücht, desto rascher seine Verbreitung. Je un wahrer sein Inhalt, desto bereitwilliger wird es ge glaubt. Das ist zwar menschlich, aber im Kriege schäd lich. Die feindliche Presse lebt von den Gerüchten, die bei uns mit oder ohne Absicht
aus „verläßlicher Quelle' in Umlauf gesetzt wurden. Was hier durch die Tatsa chen leicht widerlegt werden kann, bleibt drüben auf recht, denn das Publikum in London, Paris, Peters burg und Rom erfährt zwar das unwahre Gerücht, aber nicht die wahre Tatsache, deren Reproduzierung die gegnerische Presse wohlweislich unterlaßt. Das Gerücht erzeugt Unruhe im eigenen Lande. Es ist fast immer unwahr, denn wahre Nachrichten brauchen nicht gerüchtweise verbreitet zu werden, man erfährt sie ohnehin von berufener Seite
. Uebertriebene Sieges nachrichten sind genau so schädlich, wie übertriebene Verlustberichte. Diese verursachen Enttäuschung vor her, jene nachher. Die Beunruhigung ist bei wirt schaftlichen Hiobsposten nicht geringer als bei mili tärischen, denn sie führen in letzter Linie zu ganz fal schen Meinungen und Auffassungen. Der Krieg wird längst nicht mehr nur militärisch, sondern auch wirt schaftlich geführt. Falsche Gerüchte wirken verwirrend auf die Bevölkerung im Hinterlande und, nachdem fie
nun einmal meistens ihren Lauf auch in die Front nehmen, auf die Truppen im Schützengraben. Beides ist schädlich. Falsche Gerüchte entstehen oft unabsicht lich, entstehen aber ebenso oft absichtlich. Es gibt viele Leute, die ein Interesse daran haben, falsche Gerüchte in die Welt zu setzen, und die wissen, daß unwahre und beunruhigende Nachrichten rascher verbreitet und eher geglaubt werden als Tatsachen. Jeder, der an der Verbreitung solcher Gerüchte mitwirkt, leistet bewußt oder unbewußt Vorspanndienste