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Schlern
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Seite 25 von 96
Datum: 01.04.1980
Umfang: 96
und über ihre Aufgaben zu unterrichten. Während der Nacht vom 24. auf den 25. 6. und während des Angriffs selbst beim Abschnittskommando zu bleiben, hatte für mich keinen Zweck; ich ver abschiedete mich daher von Major Buol und entschloß mich, den Angriff bei der Truppe selbst mitzumachen, und zwar bei der zweiten Welle der Angriffs gruppe gegen den Monte Ortigara. Hierfür waren folgende Gesichtspunkte maßgebend: 1. Der Schwerpunkt der ganzen Aktion lag beim Sturm auf den Monte Ortigara. Er war die dominierende

Kuppe der wieder zu erobernden Stellung, sein Besitz war die absolute Vorbedingung für die Möglichkeit, die Kote 2071 zu halten; wenn der Angriff auf ihn mißlang, dann hätte ein Erfolg gegen 2071 ohne Zweifel nur ganz vorübergehende Bedeutung haben können und unsere dortige Stellung wäre vom Monte Ortigara her sogleich wieder aufgerollt wor den. 2. Die Sturmpatrouillen und die erste Welle der Angreifer bestanden aus Kaiserschützen, waren also von Offizieren geführt, deren Verläßlichkeit als absolut

für die Aufstellung nur mehr etwa lVs Stunden Zeit; ich ließ daher vom Batail lonskommando eiligst die Telefonabteilung des Unterjägers Loicht herbeirufen, um die Weiterführung der Truppe zu beschleunigen. Eiligst wurden die beiden Kompanien auf die von mir schon erwähnte flache Höhe gebracht, welche die Sappeurdoline gegen Osten abschließt und von der man die Umrisse des Monte Ortigara gegen den nunmehr klaren Osthimmel deutlich erkennen konnte. Dort orientierte ich die Offiziere der beiden uns zugewiesenen

Kompanien über den Angriffsplan. Um keinen verräterischen Lärm zu riskieren, ordnete ich an, daß die beiden Kompanien zunächst auf dieser Höhe in dünner Schwarmlinie sich gruppieren sollten und sogleich beim Einsetzen des eigenen Feuers — d. h. um 2.30 — durch die Niederung gegen den Monte Ortigara vorzurücken hätten. Dort sollten sie in der von den Italienern neu hergerichteten Stellung, in wel-

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Schlern
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Seite 9 von 96
Datum: 01.04.1980
Umfang: 96
a) Gruppe Oberstleutnant Vidossich, größtenteils Standschützenbataillone in der Schlucht der Val d’Assa abwärts von Sartori; hier fanden keine größeren Kampfhandlungen statt, die Stellungen wurden aber stark beschossen (Mörl, S. 339). b) Anschließend die 22. Schützendivision bis einschließlich des Monte Zebio, mit General Rudolf Müller, c) von dort bis zum Grenzkamme die 6. Inf.-Division (Kommandant FMLT von Mecensewffy, der am 19. Juni fiel). Bis zur Valsugana stand dann die 18. Inf.-Division

des Grenzkammes bis zum Monte Ortigara auf einer Frontlänge von ca. 4 km waren die Verhält nisse besonders ungüstig, den 20 Bataillonen italienischer Eliteangriffstruppen der 52. Infanteriedivision (4. und 1. Raggruppamento Alpini) und 12 Reserve bataillonen standen lediglich 3 k. u. k. Bataillone in der Stellung gegenüber (von der 6. u. 18. ID), 3 Bataillone waren in Reserve, weitere 3 des k. u. k. III. Korps dienten als Korpsreserve für den ganzen Korpsraum (Schaumann, Orti gara, S. 17). Das Kampfgelände

Der Nordflügel des III. Korps befand sich am Grenzkamm und reichte bis hart an den Rand des Absturzes gegen die Valsugana. Der Kampfraum wurde durch den östlichen Auslauf des hohen Schlußrückens Dodici—Undici—Dieci und dessen Abfälle nach Norden, Süden und Osten gebildet. Der Auslauf endet östlich im Monte Ortigara (Höhe 2107), bildet knapp am Absturz eine kleine Kuppe („Lepozze“ genannt) Höhe 2071, fällt ziemlich steil zu einer Rast (Höhe 2007) und dann sehr steil in die Valsugana ab. Im Norden stößt

er auf schroffe Felswände, die gegen die Valsugana abfallen. Südlich des Monte Ortigara er hebt sich isoliert der M. Campigoletti (Höhe 2088); zwischen den beiden Erhe bungen streicht die steilwandige Agnella-Talniederung gegen Südost und biegt dann nach Norden, den Ortigara-Rücken von der Cima Maora durch eine breite Senke — die Lepozzeniederung — trennend; deren Durchbruch durch den Steil absturz ins Valsugana nannte Cadoma den „Passo dell’Agnella“. Die Bedeutung dieses Raumes für die Durchbruchsaktion lag

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Seite 33 von 96
Datum: 01.04.1980
Umfang: 96
Bataillon (Mark hatte aus eigenem Antriebe inzwischen die vollkommen verlorengegangene Verbindung mit den Resten des tapferen I. R. 14, hergestellt) den Befehl, die zurückverlegte, voll kommen deckungslose Stellung vor der Ortigara nahe am Feind zu beziehen." Dr. Fritz Egger zur Person Prof. Mark Es ist ungewöhnlich, daß 63 Jahre nach den Kampfhandlungen am Monte Ortigara eine Publikation über ein damaliges Hauptereignis an der Südfront erscheint und noch dazu unter Mitwirkung eines alten Kaiserjägers

Prof,. Dr. Hermann Mark. Auf die Anregung des Unterfertigten, Prof. Mark möchte doch seine Memoiren heraus geben, erwiderte er, daß er nur eine Episode genau aufgezeichnet habe, das war die Rückeroberung des Monte Ortigara anläßlich seines Gesuches an das Kura torium des Militär-Maria-Theresien-Ordens um Verleihung des Ritterkreuzes desselben. Das Gesuch war damals beim Zusammenbruch im November 1918 anläßlich seiner Gefangenschaft verlorengegangen, ehe es an die Ordenskanzlei nach Wien abgehen

konnte, und später einmal erneuert, wegen Auflösung des Ordenskapitels nicht mehr behandelt werden konnte. Nachdem von italienischer Seite eine bedeutende Publikation über die Kämpfe am Monte Ortigara erschienen ist („II sacrificio della sesta armata sul Monte Ortigara“), österreichischerseits aber nichts Gleichwertiges vorliegt, ging es mir im Sinne der Gerechtigkeit der Geschichtsschreibung darum, bei Mark die Zustimmung zur Veröffentlichung seiner Aufzeichnungen zu erreichen. So kam

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